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Diese
Anmeldung ist eine weiterführende Anmeldung von U.S.S.N.s
60/113,968, angemeldet am 28. Dezember 1998, und von 09/256,943,
angemeldet am 24. Februar 1999.
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Gebiet der Erfindung
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Die
Erfindung bezieht sich auf Sensor-Anordnungen, die aus einem zusammengesetzten
Array einzelner Arrays zur gleichzeitigen Bearbeitung einer Anzahl
von Proben bestehen. Die Erfindung umfasst auch Methoden zur Herstellung
und Verwendung der zusammengesetzten Arrays.
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Hintergrund der Erfindung
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Es
gibt eine Anzahl von Assays (Tests) und Sensoren zur Detektion der
Anwesenheit und/oder Konzentration von spezifischen Substanzen in
Flüssigkeiten und Gasen. Viele von diesen beruhen auf spezifischen
Liganden-/Antiliganden-Reaktionen als Nachweismechanismus. Das bedeutet,
dass sich Substanzpaare (d. h. die Bindungspaare oder Liganden/Antiliganden)
zwar bekanntermaßen aneinander binden, aber nur wenig oder
gar nicht an andere Substanzen. Dies war der Schwerpunkt einer Anzahl
von Techniken, in denen diese Bindungspaare zur Detektion der komplexen
Verbindungen eingesetzt werden. Diese werden im Allgemeinen so behandelt,
dass eine Komponente der komplexen Verbindung in irgendeiner Weise
markiert wird, um so den gesamten Komplex nachweisen zu können,
z. B. unter Verwendung von Radioisotopen, fluores zierenden und anderen
optisch aktiven Molekülen, Enzymen, usw.
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Von
besonderem Nutzen bei diesen Sensoren sind Nachweismechanismen unter
Einsatz von Lumineszenz. In jüngster Zeit, besonders in
den letzten 10 Jahren, hat der Einsatz von optischen Fasern und
optischen Fasersträngen in Kombination mit lichtabsorbierenden
Farbstoffen für chemisch-analytische Bestimmungen eine
schnelle Entwicklung durchgemacht. Die Verwendung von optischen
Fasern für solche Zwecke und Techniken wurde von folgenden
Autoren beschrieben: Milanovich et al., "Novel
Optical Fiber Techniques For Medical Application", Proceedings
of the SPIE 28th Annual International Technical Symposium On Optics and
Electro-Optics, Band 494, 1980; Seitz, W. R., "Chemical
Sensors Based On Immobilized Indicators and Fiber Optics" in
C. R. C. Critical Reviews In Analytical Chemistry, Band 19, 1988,
S. 135–173; Wolfbeis, O. S., "Fiber
Optical Fluorosensors In Analytical Chemistry" in Molecular
Luminescence Spectroscopy, Methods and Applications (S. G. Schulman,
editor), Wiley & Sons,
New York (1988); Angel, S. M., Spectroscopy 2 (4):
38 (1987); Walt, et al., "Chemical Sensors
and Microinstrumentation", ACS Symposium Series, Band 403,
1989, S. 252, und Wolfbeis, O. S., Fiber Optic
Chemical Sensors, Ed. CRC Press, Boca Raton, FL, 1991, 2. Band.
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In
jüngerer Zeit wurden optische Fasersensoren konstruiert,
die eine Verwendung von vielen Farbstoffen mit einem einzelnen,
diskreten optischen Faserbündel ermöglichen. In
den
U.S. Pat.-Nummern 5,244,636 and
5,250,264 , erteilt an Walt,
et al., werden Systeme zur Befestigung von vielen verschiedenen
Farbstoffen auf dem distalen Bündelende offenbart, wobei
die Aussagen jeder dieser Patente durch diese Bezugnahme Teil dieser
Beschreibung sind. Durch die offenbarten Konfigurationen können
einzelne optische Fasern des Bündels auf einzelne Farbstoffe
optisch zugreifen. Dadurch wird das Problem der Entfaltung der einzelnen
Signale im Licht, das von jedem Farbstoff zurückgeworfen
wird, vermieden. Dieses Problem entsteht, wenn die Signale von zwei
oder mehr Farbstoffen kombiniert werden, wobei jeder Farbstoff gegenüber
einem anderen Analyten sensitiv ist und eine starke Überlappung
in den Emissionsspektren der Farbstoffe besteht.
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Im
U.S.S.N.s 08/818,199 und
09/151,877 werden zusammengesetzte
Arrays beschrieben, in denen Mikrokügelchen oder Kügelchen
auf einer Substratoberfläche verwendet werden, beispielsweise
am terminalen Ende eines optischen Faserbündels, wobei
jede einzelne Faser aus einem Kügelchen mit einer optischen Signatur
besteht. Weil sich die Kügelchen wahllos nach unten bewegen,
ist eine einmalige optische Signatur erforderlich, um den Array
zu „dekodieren”, d. h. nach der Herstellung des
Arrays kann eine Korrelation der Position einer einzelnen Stelle
auf dem Array mithilfe des Kügelchens oder des bioaktiven
Mittels an dieser bestimmten Stelle hergestellt werden. Das bedeutet,
dass die Kügelchen wahllos auf dem Array verteilt werden können,
ein schneller und billiger Prozess im Vergleich mit entweder der
in-situ-Synthese oder den Spotting-Techniken des Stands der Technik.
Sobald der Array mit Kügelchen beladen ist, kann der Array
dekodiert oder verwendet werden, wobei eine vollständige
oder teilweise Dekodierung nach dem Testen erfolgt, wie es untenstehend
vollständig beschrieben ist.
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Weiterhin
sind im
U.S. Patent Nr. 5,545,531 Anordnungen
beschrieben, die Silikon-Mikroplättchen beinhalten, die
eine Vielzahl von Messsonden-Arrays in Mikrotiterplatten umfassen.
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ZUSAMMENFASSUNG DER ERFINDUNG
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In Übereinstimmung
mit den obigen Aufgaben beinhaltet die vorliegende Erfindung zusammengesetzte
Array-Anordnungen, die einen ersten Substrat mit einer Oberfläche
umfassen, die eine Vielzahl von Assay-Positionen umfasst, wobei
jede Assay-Position eine Vielzahl von diskreten Stellen umfasst.
Das Substrat enthält weiterhin eine Population von Mikrokügelchen,
die zumindest eine ersten und eine zweiten Subpopulation umfasst,
wobei jede Subpopulation einen bioaktiven Mittel umfasst. Die Mikrokügelchen
sind auf jeder der Assay-Positionen verteilt.
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Als
weiteren Aspekt enthält die Erfindung zusammengesetzte
Array-Anordnungen, die aus einem ersten Substrat mit einer Oberfläche
bestehen, die aus einer Vielzahl von Assay-Positionen besteht, und
ein zweites Substrat, das aus einer Vielzahl von Array-Positionen
besteht, wobei jede Array-Position diskrete Stellen umfasst. Die
Anordnungen bestehen ferner aus einer Population von Mikrokügelchen,
die mindestens aus einer ersten und einer zweiten Subpopulation
bestehen, wobei jede Subpopulation aus einem bioaktiven Mittel besteht.
Die Mikrokügelchen sind auf jeder der Array-Positionen
verteilt.
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Als
zusätzlichen Aspekt enthält die vorliegende Erfindung
Methoden zur Dekodierung von Array-Anordnungen, die aus dem Bereitstellen
einer Array-Anordnung besteht, wie sie oben beschrieben ist, sowie
den Zusatz einer Vielfalt von dekodierenden Bindungsliganden zur
zusammengesetzten Array-Anordnung, um die Position mit mindestens
einer Vielzahl der bioaktiven Mittel zu bestimmen.
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Als
weiteren Aspekt enthält die vorliegende Erfindung Methoden
zur Bestimmung der Anwesenheit eines oder mehrerer Zielanalyten
in einer oder mehreren Proben, welche aus der Verbindung der Probe
mit einer Zusammensetzung, wie sie hier beschrieben ist, bestehen,
sowie die Bestimmung der An- oder Abwesenheit des besagten Zielanalyts.
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KURZE BESCHREIBUNG DER ABBILDUNGEN
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Die 1A, 1B, 1C, 1D und 1E zeigen
mehrere verschiedene „Zwei-Komponenten”-System-Ausführungen
der Erfindung. In 1A ist ein Kügelchen-Array
abgebildet. Das erste Substrat 10 besitzt Array-Positionen 20 mit
Vertiefungen 25 und Kügelchen 30. Das
zweite Substrat 40 besitzt Assay-Positionen 45.
Eine optionale Linse oder ein Filter 60 ist auch abgebildet;
wie Fachleute erkennen, kann dies auch substratintern sein. 1B ist ähnlich,
außer dass keine Kügelchen verwendet werden; stattdessen
haben die Array-Positionen 20 diskrete Stellen 21, 22, 23,
usw., die beim Spotting, Aufdrucken, bei der Anwendung photolithographischer
Techniken, usw. gebildet werden können. Die 1C–F
zeigen die Anwendung einer Vielzahl von ersten Substraten. 1C zeigt
ein „Kügelchen aus Kügelchen”,
das bei Vermischungsfunktionen zusätzlichen Nutzen haben
kann. 1D zeigt eine Vielzahl von Kügelchen-Arrays
und 1E zeigt eine Vielzahl von Nicht-Kügelchen-Arrays. 1F zeigt
die Nutzung von Bindungsfunktionalitäten an erste „Ziel”-Substrate 10 an
Positionen auf dem zweiten Substrat 40; wie Fachleute erkennen,
kann dies auf flachen zweiten Substraten oder auf kompartmentalisierten
zweiten Substraten gemacht werden. In 1F werden
Bindungsligandenpaare 70/70', 71/71', 72/72' usw.
verwendet. Diese können entweder von chemischer oder biologischer
Funktionalität sein, wie sie für IBL/DBL-Paare,
wie z. B. Oligonukleotide, usw. beschrieben sind.
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Die 2A und 2B zeigen
zwei verschiedene „Ein-Komponenten”-Systeme. 2A zeigt ein Kügelchen-Array,
wobei das Substrat 50 Assay-Positionen 45 mit
Vertiefungen 25 enthält, die aus Kügelchen 30 bestehen. 2B zeigt einen Nicht-Kügelchen-Array;
jede Assay-Position 45 hat diskrete Stellen 21, 22, 23, usw.
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3 zeigt
Anhäufungen (Cluster) im hyperspektralen Alpha-Raum (α1 = I1/ΣIl, α2 =
I2/Σj;, α3 = I3/Σj, usw.). Ein Satz von 128 verschiedenen
Kügelchen-Typen auf einem Faserbündel wurde durch
Hybridisierung einer Gruppe aus komplementären Oligonukleotiden
dekodiert, die mit vier Farbstoffen markiert wurden: Bodipy-493,
Bodipy-R6G, Bodipy-TXR und Bod-564 (nur ein Farbstoff pro Oligonukleotid).
Abgebildet ist das zweite Stadium eines Vier-Stadium-Dekoders, in
dem 4013 Kügelchen dekodiert wurden. Die Farbton-Cluster wurden
mit Eilinien umrandet.
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4 zeigt
einen Zweifarben-Dekodierungsprozess, bei dem entweder FAM-markierte
oder Cy3-markierte Oligo-Komplemente zum „Anmalen” (Markierung)
der verschiedenen Kügelchen-Typen auf dem Array verwendet
werden.
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5 zeigt
die Dekodierung 128 verschiedener Kügelchen-Typen mit vier
Farben und vier Dekodierungsstadien. (Das eingefügte Bild
zeigt ein einziges Dekodierungsstadium unter Verwendung von vier
verschiedenen Farbstoffen zur Dekodierung von 16 Kügelchen-Typen.)
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6 zeigt die Grauskalen-Dekodierung von
16 verschiedenen Kügelchen-Typen. (A) Kombinatorisches
Vereinigungsschema für komplementäre Dekodierungs-Oligos.
(B) Es wurden zwei unabhängige, normierte Bilder angefertigt
und die resultierenden Kügelchen-Intensitäten
verglichen. (C) Die Alpha-Werte (Verhältnis von Kügelchen-Intensität
im angezeigten Dekodierungsstadium zur Intensität im normierten
Bild) sind für drei Dekodierungsstadien angegeben, wie
sie in (A) beschrieben ist.
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AUSFÜHRLICHE BESCHREIBUNG
DER ERFINDUNG
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Die
vorliegende Erfindung bezieht sich auf die Bildung von Arrays sehr
hoher Dichte, mit denen Simultananalysen durchgeführt werden
können, d. h. eine Parallel- statt Serienverarbeitung einer
Anzahl von Proben. Dies wird durch die Bildung eines „Arrays
aus Arrays” erreicht, d. h. ein zusammengesetztes Array,
das aus einer Vielzahl von einzelnen Arrays besteht, das zur Verarbeitung
vieler Proben konfiguriert ist. Beispielsweise ist jedes einzelne
Array in jeder Vertiefung einer Mikrotiterplatte vorhanden. Daher
kann, je nach Größe der Mikrotiterplatte und der
Größe des einzelnen Arrays, eine sehr große
Anzahl von Assays gleichzeitig durchgeführt werden; beispielsweise
können bei Verwendung von einzelnen Arrays aus 2.000 distinkten
Arten (mit hohem eingebauten Redundanzgrad) und einer 96-Loch-Mikrotiterplatte
192.000 Experimente gleichzeitig durchgeführt werden; die
gleichen Arrays in einer 384-Mikrotiterplatte ergeben 768.000 simultane
Experimente, und eine 1536-Mikcrotiterplatte ermöglicht
3.072.000 Experi mente.
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Im
Allgemeinen können die Array-Anordnungen in dieser Erfindung
auf verschiedene Weise konfiguriert werden. In einer bevorzugten
Ausführungsform, wie es unten ausführlicher beschrieben
ist, wird ein ”Ein-Komponenten”-System verwendet.
Das bedeutet, ein erstes Substrat, das aus einer Vielzahl von Assay-Positionen
besteht, (vorliegend auch manchmal als „Assay-Vertiefungen” bezeichnet),
wie z. B. eine Mikrotiterplatte, wird so konfiguriert, dass jede
Assay-Position ein einzelnes Array enthält. Das bedeutet,
dass Assay- und Array-Position identisch sind. Beispielsweise kann
das Plastikmaterial der Mikrotiterplatte so ausgestaltet werden,
dass es eine Vielzahl von „Kügelchen-Vertiefungen” im
unteren Teil einer jeden Assay-Vertiefung aufweist. Die Kügelchen,
die bioaktive Mittel enthalten, können dann in die Kügelchen-Vertiefungen
in jeder Assay-Position gefüllt werden, wie es unten ausführlicher
beschrieben wird. Es sollte darauf hingewiesen werden, dass, obwohl
in der vorliegenden Offenlegung die Verwendung von Kügelchen
betont wird, die Kügelchen in keiner der Ausführungsformen
der Erfindung verwendet werden müssen; die bioaktiven Mittel
können auch direkt an die Array-Positionen gebunden werden.
Beispielsweise sind andere Typen von Arrays gut bekannt und können
in dieser Ausführung verwendet werden; „spotted” (bepunktete),
bedruckte oder photolithographische Arrays sind gut bekannt; siehe
beispielsweise
WO 95/25116 ;
WO 95/35505 ; PCT
US98/09163 :
U.S. Patent Nummern 5,700,637 ;
5,807,522 und
5,445,934 ; und
U.S.S.N.s 08/851,203 09/187,289 ; und dort zitierte Quellenangaben,
die alle durch ausdrückliche Bezugnahme Teil dieser Beschreibung
sind. In den Ein-Komponenten-Systemen werden, falls keine Kügelchen
verwendet werden, in den bevorzugten Ausführungsformen
Nicht-Silikon-Mikroplättchen-Substrate verwendet.
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Alternativ
kann ein „Zwei-Komponenten”-System verwendet werden.
In dieser Ausführungsform werden die einzelnen Arrays auf
einem zweiten Substrat gebildet, das dann in das erste Mikrotiterplatten-Substrat eingepasst
oder „einge taucht” wird. Wie Fachleute erkennen,
kann eine Vielzahl von Array-Ausführungen und Konfigurationen
verwendet werden. In einer bevorzugten Ausführungsform
können optische Faserbündel als einzelne Arrays
verwendet werden, im Allgemeinen mit einer „Kügelchen-Vertiefung”,
die in eine Oberfläche einer jeden Einzelfaser geätzt
wird, und zwar so, dass die Kügelchen mit dem bioaktiven
Mittel auf das Ende des optischen Faserbündels aufgeladen
werden. Der zusammengesetzte Array umfasst daher eine Anzahl von
einzelnen Arrays, die so konfiguriert sind, dass sie in die Vertiefungen
einer Mikrotiterplatte passen. Alternativ können in einem
Zwei-Komponenten-System auch andere Typen von Array-Ausführungen
verwendet werden. So können beispielsweise Angeordnete
Arrays, wie z. B. solche, die durch Spotting-, Aufdruck- oder photolithographische
Techniken hergestellt wurden, auf das zweite Substrat platziert
werden, wie oben dargestellt. Darüber hinaus können „Teile” von
Arrays, entweder willkürlich oder sortiert, als erstes
Substrat verwendet werden, wie in den 1C–F
gezeigt.
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Die
vorliegende Erfindung beruht im Allgemeinen auf früheren
Arbeiten, die aus einem Kügelchen-basierten System der
analytischen Chemie bestehen, in dem Kügelchen, auch Mikrokügelchen
genannt, mit verschiedenen chemischen Funktionalitäten
auf einem Substrat verteilt werden, das aus einer gemusterten Oberfläche
diskreter Stellen besteht, welche die einzelnen Mikrokügelchen
binden können. Die Kügelchen werden im Allgemeinen
wahllos auf das Substrat gebracht, und daher können mehrere
verschiedene Methoden angewandt werden, um die Arrays zu „dekodieren”.
In einer Ausführungsform werden einmalige optische Signaturen
in die Kügelchen eingebracht, im Allgemeinen Fluoreszenzfarbstoffe,
die zur Identifizierung der chemischen Funktionalität auf
jedem einzelnen Kügelchen verwendet werden könnten.
Dadurch können die Wirkstoff-Kandidaten (d. h. Verbindungen
wie z. B. Nukleinsäuren und Antikörper) getrennt
von ihrer Platzierung auf einem Array synthetisiert werden, d. h.
die Wirkstoff-Kandidaten können auf den Kügelchen
synthetisiert werden, und dann werden die Kügelchen wahllos
auf einer gemusterten Oberfläche verteilt. Weil die Kügel chen
zuerst mit einer optischen Signatur kodiert werden, bedeutet dies,
dass der Array später „dekodiert” werden
kann, d. h. nach der Herstellung des Arrays kann die Position einer
einzelnen Stelle auf dem Array mit dem Kügelchen oder Wirkstoff-Kandidaten
an dieser bestimmten Stelle korreliert werden. Das bedeutet, dass
die Kügelchen auf dem Array wahllos verteilt werden können,
ein schneller und billiger Prozess im Vergleich zu entweder der
in-situ-Synthese oder den Spotting-Techniken des Stands der Technik.
Diese Methoden werden allgemein im PCT
US98/05025 ; PCT
US98/21193 ; PCT
US99/20914 ; PCT
US99/14387 und
U.S.S.N.s 08/818,199 ;
09/315,584 und
09/151,877 beschrieben, die alle
durch ausdrückliche Bezugnahme Teil dieser Beschreibung
sind. Obwohl die hier geführte Diskussion im Allgemeinen
auf die Anwendung von Kügelchen gerichtet ist, können
darüber hinaus dieselben Anordnungen auf Zellen und andere
Partikel angewandt werden; siehe beispielsweise PCT
US99/04473 .
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Bei
diesen Systemen erfolgt die Platzierung der bioaktiven Mittel im
Allgemeinen wahllos, und daher ist ein Kodierungs-/Dekodierungs-System
erforderlich, um das bioaktive Mittel an jeder Position im Array
zu identifizieren. Das kann auf verschiedenem Wege geschehen, wie
es unten ausführlicher beschrieben wird, und beinhaltet
im Allgemeinen: a) die Anwendung eines dekodierenden Bindungsliganden
(DBL), im Allgemeinen direkt markiert, der entweder an das bioaktive
Mittel oder an Identifikator-Bindungsliganden (IBLs) bindet, die
an den Kügelchen befestigt sind; b) positionale Dekodierung,
beispielsweise entweder durch Vorherbestimmung der Kügelchen-Platzierung
(beispielsweise durch Anwendung von photoaktivierbaren oder photospaltbaren
Komponenten, damit Kügelchen selektiv zu bestimmten Positionen
hinzugefügt werden können) oder durch die Anwendung
von entweder Unterbündeln oder selektiver Beladung der
Stellen, wie es unten ausführlicher beschrieben ist; c)
selektive Dekodierung, wobei nur solche Kügelchen, die
an ein Ziel binden, dekodiert werden; oder d) beliebige Kombinationen
dieser. In einigen Fällen, wie es unten ausführlicher
beschrieben ist, kann diese Dekodierung für alle Kügelchen
erfolgen oder nur für diejenigen, die ein bestimmtes Zielanalyt
binden. Ebenso kann dies entweder vor der nach der Hinzugabe eines
Zielanalyten erfolgen.
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Sobald
die Identität (d. h. das tatsächliche Mittel)
und die Position eines jeden Mikrokügelchens im Array bestimmt
wurde, wird der Array mit den Proben zusammengebracht, welche die
Zielanalyte enthalten, obwohl dies, wie es unten beschrieben ist,
vor oder auch während der Analyse geschehen kann. Die Zielanalyten binden
die bioaktiven Mittel, wie es unten ausführlicher beschrieben
ist, und führt zu einer Veränderung im optischen
Signal des bestimmten Kügelchens.
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In
der vorliegenden Erfindung können für die „Dekodierung” optische
Signaturen verwendet werden, dekodierende Bindungsliganden, die
während eines Dekodierungsschrittes zugesetzt werden oder
eine Kombination dieser Methoden. Die dekodierenden Bindungsliganden
binden entweder an einen distinkten Identifikator-Bindungsligandenpartner,
der auf die Kügelchen gegeben wurde, oder an das bioaktive
Mittel selber, beispielsweise wenn die Kügelchen aus einsträngigen
Nukleinsäuren als bioaktive Mittel bestehen. Die dekodierenden
Bindungsliganden sind entweder direkt oder indirekt markiert, und
daher erfolgt die Dekodierung durch den Nachweis der Anwesenheit
der Markierung. Durch die sequenzielle Verwendung von Pools mit
dekodierenden Bindungsliganden ist es möglich, die Anzahl
der erforderlichen Dekodierungsschritte stark zu minimieren.
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Entsprechend
liefert die vorliegende Erfindung zusammengesetzte Array-Anordnungen,
die aus mindestens einem ersten Substrat mit einer Oberfläche
bestehen, die aus einer Vielzahl von Assay-Positionen besteht. Mit „Array” ist
vorliegend eine Vielzahl von Wirkstoff-Kandidaten in einer Array-Ausführung
gemeint; die Größe des Arrays hängt dabei
von der Anordnung und dem Verwendungszweck des Arrays ab. Es können Arrays
hergestellt werden, die ungefähr 2 bis viele Millionen
verschiedene bioaktive Mittel (d. h. unterschiedliche Kügelchen)
enthalten, wobei sehr große optische Faser-Arrays möglich
sind. Im Allgemeinen wird der Array zwei bis mindestens eine Milliarde
umfassen, je nach Grö ße der Kügelchen
und des Substrats sowie dem Verwendungszweck des Arrays. Daher können
Arrays sehr hoher Dichte, hoher Dichte, mittlerer Dichte, geringer
Dichte und sehr geringer Dichte hergestellt werden. Die bevorzugten
Spannbreiten für Arrays sehr hoher Dichte reichen von ungefähr
10.000.000 bis ungefähr 2.000.000.000, (wobei alle Zahlen
pro Quadratzentimeter gelten), wobei ein Bereich von ungefähr
100.000.000 bis ungefähr 1.000.000.000 bevorzugt wird.
Arrays hoher Dichte liegen zwischen 100.000 und ungefähr
10.000.000, wobei der Bereich von ungefähr 1.000.000 bis
ungefähr 5.000.000 besonders bevorzugt wird. Die besonders
bevorzugten Arrays von mittlerer Dichte liegen zwischen ungefähr
10.000 bis ungefähr 100.000, wobei der Bereich zwischen
ungefähr 20.000 und ungefähr 50.000 speziell bevorzugt
wird. Arrays geringer Dichte liegen im Allgemeinen bei weniger als
10.000, wobei der Bereich zwischen ungefähr 1.000 bis ungefähr
5.000 bevorzugt wird. Arrays von sehr geringer Dichte liegen bei
weniger als 1.000, wobei der Bereich zwischen ungefähr
10 und ungefähr 1000 bevorzugt wird, wobei der Bereich
zwischen ungefähr 100 bis ungefähr 500 besonders
bevorzugt wird. Bei einigen Ausführungsformen liegen die
Anordnungen der Erfindung möglicherweise nicht in einer
Array-Ausführung vor, das heißt, bei einigen Ausführungsformen
können auch Ausführungen hergestellt werden, die
nur aus einem einzigen bioaktiven Mittel bestehen. Weiterhin können
bei einigen Arrays auch mehrere Substrate verwendet werden, und zwar
entweder identischer oder verschiedener Zusammensetzungen. Daher
können große Arrays beispielsweise aus einer Vielzahl
kleinerer Substrate bestehen.
