über 50fache des ursprünglichen Wertes (3500, 7300
bzw. über 50 000 cP). Bei weiterer Erhöhung des Wassergehaltes entmischt sich in vielen Fällen die
zunächst entstehende Lösung oder Emulsion unter Phasentrennung. Sowohl die starke Viskositätserhöhung
als auch die Entmischung mußte dem Fachmann die Mitverwendung von Wasser, das außerdem noch als
zusätzlicher Reaktionspartner bei der Isocyanatpolyadditionsreaktion
stören könnte, für die technische Herstellung von niedrigviskosen Polyisocyanatpolyadditionsprodukten
in Hydroxylgruppen enthaltenden Verbindungen ungeeignet erscheinen lassen.
Gegenstand der Erfindung ist somit ein Verfahren zur In-situ-Herstellung von stabilen Dispersionen von
Polyisocyanatpolyadditionsprodukten in Hydroxylgruppen
aufweisenden Verbindungen als Dispersionsmittel durch Umsetzung von
(1) organischen Polyisocyanaten mit
(2) primäre und/oder sekundäre Aminogruppen und/ oder primäre Hydroxylgruppen aufweisenden
Verbindungen in
(3) mindestens eine Hydroxylgruppe aufweisenden Verbindungen,
wobei die Verbindungen der Gruppe (3) sekundäre Hydroxylgruppen besitzen, falls als Verbindungen der
Gruppe (2) solche mit primären Hydroxylgruppen eingesetzt werden, welches dadurch gekennzeichnet ist,
daß man die Reaktionskomponenten in Anwesenheit von mehr als 4 Gew.-%, bevorzugt von 7 bis 35 Gew.-°/c,
Wasser, besonders bevorzugt 10—25 Gew.-°/o Wasser, bezogen auf das Reaktionsgemisch (einschließlich
Wasser), umsetzt und gegebenenfalls anschließend das Wasser in an sich bekannter Weise entfernt.
Erfindungsgemäß bevorzugt ist es. als Komponente (2) Polyamine und/oder Hydrazine und/oder Hydrazide
einzusetzen.
Gemäß einer besonderen Ausfiinrungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens können als Reaktionskomponenten
(1 bzw. 2) anteilig Monoisocyanate und/oder primäre bzw. sekundäre Monoamine und/oder
Monohydrazide zwecks Einstellung eines bestimmten Molekulargewichts mitverwendet werden. Ebenso ist es
möglich, zu diesem Zweck Hydroxyalkylamine bei der Polyadditionsreaktion zuzusetzen. Auf diese Weise
werden außerdem Polyharnstoff- bzw. Polyhydrazodicarbonamidteilchen
mit reaktiven Gruppen erhalten.
Ferner ist es möglich, anteilig emulgierende und die Dispersion stabilisierende Substanzen wie Amino-,
Semicarbazid- oder Hydrazidgruppen aufweisende Polyäther mitzuverwenden.
Gegenstand der Erfindung sind auch stabile 10 bis 60
Gew.-% Feststoff enthaltende Dispersionen von Polyharnstoffen bzw. Polyhydrazodicarbonamiden in Hydroxyverbindungen
mit einem Molekulargewicht zwischen 62 und 4000 bzw. in Hydroxylverbindungen, welche zu mehr als 30 Gew.-%, vorzugsweise zu mehr
als 50 Gew.-%, aus Polyestern und/oder Polyesteramiden und/oder Polycaroonaten mit einem Molekülargewicht
zwischen 400 und 12 000, vorzugsweise 800 bis 8000, bestehen.
Dispergiermittel, d. h. die äußere, kohärente Phase, im Sinne der Erfindung sind 1 bis 8, vorzugsweise 2 bis 6,
besonders bevorzugt 2 bis 4 primäre und/oder sekundäre Hydroxylgruppen aufweisende Alkohole mit
einem Molekulargewicht von 62—16 000, vorzugsweise
ίο 62 bis 12 000, besonders bevorzugt 106 bis 8000.
Es sind dies einerseits z. B. niedermolekulare Alkohole bzw. Glykole mit einem Molekulargewicht zwischen
62 und etwa 400, die gegebenenfalls auch Äther-, Thioäther- oder Esterbindungen enthalten, und andererseits
Polyester, Polyäther, Polythioäther, Polyacetale, Polycarbonate und Polyesteramide mit Molekulargewichten
von mehr als 400, wie sie für die Herstellung von Polyurethanen an sich bekannt sind.
