Die Erfindung betrifft eine Spulenantriebsvorrichtung nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Eine derartige Spulenantriebsvorrichtung, die allerdings kein an den ersten Tisch angebrachtes Sonnenzahnrad
aufweist, ist aus der US-PS 38 92 161 bekannt.
Bei dieser bekannten Spulenantriebsvorrichtung ist die Unzulänglichkeit gegeben, daß die Flechtstränge, wenn
sie unterhalb der Strangzuführspulen vorbeigeführt werden, mit den Strangzuführspulen in einen störenden
Kontakt geraten können. Der bei der bekannten Spu ^antriebsvorrichtung vorgesehene Antriebsmechanismus
gewährleistet kein jederzeit störungsfreies Vorbeiführen der äußeren Flechtstränge an den inneren
Strangzuführungsspulen.
Weiterhin ist aus dem älteren Patent 27 43 893 eine Spulenantriebsvorrichtung gemäß dem Oberbegriff des
Patentanspruches 1 bekannt, bei der jedoch auch ein an dem ersten Tisch angebrachtes Sonnenzahnrad beansprucht
ist.
Im Hinblick auf den zunächst genannten Stand der Technik stellt sich der vorliegenden Erfindung die Aufgabe,
eine Spulenantriebsvorrichtung zu schaffen, bei der während des Flechtvorganges ein störender Kontakt
der äußeren Flechtstränge mit den inneren Strangzuführungsspulen vermieden wird.
Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß durch die im Kennzeichnungsteil des Patentanspruches 1 enthaltenen
Merkmale gelöst.
Die kreisringförmige Anordnung der Wellenpaare auf dem zweiten Tisch und die durch die Kurbeln übertragene
Rotation der Wellen auf die Klauen, über das zwischen den Klauen und der Kurbel vorgesehene Gestänge,
sowie die spezifische Anordnung der Kurbeln ermöglicht es, daß die Flechtstränge von der äußeren
Strangzuführungspuie frei zwischen den inneren Strangzuführspulen hinduchlaufen können.
Eine Maschine, bei der die Erfindung besonders vorteilhaft angewendet werden kann, ist in dem bereits erwähnten
deutschen Patent 27 43 893 beschrieben, auf das insoweit Bezug genommen wird. Diese bekannte
Rundflechtmaschine ermöglicht hohe Flechtgeschwindigkeiten, wobei eine große Anzahl von Strangzuführspulen
verwendet wird. Der charakteristische Führungsmechanismus, der dort vorgesehen ist, bildet
eine einfache und wirkungsvolle Einrichtung zum Führen der Stränge bei höheren Flechtgeschwindigkeiten,
ohne daß die Stränge beschädigt werden könnten. Zusätzlich verwendet die dort beschriebene Rundflechtmaschine
eine wirkungsvolle Einrichtung in Form zwei-
er rotierender Tische zum Erzeugen einer entgegengesetzten Rotation der inneren Strangzuführspu'en und
der äußeren StrangzufOhrspulen, wobei die Gesamtgröße der Maschine auf ein Minimum reduziert isL
Weitere Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus den Unteranspi üchen. In der nachfolgenden
Beschreibung ist ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnung im einzelnen erläutert. Dabei zeigt
F i g. 1 in fragmentarischer, geschnittener Seitenansicht
eine Umflechtmasshine, bei der verschiedene Merkmale der Erfindung verwirklicht sind;
F i g. 2 in vergrößerter Schnittdarstellung ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel des Spulenantriebsmechanismus,
wie er in F i g. 1 wiedergegeben ist;
F i g. 3 eine Darstellung des Spulenantriebsmechanismus,
im wesentlichen entlang der Linie 3-3 von F i g. 2; und
Fig.4 eine Darstellung des an der Zuführspule für
den inneren Strang angebrachten Teiles des bevorzugten Antriebsmechanismus, gesehen entlang der Linie
4-4 von F i g. 2.