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Weiterhin
ist ein Vorteil der vorliegenden Ausführungen, dass besonders
durch die Anwendung der Faseroptik-Technologie Arrays extrem hoher
Dichte hergestellt werden können. Daher ist es beispielsweise
möglich – weil Kügelchen einer Größe
von 200 μm oder kleiner (wobei Kügelchen von 200
nm möglich sind) verwendet werden können und sehr
kleine Fasern bekannt sind – in einem optischen Faserbündel
von 1 mm2 mindestens 40.000 bis 50.000 oder
mehr (in einigen Fällen 1 Million) verschiedene Fasern
und Kügelchen unterzubringen, mit Dichten von mehr als
15.000.000 einzelnen Kügelchen und Fasern (wie ge sagt,
in einigen Fällen mindestens 25–50 Millionen)
pro 0,5 cm2, die erreichbar sind.
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Mit „zusammengesetztem
Array” oder „Kombinations-Array” oder
vorliegend enthaltenen grammatikalischen Äquivalenten ist
eine Vielzahl von einzelnen Arrays gemeint, wie oben dargestellt.
Im Allgemeinen ist die Anzahl einzelner Arrays durch die Größe
der verwendeten Mikrotiterplatte vorgegeben. Daher werden bei 96-Loch-,
384-Loch- und 1536-Loch-Mikrotiterplatten zusammengesetzte Arrays
verwendet, die aus 96, 384 und 1536 einzelnen Arrays bestehen, obwohl,
wie Fachleute erkennen, nicht jeder Mikrotiter ein einzelnes Array
enthalten muss. Es sollte angemerkt werden, dass die zusammengesetzten
Arrays aus einzelnen Arrays bestehen können, die identisch, ähnlich
oder verschieden sind. Das heißt, bei einigen Ausführungsformen kann
es wünschenswert sein, dieselben 2000 Assays bei 96 verschiedenen
Proben laufen zu lassen. Alternativ könnte die Durchführung
von 192.000 Experimenten bei der gleichen Probe (d. h. die gleiche
Probe in jeder der 96 Vertiefungen) wünschenswert sein.
Alternativ könnten alle Reihen oder Kolonnen des zusammengesetzten
Arrays identisch sein, und zwar aus Gründen der Redundanz-/Qualitätskontrolle.
Wie Fachleute erkennen, gibt es eine Vielzahl von Möglichkeiten,
das System zu konfigurieren. Weiterhin könnte die zufällige
Natur der Arrays bedeuten, dass dieselbe Population Kügelchen
auf zwei verschiedene Oberflächen zugesetzt werden kann,
was zu im Wesentlichen ähnlichen, aber vielleicht nicht
zu identischen Arrays führt.
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Mit „Substrat” oder „fester
Träger” oder anderen vorliegend enthaltenen grammatikalischen Äquivalenten
ist jedes Material gemeint, das so verändert werden kann,
dass es diskrete, einzelne Stellen enthält, die zur Anlagerung
oder Verbindung der Kügelchen geeignet sind, und das für
mindestens eine Nachweismethode geeignet ist. Wie Fachleute erkennen,
ist die Anzahl möglicher Substrate sehr groß.
Mögliche Substrate sind z. B. Glas und modifiziertes oder
funktionalisiertes Glas, Kunststoffe (u. a. Acryle, Polystyrol und
Copolymere von Styren und anderen Materialien, Polypropylen, Polyethylen,
Polybutylen, Polyu rethane, TeflonJ, usw), Polysaccharide, Nylon
oder Nitrocellulose, Harze, Kieselsäure oder auf Kieselsäure
basierende Materialien, z. B. Silikon und modifiziertes Silikon,
Kohlenstoff, Metalle, anorganische Gläser, Kunststoffe,
optische Faserbündel und eine Vielzahl von sonstigen Polymeren,
wobei diese Aufzählung nicht abschließend ist.
Im Allgemeinen ist mit den Substraten ein optischer Nachweis möglich
und sie selber fluoreszieren nicht merklich.
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Im
Allgemeinen ist das Substrat flach (planar), obwohl Fachleute erkennen,
dass auch andere Substratkonfigurationen verwendet werden können.
Es können beispielsweise dreidimensionale Konfigurationen verwendet
werden, beispielsweise durch Einbettung der Kügelchen in
einen porösen Kunststoffblock, der einen Probenzugang zu
den Kügelchen und die Verwendung eines konfokalen Mikroskops
zur Detektion ermöglicht. Ebenso können die Kügelchen
zur Minimierung des Probenvolumens auf die Innenoberfläche
eines Reagenzglases platziert werden, um eine Durchfluss-Probenanalyse
durchzuführen. Bevorzugte Substrate sind z. B. optische
Faserbündel, wie sie unten diskutiert werden, und flache
(planare) Substrate, z. B. Glas, Polystyren und andere Kunststoffe
und Acryle. Bei einigen Ausführungsformen werden Silikon-Mikroplättchen-Substrate
nicht bevorzugt.
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Das
erste Substrat besteht aus einer Oberfläche, die aus einer
Vielzahl von Assay-Positionen besteht, d. h. die Position, wo der
Assay zur Detektion des Zielanalyten durchgeführt wird.
Die Assay-Positionen sind im Allgemeinen physisch voneinander getrennt,
beispielsweise als Assay-Vertiefungen in einer Mikrotiterplatte, obwohl
auch andere Konfigurationen (Hydrophobizität/Hydrophilizität,
usw.) zur Trennung der Assay-Positionen verwendet werden können.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform ist das zweite Substrat
ein optisches Faserbündel oder -Array, wie er allgemein
im
U.S.S.N.s 08/944,850 und
08/519,062 , PCT
US98/05025 und PCT
US98/09163 beschrieben
wurde, die alle durch ausdrückliche Bezugnahme Teil dieser
Beschreibung sind. Bei bevorzugten Ausführungsformen werden
vorgeformte, einheitliche optische Faser-Arrays verwendet. Mit „vorgeformtem,
einheitlichen optischen Faser-Array” ist hier ein Array
aus diskreten einzelnen optischen Fasersträngen gemeint,
die koaxial angeordnet werden und längsseits verbunden
sind. Die Fasterstränge sind im Allgemeinen einzeln verkleidet.
Eine Sache jedoch, die einen vorgeformten, einheitlichen Array von
anderen optischen Faser-Ausführungen unterscheidet ist,
dass die Fasern nicht einzeln physisch zu manipulieren sind, das
heißt, ein Strang kann im Allgemeinen an keiner Stelle
längsseits von einem anderen Fasterstrang physisch getrennt
werden.
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In
einigen „Zwei-Komponenten”-Ausführungsformen
ist das zweite Substrat jedoch kein optischer Faser-Array.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform bestehen die Assay-Positionen
(des „Ein-Komponenten-Systems”) oder die Array-Positionen
(des „Zwei-Komponenten-Systems”) aus einer Vielzahl
von diskreten Stellen. Daher ist im ersteren Fall die Assay-Position
mit der Array-Stelle identisch, wie es vorliegend beschrieben ist. Im
letzteren Fall ist die Array-Position getrennt in die Assay-Stelle
eingepasst. Bei diesen Ausführungsformen wurde mindestens
eine Oberfläche des Substrates so modifiziert, dass sie
diskrete, einzelne Stellen zur späteren Verbindung von
Mikrokügelchen enthält (oder, wenn keine Mikrokügelchen
verwendet werden, zur Anlagerung des bioaktiven Mittels). Diese
Stellen können aus physisch veränderten Stellen
bestehen, d. h. physische Konfigurationen, wie z. B. Vertiefungen
oder kleine Einsenkungen im Substrat, welche die Kügelchen
zurückhalten, und zwar so, dass ein Mikrokügelchen
in der Vertiefung ruhen kann oder es wurden andere Kräfte (magnetisch
oder kompressiv) eingesetzt oder chemisch veränderte oder
aktive Stellen, wie z. B. chemisch funktionalisierte Stellen, elektrostatisch
veränderte Stellen, hydrophobisch funktionalisierte Stellen,
Klebestellen, usw.
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Die
Stellen können ein Muster darstellen, d. h. ein regelmäßiges
Design oder eine Konfiguration, oder wahllos verteilt sein. In einer
bevorzugten Ausführungsform wird ein regelmäßiges
Muster der Stellen verwendet, und zwar so, dass die Stellen in der
X-Y-Koordinatenebene zugänglich sind. „Muster” in
diesem Sinne beinhaltet eine sich wiederholende Einheitszelle, bevorzugterweise
eine, mit der eine hohe Kügelchendichte auf dem Substrat
erreicht werden kann. Es sollte jedoch erwähnt werden,
dass diese Stellen möglicherweise keine diskreten Stellen
sind. Das heißt, es ist beispielsweise möglich,
eine einheitliche Oberfläche mit adhäsiven oder
chemischen Funktionalitäten zu verwenden, mit der die Anlagerung
von Kügelchen an jede Stelle erzielt werden kann. Das heißt,
die Oberfläche des Substrats wurde modifiziert, damit eine
Anlagerung der Mikrokügelchen an einzelne Stellen erzielt
wird, unabhängig davon, ob diese Stellen mit anderen Stellen
benachbart sind oder nicht. Daher kann die Oberfläche des
Substrats so verändert werden, dass diskrete Stellen gebildet werden,
die nur ein einziges zugehöriges Kügelchen enthalten
oder, alternativ, die Oberfläche des Substrats wird modifiziert
und die Kügelchen können sich überall
nach unten bewegen, aber sie gelangen an diskrete Stellen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform wird die Oberfläche
des Substrats durch die Herstellung von Vertiefungen, d. h. Einsenkungen
auf der Oberfläche des Substrats, verändert. Dies
kann, wie dem Allgemeinen Stand der Technik bekannt, durch eine
Vielzahl von Techniken geschehen, z. B. Photolitographie, Stempeltechniken,
Pressformtechniken und Mikroätztechniken, wobei diese Aufzählung
nicht abschließend ist. Wie Fachleute erkennen, hängt
die Art der angewandten Technik von der Anordnung und Form des Substrats
ab. Wenn das erste Substrat sowohl aus der Assay-Positionen als
auch der einzelnen Arrays besteht, wird in einer bevorzugten Ausführungsform
die Pressformtechnik angewandt, mit der die Kügelchen-Vertiefungen
im Boden der Assay-Vertiefungen in einer Mikrotiterplatte hergestellt
werden. Ebenso wird in einer bevorzugten Ausführungsform
ein ausgeformtes zweites Substrat verwendet, das aus „Fingern” oder
Verlängerungen in einer Array-Ausführung besteht,
und jeder Finger besteht aus Kügelchen-Vertiefungen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform werden physische Veränderungen
in einer Oberfläche des Substrats vorgenommen, um die Stellen
herzustellen. In einer bevorzugten Ausführungsform ist
die Oberfläche des Substrats beispielsweise ein terminales
Ende des Faserbündels, wenn das zweite Substrat ein optisches
Faserbündel ist, wie es allgemein in 08/818,199 und 091151,877
beschrieben ist, die beide durch ausdrückliche Bezugnahme
Teil dieser Beschreibung sind. Bei dieser Ausführungsform
werden Vertiefungen in einem terminalen oder distalen Ende eines
optischen Faserbündels hergestellt, das aus einzelnen Fasern
besteht. Bei dieser Ausführungsform wird das Innerste der
einzelnen Fasern geätzt, hinsichtlich der Verkleidung, sodass
kleine Vertiefungen oder Einsenkungen am einen Ende der Fasern gebildet
werden. Die erforderliche Tiefe der Vertiefungen hängt
von der Größe der Kügelchen ab, die in
die Vertiefungen gegeben werden sollen.
-
In
dieser Ausführungsform binden sich die Mikrokügelchen
im Allgemeinen in den Vertiefungen nicht kovalent aneinander, und – obwohl
die Vertiefungen zusätzlich chemisch funktionalisiert wurden,
wie es allgemein unten beschrieben wurde – können
Vernetzungsmittel oder eine physische Barriere angewandt werden, d.
h. eine Beschichtung oder Membrane über den Kügelchen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform wird die Oberfläche
des Substrats so verändert, dass sie modifizierte Stellen
enthält, besonders chemisch modifizierte Stellen, die zur
Anlagerung (entweder kovalent oder nicht kovalent) der Mikrokügelchen
der Erfindung an die diskreten Stellen oder Positionen auf dem Substrat genutzt
werden können. „Chemisch modifizierte Stellen” beinhalten
in diesem Zusammenhang z. B. die Hinzufügung eines Musters
aus chemisch funktionalen Gruppen, u. a. Aminogruppen, Carboxygruppen,
Oxogruppen und Thiolgruppen zur kovalenten Anlagerung von Mikrokügelchen,
die im Allgemeinen auch korrespondierende, reaktive funktionale
Gruppen enthalten, wobei diese Aufzählung nicht abschließend
ist; die Hinzufügung eines Musters aus Klebemitteln zur Bindung
der Mikrokügelchen (entweder durch vorhergehende chemische
Funktionalisierung für das Hinzufügen der Klebestoffe
oder direkte Hinzufügung des Klebemittels); die Hinzufügung
eines Musters aus geladenen Gruppen (ähnlich den chemischen
Funktionalitäten) zur elektrostatischen Anlagerung der
Mikrokügelchen, d. h. wenn die Mikrokügelchen
aus geladenen Gruppen bestehen, die den Stellen entgegengesetzt
sind; die Hinzufügung eines Musters aus chemisch-funktionalen
Gruppen, das die Stellen unterschiedlich hydrophob oder hydrophil
macht, so dass die Hinzufügung von ähnlich hydrophoben
oder hydrophilen Mikrokügelchen unter passenden experimentellen
Bedingungen auf Grundlage der Hydroaffinität zur einer
Verbindung der Mikrokügelchen mit den Stellen führt.
Beispielsweise treibt der Einsatz von hydrophoben Stellen mit hydrophoben
Kügelchen in einem wässrigen System die Verbindung
der Kügelchen bevorzugt auf die Stellen.
-
Weiterhin
können biologisch modifizierte Stellen zur Anlagerung der
Kügelchen an das Substrat verwendet werden. Beispielsweise
können die Bindungsligandenpaare, wie sie vorliegend im
Allgemeinen beschrieben werden, verwendet werden; ein Partner befindet
sich auf dem Kügelchen und der andere auf dem Substrat.
Besonders bevorzugt in dieser Ausführungsform sind komplementäre
Nukleinsäurestränge und Antigen/Antikörper-Paare.
-
Darüber
hinaus können durch die Verwendung von biologischen Komponenten
auf diese Weise auch zusammengesetzten Arrays gebildet werden. Dies
ist analog zu dem System in 1F, außer,
dass das Substrat 10 fehlt. Bei dieser Ausführungsform
umfassen die Populationen von Kügelchen einen einzigen
Bindungspartner, und die Subpopulationen dieser Population besitzen
verschiedene bioaktive Mittel. Durch die Verwendung von verschiedenen
Populationen mit verschiedenen Bindungspartnern und eines Substrates,
das aus verschiedenen Assay- oder Array-Positionen mit räumlich
getrennten Bindungspartnern besteht, kann ein zusammengesetzter
Array gebildet werden. Diese Ausführungsform auch eine
Wiederverwendung von Codes, wie es allgemein unten beschrie ben ist,
weil jeder einzelne Array des zusammengesetzten Arrays die gleichen Codes
verwenden kann.
-
Wie
es oben beschrieben wurde, bedeutet „Muster” in
diesem Sinne die Anwendung einer einheitlichen Behandlung der Oberfläche,
damit die Kügelchen an die diskreten Stellen anlagern können,
ebenso wie eine Behandlung der Oberfläche, die zu diskreten
Stellen führt. Wie Fachleute erkennen, kann dies mit einer Vielzahl
von Methoden erreicht werden.
-
Wie
Fachleute erkennen, gibt es eine Vielzahl von möglichen
Systemkonfigurationen, wie es allgemein in den Abbildungen dargestellt
ist. Außer den hierin beschriebenen Standardformaten, kann
auch eine Vielzahl anderer Formate verwendet werden. Beispielsweise,
wie in den 1C–1F dargestellt,
können „Teile” der Substrate verwendet
werden, die nicht miteinander verbunden sind. Wie gesagt, diese
können die gleichen oder verschiedene Arrays sein. Diese
Teile können einzeln oder als große Einheit auf
einem einzigen Substrat hergestellt werden, und dann wird das Substrat
in verschiedene einzelne Substrate geschnitten oder getrennt. Daher
zeigen die 1C und 1D beispielsweise
eine Vielzahl von Kügelchen-Arrays, die in die Vertiefungen
des zweiten Substrats gegeben werden. 1C zeigt
ein „Kügelchen aus Kügelchen”,
das zur Maximierung des Gemisches konfiguriert wurde. In 1D ist
die Vielzahl von planaren ersten Substraten abgebildet. Wie Fachleute
erkennen, können diese zur Bindung an das zweite Substrat
verwendet werden oder auch nicht. Bei einer Ausführungsform
werden keine besonderen Anlagerungsmethoden verwendet. Alternativ wird
eine Vielzahl von Bindungstechniken angewandt. Es können
beispielsweise, wie es für die Anlagerung von Kügelchen
an Substrate beschrieben wurde, kovalente oder nicht kovalente Kräfte
eingesetzt werden, u. a. die Verwendung von Klebemittel, chemische
Substanzen, hydrophoben/hydrophilen Interaktionen, usw. Weiterhin
kann das Substrat magnetisch sein und auch durch magnetische Kräfte
festgehalten (und optional vermischt) werden. Daher können
beispielsweise, wie in 1F dargestellt, Bindungskompo nenten
verwendet werden. Diese können kovalente oder nicht kovalente
Bindungen sein. Sie können einfach nur für die
Anlagerung oder zur Hinführung des ersten Substrat-Arrays
zu bestimmten Positionen im oder auf dem zweiten Substrat verwendet
werden. Daher können beispielsweise verschiedene Oligonukleotide
zur Hinführung und Anlagerung des ersten Substrats an das
zweite Substrat verwendet werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform sind optische Eigenschaften
in das Substrat zur Nutzung bei bildgebenden Verfahren eingebaut.
Daher können beispielsweise „Linsen”-Fähigkeiten
in das Substrat eingebaut werden, entweder in das Ein-Komponenten-
oder das Zwei-Komponenten-System. Bei einem Ein-Komponenten-System
können sich beispielsweise auf dem Boden einer oder mehrerer
der Assay-Positionen einmalige oder spezielle optische Komponenten,
wie z. B. Linsen oder Filter, befinden.
-
Weiterhin
können bei bevorzugten Ausführungsformen Konfigurationen
verwendet werden, welche die Vermischung bei der Assay-Reaktion
fördern.
-
Bei
bevorzugten Ausführungsformen werden beispielsweise Zwei-Komponenten-Systeme
verwendet, die eine Vermischung ermöglichen. Das heißt,
dass bei einigen Ausführungsformen die Arrays aus dem Block herausragen
und als „Stöckchen” verwendet werden
können, das die Reaktionskomponenten umrührt,
um eine gute Vermischung der Assay-Komponenten zu fördern,
die Kinetik der Reaktion zu verbessern, usw. Wie Fachleute erkennen,
kann dies mit einer Vielzahl von Methoden erreicht werden. In einer
bevorzugten Ausführungsform wird das erste und zweite Substrat
so konfiguriert, dass es gegeneinander bewegt werden kann, und zwar
entweder in der X-Y-Koordinatenebene, der X-Z-Koordinatenebene,
der Y-Z-Koordinatenebene oder in drei Richtungen (X-Y-Z). Bei bevorzugten
Ausführungsformen wird eine Block-Vorrichtung verwendet,
mit welcher der Block entweder in Richtung der Plattenebene oder
orthogonal zu dieser frei bewegt werden kann. Dies ist besonders
nützlich, wenn die Reaktionsvo lumina klein sind, weil die
Standard-Vermischungsbedingungen unter diesen Umständen
oft nicht gut funktionieren.
-
In
Ergänzung dazu, oder stattdessen, können zusätzliche
Mischungskomponenten als Teil des Systems vorhanden sein. Es können
beispielsweise exogene Mischpartikel zugesetzt werden; bei einer
Ausführungsform werden beispielsweise Magnetpartikel verwendet,
wobei ein Magnet bewegt wird, um die Vermischung zu fördern;
es können beispielsweise kleine magnetische Mischungsstäbe
und magnetische Rührplatten verwendet werden.
-
Alternativ
kann die Vermischung in entweder Ein- oder Zwei-Komponenten-Systemen
durch Verschluss und Schütteln des Systems mithilfe von
Standardtechniken erreicht werden, optional durch die Verwendung
von Mischpartikeln.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform bestehen die Anordnungen
der Erfindung ferner aus einer Population von Mikrokügelchen.
Mit „Population” ist vorliegend eine Vielzahl
von Kügelchen gemeint, wie es oben für Arrays
beschrieben ist. Innerhalb der Population bestehen einzelne Subpopulationen,
die ein einziges Mikrokügelchen oder viele identische Mikrokügelchen
sein können. Das heißt, dass bei einigen Ausführungsformen,
wie es unten vollständig beschrieben ist, der Array nur
ein einziges Mikrokügelchen für jedes bioaktive Mittel
enthalten kann; bei bevorzugten Ausführungsformen wird
eine Vielzahl von Kügelchen einer jeden Art verwendet.
-
Mit „Mikrokügelchen” oder „Kügelchen” oder „Partikel” oder
vorliegend enthaltenen grammatikalischen Äquivalenten sind
kleine diskrete Partikel gemeint. Die Zusammensetzung der Kügelchen
variiert, je nach der Klasse des bioaktiven Mittels und der Synthesemethode.
Geeignete Kügelchen-Zusammensetzungen beinhalten beispielsweise
solche, die bei Peptiden, Nukleinsäuren und der organischen
Komponentensynthese verwendet werden, z. B. Kunststoffe, Keramiken,
Glas, Polystyren, Methylstyren, Acrylipolymere, paramagnetische
Materialien, Thorerdelösung, Kohlegraphit, Titandioxid,
Latex oder vernetzte Dextrane wie z. B. Sepharose, Cellulose, Nylon,
vernetzte Mizellen und Teflon können alle verwendet werden,
wobei diese Aufzahlung nicht abschließend ist. „Microsphere
Detection Guide” (Anleitung zur Detektion von Mikrokügelchen)
von Bangs Laboratories, Fishers IN, ist eine nützliche
Anleitung.)
-
Die
Kügelchen müssen nicht späherisch sein;
es können auch unrunde Partikel verwendet werden. Weiterhin
können die Kügelchen porös sein, wodurch
die Oberfläche der Kügelchen, die entweder zur
Anlagerung des bioaktiven Mittels oder zur IBL-Anlagerung zur Verfügung
steht, vergrößert wird. Die Kügelchen-Größen
fangen im Nanometerbereich an, d. h. 100 nm, und reichen bis in
den Millimeterbereich, d. h. 1 mm, wobei Kügelchen zwischen
ungefähr 0,2 Mikron bis ungefähr 200 Mikrons bevorzugt
werden, und wobei ungefähr 0,5 bis ungefähr 5
Mikron besonders bevorzugt werden, obwohl bei einigen Ausführungsformen
kleinere Kügelchen verwendet werden können.
-
Es
sollte erwähnt werden, dass eine Hauptkomponente der Erfindung
die Verwendung eines Substrat/Kügelchen-Paares ist, das
die Verbindung oder Anlagerung der Kügelchen an diskrete
Stellen auf der Oberfläche des Substrats ermöglicht,
und zwar so, dass sich die Kügelchen während des
Assays nicht bewegen.
-
Jedes
Mikrokügelchen besteht aus einem bioaktiven Mittel, obwohl,
wie Fachleute erkennen, es einige Kügelchen geben kann,
die kein bioaktives Mittel enthalten, je nach der Synthesemethode.
Mit einem „bioaktiven Wirkstoff-Kandidaten” oder „bioaktiven
Mittel” oder „chemischer Funktionalität” oder „Bindungsligand” ist vorliegend
die Beschreibung irgendeines Moleküls gemeint, z. B. Protein,
Oligopeptid, kleines organisches Molekül, Koordinationskomplex,
Polysaccharid, Polynucleotid, usw., das an die Mikrokügelchen
in dieser Erfindung angelagert werden kann. Es versteht sich, dass
die Anordnungen in dieser Erfindung zwei wichtige Hauptverwendungszwecke
aufweisen. In einer bevor zugten Ausführungsform, wie es
unten ausführlicher beschrieben ist, werden die Anordnungen
zur Detektion der Anwesenheit eines bestimmten Zielanalyten verwendet;
beispielsweise die An- oder Abwesenheit einer bestimmten Nukleotidsequenz
oder eines bestimmten Proteins, wie z. B. eines Enzyms, Antikörpers
oder Antigens. Bei einer alternativen bevorzugten Ausführungsform werden
die Anordnungen zum Screenen von bioaktiven Mitteln, d. h. Arzneimittelkandidaten,
zur Bindung an ein besonderes Zielanalyt verwendet.