Geeignete niedermolekulare Dispergiermittel sind
neben Monoalkoholen, wie Butanol, 2-Äthylhexanol,
Amylalkohol und Äthylenglykolmonoäthyläther, sowie üblicherweise in der Polyurethanchemie als Kettenverlängerungs-
bzw. Vernetzungsmittel verwendeten Diolen bzw. Triolen, wie z. B. Propylenglykol-( 1,2) und -(1,3),
Butylenglykol-(1,4) und -(2,3), Hexandiol-(1,6). Octandiol-(l,8),
Neopentylglykol, Cyclohexandimethanol (1,4-Bis-hydroxymethylcyclohexan),
2-Methyl-l,3-propandiol. Glycerin, Trimethylolpropan, Hexantriol-(1,2,6),
Butantriol-(1,2.4) oder Trimethyloläthan, insbesondere
jo Glykole mit hydrophilem Charakter, wie z. B. Äthylenglykol,
Diäthylenglykol, Triäthylenglykol, Tetraäthylenglykol
und Polyäthylenglykole mit einem Molekulargewicht bis 400. Daneben können erfindungsgemäß jedoch
auch Verbindungen wie Dipropylenglykol, Polypropy-
Ji lenglykole mit einem Molekulargewicht bis 400,
Dibutylenglykol, Polybutylenglykole mit einem Molekulargewicht bis 400, Thiodiglykol und Ricinusöl als
Dispergiermittel eingesetzt werden, ebenso Esterdiole der allgemeinen Formeln
4(1 HO-(CH2)V-CO-O-(CH2),-OH
und
HO-(CH2)V-O-CO-R-CO-O-(CH2J1-OH
4^ in denen R einen Alkylen- bzw. Arylen-Rest mit 1 — 10, vorzugsweise
2—6 C-Atomen,
χ = 2-6 und
y =3-5
ri0 bedeuten,
z. B. o-Hydroxybutyl-B-hydroxy-capronsäureester,
(ü-Hydroxyhexyl-y-hydroxybuttersäureester,
Adipinsäure-bis-(|j-hydroxyäthyl)esterund
Terephthalsäure-bis(/J-hydroxyäthyl)-ester; sowie
Diolurethane der allgemeinen Formel
HO—(CH2),-O—CO -NH-R'~NH — CO- 0-(CH2),-OH
in der bo z. B. 1,6-Hexamethylen-bis-(/?-hydroxyäthylurethan)
R' einen Alkylen-, Cycloalkylen- oder Arylenrest mit
2—15, vorzugsweise2—6C-Alomen und
χ eine Zahl zwischen 2 und 6
darstellen,
HO—(CH2Jx-N—CO--NH-R" —NH-CO-
oder
4,4'-Diphenylmethan-bis-(rt-hydroxybulylurethan); oder auch
Diolharnstoffe der allgemeinen Formel
■Ν-|ΓΗ,|,-ΟΗ
R'"
in der
R" einen Alkylen-, Cycloalkylen- od.;r Arylenrest mit 2—15, vorzugsweise 2—9, C-Atomen,
R'" = H oder CH3 und χ = 2oder3
bedeuten,
z. B. 4.4'-Diphenylmethan-bis-(j3-hydroxyäthyl harnstoff) oder die Verbindung
/^3 HO—CH2-CH2-NH-CO— NH-/H ">
7\ CH3 CH2-NH-Co-NH-CH2-CH2-OH
Besonders geeignet sind unter den zwei- und dreiwertigen niedermolekularen Alkoholen solche, die,
gegebenenfalls als Mischung oder unter Mitverwendung von höhermolekularen Alkoholen, bei Temperaturen
unter 5O0C flüssig sind.
Die als Dispergiermittel in Frage kommenden Hydroxylgruppen aufweisenden höhermolekularen Polyester
sind z. B. Umsetzungsprodukte von mehrwertigen, vorzugsweise zweiwertigen und gegebenenfalls
zusätzlich dreiwertigen Alkoholen mit mehrwertigen, vorzugsweise zweiwertigen, Carbonsäuren. Anstelle der
freien Polycarbonsäuren können auch die entsprechenden Polycarbonsäureanhydride oder entsprechende
Polycarbonsäureester von niedrigen Alkoholen oder deren Gemische zur Herstellung der Polyester verwendet
werden. Die Polycarbonsäuren können aliphatischen cycloaliphatische^ aromatischer und/oder heterocyclischer
Natur sein und gegebenenfalls, z. B. durch Halogenatome, substituiert und/oder ungesättigt sein.
