DE2645048A1 - Einpflanzbarer elektrochemischer sensor - Google Patents
Einpflanzbarer elektrochemischer sensorInfo
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- G01N27/4035—Combination of a single ion-sensing electrode and a single reference electrode
Description
Einpflanzbarer elektrochemxscher Sensor
Die vorliegende Erfindung bezieht sich allgemein auf das Messen oder überwachen der Ionenaktivität in lebenswichtigen Flüssigkeiten
und Geweben und sie bezieht sich mehr im besonderen auf einen neuen einpflanzbaren Ionensensor, der besondere Brauchbarkeit
hat bei der überwachung in Vivo.
Ein elektrochemischer Sensor besteht aus einer Kombination von anzeigender und Bezugselektrode. Beim Messen des pH-Wertes oder
einer anderen Ionenaktivität ist es notwendig, eine ionenanzeigende Elektrode zusammen mit einer Bezugselektrode zu benutzen,
die auch im Kontakt mit dem System steht, bei dem die Messungen ausgeführt werden. In bestimmten Fällen kann dabei die Bezugselektrode
in direktem Kontakt mit diesem System stehen, was er-
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fordert, daß das System eine festgelegte und bekannte Konzentration
eines Ions enthält, das in Gleichgewicht mit der Bezugselektrode treten kann. Im allgemeinen ist die Bezugselektrode
in eine Lösung eingetaucht, die einen bekannten Gehalt des Ions aufweist, mit dem sie in Gleichgewicht steht und der Kontakt
dieser Lösung mit dem gemessenen System wird über eine geeignete Salzbrücke hergestellt. Diese Brücke kann aus einer Ausdehnung
des Gefäßes bestehen, in der der Kontakt mit der Bezugselektrode hergestellt ist.
Durch die im folgenden zu beschreibende neue Lehre können neue und wichtige Vorteile hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit und
Brauchbarkeit erhalten werden. So vermeidet der elektrochemische Sensor der vorliegenden Erfindung im besonderen die Notwendigkeit
für verschiedene Bestandteile, die für bekannte Sensoren dieser allgemeinen Art erforderlich waren und behält trotzdem
alle wesentlichen Punktionen bei. Weiter kann die Entnahme von Blut oder anderer Proben aus dem Körper für Testzwecke vermieden
werden, die Bezugselektrode muß nicht in den Patienten eingeführt werden, und braucht daher nicht bioverträglich zu sein.
Diese Vorteile werden erhalten, ohne irgendwelche Nachteile hinsichtlich der Leistungsfähigkeit oder Zuverlässigkeit und ohne
erhöhte Herstellungskosten.
Der erfindungsgemäße Sensor beruht auf der grundlegenden Erkenntnis,
daß ein mehrfacher Gebrauch von einer injizierbaren isotonischen Lösung gemacht werden kann. Eine Lösung einer Art,
wie sie normalerweise intravenös eingeführt wird, dient als Elektrolyt im Gleichgewicht mit der Bezugselektrode und als
Elektrolyt der eine Brücke z. B. zwischen dem Blut und der Bezugselektrode
bildet. Die Leistungsfähigkeit der anzeigenden
nicht
Elektrode wirdVbeeinträchtigt, da gemäß der vorliegenden Erfindung
die Lösung an einer Stelle in den Blutstrom eingeführt wird, die etwas stromab von der aktiven Spitze der anzeigenden Elektrode
liegt. Im Falle der' Messung der Ionenaktivität eines Gewebes wird in ähnlicher Weise eine geeignete isotone Lösung als
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Bezugselektroden-Elektrolyt und als Brücke verwendet, doch ist sie dann stationär und nicht ununterbrochen strömend wie im
vorstehenden Falle, weil der Muskel oder ein anderes Gewebe außerhalb der Gefäßabteilung injizierte Flüssigkeiten nur langsam
absorbiert. Doch ist auch hier die aktive Spitze der anzeigenden Elektrode außerhalb des Kontaktes mit dem isotonen Elektrolyten
gehalten, obwohl die isolierte Zuleitung und die Elektrolytlösung am Kathetervolumen teilhaben. In beiden Fällen steht die
Bezugselektrode jedoch direkt in Kontakt mit dem isotonen Lösungselektrolyten innerhalb des Katheters oder innerhalb einer Leitung,
die damit in Verbindung steht, um die isotone Lösung kontinuierlich oder intermittierend in die Katheterbohrung abzugeben.