-
Bioaktive
Mittel umfassen zahlreiche chemische Klassen, obwohl sie typischerweise
organische Moleküle sind, bevorzugterweise kleine organische
Verbindungen, die ein Molekulargewicht von mehr als 100 und weniger
als ungefähr 2.500 Dalton aufweisen. Bioaktive Mittel umfassen
funktionale Gruppen, die für die strukturelle Interaktion
mit Proteinen, besonders Wasserstoffbindungen, erforderlich sind
und normalerweise mindestens eine Amin-, Carbonyl-, Hydroxyl- oder
Carboxyl-Gruppe beinhalten, bevorzugterweise mindestens zwei der
funktionalen chemischen Gruppen. Die bioaktiven Mittel umfassen
oft zyklische Kohlenstoff- oder heterozyklische Strukturen und/oder
aromatische oder polyaromatische Strukturen, die durch eine oder
mehrere der obigen funktionalen Gruppen substituiert werden. Bioaktive
Mittel befinden sich auch unter den Biomolekülen, z. B.
Peptiden, Nukleinsäuren, Sacchariden, Fettsäuren,
Steroiden, Purinen, Pyrimidinen, Derivaten, Strukturanaloga oder
Kombinationen aus diesen. Besonders bevorzugt werden Nukleinsäuren
und Proteine.
-
Bioaktive
Mittel können aus einer großen Vielzahl von Quellen
gewonnen werden, z. B. Bibliotheken synthetischer oder natürlicher
Verbindungen. Beispielsweise stehen zahlreiche Möglichkeiten
für die zufällige oder gerichtete Synthese einer
großen Vielzahl von organischen Verbindungen und Biomolekülen
zur Verfügung, z. B. die Exprimierung von randomisierten
Oligonukleotiden. Alternativ sind Bibliotheken von natürlichen Verbindungen
in Form von bakteriellen, fungalen, pflanzlichen oder tierischen
Extrakten verfügbar oder können leicht produziert
werden. Weiterhin können natürlich oder synthetisch
produzierte Bib liotheken und Verbindungen leicht mithilfe konventioneller
chemischer, physikalischer oder biochemischer Methoden modifiziert
werden. Bekannte pharmakologische Mittel können gerichtet
oder wahllos chemisch modifiziert werden, z. B. durch Acylierung,
Alkylierung, Veresterung, und/oder Amidifikation, um Strukturanaloga
herzustellen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform sind die bioaktiven Mittel
Proteine. Unter „Protein” ist vorliegend die kovalente
Anlagerung von mindestens zwei Aminosäuren gemeint, das
Proteine, Polypeptide, Oligopeptide und Peptide beinhaltet. Das
Protein kann aus natürlich vorkommenden Aminosäuren
und Peptidbindungen hergestellt sein oder aus synthetischen, peptidomimetischen
Strukturen bestehen. Daher bedeutet „Aminosäure” oder „Peptidrest”,
wie vorliegend bezeichnet, sowohl natürlich vorkommende
oder synthetische Aminosäuren. Beispielsweise werden Homophenylalanin,
Citrullin und Norleucin für die Zwecke der Erfindung als
Aminosäuren erachtet. Die Seitenketten können
entweder in der (R)- oder (S)-Konfiguration vorkommen. Bei der bevorzugten
Ausführungsform liegen die Aminosäuren in der
(S)- oder L-Konfiguration vor. Wenn nicht natürlich vorkommende
Seitenketten verwendet werden, können Nicht-Aminosäuren-Substituenten
verwendet werden, um beispielsweise einen in-vivo-Abbau zu verhindern
oder zu verzögern.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform sind die bioaktiven Mittel
natürlich vorkommende Proteine oder Fragmente von natürlich
vorkommenden Proteinen. Daher können beispielsweise Zellextrakte
mit Proteinen oder zufällige oder gerichtete Aufschlüsse
von proteinösen Zellextrakten verwendet werden. Auf diese
Weise können Bibliotheken von prokaryotischen oder eukaryotischen
Proteinen zum Screenen in den vorliegend beschriebenen Systemen
hergestellt werden. Besonders bevorzugt in dieser Ausführungsform
sind Bibliotheken von Bakterien-, Pilz-, Virus- und Säugetierproteinen,
wobei die letzteren bevorzugt werden und menschliche Proteine speziell
bevorzugt werden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform sind die bioaktiven Mittel
Peptide aus ungefähr 5 bis ungefähr 30 Aminosäuren,
wobei ungefähr 5 bis ungefähr 20 Aminosäuren
bevorzugt werden und eine Zusammensetzung aus ungefähr
7 bis ungefähr 15 Aminosäuren besonders bevorzugt
wird. Die Peptide können Aufschlüsse von natürlich
vorkommenden Proteinen sein, wie es oben ausführlich beschrieben
ist, willkürlichen Peptiden oder „verzerrt” willkürlichen
Peptiden. Unter „randomisiert” oder vorliegend
enthaltenen grammatikalischen Äquivalenten ist gemeint,
dass jede Nukleinsäure und jedes Peptid im Wesentlichen
aus jeweils zufälligen Nukleotiden und Aminosäuren
bestehen. Weil im Allgemeinen diese zufälligen Peptide
(oder Nukleinsäuren, unten diskutiert) chemisch synthetisiert
werden, kann jedes Nukleotid bzw. jede Aminosäure an irgendeiner
Stelle eingebaut werden. Der synthetische Prozess kann so konzipiert
werden, dass randomisierte Proteine oder Nukleinsäure generiert
werden, wobei alle oder die meist möglichen Kombinationen über
die Länge der Sequenz gebildet werden und so eine Bibliothek
aus randomisierten, bioaktiven, proteinösen Mitteln hergestellt
wird.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform wird eine Bibliothek
bioaktiver Mittel verwendet. Die Bibliothek sollte aus einer ausreichend
strukturell diversen Population bioaktiver Mittel bestehen, damit
die Wahrscheinlichkeit groß genug wird, dass diese Mittel
an Zielanalyte binden. Dementsprechend muss eine Bibliothek für Interaktionen
groß genug sein, damit mindestens ein Mitglied die Affinitätsstruktur
für das Zielanalyt aufweist. Obwohl es schwierig ist, die
erforderliche absolute Größe einer Bibliothek
für Interaktionen zu bestimmen, gibt die Natur mit der
Immunantwort einen Hinweis darauf: Eine Vielfalt von 107–108 verschiedenen Antikörpern liefert
mindestens eine Kombination mit einer ausreichend großen
Affinität für eine Interaktion mit den meisten potentiellen
Antigenen, der ein Organismus ausgesetzt ist. Veröffentlichte
in-vitro-Selektionstechniken haben auch gezeigt, dass eine Bibliothekgröße
von 107 to 108 groß genug
ist, um Strukturen mit Affinität zum Zielanalyt zu finden.
Daher werden in einer bevorzugten Ausführungsform mindestens
106, bevorzugterweise mindestens 107, noch stärker bevorzugt mindestens
108 und am stärksten bevorzugt
mindestens 109 verschiedene bioaktive Mittel
gleichzeitig mit den Methoden des Fachgebietes analysiert. Mit den
bevorzugten Methoden werden die Größe und die
Vielfalt der Bibliothek maximiert.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform ist die Bibliothek vollständig
randomisiert, ohne Präferenzen für bestimmte Sequenzen
oder feste Größen an irgendeiner Stelle. In einer
bevorzugten Ausführungsform ist die Bibliothek „verzerrt”.
Das heißt, einige Positionen innerhalb der Sequenz sind
entweder konstant oder wurden aus einer begrenzten Anzahl von Möglichkeiten
ausgewählt. Beispielsweise werden in einer bevorzugten
Ausführungsform die Nukleotide oder Aminosäurereste
aus einer definierten Klasse wahllos selektiert, beispielsweise
aus hydrophoben Aminosäuren, hydrophilen Resten, sterisch „verzerrten” (entweder
kleinen oder großen) Resten, um Cysteine herzustellen,
zur Vernetzung, Proline für SH-3-Domänen, Serine,
Threonine, Tyrosine oder Histidine für die Phosphorylierungsstellen,
usw. oder um Purine herzustellen, usw.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform sind die bioaktiven Mittel
Nukleinsäuren (vorliegend allgemein „Nukleinsäure-Sonden” oder „Sonden-Kandidaten” genannt).
Mit „Nukleinsäure” oder „Oligonukleotid” oder vorliegend
enthaltenen grammatikalischen Äquivalenten sind mindestens
zwei Nukleotide gemeint, die kovalent verbunden sind. Eine Nukleinsäure
in der vorliegenden Erfindung enthält im Allgemeinen Phosphodiesterbindungen,
obwohl in einigen Fällen, wie es unten beschrieben ist,
Nukleinsäureanaloga enthalten sind, die alternative Hauptketten
haben können, die beispielsweise aus Phosphoramid (
Beaucage,
et al., Tetrahedron, 49(10): 1925 (1993) und dort enthaltene
Quellenangaben bestehen;
Letsinger, J. Org. Chem., 35: 3800
(1970);
Sprinzl, et al., Eur. J. Biochem., 81:
579 (1977);
Letsinger, et al., Nucl. Acids Res.,
14: 3487 (1986);
Sawai, et al., Chem. Lett., 805
(1984),
Letsinger, et al., J. Am. Chem. Soc., 110:
4470 (1988); und
Pauwels, et al., Chemica Scripta,
26: 141 (1986)), Phosphorothioat (
Mag, et al.,
Nucleic Acids Res., 19: 1437 (1991); und
U.S. Patent- Nr. 5,644,048 ), Phosphorodithioat
(
Briu, etal., J. Am. Chem. Soc., 111: 2321 (1989)),
O-Methylphosphoroamidit-Bindungen (siehe Eckstein, Oligonucleotides
and Analogues: A Practical Approach, Oxford University Press) und
Peptid-Nukleinsäurehauptketten und -Bindungen (siehe
Egholm,
J. Am. Chem. Soc., 114: 1895 (1992);
Meier, et
al., Chem. Int. Ed. Engl., 31: 1008 (1992);
Nielsen,
Nature, 365: 566 (1993);
Carlsson, et al., Nature,
380: 207 (1996), die alle durch Bezugnahme Teil dieser
Beschreibung sind)). Andere Nukleinsäureanaloga bestehen
aus solchen mit positiven Hauptketten (
Denpcy, et al., Proc.
Natl. Acad. Sci. USA, 92: 6097 (1995)); nicht ionischen
Hauptketten (
U.S. Patent-Nummern
5,386,023 ;
5,637,684 ;
5,602,240 ;
5,216,141 und
4,469,863 ;
Kiedrowshi, et
al., Angew. Chem. Intl. Ed. English, 30: 423 (1991);
Letsinger,
et al., J. Am. Chem. Soc., 110: 4470 (1988);
Letsinger,
et al., Nucleosides & Nucleotides,
13: 1597 (1994);
Kaptitel 2 und 3, ASC Symposium
Series 580, „Carbohydrate Modifications in Antisense Research",
Ed. Y. S. Sanghui und P. Dan Cook;
Mesmaeker, et
al., Bioorganic & Medicinal
Chem. Lett., 4: 395 (1994);
Jeffs, et al., J. Biomolecular
NMR, 34: 17 (1994);
Tetrahedron Lett., 37: 743
(1996)) und Nicht-Ribose-Hauptketten, z. B. solche, wie
sie in den
U.S. Patenten Nummer
5,235,033 und
5,034,506 und
den
Kapiteln 6 und 7, ASC Symposium Series 580, „Carbohydrate
Modifications in Antisense Research", Ed. Y. S. Sanghui
and P. Dan Cook beschrieben sind. Nukleinsäuren,
die ein oder mehrere carbozyklischen Zucker enthalten, entsprechen
auch der Definition von Nukleinsäuren (siehe
Jenkins,
et al., Chem. Soc. Rev., (1995) S. 169–176). Verschiedene
Nukleinsäureanaloga sind beschrieben in
Ravels,
C & E Neves,
2. Juni 1997, Seite 35. Alle diese Quellenangaben sind
hiermit ausdrücklich durch Bezugnahme Teil dieser Beschreibung.
Diese Modifikationen der Ribose-Phosphat-Hauptkette können
durchgeführt werden, um den Zusatz von weiteren Komponenten,
z. B. Markierungen, zu fördern oder um die Stabilität
und Halbwertzeit solcher Moleküle in physiologischen Umgebungen
zu verbessern. Beispielsweise ist PNA besonders bevorzugt. Weiterhin
können Gemische aus natürlich vorkommenden Nukleinsäuren und
Analoga hergestellt werden.
-
Alternativ
können Gemische aus verschiedenen Nukleinsäureanaloga
und Gemische aus natürlich vorkommenden Nukleinsäuren
und Analoga hergestellt werden. Die Nukleinsäuren können
einzelsträngig oder doppelsträngig sein, wie spezifiziert,
oder Anteile von sowohl doppelsträngigen als auch einzelsträngigen
Sequenzen enthalten. Die Nukleinsäure kann eine DNA sein,
sowohl genomisch als auch cDNA, eine RNA oder ein Hybrid, wobei
die Nukleinsäure eine beliebige Kombination aus Desoxyribo-
und Ribonukleotiden sein kann und eine beliebige Kombination aus
Basen, z. B. Uracil, Adenin, Thymin, Cytosin, Guanin, Inosin, Xanthanin,
Hypoxanthanin, Isocytosin, Isoguanin und Basen-Analoga, z. B. Nitropyrrol
und Nitroindol, usw.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform sind die bioaktiven Mittel
Bibliotheken aus klonalen Nukleinsäuren, z. B. DNA und
RNA. Bei dieser Ausführungsform werden einzelne Nukleinsäuren
hergestellt, im Allgemeinen mit konventionellen Methoden (z. B. Übertragung
durch Plasmid- oder Phagen-Vektoren, Amplifikationstechniken, wie
z. B. PCR, usw., wobei diese Aufzählung nicht abschließend
ist). Die Nukleinsäuren werden bevorzugt in einer bestimmten
Ausführung angeordnet, z. B. als Mikrotiterplatten-Ausführung
unter Zugabe von Kügelchen zur Bindung von Bibliotheken.
-
Eine
Bindung der klonalen Bibliotheken (oder irgendeiner der hierin beschriebenen
Nukleinsäuren) kann auf vielfältige Art und Weise
erreicht werden, wie Fachleute erkennen, beispielsweise durch chemisches oder
Affinitätsfangen, wobei diese Aufzählung nicht
abschließend ist (beispielsweise u. a. Einbau von Nukleotid-Derivaten,
wie z. B. AminoLink oder biotinylierten Nukleotiden, die dann zur
Bindung der Nukleinsäure an eine Oberfläche verwendet
werden können, ebenso wie Affinitätsfangen durch
Hybridisierung), Vernetzung und elektrostatische Anlagerung, usw.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform wird das Affinitätsfangen
zur Bindung der klonalen Nukleinsäuren an die Kügelchen
angewendet. Beispielsweise können klonierte Nukleinsäuren
derivatisiert werden, beispielsweise mit einem Mitglied des Bindungspaares,
und die Kügelchen können mit dem anderen Mitglied
des Bindungspaares derivatisiert werden. Passende Bindungspaare
sind diejenigen, welche vorliegend für IBL/DBL-Paare beschrieben
sind. Beispielsweise können die klonierten Nukleinsäuren
biotyniliert werden (beispielsweise durch enzymatischen Einbau von
biotynilierten Nukleotiden durch photoaktivierte Vernetzung von Biotin).
Biotynilierte Nukleinsäuren können dann auf Streptavidinbeschichteten
Kügelchen gefangen werden, wie dem Stand der Technik bekannt.
Ebenso können auch andere Hapten-Rezeptorkombinationen
verwendet werden, wie z. B. Digoxigenin und Anti-Digoxigenin-Antikörper.
Alternativ können chemische Gruppen in Form von derivatisierten
Nukleotiden zugesetzt werden, die dann zur Zugabe von Nukleinsäuren
auf die Oberfläche verwendet werden können.
-
Die
bevorzugten Anlagerungen sind kovalent, obwohl selbst relativ schwache
Interaktionen (d. h. nicht kovalent) ausreichend sein können,
um eine Nukleinsäure an eine Oberfläche anzulagern,
wenn viele Anlagerungsstellen pro Nukleinsäure vorhanden
sind. Daher können beispielsweise elektrostatische Interaktionen
für die Bindung verwendet werden, beispielsweise, indem
die Kügelchen die entgegen gesetzte Ladung zum dem bioaktiven
Mittel tragen.
-
Ebenso
kann eine Affinitätsbindung mittles Hybridisierung zur
Bindung von klonierten Nukleinsäuren an die Kügelchen
verwendet werden. Beispielsweise wird PolyA+RNA routinemäßig
mittels Hybridisierung an Oligo-dT-Kügelchen gefangen,
wie dem Stand der Technik bekannt. Dies kann ein Oligo-dT-Fangen
mit anschließendem Vernetzungsschritt beinhalten, z. B.
Psoralen-Vernetzung). Wenn die Nukleinsäuren von Interesse
kein PolyA–Teil enthalten, kann eines durch Polymerisation
mit der terminalen Transferase angelagert werden oder via Ligation
eines OligoA-Verbindungsgliedes, wie dem Stand der Technik bekannt.
-
Alternativ
kann eine chemische Vernetzung durchgeführt werden, beispielsweise
durch photoaktivierte Vernetzung von Thymidin an reaktive Gruppen,
wie dem Stand der Technik bekannt.
-
Im
Allgemeinen sind spezielle Methoden erforderlich, um klonale Arrays
zu dekodieren, wie es unten ausführlicher beschrieben ist.
-
Wie
es oben allgemein für Proteine beschrieben wurde, können
bioaktive Nukleinsäure-Mittel natürlich vorkommende
Nukleinsäuren sein, zufällige Nukleinsäuren
oder „verzerrte” zufällige Nukleinsäuren.
Beispielsweise können prokaryotische oder eukaryotische
Genomaufschlüsse verwendet werden, wie es oben für
Proteine beschrieben wurde.
-
Im
Allgemeinen sind die Sonden der vorliegenden Erfindung so konzipiert,
dass sie eine Zielsequenz ergänzen (entweder die Sequenz
des Zielanalyten der Probe oder andere Sondensequenzen, wie es vorliegend
beschrieben ist), und zwar so, dass eine Hybridisierung der Zielsequenz
mit den Sonden der vorliegenden Erfindung stattfindet. Dieses Komplementärprinzip
muss nicht perfekt sein. Es gibt möglicherweise eine Reihe
von nicht passenden Basenpaaren, die mit der Hybridisierung zwischen
der Zielsequenz und den einsträngigen Nukleinsäuren
der vorliegenden Erfindung interferieren. Wenn jedoch die Anzahl
Mutationen so groß ist, dass selbst unter den lockersten
Hybridisierungsbedingungen keine Hybridisierung stattfinden kann, dann
ist die Sequenz keine komplementäre Zielsequenz. Daher
ist mit „stark komplementär” vorliegend
gemeint, dass die Sonden für die Zielsequenzen ausreichend
komplementär sind, um unter den ausgewählten Reaktionsbedingungen
zu hybridisieren. Dem Stand der Technik sind sehr strenge Bedingungen
bekannt; siehe beispielsweise Maniatis et al., Molecular
Cloning: A Laboratory Manual, 2d Edition, 1989, und Short Protocols
in Molecular Biology, ed. Ausubel, et al., die beide hiermit
durch ausdrückliche Bezugnahme Teil dieser Beschreibung
sind. Strenge Bedingungen sind sequenzabhängig und sind
unter verschiedenen Umständen unterschiedlich. Längere
Sequenzen hybridisieren speziell bei höheren Temperaturen.
Eine ausführliche Anleitung zur Hybridisierung von Nukleinsäuren
ist zu finden bei Tijssen, Techniques in Biochemistry and
Molecular Biology-Hybridization with Nucleic Acid Probes, „Overview
of principles of hybridization and the strategy of nucleic acid
assays" (1993). Allgemein bedeuten strenge Bedingungen,
wenn die Temperatur ungefähr 5–10°C unter
dem Wärmeschmelzpunkt (Tm) für
die spezifische Sequenz bei einer definierten Innenstärke/pH liegt.
Tm ist die Temperatur (bei einer definierten
Ionenstärke, pH und Nukleinsäurekonzentration),
bei der 50% der für die Zielsequenz komplementären
Sonden mit der Zielsequenz im Gleichgewicht hybridisieren (weil
die Zielsequenzen im Überfluss vorhanden sind, sind bei
Tm, 50% der Sonden im Gleichgewicht belegt).
Strenge Bedingungen sind solche, bei denen die Salzkonzentration
geringer ist als ungefähr 1,0 M Natriumionen, normalerweise
ungefähr 0,01 bis 1,0 M Natriumionenkonzentration (oder
andere Salze) bei einem pH von 7,0 bis 8,3 und die Temperatur liegt
um mindestens 30°C bei kurzen Sonden (z. B. 10 bis 50 Nukleotide)
und bei mindestens 60°C für lange Sonden (z. B.
mehr als 50 Nukleotide). Strenge Bedingungen können auch
durch Zusatz von destabilisierenden Mitteln wie z. B. Formamid erreicht
werden. Bei einer anderen Ausführungsform werden weniger
strenge Hybridisierungsbedinungen eingesetzt; es können
beispielsweise, wie dem Stand der Technik bekannt, auch mittelstrenge
oder gering strenge Bedingungen eingesetzt werden (siehe Maniatis
und Ausubel, supra, und Tijssen, supra).
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Der
Begriff „Zielsequenz” oder vorliegend enthaltene
grammatikalische Äquivalente bedeuten eine Nukleinsäuresequenz
an einem einzigen Nukleinsäurestrang. Die Zielsequenz kann
Teil eines Genes, einer angeordneten Sequenz, der genomischen DNA,
cDNA, RNA, z. B. mRNA und rRNA, und Sonstiges sein. Sie kann beliebig
lang sein, wobei längere Sequenzen spezifischer sind. Wie
Fachleute erkennen, kann die komplementäre Zielsequenz
in vielerlei Formen vorliegen. Sie kann, beispielsweise innerhalb
einer größeren Nukleinsäuresequenz liegen,
d. h. unter anderem ein vollständiges oder teilweises Gen
oder mRNA darstellen, ein Restriktionsfragment eines Plasmids oder
einer genomischen DNA. Wie es unten ausführlicher beschrieben
ist, werden die Sonden zur Hybridisierung an die Zielsequenzen zur
Bestimmung der An- oder Abwesenheit der Zielsequenz in einer Probe
hergestellt. Allgemein ist der Begriff unter Fachleuten bekannt.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform sind die bioaktiven Mittel
chemisch-organische Komponenten, von denen eine große Vielzahl
in der Literatur bekannt ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform umfasst jedes Kügelchen
eine einzige Art von bioaktivem Mittel, obwohl eine Vielzahl von
einzelnen bioaktiven Mitteln bevorzugt an jedes Kügelchen
angelagert ist. Ebenso werden in bevorzugten Ausführungsformen
mehr als ein Mikrokügelchen mit einem einmaligen bioaktiven
Mittel verwendet; das heißt, dass in das System durch die
Verwendung von Subpopulationen von Mikrokügelchen eine
Redundanz eingebaut ist, wobei jedes Mikrokügelchen in
der Subpopulation das gleiche bioaktive Mittel enthält.
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Wie
Fachleute erkennen, können die bioaktiven Mittel entweder
direkt auf den Kügelchen synthetisiert werden oder sie
werden hergestellt und dann nach der Synthese angelagert. In einer
bevorzugten Ausführungsform werden zur Gewährleistung
einer guten Anlagerung und einer ausreichenden Flexibilität
für eine gute Interaktion mit dem Zielmolekül
Bindungslinker zur Anlagerung der bioaktiven Mittel an die Kügelchen
verwendet, und auch, um unerwünschte Bindungsreaktionen
zu verhindern.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform werden die bioaktiven
Mittel direkt auf den Kügelchen synthetisiert. Wie dem
Stand der Technik bekannt, werden gegenwärtig viele Klassen
chemischer Verbindungen auf festen Trägern synthetisiert,
u. a. Kügelchen, wie z. B. Peptide, organische Komponenten
und Nukleinsäuren.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform werden die bioaktiven
Mittel erst synthetisiert und dann kovalent an die Kügelchen
angelagert. Wie Fachleute erkennen, hängt dieser Vorgang
von der Anordnung der bioaktiven Mittel und der Kügelchen
ab. Die Funktionalisierung der Oberflächen der festen Träger
wie z. B. bestimmte Polymere mit chemisch reaktiven Gruppen wie
z. B. Thiole, Amine, Carboxyle usw. ist dem allgemeinen Stand der
Technik bekannt. Dementsprechend können „leere” Kügelchen
mit einer Oberflächenchemie verwendet werden, welche die
Anlagerung der gewünschten Funktionalität durch
den Anwender erleichtern. Einige Beispiele dieser Oberflächenchemie
bei leeren Mikrokügelchen sind u. a. Aminogruppen, z. B.
alipathische und aromatische Amine, Carboxylsäuren, Aldehyde,
Amide, Chlormethylgruppen, Hydrazide, Hydroxylgruppen, Sulfonate
und Sulfate, wobei diese Aufzählung nicht abschließend
ist.
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Diese
funktionalen Gruppen können verwendet werden, um eine beliebige
Anzahl verschiedener Mittel-Kandidaten den Kügelchen beizufügen,
im Allgemeinen unter Ausnutzung bekannter chemischer Eigenschaften.
Beispielsweise können Mittel-Kandidaten, die Kohlenhydrate
enthalten, an einen Träger mit Aminofunktionalität
angelagert werden. Das Aldehyd des Kohlenhydrates wird mit Standardtechniken
hergestellt, und dann reagiert das Aldehyd mit einer Aminogruppe
auf der Oberfläche. In einer alternativen Ausführungsform kann
ein Sulfhydryl-Verbindungsglied verwendet werden. Es gibt eine Anzahl
von dem Stand der Technik bekannnten reaktiven Sulfhydryl-Bindungslinkern,
z. B. SPDP, Maleimide, α-Haloacetyle und Pyridyldisulfide
(siehe beispielsweise den Katalog der Pierce Chemical Company
von 1994, technischer Abschnitt über Bindungslinker, Seite
155–200, der hiermit durch Bezugnahme Teil dieser
Beschreibung ist), die zur Anlagerung von Cystein-haltigen proteinösen
Mitteln an den Träger verwendet werden können.