Als Beispiele hierfür seien genannt:
Bernsteinsäure, Adipinsäure, Korksäure,
Azelainsäure, Sebacinsäure, Phthalsäure,
Isophthalsäure, Trimellithsäure,
Phthalsäureanhydrid,
Tetrahydrophthalsäureanhydrid,
Hexahydrophthalsäureanhydrid,
Tetrachlorphthalsäureanhydrid,
Endomethyientetrahydrophthalsäureanhydrid,
Glutarsäureanhydrid, Maleinsäure,
Maleinsäureanhydrid, Fumarsäure,
dimere und trimere Fettsäuren,
wie Ölsäure, gegebenenfalls in Mischung mit
monomeren Fettsäuren,
Terephthalsäuredimethylester und
Terephthalsäure-bis-glykolester.
Als mehrwertige Alkohole kommen z. B.
Äthylenglykol,
Propylenglykol-(1,2) und -(1,3),
Butylenglykol-(1,4) und -(2,3),
Hexandiol-(l,6),Oktan-diol-(1,8),
Neopentylglykol,
1,4-Bis-hydroxyrnethylcyclohexan,
2-Methyl-l,3-propandiol, Glycerin,
Trimethylolpropan, Hexantriol-(1,2,6),
Butantriol-(1,2,4), Trimethyloläthan,
Triäthylenglykol.Tetraäthylenglykol,
Polyäthylenglykole, Dipropylenglykol,
Polypropylenglykole, Dibutylenglykol und
Polybutylenglykole
in Frage. Die Polyester können anteilig endständige Carboxylgruppen aufweisen. Auch Polyester aus Lactonen,
z. B. ε-Caprolactam oder Hydroxycarbonsäuren, z. B. ω-Hydroxycapronsäure, sind einsetzbar.
Die erfindungsgemäß als Dispergiermittel bevorzugten Polyäther mit höherem Molekulargewicht werden in
an sich bekannter Weise durch Umsetzungen von Starterverbindungen mit reaktionsfähigen Wasserstoffatomen
mit Alkylenoxiden, wie Äthylenoxid, Propylenoxid, Butylenoxid, Styroloxid, Tetrahydrofuran oder
Epichlorhydrin oder mit beliebigen Mischungen dieser Alkylenoxide hergestellt. Vielfach sind solche Polyäther
bevorzugt, die überwiegend primäre OH-Gruppen aufweisen.
Geeignete Starterverbindungen mit reaktionsfähigen Wasserstoffatomen sind z. B.
Wasser, Methanol, Äthanol, Äthylenglykol,
Propylenglykol-(U) oder-(U),
Butylenglykol-( 1,4) oder -(2,3),
Hexandiol-(1,6), Octandiol-( 1,8),
Neopentylglykol,
M-Bis-hydroxymethylcyclohexan,
2-Methyl-l,3-propandiol, Glycerin,
Trimethylolpropan, Hexantriol-(1,2,6),
Butantriol-(1,2,4), Trimethyloläthan,
Pentaerythrit, Mannit, Sorbit, Methylglykosid,
Rohrzucker, Phenol, Isononylphenol,
4^ Resorcin, Hydrochinon,
1,2,2- bzw. l,l,3-Tris-(hydroxyphenyl)-äthan,
Ammoniak, Methylamin, Äthylendiamin,
Tetra- oder Hexamethylendiamin,
Diäthylentriamin, Äthanolamin,
3(1 Diethanolamin, Triäthanolamin,
Anilin, Phenylendiamin,
2,4- und 2,6-Diaminotoluol und
Polyphenyl-polymethylen-polyamine,
wie sie durch Anilin-Formaldehyd-Kondensation erhalten werden. Als Starter kommen darüber hinaus auch
harzartige Materialien des Phenol- und Resoltyps in Frage.
Unter den Polythioätherr. seien insbesondere die
fao Kondensationsprodukte von Thiodiglykol mit sich selbst und/oder mit anderen Glykolen, Dicarbonsäuren.
Formaldehyd, Aminocarbonsäuren oder Aminoalkoho-1^n
angeführt. Je nach den Co-Komponenten handelt es sich bei den Produkten um Polythiomischäther,
b") Polythioätheresteroder Polythioätheresteramide.
