DE2704364C2 - - Google Patents
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- C09B—ORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
- C09B45/00—Complex metal compounds of azo dyes
- C09B45/02—Preparation from dyes containing in o-position a hydroxy group and in o'-position hydroxy, alkoxy, carboxyl, amino or keto groups
- C09B45/14—Monoazo compounds
- C09B45/16—Monoazo compounds containing chromium
-
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- D06P—DYEING OR PRINTING TEXTILES; DYEING LEATHER, FURS OR SOLID MACROMOLECULAR SUBSTANCES IN ANY FORM
- D06P1/00—General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed
- D06P1/02—General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using azo dyes
- D06P1/10—General processes of dyeing or printing textiles, or general processes of dyeing leather, furs, or solid macromolecular substances in any form, classified according to the dyes, pigments, or auxiliary substances employed using azo dyes containing metal
Description
Die vorliegende Erfindung betrifft Chromkomplexfarbstoffe
der Formel
worin X₁ Wasserstoff, Halogen, C₁-C₅-Alkyl, C₁-C₂-Alkoxy,
Nitro, C₂-C₃-Alkanoylamino oder C₂-C₃-Alkoxycarbonylamino,
Me⊕ ein Kation und Ar ein Naphthalin- oder Benzolrest, der
eine bis drei SO₃H-Gruppen oder eine SO₃H- und eine COOH-
Gruppe trägt und gegebenenfalls zusätzlich mit Chlor, C₁-C₅-Alkyl,
C₁-C₂-Alkoxy oder Nitro weitersubstituiert ist, oder ein
2-Benzthiazolrest ist.
Ar ist hierin vor allem ein Naphthalin- oder Benzolrest,
der 1 bis 3, vorzugsweise 1 oder 2, Sulfogruppen
trägt und gegebenenfalls außerdem noch mit Chlor, Nitro,
C₁-C₅-Alkyl oder C₁-C₂-Alkoxy substituiert ist.
Die neuen Farbstoffe werden hergestellt, indem man
einen der Azofarbstoffe der Formel
oder einen Disazofarbstoff der Formel
mit einem chromabgebenden Mittel zum 1 : 1-Chromkomplex umsetzt
und diesen anschließend mit dem nichtmetallisierten
Farbstoff der Formel (3) oder (2) zum 1 : 2-Chromkomplex (1)
reagieren läßt. Vorzugsweise stellt man den 1 : 1-Chromkomplex
des Monoazofarbstoffes der Formel (2) her und
setzt diesen mit dem Disazofarbstoff der Formel (3) um.
Anstelle der Hydroxylgruppen können die Ausgangsfarbstoffe
der Formel (2) oder (3) auch Gruppen enthalten,
aus denen bei der Chromierung Hydroxygruppen gebildet werden,
wie z. B. niedrigmolekulare Acyloxy- oder Alkoxy-, insbesondere
Methoxygruppen.
Die Monoazoverbindungen der Formel (2) können in
üblicher Weise hergestellt werden, indem man ein 1-Hydroxy-
oder 1-Alkoxy-2-aminonitrobenzol auf β-Naphthol kuppelt. In
bevorzugten Monoazoverbindungen der Formel (2) bedeutet X₁
Wasserstoff, Chlor, Nitro oder Methyl.
Die Disazofarbstoffe der Formel (3) werden erhalten,
indem man beispielsweise die Diazoniumverbindung eines Amines
Ar-NH₂ mit einem 1-Hydroxy-2-aminobenzol, dessen Aminogruppe
durch Acylierung geschützt ist, kuppelt. Der erhaltene Azofarbstoff
wird dann nach Freisetzung der Aminogruppe durch
Verseifung diazotiert und auf β-Naphthol gekuppelt. Geeignete
Arylamine der Formel Ar-NH₂ sind z. B. 2-, 3- oder 4-Sulfoanilin,
Anilin-2,4-disulfosäure, Anthranil-sulfosäure, 4-Methyl-
2- oder -3-sulfoanilin, 4-Chlor-3-sulfoanilin, 4-Nitro-2-
sulfoanilin, 4-Methoxy-3-sulfoanilin, 2-Naphthylamin-4,8-disulfosäure,
2-Naphthylamin-6,8-disulfosäure, 1-Naphthylamin-4-,
-6- oder -7-sulfosäure, 1-Naphthylamin-4,8-disulfosäure, 1-Naphthylamin-
3,6,8-trisulfosäure etc. Ferner kommen auch heterocyclische
Amine wie 2-Aminobenzthiazol in Frage.