Alternativ kann eine Aminogruppe am Mittel-Kandidaten zur Anlagerung
an eine Aminogruppe auf der Oberfläche verwendet werden.
Beispielsweise ist eine große Anzahl von stabilen bifunktionalen
Gruppen dem Stand der Technik gut bekannt, u. a. homobifunktionale
und Bindungslinker (siehe Katalog und Handbuch von Pierce,
Seite 155–200). In einer zusätzlichen
Ausführungsform können Carboxylgruppen (entweder
von der Oberfläche oder dem Mittel-Kandidaten stammend)
mithilfe von gut bekannten Bindungslinkern derivatisiert werden
(siehe Katalog von Pierce). Carbodiimide aktivierten beispielsweise
Carboxylgruppen für einen Angriff durch gute Nukleophile
wie z. B. Amine (siehe Torchilin et al., Critical Rev. Therapeutic
Drug Carrier Systems, 7(4):275–308 (1991), vorliegend
ausdrücklich Teil dieser Beschreibung). Proteinöse
Mittel-Kandidaten können auch durch Verwendung anderer dem
Stand der Technik bekannter Techniken angelagert werden, beispielsweise
bei der Anlagerung von Antikörpern an Polymere; siehe Slinkin
et al., Bioconi. Chem. 2: 342– 348 (1991); Torchilin
et al., supra; Trubetskoy et al., Bioconi. Chem.
3: 323–327 (1992); King et al., Cancer
Res. 54: 6176–6185 (1994) und Wilbur et
al., Bioconjugate Chem. 5: 220–235 (1994), die
alle durch ausdrückliche Bezugnahme Teil dieser Beschreibung sind).
Offenbar können die Mittel-Kandidaten auf vielerlei Art
und Weise, u. a. wie oben dargestellt, angelagert werden. Bevorzugterweise
wird die Funktionalität des Mittel-Kandidaten durch die
Art der Anlagerung nicht erheblich verändert, das heißt,
der Mittel-Kandidat sollte auf so anpassungsfähige Weise
angelagert werden, dass eine Interaktion mit dem Zielmolekül
möglich ist. Weiterhin können diese Arten der
chemischen oder biologischen Funktionalitäten zur Anlagerung
von Arrays an Assay-Positionen verwendet werden, wie es in 1F dargestellt
ist, oder einzelne Kügelchen-Gruppen.
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Spezifische
Techniken zur Immobilisierung von Enzymen auf Mikrokügelchen
sind dem Stand der Technik bekannt. In einem Fall werden Mikrokügelchen
mit chemischen NH2-Oberflächeneigenschaften
verwendet. Eine Oberflächenaktivierung wird mit 2,5%igem
Glutaraldehyd in phosphatgepufferter Kochsalzlösung (10
mM) erzielt, die einen pH von 6,9. (138 mM NaCl, 2,7 mM, KCl) gewährleistet.
Diese wird auf einem Rührer über ungefähr
2 Stunden bei Raumtemperatur gerührt. Dann werden die Mikrokügelchen
mit ultrareinem Wasser plus 0,01%igem Tween 20 gespült
(Netzmittel) –0,02% und erneut mit PBS (pH 7,7) plus 0,01%igem Tween
20 gespült. Letztendlich wird das Enzym der Lösung
zugefügt, bevorzugterweise nach Vorfilterung mit einem
Amicon Mikropur-Filter (0.45 μm).
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In
einigen Ausführungsformen können die Mikrokügelchen
weiterhin Identifikator-Bindungsliganden zur Anwendung bei bestimmten
Dekodierungssystemen umfassen. Unter „Identifikator-Bindungsliganden” oder „IBLs” wird
vorliegend eine Verbindung verstanden, die spezifisch an einen entsprechenden
Decoder-Bindungsliganden (DBL) bindet, um die Aufklärung
der Identität des an das Kügelchen gebundenen
bioaktiven Mittels zu erleichtern. Das heißt, dass der
IBL und der entsprechende DBL ein Bindungspartnerpaar bilden. Mit „spezifisch
gebunden” ist vorliegend gemeint, dass der IBL seinen DBL
bindet, und zwar so spezifisch, dass zwischen dem korrespondierenden
DBL und anderen DBLs (d. h. DBLs für andere IBLs) oder
anderen Komponenten oder Kontaminanten des Systems unterschieden
werden kann. Die Bindung sollte ausreichend stark sein, um unter
den Bedingungen des Dekodierungsschritts, z. B. Waschschritte zur
Aufhebung einer nicht spezifischen Bindung, erhalten zu bleiben.
In einigen Ausführungsformen, beispielsweise, wenn die
IBLs und die korrespondierenden DBLs Proteine oder Nukleinsäuren
sind, liegen die Dissoziationskonstanten des IBL zu seinem DBL bei
weniger als ungefähr 10–4–10–6 M–1,
wobei weniger als ungefähr 10–5 bis
10–9 M–1 bevorzugt wird
und weniger als ungefähr 10–7–10–9 M–1 besonders
bevorzugt wird.
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IBL-DBL-Bindungspaare
sind bekannt oder können leicht mit den bekannten Techniken
gefunden werden. Wenn beispielsweise der IBL ein Protein ist, können
die DBLs Proteine sein (besonders z. B. Antikörper oder
Fragmente davon (Fabs, usw.)) oder kleine Moleküle oder
umgekehrt (der IBL ist ein Antikörper und der DBL ein Protein).
Metallionen-Metallionen-Liganden oder Chelat-Paare sind auch nützlich.
Antigen-Antikörper-Paare, Enzyme und Substrate oder Inhibitoren,
andere Protein-Protein-Wechselwirkungspaare, Rezeptor-Liganden,
komplementäre Nukleinsäuren (z. B. Nukleinsäuremoleküle,
die dreigängige Helices bilden) und Kohlenhydrate und ihre
Bindungspartner sind auch passende Bindungspaare. Nukleinsäure-Nukleinsäure-Bindungsproteinpaare
sind auch nützlich, u. a. einsträngige oder doppelsträngige
Nukleinsäurebindungsprote ine und Kleinmolekül-Nukleinsäurebindungsmittel.
Ebenso können Nukleinsäure-„Aptamere”,
wie allgemein in den
US- Patenten
5,270,163 ,
5,475,096 ,
5,567,588 ,
5,595,877 ,
5,637,459 ,
5,683,867 ,
5,705,337 und verwandten Patenten
beschrieben, hiermit durch Bezugnahme Teil dieser Beschreibung,
zur Bindung an fast jedes Zielmolekül entwickelt werden,
z. B. kann ein Aptamer-Zielpaar als das IBL-DBL-Paar verwendet werden.
Ebenso wird in umfangreicher Literatur über die Entwicklung
von Bindungspaaren berichtet, die auf kombinatorisch-chemischen
Methoden beruht.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform ist IBL ein Molekül,
dessen Farbe oder Lumineszenz-Eigenschaften sich bei Anwesenheit
eines selektiv bindenden DBL ändert.
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In
einer Ausführungsform kann der DBL an ein Kügelchen
gebunden sein, d. h. ein „Decoder-Kügelchen”,
das mit einer Markierung wie z. B. einem Fluorophor markiert sein
kann.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform umfasst das IBL-DBL-Paar
stark komplementäre einzelsträngige Nukleinsäuren
in dieser Ausführungsform, wobei die Bindungsliganden als „Identifikator-Sonden” und „Dekodierungssonden” bezeichnet
werden können. [0057] Im Allgemeinen reicht die Länge
der Identifikator- und Dekodierungssonden von ungefähr
4 Basenpaaren bis ungefähr 1000, wobei eine Länge
von ungefähr 6 bis ungefähr 100 bevorzugt wird
und von ungefähr 8 bis ungefähr 40 besonders bevorzugt
wird. Wichtig ist, dass die Sonden lang genug sind, um spezifisch
zu sein, d. h. um zwischen verschiedenen IBL-DBL-Paaren zu unterscheiden,
aber auch kurz genug, um sowohl a) eine Dissoziation, falls notwendig,
unter geeigneten experimentellen Bedingungen und b) eine effiziente
Hybridisierung zu ermöglichen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform, wie es unten ausführlicher
beschrieben ist, binden IBLs nicht an DBLs. Stattdessen werden IBLs
als Identifika tor-Komponenten („IMs”) eingesetzt,
die direkt identifiziert werden, beispielsweise mithilfe der Massenspektroskopie.
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Alternativ
sind in einer bevorzugten Ausführungsform der IBL und das
bioaktive Mittel dieselben Komponenten. Daher kann das bioaktive
Mittel, beispielsweise, wie hierin beschrieben, besonders wenn keine
optische Signatur verwendet wird, sowohl als Identifikator als auch
das Mittel dienen. Im Fall von Nukleinsäuren beispielsweise,
kann die an ein Kügelchen gebundene Sonde (die als bioaktives
Mittel dient) auch Dekodierungssonden binden, um die Sondensequenz
auf dem Kügelchen zu identifizieren. Daher binden in dieser Ausführungsform
die DBLs an die bioaktiven Mittel. Dies ist besonders nützlich,
weil diese Ausführungsform nicht nur als Decoder dienen
kann, sondern auch Informationen über den Array oder Assay
geben kann. Beispielsweise, wie es unten ausführlicher
beschrieben ist, ist durch die Anwendung von DBLs eine Array-Kalibrierung
und Assay-Entwicklung möglich. Dies kann durchgeführt
werden, selbst wenn die DBLs nicht als solche verwendet werden;
beispielsweise kann bei nicht zufälligen Arrays durch die
Verwendung dieser Sondengruppen eine Array-Kalibrierung und Assay-Entwicklung
ermöglicht werden, selbst wenn eine Dekodierung nicht erforderlich
ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform enthalten die Mikrokügelchen
keine optische Signatur. Das heißt, wie es in
U.S.S.N.s 08/818,199 und
09/151,877 beschrieben
wurde, besteht in früheren Arbeiten jede Subpopulation
von Mikrokügelchen aus einer einmaligen optischen Signatur
oder optischen Markierung, die zur Identifikation des einmaligen
bioaktiven Mittels dieser Subpopulation von Mikrokügelchen
verwendet wird. Das heißt, dass bei der Dekodierung die
optischen Eigenschaften der Kügelchen auf die Weise genutzt
werden, dass ein Kügelchen, das aus einer einmaligen Signatur
besteht, von den Kügelchen an anderen Stellen mit verschiedenen
optischen Signaturen unterschieden werden kann. Daher wurde in früheren
Arbeiten jedem bioaktiven Mittel eine einmalige optische Signatur
auf die Weise zugeordnet, dass alle Mikrokügelchen, die
aus diesem bioaktiven Mittel bestehen, auf Grundlage der Signatur
identifizierbar sind. Diese optischen Signaturen bestanden aus Farbstoffen,
normalerweise Chromophore oder Fluorophore, die in den Kügelchen
selber enthalten oder an diese angelagert waren. Die Diversität
optischer Signaturen bestand aus verschiedenen Fluorochromen, verschiedenen
Verhältnissen von Fluorochrom-Gemischen und verschiedenen
Konzentrationen (Intensitäten) von Fluorochromen.
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Daher
hängt bei der vorliegenden Erfindung die Dekodierung der
Arrays nicht ausschließlich von der Nutzung optischer Eigenschaften
ab, obwohl es in einigen Fällen der Fall sein kann. Wie
Fachleute jedoch erkennen, ist es in einigen Ausführungsformen
möglich, optische Signaturen in Verbindung mit dem vorliegenden System
als zusätzliche Kodierungsmethode zu verwenden. Daher kann
beispielsweise, wie es unten ausführlicher beschrieben
ist, die Größe des Arrays unter Verwendung eines
einzigen Satzes von Decoder-Komponenten auf verschiedene Weisen
effektiv vergrößert werden, von denen eine die
Anwendung in Kombination mit den optischen Signaturen auf den Kügelchen
darstellt. Daher kann beispielsweise unter Verwendung eines „Satzes” von
Decoder-Molekülen die Verwendung von zwei Populationen
Kügelchen, eine mit optischer Signatur und die andere ohne,
die effektive Verdoppelung der Array-Größe ermöglichen.
Durch die Verwendung von vielen optischen Signaturen wird die mögliche
Größe des Arrays auf ähnliche Weise vergrößert.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform umfasst jede Subpopulation
von Kügelchen eine Vielzahl von verschiedenen IBLs. Durch
Anwendung einer Vielzahl verschiedener IBLs zur Verschlüsselung
eines jeden bioaktiven Mittels wird die Anzahl möglicher
einmaliger Codes erheblich vergrößert. Das heißt,
dass durch Anwendung eines einmaligen IBL pro bioaktivem Mittel
die Größe des Arrays der Anzahl einmaliger IBLs
entspricht (vorausgesetzt, es findet keine „Wiederanwendung” satt,
wie es unten beschrieben wurde). Durch die Anwendung einer Vielzahl
verschiedener IBLs pro Kügelchen (n) kann die Größe
des Arrays auf 2n vergrößert werden,
wenn die An- oder Abwesenheit eines jeden IBL als Indikator verwendet
wird. Beispielsweise wird durch die Zuordnung von 10 IBLs pro Kügelchen
ein binärer 10-Bit-Code generiert, bei dem jedes Bit als „1” (IBL
ist anwesend) oder „0” (IBL ist abwesend) bezeichnet
werden kann. Ein binärer 10-Bit-Code hat 210 mögliche
Varianten. Die Größe des Arrays kann jedoch, wie
es unten ausführlicher beschrieben ist, weiter vergrößert
werden, wenn ein anderer Parameter aufgenommen wird, z. B. Konzentration
oder Intensität. Daher vergrößert sich
beispielsweise die Array-Größe auf 3n,
wenn zwei verschiedene IBL-Konzentrationen eingesetzt werden. Daher
wird in dieser Ausführungsform jedes einzelne aktive Mittel
im Array einer Kombination aus IBLs zugeordnet, die den Kügelchen
vor Zugabe des bioaktiven Mittels zugesetzt werden kann – oder
nach oder während der Synthese des bioaktiven Mittels,
d. h. es handelt sich um eine simultane Zugabe von IBLs und der
Komponenten des bioaktiven Mittels.
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Alternativ
kann die Kombination verschiedener IBLs zur Aufklärung
der Protein- oder Nukleinsäuresequenz verwendet werden,
wenn das bioaktive Mittel ein Polymer verschiedener Residuen ist,
d. h. wenn das bioaktive Mittel ein Protein oder eine Nukleinsäure
ist.
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Daher
kann beispielsweise bei Anwendung von zwei verschiedenen IBLs (IBL1
und IBL2) die erste Position einer Nukleinsäure aufgeklärt
werden: Beispielsweise kann Adenosin durch die Anwesenheit von sowohl IBL1
als auch IBL2 verkörpert werden. Thymidin kann durch die
Anwesenheit von IBL1, aber nicht IBL2 verkörpert werden.
Cytosin kann durch die Anwesenheit von IBL2 aber nicht IBL1 verkörpert
werden, und Guanosin kann durch die Abwesenheit von beiden verkörpert
werden. Die zweite Position der Nukleinsäure kann ebenso
unter Einsatz von IBL3 und IBL4 aufgeklärt werden. Daher
ergibt die Anwesenheit von IBL1, IBL2, IBL3 und IBL4 eine Sequenz
von AA; IBL1, IBL2 und IBL3 zeigen die Sequenz AT; IBL1, IBL3 und
IBL4 ergeben die Sequenz TA, usw. Für die dritte Position
wird IBL5 und IBL6 verwendet, usw. Auf diese Weise kann die Anwendung
von 20 verschiedenen Identifikatoren einen einmaligen Co de für
jedes mögliche 10-mer ergeben.
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Das
System ist für Proteine ähnlich, erfordert aber
eine größere Anzahl verschiedener IBLs, um jede Position
zu identifizieren, je nach gestatteter Diversität in jeder
Position. Daher sind beispielsweise, wenn jede Aminosäure
in jeder Position gestattet ist, fünf verschiedene IBLs
für jede Position erforderlich. Es kann sich jedoch, wie
es oben beschrieben wurde, beispielsweise bei Anwendung von zufälligen
Peptiden als bioaktive Mittel, ein systematischer Fehler („Bias”)
im System befinden. Möglicherweise sind nicht alle Aminosäuren
in allen Positionen vorhanden, und einige Positionen können
entsprechend vorgegeben sein. Dementsprechend kann es möglich
sein, vier verschiedene IBLs für jede Aminosäure
zu verwenden.
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Auf
diese Weise kann eine Art „Barcode” für
jede Sequenz konstruiert werden. Durch die An- oder Abwesenheit
eines jeden distinkten IBL kann jedes bioaktive Mittel identifiziert
werden.
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Weiterhin
ist durch die Anwendung von verschiedenen Konzentrationen oder Dichten
der IBLs eine Art „Wiederanwendung” möglich.
Wenn beispielsweise das Kügelchen, das aus einem ersten
Mittel besteht, der einfachen Konzentration von IBL entspricht,
und ein zweites Kügelchen, das aus einem zweiten Mittel
besteht, der 10fachen IBL-Konzentration entspricht, dann ist es
dem Anwender möglich, bei Anwendung von gesättigten
Konzentrationen der korrespondierend markierten DBL beide Kügelchen
zu unterscheiden.
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Sobald
die Kügelchen, aus denen die Wirkstoff-Kandidaten bestehen
und die einmaligen IBLs hergestellt sind, werden sie dem Substrat
zur Bildung eines Arrays hinzugefügt. Erwähnenswert
ist, dass obwohl bei den meisten vorliegend beschriebenen Methoden
die Kügelchen vor dem Assay dem Substrat zugesetzt werden,
die Reihenfolge der Herstellung, Anwendung und Dekodierung des Arrays
variieren kann. Beispielsweise kann der Array hergestellt und dekodiert
und dann der Assay durchgeführt werden. Alternativ kann
der Array hergestellt, in einem Assay verwendet und dann dekodiert
werden. Dies findet besonders dann Anwendung, wenn nur wenige Kügelchen
dekodiert werden müssen. Alternativ können die
Kügelchen vor Zugabe der Kügelchen zum Substrat
dem Assay-Gemisch zugegeben werden, d. h. der Probe mit den Zielanalyten.
Nach Zugabe und Assay-Durchführung kann der Array dann
dekodiert werden. Dies wird besonders bevorzugt, wenn die Probe
mit den Kügelchen bewegt oder vermischt wird. Dies kann
die Menge des an die Kügelchen gebundenen Zielanalyten
pro Zeiteinheit erhöhen und daher (bei Nukleinsäure-Assays)
die Hybridisierungskinetik steigern. Dies kann besonders in den
Fällen Anwendung finden, in denen die Konzentration des
Zielanalyten in der Probe gering ist; im Allgemeinen müssen
bei geringen Konzentrationen lange Bindungszeiten eingesetzt werden.
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Weiterhin
kann durch Zugabe der Kügelchen zum Assay-Gemisch eine
Sortierung oder Selektion stattfinden. Beispielsweise kann eine
große Bibliothek von Kügelchen der Probe zugegeben
werden, und nur diejenigen Kügelchen, die an die Probe
binden, können dem Substrat zugesetzt werden. Wenn der
Zielanalyt beispielsweise eine Fluoreszenz-Markierung erhalten hat
(entweder direkt (beispielsweise durch Aufnahme von Markierungen
in Reaktionen der Nukleinsäure-Amplifikation) oder indirekt
(beispielsweise mit der Durchführung von Sandwich-Assays))
können die Kügelchen, die Fluoreszenz als Folge
der Zielanalytbindung aufweisen, durch Fluorescence Activated Cell
Sorting (FACS) sortiert werden und nur diese Kügelchen
einem Array zugesetzt und anschließend dekodiert werden.
Ebenso kann die Sortierung durch Affinitätstechniken erzielt
werden. Es können Affinitätssäulen hergestellt
werden, welche aus den Zielanalyten bestehen, und nur diejenigen
Kügelchen, die binden, werden auf dem Array verwendet.
Ebenso können zwei Kügelchensysteme verwendet
werden, zum Beispiel können magnetische Kügelchen
verwendet werden, die aus den Zielanalyten bestehen, um diejenigen
Kügelchen „herauszuziehen”, die an die
Zielmoleküle binden, wobei die magnetischen Kügelchen
(beispielsweise durch Temperaturerhöhung) anschließend
freigegeben und einem Array zugesetzt werden.
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Im
Allgemeinen werden die Methoden zur Herstellung und Dekodierung
der Arrays angewendet, um die Anzahl der verschiedenen Mittel-Kandidaten
zu maximieren, die einzeln kodiert werden können. Die Anordnungen
der Erfindung können auf verschiedene Weisen hergestellt
werden. Im Allgemeinen werden die Arrays durch Zusatz einer aus
den Kügelchen bestehenden Lösung oder wässrigen
Masse zu einer Oberfläche hergestellt, welche die Stellen
zur Verbindung der Kügelchen enthält. Dies kann
in einer Vielzahl von Puffer, z. B. wässrige oder organische
Lösungsmittel und Gemischen geschehen. Das Lösungsmittel
kann verdunsten und überzählige Kügelchen
entfernt werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform, wenn nicht kovalente
Methoden zur Verbindung der Kügelchen an den Array eingesetzt
werden, wird eine neuartige Methode zum Aufladen der Kügelchen
auf den Array angewendet. Diese Methode besteht aus der Exposition
des Arrays gegenüber einer Partikellösung (u.
a. Mikrokügelchen und Zellen) und dann der Applikation
von Energie, z. B. Bewegung oder Schütteln des Gemisches. Dieses
führt zu einem Array, der aus fester gebundenen Partikeln
besteht, weil die Bewegung mit genügend starker Energie
durchgeführt wird, dass schwach verbundene Kügelchen
abfallen (oder herausfallen, im Fall von Vertiefungen). Diese Stellen
stehen dann für die Bindung eines anderen Kügelchens
zur Verfügung. Auf diese Weise werden die Kügelchen
ausgewählt, die eine starke Affinität zu den Stellen
zeigen. Die auf diese Weise hergestellten Arrays haben zwei wichtige
Vorteile gegenüber denjenigen, bei denen die Beladung bewegungsloser
abläuft: Erstens kann ein höherer Prozentsatz
Stellen leicht gefallt werden und zweitens zeigen die Arrays, die
auf diese Weise beladen werden, eine erhebliche Verminderung von
Kügelchen-Verlusten während der Assays. Daher
werden in einer bevorzugten Ausführungsform diese Methoden
angewendet, um Arrays herzustellen, bei denen mindestens ungefähr
50% der Stellen gefüllt sind, wobei mindestens ungefähr 75%
bevorzugt werden und mindestens ungefähr 90% besonders
bevorzugt werden. Ebenso verlieren auf diese Art hergestellte Arrays
bevorzugterweise weniger als ungefähr 20% der Kügelchen
während eines Assays, wobei weniger als ungefähr
10% bevorzugt werden und weniger als ungefähr 5% besonders
bevorzugt werden.
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In
dieser Ausführungsform wird das Substrat, das aus der Oberfläche
mit den diskreten Stellen besteht, in eine aus den Partikeln (Kügelchen,
Zellen, usw.) bestehende Lösung getaucht. Die Oberfläche
kann Vertiefungen umfassen, wie sie hierin beschrieben sind, oder
andere Arten von Stellen auf einer gemusterten Oberflächen,
sodass eine unterschiedliche Affinität für diese
Stellen besteht. Diese unterschiedliche Affinität führt
zu einem kompetitiven Prozess, sodass die Partikel, die fester verbinden,
selektiert werden. Bevorzugterweise befindet sich die gesamte, mit
Kügelchen zu „beladende” Oberfläche
in Flüssigkeitskontakt mit der Lösung. Diese Lösung
ist im Allgemeinen eine wässrige Masse, die von ungefähr
10.000: 1 Kügelchen: Lösung (vol:vol) bis 1:1
reicht. Im Allgemeinen kann die Lösung eine beliebige Anzahl
von Reagenzien umfassen, u. a. wässrige Puffer, organisch
Lösungsmittel, Salze und andere Reagenzien-Bestandteile,
usw. Weiterhin umfasst die Lösung bevorzugterweise ein Übermaß an
Kügelchen, das heißt, es gibt mehr Kügelchen
als Stellen auf dem Array. In bevorzugten Ausführungsformen
wird ein zwei- bis milliardenfacher Überschuss an Kügelchen
verwendet.
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Die
Immersion kann die Assay-Bedingungen imitieren; beispielsweise,
wenn der Array von oben in eine aus Proben bestehende Mikrotiterplatte „getaucht” werden
soll, kann diese Konfiguration zum Beladen wiederholt werden und
so die Kügelchen minimieren, die aufgrund der Schwerkraft
herausfallen.
