DE3008677A1 - Verfahren zur elektrischen stimulation des hoernervs und multikanal-hoerprothese zur durchfuehrung des verfahrens - Google Patents
Verfahren zur elektrischen stimulation des hoernervs und multikanal-hoerprothese zur durchfuehrung des verfahrensInfo
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Description
SIEMENS AKTIENGESELLSCHAFT Unser Zeichen Berlin und München VPA 80 P 8903 DE
Verfahren zur elektrischen Stimulation des Hörnervs und Multikanal-Hörprothese zur Durchführung des Verfahrens
Die Erfindung betrifft Verfahren zur elektrischen St imulation des Hörnervs nach dem Oberbegriff des Anspruchs
1 und Multikanal-Hörprothesen zur Durchführung
des Verfahrens. Solche Verfahren und Prothesen sind z.B. bekannt aus IEEE Journal of Solid-state Circuits,
Vol. SC-10, Nr. 6, Dezember 1975, Seiten 472 bis 479.
Die fortschreitende Miniaturisierung elektronischer Schaltungen hat zur Herstellung kleiner Reizstromgeber
geführt, die zur elektrischen Reizung von Nerven und Muskeln in den Körper implantiert werden können. Außer
für die Reizung der Herzmuskeln (Herzschrittmacher) etc. sind auch Schaltungen bekannt geworden, die zur Reizung
der Hörnerven geeignet sind. Die Ein- und Mehrkanalelektrodensysteme
sind so aufgebaut, daß sie kleine Reizströme abgeben können. Zu Ihrer Funktion als Hörprothese
für Gehörlose können sie aber nur dann zur Anwendung kommen, wenn das Innenohr zwar funktionsunfähig
ist, der Hörnerv aber einschließlich höherer Verarbeitungsstellen zur Informationsübertragung und -verarbeitung
noch intakt ist. Bei Gehörlosen mit solchen Schädigungen kann ein kleiner Empfänger im Mastoid implantiert
werden. Vom Implantat können dann über ein Elektrodenbündel Reizströme übertragen werden. Die Signale
werden in einem außerhalb des Körpers getragenen Teil des Gerätes aus den Schallereignissen, die dem Träger
des Gerätes übermittelt werden sollen, erzeugt und über
Kn 5 Kof / 03.03.1980
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einen kleinen Sender auf den implantierten Empfänger drahtlos übertragen, um die galvanische Verbindung
durch die Haut und die damit verbundenen Gefahren einer Infektion zu vermeiden.
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Die Erfindung geht davon aus, daß es für den außerhalb
des Körpers getragenen Teil des Gerätes, d.h. den Umsetzer der Schallereignisse in übertragbare Signale,
und den Sender an sich keine wesentliche Beschränkungen hinsichtlich Aufbau und Größe gibt, während man für
den implantierten Teil von bestimmten Randbedingungen auszugehen hat, wie etwa:
1. Der Empfänger soll geringes Volumen besitzen (maximal
2 cm ), damit er nahe am Hörnerv implantiert
werden kann, so daß die Elektroden kurz bleiben können. Lange Elektrodendrähte ergeben elektrische
(Übersprechen) und mechanische (Drahtbruch bei Bewegung) Probleme.
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2. Es sollen wenigstens 10 bis 20 Elektroden (laut Anmeldung bis zu 24) vorgesehen werden können, die
im Bereich von Frequenzen zwischen 100 und 5000 Hz Reizströme von wenigstens 10/uA liefern können,
wobei die Form der Signale in weiten Grenzen frei wählbar sein soll, damit nach erfolgter Implantation
mit dem Patienten in Versuchen die optimale Reizstromform gefunden und eingestellt werden kann.
Der Innenwiderstand der Schaltung sollte möglichst hoch sein, damit an den Übertragungspunkten der Elektroden
(Elektrodenspitzen) der Strom eingeprägt wird. Gleichzeitig darf aber mit Rücksicht auf Elektrolyse die
Spannung nicht zu hoch werden, um eine Schädigung des umliegenden Gewebes zu vermeiden. Gegebenenfalls wäre
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VPA 80 P 8903 DE hierfür eine Stromquelle mit Spannungsbegrenzung vorzusehen.