Die Überführung des Azofarbstoffes der Formel (2)
oder (3) in den 1 : 1-Komplex erfolgt nach üblichen, an
sich bekannten Methoden, z. B. indem man in saurem Medium mit
einem Salz des dreiwertigen Chroms, wie Chromformiat, Chromsulfat,
Chromchloridhexyhydrat oder Chromfluorid, bei Siedetemperaturen
oder gegebenenfalls bei 100°C übersteigenden
Temperaturen umsetzt. Dreiwertiges Chrom kann auch im Reaktionsgemisch
aus Chrom-VI-Verbindungen, z. B. Chromat, erzeugt
werden, wenn man gleichzeitig ein Reduktionsmittel zugibt;
die Metallisierung kann in wäßrigem, wässerigorganischem
oder organischem Medium vorgenommen werden.
Die Umsetzung des 1 : 1-Chromkomplexes des Farbstoffes
der Formel (2) bzw. (3) mit einem Farbstoff der Formel
(3) bzw. (2) erfolgt zweckmäßig in neutralem bis schwach
alkalischem Medium, in offenem oder geschlossenem Gefäß,
bei erhöhter Temperatur, z. B. bei Temperaturen zwischen 50
und 120°C. Man kann in organischen Lösungsmitteln, z. B.
Alkoholen oder Ketonen arbeiten oder in wässeriger Lösung,
wobei dann Zusätze von Lösungsmitteln, wie z. B. von Alkoholen,
Formamid, etc., gegebenenfalls die Umsetzung fördern
können. Es empfiehlt sich im allgemeinen, möglichst äquivalente
Mengen des chromhaltigen 1 : 1-Komplexes und des metallfreien
Farbstoffes miteinander umzusetzen, wobei das Molekularverhältnis
zwischen metallfreiem Farbstoff und 1 : 1-Komplex
zweckmäßig mindestens 0,85 : 1 und höchstens 1 : 0,85 beträgt.
Die nach den obigen Verfahren erhältlichen, neuen
chromhaltigen Mischkomplexe werden vorteilhaft in Form ihrer
Salze, insbesondere Alkali-, wie z. B. Lithium-, vor allem
Natriumsalze, oder auch Ammoniumsalze, isoliert. Sie eignen
sich zum Färben und Bedrucken stickstoffhaltiger Materialien
wie Wolle, Seide, synthetische Polyamidmaterialien und insbesondere
zum Färben von Leder. Für Wolle, Seide und synthetisches
Polyamid eignen sich vor allem die Farbstoffe mit
1 bis 2 Sulfogruppen; die Lederfarbstoffe können 1 bis 3
Sulfogruppen tragen. In allen Fällen erhält man gut deckende,
schwarze oder braunstichig-schwarze Nuancen. Die Farbstoffe
geben egale Färbungen mit guten Licht-, Wasch-, Wasser-,
Schweiß-, Alkali-, Walk-, Säure-, Trockenreinigungs-,
Diffusions- und Reibechtheiten. Die neuen Farbstoffe
eignen sich auch zur Verwendung in Mischungen.
Die aus der AT-PS 1 98 397 bekannten 1 : 2-Metallkomplexe von
jeweils einem Monoazofarbstoff und Diazofarbstoff färben
z. B. Wolle oder Polyamid, schmutzen jedoch andere Fasern
teilweise beträchtlich an und sind somit für die Färbung von
Mischungen ungeeignet.
In den nachfolgenden Beispielen bedeuten die
Teile, sofern nichts anderes angegeben wird, Gewichtsteile,
die Prozente Gewichtsprozente und die Temperaturen sind in
Celsiusgraden angegeben.