Als Polyacetale kommen z. B. die aus Glykolen, wie Diäthylenglykol, Triälhylenglykol, 4,4'-Dioxäthoxy-dipheny!dimethy!me!hu:i,
Hcxandio! und For
herstellbaren Verbindungen in Frage. Auch durch Polymerisation cyclischer Acetale lassen sich erfindungsgemäß
geeignete Polyacetale herstellen.
Als Hydroxylgruppen aufweisende Polycarbonate kommen solche der an sich bekannten Art in Betracht,
die z. B. durch Umsetzung von·Diolen wie Propandiol-(1,3), Butandiol-(1,4) und/oder Hexandiol-(1,6), Diäthylenglykol,
Triäthylenglykol oder Tetraäthylenglykol mit Diarylcarbonaten, z. B. Diphenylcarbonat, oder Phosgen
hergestellt werden können.
Zu den Polyesteramiden und Polyamiden zählen z. B. die aus mehrwertigen gesättigten und ungesättigten
Carbonsäuren bzw. deren Anhydriden und mehrwertigen gesättigten und ungesättigten Aminoalkoholen,
Diaminen, Polyaminen und ihren Mischungen gewönnenen,
vorwiegend linearen Kondensate.
Selbstverständlich können erfindungsgemäß auch, wie schon oben erwähnt. Gemische der genannten
hoch- bzw. niedermolekularen Dispergiermittel eingesetzt werden.
Erfindungsgemäß bevorzugt sind solche Dispergiermittel, welche keine labilen Gruppierungen (z. B.
Estergruppen) enthalten, die während des erfindungsgemäßen Verfahrens durch Hydrolyse oder Aminolyse
zerstört werden können. Derartige Verbindungen mischt man zweckmäßigerweise erst nach Abschluß der
Polyadditionsreaktion der fertigen Dispersion bei.
Die erfindungsgemäß als Dispergiermittel verwendeten Hydroxyverbindungen bzw. deren Gemische sind
so auszuwählen, daß sie (in Mischung mit dem erfindungsgemäß zugesetzten Wasser, gegebenenfalls
OH- oder bevorzugt NH-Verbindungen und gegebenenfalls einem inerten Lösungsmittel) bei der Reaktionstemperatur
flüssig sind, d. h. als Lösung oder Emulsion vorliegen. Die Viskosität bei der Reaktionstemperatur
soll dabei im allgemeinen weniger als 20 000 cP, vorzugsweise weniger als 5000 cP, betragen, damit
die üblichen Rühr- und Mischapparaturen verwendet werden können.
Falls inerte Lösungsmittel mitverwendet werden, dann vorzugsweise solche, die mit Wasser als Azeotrop
abdestillilert werden können, beispielsweise Benzol und Toluol.
Als gegenüber Isocyanaten reaktive Komponente kommen bei der Herstellung der Dispersionen erfindungsgemäß
vor allem Polyamine, Hydrazine und Hydrazide in Betracht. Geeignete Polyamine sind zwei
und/oder mehrwertige, primäre und/oder sekundäre, aliphatische, araliphatische, cycloaliphatische und aromatische
Amine, z. B.
Äthylendiamin, 1,2- und 1,3-PropyIendiamin,
Tetramethylendiamin, Hexamethylendiamin,
Dodekamethylendiamin, Trimethyldiaminohexan,
Ν,Ν'-Dimethyläthylendiamin,
2,2'-Bis-amino-propyl-methylamin,
höhere Homologe des Äthylendiamins, wie
Diäthylentriamin, Triäthylentetramin und
Tetraäthylenpentamin,
Homologe des Propylendiamin, wie
Dipropylentriamin, Piperazin,
Ν,Ν'-Bis-aminoäthyIpiperazin, Triazin,
^Aminobenzylamin^-Aminophenyläthylamin,
l-Amino-S.S^-trimethyl-S-aminomethyl-cyclohexan.
55 4,4'-Diaminodicyclohexylmethan und -propan,
1,4-Diaminocyclohexan,
Phenylendiamine, Naphthylendiamine,
Kondensate aus Anilin und Formaldehyd, Toluylendiamine.
die Bis-aminomethylbenzole und die an einem oder beiden Stickstoffatomen monoalkylierten Derivate
der genannten aromatischen Amine. Die Polyamine haben in der Regel ein Molekulargewicht von
60—10 000. bevorzugt 60—3000, besonders bevorzugt von 60—1000.
Als Hydrazine seien Hydrazin und mono- oder Ν,Ν'-disubstituierte Hydrazine genannt, wobei die
Substituenten C|—Cb-AIkylgruppen, Cyclohexylgruppen
oder Phenylgruppen sein können. Die Hydrazine haben in der Regel ein Molekulargewicht von 32 bis 500.