Es wurde in der vorliegenden Erfindung festgestellt, daß die wichtige Bezugselektrodenfunktion in angemessener Weise ausgeübt
werden kann, wenn die Bezugselektrode und ihr Elektrolyt von der untersuchten Körperflüssigkeit oder dem untersuchten
Körpergewebe isoliert sind. Einegeeignete Kombination aus Bezugselektrode
und Elektrolyt ist ein chlorierter Silberdraht oder Rohr oder irgendeine andere Konfiguration, die sich in Kontakt
mit einer Salzlösung befindet. Es wurde auch festgestellt, daß die besondere Natur oder Zusammensetzung der isotonen Salzlösung
im allgemeinen für die Bezugselektrodenfunktion nicht kritisch ist, wobei die verschiedenen Salz- oder Ringer's Lösung
Formulierungen z. B. in angemessener Weise dem Zweck einer richtigen Bezugselektrodenfunktion dienen. Für einige überwachung- und
Meßzwecke, die keine ununterbrochene Bezugselektrodenfunktion erfordern, kann die Strömung der isotonen Lösung in angemessener
Weise kontrolliert und unterbrochen werden, ohne daß die Bezugselektrodenfunktion
dabei in merklicher Weise beeinträchtigt wird.
Auf der Grundlage dieser Feststellungen schließt die erfindungsgemäße
Baueinheit eine isolierte Nachweiselektrode bzw. einen Sensor ein mit einem elektrochemisch aktiven Teil an einem Endstück,
einer Kanüle zum Aufnehmen und Einschließen eines Teiles
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der isolierten Länge der Nachweiselektrode und eine Einrichtung zur Abgabe des Elektrolyten mit einer Leitung, die mit der Kanüle
und einer Elektrolytquelle in Verbindung steht, sowie eine metallische Bezugselektrode, die an einem Ort entfernt von dem
elektrochemisch aktiven Teil der Nachweiselektrode angeordnet ist und in direktem Kontakt mit dem Elektrolyten steht, der
durch die Leitung in die Kanüle geführt wird.
Der Bezugselektrolyt liegt in flüssiger Form vor und vorzugsweise ist die Bezugselektrode in der Leitung und nicht in der
Kanüle angeordnet. Außerdem liegt die Kanüle geeigneter Weise in Form eines Katheters zur Einführung in ein Blutgefäß oder in
ein Muskelgewebe oder ein anderes Gewebe außerhalb des Gefäßsystems vor und die Bezugselektrode kann die Form eines Rohres
haben, daß sich längs des Katheters erstreckt und koaxial mit der Elektrodenzulextung angeordnet ist. In diesen verschiedenen
Ausführungsmöglichkeiten ist es"allgemein erwünscht, daß die einzuführenden Komponenten soweit als möglich miniaturisiert
sind, doch ist es ein besonderer Vorteil der vorliegenden Erfindung, daß die Bezugselektrode verhältnismäßig groß und daher
von einfacher Ausführung sein kann.