3. Die Trennung der vorhandenen Kanäle soll wenigstens 30 dB betragen, d.h., wenn an einer Elektrode ein
Reizstrom J. erzeugt wird, so sollte im Interesse hoher Kanaltrennung der an einer anderen Elektrode
von J^ hervorgerufene Strom < J./32 sein. Der Bruch
mit dem Nenner 32 ergibt sich aus den 30 dB. Ein Wert, der größer ist, würde die Kanaltrennung noch
verbessern, d.h. das Übersprechen reduzieren, ein solcher, der kleiner ist, würde die Kanaltrennung
auf niedrige Werte verringern.
Außerdem müssen die implantierten Materialien mit dem Gewebe verträglich sein. Sie dürfen sich auch nach
jahrelanger Implantation nicht verändern.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem Verfahren nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und
einer Prothese zur Durchführung dieses Verfahrens den Aufwand hinsichtlich Platz- und Energiebedarf herabzusetzen
und die Betriebssicherheit zu erhöhen. Diese Aufgabe wird gemäß der Erfindung durch die im kennzeichnenden
Teil des Patentanspruchs 1 angegebenen Maßnahmen gelöst.
Sollen über einen nachrichtentechnischen Kanal (im folgenden als HF-Kanal bezeichnet) verschiedene unabhängige
Signale übertragen werden, bedient man sich in der Regel der Multiplextechnik. Beim Frequenzmultiplex wird
die niederfrequente Information (der NF-Kanäle) verschiedenen HF-Trägern aufinoduliert. Dadurch entstehen
hochfrequente bandbegrenzende Signale, die im Empfänger etwa durch Bandfilter wieder getrennt werden müssen.Zur
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guten Trennung der Kanäle sind entweder Filter mit steilen Flanken oder ein sehr breites Übertragungsband nötig.
Beides führt aber zu einem Aufbau, der bei heutiger Technologie den obengenannten Randbedingungen widerspricht.
Nach der Erfindung wird daher die Übertragung der Signale in Zeitmultiplextechnik durchgeführt, bei der η
NF-Kanäle der Reihe nach von Kanal 1 bis Kanal η abgetastet werden. Nach dem η-ten Kanal wird wieder der
I.Kanal abgetastet usw. Die Abtastwerte werden nacheinander über einen HF-Kanal im Frequenzbereich um
100 bis 500, insbesondere 240, kHz übertragen. Eine 5 kHz NF-Schwingung müßte gemäß dem Abtast-Theorem
mindestens zweimal, also alle T = 100/Us, abgetastet
werden. Sollen insgesamt 24 Kanäle übertragen werden, bleibt für den Abtastwert jedes einzelnen NF-Kanals
nur eine Zeitspanne
-dt = IOO/Us/24 = 4,2/us.
Im Empfänger können dann die einzelnen übertragenen NF-Kanäle wieder durch synehrongesteuerte Schalter
(Demultiplexer) getrennt werden. Für gute Trennung der Kanäle ist dabei eine kurze Schaltzeit (<
1 /us) wünschenswert. Nach den Schaltern sorgen Haltekondensatoren für "Ladungsspeicherung" für die Zeit zwischen
zwei Abtastwerten.
Zur Verbindung der NF-Signale mit dem HF-Kanal ist der Puls-Amplituden-Modulation (PAM) gegenüber der Puls-Code-Modulation
(PCM) der Vorzug zu geben. Zwar ist die letztgenannte PCM-Methode weniger empfindlich gegenüber
Dämpfungen im Übertragungsweg. Sie erfordert aber bei der Codierung und bei der Decodierung größeren
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VPA 80 P 8903 DE Aufwand. Beim derzeitigen Stand der Technologie führt
dies aber zu Schwierigkeiten hinsichtlich Bedarfes an Platz und Informationsfluß. Letzteres äuBerst sich
darin, daß bei vorgegebenem Platz bei der PCM weniger Kanäle oder eine geringere Bandbreite oder eine geringere
Dynamik übertragen werden können. Außerdem steigt auch die Wahrscheinlichkeit, daß das Gerät ausfällt,
weil die Anzahl der benötigten Bauteile größer ist. Zusätzlich ist bei PAM-Demodulation ohne zusätzliehe
Elemente eine spannungsbegrenzte Stromeinprägung gegeben.