ΐ Wie F i g. i zeigt, weist eine Rundflechtmaschine 10,
wie sie allgemein in dem deutschen Patent 27 43 893 beschrieben ist, in einer erfindungsgemäß abgewandelten
Form ein bevorzugtes Ausführungsbeispiel eines Spulen-Antriebsmechanismus 12 nach der Erfindung
auf. Die Rundflechtmaschine 10 weist ein Rohrteil 14 auf, durch welches ein Schlauch oder ein ähnliches
Werkstück (nicht gezeigt) mit einer vorgegebenen Rate
T während des ümfiechtvorganges durch einen zugeordneten Mechanismus hinduchgezogen wird. Das Rohrteil
14 ist stationär ausgebildet und weist ein feststehendes
• Sonnenrad 16 auf, welches an einem mittleren Abschnitt des Rohrteils 14 befestigt ist Ein erster runder Tisch 18
f ist an einer Seite des Sonnenrades 16 auf dem Rohrteil
14 befestigt
'':■■ Wie in der DE-OS 27 43 893 beschrieben ist, weist die
, Rundflechtmaschine 10 eine kreisförmige Anordnung
.' von inneren Strangzuführspulen 20 und eine konzentrische,
kreisförmige Anordnung von äußeren Strangzu-
' führspulen 22 auf, wobei aber in F i g. 1 eine gestrichelte
Linie nur jeweils eine Spule 20 bzw. 22 gezeigt ist. Es ist für den Fachmann aber klar, daß verschiedene Elemente
der Maschine, die beschrieben werden, jeder der Spulen JO, 22 in der Rundflechtmaschine 10 zugeordnet sind,
obwohl zur Vereinfachung der Zeichnung gegebenen-
j falls nur eine derartige Spule 20, 22 gezeigt ist. Die
; einzelnen Zuführspulen 20, 22 und die zugehörigen
"' Strangsteuermechanismen sind im wesentlichen von der
>. Art, wie sie in der US-Patentanmeldung Serial
No. 6 79 673 vom 23. April 1976, Anmelder R. H. Haeh-
ί ne! et al, mit dem Titel »Strand Carrier For A Strand
Fabricating Machine«, (DE-OS 27 i ι 439) beschrieben sind. Diese Art der Befestigung und des Strangsteuermechanismus
gibt die Möglichkeit, den Strang unter Spannung von seiner jeweiligen Spule abzuziehen, wobei
dementsprechend die Rotation der Spule beschränkt wird. Ein (nicht gezeigter) Motor ist in der Rundflechtmaschine
10 vorgesehen, um eine unter Kraft erfolgende Basis-Rotationsbewegung des ersten Tisches 18 zu
ermöglichen, wie dies allgemein durch den Pfeil A wiedergegeben ist.
Für jede äußere Strangzuführspule 22, die starr auf einer Stützhalterung 24 abgestützt ist, ist eine drehbar
angeordnete Welle 7% vorgesehen, die sich durch den Tisch 18 erstreckt. Die Wellen 26 liegen parallel zum
Rohrteil 14 und sind in konzentrischer, ringförmiger Anordnung um das Rohrteil positioniert. Ein Planetenrad
28, welches auf der Welle 26 in einem mittleren Abschnitt angeordnet ist, ist mit dem stationären Sonnenrad
16 ausgerichtet und steht hiermit in Eingriff. Eine Rotation des ersten Tisches 18 bewirkt, daß das Planetenrad
28 auf das stationäre Sonnenrad 16 einwirkt, woraus eine Rotation der Welle 26 resultiert. Ein größeres
Zahnrad 30 ist an einem oberen Ende der Welle 26 starr befestigt und ist mit einem runden Antriebsrad 32
eines zweiten runden Tisches 19 ausgerichtet und steht hiermit in Einriff. Obwohl jede Welle 26 die Tendenz
hat, sich in Uhrzeigerrichung (von oben gesehen) um das Rohrteil 14 zu drehen, bewirkt die dem größeren
Zahnrad 30 erteilte Rotationsbewegung am zweiten Tisch 19 eine Rotation desselben entgegen der Uhrzeigerrichtung,
wie dies durch den Pfeil B angezeigt ist.
Um die Basis-Relativbewegung zwischen den Spulen 20, 22 zu erzeugen, wie sie für den Fiechtvorgang erforderlich
ist, ist es wesentlich, daß die äußeren Spulen 22 sich in Umiangsrichtung relativ zu den inneren Spulen
20 bewegen. Die äußeren Spulen 22 And an dem ersten
Drehtisch iö durch die Stützhaiterung 24 starr angebracht,
während die inneren Spulen 20 an dem ersten Tisch 18 abgestützt sind, sich jedoch auf diesem um das
Rohrteil 14 relativ zu den äußeren Spulen 22 drehen können Dementsprechend weist der erste Tisch 18 nahe
seinem äußeren Umfang eine kreisförmige Spur 34 auf. Außerdem ist ein Paar von Spuren 36, 38 vorgesehen,
die zwischen sich einen Spulenträger 40 für die inneren Strangzuführspulen 20 aufnehmen könsien. Der Spulenträger
40 weist zwei Sätze von Rädern 42 und 44 auf (nur ein derartiger Satz von zwei oder mehr Rädern ist
in F i g. 1 gezeigt), die jeweils in den Spuren 36 bzw. 38 aufgenommen sind. Dementsprechend ist jede innere
Strangzuführspule 20, die an dem jeweiligen inneren Strangzuführspulenträger 40 befestigt ist, an dem Tisch
18 angebracht, kann sich aber relativ zu diesem entlang
der Spuren 34 frei bewegen.