Die Bezugselektroden-Halbzelle der erfindungsgemäßen Sensoreinheit
ist für sich selbst neu gegenüber den Stand der Technik und somit ein neuer Teil des spezifischen Ionensensors der vorliegenden
Erfindung. Diese Bezugselektroden-Halb zelle umfaßt einen rohrförmigen Körper aus elektrisch isolierendem Material mit
einem offenen Ende zur Verbindung mit einer zu testenden Person, weiter einer langgestreckten Silberbezugselektrode in dem rohrförmigen
Körper, die sich daraus zur Verbindung mit einer elektrischen Anzeigevorrichtung erstreckt und einem isolierenden Lösungselektrolyten
im Kontakt mit der Bezugselektrode und dem offenen Ende des rohrförmigen Körpers. Vorzugsweise besteht die
Elektrode aus Silber und ein Teil davon innerhalb des rohrförmigen Körpers ist mit Silberchlorid überzogen. Außerdem ist der
Elektrolyt eine Flüssigkeit und der rohrförmige Körper weist
en eine Einlaßöffnung auf, um den Elektrolyt aufzunehmen, der durch
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den rohrförmigen Körper in Kontakt mit dem Silberchloridüberzug strömt und durch das offene Ende des rohrförmigen Körpers wieder
heraus.
Nachfolgend wird die Erfindung unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher erläutert. Im einzelnen zeigen:
Figur 1 eine diagrammartige Ansicht^, teilweise im Schnitt, einer
erfindungsgemäßen Sensorbaueinheit in bevorzugter Ausführungsform,
wobei die anzeigende Elektrode in Arbeitsposition in ein Blutgefäß eingepflanzt ist und die Be-■zugselektrode
sich in einer Leitung befindet, die in Verbindung steht mit einem Reservoir des isotonen Lösungselektrolyten,
Figur 2 eine Ansicht ähnlich der der Figur 1, welche eine andere Sensorbaueinheit gemäß der vorliegenden Erfindung wiedergibt,
bei der die anzeigende Elektrode in Arbeitsposition in Muskelgewebe eingepflanzt ist und die Bezugselektrode
sich in Berührung mit dem isotonen Elektrolyten in Gelform befindet.
Die in Figur 1 veranschaulichte Ionensensorbaueinheit 10 für Anwendung
in Vivo, schließt eine Kanüle oder einen Katheter 11 ein, der zur Aufnahme eines rohrförmigen Körpers oder einer Leitung
13 aus geeignetem elektrischen isolierenden Material einen Seitenarm 12 aufweist, durch den der isotonische Elektrolyt 14 in die
Bohrung 15 des Katheters eingeführt werden kann. Das Einführungsende
16 des Katheters ist offen und im Blutgefäß 17 angeordnet und läßt ununterbrochen oder intermittierenden Elektrolyt 14 in den
Blutstrom 18 an einem Punkt^der sich etwas stromab von 'der aktiven
Spitze 2Ö der nachweisenden Elektrode 21 befindet. Die isolierte
Zuleitung 22 der nachweisenden Elektrode 21 erstreckt sich durch die Bohrung 15 und durch die Kappe 25, die flüssigkeitsdicht
das andere Ende des Katheters 11 abschließt. Die Leitung 13 steht in Verbindung mit einem Reservoir 27 für den isotonen
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Lösungselektrolyten und an einem -Punkt zwischen dem Reservoir
und dem Katheter 11 ist die Bezugselektrode 29 in Form eines Silberdrahtes, der einen Silberchloridüberzug trägt, in der Leitung
angeordnet. Die Zuleitung 30 der Elektrode erstreckt sich durch die Kappe 31, die die Bezugselektroden-Zugangsöffnung in
die Leitung flüssigkeitsdicht abdichtet. Abgeschirmte Kabel 33 und 34 verbinden die Leitungen 23 und 30 der nachweisenden und
Bezugselektrode mit dem pH-Meter 38.
Beim Betrieb der in Figur 1 veranschaulichten Baueinheit wird die Strömung des Elektrolyten durch die Leitung 13 durch einen
Dreiweghahn 35 und ein Ventil 36 geregelt, die stromab bzw. stromauf
der Bezugselektrode 29 angeordnet sind, sowie durch die Pumpe
37 des Transfusionssatzes. Wie oben erwähnt, können Meßwerte kontinuierlich
oder intermittierend genommen werden und das Meßgerät
38 kann mit einem Aufzeichengerät verbunden werden, wenn es erwünscht
ist. Während des Gebrauches dient die isotone Lösung als Elektrolytbrücke zwischen dem Blutstrom 18 und der Bezugselektrode
29 und auch zur Begründung der Bezugselektrode/Elektrolytkopplung. Der Hahn 35 ist dann offen und der Elektrolyt steht sowohl in
Kontakt mit dem Blutstrom als auch mit der Bezugselektrode 29.
Die Sensorbaueinheit der Figur 2 schließt in gleicher Weise ein Katheter 40 mit einem Seitenarm 4l ein, der einen rohrförmigen
Körper oder eine Leitung 42 aus einem geeigneten elektrisch isolierenden
Material aufnimmt, durch welchen gelierter Elektrolyt zur Füllung der Bohrung 45 in das Katheter eingeführt werden kann.
Das Katheter weist auch ein offenes Ende 47 auf, das in Muskelgewebe
angeordnet ist, wie bei 48 angezeigt. Die aktive Spitze der anzeigenden Elektrode erstreckt sich durchlas offene Ende
47 des Katheters in das Muskelgewebe 48, während sich die Zuleitung
52 der Elektrode durch die Länge der Katheterbohrung 45 und
durch die Kappe 54 erstreckt, die das gegenüberliegende Ende des
Katheters flüssigkeitsdicht abschließt.
Die Bezugselektrode 56 in Form eines chlorierten Silberrohres
erstreckt sich gleicherweise durch die Kappe 54 und durch einen
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Teil der Länge der Bohrung 45 des Katheters in der sie koaxial
um die Zuleitung 52 der Bezugselektrode angeordnet ist. Die Elektrode
56 endet jedoch im Katheter in einigem Abstand von der
Spitze 50 und berührt das .Gewebe 48 nicht direkt.
Die elektrischen Kabel 59 und 60, die vorzugsweise von der in bezug auf Figur 1 erwähnten abgeschirmten Art sind, verbinden die
nachweisende und die Bezugselektrode mit dem pH-Meßgerät 62.
Die Ionensensorbaueinheit der Figur 2 arbeitet allgemein wie bei der Baueinheit der Figur 1 beschrieben. Der grundlegende Unterschied
ist, daß anstelle einer strömenden isotonen Elektrolyt-Lösung ein gelierter oder stationärer Elektrolyt verwendet wird.
Dies geschieht wegen des physikalischen Unterschiedes zwischen dem Blutstrom und dem Muskelgewebe, insbesondere im Hinblick auf
die Absorptionsgeschwindigkeit. Die Entwicklung von Hohlräumen oder Blasen im Katheter 40 kann zu falschen pH-Anzeigen führen.
Es wird daher eine Spritze 70 zum Aufrechterhalten eines hohlraumfreien Zustandes innerhalb der Bohrung 45 vorgesehen.
Wenn erwünscht^ können gemäß der vorliegenden Erfindung auch zwei
getrennte Katheter verwendet werden, und man kann die anzeigende Elektrode von der Bezugselektrode auf diese Weise trennen, ohne
den Betrieb einer der beiden zu beeinträchtigen. Katheter der in Figur 2 allgemein gezeigten Art wären für diesen Zweck besonders
geeignet und würden eher Anwendung finden bei Muskelgewebe und ähnlichen Körperteilen als bei Blutgefäßen, wo mehrfache öffnungen
nicht erwünscht sind.
Während die dargestellte Baueinheit mit besonderer Bezugnahme
auf die Messung oder überwachung der Wasserstoffionen-Aktivität beschrieben wurde, ist doch klar, daß die erfindungsgemäße Sensoreinheit
gleichermaßen anwendbar ist auf die überwachung oder Messung anderer Ionen im Blut oder Muskelgewebe oder in anderen
Flüssigkeiten oder Geweben des Körpers.
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Nachfolgend wird die Erfindung anhand von Beispielen näher erläutert
.