Für den Aufbau des erfindungsgemäßen implantierbaren Empfängers können handelsübliche integrierte Bauteile
verwendet werden. Als zweckmäßig haben sich C-MOS-Chips erwiesen, die auf 12 χ 12 mm Keramikplättchen
aufgeklebt sind. Mehrere dieser Keramikplättchen (Substrate) können in Sandwich-Bauweise übereinander
angeordnet werden. Ein an sich bekannter Mehrlagen-Dickschichtbaustein verbindet die hochintegrierten
Chips untereinander. Dabei kann als Montagetechnik die Ultraschall-Draht-Bond-Methode angewandt werden.
Leitungen, welche die Substrate miteinander verbinden können, sind nach Art kleiner Metallkämme ausgebildet.
Bei der gewählten Technologie ist es möglich, einen 24-Kanal-Empfanger in der Größer 12 χ 12 χ 5 mnr (ohne
Gehäuse) herzustellen.
Eine Verkleinerung des Empfängers ist erreichbar, wenn monolitische integrierte Bauteile verwendet werden.
Andererseits kann aber-in besonderen Fällen durch Weglassen
einzelner Substrate eine weitere Verringerung des Volumens des Empfängers erzielt werden, falls sich
z.B. die Übertragung von nur 8 oder 16 Kanälen als für Sprachverständlichkeit ausreichend erweisen sollte. Ei-
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VPA 80 P 8903 DE ne Erhöhung der Kanalzahl kann andererseits durch Hinzufügen
von Substraten und Vergrößerung des Volumens erreicht werden. Allerdings reduziert sich dabei die
Übertragungsbandbreite, weil die Abtastung in größeren Zeitabständen erfolgen müßte.
Das Gehäuse weist einerseits Anschlüsse für die beiden Aufnahmeinduktiuonsspulen auf, welche die von außen
aus dem Umwandlungsgerät über zwei Spulen gesendeten Signale aufnimmt. Außerdem kommen aus dem Gehäuse Anschlüsse
der Elektroden heraus. Diese sind in an sich bekannter Weise zu einem Bündel zusammengefaßt. Gemeinsam
mit dem Gehäuse ist das Bündel der Elektroden mit einem gewebeverträglichen Stoff, etwa einem Kunststoff,
wie Silastic, beschichtet.
Die Abmessungen der Elektroden ergeben sich aus einem Kompromiß zwischen Stromdichte und für die Übertragung
erforderlichem Platz. Ein Bündel von Elektroden mit etwa 20 Einzelelektroden sollte in seinem Gesamtdurchmesser
unter dem Durchmesser des Hörnervs liegen. Für die einzelne Elektrode kommen somit etwa 100/um Durchmesser
in Frage. Dies ist ein Wert, der keineswegs beliebig unterschritten werden darf, weil ein Reizstrom
von bis zu 10/uA übertragen werden muß, der bereits
/ ρ
eine Stromdichte von 100 mA/cm ergibt. Werden derart hohe Stromdichten über lange Zeit erzeugt, kann es zu
einer Zerstörung des an der Elektrode anliegenden Gewebes kommen. Zusätzlich zur Reizstromdichte ist auch
die Reizspannung zu berücksichtigen. Je nach Elektrodenmetall und Reizfrequenz kann bereits bei 0,5 bis
1 V eine Elektrolyse einsetzen, welche ebenfalls zur Zerstörung des Gewebes führt. Die Elektroden sind so
ausgelegt, daß sie im inneren Gehörgang in an sich bekannter Weise auf den Hörnerv treffen.
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-ZU
VPA 80 P 8903 DE Die Bandbreite in jedem NF-Kanal beträgt 5 kHz. Dieser
Wert wird durch die Abtastung im 100/us-Abstand bestimmt.