Hydrazin selbst wird bevorzugt eingesetzt.
Als Hydrazide seien genannt die Hydrazide zwei- oder mehrwertiger Carbonsäuren, wie Kohlensäure,
Oxalsäure, Malonsäure, Bernsteinsäure, Adipinsäure, Sebazinsäure, Acelainsäure, Maleinsäure, Fumarsäure,
Phthalsäure, Isophthalsäure, Terephthalsäure, ferner die Ester der Hydrazinmonocarbonsäure mit zwei- oder
mehrwertigen Alkoholen und Phenolen, wie z. B. Äthandiol, Propandiol-(1,2), Butandiol-(1,2), -(1,3) und
-(1,4), Hexandiol, Diäthylenglykol, Triäthylenglykol, Tetraäthylenglykol, Di-propylenglykol, Tripropylenglykol
und Hydrochinon, sowie die Amide der Hydrazinmonocarbonsäure (Semicarbazide) mit z. B. den vorstehend
genannten Di- und Polyaminen. Die Hydrazide haben in der Regel ein Molekulargewicht von
90—10 000, bevorzugt 90—3000, besonders bevorzugt von 90—1000.
Die vorstehend genannten Amine und Hydrazine werden in Form ihrer verdünnten wäßrigen Lösungen
eingesetzt oder -gemischt mit dem Dispergiermittel- mit der erforderlichen Menge Wasser verdünnt.
Als erfindungsgemäß einzusetzende Ausgangskomponenten kommen ferner aliphatische, cycloaliphatische,
araliphatische, aromatische und heterocyclische Polyisocyanate in Betracht, wie sie z. B. von W. Siefken
in Justus Liebigs Annalen der Chemie, 562, Seiten 75 bis 136, beschrieben werden, beispielsweise
Äthylen-diisocyanat,
1 ^-Tetramethylendiisocyanat,
1.6- H examethylendiisocyanat,
1 ,n-Dodecandiisocyanat,
Cyclobutan-1,3-diisocyanat,
Cyclohexan-13- und -1,4-diisocyanat
sowie beliebige Gemische dieser Isomeren,
l-Isocyanato^.S-trimethyl-S-isocyanato-
methyl-cydohexan
(DE-AS 12 02 785, US-PS 34 01 190),
2,4- und 2,6-Hexahydrotoluylendiisocyanat
sowie beliebige Gemische dieser Isomeren,
Hexahydro-1 ,3- und/oder
-M-phenylen-diisocyanat,
Perhydro-2,4'- und/oder
^^'-diphenylmethan-diisocyanat,
U-und 1,4-Phenylendiisocyanat,
2,4- und 2,6-Touylendiisocyanat
sowie beliebige Gemische dieser Isomeren,
Diphenylmethan-2,4'- und/oder -^'-diisocyanat.
Naphthylen-1,5-diisocyanat,
Triphenylmethan-4,4',4"-triisocyanat,
Polyphenyl-polymethylen-polyisocyanate,
wie sie durch Anilin-Formaldehyd-Kondensation und
anschließende Phosgenierung erhalten und z. B. in den GB-PS 8 74 430 und 8 48 671 beschrieben werden, m-
und p-Isocyanatophenyl-sulfonyl-isocyanate gemäß der
US-PS 34 54 606, perchlorierte Arylpolyisocyanate, wie sie z.B. in der DE-AS 1157 601 (US-PS 32 77 138)
beschrieben werden, Carbodiimidgruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie in der DE-PS 10 92 007 (US-PS
31 52 162) beschrieben werden, Diisocyanate, wie sie in der US-PS 34 92 330 beschrieben werden, Allophanatgruppen
aufweisende Polyisocyanate, wie sie z. B. in der GB-PS 9 94 890, der BE-PS 7 61 626 und der veröffentlichten
NL-Patentanmeldung 7102 524 beschrieben
werden, Isocyanuratgruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie z. B. in der US-PS 30 01 973, in den DE-PS
10 22 789, 12 22 067 und 10 27 394 sowie in den DE-OS 19 29 034 und 20 04 048 beschrieben werden, Urethangruppen
aufweisende Polyisocyanate, wie sie z. B. in der BE-PS 7 52 261 oder in der US-PS 33 94 164 beschrieben
werden, acylierte Harnstoffgruppen aufweisende Polyisocyanate gemäß der DE-PS 12 30 778, Biuretgruppen
aufweisende Polyisocyanate, wie sie z. B. in der DE-PS 11 01 394 (US-PS 31 24 605 und 32 01 372) sowie
in der GB-PS 8 89 050 beschrieben werden, durch Telomerisationsreaktionen hergestellte Polyisocyanate,
wie sie z. B. in der US-PS 36 54 106 beschrieben werden, Estergruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie zum
Beispiel in den GB-PS 9 65 474 und 10 72 956, ir, der US-PS 35 67 763 und in der DE-PS 12 31 688 genannt
werden, Umsetzungsprodukte der obengenannten Isocyanate mit Acetalen gemäß der DE-PS 10 72 385 sowie
polymere Fettsäurereste enthaltende Polyisocyanate gemäß der US-PS 34 55 883.
Es ist auch möglich, die bei der technischen Isocyanatherstellung anfallenden Isocyanatgruppen
aufweisenden Destillationsrückstände, gegebenenfalls gelöst in einem oder mehreren der vorgenannten
Polyisocyanate, einzusetzen. Ferner ist es möglich, beliebige Mischungen der vorgenannten Polyisocyanate
zu verwenden.
Besonders bevorzugt werden in der Regel die technisch leicht zugänglichen Polyisocyanate, z. B. das
2,4- und 2,6-Toluylen-diisocyanat, sowie beliebige Gemische dieser Isomeren (»TDI«), Polyphenyl-polymethylen-polyisocyanate,
wie sie durch Anilin-Formaldehyd-Kondensation und anschließende Phosgenierung hergestellt werden (»rohes MDI«) und Carbodiimidgruppen,
Urethangruppen, Allophanatgruppen, Isocyanuratgruppen, Harnstoffgruppen oder Biuretgruppen
aufweisenden Polyisocyanate (»Modifizierte Polyisocyanate«).
Selbstverständlich können als Isocyanatkomponente erfindungsgemäß auch sogenannte Präpolymere eingesetzt
werden, also Umsetzungsprodukte von nieder- und/oder höhermolekularen Verbindungen mit OH-
und/oder NH-Gruppen (z. B. jenen der oben genannten Art) mit einem Überschuß der vorstehend beschriebenen
monomeren Polyisocyanate.
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt auch die anteilmäßige oder ausschließliche Verwendung von
Isociyanaten bzw. Aminen, Hydrazinen oder Hydraziden, deren Funktionalität über zwei liegt Es ist als
überraschend anzusehen, daß die erfindungsgemäße Umsetzung solcher höherfunktioneller Verbindungen
im Hydroxylgruppen enthaltenden Dispersionsmittel nicht zu festen oder zumindest sehr hochviskosen
Reaktionsprodukten führt, sondern ebenfalls zu fein teiligen, niedrigviskosen Dispersionen.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten, in Hydroxylgruppen enthaltenden Verbindungen
dispergierten Polyadditionsprodukte können, wie schon erwähnt, auch durch anteilige Mitverwendung
von monofunktionellen Isocyanaten, Aminen, Hydrazinderivaten oder Ammoniak modifiziert sein.
So läßt sich beispielsweise das mittlere Molekulargewicht der Polyadditionsprodukte durch den Einbau
solcher monofunktionellen Verbindungen in gewünschter Weise einstellen. Bei Verwendung von Alkanolaminen
mit primären oder sekundären Aminogruppen können Polyharnstoffe und Polyharnstoffpolyhydrazodicarbonamide
aufgebaut werden, die freie Hydroxylgruppen aufweisen. Auch das Einbringen anderer
Gruppierungen, wie z. B. Estergruppen, längerer aliphatischen Reste, tertiärer Aminogruppen, aktiver Doppelbindungen
usw. ist möglich, wenn entsprechend substituierte Mono- oder Diamine bzw. Isocyanate
mitverwendet werden.
Geeignete monofunktionelle Isocyanate sind z. B. Alkylisocyanate, wie Methyl-, Äthyl-, Isopropyl-, Isobutyl-,
Hexyl-, Lauryl- und Stearylisocyanat, Chlorhexylisocyanat, Cyclohexylisocyanat, Phenylisocyanat, ToIyI-isocyanat,
4-Chlor-phenylisocyanat und Di-isopropylphenylisocyanat.
Als Monoamine seien z. B. Alkyl- und Dialkylamine mit Ci-Qs-Alkylgruppen, cycloaliphatische Amine,
wie Cyclohexylamin und Homologe, Anilin und N-Alkylaniline, sowie am Benzolkern substituierte
Anilinderivate, Alkanolamine, wie Äthanolamin, Diäthanolamin, Propanolamin, Dipropanolamin, Butanolamin
und Dibutanolamin, sowie Diamine mit einer tertiären und einer primären bzw. sekundären Aminogruppe,
wie z. B. Ν,Ν-Dimethyl-äthylendiamin und N-Methylpiperazin genannt. Als monofunktionelle
Hydrazinderivate und Hydrazide kommen z. B. Ν,Ν-Dialkylhydrazine, die Hydrazide von Monocarbonsäuren,
Hydrazinmonocarbonsäureester der monofunktionellen Alkohole oder Phenole, sowie Semicarbazide,
wie z. B. Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Butyl-, Hexyl-, Dodecyl-, Stearyl-, Phenyl- und Cyclohexyl-semicarbazid
in Betracht.
Das Molekulargewicht der erfindungsgemäß hergestellten,
in Hydroxylverbindungen dispergierten Polyadditionsprodukte wird durch das Mengenverhältnis
zwischen dem Polyamin, Hydrazin bzw. Hydrazid einerseits und dem Polyisocyanat andererseits bestimmt
(bzw. durch die gegebenenfalls mitverwendeten monofunktionellen Verbindungen). Besonders bevorzugt
werden etwa äquivalente Mengen an Isocyanaten und OH-funktionellen oder bevorzugt NH-funktionellen
Verbindungen im Hydroxylgruppen tragenden Dispergiermittel zur Reaktion gebracht (Primäre Hydroxylgruppen
enthaltende Kettenverlängerungsmittel werden in einem Dispergiermittel umgesetzt, das ausschließlich
sekundäre Hydroxylgruppen aufweist) Man kann auch mit einem begrenzten Isocyanatüberschuß
arbeiten, jedoch erhält man mit zunehmendem Oberschuß Produkte mit relativ höherer Viskosität da der
Überschuß an Polyisocyanat mit dem Dispergiermittel reagiert Dagegen ist ein großer Überschuß an
niedermolekularen Kettenverlängerungsmitteln, beispielsweise Amin, Hydrazin oder Hydrazid, ohne
Viskositätserhöhung möglich, wobei Polyadditionsprodukte mit reaktiven Endgruppen und begrenztem
Molekulargewicht erhalten werden. Im allgemeinen wird ein Äquivalentverhältnis Polyisocyanat/Ketter.verlängerer
zwischen 0,50 und 1,50 eingehalten, vorzugsweise zwischen 0,90 und 1,10, besonders bevorzugt setzt
man etwa äquivalente Mengen ein.
Bei der Umsetzung von Polyisocyanaten mit Polyaminen bzw. Hydrazinen oder Hydraziden in Gegenwart
von Hydroxylgruppen enthaltenden Verbindungen ist zwar die Reaktion zwischen NCO- und NH-Gruppen
stark begünstigt, jedoch nehmen, abhängig von den Reaktionsbedingungen, anteilmäßig auch die OH-Gruppen
des Dispergiermittels an der Reaktion teil. Durch diese Reaktion entstehen Polyharnstoff- und/oder
Polyhydrazodicarbonamidketten, die mit dem als Dispergiermittel dienenden Mono- bzw. bevorzugt
Polyalkohol chemisch verknüpft sind. Solche Endgruppen wirken vermutlich dispergierend auf die Feststoffpartikel.
Der Anteil dieser Teilnahme der OH-Gruppen an der Polyadditionsreaktion ist besonders von der
Temperaturführung und vom Wassergehalt abhängig. Reagieren zu viele höhermolekulare Polyolmoleküle
mit den Polyisocyanaten, so werden hochviskose Dispersionen erhalten. Dies ist offenbar bei der
Verfahrensweise nach der DE-AS 12 60 142 der Fall. Ist andererseits der Anteil der mitreagierenden Polyolmoleküle
zu gering, so besteht die Gefahr, daß die größeren Partikel der gebildeten Dispersionen nicht stabil sind,
sondern sedimentieren. Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt es uns überraschenderweise, den Anteil der
NCO/OH-Reaktion gerade so einzustellen, daß einerseits
feinteilige Dispersionen mit der gewünschten niedrigen Viskosität entstehen, andererseits aber auch
gröbere Anteile der Dispersionen noch so stabil sind, daß sie auch nach langer Lagerung selbst bei erhöhter
Temperatur nicht sedimentieren.