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Sobald
die Oberfläche eingetaucht wurde, werden das Substrat,
die Lösung oder beide einem kompetitiven Prozess ausgesetzt,
bei dem die Partikel mit einer geringeren Affinität vom
Substrat abgelöst werden können und dann durch
Partikel mit einer höheren Affinität gegenüber
der Stelle ersetzt werden. Dieser kompetitive Prozess erfolgt durch
die Einführung von Energie in Form von Wärme,
Beschallung, Rühren oder Mischen, Schütteln oder
Bewegen der Lösung oder des Substrats oder beider.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform wird Bewegung oder Vibration
angewendet. Im Allgemeinen wird die Menge der am Substrat vorgenommenen
Handlungen minimiert, um den Array nicht zu beschädigen. Daher
wird in bevorzugten Ausführungsformen eher die Lösung
als der Array bewegt, obwohl beides möglich ist. Wie Fachleute
erkennen, kann diese Bewegung auf vielerlei Weise erfolgen, wobei
in einer bevorzugten Ausführungsform Mikrotiterplatten
verwendet werden, die aus Kügelchenlösungen bestehen,
die mittels Mikrotiterplatten-Schüttler bewegt werden.
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Die
Bewegung wird so lange fortgeführt, bis der Array mit der
gewünschten Menge aufgeladen ist. Je nach Größe
und Konzentration der Kügelchen und Größe
des Arrays kann diese Zeitspanne von ungefähr 1 Sekunde
bis zu Tagen reichen, wobei die Zeitspanne von ungefähr
1 Minute bis ungefähr 24 Stunden bevorzugt wird.
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Es
sollte erwähnt werden, dass möglicherweise nicht
alle Stellen eines Arrays aus einem Kügelchen bestehen.
Das heißt, dass einige Stellen auf der Substratoberfläche
leer sein können. Weiterhin können einige Stellen
mehr als ein Kügelchen enthalten, obwohl dies nicht bevorzugt
wird.
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In
einigen Ausführungsformen, beispielsweise, wenn eine chemische
Anlagerung durchgeführt wird, ist es möglich,
die Kügelchen auf eine nicht zufällige oder geordnete
Weise zu verbinden. Mithilfe von photoaktivierbaren Bindungslinkern
oder photoaktivierbaren Klebestoffen oder Abdeckungen können
beispielsweise ausgewählte Stellen auf dem Array nacheinander
für die Anlagerung vorbereitet werden, sodass definierte
Populationen von Kügelchen aufgelegt werden.
-
Die
Arrays der vorliegenden Erfindung sind so konstruiert, dass Informati onen über
die Identität des Mittel-Kandidaten in den Array eingebaut
sind, sodass die zufällige Ablage von Kügelchen
in die Faservertiefungen „dekodiert” werden kann,
um eine Identifikation des Mittel-Kandidaten in allen Positionen
zu ermöglichen. Dies kann auf vielfältige Weise
durchgeführt werden und zwar entweder vor, während
oder nach der Verwendung des Arrays zur Detektion von Zielmolekülen.
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Daher
wird der Array nach Herstellung „dekodiert”, um
die Position von einem oder mehreren bioaktiven Mitteln, d. h. jede
Subpopulation von Kügelchen, auf der Substratoberfläche
zu identifizieren.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform wird ein selektives Dekodierungssystem
angewendet. In diesem Fall werden nur diejenigen Mikrokügelchen
dekodiert, die eine Veränderung im optischen Signal als
Folge der Bindung eines Zielanalyten zeigen. Dies geschieht überlicherweise
dann, wenn die Anzahl von „Treffern”, d. h. die
Anzahl der zu dekodierenden Stellen, allgemein gering ist. Das heißt,
der Array wird zuerst unter experimentellen Bedingungen in Abwesenheit
der Zielanalyten gescannt. Die Zielanalyten enthaltende Probe wird
zugegeben, und es werden nur solche Positionen dekodiert, die eine
Veränderung im optischen Signal zeigen. Beispielsweise
können die Kügelchen entweder an den positiven
oder negativen Signal-Positionen entweder selektiv markiert oder
aus dem Array freigesetzt werden (beispielsweise durch die Verwendung
von photospaltbaren Bindungsgliedern) und anschließend
sortiert oder in einem fluoreszenzaktivierten Zellsortierer (FACS)
angereichert werden. Das heißt, entweder werden alle negativen
Kügelchen freigesetzt, und dann werden die positiven Kügelchen
entweder in situ freigesetzt oder analysiert, oder es werden alternativ
alle positiven Kügelchen freigesetzt und analysiert. Alternativ
können die Markierungen halogenierte aromatische Verbindungen
umfassen, und die Detektion der Markierung wird beispielsweise mit
Gaschromatographie, chemischen Markern, Isotopenmarkern oder Massenspektometrie-Markern
durchgeführt.
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Wie
Fachleute erkennen, kann dies auch in Systemen durchgeführt
werden, bei denen der Array nicht dekodiert wird, d. h. es muss
keine Korrelation der Kügelchen-Anordnung mit der Position
vorhanden sein. In dieser Ausführungsform werden die Kügelchen
auf den Array geladen und der Assay wird durchgeführt.
Die „positiven”, d. h. solche Kügelchen,
die eine Veränderung im optischen Signal zeigen, wie es
unten ausführlicher beschrieben ist, werden dann „markiert”,
um sie von den „negativen” Kügelchen
zu unterscheiden oder zu trennen. Die kann auf verschiedene Weise
durchgeführt werden, bevorzugt mit optischen Faser-Arrays.
In einer bevorzugten Ausführungsform enthält jedes
Kügelchen einen Fluoreszenzfarbstoff. Nach dem Assay und der
Identifizierung der „positiven” und „negativen” Kügelchen,
scheint Licht nur auf die positiven oder nur auf den negativen Fasern,
im Allgemeinen in Anwesenheit eines lichtaktivierten Reagens' (normalerweise
Gelöstsauerstoff). In dem ersteren Fall werden alle aktiven
Kügelchen lichtgebleicht. Daher können bei der
nicht selektiven Freisetzung aller Kügelchen mit anschließender
Sortierung, beispielsweise unter Verwendung einer Fluoreszenz-aktivierten
Zellsortiervorrichtung (FACS-Vorrichtung), die nicht fluoreszierenden
aktiven Kügelchen von den fluoreszierenden negativen Kügelchen
sortiert werden. Alternativ, wenn Licht auf die negativen Fasern
fällt, werden alle negativen nicht fluoreszierend und die
positiven fluoreszierend sein, und die Sortierung kann durchgeführt
werden. Die Charakterisierung des gebundenen bioaktiven Mittels
kann direkt durchgeführt werden, beispielsweise mithilfe
der Massenspektroskopie.
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Alternativ
kann die Identifikation durch die Verwendung von Identifikationskomponenten
(„IMs”) auftreten, die ähnlich IBLs sind,
aber nicht notwendigerweise an DBLs binden. Das heißt,
anstatt einer direkten Ermittlung der Struktur des bioaktiven Mittels
kann die Zusammensetzung der IMs als Identifikation dienen. Daher
kann beispielsweise eine spezifische Kombination von IMs dazu dienen,
das Kügelchen zu kodieren, und wird verwendet, um das Mittel
auf dem Kügelchen bei der Freisetzung aus dem Kügelchen
zu identifizieren, gefolgt von anschließender Analyse,
beispielsweise unter Verwendung eines Gaschromatographen oder Massenspektroskopen.
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Alternativ
besteht jedes Kügelchen anstatt aus einem fluoreszierenden
Farbstoff aus einem nicht fluoreszierenden Präkursor für
einen fluoreszierenden Farbstoff. Beispielsweise kann unter Verwendung
von photospaltbaren Schutzgruppen, wie bestimmten ortho-Nitrobenzylgruppen,
auf einem fluoreszierenden Molekül die Photoaktivierung
des Fluorochroms durchgeführt werden. Nach dem Assay werden
entweder die „positiven” oder „negativen” Fasern
erneut bestrahlt, um diese Populationen zu unterscheiden. Die beleuchteten Präkursoren
werden dann chemisch zu einem fluoreszierenden Farbstoff umgewandelt.
Alle Kügelchen werden dann aus der Anordnung unter Sortierung
freigesetzt, um Populationen von fluoreszierenden und nicht fluoreszierenden
Kügelchen zu bilden (entweder den positiven oder den negativen
oder umgekehrt).
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In
einer anderen bevorzugten Ausführungsform umfassen die
Verbindungsstellen der Kügelchen (beispielsweise die Vertiefungen)
ein photopolymerisierbares Reagens, oder das photopolymerisierbare
Mittel wird zu dem vereinigten Array zugegeben. Nach der Durchführung
des Testassays werden entweder die „positiven” oder
die „negativen” Fasern erneut bestrahlt, um diese
Populationen zu unterscheiden. Infolge der Bestrahlung werden entweder
alle positiven oder alle negativen polymerisiert und eingefangen
oder an die Stellen gebunden, während die andere Population
von Kügelchen aus dem Array freigesetzt werden kann.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform wird die Position jedes
bioaktiven Mittels unter Verwendung von Dekodierungsbindungsliganden
(DBLs) bestimmt. Wie oben dargestellt, sind DBLs Bindungsliganden,
die entweder an Identifikationsbindungsliganden, wenn vorhanden,
oder an die bioaktiven Mittel selbst binden, bevorzugt wenn das
bioaktive Mittel eine Nukleinsäure oder ein Protein ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform bindet, wie oben dargestellt,
der DBL an den IBL.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform sind die bioaktiven Mittel
einzelsträngige Nukleinsäuren, und der DBL ist
eine im wesentlichen komplementäre einzelsträngige
Nukleinsäure, die an das bioaktive Mittel bindet (hybridisiert),
vorliegend als eine Dekodierungssonde bezeichnet. Eine Dekodierungssonde,
die im Wesentlichen komplementär zu jeder möglichen
Sonde ist, wird hergestellt und verwendet, um den Array zu dekodieren.
In dieser Ausführungsform sollten die Kandidaten-Sonden
und die Dekodierungssonden von ausreichender Länge sein
(und der Dekodierschritt unter geeigneten Bedingungen verlaufen),
um die Spezifität zu erlauben; d. h. jede Kandidaten-Sonde
bindet an ihre entsprechende Dekodierungssonde mit ausreichender Spezifität,
um die Unterscheidung von jeder Kandidaten-Sonde zu ermöglichen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform sind die DBLs entweder
direkt oder indirekt markiert. Mit „markiert” ist
vorliegend gemeint, dass bei einer Verbindung mindestens ein Element,
Isotop oder chemische Verbindung angelagert ist, um die Detektion
der Verbindung zu gewährleisten. Im Allgemeinen lassen
sich die Markierungen in drei Klassen unterteilen: a) Isotopenmarkierungen,
die radioaktive oder schwere Isotope sein können; b) magnetisch,
elektrisch, thermal und c) farbige oder Lumineszenzfarbstoffe, obwohl
Markierungen auch Enzyme und Partikel, wie z. B. magnetische Partikel,
beinhalten. Bevorzugte Markierungen beinhalten Lumineszenzmarkierungen.
In einer bevorzugten Ausführungsform ist der DBL direkt
markiert, das heißt, der DBL umfasst eine Markierung. In
einer anderen Ausführungsform ist der DBL indirekt markiert;
das heißt, ein markierender Bindungsligand (LBL), der an
DBL bindet, wird verwendet. In dieser Ausführungsform kann
das markierende Bindungsliganden-DBL-Paar wie oben für
IBL-DBL-Paare beschrieben sein. Passende Markierungen beinhalten
u. a. fluores zierende Lanthanidkomplexe, z. B. solche aus Europium
und Terbium, Fluorescein, Rhodamin, Tetramethylrhodamin, Eosin,
Erythrosin, Kumarin, Methylkumarine, Pyren, Malachitgrün, Stilben,
Luzifer-Gelb, Cascade BlueTM, Texas-Rot,
FITC, PE, cy3, cy5 und weitere in der 6. Ausgabe des „Molecular
Probes Handbook" von Richard P. Haugland beschriebene,
die durch ausdrückliche Bezugnahme Teil dieser Beschreibung
sind, wobei diese Aufzählung nicht abschließend
ist.
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In
einer Ausführungsform ist die Markierung ein Molekül,
dessen Farb- oder Lumineszenzeigenschaften sich in Anwesenheit des
IBL aufgrund einer Änderung in der lokalen Umgebung verändern.
Beispielsweise kann die Markierung Folgendes sein: (1) ein fluoreszierender
pH–Indikator, dessen Emissionsintensität sich mit
dem pH ändert; (2) ein fluoreszierender Ionenindikator,
dessen Emissionseigenschaften sich mit der Ionenkonzentration ändern
oder (3) ein fluoreszierendes Molekül, z. B. ein Ethidium-Salz,
dessen Fluoreszenz-Intensität sich in hydrophoben Umgebungen
erhöht.
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Folglich
wird die Identifikation der Position der einzelnen Kügelchen
(oder Subpopulationen von Kügelchen) unter Verwendung von
ein oder mehreren Dekodierungsschritten durchgeführt, die
aus einer Bindung zwischen dem markierten DBL und entweder dem IBL
oder dem bioaktiven Mittel bestehen (d. h. eine Hybridisierung zwischen
der möglichen Sonde und der Dekodierungssonde, wenn das
bioaktive Mittel eine Nukleinsäure ist). Nach dem Dekodieren
können die DBLs entfernt werden, und der Array kann verwendet
werden; unter einigen Umständen, beispielsweise wenn der
DBL an einen IBL und nicht an das bioaktive Mittel bindet, ist jedoch
die Entfernung des DBLs nicht erforderlich (obwohl es unter einigen
Umständen wünschenswert sein kann). Außerdem
kann, wie vorliegend dargestellt, das Dekodieren durchgeführt
werden, entweder bevor der Array in einem Assay, während
des Assays oder nach dem Assay verwendet wird.
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In
einer Ausführungsform wird ein einzelner Dekodierungsschritt
durchgeführt. In dieser Ausführungsform wird jeder
DBL mit einer einmaligen Markierung markiert, so dass die Anzahl
an einmaligen Markierungen gleich oder größer
als die Anzahl der bioaktiven Mittel ist (obwohl in einigen Fällen
die „Wiederverwendung” der einmaligen Markierungen
wie vorliegend beschrieben durchgeführt werden kann; ebenso
können kleinere Varianten von möglichen Sonden
denselben Dekodierer teilen, wenn die Varianten in einer anderen
Dimension kodiert werden, d. h. in der Kügelchengröße
oder -markierung). Für jedes bioaktive Mittel oder IBL
wird ein DBL hergestellt, der spezifisch daran binden wird und eine
einmalige Markierung enthält, beispielsweise einen oder mehrere
Fluorochrome. Daher ist die Identität von jedem DBL, sowohl
seine Zusammensetzung (d. h. seine Sequenz, wenn es eine Nukleinsäure
ist) als auch seine Markierung, bekannt. Dann kann durch die Zugabe der
DBLs zu dem Array, enthaltend die bioaktiven Mittel, unter Bedingungen,
die die Bildung von Komplexen (als Hybridisierungskomplexe bezeichnet,
wenn die Komponenten Nukleinsäuren sind) zwischen den DBLs und
entweder den bioaktiven Mitteln oder der IBLs erlauben, die Position
von jedem DBL ermittelt werden. Dies ermöglicht die Identifikation
der Position von jedem bioaktiven Mittel; der zufällige
Array wurde dekodiert. Die DBLs können, wenn notwendig,
entfernt und die Zielprobe angebracht werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform ist die Anzahl an einmaligen
Markierungen geringer als die Anzahl einmaliger bioaktiver Mittel,
und daher werden aufeinander folgende Reihen von Dekodierungsschritten verwendet.
Um die Diskussion zu erleichtern, wird diese Ausführungsform
für Nukleinsäuren erklärt, obwohl andere
Arten von bioaktiven Mitteln und DBLs auch nützlich sind.
In dieser Ausführungsform werden Dekodierungssonden in
n Gruppen zum Dekodieren unterteilt. Die Anzahl von Gruppen entspricht
der Anzahl von einmaligen Markierungen. Jede Dekodierungssonde wird
in n separaten Reaktionen mit n unterschiedlichen Markierungen markiert.
Alle Dekodierungssonden teilen dieselben n Markierungen. Die Dekodierungssonden
werden vereinigt, so daß jeder Pool nur eine der n Markierungsversionen
von jedem Dekodierer enthält und kei ne zwei Dekodierungssonden
dieselbe Sequenz an Markierungen über die gesamten Pools
aufweisen. Die Anzahl an Pools, die erforderlich ist, damit dies
zutrifft wird durch die Anzahl an Dekodierungssonden und n bestimmt.
Die Hybridisierung von jedem Pool mit der Anordnung erzeugt ein
Signal an jeder Adresse, die aus einem IBL besteht. Die aufeinander
folgende Hybridisierung von jedem Pool erzeugt wiederum einen einmaligen,
sequenzspezifischen Code für jede Kandidaten-Sonde. Dies
identifiziert die mögliche Sonde an jeder Adresse in dem
Array. Beispielsweise kann, wenn vier Markierungen verwendet werden,
dann 4 X n aufeinander folgende Hybridisierungen idealerweise 4n
Sequenzen unterscheiden, obwohl in einigen Fällen mehr Schritte
erforderlich sein können. Nach der Hybridisierung von jedem
Pool werden die Hybride denaturiert, und die Dekodierungssonden
entfernt, so dass die Sonden für die nächste Hybridisierung
einzelsträngig gemacht werden; (obwohl es ebenso möglich
ist, begrenzte Mengen an Markierung zu hybridisieren, so dass die
erhältliche Sonde nicht gesättigt ist. Aufeinanderfolgende
Hybridisierungen können durchgeführt und durch
Subtrahieren des vorher existierenden Signals von der vorherigen
Hybridisierung analysiert werden).
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Ein
Beispiel ist illustrativ. Unter der Voraussetzung einer Anordnung
mit 16 Sondennukleinsäuren (Zahlen 1 bis 16) und vier einmaligen
Markierungen (vier unterschiedlichen Fluorophoren, beispielsweise;
Markierungen A-D), werden die Dekodierungssonden 1 bis 16 hergestellt,
die den Sonden auf den Kügelchen entsprechen. Der erste
Schritt ist die Markierung der Dekodierungssonden 1 bis 4 mit Markierung
A, der Dekodierungssonden 5 bis 8 mit Markierung B, der Dekodierungssonden
9 bis 12 mit Markierung C und der Dekodierungssonden 13 bis 16 mit
Markierung D. Die Sonden werden gemischt, und der Pool mit dem Array
kontaktiert, der die Kügelchen mit den gebundenen Kandidaten-Sonden
enthält. Die Position von jeder Markierung (und daher jedem
Dekodierer und Kandidaten-Sondenpaar) wird dann bestimmt. Die erste
Gruppe Dekodierungssonden wird dann entfernt. Eine zweite Gruppe
wird zugegeben, aber jetzt werden die Dekodierungssonden 1, 5, 9
und 13 mit Markierung A markiert, die Dekodie rungssonden 2, 6, 10
und 14 mit Markierung B markiert, die Dekodierungssonden 3, 7, 11
und 15 mit Markierung C markiert und die Dekodierungssonden 4, 8, 12
und 16 mit Markierung D markiert. Daher enthalten die Kügelchen,
die Markierung A in beiden Dekodierungsschritten enthielten, die
Kandidaten-Sonde 1; die, die die Markierung A in dem ersten Dekodierungsschritt
und Markierung B in dem zweiten Dekodierungsschritt enthielten,
enthalten die Kandidaten-Sonde 2; die, die die Markierung A in dem
ersten Dekodierungsschritt und Markierung C in dem zweiten Schritt
enthielten, enthalten die Kandidaten-Sonde 3, usw. Wie Fachleute
erkennen, können die Dekodierungssonden in jeder Reihenfolge
hergestellt und zugefügt werden.
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In
einer Ausführungsform werden die Dekodierungssonden in
situ markiert; das heißt, sie müssen vor der Dekodierungsreaktion
nicht markiert werden. In dieser Ausführungsform ist die
eingehende Dekodierungssonde kürzer als die Kandidaten-Sonde,
was einen 5'-„Überhang” an der Dekodierungssonde
erzeugt. Die Zugabe von markierten ddNTPs (jeweils markiert mit
einer einmaligen Markierung) und einer Polymerase wird die Zugabe
der Markierungen in einer sequenzspezifischen Weise erlauben, wodurch
ein sequenzspezifisches Muster von Signalen erzeugt wird. Ebenso
können andere Modifikationen durchgeführt werden,
u. a. Ligation, usw.
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Außerdem
ist es möglich, da die Größe der Anordnung
durch die Anzahl an einmaligen dekodierenden Bindungsliganden eingestellt
wird, eine Gruppe von einmaligen DBLs „wiederzuverwenden”,
um eine größere Anzahl an Teststellen zu ermöglichen.
Dies kann auf mehreren Wegen durchgeführt werden; beispielsweise unter
Verwendung von einigen Subpopulationen, die aus optischen Signaturen
bestehen. Ebenso können bei der Verwendung eines Positionskodierungsschemas
innerhalb einer Anordnung unterschiedliche Subbündel die
Gruppe von DBLs wiederverwenden. Ebenso nutzt eine Ausführungsform
die Kügelchengröße als eine Kodierungsmodalität,
wodurch die Wiederverwendung der Gruppe von einmaligen DBLs für
jede Kügelchengröße ermöglicht
wird. Alternativ kann die aufeinander folgende Teilladung von Arrays
mit Kügelchen ebenso die Wiederverwendung von DBLs ermöglichen.
Außerdem kann „Codesharing” ebenso auftreten.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform können die DBLs
wiederverwendet werden, indem einige Subpopulationen von Kügelchen
aus optischen Signaturen bestehen. In einer bevorzugten Ausführungsform
ist die optische Signatur im Allgemeinen ein Gemisch aus Reporterfarbstoffen,
bevorzugt fluoreszierend. Durch Verändern von sowohl der
Zusammensetzung des Gemisches (d. h. dem Verhältnis von
einem Farbstoff zum anderen) als auch der Konzentration des Farbstoffes
(was zu Unterschieden in der Signalintensität führt)
können Matrizes von einmaligen optischen Signaturen erzeugt
werden. Dies kann durch kovalente Anlagerung der Farbstoffe an die
Oberfläche der Kügelchen oder alternativ durch
Einschließen des Farbstoffes innerhalb der Kügelchen
erfolgen.
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Die
Farbstoffe können Chromophore oder Luminophore sein, aber
sind bevorzugterweise fluoreszierende Farbstoffe, die aufgrund ihrer
starken Signale ein gutes Signal-Rausch-Verhältnis für
die Dekodierung aufweisen. Passende Farbstoffe zur Anwendung in
der Erfindung sind u. a. diejenigen, die für die Markierung der
DBLs oben aufgeführt sind.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform kann die Kodierung in
einem Verhältnis von mindestens zwei Farbstoffen erreicht
werden, obwohl beispielsweise weitere kodierende Dimensionen in
der Größe der Kügelchen hinzugefügt
werden können. Außerdem sind die Markierungen
voneinander zu unterscheiden; daher können zwei unterschiedliche
Markierungen aus unterschiedliche Molekülen bestehen (d.
h. zwei unterschiedliche Fluorophore) oder alternativ eine Markierung
bei zwei unterschiedlichen Konzentrationen oder Intensitäten.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform sind die Farbstoffe kovalent
an die Oberfläche der Kügelchen angelagert. Dies
kann, wie im Allgemeinen für die Anlagerung der bioaktiven
Mittel dargestellt, unter Verwendung funktioneller Gruppen auf der
Oberfläche der Kügelchen durchgeführt
werden. Fachleute erkennen, dass diese Anlagerungen durchgeführt
werden, um die Wirkung auf den Farbstoff zu verringern.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform sind die Farbstoffe nicht-kovalent
mit den Kügelchen verbunden, im Allgemeinen durch Einschließen
der Farbstoffe in die Poren der Kügelchen.
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Außerdem
ist das Kodieren in den Verhältnissen der zwei oder mehreren
Farbstoffe, anstatt einzelner Farbstoffkonzentrationen, bevorzugt,
da es Unempfindlichkeit für die Intensität von
Licht bereitstellt, das verwendet wird, um die Signatur des Reporterfarbstoffs
und Detektorempfindlichkeit abzufragen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform wird ein räumliches
oder Positionskodierungssystem durchgeführt. In dieser
Ausführungsform gibt es Subbündel oder Sub-Arrays
(d. h. Teile des Gesamt-Arrays), die verwendet werden. Analog zu
dem Telefonsystem ist jedes Sub-Array eine „Vorwahl”,
die dieselben Markierungen (d. h. Telefonnummern) von anderen Sub-Arrays
aufweisen, die aufgrund der Position des Sub-Arrays getrennt werden.
Daher können beispielsweise dieselben einmaligen Markierungen
von Bündel zu Bündel wiederverwendet werden. Daher
kann die Verwendung von 50 einmaligen Markierungen in Kombination
mit 100 unterschiedlichen Sub-Arrays eine Anordnung von 5000 unterschiedlichen
bioaktiven Mitteln bilden. In dieser Ausführungsform ist
es wichtig, ein Bündel aus anderen identifizieren zu können;
im Allgemeinen wird dies entweder manuell oder durch die Verwendung
von Markerkügelchen, d. h. Kügelchen, die einmalige
Markierungen für jedes Sub-Array enthalten können,
durchgeführt, oder durch die Verwendung des gleichen Markerkügelchens
in verschiedenen Mengen oder durch die Anwendung von zwei oder mehreren
Markerkügelchen in verschiedenen Verhältnissen.
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In
alternativen Ausführungsformen können zusätzliche
Kodierungsparameter zugegeben werden, wie z. B. die Mikrokügelchengröße.
Beispielsweise kann die Verwendung von Kügelchen mit unterschiedlicher Größe
ebenso die Wiederverwendung von DBL-Gruppen erlauben; das heißt,
es ist möglich, Mikrokügelchen von unterschiedlichen
Größen zu verwenden, um die kodierenden Dimensionen
der Mikrokügelchen zu erweitern. Optische Faser-Arrays
können hergestellt werden, die Pixel mit unterschiedlichen
Faserdurchmessern oder Querschnitten enthalten; alternativ können
zwei oder mehrere optische Faserbündel, jeweils mit unterschiedlichen
Querschnitten der einzelnen Fasern, zusammen zugegeben werden, um
ein größeres Bündel zu bilden; oder es
können optische Faserbündel aus Fasern mit Querschnitten
derselben Größe, aber nur mit unterschiedlich
großen Kügelchen verwendet werden. Mit unterschiedlichen
Durchmessern können die größten Vertiefungen
mit den größten Mikrokügelchen gefüllt
werden, und dann bewegen sich zunehmend kleinere Mikrokügelchen
in kleinere Vertiefungen, bis alle großen Vertiefungen
gefüllt sind. In dieser Weise konnte dasselbe Farbstoffverhältnis
verwendet werden, um Mikrokügelchen mit unterschiedlichen
Größen zu kodieren, wodurch die Zahl an unterschiedlichen
Oligonukleotidsequenzen oder chemischen Funktionalitäten,
die in dem Array vorliegen, erhöht wird. Obwohl für
die optischen Fasersubstrate dargestellt, kann dies sowie andere
vorliegend dargestellte Verfahren mit anderen Substraten und mit
anderen Anlagerungsmodalitäten ebenso verwendet werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform wird das Kodieren und
Dekodieren durch aufeinander folgendes Laden der Mikrokügelchen
in den Array erreicht. Wie oben für räumliches
Kodieren dargestellt, können in dieser Ausführungsform
die optischen Signaturen „wiederverwendet” werden.
In dieser Ausführungsform wird die Bibliothek von Mikrokügelchen,
jeweils bestehend aus einem anderen bioaktiven Mittel (oder die
Subpopulationen bestehen jeweils aus einem anderen bioaktiven Mittel),
in eine Vielzahl von Unterbibliotheken unterteilt; beispielsweise
können in Abhängigkeit von der Größe
des gewünschten Arrays und der Anzahl an einmaligen Markierungen
10 Unterbibliotheken, jeweils bestehend aus ungefähr 10%
der Gesamtbibliothek, hergestellt werden, wobei jede Unterbibliothek
aus ungefähr den selben einmaligen Markierungen besteht.
Dann wird die erste Unterbibliothek zu dem optischen Faserbündel,
das aus den Vertiefungenen besteht, zugegeben, und die Position
von jedem bioaktiven Mittel wird im Allgemeinen durch die Verwendung
von DBLs bestimmt. Die zweite Unterbibliothek wird dann zugegeben,
und die Position von jedem bioaktiven Mittel wird erneut bestimmt.
Das Signal besteht in diesem Fall aus dem Signal von dem „ersten” DBL
und dem „zweiten” DBL; durch Vergleichen der zwei
Matrizes kann die Position von jedem Kügelchen in jeder
Unterbibliothek bestimmt werden. Ebenso wird durch Zugabe der dritten,
vierten, usw. Unterbibliotheken nacheinander das Befüllen
der Arrays ermöglicht.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform können Codes
auf mehreren Wegen „geteilt” werden. In einer ersten
Ausführungsform kann ein einzelner Code (d. h. IBL/DBL-Paar)
zwei oder mehreren Mitteln zugewiesen werden, wenn sich die Zielsequenzen
in ihren Bindungsstärken ausreichend unterscheiden. Beispielsweise können
zwei Nukleinsäuresonden, die in einem mRNA-Quantifizierungsassay
verwendet werden, denselben Code teilen, wenn die Bereiche ihrer
Hybridisierungssignalintensitäten nicht überlappen.
Dies kann beispielsweise auftreten, wenn eine der Zielsequenzen
stets bei einer viel höheren Konzentration als die andere
vorliegt. Alternativ können die zwei Zielsequenzen stets
bei einer ähnlichen Konzentration vorliegen, unterscheiden
sich aber in der Hybridisierungswirksamkeit.
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Alternativ
kann ein einzelner Code mehreren Mitteln zugewiesen werden, wenn
die Mittel funktionell äquivalent sind. Wenn beispielsweise
eine Gruppe von Oligonukleotidsonden mit dem üblichen Zweck
der Detektion der Gegenwart eines speziellen Gens konstruiert ist,
dann sind die Sonden funktionell äquivalent, selbst wenn
sie sich in der Sequenz unterscheiden können. Ebenso könnten
sich alle Sonden für verschiedene Mitglieder einer Klasse,
wie z. B. Kinasen oder G-Protein-verbundene Rezeptoren, einen Code
teilen, wenn Klassen von „Familien” von Analyten
erwünscht sind. Ebenso konnte ein Array von diesem Typ
verwendet werden, um Homologa von bekannten Genen nachzuweisen.
In dieser Ausführungsform wird jedes Gen durch eine heterologe
Gruppe von Sonden dargestellt, die mit unterschiedlichen Bereichen
des Gens hybridisieren (und sich daher in der Sequenz unterscheiden).
Die Gruppe von Sonden teilt sich einen gemeinsamen Code. Wenn ein Homologon
vorliegt, kann es mit einigen, aber nicht allen Sonden hybridisieren.
Der Grad der Homologie kann durch den Anteil von hybridisierenden
Sonden sowie die durchschnittliche Hybridisierungsintensität
angegeben werden. Ebenso könnten sich mehrere Antikörper
für dasselbe Protein denselben Code teilen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform wird die Dekodierung
von selbst organisierten zufälligen Arrays auf der Basis
der pH-Titration durchgeführt. In dieser Ausführungsform
umfassen die Kügelchen zusätzlich zu den bioaktiven
Mitteln optische Signaturen, wobei die optischen Signaturen durch
die Verwendung von pH-reaktionsfähigen Farbstoffen (vorliegend
manchmal als „PH-Farbstoffe” bezeichnet), wie
Fluorophore, erzeugt werden. Diese Ausführungsform ist ähnlich
der in PCT
US98/05025 und
U.S.S.N. 09/151,877 dargestellten, die
beide durch ausdrückliche Bezugnahme Teil dieser Beschreibung
sind, außer, dass die Farbstoffe, die in der vorliegenden
Erfindung verwendet werden, Veränderungen in der Fluoreszenzintensität
(oder anderen Eigenschaften) zeigen, wenn der Lösungs-pH
von unter dem pKa-Wert bis über dem pKa-Wert (oder umgekehrt) eingestellt
wird. In einer bevorzugten Ausführungsform wird eine Gruppe von
pH-Farbstoffen verwendet, jeweils mit einem unterschiedlichen pKa-Wert,
bevorzugt getrennt durch mindestens 0,5 pH-Einheiten. Bevorzugte
Ausführungsformen nutzen eine pH-Farbstoffgruppe mit pKa's
von 2,0, 2,5, 3,0, 3,5, 4,0, 4,5, 5,0, 5,5, 6,0, 6,5, 7,0, 7,5,
8,0, 8,5, 9,0, 9,5, 10,0, 10,5, 11 und 11,5. Jedes Kügelchen
kann eine Untergruppe der pH-Farbstoffe enthalten, und in dieser
Weise wird ein einmaliger Code für das bioaktive Mittel
erzeugt. Daher wird die Dekodierung eines Arrays durch Titrieren
der Anordnung von pH 1 bis pH 13 und Messen des Fluoreszenzsignals
aus jedem Kügelchen als eine Funktion des Lösungs-pHs
erreicht.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform bestehen zusätzliche
Möglichkeiten, die Anzahl einmaliger oder distinkter Markierungen
zu erhöhen. Das heißt, dass die Anwendung von
distinkten Eigenschaften bei jedem Kügelchen zur Erhöhung
der Code-Anzahl eingesetzt werden kann. Weiterhin ermöglicht
eine sequenzielle Dekodierung die Wiederverwendung der Codes auf
andere Arten. Diese Eigenschaften sind voneinander unabhängig,
wodurch die Code-Anzahl als Funktion einer Reihe von Dekodierungsschritten
und einer Anzahl von Eigenschaften (z. B. distinkte Codes) exponentiell
wachsen kann. Durch die Zunahme der bei einem einzigen Dekodierungsschritt
gewonnenen Dekodierungsinformationen wird die Anzahl der Dekodierungsschritte jedoch
erheblich reduziert. Alternativ erhöht sich die Anzahl
distinkter Codes erheblich. Durch die Erhöhung der Anzahl
Eigenschaften pro Dekodierungsschritt sind weniger Dekodierungsschritte
bei einer gegebenen Anzahl Codes erforderlich. Daher wird in einer
bevorzugten Ausführungsform eine Vielzahl von Methoden
eingesetzt, um etliche Codes zur Anwendung im Dekodierungsverfahren
der Arrays zu generieren, während die notwendigen Dekodierungsschritte
minimiert werden. Beispielsweise kann eine Vielzahl von verschiedenen Codierungsstrategien
kombiniert werden: Daher können beispielsweise verschiedene „Farben”,
Farbkombinationen („Farbtöne”), verschiedene
Farbintensitäten oder -töne oder beide, usw. alle
miteinander kombiniert werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform hängen die DBLs
von der Bindung oder Einbettung eines quantitativen oder diskreten
Satzes von physikalischen Eigenschaften an das Kügelchen,
d. h. Markierung des Kügelchens, ab. Bevorzugte physikalische
Eigenschaften des Kügelchens sind u. a.: Oberflächen-„Weichheit” oder
-„Rauhheit”, Farbe (Fluoreszenz oder sonstige),
Farbintensität, Größe, nachweisbare chemische
Komponenten, chemische Reaktivität, Magnetisierung, pH-Sensitivität,
Effizienz des Energie-Transfers zwischen vorhandenen Farbstoffen,
Hydrophobizität, Hydrophilizität, Absorptionsfähigkeit,
Ladung, pH-Sensitivität, usw., wobei diese Aufzählung
nicht abschließend ist.
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Ein
Kügelchen-dekodierendes Schema beinhaltet die Zuordnung
oder Durchdringung jeder Kügelchen-Art mit einem einzigen
quantifizierbaren Merkmal, wobei jede Kügelchen-Art sich
in dem quantifizierbaren Wert dieses Merkmals unterscheidet. Beispielsweise
kann eine gegebene Anzahl von Fluorophoren an ein Kügelchen
angegliedert und die Anzahl der angegliederten Fluorophore im Dekodierungsprozess
bestimmt werden. In der Praxis kann jedoch die Angliederung einer „gegebenen
Menge” einer Eigenschaft an ein Kügelchen und
die akkurate Messung dieser Eigenschaft problematisch sein. Im Allgemeinen
ist es das Ziel, den Variationskoeffizienten (CV) zu reduzieren.
Mit Variationskoeffizient ist die Variabilität der Markierung
eines Kügelchens bei sukzessiven Markierungen gemeint.
Dieser CV kann durch die Markierung der Kügelchen mit einer
definierten, gegebenen Anzahl von Markierungen (beispielsweise Fluorophor)
in vielen Tests und durch Messung des resultierenden, vom Kügelchen
emittierten Signals bestimmt werden. Ein großer CV limitiert
die Anzahl von brauchbaren und zerlegbaren „Niveaus” für
alle gegebenen Merkmale.
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Bei
einem stabileren Dekodierungsschema werden statt absoluten Messungen
ratiometrische Messungen zur Segmentierung eines quantitativen Merkmals
in Codes durchgeführt. Unter ratiometrischer Dekodierung
ist die Markierung eines Kügelchens mit einem bestimmten
Markierungsquotienten gemeint (d. h. 1:10, 1:1 und 10:1). Theoretisch
kann jegliche Anzahl Quotienten verwendet werden, solange der Unterschied
der Signale zwischen den Quotienten nachweisbar ist. Mit diesem
Verfahren werden kleinere CVs produziert, was eine stärkere
Merkmal-Segmentierung innerhalb eines gegebenen dynamischen Bereiches
ermöglicht. Daher reduziert in einer bevorzugten Ausführungsform
die Anwendung von ratiometrischer Dekodierung den Variationskoeffizienten.
-
Weiterhin,
wie Fachleute erkennen, kann die ratiometrische Dekodierung auf
eine andere Art erreicht werden. In dieser Ausführungsform
kann diese ratiometrische Analyse-statt durch Zugabe einer gegebenen Anzahl
von DBLs mit einer ersten Farbstoff- (oder Farbstoffkombination)
Intensität bei der ersten Dekodierungsreaktion und einer
zweiten Anzahl mit einer zweiten Farbstoffintensität bei
der sequenziellen zweiten Dekodierungsreaktion – durch
die Anwendung eines Quotienten aus markierten zu unmarkierten DBLs
durchgeführt werden. Das heißt, unter der Voraussetzung
einer vorbestimmten Sättigungskonzentration aus dekodierenden
Kügelchen, beispielsweise 100.000 DBLs/Reaktion, kann der
erste Intensitäts-Dekodierungsschritt durch die Zugabe
von 100.000 markierten DBLs und der zweite Dekodierungsschritt durch
Zugabe von 10.000 markierten DBLs und 90.000 unmarkierten DBLs durchgeführt
werden. Das Gleichgewicht schreibt vor, dass der zweite Schritt
ein Zehntel der Signalintensität abgibt.
-
Wegen
der Bandbreite der Werte eines quantitativ gemessenen Merkmalwertes
ist die Anzahl distinkter Codes praktisch auf weniger als schätzungsweise
ein Duzend limitiert. Wegen der seriellen „Bemalung” (d. h.
vorübergehenden Anlagerung eines Eigenschaftsniveaus an
ein Kügelchen) und „Ablösung” (Entfernung des
Eigenschaftsniveaus) eines Kügelchens mit verschiedenen
Eigenschaftswerten wächst jedoch die Anzahl möglicher
Codes exponentiell mit der Anzahl der seriellen Stadien beim Dekodierungsprozess.
-
Ein
Beispiel ist illustrativ. Beispielsweise 9 verschiedene Kügelchen-Arten
und drei unterscheidbare Eigenschaftsverteilungen (Tabelle 1). Eine „Bemalung” (Markierung)
der Kügelchen mit verschiedenen Eigenschaftswerten in einem
kombinatorisch distinkten Muster in den beiden verschiedenen Stadien
generiert einen einmaligen Code für jede Kügelchen-Art,
d. h. es werden neun distinkte Codes generiert. Daher werden die Kügelchen
in einer bevorzugten Ausführungsform mit verschiedenen
Eigenschaften in einem kombinatorisch distinkten Muster in einer
Vielzahl von Stufen markiert. Dadurch werden einmalige Codes für
jede Kügelchen-Art generiert. Beispiele von verschiedenen
Eigenschaften sind oben beschrieben. Die Markierung der Kügelchen
mit verschiedenen Eigenschaften wird mithilfe dem Stand der Technik
bekannter Methoden durchgeführt.
| Stadium
1 | Stadium
2 | | Anzahl
einmaliger Codes = Anzahl Eigenschaftens Anzahl Stadien |
Kügelchen-Typ | Eigenschaftswert | Eigenschaftswert | Code |
1 | L | L | (L,
L) |
2 | L | M | (L,
M) |
3 | L | H | (L,
H) |
4 | M | L | (M,
L) |
5 | M | M | (M,
M) |
6 | M | H | (M,
H) |
7 | H | L | (H,
L) |
8 | H | M | (H, M) |
|
9 | H | H | (H, H) | |
Tabelle
1 Durch serielle Dekodierung werden einmalige Codes durch Anwendung
einer kleinen Anzahl von Eigenschaften-„Niveaus” generiert
-
Fluoreszenzfarben
sind eine besonders passende Eigenschaft für die Anwendung
in einem Dekodierungsschema. Fluoreszenzfarben können an
jedes Mittel angelagert werden, das ein IBL zur Bildung eines markierten
DBL erkennt. Die Diskussion ist auf Oligonukleotide (u. a. Nukleinsäure-Analoga)
als den DBLs gerichtet. Ein mit Fluoreszenz markiertes Oligonukleotid
ist ein besonders nützliches DBL, weil es spezifisch und reversibel
jede gewünschte Untergruppe von Kügelchen mit
einer bestimmten Farbe „anmalt” (markiert), und zwar
einfach durch den Vorgang der Hybridisierung und Dehybridisierung
(d. h. an den DBL mit einer komplementären Sequenz). Darüber
hinaus kann Fluoreszenz leicht mit einer optischen Standard-Hardware
und -Software abgebildet und quantifiziert werden. Um eine gegebene
Kügelchen-Art mit einer bestimmten Farbe „anzumalen”,
muss die Kügelchen-Art mit einer einmaligen hybridisierbaren
DNA-Sequenz (IBL) markiert werden, und die Dekodierungslösung
muss ein farbmarkiertes Komplement dieser Sequenz enthalten.
-
Ein
Gesichtspunkt bei der Implementierung eines Dekodierungsschemas
ist die Minimierung der Anzahl gewonnener Bilder. Bei einem farbbasierten
Schema ist die Anzahl der gewonnenen Bilder das Produkt der Anzahl
Farben und der Anzahl Stadien. Die Anzahl der Bilder kann durch „Anmalen” eines
Kügelchens mit vielen Farben für jedes gegebene
Stadium reduziert werden. Durch die Zuordnung von vielen Farben
für ein Kügelchen erhöht sich die Anzahl
wirksamer Codes. Beispielsweise können in einem von Computer
verwendeten 24-Bit-Dreifarben- (z. B. rot, grün, blau)
Färbungsprozess-Schema insgesamt 256·256·256
= 16,7 Millionen verschiedene „Farbtöne” aus
nur drei Farben (rot, grün, blau) generiert werden.
-
Daher
werden in einer bevorzugten Ausführungsform die DBLs mit
einer Kombination aus farbigen Fluorophoren markiert. Als solche
findet diese Methode Anwendung bei der Erhöhung der Anzahl
erhältlicher Codes zur DBL-Markierung durch Einsatz einer
nur Handvoll großen Menge verschiedener Farbstoffe (Farben).
Die Erhöhung der Anzahl erhältlicher Codes bei
jedem Dekodierungsschritt vermindert die Anzahl der in einem gegebenen
Dekodierungsprozess erforderlichen Dekodierungsschritte stark.
-
In
einer Ausführungsform ist eine Population von Oligonukleotiden,
welche ein einziges DBL kodieren, mit einem definierten Farben-Quotienten
so markiert, dass jedes Kügelchen, an das der DBL bindet,
auf Grundlage eines charakteristischen Farbtons, erhalten aus der
Kombination der farbigen Fluorophore, identifiziert wird. In einer
bevorzugten Ausführungsform werden zwei distinkte Farben
verwendet. In einer bevorzugten Ausführungsform sind drei
oder mehr distinkte Farbstoffe (Farben) zur Anwendung verfügbar.
In diesem Beispiel ist die Anzahl differenzierbarer Codes, die durch
Markierung einer Population von Oligonukleotiden generiert werden,
die ein einziges DBL mit irgendeinem gegebenen Farbstoff kodieren,
Drei. Durch Zulassung von Kombinationen von Farben und Farbstufen
bei der Markierung werden jedoch viel mehr Codes generiert.
-
Bei
einer Dekodierung durch Hybridisierung reicht die bevorzugte Anzahl
von unterscheidbaren Farbnuancen von 2 bis 2000; eine stärker
bevorzugte Anzahl von unterscheidbaren Farbnuancen reicht von 2
bis 200 und die am meisten bevorzugte Anzahl unterscheidbarer Farbnuancen
reicht von 2 bis 20. Durch Anwendung von drei verschiedenen Farbnuancen
(Intensitäten) und drei Farben beträgt die Anzahl
verschiedener Farbtöne 34 = 81.
Durch Kombination eines Farbtons mit einer sequenziellen Dekodierung
kann eine fast unbegrenzte Anzahl Codes generiert werden.
-
Wie
es zuvor beschrieben wurde, kann der DBL irgendein Mittel sein,
das an den IBL bindet. In einer bevorzugten Ausführungsform
wird ein einziger DBL mit einem vorbestimmten Farbenverhältnis
markiert. Dieses Verhältnis variiert für jedes
DBL, wodurch die Markierung eines jeden DBL mit einem als einmalig
gekennzeichneten „Farbton” ermöglicht
wird. Nach der Behandlung der Kügelchen mit dem DBL wird
das Kügelchen analysiert, um den mit jedem Kügelchen
assoziierten „Farbton” zu bestimmen, wodurch das
Kügelchen mit seinem assoziierten bioaktiven Mittel identifiziert
wird.
-
Beispielsweise
sind mit vier Primärfarben und zwei Intensitätsstufen
(Farbe ist an- oder abwesend) fünfzehn verschiedene Farbtöne/Stadien
möglich. Wenn vier Farbtöne und drei verschiedene
Intensitätsstufen verwendet werden (abwesend, halb anwesend,
voll anwesend), dann sind 73 verschiedene Farbtöne/Stadien möglich.
In diesem Fall reicht die Anfertigung von nur 4 Farbbildern aus,
um Informationen über 73 verschiedene Kodierfarbtöne
zu erlangen.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform bietet die vorliegende
Erfindung Array-Anordnungen, die aus einem ersten Substrat mit einer
Oberfläche bestehen, die aus diskreten Stellen besteht.
In bevorzugten Ausführungsformen wird eine Population von
Mikrokügelchen verwendet, die auf den Stellen verteilt
sind, und die Population besteht aus mindestens einer ersten und
einer zweiten Subpopulation. Jede Subpopulation umfasst ein bioaktives
Mittel und zusätzlich mindestens einen optischen Farbstoff
mit einem gegebenen pKa. Die pKas der verschiedenen optischen Farbstoffe
sind unterschiedlich.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform, wenn beispielsweise
der Array klonierte Nukleinsäuren umfasst, gibt es verschiedene
Methoden zur Dekodierung der Arrays. In einer bevorzugten Ausführungsführungsform,
wenn einige Sequenzinformationen über die klonierten Nukleinsäuren
bekannt sind, können spezifische Dekodierungssonden hergestellt
werden, wie allgemein vorliegend dargestellt.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform können „zufällige” Dekodierungs sonden
hergestellt werden. Durch sequenzielle Hybridisierungen oder Anwendung
vieler Markierungen, wie oben dargestellt, kann ein einmaliges Hybridisierungsmuster
für jedes Sensorelement generiert werden. Dadurch können
alle Kügelchen, die einen gegebenen Klon darstellen, als
Mitglieder derselben Gruppe identifiziert werden. Im Allgemeinen wird
dies durch Anwendung von zufälligen oder teilweise degenerierten
Dekodierungssonden bewirkt, die sequenzabhängig, aber nicht
stark sequenzspezifisch binden. Das Verfahren kann viele Male wiederholt
werden, wobei jedes Mal eine verschiedene Markierungseinheit verwendet
wird, um ein verschiedenes Signalmuster auf Grundlage von quasi-spezifischen
Interaktionen zu generieren. Auf diese Weise wird für jedes
Sensorelement eine einmalige optische Signatur entwickelt. Durch
Applikation der Mustererkennung oder Clustering-Algorithmen bei
optischen Signaturen können die Kügelchen in Gruppen
mit der gleichen Signatur unterteilt werden (d. h. sie tragen die
gleichen Sonden).
-
Um
die tatsächliche Sequenz des Klons selber zu identifizieren,
sind weitere Verfahren erforderlich; beispielsweise kann eine direkte
Sequenzierung durchgeführt werden. Durch Anwendung eines
angeordneten Arrays, der die Klone enthält, wie z. B. einen
cDNA-Array (spotted array), kann ein „Schlüssel” generiert
werden, der das Hybridisierungsmuster mit einem spezifischen Klon
verbindet, dessen Position in dem Satz bekannt ist. Auf diese Weise
kann der Klon rückgewonnen und weiter charakterisiert werden.
-
Alternativ
können Klon-Arrays durch binäre Dekodierung mit
Vektor-Markern dekodiert werden. Beispielsweise werden teilweise
randomisierte Oligonukleotide in einen Nukleinsäurevektor
kloniert (z. B. Plasmid, Phage, usw.). Jede Oligonukleotidsequenz
besteht aus einer Untergruppe einer limitierten Sequenzgruppe. Beispielsweise
kann, wenn die limitierte Gruppe 10 Sequenzen umfasst, jedes Oligonukleotid
einige Untergruppen (oder alle der 10)-Sequenzen aufweisen. Daher
kann jede der 10 Sequenzen im Oligonukleotid an- oder abwesend sein.
Daher gibt es 210 oder 1.024 mögliche
Kombinationen. Die Sequenzen können überlappen,
und kleinere Varianten können auch vertreten sein (z. B.