Eine Bandbreite von 5 kHz hat sich bei früheren Untersuchungen (z.B. DE-Patentanmeldung 29 08 999.4)
als optimal erwiesen, obwohl auch solche von 100 Hz bis 10 kHz anwendbar sind, je nachdem, ob kleinerer
oder größerer Aufwand anzustreben ist. Die Kanaltrennung ist zwischen benachbarten Kanälen größer als 40 dB
(Meßwerte an einem Prototyp). Zwischen weiter entfernten Kanälen wurden sogar Werte von mehr als 50 dB erreicht.
Die Klirrdämpfungen wurden bei Übertragung eines 1 kHz Sinustones im Bereich von Null bis 5 kHz gemessen.
Je nach Aussteuerung, d.h. je nach übertragener Spannungsamplitude, ergaben sich Werte zwischen
30 bis 40 dB. Der unbewertet, d.h. linear, gemessene
Störabstand beträgt im Frequenzbereich von 2 Hz bis 5,6 kHz etwa 60 dB.
Weitere Vorteile und Einzelheiten der Erfindung werden nachfolgend anhand der in den Figuren dargestellten
Ausführungsbeispiele weiter erläutert.
In der Fig. 1 ist in einem prinzipiellen Blockschaltbild der erfindungsgemäße
Aufbau gezeichnet und
in den Fig. 2 bis 6 in Diagrammen die Auftragung der Abtastwerte der PAM im zeitlichen
Verlauf.
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In der Fig. 1 ist mit 10 ein Mikrofon bezeichnet, welches über eine Leitung 11 mit einer Signalverarbeitungseinrichtung
12 verbunden ist, welche einen Teil des außen am Körper zu tragenden Teiles der erfindungsgemäßen
Prothese bildet.
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—8— VPA 80 P 8903 DE
In der Einrichtung 12 wird das über 11 ankommende Signal zuerst z.B. in einzelne Frequenzbänder aufgeteilt
(12) (z.B. gleiche Bandbreiten und Mittenfrequenzen wie in DE-Patentanmeldung 29 08 999.A-) und dann z.B.
in seiner Dynamik an die Dynamik der Nervenfasern angepaßt (12a), die in der unmittelbaren Nähe der zugehörigen
Elektrodenspitze liegen. Die Zuordnung der die Frequenzbänder bestimmenden Bandfilter zu den einzelnen
NF-Kanälen, d.h. zu den einzelnen Elektroden, kann nach erfolgter Implantation im Sender im Kreuzschienenverteiler
(12c) individuell für jeden Patienten vorgenommen werden (Anpassung an den Patienten). Falls erforderlich,
kann zwischen Bandfilter (12a) und Kreuzschiene (12c) auch ein Impulsformer (12b) eingeschaltet
werden, mit dem die Ausgangssignale der Bandfilter nach den Erfordernissen des Patienten veränderbar sind.
Da erst in Zusammenarbeit mit dem Patienten die für ihn optimale Signalform etc. ermittelt werden kann, muß ein
implantierter Empfänger, dessen Daten in der Regel nicht mehr verändert werden können, so universell aufgebaut
sein, daß er eine Vielzahl von Signalformen (d.h. Reizstromformen) liefern kann. Die vorgeschlagene Schaltung
erfüllt diese Anforderung wegen ihrer hohen Bandbreite von 0 bis 5 kHz ideal. Diese werden dann, wie mit den
Leitungen 14 angedeutet, einem Multiplexer 15 zugeführt,
der dann eine Abtastung der über 14 zugeführten Kanäle in zeitlicher Aufeinanderfolge durchführt, so daß über
eine Leitung 16 und einen Verstärker 17 das zu übertragende Signal einer Sendespule 18 zugeführt wird. Zur
Steuerung des Multiplexers 15 ist ein HF-Generator 19 im Teil 13 vorgesehen, welcher über eine Logikschaltung
20 die Steuerung des Multiplexers 15 bewirkt, wie ' durch einen Pfeil 21 angedeutet ist. Andererseits erfolgt
eine Weiterleitung zu einem Verstärker 22, an welchem eine Induktionsspule 23 angeschlossen ist. Die
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VPA 80 P 8903 DE
beiden Spulen 18 und 23 liegen, wie durch eine gestrichelte Linie 24 angedeutet, außen am Körper des Trägers
der Prothese an, dem ein mit.25 bezeichneter Empfänger
implantiert ist. Innerhalb des Körpers liegt gegenüber den Spulen 18 und 23 jeweils eine Spule 26
und 27, so daß einerseits die von der Spule 18 kommenden elektrischen Signale und andererseits die HF von
19 übertragen wird. Die Signale von 26 werden über eine Leitung 28 einem Demultiplexer 29 zugeführt, in
welchem synchron zu der Abtastung in 15 eine Abtastung erfolgt, welche in der durch 1 ... η angedeuteten
Weise Signale an durch Pfeile 30 angedeutete Elektroden abgibt. Die Synchronisation erfolgt, wie durch
einen Pfeil 31 angedeutet, über die von 27 kommende Hochfrequenz, die in einer Schaltlogik 32 aufbereitet
wird, so daß einerseits die Synchronisation und andererseits, wie durch Plus und Minus angedeutet, die
Versorgung des Empfängers 25 mit Energie aus der übertragenen Hochfrequenz erfolgt.