Um das gewünschte Flechtmuster zu ei halte-, muß
ein äußerer Strang 46 entlang eines Schlitzes 47 nach innen sowie nach außen hinsichtlich der Spur 34 und der
inneren Strangzuführspulen 20 gerichtet werden. Die Führung des äußeren Stranges 46 erfolgt durch die
Schwingbewegung eines Strangführungsarmes 48, der an einer Stützhalterung 50 des ersten Tisches 18
schwenkbar angebracht ist. Die Schwingbewegung wird durch eine Kurbel 52 erzeugt, die an einem Ende jeder
Welle 26 fest angebracht ist, wodurch sich eine indirekte Entsprechung mit der Relativbewegung zwischen den
Tischen 18 und 19 ergibt. Eine Verbindui<gsstange 54
erstreckt sich vom .Kurbelzapfen der Kurbel 52 zu einem Schwenkhebel 56, der ebenfalls an der Stützhalterung
50 angebracht ist. Der Hebel 56 wirkt wiederum auf dc:i Führungsarm 48 ein. Obwohl die resultierende
Bahn des äußeren Stranges 46 relativ zu den inneren Strangzuführspulen 20 in der oben angegebenen
DE-OS 27 43 893 vollständig beschrieben ist, reicht es für den Zweck der Erläuterung der vorliegenden Erfindung
aus, sich klarzumachen, daß jeder Strang 46 so gerichtet wird, daß er zunächst von zwei inneren
Strangzuführspulen 20 nach außen liegt und dann hinsichtlich der nächsten beiden inneren Strang?,uf>2hrspulen
20, während diese passieren, nach innen positioniert ist. Während der Zeit, in der der Strang 46 sich hinsichtlich
der inneren Spulen 20 innen befindet, wird er gegen eine Strangbegrenzungsführung 58 am inneren finde
des Schlitzes 47 gehalten. Während der Strang 46 so angeordnet ist, kann der Spulen-Antriebsmechanismus
12 die inneren StranezuführsDuIen 20 antreiben, wie
dies nachfolgend noch im einzelnen besuliritueii ist,
während jedweder Kontakt mit dem Strang 46 vermieden wird, der ansonsten den Flechtvorgang stören
könnnte.
Aus den F i g. 1, 2 und 3 ergibt sich, daß jeder Spulen-Antriebsmechanismus
12 an dem zweiten Tisch 19 angebracht ist. Weiterhin weisen alle Spulenantriebsmechanismen
12 ein Sonnenzahnrad 60 auf, welches an dem runden Tisch 18 zur Drehung mit diesem starr angebracht
ist. Für jede innere Strangzuführspule 20 ist ein Spulenantriebsmechanismus 12 vorgesehen, der ein
Paar von Wellen 62 aufweist, die an dem Tisch 19 angebracht sind. Jede Welle 62 weist ein Planetenrad 66 an
ihrem Mittelstück auf, welches mit dem Sonnenzahnrad 60 ausgerichtet ist und mit diesem in Eingriff steht, so
daß sich dann, wenn eine Relativbewegung zwischen den Tischen 18 und 19 existiert, eine Rotation der Welle
62 ergibt. Ein Kurbelelement 64 ist an einem Ende der Weile 62 starr befestigt, so daß auch dieses während der
Relativbewgung mit der Welle 62 rotiert.
Der zweck des vorstehend beschriebenen Wellenpaares besteht darin, eine Grund-Schwingbewegung für jedes
Paar von Klauen 68 zu schaffen, die miteinander kooperieren, um so für die ihnen zugeordnete innere
Strangzuführspule 20 eine Antriebsbewegung zu erzeugen. Die Klauenpaare 68 sind am Umfang des zweiten
Tisches 19 im wesentlichen in Ausrichtung mit dem Spulen-Träger 40 für die innere Strangzuführspule 20 in
einer Stützkonstruktion 70 angebracht. Die Klauen oder Anschläge 68 erstrecken sich im wesentlichen radial in
Richtung auf den Träger 40 und liegen parallel zueinander. Der Träger 40 weist ein geschlitztes Bauteil 72 zum
Aufnehmen der Klauen 68 auf. Das geschlitzte Bauteil 72, das sich am besten in F i g. 4 erkennen läßt, weist
Gewindebohrungen 74 auf, die seine Befestigung an dem Träger 40 mittels Schrauben (nicht gezeigt) erleichtern.