30,9 Teile des Monaoazofarbstoffes aus diazotiertem
5-Nitro-2-amino-1-hydroxybenzol und 2-Hydroxynaphthalin werden
mit 26,65 Teilen Chromchloridhexahydrat in 500 Volumenteilen
Aethylenglykol solange bei 120 bis 125°C gerührt, bis die Ausgangsverbindung
verschwunden ist. Die Lösung des Chromkomplexfarbstoffes
vom Typus 1 Atom Chrom : 1 Molekül Farbstoff wird
hierauf mit 49,8 Teilen des Disazofarbstoffes aus diazotierter
3-Amino-4-hydroxybenzolazo-(1′)-naphthalin-6′-sulfonsäure und
2-Hydroxynaphthalin und 80 Volumenteilen 20%iger Sodalösung
versetzt und weitere 1 bis 2 Stunden bei 80 bis 85°C
zwecks Anlagerung gerührt. Nach beendigter Reaktion wird
der asymmetrische chromhaltige Farbstoff durch Zugabe
von gesättigter Natriumchloridlösung ausgefällt, abfiltriert
und getrocknet. Er stellt ein schwarzes Pulver dar,
das sich in Wasser mit schwarzer Farbe löst und Wolle oder
Polyamidmaterial sowie Leder aus schwach saurem Bade in
echten schwarzen Tönen färbt.
30,9 Teile des Monoazofarbstoffes aus diazotierten 5-
Nitro-2-amino-1-hydroxybenzol und 2-Hydroxynaphthalin werden in
300 Volumenteilen n-Butanol suspendiert. Nach Zusatz von 26,65
Teilen Chromchloridhexahydrat wird bei 110 bis 116°C gerührt,
wobei das entstehende Wasser azeotrop abgetrennt wird. Die
Chromierung ist nach etwa 3 bis 4 Stunden beendet. Die Farbstofflösung
wird hierauf mit 44,8 Teilen des Disazofarbstoffes
aus diazotierter 3-Amino-4-hydroxyazobenzol-3′-sulfonsäure und
2-Hydroxynaphthalin und 20 Teilen Soda calz. versetzt und solange
bei 110 bis 117°C gerührt, bis die Anlagerungsreaktion
beendet ist. Hierauf wird das Reaktionsgemisch klärfiltriert
und zur Trockne eingedampft. Man erhält ein schwarzes Pulver,
das sich in Wasser löst und Leder, Wolle oder Polyamidmaterial
aus neutralem bis schwach saurem Bade in schwarzen Tönen von
guten Echtheiten färbt.
44,8 Teile des Disazofarbstoffes aus diazotierter
3-Amino-4-hydroxyazobenzol-3′-sulfonsäure und 2-Hydroxynaphthalin
werden in 400 Volumenteilen n-Butanol suspendiert.
Nach Zusatz von 26,65 Teilen Chromchloridhexahydrat wird bei
110 bis 116°C gerührt, wobei das entstehende Wasser azeotrop
abgetrennt wird. Die Chromierung ist nach etwa 3 bis 4 Stunden
beendet. Die Farbstofflösung wird hierauf mit 30,9 Teilen des
Monoazofarbstoffes aus diazotiertem 4-Nitro-2-amino-1-hydroxybenzol
und 2-Hydroxynaphthalin und 20 Teilen Soda calz. versetzt,
solange bei 110 bis 117°C gerührt bis die Anlagerungsreaktion
beendet ist. Hierauf wird das Reaktionsgemisch nötigenfalls
klärfiltriert und zur Trockne eingedampft. Man erhält ein
schwarzes Pulver, das sich in Wasser löst und Leder, Wolle
und Polyamidmaterial aus neutralem bis schwach saurem Bade
in echten, braunstichig-schwarzen Tönen von guten Echtheiten
färbt.
Schwarze bzw. braunstichig-schwarze Farbstoffe mit
ähnlichen Eigenschaften erhält man, wenn man die in der folgenden
Tabelle genannten Mono- und Disazofarbstoffe wie in den
Beispielen 1 bis 3 beschrieben zu asymmetrischen 1 : 2-Chromkomplexen
umsetzt.
100 Teile Wollgarn werden bei 50°C in ein Färbebad eingeführt,
das auf 4000 Teile Wasser 4 Teile Farbstoff des
Beispiels 2, 4 Teile Ammoniumsulfat und 2 Teile eines
Egalisierhilfsmittels enthält. Die Flotte wird im Verlaufe
von 45 Minuten zum Sieden gebracht und während weiteren 45
Minuten bei dieser Temperatur belassen. Darauf wird das Färbegut
herausgenommen, mit kaltem Wasser gründlich gespült und
getrocknet.
Man erhält eine egale, schwarze Färbung.
100 Teile Bekleidungsveloursleder (Trockengewicht) werden bei
50°C in einer Lösung von 1000 Teilen Wasser und 2 Teilen
Ammoniak 24%ig während 2 Stunden aufgewalkt und anschließend
bei 60°C in einer Lösung von 1000 Teilen Wasser, 2 Teilen
Ammoniak 24%ig und 6 Teilen Farbstoff aus Beispiel 1 während
einer Stunde gefärbt. Hierauf gibt man eine Lösung von 40 Teilen
Wasser und 4 Teilen Ameisensäure 85%ig zu und färbt noch weitere
30 Minuten. Dann werden die Leder gut gespült und gegebenenfalls
noch mit 2 Teilen eines Dicyandiamidformaldehyd-Kondensationsproduktes
während 30 Minuten bei 50°C behandelt.
In gleicher Weise lassen sich andere Velourleder sowie
Handschuhleder schwarz färben.
Claims (9)
1. 1 : 2-Chromkomplexfarbstoffe der Formel
worin X₁ Wasserstoff, Halogen, C₁-C₅-Alkyl, C₁-C₂-Alkoxy,
Nitro, C₂-C₃-Alkanoylamino oder C₂-C₃-Alkoxycarbonylamino,
Me⊕ ein Kation und Ar ein Naphthalin- oder Benzolrest, der
eine bis drei SO₃H-Gruppen oder eine SO₃H- und eine COOH-
Gruppe trägt und gegebenenfalls zusätzlich mit Chlor, C₁-C₅-Alkyl,
C₁-C₂-Alkoxy oder Nitro substituiert ist, oder ein
2-Benzthiazolrest ist.
2. Chromkomplexfarbstoffe gemäß Anspruch 1,
worin Ar ein Naphthalin- oder Benzolrest ist, der
eine oder zwei Sulfogruppen trägt.
3. Chromkomplexfarbstoffe gemäß Anspruch 1, worin
X₁ Wasserstoff, Chlor, Nitro oder Methyl bedeutet.
4. Chromkomplexe gemäß Anspruch 1, worin X₁ Wasserstoff
ist und die Nitrogruppe in p-Stellung zur Azogruppe
steht.
5. Chromkomplexe gemäß Anspruch 1, worin die Nitrogruppe
in o-Stellung zum Sauerstoffatom steht und X₁
eine in p-Stellung zum Sauerstoffatom stehende Nitrogruppe
ist.
6. Verfahren zur Herstellung von Chromkomplexfarbstoffen
gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man einen Azofarbstoff der Formel
oder einen Disazofarbstoff der Formel
worin X₁ und Ar die im Anspruch 1 angegebene Bedeutung
haben, mit einem chromabgebenden Mittel zum 1 : 1-Chromkomplex
umsetzt und diesen anschließend mit dem nichtmetallisierten
Farbstoff der Formel (3) oder (2) zum 1 : 2-
Chromkomplex der Formel (1) reagieren läßt.
7. Verfahren gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet,
daß man zuerst den 1 : 1-Chromkomplex des Monoazofarbstoffes
der Formel (2) herstellt.
8. Verfahren gemäß Anspruch 6, worin Ar ein
Naphthalin- oder Benzolrest ist, der eine oder zwei
Sulfogruppen trägt.
9. Verfahren zum Färben und Bedrucken stickstoffhaltiger
Materialien unter Verwendung der gemäß den
Ansprüchen 1 bis 5 definierten Farbstoffe.
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