A, C, T und G-Substitutionen), um die Anzahl möglicher
Kombinationen zu erhöhen. Eine Nukleinsäure-Bibliothek
wird in einen Vektor kloniert, der alle möglichen (randomisierten)
Code-Sequenzen enthält. Alternativ können anderen
Methoden, wie z. B. PCR für die Zufügung der Marker
verwendet werden. Auf diese Weise ist die Anwendung einer kleinen
Anzahl von Oligo-Dekodierungssonden zur Dekodierung eines Arrays
mit Klonen möglich.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform werden Diskriminantenanalyse,
Cluster-Algorithmen und eine Computerausrüstung zur Analyse
der Dekodierungsdaten der Array-Erfindung angewendet. Die potentiell
große Anzahl von den in der Erfindung verwendeten Codes,
verbunden mit der Anwendung von verschiedenen Intensitäten
und „Farbtönen” der Fluorophore bei den
Multi-Step-Dekodierungsverfahren, erfordert eine gute Klassifikation
der Daten. Die Daten, besonders die Daten zur Intensität,
werden in einem Multi-Steg-Verfahren gesammelt, in dem Kügelchen
reversibel markiert werden (beispielsweise durch Hybridisierung
von farbstoffmarkierten, komplementären Dekodierungsoligonukleotiden
mit den IBL-Sonden auf den Kügelchen oder durch Bildung
von Bindungsligandenpaaren für Nicht-Nukleinsäure-IBL-DBL-Paare),
und zwar mit verschiedenen Farben oder Farbmischungen („Farbtönen”)
in jedem Stadium. Die Herausforderung dabei ist es, ein Kügelchen
hinsichtlich der in jedem Schritt verwendeten Farbe für
die „Bemalung” genau zu klassifizieren. Je ähnlicher
die Markierungen sind (wie durch optische bildgebende Verfahren
bestimmt), umso schwieriger ist die Klassifizierung.
-
Die Ähnlichkeit
der Farbstoffe, wie sie durch bildgebende Systeme bestimmt werden,
werden durch die Spektraleigenschaften der Dekodierungsfarbstoffe
und die Trennung durch die Spektralkanäle des bildgebenden
Systems bestimmt. Eine bessere Farbtrennung wird durch die Anwendung
von Fluoreszenzfarbstoffen mit engen Emissionsspektren und durch
die Anwendung eines optischen Systems mit einer engen Bandpass-Exzitation
und Emissionsfiltern erreicht, die den Farbstoff „on peak” anregen
und seine Emission „on peak” messen. Das Verfahren
der optischen Abbildung der Farbstoffe auf den Kügelchen
ist ähnlich dem menschlichen Sehprozess, bei dem unser
Gehirn Farben sieht, indem es die Rate der Anregung in den drei verschiedenen
Zapfenarten innerhalb unseres Auges misst. Bei einem bildgebenden
optischen System ist die Anzahl der geeigneten Farbkanäle
jedoch viel größer als es die drei im menschlichen
Auge vorhandenen sind. CCD-basierte bildgebende Systeme können
Farben zwischen 350 nm und 850 nm „sehen”, während
die Zapfen im Auge ein Spektrum zwischen 500 bis 600 nm erkennen
können.
-
Das
Problem der Dekodierung von Kügelchen-Arrays ist im Wesentlichen
ein Klassifikationsproblem der Diskriminantenanalyse. Daher wird
in einer bevorzugten Ausführungsform eine Varianzanalyse
im hyperspektralen Alpha-Raum bei einer bekannten Farben- oder Farbton-Gruppe
der Kügelchen durchgeführt. Das Zentrum der Kügelchen-Cluster
im Alpha-Raum wird Schwerpunkt-Cluster genannt, und die Streuung
der Punkte innerhalb eines Clusters bestimmt die Ausbreitung des
Clusters. Ein stabiles Klassifikationsschema erfordert, dass die
Entfernung zwischen den Schwerpunkten der verschiedenen Kügelchenklassen
(Farbtöne) viel größer ist als die Ausbreitung
einer beliebigen Cluster-Klasse. Darüber hinaus sollte
die Position des Schwerpunktes von Faser zu Faser und Experiment
zu Experiment unverändert bleiben.
-
Daher
wird in einer bevorzugten Ausführungsform eine Farbton-„Zone” als
eine Region im Alpha-Raum definiert, die den Farbton-Schwerpunkt
umgibt und bis zum Ausbreitungsradius des Clusters reicht. Angesichts
einer Referenzgruppe von Farbton-Schwerpunkten und Ausbreitungsradien,
wie sie empirisch bestimmt wurden, kann die Klassifikation eines
neuen Datensatzes mit der Frage erzielt werden, ob ein gegebener
Kügelchenpunkt so nah wie möglich oder innerhalb
der „Zone” eines Farbton-Clusters fällt.
Dies wird durch die Berechnung der Mahalanobis-Entfernung (in diesem
Fall ist es einfach eine euklidische Abstandsmetrik) des Kügelchen-Punktes
von den Schwerpunkten der verschiedenen Farbton-Klassen erzielt.
Für die in
3 gezeigten Daten sind die Position
der Schwerpunkte und ihre Abstände voneinander in Tabelle
2 dargestellt.
Tabelle
2 | Schwerpunktposition | Schwerpunktabstände |
Farbstoff/Kanal | Blau | Grün | Gelb | Rot | Bod-493 | Bod-R6G | Bod-564 | Bod-TXR |
Bod-493 | 0.63 | 0.22 | 0.11 | 0.03 | 0.00 | | | |
Bod-R6G | 0.03 | 0.51 | 0.37 | 0.09 | 0.72 | 0.00 | | |
Bod-564 | 0.06 | 0.04 | 0.57 | 0.32 | 0.81 | 0.55 | 0.00 | |
Bod-TXR | 0.09 | 0.05 | 0.04 | 0.82 | 0.99 | 0.93 | 0.73 | 0.00 |
-
Für
die Klassifizierung der verschiedenen Kügelchen in eine
bestimmte Farbtonklasse wurde ein euklidischer Abstands-Cutoff von
0,3 festgelegt. Die zwei Schwerpunkte mit dem geringsten Abstand,
Bod-R6G und Bod-564 (Abstand = 0,55), zeigen eine leichte Überlappung
ihrer Dekodierungszonen bei Anwendung eines euklidischen oder Mahalanobis-Abstands
von 0,3. Eine Klassifikationsverbesserung kann durch eine Verkleinerung
dieses Abstands erfolgen und durch eine entsprechende Gewichtung
der verschiedenen Koordinatenachsen.
-
Dementsprechend
liefert die vorliegende Erfindung Computermethoden zur Analyse und
Klassifizierung der Farbe eines Kügelchens.
Die Farbklassifizierung
des Kügelchens wird durch die Betrachtung des Kügelchens
im hyperspektralen „Alpha”-Raum durchgeführt
(a1 = l1/Sll, a2 = l2/Sli, a3 =
l3/Sli, usw.), in
dem jede Koordinatenachse den Anteil der Kügelchenintensität
innerhalb eines gegebenen Bildgebungskanals darstellt. Beispielsweise
kann die Farbe oder der Farbton eines Kügelchens durch
einen Punkt im dreidimensionalen Alpha-Raum (die vierte Dimension
ist nicht notwendig, weil Sai = 1) dargestellt
werden, wenn zur Abbildung der Kügelchen vier Bildgebungskanäle
eingesetzt werden. Angesichts einer Gruppe von verschiedenen primären
Farbstoffen, mit denen die Kügelchen markiert werden, ist
die Anzahl der Farbtöne, die aus diesen Farbstoffen generiert
werden können, unbegrenzt, weil die Farbstoffe im wechselnden
Verhältnis und wechselnden kombinatorischen Muster kombiniert
werden können. Die Anzahl der brauchbaren Farbtöne
wird experimentell durch die Trennung der verschiedenen Farbton-Cluster
im hyperspektralen Alpha-Raum bestimmt.
-
3 zeigt
einen hyperspektralen Alpha-Plot von Kügelchen, die mit
vier verschiedenen Farbtönen markiert sind, die in vier
einzelnen Bildgebungskanälen abgebildet sind. Es ist zu
beachten, dass die Kügelchen vier distinkte Cluster bilden.
Wegen der sauberen Trennung der vier Cluster kann ein solides Dekodierungsklassifikationsschema
implementiert werden.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform wird für den
Dekodierungsprozess eine Qualitätskontrollanalyse durchgeführt.
Dies wird durch eine Cluster-Analyse des Alpha-Raums für
jedes Dekodierungsstadium erreicht. Die Anzahl der bestimmten Cluster
wird durch die erwartete Anzahl der Farbtöne festgelegt.
Die Positionen der Cluster-Schwerpunkte werden überwacht
und alle Abweichungen von der erwarteten Position dokumentiert.
-
Daher
liefert die Erfindung einen Apparat zur Dekodierung der Arrays im
Rahmen der Erfindung. Als Ergänzung zu den vorliegend dargestellten
Anordnungen beinhaltet der Apparat eine zentrale Prozesseinheit, die
mit einem Speicher und einer Gruppe von Input- und Output-Geräten über
einen Bus kommuniziert (z. B. Keyboard, Maus, Monitor, Drucker).
Die allgemeine Interaktion zwischen einer zentralen Prozesseinheit,
einem Speicher, Input- und Output-Geräten und einem Bus
ist dem Stand der Technik bekannt. Ein Aspekt der vorliegenden Erfindung
zielt auf das Klassifikationssystem des hyperspektralen „Alpha”-Raums,
das im Speicher gespeichert ist.
-
Das
Klassifikationssystemprogramm beinhaltet ein Datenerhebungsmo dul,
das Daten von einem optischen Lesegerät oder konfokalen
Mikroskop empfängt (oder anderen bildgebenden Systemen).
Im Allgemeinen beinhaltet das Klassifikationsprogramm auch ein Analysenmodul,
das die Varianz im hyperspektralen Alpha-Raum analysieren, die Schwerpunkte
und Streuung der Cluster berechnen, sowie die Farbton-Zone und den
Abstands-Cutoff definieren kann. Im Allgemeinen kann das Analysenmodul
ferner bestimmen, ob ein Datenpunkt innerhalb der Farbton-Zone fällt,
und zwar durch Berechnung des Mahalanobis-Abstands.
-
Schlussendlich
analysiert das Analysenmodul die unterschiedlichen sequenziellen
Dekodierungsdaten, um letztlich der Kügelchen-Position
ein bioaktives Mittel zuzuordnen.
-
Auf
diese Weise werden die sequentiellen Dekodierungsschritte durchgeführt,
wobei bei jedem Schritt die Ergebnisse der Diskriminantenanalyse
verwendet werden, um jedem Kügelchen im Array bei jedem
Schritt ein Farbtoncluster zuzuordnen. Durch die Anhäufung
der Daten der sequentiellen Dekodierung können die Position
des Kügelchens und die darauf vorhandene chemische Substanz
korreliert werden.
-
Nach
der Herstellung können die Anordnungen der Erfindung bei
vielen Applikationen eingesetzt werden. In einer bevorzugten Ausführungsform
werden die Anordnungen zur Untersuchung einer Probenlösung auf
die An- oder Abwesenheit eines Zielanalyten, u. a. zur Quantifizierung
der Menge des vorhandenen Zielanalyten verwendet. Unter „Zielanalyt” oder „Analyt” oder
vorliegend enthaltenen grammatikalischen Äquivalenten ist
jedes Atom, Molekül, Ion, molekulares Ion, jede Verbindung
oder jeder Partikel entweder zur Detektion oder zur Evaluation für
Bindungspartner gemeint. Wie Fachleute erkennen, kann eine große
Anzahl von Analyten in der vorliegenden Erfindung verwendet werden.
Praktisch kann jeder Analyt verwendet werden, der ein bioaktives
Mittel bindet oder für den ein Bindungspartner (d. h. ein
Arzneimittelkandidat) gesucht wird.
-
Passende
Analyten sind z. B. organische und anorganische Moleküle,
z. B. Biomoleküle. Nach der Detektion eines Zielanalyten
werden die folgenden Zielanalyte als geeignet erachtet, wobei diese
Aufzählung nicht abschließend ist: ein Umweltschadstoff
(z. B. Pestizide, Insektizide, Toxine); eine chemische Substanz (z.
B. Lösungsmittel, Polymere, organische Materialien); therapeutische
Moleküle (z. B. therapeutische und missbrauchte Drogen,
Antibiotika, usw.); Biomoleküle (z. B. Hormone, Cytokine,
Proteine, Nukleinsäuren, Lipide, Kohlenhydrate, Zellmembranantigene
und Rezeptoren (neutrale, hormonale, Nährstoff- und Zelloberflächen-Rezeptoren)
oder ihre Liganden, usw.); ganze Zellen (z. B. prokaryotische (wie
z. B. pathogene Bakterien) und eukaryotische Zellen, z. B. Säugetier-Tumorzellen);
Viren (z. B. Retroviren, Herpesviren, Adenoviren, Lentiviren) und
Sporen, usw. Besonders bevorzugte Analyte sind Nukleinsäuren
und Proteine.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform ist der Zielanalyt ein
Protein. Wie Fachleute erkennen, gibt es eine große Anzahl
von möglichen proteinösen Zielanalyten, die mithilfe
der vorliegenden Erfindung entdeckt oder als Bindungspartner untersucht
werden können. Geeignete Protein-Zielanalyte sind u. a.
(1) Immunoglobuline, (2) Enzyme (und andere Proteine), (3) Hormone
und Cytokine (von denen viele Liganden für Zellrezeptoren
sind) und (4) andere Proteine, wobei diese Aufzählung nicht
abschließend ist.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform ist der Zielanalyt eine
Nukleinsäure. Diese Assays finden in einer großen
Vielfalt von Applikationen Anwendung, wie es allgemein in
U.S.S.N.s 60/160,027 ;
60/161,148 ;
09/425,633 und
60/160,917 dargestellt ist, die
alle durch ausdrückliche Bezugnahme Teil dieser Beschreibung sind.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform werden die Sonden bei
der genetischen Diagnose verwendet. Beispielsweise können
Sonden mit den vorliegend offenbarten Techniken hergestellt werden,
um Zielsequenzen wie z. B. das Gen für das nicht polypöse
Kolonkarzinom, das BRCA1-Brustkrebsgen, das mit einer Vielzahl von
Krebsarten verbundene P53-Gen, das ApoE4-Gen, das ein größeres
Risiko der Alzheimer-Erkrankung anzeigt, zu detektieren, wodurch
ein leichtes, präsymptomatisches Screening der Patienten
möglich ist, Mutation des Gens für die zystische
Fibrose, Cyochrom P450s oder beliebige andere, dem Stand der Technik
bekannte Zielsequenzen nachgewiesen werden.
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In
einer zusätzlichen Ausführungsform wird die virale
und bakterielle Detektion mit den Komplexverbindungen der Erfindung
durchgeführt. In dieser Ausführungsform werden
Sonden für die Detektion von Zielsequenzen aus einer Vielzahl
Bakterien und Viren konzipiert. Beispielsweise hängen die
aktuellen Blut-Screening-Techniken von der Detektion von Anti-HIV-Antikörpern
ab. Mit den vorliegend offenbarten Methoden ist ein direktes Screening
von klinischen Proben möglich, um HIV-Nukleinsäuresequenzen,
insbesondere stark konservierte HIV-Sequenzen, nachzuweisen. Weiterhin
können zirkulierende Viren innerhalb eines Patienten direkt überwacht
werden, wobei diese Technik eine verbesserte Methode zur Beurteilung
der Wirksamkeit antiviraler Therapien darstellt. Ebenso können
auf diese Weise Viren, die mit Leukämie, HTLV-I und HTLV-II
assoziiert sind, nachgewiesen werden. Ebenfalls können
bakterielle Infektionen, wie z. B. Tuberkulose, Durant-Nicolas-Favre-Krankheit
und andere sexuell übertragenen Krankheiten nachgewiesen
werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform finden die Nukleinsäuren
der Erfindung Anwendung als Sonden für toxische Bakterien
beim Screening von Wasser- und Nahrungsmittelproben. Beispielsweise
können Proben behandelt werden, damit sie die Bakterien
zur Freigabe ihrer Nukleinsäuren lysieren, und dann werden Sonden
zur Erkennung von Bakterienstämmen konzipiert, z. B. pathogene
Stämme wie Salmonella, Campylobacter, Vibrio cholerae,
Leishmania, enterotoxische Stämme von E. coli und Bakterien
der Legionärskrankheit, wobei diese Aufzählung
nicht abschließend ist. Ebenso können mit den
Ausführungen der Erfindung Biosanierungsstrategien untersucht
werden.
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In
einer weiteren Ausführungsform werden die Sonden für
ein forensisches „DNA-Fingerprinting” verwendet,
um am Tatort eines Verbrechens gesammelte DNA-Proben mit den Proben
von Opfern und Verdächtigen abzugleichen.
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In
einer zusätzlichen Ausführungsform werden die
Sonden in einem Array zur Sequenzierung durch Hybridisierung verwendet.
-
Die
vorliegende Erfindung findet auch Anwendung als eine Methodologie
zur Detektion von Mutationen oder Fehlübereinstimmungen
von Ziel-Nukleinsäuresequenzen. Beispielsweise wurde jüngstens
der Schwerpunkt auf die Analyse der Beziehung zwischen genetischer
Variation und Phänotyp durch Einsatz von polymorphen DNA-Markern
gelegt. In früheren Arbeiten wurden kurze Tandemwiederholungen
(STRs) als polymorphe positionale Marker verwendet. Der jüngste
Schwerpunkt liegt jedoch in der Anwendung von Einzel-Nukleotidpolymorphismen
(SNPs), die mit einer mittleren Häufigkeit von mehr als
1 pro Kilobase in der humanen Genom-DNA vorkommen. Einige SNPs,
besonders solche in und um die Kodierungssequenzen, sind wahrscheinlich
die direkte Folge von therapeutisch relevanten phänotypischen
Varianten. Es gibt eine Anzahl von gut bekannten Polymorphismen,
die zu klinisch wichtigen Phänotypen führen, z.
B. die ApoE2/3/4-Varianten sind mit verschiedenen relativen Risiken
der Alzheimer-Erkrankung und anderen Erkrankungen assoziiert (siehe Cordor
et al., Science 261 (1993). Die Multiplex-PCR-Amplifikation
von SNP-Loci mit nachfolgender Hybridisierung mit Oligonukleotid-Arrays
hat sich als akkurate und zuverlässige Methode von simultaner
Gentypisierung von mindestens Hunderten von SNPs herausgestellt;
siehe Wang et al., Science, 280: 1077 (1998); siehe
auch Schafer et al., Nature Biotechnology 16: 33–39
(1998). Die Anordnungen der vorliegenden Erfindung können
leicht mit den Arrays des Stands der Technik substituiert werden,
besonders die Einzelbasenextension (SBE), und Pyrosequenziertechniken
sind zusammen mit den Anordnungen der Erfindung besonders nützlich.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform werden die Anordnungen
der Erfindung zum Screening von bioaktiven Mitteln verwendet, um
ein Mittel zu finden, das an ein Zielmolekül bindet und
bevorzugterweise seine Funktion modifiziert. Wie oben dargestellt,
kann eine große Vielfalt verschiedener Assay-Formate durchgeführt werden,
wie Fachleute erkennen. Im Allgemeinen wird der Zielanalyt, für
den ein Bindungspartner gewünscht wird, markiert. Die Bindung
des Zielanalyten durch das bioaktive Mittel führt zur Rekrutierung
der Markierung an das Kügelchen, mit nachfolgender Detektion.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform ist die Bindung des bioaktiven
Mittels und des Zielanalyten spezifisch. Das heißt, das
bioaktive Mittel bindet spezifisch an den Zielanalyten. Mit „spezifisch
gebunden” ist vorliegend gemeint, dass das Mittel einen
Analyten bindet, und zwar so spezifisch, dass zwischen dem Analyten und
anderen Komponenten oder Kontaminanten der Testprobe unterschieden
werden kann. Wie Fachleute erkennen, ist es jedoch möglich,
Analyte durch Bindungen zu detektieren, die nicht hoch spezifisch
sind. Beispielsweise können in den Systemen verschiedene
Bindungsliganden verwendet werden, z. B. ein Array verschiedener
Liganden, und die Detektion von jeglichen speziellen Analyten erfolgt über
ihre Bindungs-„Signatur” an eine Gruppe von Bindungsliganden, ähnlich
der Art, wie „elektronische Nasen” funktionieren.
Die ist besonders bei der Detektion von chemischen Analyten nützlich.
Die Bindung sollte ausreichend sein, um unter den Bedingungen des
Assays, z. B. Waschschritte zur Aufhebung einer nicht spezifischen
Bindung, bestehen zu bleiben, obwohl in einigen Ausführungsschritten
keine Waschschritte erforderlich sind, d. h. zur Detektion von Bindungspartnern
mit geringer Affinität. In einigen Ausführungsformen,
beispielsweise bei der Detektion von bestimmten Biomolekülen,
werden die Dissoziationskonstanten des Analysten zum Bindungsliganden
bei weniger als ungefähr 10–4–10–6 M–1 liegen,
wobei weniger als ungefähr 10–5 bis
10–9 M–1 bevorzugt
werden und weniger als ungefähr 10–7–10–9 M–1 besonders
bevorzugt werden.
-
Im
Allgemeinen wird eine Probe, die ein Zielanalyt enthält
(ob für die Detektion des Zielanalyten oder zum Screenen
von Bindungspartnern des Zielanalyten), dem Array zugefügt,
und zwar unter Bedingungen, die für die Bindung des Zielanalyten
an mindestens eines der bioaktiven Mittel geeignet sind, d. h. im
Allgemeinen unter physiologischen Bedingungen. Dann wird die An-
oder Abwesenheit des Zielanalyten nachgewiesen. Wie Fachleute erkennen,
kann dies auf vielfältige Weise geschehen, im Allgemeinen
durch Ausnutzung einer Veränderung im optischen Signal.
Diese Veränderung kann über viele verschiedene
Mechanismen erfolgen. Einige Beispiele sind die Bindung eines farbstoffmarkierten
Analyten an das Kügelchen, die Herstellung einer Farbstoffart
auf oder nahe eines Kügelchens, die Vernichtung einer existierenden
Farbstoffart, eine Veränderung in der optischen Signatur
bei der Analyteninteraktion mit einem Farbstoff auf dem Kügelchen
oder irgendein anderes optisches, messbares Ereignis.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform findet die Veränderung
in der optischen Signatur als Folge der Bindung eines Zielanalyten,
der entweder direkt oder indirekt markiert wurde, mit einem nachweisbaren
Marker, bevorzugterweise einem optischen Marker, wie z. B. einem
Fluorochrom, statt. Wenn daher beispielsweise ein proteinöser
Zielanalyt verwendet wird, kann er entweder direkt mit einem Fluor
markiert werden oder indirekt, beispielsweise durch Anwendung eines
markierten Antikörpers. Ebenso können Nukleinsäuren
leicht mit Fluorochromen markiert werden, beispielsweise bei der
PCR-Amplifikation, wie dem Stand der Technik bekannt. Alternativ
kann bei Bindung der Zielsequenzen ein Hybridisierungsindikator
als Markierung verwendet werden. Hybridisierungsindikatoren verbinden
sich, normalerweise reversibel, bevorzugt mit doppelsträngiger Nukleinsäure.
Hybridisierungsindikatoren sind z. B. Interkalatoren und kleine
und/oder große Rinnenbinderkomponenten. In einer bevorzugten
Ausführungsform können Interkalatoren verwendet
werden; da eine Interkalation im Allgemeinen bei Anwesenheit einer
doppelsträngigen Nukleinsäure stattfindet, leuchtet
die Markierung nur bei Anwesenheit einer Ziel-Hybridisierung auf.
Daher wird bei Bindung des Zielanalyten an das bioaktive Mittel
an dieser Stelle eine neue optische Signatur generiert, die dann
nachgewiesen werden kann.
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Alternativ
generiert in einigen Fällen, wie oben diskutiert, der Zielanalyt,
wie z. B. ein Enzym, eine Art, die entweder direkt oder indirekt
optisch nachweisbar ist.
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Darüber
hinaus kann in einigen Ausführungsformen die optische Signatur
die Grundlage des optischen Signals sein. Beispielsweise kann durch
die Interaktion von einigen chemischen Zielanalyten mit einigen Fluoreszenzfarbstoffen
auf den Kügelchen die optische Signatur verändert
werden, wodurch ein anderes optische Signal generiert wird.
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Wie
Fachleute erkennen, kann die An- oder Abwesenheit in einigen Ausführungsformen
durch Veränderungen in anderen optischen oder nicht optischen
Signalen erkannt werden, z. B. durch oberflächenverstärkte
Raman-Spektroskopie, Oberflächen-Plasmon-Resonanz, Radioaktivität,
usw., wobei diese Aufzählung nicht abschließend
ist.
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Die
Assays können unter einer Vielzahl von experimentellen
Bedingungen durchgeführt werden, wie Fachleute erkennen.
Es kann eine Vielzahl von weiteren Reagenzien in die Screening-Assays
aufgenommen werden. Diese sind u. a. Reagenzien wie Salze, neutrale
Proteine, z. B. Albumine, Detergenzien, usw., welche die beste Protein-Protein-Bindung
fördern und/oder nicht spezifische oder Hintergrund-Interaktionen
reduzieren können. Es können auch Reagenzien verwendet
werden, die andererseits die Effizienz des Assays verbessern, wie
z. B. Protease-Hemmer, Nuklease-Hemmer, antimikrobielle Mittel.
Das Komponentengemisch kann in beliebiger Reihenfolge hinzugefügt
werden, die die notwendige Bindung bereitstellt. Wie in Fachkreisen
bekannt, können verschiedene Blockierungs- und Waschschritte
angewendet werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform werden kompetitive Zweifarben-Hybridisierungsassays
durchgeführt. Diese Assays können auf den traditionellen
Sandwich-Assays beruhen. Die Kügelchen enthalten eine Fangsequenz,
die auf einer Seite (vor- oder nachgeschaltet) des SNP lokalisiert
ist, um die Zielsequenz zu fangen. Zwei allelspezifische SNP-Sonden,
jede mit einem anderen Fluorophor markiert, werden mit der Zielsequenz
hybridisiert. Der Genotyp kann aus dem Verhältnis beider
Signale gewonnen werden, wobei die richtige Sequenz im Allgemeinen
die bessere Bindung zeigt. Dies hat den Vorteil, dass die Zielsequenz
selber nicht markiert werden muss. Weiterhin bedeutet dies, dass
die Bedingungen für eine Bindung nicht optimiert werden müssen,
weil die Sonden miteinander konkurrieren. Unter Bedingungen, bei
denen eine fehlgepaarte Sonde stabil gebunden wäre, kann
sie immer noch durch eine passende Sonde ersetzt werden. Daher kann
unter solchen Bedingungen mit dem kompetitiven Assay eine bessere
Unterscheidung erreicht werden. Weil viele Assays parallel durchgeführt
werden, können die Bedingungen für jede Sonde
nicht simultan optimiert werden. Daher kann ein kompetitives Assay-System
zur Kompensation von nicht optimalen Bedingungen zur Unterscheidung
von Fehlpaarungen verwendet werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform wird die Dideoxynukleotid-Kettenabbruchsequenzierung
mit den Anordnungen der Erfindung durchgeführt. In dieser
Ausführungsform wird eine DNA-Polymerase zur Extension
eines Primers mit fluoreszenzmarkierten ddNTPs verwendet. Das 3'-Ende
des Primers befindet sich neben der SNP-Stelle. Auf diese Weise
ist die Einzelbasenextension komplementär zur Sequenz an
der SNP-Stelle. Durch die Anwendung von vier verschiedenen Fluorophoren,
eines für jede Base, kann die SNP-Sequenz durch den Vergleich
der vier basenspezifischen Signale hergeleitet werden. Dies kann
auf verschiedene Weise erfolgen. In einer ersten Ausführungsform
kann die Fangsonde verlängert werden. In dieser Ausführungsform
muss die Sonde entweder 5'-3' auf dem Kügelchen synthetisiert
werden oder an das 5'-Ende angelagert werden, um ein freies 3'-Ende
für die Polymerase-Extension zu liefern. Alternativ kann
ein Assay vom Sandwich-Typ verwendet werden. In dieser Ausführungsform
wird das Ziel auf dem Kügelchen durch eine Sonde gefangen.
Dann wird ein Primer abgekühlt und verlängert.
Wie bereits erwähnt, muss im letzteren Fall die Zielsequenz
nicht markiert werden. Weiterhin -weil in Sandwich-Assays zwei spezifische
Interaktionen erforderlich sind – führt dies zu
erhöhten strengen Bedingungen, die für die Analyse
von komplexen Proben besonders wichtig sind.
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Weiterhin
ist es auch möglich – wenn Zielanalyt und DBL
beide an das Mittel binden – die Detektion von nicht markierten
Zielanalyten mittels Dekodierungskonkurrenz durchzuführen.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform sind die Methoden der
Erfindung für die Array-Qualitätskontrolle nützlich.
Vor dieser Erfindung sind keine Methoden beschrieben worden, die
einen positiven Test der Leistungsfähigkeit einer jeden
Sonde auf jedem Array bieten. Durch die Dekodierung des Arrays wird
nicht nur dieser Test geliefert – sie liefert ihn auch
durch die Verwendung der generierten Daten während des
eigentlichen Dekodierungsprozesses. Daher sind keine zusätzlichen
Experimente erforderlich. Die Erfindung erfordert nur einen Satz
von Datenanalyse-Algorithmen, die mit der Software kodiert werden
können.
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Mit
dem Verfahren der Qualitätskontrolle kann eine Vielzahl
von systematischen und zufälligen Problemen in einem Array
bestimmt werden. Beispielsweise können zufällige
Staubkörnchen oder andere Kontaminanten dazu führen,
dass einige Sensoren falsche Signale abgeben – dies kann
bei der Dekodierung entdeckt werden. Auch der Wegfall von einem
oder mehreren Mitteln aus verschiedenen Arrays kann nachgewiesen werden.
Ein Vorteil dieses Qualitätskontrollverfahrens ist, dass
es unmittelbar vor dem eigentlichen Assay implementiert werden kann
und einen wahren Funktionstest für jeden einzelnen Sensor
darstellt. Daher können alle Probleme, die zwischen dem
Aufbau und der eigentlichen Anwendung des Arrays auftreten, entdeckt
werden. Bei Applikationen, bei denen ein hoher Konfidenzgrad erforderlich
ist und/oder eine erhebliche Chance eines Sensorversagens während
des Experimentes besteht, können Dekodierung und Qualitätskontrolle
sowohl vor als auch nach der eigentlichen Probenanalyse durchgeführt
werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform können die Arrays
für eine Reagenzien-Qualitätskontrolle verwendet
werden. In vielen Beispielen werden biologische Makromoleküle
als Reagenzien verwendet und benötigen eine Qualitätskontrolle.
Beispielsweise können große Mengen von Oligonukleotiden
als Reagenzien zur Verfügung gestellt werden. Es ist üblicherweise
schwierig, eine Qualitätskontrolle bei einer großen
Anzahl verschiedener biologischer Makromoleküle durchzuführen.
Die hierin beschriebene Methode kann dafür eingesetzt werden,
indem die Reagenzien – statt der Arrays – (als
DBLs formuliert) als Variable behandelt werden.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform werden die vorliegend
beschriebenen Methoden bei der Array-Kalibrierung verwendet. Bei
vielen Applikationen, wie z. B. der mRNA-Quantifizierung, ist es
wünschenswert, ein Signal zu haben, das eine lineare Antwort
auf die Konzentration des Zielanalyten darstellt oder alternativ,
falls nicht linear, die Beziehung zwischen der Konzentration und
dem Signal zu bestimmen, sodass die Konzentration des Zielanalyten
geschätzt werden kann. Entsprechend liefert die vorliegende
Erfindung Methoden zur Erstellung von Kalibrierungskurven parallel
für viele Kügelchen in einem Array. Die Kalibrierungskurven
können unter Bedingungen erstellt werden, welche die Komplexität
der zu analysierenden Probe simuliert. Jede Kurve kann unabhängig
von den anderen erstellt werden (z. B. für einen verschiedenen
Konzentrationsbereich), aber zur gleichen Zeit wie alle anderen
Kurven für den Array. Daher wird in dieser Ausführungsform das
sequenzielle Dekodierungsschema mit verschiedenen Konzentrationen,
statt verschiedenen Fluorophoren, implementiert, die als Code-„Markierungen” verwendet
werden. Auf diese Weise kann das Signal als Antwort auf eine Konzentration
für jedes Kügelchen gemessen werden. Diese Kalibrierung
kann unmittelbar vor einer Assay-Anwendung durchgeführt
werden, so dass jede Sonde auf dem Array bei Bedarf individuell kalibriert
wird.
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In
einer bevorzugten Ausführungsform können die Methoden
der Erfindung auch bei der Assay-Entwicklung verwendet werden. Daher
können mit den Methoden beispielsweise gute und schlechte
Sonden bestimmt werden. Wie Fachleute erkennen, funktionieren einige
Sonden nicht gut, weil sie nicht gut hybridisieren oder weil sie
mit mehr als einer Sequenz kreuzhybridisieren. Diese Probleme werden
während des Dekodierungsprozesses leicht entdeckt. Wegen
der Fähigkeit, die Sondenleistung schnell zu beurteilen,
können potenziell die Zeit und Ausgaben der Assay-Entwicklung
stark reduziert werden.
-
Ebenso
sind die Methoden in einer bevorzugten Ausführungsform
bei der Quantifizierung bei der Assay-Entwicklung nützlich.
Für viele Assays stellt die Fähigkeit, Unterschiede
der Analytenkonzentrationen zwischen den Proben zu entdecken, sowie
die Fähigkeit, diese Unterschiede zu quantifizieren und
die absoluten Analytenkonzentrationen zu messen, und all dies in
Anwesenheit eines komplexen Gemisches ähnlicher Analyte,
große Herausforderungen dar. Ein Beispiel dieses Problems
ist die Quantifizierung einer spezifischen mRNA in Anwesenheit der
gesamtzellulären mRNA. Ein Ansatz, der als Grundlage der
mRNA-Quantifizierung entwickelt wurde, macht vom Einsatz von vielen
passenden und fehlgepaarten Sondenpaaren Gebrauch (Lockhart
et al., 1996) und wird hiermit in seiner Gesamtheit durch
Bezugnahme Teil dieser Beschreibung. Obwohl der Ansatz einfach ist,
erfordert er eine relativ große Anzahl Sonden. Bei diesem
Ansatz wird eine quantitative Antwort auf eine Konzentration durch
Mittelung der Signale aus einer Gruppe verschiedener Sonden für
das Gen oder die Sequenz des Interesses gewonnen. Dies ist erforderlich,
weil nur einige Sonden quantitativ reagieren, und es nicht möglich
ist, diese Proben mit Gewissheit vorherzubestimmen. Ohne das Vorwissen
ist nur die durchschnittliche Antwort auf eine entsprechend ausgewählte
Sammlung von Sonden quantitativ. Bei der vorliegenden Erfindung
kann dies jedoch im Allgemeinen bei Nukleinsäure-basierten
Assays, ebenso wie bei anderen Assays, angewendet werden. Im Wesentlichen
sollen mit dem Ansatz diejenigen Sonden identifiziert werden, die
in einem bestimmten Assay quantitativ reagieren, statt sie aus einem
Pool mit anderen Sonden zu mitteln. Dies geschieht mithilfe des
oben beschriebenen Array-Kalibrierungsschemas, bei dem konzentrationsbasierte
Codes verwendet werden. Die Vorteile dieses Ansatzes sind u. a.:
Es werden weniger Sonden benötigt; die Richtigkeit der
Messung hängt weniger von der Anzahl der verwendeten Sonden
ab und die Antwort der Sensoren ist mit einem hohen Grad an Gewissheit
bekannt, weil jede einzelne Sequenz auf effiziente Weise getestet
werden kann. Wichtig ist der Hinweis, dass Sonden, die leistungsfähig
sind, empirisch ausgewählt werden, wodurch die Schwierigkeiten
und Ungewissheiten einer Vorhersage der Sondenleistung vermieden
werden, insbesondere bei komplexen Sequenzgemischen. Im Gegensatz
dazu wird bei bis heute durchgeführten Experimenten mit
angeordneten Arrays eine relativ kleine Anzahl von Sequenzen durch
quantitative „Spiking-Experimente” geprüft,
bei denen eine bekannt mRNA dem Gemisch zugesetzt wird.
-
In
einer bevorzugten Ausführungsform werden cDNA-Arrays für
die Profilerstellung (Profiling) bei der RNA-Expression hergestellt.
In dieser Ausführungsform werden individuelle cDNA-Klone
(beispielsweise mithilfe PCR) aus cDNA-Bibliotheken amplifiziert,
die in einem Wirt-Vektor-System vermehrt werden. Jede amplifizierte
DNA ist an eine Population von Kügelchen gebunden. Verschiedene
Populationen werden zusammen vermischt, um eine Kollektion von Kügelchen
zu schaffen, welche die cDNA-Bibliothek repräsentieren.
Die Kügelchen werden angeordnet, dekodiert (wie oben beschrieben)
und in einem Assay verwendet (obwohl, wie es vorliegend beschrieben
wurde, die Dekodierung auch nach dem Assay stattfinden kann). Der
Assay wird mit RNA-Proben durchgeführt (ganze Zelle oder
mRNA), die extrahiert, bei Bedarf markiert und mit dem Array hybridisiert
werden. Durch eine vergleichende Analyse können die Unterschiede
bei den Exprimierungsgraden einzelner RNAs nachgewiesen werden.
Durch den Vergleich mit einem entsprechenden Satz von Kalibrierungsstandards
können die absoluten RNA-Mengen quantifiziert werden.
-
Der
cDNA-Array kann auch für Abbildungen („Mapping”)
verwendet werden, z. B. zur Abbildung von Deletionen/Insertionen
oder von Anzahländerungen im Genom, beispielsweise, von
Tumoren oder anderen Gewebeproben. Dies kann durch Hybridisierung
genomischer DNA erreicht werden. Statt cDNAs (oder ESTs, usw.) können
auch andere STS (sequenzmarkierte Stellen), z. B. zufällige
Genomfragmente für diesen Zweck angeordnet werden.
-
Einige
Ausführungsformen der vorliegenden Erfindung sind nachstehend
in den folgenden nummerierten Abschnitten beschrieben.
- 1. Eine zusammengesetzte Array-Anordnung, umfassend:
a)
ein Substrat mit einer Oberfläche, die eine Vielzahl von
Assay-Positionen umfasst, wobei jede Assay-Position eine Vielzahl
von diskreten Stellen umfasst und
b) eine Population von Mikrokügelchen,
die mindestens eine ersten und eine zweiten Subpopulation umfasst,
worin jede Subpopulation ein bioaktives Mittel umfasst; worin besagte
Mikrokügelchen auf jede der besagten Assay-Positionen verteilt
sind.
- 2. Eine Anordnung nach Abschnitt 1, worin jede der besagten
Assay-Positionen einen im Wesentlichen ähnlichen Satz von
bioaktiven Mitteln umfasst.
- 3. Eine Anordnung nach Abschnitt 1, worin besagtes Substrat
eine Mikrotiterplatte ist und jede Assay-Position eine Mikrotiter-Vertiefung
ist.
- 4. Eine Anordnung nach Abschnitt 1, worin jede diskrete Stelle
eine Kügelchen-Vertiefung ist.
- 5. Eine Anordnung nach Abschnitt 1, worin jede der besagten
Subpopulationen weiterhin eine optische Signatur umfasst, die besagtes
bioaktives Mittel identifizieren kann.
- 6. Eine Anordnung nach Abschnitt 1, worin jede der besagten
Subpopulationen weiterhin einen Identifikationsbindungsliganden
umfasst, der einen Dekodierungsbindungsliganden bindet, sodass die
Identität des bioaktiven Mittels aufgeklärt werden
kann.
- 7. Eine zusammengesetzte Array-Anordnung, umfassend:
a)
ein erstes Substrat mit einer Oberfläche, die eine Vielzahl
von Assay-Positionen umfasst;
b) ein zweites Substrat, das
eine Vielzahl von Arrayl-Positionen umfasst, wobei jede Array-Lokation
diskrete Stellen umfasst und
c) eine Population von Mikrokügelchen,
die mindestens eine erste und eine zweite Subpopulation umfassen,
worin jede Subpopulation ein bioaktives Mittel umfasst, worin besagte
Mikrokügelchen auf jeder der besagten Array-Positionen
verteilt sind.
- 8. Eine Anordnung nach Abschnitt 7, worin besagtes erstes Substrat
eine Mikrotiterplatte ist.
- 9. Eine Anordnung nach Abschnitt 7 oder 8, worin besagtes zweites
Substrat eine Vielzahl von optischen Faserbündeln umfasst,
die eine Vielzahl von einzelnen Fasern umfassen, wobei jedes Bündel
eine Array-Lokation umfasst und jede einzelne Faser eine Kügelchen-Vertiefung
umfasst.
- 10. Eine Anordnung nach Abschnitt 7, worin jede der besagten
Subpopulationen weiterhin eine optischen Signatur umfasst, die besagtes
bioaktives Mittel identifizieren kann.
- 11. Eine Anordnung nach Abschnitt 7, worin jede der besagten
Subpopulationen weiterhin einen Identifikationsbindungsliganden
umfasst, der so an einen Dekodierungsbindungsliganden bindet, dass
die Identität des bioaktiven Mittels aufge klärt
werden kann.
- 12. Eine Methode zur Dekodierung einer Array-Anordnung, umfassend:
a)
Bereitstellung einer Array-Anordnung, umfassend:
i) ein Substrat
mit einer Oberfläche, die einer Vielzahl von Assay-Positionen
umfasst, wobei jede Assay-Position diskrete Stellen umfasst und
ii)
eine Population von Mikrokügelchen, die mindestens eine
ersten und eine zweiten Subpopulation umfassen, worin jede Subpopulation
ein bioaktives Mittel umfasst;
worin besagte Mikrokügelchen
auf den besagten Stellen verteilt sind;
b) Hinzufügung
einer Vielzahl von Dekodierungsbindungsliganden zu besagter Array-Anordnung
zur Identifizierung der Position von mindestens einer Vielzahl der
bioaktiven Mittel.
- 13. Eine Methode zur Dekodierung einer Array-Anordnung, umfassend:
a)
Bereitstellung einer Array-Anordnung, umfassend:
i) ein Substrat
mit einer Oberfläche, die eine Vielzahl von Array-Positionen
umfasst, wobei jede Array-Lokation diskreten Stellen umfasst; und
ii)
eine Population von Mikrokügelchen, die mindestens eine
ersten und eine zweiten Subpopulation umfassen, worin jede Subpopulation
einen bioaktiven Mittel umfasst
worin besagte Mikrokügelchen
auf den besagten Stellen verteilt sind;
b) Hinzufügung
einer Vielzahl von Dekodierungsbindungsliganden zu besagter Array-Anordnung
zur Identifizierung der Position von mindestens einer Vielzahl der
bioaktiven Mittel.
- 14. Die Methode nach Abschnitt 12 oder 13, worin mindestens
eine Subpopulation von Mikrokügelchen einen Identifikationsbindungsliganden
umfasst, an den ein Dekodierungsbindungsligand binden kann.
- 15. Die Methode nach Abschnitt 12 oder 13, worin besagte Dekodierungsbindungsliganden
an besagte bioaktive Mittel binden.
- 16. Die Methode nach Abschnitt 12 oder 13, worin besagte Dekodierungsbindungsliganden
markiert sind.
- 17. Die Methode nach Abschnitt 12 oder 13, worin die Position
einer jeden Subpopulation bestimmt ist.
- 18. Eine Methode zur Bestimmung der Anwesenheit einer oder mehrerer
Zielanalyten in einer oder mehreren Proben, umfassend:
a) In
Kontakt bringen der besagten Probe mit einer Anordnung, umfassend:
i)
ein Substrat mit einer Oberfläche, die eine Vielzahl von
Assay-Positionen umfasst, wobei jede Assay-Lokation diskrete Stellen
umfasst und
ii) eine Population von Mikrokügelchen,
die mindestens eine ersten und eine zweiten Subpopulation umfassen,
die jede ein bioaktives Mittel umfassen;
worin besagte Mikrokügelchen
so auf besagter Oberfläche verteilt sind, dass besagte
diskrete Stellen Mikrokügelchen enthalten und
b) Bestimmung
der An- oder Abwesenheit des besagten Zielanalyten.
- 19. Eine Methode zur Bestimmung der Anwesenheit von einem oder
mehreren Zielanalyten in einer oder mehreren Proben, umfassend:
a)
Zugabe besagter Probe zu einem ersten Substrat, das eine Vielzahl
von Assay-Positionen umfasst, und zwar so, dass besagte Probe in
einer Vielzahl von besagten Assay-Positionen enthalten ist;
b)
In Kontakt bringen besagter Probe mit einem zweiten Substrat, umfassend:
i)
eine Oberfläche, die eine Vielzahl von Array-Positionen
umfasst, wobei jede Array-Lokation diskrete Stellen umfasst und
ii)
eine Population von Mikrokügelchen, die mindestens eine
ersten und eine zweite Subpopulation umfassen, wobei jede eine bioaktives
Mittel umfasst;
worin besagte Mikrokügelchen so auf
besagter Oberfläche verteilt sind, dass besagte diskrete
Stellen Mikrokügelchen enthalten und
b) Bestimmung
der An- oder Abwesenheit des besagten Zielanalyten.
-
Die
folgenden Beispiele dienen einer vollständigeren Beschreibung
der Art der Anwendung der oben beschriebenen Erfindung, ebenso wie
der Darlegung der Art und Weise, die zur Ausübung verschiedener
Aspekte der Erfindung als am besten erachtet werden. Es besteht
Einvernehmen darüber, dass diese Beispiele in keiner Weise
dazu dienen, den wahren Umfang dieser Erfindung zu begrenzen, sondern
zu illustrativen Zwecken aufgeführt werden. Alle vorliegend
zitierten Quellenangaben sind durch ausdrückliche Bezugnahme vollumfänglich
Teil dieser Beschreibung.
-
Beispiele
-
Beispiel 1
-
Sechzehn
Mikrokügelchen (Kügelchen) wurden kombinatorisch
mit zwei verschiedenen Fluorophoren (FAM und Cy3) markiert. In einer
ersten Markierungsrunde wurden entweder mit FAM oder Cy3 markierte
Oligonukleotide, die zum Oligonukleotid (IBL) auf dem Mikrokügelchen
komplementär waren, mit dem Mikrokügelchen hybridisiert.
Die Markierung der Oligonukleotide wurde mit den dem Stand der Technik
bekannten Methoden durchgeführt. Die Hybridisierungsbedingungen
sind dem Stand der Technik bekannt.
-
Nach
der ersten Hybridisierungsrunde wurden die beiden Kügelchen-Pools
in jeweils zwei Pools getrennt, wobei jeder entweder mit dem FAM-
oder Cy3-markiertem Oigonukleotid markiert wurde. Dieses Verfahren
wurde zwei weitere Male wiederholt. Daher wurde jedes Mikrokügelchen,
nach vier sukzessiven Markierungsrunden, mit einem einmaligen Code
markiert (siehe 1). Die Identität
eines jeden Mikrokügelchens wurde durch Bestimmung der
Identität eines jeden Fluorophors nacheinander aufgeklärt.
Das terminale Fluorophor wurde identifiziert und dann entfernt,
um das nächste Fluorophor zu identifizieren. Auf diese
Weise wird die Identität von 16 Mikrokügelchen
mit nur 4 Dekodierungsschritten bestimmt.
-
Beispiel 2
-
Ein
Dekodierungsschema, ähnlich dem in Beispiel 1 beschriebenen,
wurde für eine Vierfarben-Dekodierung implementiert. In
diesem Beispiel wurden die Kügelchen wie in Beispiel 1
beschrieben markiert, außer, dass 4 Markierungen in jedem
Stadium verwendet wurden. 4013 Kügelchen wurden mit Bod493,
BodR6G, Bod564 und BodTXR markierten Oligonukleotiden markiert.
128 verschiedene Kügelchen-Typen wurden auf Grundlage einer
sukzessiven Dekodierung der vier Farben identifiziert.
-
Beispiel 3
-
Eine
alternative Methode zur Verwendung von vielen Farben ist der Gebrauch
von ratiometrischen Intensitäten als ein Kodierungsschema.
Es wird eine normierte Abbildung angefertigt, in der jedes Kügelchen seine „volle” Intensität
zeigt. In nachfolgenden Dekodierungsstadien werden Intensitätscodes
durch Hybridisierung von Gemischen aus „markierten”:”urmarkierten” komplementären
Oligonukleotiden generiert. Beispielsweise zeigt 1 drei
verschiedene Intensitätsnuancen (schwach, mittel und stark),
die in ein Stadium übersetzt werden können, wo
alle Komplemente als „starke” Nuancen anwesend
sind. Ein Experiment, bei dem eine Grauskalen-Dekodierung bei 16
verschiedenen Kügelchen-Arten vorgenommen wird, ist in 3 zu
sehen.
-
3A zeigt das kombinatorische Pooling-Schema
zur Markierung der Kügelchen mit verschiedenen Verhältnissen
markierter Oligonukleotide. Ein bestimmtes Oligo ist entweder bei
einem 100% Cy3-markierten, 40% Cy3-markierten (60% unmarkiert) oder
10% Cy3-markierten (90% unmarkiert) Anteil vorhanden. Dekodierte
Oligos wurden mit dem Array für 2 Mim. bei einer Konzentration
von 50 nM hybridisiert. Anschließend wurden zwei unabhängige,
normierte Abbildungen (alle Oligo-Komplemente sind als 100% Cy3-markierte
Arten vorhanden) angefertigt und die resultierenden Kügelchen-Intensitäten
verglichen. Dies ist in 3B dargestellt,
wo die normierten Werte gegeneinander aufgetragen wurden. Schlussendlich
wurden die Alpha-Werte (Verhältnis der Kügelchen-Intensität
im angezeigten Dekodierungsstadium zur Intensität in der
normierten Abbildung) für drei Dekodierungsstadien (in
(A) beschrieben) aufgetragen, um die Kügelchen zu identifizieren oder
zu dekodieren. Im Stadium 1 sind nur zwei Peaks im Alpha-Werte-Histogramm
festzustellen, weil nur 16 Kügelchen-Typen auf dem Array
vorhanden sind. Drei unterscheidbare Peaks werden im zweiten und
dritten Dekodierungsstadium festgestellt, was auf die Machbarkeit
einer Grauskalen-Dekodierung hinweist.
-
Als
Codes, durch welche die Kügelchen-Typen voneinander unterscheid bar
sind, können die physikalischen Eigenschaften und verschiedene „Grade” der
Eigenschaften verwendet werden. Daher sollte es möglich
sein, damit sich eine Eigenschaft als stabil herausstellt, ein Kügelchen
mit verschiedenen „Graden” einer bestimmten Eigenschaft
zu durchdringen. Jeder „Grad” einer Eigenschaft
sollte von anderen „Graden” quantitativ sauber
getrennt werden. Der wichtige Punkt ist die Maximierung des dynamischen
Messbereiches einer Eigenschaft und die Minimierung der Messbandbreite.
-
ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
-
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