Die beschriebene PAM-Schaltung kommt den Forderungen
nach Stromeinprägung mit Spannungsbegrenzung recht nahe: unter der Annahme, daß die Haltekondensatoren
an 30', die in den durch Pfeile 30 angedeuteten Elektroden-Zuleitungen
liegen (Fig. 1), bei Jedem Abtastwert geladen und in der Zeit zwischen zwei Abtastwerten
weitgehend entladen werden. Es ergibt sich eine Einprägung des mittleren Elektrodenstromes
Für niederohmige Lastwiderstände (Gewebewiderstände)
fließt für kurze Zeit ein höherer Strom und für hochohmige Lastwiderstände fließt für längere Zeit ein
niederer Strom. Der Strommittelwert bleibt aber prak-
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VPA 80 P 8903 DE tisch gleich, sofern der Lastwiderstand einen bestimmten
Widerstand nicht überschreitet. Dies ist aber bei einem Gerät nach der Erfindung nicht zu erwarten, weil
Metallelektroden des angegebenen Durchmessers niedrige Widerstände ergeben. Eine Begrenzung der Spannung ergibt sich automatisch durch die im Hinblick auf kleinen
Leistungsverbrauch ziemlich niedrige Betriebsspannung des Empfängers -von etwa - 4 V. Eine gegebenenfalls
erforderliche zusätzliche Begrenzung der Betriebsspannung zur Vermeidung von Elektrolyse kann leicht eingebaut
werden, etwa in der Form von Begrenzerdioden, die die Spannung an der Spule 26 begrenzen.
In der Fig. 2 ist der Wert K der Abtastung der PAM, der zwischen K. und -K. schwankt, gegen die Zeit t
auf der Abszisse1aufgetragen, wobei sich ergibt, daß
zur Erzielung gleichspailhungsfreier Übertragung im .
ersten Drittel der Zeit Λ t, die zur Übertragung eines Kanals zur Verfügung steht, der Abtastwert K^
übertragen wird. Im izweiten Drittel wird der negative Abtastwert, d.h. -K^1 übertragen. Ohne diese Maßnahme
wäre das PAM-Signal nicht gleiohspannungsfrei und da der Übertrager (vgl. 18, 26, Fig. 1) keine Gleichspannungen
übertragen kann, müßte bei der Decodierung ein höherer Aufwand betrieben werden, um entstehende Übertragungsfehler
zu kompensieren. Im letzten Drittel der Zeit wird dann keine Spannung mehr übertragen, so daß
während dieser Zeit der Demultiplexer auf den nächsten Kanal umschalten kann. Diese Maßnahme vergrößert die
Kanaltrennung.
Im Empfänger 25 wird das erste Drittel abgetastet. Mit
diesem Abtastwert wird dann über den Demultiplexerschalter 29 ein Haltekondensator 30' (Fig. 1) geladen.
Die Entladung dieses Kondensators über den Lastwider-
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VPA 80 P 8903 DE stand R,, der durch das an die Elektrode angrenzende
Gewebe gebildet ist, entspricht dann näherungsweise der gewünschten Stromeinprägung von I., wenn der Wert
des Kondensators C größer ist als Δ V^l· Als günstig
hat sich dabei der Wert von C etwa 500 pF ergeben.