Eine pH-Sensoreinheit für in vivo Messungen im Blut, ähnlich der
in Figur 1 dargestellten, wurde bei Tests an einem Hund benutzt. Die pH-anzeigende Elektrode war ein Polymermembran-pH-Sensor, wie
er in der US-PS 3 743 588 beschrieben und beansprucht ist. Dieser
Sensor wurde durch eine Kanüle, die in die linke Halsschlagader eingeführt war, in die Ader eingeführt, wobei die Kanüle kontinuierlich
mit laktierter Ringerslösung gespült wurde (130 Milliäquivalent
Natriumion, 4 Milliäquivalent Kaliumion, 3 Milliäquivalent Chloridion und 28 Milliäquivalent Laktation), die unter
Druck von dem in Figur 1 gezeigten Transfusionssatz geliefert wurde. Die Strömungsgeschwindigkeit des Elektrolyten betrug etwa
1 ml pro Minute. Die Bezugselektrode war in diesem.Falle ein chlorierter Silberdraht, der in "einem Ende eines Kunststoffrohres
geringen Durchmessers abgedichtet war, das mit einer vier-normalen
Kaliumchloridlösung gefüllt war, die man mit 2 6ew.-| Agar-Agar geliert hatte. Der Kaliumchlorid-Elektrolyt lieferte
die Chloridionenkonzentration für das elektrochemische Potential des Silber/Silberchlorid-Paares und diente auch als Zwischenelektrolytbrücke
zwischen dem chlorierten Silberdraht und der laktierten Ringerslösung mit der er am gegenüberliegenden Ende
des Kunststoffrohres in Berührung stand. Die Elektroden wareny
wie oben erwähnt, mit dem pH-Meter (Modell 245 der Instrumentation
Laboratories) verbunden und dessen Anzeigen wurden auf einem Aufzeichner (Hewlett-Packard Modell 7100B) aufgetragen. Das elektrische
Aufnahmegeräusch wurde durch wirksames Abschirmen der
Kabel auf weniger als ein Millivolt verringert. Der Potentialunterschied zwischen der den pH-Wert anzeigenden Elektrode und
der Bezugselektrode wurde vor dem Implantieren in das Tier in Vitro in thermostatisch bei 37°C gehaltenen Pufferlösungen vorkalibriert
und diese pH-Kalibrierung wurde während des in vivo Tests benutzt. Der in vivo Test dauerte etwa 5 1/2 Stunden,während
der der arterielle pH-Wert, wie er durch den in vivo Sensor gemessen wurde, kontinuierlich aufgezeichnet wurde. Um die Genauig-
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keit dieser Daten zu überwachen, wurden Blutproben von der Stelle des pH-Sensors entnommen, an der der Dreiweghahn am äußeren Ende
der Kanüle befestigt war und der pH-Wert dieser Proben unabhängig .unter Verwendung eines Blutgas-und pH-Analysators (Radiometer-Modell
27GM) in Vitro bestimmt. Es wurden in Abständen von etwa
45 Minuten während der 5 1/2-stündigen Testzeit acht Proben entnommen
und der Unterschied zwischen der Messung in Vitro und der in Vivo gewonnenen Sensoranzeige zur Zeit der Probenentnahme
wurden verglichen. In drei Fällen betrug dieser Unterschied +0,03 pH-Einheiten, in einem Falle +0,01 pH-Einheiten und in vier Fällen
gab es keinen Unterschied. Im Durchschnitt zeigte dieser Test mit dem in vivo Sensor einen um 0,01 pH-Werteinheit höheren BlutpH-Wert
an, als nach dem in virto-Verfahren gemessen, wobei der quadratische Mittelwert des Unterschiedes 0,02 pH-Einheiten betrug.
Die Genauigkeit dieser in vivo Messung wurde auch nach dem Test überprüft, indem man die in vitro Kalibrierung des Potentialunterschiedes
zwischen der pH-anzeigenden Elektrode und der Bezugselektrode in thermostatisch auf 37°C gehaltenen Pufferlösungen
wiederholte. Die Kalibrierung hatte sich während des 5 1/2-stündigen Tests um +0,02 pH-Einheiten verändert. Die beiden Verfahren
der Beurteilung der Genauigkeit der in vivo durchgeführten pH-Messungen befanden sich somit in vernünftiger Übereinstimmung
und die nach jedem Verfahren gefundene Genauigkeit war zufriedenstellend.
Eine pH-Sensoreinheit für in vivo Messung im Muskel, wie die in Figur 2 gezeigte, wurde für Tests bei einem Hund benutzt. Zuerst
wurde ein Katheter percutan in Muskelgewebe auf der Außenseite des oberen Oberschenkels eingeführt und dann die aus pH-anzeigender
Elektrode und Silber/Silberchlorid-Bezugselektrode bestehende Einheit,.wie
dargestellt in diesen Katheter eingeführt. Die Spitze der pH-anzeigenden Elektrode erstreckte sich etwa 1 cm über das Ende
des Katheters hinaus in das Muskelgewebe. Eine Elektrolytlösung aus isotonem, 0,15 molekularem NaCl, welchedurch Zugabe von 3 Gew.-5
Methylcellulose (Dow 90 HG Premium Grade Methocel) geliert war,
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wurde dann mittels Spritze in den Seitenarm des Katheters eingeführt
und füllte sein Volumen von etwa 0,4 ml und stellte einen Kontakt mit dem Muskelgewebe an der Spitze des Katheters her.
Die Spritze wurde dann entfernt und der Seitenarm mit einer nichtdargestellten flüssigkeitsdichten Kappe verschlossen. Die Elektroden
wurden wie in Beispiel I mit einem pH-Meter und einem Aufzeichengerät verbunden, um eine durchgehende Aufzeichnung während
des 3 Stundentests zu liefern. Der Potentialunterschied zwischen der den pH-Wert anzeigenden Elektrode und der Silber/Silberchlorid-Bezugselektrode
wurde in virto in Pufferlösungen mit 150 ml -Milliäquivalent Chloridion bei 37°C vorkalibriert. Im Falle
der Überwachung des Muskel-pH-Wertes gibt es, anders als bei der
Blut-pH-Überwachung, keine andere Möglichkeit, die durch den in vivor Sensor angegebenen pH-Werte in vitro quantitativ auf ihre
Genauigkeit zu überprüfen. Es wurde daher am Schluß des in vitro Tests nur eine Wiederholung der Kalibrierung vorgenommen bei der
sich zeigte, daß sich die Kalibrierung während des zweistündigen Tests um -0,01 pH-Einheit verändert hatte. Weiter erschienen die
Muskel-pH-Werte, die während des Tests erhalten wurden, im Vergleich
mit den von anderen Forschern gemessenen Werte vernünftig insofern, als unter den meisten Bedingungen der Muskel-pH-Wert
im allgemeinen um 0,1 pH-Einheit tiefer war als der pH-Wert arteriellen Blutes und eine Zunahme oder Abnahme in einem von
beiden durch den anderen nachvollzogen wurde. Eine Ausnahme bestand, wenn durch einen schweren hämorrhagisehen Schock eine periphere
GefaßVerengung verursacht wurde, bei der der Muskel-pH-Wert
rasch auf einen Wert von etwa einer pH-Einheit unter den arteriellen pH-Wert fiel.
Im Rahmen der vorliegenden Erfindung vorgesehene und mögliche Modifikationen· schließen das Thermostatisieren der Bezugselektrode
ein, so daß Temperaturvariationen ihr Potential nicht beeinflussen. Dies wäre jedoch nur dann notwendig, wenn ein sehr
hoher Grad der pH-Genauigkeit erforderlich ist. Anstatt die Bezugselektrode in direktem Kontakt mit der strömenden Elektrolyt-
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lösung zu haben, kann auch eine zwischengeschaltete Salzbrücke aus gesättigter Kaliumchloridlösung verwendet werden. Ein Vorteil
davon wäre, daß das Bezugselektroden-Potential dann unabhängig von der genauen Zusammensetzung des strömenden Elektrolyten wäre
und es unnötig wäre die Sensorsignale zu rekalibrieren, wenn zu gewissen Zeiten des Tests verschiedene Zusammensetzungen des strömenden
Elektrolyten benutzt würden.