Das geschützte Bauteil 72 weist ein Paar rrsii Abstand angeordneter Schlitze 76 auf, die mit dem Klauenpaar
68 ausgerichtet sind und diese in sich aufnehmen können. Wenn eine Klaue 68 in ihrem Schlitz 76 aufgenommen
ist, so kann sie in Umfangsrichtung auf das Bauteil 72 eine Kraft übertragen, wodurch sich die erforderliche
Bewegung des Trägers 40 und der Spule 20 entlang der Spur 34 ergibt.
Dementsprechend sind die Klauen 68 so angebracht, daß sie sich nach innen und außen bewegen können,
wobei dies in einem Takt erfolgt, der einen alternierenden Kontakt mit dem geschlitzten Bauteil 72 ergibt. Das
innere Ende jeder Klaue 68 weist einen Stift 78 auf, der ein Ende eines Gestänges 80 aufnimmt, während das
andere Ende des Gestänges 80 einen Zapfen 82 der Kurbel 64 aufnimmt. Die Anfangspositionen der Wellen
62 sind so, daß dann, wenn einer der Zapfen 82 nach innen angeordnet ist, der Zapfen 82 der äußeren Kurbel
64 nach außen angeordnet ist Dementsprechend sind die Kurbelelemente 64 winkelmäßig versetzt angeordnet,
wobei die Zapfen 82 um 180° voneinander entfernt sind. Der tatsächliche Takt der Drehung für jede Welle
wird durch die Größe und die Anzahl der Zähne jedes der Sonnenzahnräder 60 und des Planetenrades 66
bestimmt Für den Fachmann ist es leicht möglich, geeignete Parameter auszuwählen, einschließlich des Zwischenraumes
zwischen den Klauen 68, um so sicherzustellen, daß der Spulenantriebsmechanismus 12 in geeigneter
Weise getaktet wird, um mit der Führung des äußeren Stranges 46 durch den Strangführungsann 48
zusammenzufallen.
Wenn der äußere Flechtstrang 46 sich der inneren Klaue 68 (in F i g. 3 rechts gezeigt) nähert, so wird diese
insbesondere aus ihrem Schlitz 76 herausgezogen, wobei die zweite Klaue 68 (links gezeigt) in ihren Schlitz 76
eingeführt wird, um die Spule 20 anzutreiben. Während der Strang 46 sich weiterhin relativ zu der in F i g. 3
allgemein gezeigten Position nach links bewegt, ist die erste Klaue 68 hinsichtlich des Schlitzes 76 wieder nach
innen in ihre Position zurückgebracht worden, wodurch die Spule 20 angetrieben wird. Die zweite Klaue 68 ist
dabei zurückgezogen worden, um einen Kontakt mit dem Strang 46 zu vermeiden. Es liegt auf der Hand, daß
dieser alternierende Kontakt der Klauen 68 mit dem geschlitzten Sitz 72 sich jedesmal wiederholt, wenn der
Strang 46 die Spule 20 passiert, obwohl dies nur zu denjenigen Zeitpunkten während des Flechtvorganges
erforderlich ist, zu denen der Strangführungsarm 48 den Strang 46 von der Spule 20 nach innen positioniert.
Wie in F i g. 3 gezeigt ist, sind dort Zahnräder 66' benachbart zu den Zahnrädern bb gezeigt. Die Zahnräder
66' sind dargestellt, um den allgemeinen Zwischenraum benachbarter Spulenantriebsmechanismen 12 relativ
zu dem einen, der ursprünglich gezeigt ist, zu zeigen. Es sollte klar sein, daß die Taktgebung für diese
benachbarten Spulenantriebsmechanismen 12 in ähnlicher Weise, wie dies oben beschrieben wurde, gesteuert
ist, wobei aber die tatsächliche Position der Stifte 82 der Kurbelelemente 64 entsprechend dem allgemeinen Abstand
zwischen den inneren Strangzuführspulen 20 gewählt werden muß.
Innerhalb des Erfindungsgedankens sind mannigfache Abwandlungen und Ausgestaltungen des vorstehend
beschriebenen Ausführungsbeispieles möglich.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen