DE2828993A1 - Verfahren zur galvanoplastischen herstellung eines duesenkoerpers - Google Patents
Verfahren zur galvanoplastischen herstellung eines duesenkoerpersInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C25—ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PROCESSES; APPARATUS THEREFOR
- C25D—PROCESSES FOR THE ELECTROLYTIC OR ELECTROPHORETIC PRODUCTION OF COATINGS; ELECTROFORMING; APPARATUS THEREFOR
- C25D1/00—Electroforming
- C25D1/02—Tubes; Rings; Hollow bodies
Description
Kernforschungszentrum
Karlsruhe GmbH
Karlsruhe, den 29. Juni 78 PLA 78 28 Ga/wk
Verfahren zur galvanoplastischen Herstellung eines Düsenkörpers
909883/0149
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur galvanoplastischen Herstellung
eines Düsenkörpers mit einer Innenmantelfläche, deren Steigung bezüglich einer Symmetrieachse variabel und
insbesondere gegenläufig ausbildbar ist, wobei auf einem zuvor gefertigten Grundkörper von der Negativfora
des Düsenkörpers eine elektrolytische Metallabscheidung
als Düsenkörperpositiv aufgebracht und danach der Grundkörper auf chemischem oder mechanischem Wege herausgelöst wird.
Für die Erzeugung von intensiven Cluster-Strahlen bzw. zur Bündelung
von Materiestrahlung, zeigt es sich, daß insbesondere die Düsengeometrie ein wichtiger Parameter ist. Die herkömmliche
Herstellung von Metalldüsen stellt sich wegen den Anforderungen an die gewünschte Geometrie, Oberflächengüte, Reproduzierbarkeit
und Stückzahl als sehr schwierig heraus. Nach dem herkömmlichen Herstellungsverfahren benötigt nämlich ein guter Spitzendreher
z.B. für eine Trompetendüse aus Kupfer etwa 12 bis 1^1 Arbeits.-tage.
Ein Ausschuß ist hierbei nicht mitgerechnet, was aber bei solch einem komplizierten Drehteil mit engsten Bohrungen
auch kleiner 0,1 mm Durchmesser bei 20 bis kO mm Tiefe durchaus
keine Seltenheit ist.
Ebenso erweist sich der Einsatz von Glasdüsen aufgrund der Schwierigkeit
bei der genauen Nachbildung einer vorgegebenen Form und bei der Fassung der Düsen, insbesondere bei tiefen Temperaturen,
als wenig geeignet. Auch stellt die schlechtere Leitfähigkeit des Glases gegenüber Metallen u.U. ein zusätzliches Problem dar.
Die Herstellung von Metalldüsen, insbesondere von Kupferdüsen, mittels eines an sich bekannten galvanoplastischen Verfahrens wird
allen Anforderungen gerecht, wenn die Genauigkeit der Nachbildung einer vorgegebenen Form, die Oberflächengüte, die Stückzahl'und die
Zuverlässigkeit des Verfahrens mit einem sehr geringen Ausschuß' gewährleistet ist.
- 3 909883/0U9
Unter einen Galvanoplastikverfahren wird hierbei in der einschlägigen
Fachwelt eine elektrolytische Metallabscheidunn in dickeren
Schichten auf einen zuvor gefertigten metallischen oder nichtmetallischen Grundkörper (Negativ) verstanden. In allgemeinen besteht
das abzuscheidende Material aus Kupfer oder Nickel. Der verfahrenstechnische apparative Aufwand ist nur' geringfügig größer als bei
der dekorativen Metallveredelung.
Die Schwierigkeiten bei der Herstellung von Düsen geringster Durchmesser (z.B. O3I mm und kleiner) nach den galvanoplastischen
Verfahren bestehen in der Maßgenauigkeit des Grundkörpers, insbesondere bei Übergängen an kritischen Stellen nahe der engsten
Düsenquerschnitte, an denen sich die Steigung bezüglich der Rotationssymmetrieachse des Düsenkörpers bzw. des Grundkörpers
ändert oder umkehrt.
Die der Erfindung gestellte Aufgabe besteht nunmehr darin, ein Verfahren zu bieten, mit dem ein Grundkörper für einen nach dem
galvanoplastischen Verfahren herzustellenden Düsenkörper exakt, insbesondere mit exakten übergängen, gefertigt werden kann.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht erfindungsgemäß darin, daß der Grundkörper aus mehreren Teilen gefertigt wird, und daß di.e
Teile derart gegeneinander ausgerichtet werden, daß jeweils die Spitze eines Teiles in einer Ausnehmung koaxial zur
S.ymraetrieachse entweder der Spitze oder der Grundfläche eines anderen Teiles zentriert und gehaltert wird.
Ein besonderer Vorteil der Erfindung besteht darin, daß die mit dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Düsenkörper zur
Erzeugung eines Clusterstrahls oder zur Bündelung von Materiestrahlen geeignet sind.
909883/0U9
Die Erfindung wird im folgenden mittels der Fig. la bis e, 2,
3a bis f und 4 anhand von Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Hierbei zeigen die
Fig. la bis e die einzelnen Schritte der Herstellung eines Düsenkörpers,
Fig. 2 einen kritischen Übergang eines Grundkörpers, Fig. 3a bis f verschiedene Typen von exotischen Düsenkörpern und
Fig. h eine Mikroskopaufnahme eines engsten Düsenquerschnittes.
Der V/erdegang z.B. einer Clusterstrahldüse 1 (siehe Fig. Id) vom
Negativ 2, 3 bis zur fertigen Düse 1 ist in den Fig. la bis e am Beispiel einer Trompetendüse Schritt für Schritt zusammengestellt.
Von der"gewünschten Strahldüse 1 wird zunächst ein Negativ 2, 3 und 4, 5 aus Aluminium (AlCuMgPb kurzspanende Automatenlegierung)
gemäß Fig. la angefertigt. Die Teile 4 und 5 dienen zur Halterung des Negativs 2, 3 in einer Zentriervorrichtung für die
anschließende Galvanisierung. Alle Teile 2 bis 5 sind auf einer Rotationssymmetrieachse 6 ausgerichtet. Die Außenmantelfläche 7
der beiden Teile 2 und 3 ergibt bei der fertigen Düse (siehe Fig. Id und e) die Innenmantelfläche.
Wie aus der Fig. 2 zu ersehen ist, besteht das Düsennegativ 2, 3 im einfachsten Fall aus den zwei zusammenzufügenden Teilen 2 und 3,
da aus statischen Gründen die beiden divergenten Teile (Düseneinlauf und Düsenauslauf) nicht als Einheit gefertigt werden können.
Die Oberfläche des Negativteils 2 und 3 wird auf Hochglanz poliert, um eine möglichst geringe Oberflächenrauhigkeit der späteren
Düsenwandung (Innenmantelfläche 7) zu erhalten. Die Maßhaltigkeit des engsten Düsenquerschnitts 8 wird durch die Bohrung 9,
Vielehe koaxial zur Rotations Symmetrieachse 6 ausgerichtet ist,
bestimmt. In sie wird die Spitze 10 des einen Teils 2 des Negativs zentriert eingebracht und gehaltert. Hierbei läßt sich
das endgültige Maß des engsten Düsenquerschnitts. 8 durch mehr oder weniger starkes Zusammenfügen der beiden Teile 2 und 3 bis zu
0,01 mm im Durchmesser variieren, was mit Hilfe eines Mikroskops beobachtet und vermessen v/erden kann. Die Ausnehmung 9 braucht
nicht unbedingt in der Spitze 11 des Teiles 3 eingefügt sein; der Teil 3 kann auch mit seiner Grundfläche, die senkrecht
oder im stumpfen Winkel zur Rotationssymmetrieachse 6 steht, · der Spitze 10 des Teiles 2 gegenüberstehen.
- 5 - 9O9883/0U9
In Pig. Ib wird auf das Negativ 2 bis 5 eine Kupferschicht 12
auf galvanisiert (mit einer Vorrichtung, -.,-«lche nicht näher dar-
[•cszzllt ist). Die aufgalvanisierte Kupferschicht 12 bildet hierbei
das nichtbearbeitete Positiv der herzustellenden Düse 1. Die Außenfläche 13 wird auf die erforderlichen Außenmaße überdreht. In
Fig. Ic ist dargestellt, wie dann der Grundkörper 2 bis 5 mit der
aufgalvanisierte Positivschicht 12 mechanisch voneinander getrennt ^werden. Die beiden Teile k und 5 des Grundkörpers werden hierbei
von den Teilen 2 und 3 und einem Teil der Positivschicht 12, welche das Düsenkörperpositiv 1 darstellt, getrennt.