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Claims (9)
- AnsprücheIonensensor-Einheit zur Anwendung in vivo gekennzeichnet dur. ch eine isolierte anzeigende Elektrode mit einem elektrochemisch aktiven Teil an einem Ende, einer Kanüle, die einen Teil der isolierten Länge der anzeigenden Elektrode aufnimmt und umschließt, wobei der elektrochemisch aktive Teil für den Kontakt mit einer Substanz eines zu untersuchenden lebenden Organismus unbedeckt ist, und eine Einrich-ISttung vorhanden^' um Elektrolyt nahe dem elektrochemisch aktiven Teil in die Kanüle einzuführen, die eine Leitung zur Verbindung mit einem Elektrolytreservoir einschließt und die Einheit weiter eine chlorierte Silber-Bezugselektrode umfaßt, die in der Einheit an einer Stelle angeordnet ist, die entfernt von dem elektrochemisch aktiven Teil der anzeigenden Elektrode liegt und die für einen direkten Kontakt mit dem durch die Leitung in die Kanüle geführten Elektrolyten unbedeckt ist.
- 2. Sensorbaueinheit nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der Elektrolyt in flüssiger Form vorliegt und die Bezugselektrode in der Leitung angeordnet ist.
- 3. Sensorbaueinheit nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanüle flüssigkeitsdicht um den isolierten Elektrodendraht befestigt ist und das andere Ende der Kanüle offen und benachbart dem elektrochemisch aktiven Teil der anzeigenden Elektrode ist-.
- 4. Sensorbaueinheit nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Kanüle ein Katheter zum Eiru-führen in ein Blutgefäß ist, der einen Seitenteil aufweist, um die Elektrolytleitung aufzunehmen und bei dem die Bezugselektrode an einer Stelle in der Leitung, entfernt vom Katheter angeordnet ist.709816/0807
- 5. Sensorbaueinheit nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet , daß die Kanüle ein Katheter zum Ein^-führen in zu testendes lebendes Gewebe ist und die Bezugselektrode ein Rohr ist, das sich längs des Katheters erstreckt und koaxial mit der anzeigenden Elektrode angeordnet ist, aber an einem Punkt innerhalb des Katheters endet, der entfernt von dem elektrochemisch aktiven Teil der anzeigenden Elektrode liegt.
- 6. Bezugselektroden-Halbzelle, gekennzeichnet durch einen rohrförmigen Körper aus elektrisch isolierendem Material mit einem offenen Ende zur Verbindung mit einem zu testenden lebenden Organismus, einem langgestreckten Silberteil in dem Körper mit einem sich daraus erstreckenden Endteil zur Verbindung mit einer elektrischen Anzeigevorrichtung, einem Überzug aus Silberchlorid auf einem Abschnitt des Silberteiles innerhalb des rohrförmigen Körpers und einer isotonen Elektrolytlösung in Kontakt mit dem Silberchlorid-Überzug und mit dem offenen Ende des rohrförmigen Körpers.
- 7. Bezugselektrode nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet , daß der rohrförmige Körper eine Einlaßöffnung zur Aufnahme des Elektrolyten hat, wobei der Elektrolyt eine Flüssigkeit ist, der von der Einlaßöffnung durch den rohrförmigen Körper zu dessen offenem Ende fließt.
- 8. Bezugselektrode nach den Ansprüchen 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet , daß der Elektrolyt laktierte Ringerslösung ist, die Lactat-Natrium-, Kalium- und Chlorid-Ionen enthält.
- 9. Bezugselektrode nach den Ansprüchen 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet , daß der Elektrolyt stationär ist und am offenen Ende des rohrförmigen Körpers in Kontakt steht mit dem zu testenden Gewebe des Organismus.709818/0807
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