Die Abtastwerte können aber auch unter anderer Anordnung der Zeitdauern übertragen werden. Im Vergleich
zum Verlauf der Kurve 35, der Abtastwerte nach Fig. 2, ergibt die Kurve 36 aus Fig. 3 einen Verlauf, bei welchem
zuerst die positive Abtastung erfolgt dann ein spannungsfreier Abschnitt 37 und darauf erst der negative Teil
38 liegt, der schließlich wiederum von einem spannungsfreien Teil 39 gefolgt wird.
Andererseits ist es aber auch möglich, wie in Fig. 4 angedeutet ist, den positiven Teil 40 der Abtastung und
den negativen Teil 41 auf den ersten Teil der Abtastung nahe zusammenzulegen, um einen längeren, die Kanäle
trennenden spannungsfreien Teil 42 zu erhalten.
Eine andere Variation kann erzielt werden durch Differenzieren der Abtastwerte, so daß der in den
Fig. 5 und 6 dargestellte Verlauf erhalten wird. Die Differenzierung kann, wie in Fig. 1 gestrichelt angedeutet,
in einem Differenzierungsglied 15b erfolgen. Der Verlauf der zu übertragenden Abtastwerte zeigt dann
einen steilen Anstieg 45 und eine Spitze 46 auf. Darauf folgt ein etwas flacherer Abfall 47, der mit Beginn des
negativen Teiles des Abtastwertes in einen steilen Abfall 48 übergeht, der dann in eine Steigung 49 übergeht,
deren Änderung der Änderung in dem Abfall 47 weitgehend entspricht.
In der in Fig. 6 dargestellten Weise stimmt zwar der
Anstieg 45' mit dem in Fig. 5 mit. 45 bezeichneten über-
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_ 4£— VPA 8o ρ 8903 DE
ein, ebenso wie das mit 48' bezeichnete steile Stück
mit 48. Nur der Abfall 50 und der Anstieg 51 sind flacher als diejenigen in Fig. 5.
Sowohl nach Fig. 5 als auch nach Fig. 6 wird durch die Differenzierung ein von Gleichstromanteilen freies Signal
erreicht. Zur Erzeugung differenzierter Signale in 15b kann die Schaltung von 15a auch so gestaltet
sein, daß statt 1/3 aus +K^ und.1/3 aus -K1 usw. nur
jeweils eine Ein- und Ausschaltung des gleichen Signals, also nur +K. oder nur -K., erfolgt. Schon damit
ist z.B. vom positiven Teil der Kurve 35 (im Bereich von +K1 oberhalb der t-Linie liegender Teil der
Kurve 35 von Fig. 2) ein Signal entsprechend Fig. 5 zu erhalten.
6 Figuren
19 Patentansprüche
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- 17 - VPA 80 P 8903 DE
Verfahren zur elektrischen Stimulation des Hörnervs und Multikanal-Hörprothese zur Durchführung des Verfahrens
5
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Die Erfindung bezieht sich auf die Umsetzung von Schallsignalen in elektrische Signale (10), die drahtlos (17,
26) auf einen implantierten Empfänger (25) übertragen und von diesem elektrische Stimuli in Elektrodenkanälen
(30) zur Einwirkung auf den Hörnerv gebracht werden. Dabei
erfolgt die Übertragung in Zeitmultiplextechnik (15,
29) in der Weise, daß die elektrischen Signale einer Pulsmodulation unterworfen werden und in einem HF-Kanal
übertragen werden. So kann der Empfänger (25) sowohl hinsichtlich des Volumens seines Aufbaus als auch hinsichtlich
seines Bedarfs an Energie reduziert werden. Das erfindungsgemäße Verfahren und Hörprothesen zu seiner
Durchführung sind insbesondere für die Versorgung äußerst Schwerhöriger geeignet.