Das Ausätzen des Negativkörpers mit den Teilen 2 und 3 erfolgt
in einem Bad' von 1 bis 2 Liter ca. 25 ^iger Ätznatronlauge. Je
nach Düsengeometrie dauert dieser Vorgang 2 bis 6 Stunden. Durch Reinigen im Ultraschallbad mit Kaltron wird die Düse 1 bis
in den kleinsten Querschnitt 8 (siehe Pig. Id) mit einem Durchmesser
von 0,1 mm von dem restlichen Aluminiumschlamm befreit
und es entsteht das endgültige Düsenpositiv 1 nach Fig. Id. Durch anschließendes kurzzeitiges Tauchen in Glanzbeize wird die
Oberfläche 7 und 13 vollkommen blank und weist jetzt dieselbe Oberflächengüte wie am früheren Negativ 2, 3 auf. Zusätzlich
kann die Innenoberfläche 7 durch chemischen Auftrag gehärtet werden.
Je nach technischem Einsatz braucht das Düsenpositiv 1 nur noch in eine dafür bestimmte Halterung 14 (siehe Fig. Id) eingelötet
zu v/erden.
Gemäß diesem Verfahren können exotische Düsen ebenfalls hergestellt
werden. Dies wird aus der Fig. 3 ersichtlich, die mit ihren Teilfiguren a bis f in der Folge eine Trompetendüse, eine
Glockendüse, eine Kegeldüse, eine Trompetendüse mit Ringabschäler, eine Kegeldüse mit Ringabschäler und eine Düse mit Nachexpansion
zeigen. Hierbei kann die Düse 1 jeweils in einer speziellen Halterung I1) befestigt sein.
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Die Fig. ^l zeigt eine Mikroskopaufnahme der Düse 1 mit dem engsten
Düsenquerschnitt 8 im Falle einer trompetenförmigen Geometrie.
Der Durchmesser des engsten Düsenquerschnittes 8 beträgt 0,035 mm und zeigt, wie exakt das erfindungsgemäße Verfahren
arbeitet. Mit der Erfindung können exakte Nachbil- · düngen eines vorgegebenen Düsenprofils,"insbesondere auch mit
^kritischen Stellen und übergängen, hergestellt werden. Eine gute
Oberflächenbeschaffenheit im Inneren, d.h. dem Innenmantel 7> der Düse 1 ist auch in der Nähe von engsten Düsenquerschnitten
8 gewährleistet. Mit der Erfindung können auch Düsen 1 aus Kupfer leicht hergestellt werden, die sich bisher mechanisch
besonders schwer bearbeiten ließen, deren gute Wärmeleitfähigkeit jedoch erwünscht war.
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-S-
Leerseite
Claims (2)
- Kernforschungszentrum Karlsruhe, den 29.6.78Karlsruhe GmbH PLA 7828 Ga/rdPatentansprüche :IJ Verfahren zur galvanoplastischen Herstellung eines Düsenkörpers mit einer Innenmantelfläche, deren Steigung bezüglich «iner Symmetrieachse variabel und insbesondere gegenläufig ausbildbar ist, wobei' auf einem zuvor gefertigten Grundkörper von der Negativform des Düsenkörpers eine elektrolytische Metallabscheidung als Düsenkorperpositiv aufgebracht und danach der Grundkörper auf chemischem oder mechanischem Wege herausgelöst wird, dadurch gekennzeichnet, daß der Grundkörper (2, 3) aus mehreren Teilen gefertigt wird, und daß die Teile (2 u. 3) derart gegeneinander ausgerichtet werden, daß jeweils die Spitze (10) eines Teiles (2) in einer Ausnehmung (9) koaxial zur Symmetrieachse (6) entweder der Spitze (11) oder der Grundfläche eines anderen Teiles (3) zentriert und gehaltert wird. '
- 2. Verwendung des Düsenkörpers nach Anspruch 1 zur Erzeugung eines ClusterStrahls oder zur Bündelung von Materiestrahlen.909883/0149ORIGINAL INSPECTED
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