FIG 1
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•4t-
Leerseite
Claims (18)
1. Verfahren zur elektrischen Stimulation des Hörnervs
über die Vielfachelektrode des implantierten Empfängers einer Multikanal-Hörprothese mit drahtlos
transkutaner Signalübertragung, bei der verschiedene elektrische Stimuli in Elektrodenkanälen zur
Einwirkung auf den Hörnerv gebracht werden, dadurch gekennzeichnet, daß das
Schallsignal auf mehrere Niederfrequenz/NF)Kanäle aufgeteilt wird, die dann pulsamplitudenmoduliert (PAM)
über einen Zeitmultiplexer (15) nacheinander einer Induktionssendespule (18) zugeführt werden, wobei der
Abtasttakt des Multiplexers so gesteuert wird, daß sich eine Hochfrequenz (HF) ergibt, die in einer
Empfangsspule (26) des zu implantierenden Geräteteils (25) aufgefangen und mittels eines Demultiplexers
(29) in einzelnen Elektroden (30) den zuordbaren Kanälen ausgegeben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei der Übertragung die
NF-Signale zeitlich verschachtelt sind.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß die Kanäle eine Bandbreite
von 100 Hz bis 10 kHz, insbesondere 5 kHz, aufweisen.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch g e kennzeicl
abgetastet wird.
abgetastet wird.
kennzeichnet , daß im Abstand von 100/us
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VPA 80 P 8903 DE .
5· Verfahren nach Anspruch 1, gekennzeichnet
durch eine Kanaltrennung von 40 dB und einen Störabstand von etwa 60 dB im Frequenzbereich von
2 Hz bis 5,6 kHz.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet
, daß die Modulation in der Weise erfolgt, daß in einem ersten Teil der Abtastwert
der PAM positiv und in einem zweiten gleich großen Teil negativ übertragen wird.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß die Teile je ein
Drittel sind und das verbleibende Drittel ohne Abtastwert übertragen wird.
8. Verfahren nach einem der beiden vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß das übertragene Signal in einem Haltekondensator aufgefangen wird.
9. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet , daß der Wert des Kondensators
C=^ "t/^-T wenigs"tens näherungsweise entspricht
(FL = Lastwiderstand).
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet , daß der Wert des Kondensators
etwa 500 pF beträgt.
11. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß der positive und der
negative Übertragungswert der Abtastwerte durch einen Null-Volt betragenden Wert voneinander getrennt sind.
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VPA 80 P 8903 DE
12. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet
, daß der positive und der negative Wert weniger als ein Drittel der Kanälbreite
betragen und aneinandergrenzen.
13. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß differenzierte Werte
der Abtastwerte der PAM übertragen werden.
14. Hörprothese zur Durchführung des Verfahrens nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch
gekennzeichnet , daß dem Schallsignale empfangenden Mikrofon (10) eine Signalverarbeitungseinrichtung
(12) nachgeschaltet ist, welche das Signal in Kanäle (1 bis n) unterteilt, die dann über einen
Multiplexer (15) und einen Verstärker (17) an eine Induktionsübertragungsspule göleitet werden, daß zur
Steuerung ein Hochfrequenzgenerator (19) vorgesehen ist, der über eine Schaltlogik (20) den Multiplexer
(15) steuert und über einen Verstärker (22) mit einer Induktionsspule (23) verbunden ist und daß ein implantierbarer
Teil (25) vorgesehen ist, der den Spulen der Signalvorbereitungseinrichtung (13) zugeordnete
Spulen (26, 27) aufweist und einem Signaldemultiplexer (29), der über eine Logikschaltung (32) synchron zu
dem Multiplexer (15) der Signalvorbereitungseinrichtung (13) steuert und mit Energie versorgt und daß
der Teil (25) Elektroden (30) aufweist, mit denen das •Signal übertragen wird.
15. Hörprothese nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet , daß die Signalverarbeitung
(12) eine Unterteilung in 24 Kanäle aufweist.
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16. Hörprothese nach Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet , daß der Empfänger (25) ein über einen Mehrlagendickschichtbaustein verbundener
Aufbau aus auf Keramikplättchen aufgeklebten CMOS-Chips ist.
17. Hörprothese nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet , daß der Empfänger (25)
mittels Ultraschall-Drahtband-Methode mqntiert ist.
18. Hörprothese nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet , daß die Elektroden
(30) je einen Durchmesser von ca. 100/um haben.
19- Hörprothese nach Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet , daß der HF-Generator
(19) eine Frequenz von 100 bis 500, insbesondere 240 kHz, aufweist.
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