Bei der Verwendung von niedrigviskosen.ausschließlich
sekundäre OH-Gruppen aufweisenden Polyäthern
ίο bzw. von wenig reaktiven (aliphatischen) Isocyanaten
kann der Anteil der mitreagierenden Polyolmoleküle für die Erzielung einer stabilen Dispersion in manchen
Fällen der NCO/NH-Polyaddition jedoch zu gering sein.
In diesen Fällen ist es zweckmäßig, emulgierend
!5 wirkende und so die Stabilität der Dispersion erhöhende
Substanzen mit in die Polyadditionsreaktion einzubeziehen. Solche Substanzen sind z. B. lineare Polyäther vom
mittleren Molekulargewicht 300—4000, die an beiden oder vorzugsweise nur an einem Kettenende NCO-Gruppen
oder aber Amino- bzw. Hydrazidgruppen enthalten.
Es ist z. B. möglich, in untergeordneten Mengen Isocyanataddukte von Diolen der allgemeinen Formel
R'"
R'"
HO-CH-CH2-N-CH2-CH-I
CO-NH-R-NH-CO-O-^CH2-CH-OY-CH2-Ch2-X-R'
RIV I
als Emulgierhilfsmittel milzuverwenden, in welcher
R einen zweiwertigen Rest darstellt, wie er
durch Entfernung der Isocyanatgruppen aus einem Diisocyanat des Molekulargewichts
112 -1000 erhalten wird.
X für Sauerstoff oder - N R" - steht,
R' und R" gleich oder verschieden sind und für einwertige Kohlenwasserstoffreste mit
1 — 12 Kohlenstoffatomen stehen,
R"' für Wasserstoff oder einen einwertigen
Kohlenwasserstoffrest mit 1—8 Kohlenstoffatomen steht,
Rlv ein Wasserstoffatom oder — CH3 und
π eine ganze Zahl von 4—89 bedeutet.
Die Herstellung solcher emulgierend wirkenden Die ist z. B. in der DE-OS 23 14 512 beschrieben.
Erfindungsgemäß gegebenenfalls mitzuverwendende dispergierend wirkende- modifizierte Polyäther sind
neben jenen der obigen allgemeinen Formel z. B. auch die Additionsprodukte von überschüssigen Di- und/oder
Polyisocyanaten, wie sie oben beispielhaft genannt wurden, an mono- und/oder bifunktionelle Hydroxylpolyäther
vom mittleren Molekulargewicht 300—4000, die gegebenenfalls durch Dünnschichten von nicht umgesetztem
freiem Isocyanat befreit wurden. Gegebenenfalls können solche Isocyanatpräpolymere aber auch mit
dem überschüssigen freien Isocyanat zu Allophanat-Isocyanaten
umgesetzt werden. Ferner ist es möglich, die Isocyanatendgruppen enthaltenden Additionsprodukte
mit überschüssigen Diaminen oder Hydrazin z. B. nach DE-AS 11 22 254 oder 11 38 200 in Amino- oder
Semicarbazidendgruppen aufweisende Polyäther zu überführen.
Auch Aminoendgruppen aufweisende Poiyäther, wie sie z. B. nach den Verfahren der US-PS 31 55 278 oder
j5 der DE-AS 12 15 373 hergestellt werden können, sind
erfindungsgemäß als Dispergierhilfsmittel einsetzbar.
Man kann schließlich auch Hydroxylpolyäther mit Phosgen in die Chlorameisensäureester überführen und
diese anschließend mit überschüssigem Dia-nin oder Hydrazin umsetzen. Wie schon erwähnt, sind solche
Polyäther als Dispergierhilfsmittel bevorzugt, die nur an einem Kettenende eine NCO- oder N ^-Gruppierung
tragen.
Den erfindungsgemäß besonders bevorzugten Dis-
persionen mit einem Feststoffgehalt von ca. 10—60 Gew.-% werden jedoch im allgemeinen nur etwa bis zu
15 Gew.-%, vorzugsweise bis zu 3 Gew.-% (bezogen auf Gesamtmenge von Polyol und Feststoff), der dispergierend
wirkenden modifizierten Polyäther zugesetzt. (Bei Dispersionen mit höherem bzw. niedrigerem Feststoffgehalt
wird entsprechend mehr bzw. weniger des Dispergierhilfsmittels verwendet.)
Gemäß einer weniger bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen Verfahrens ist es auch möglich,
Verbindungen der oben genannten Art mit 2 oder mehreren primären Hydroxylgruppen und einem
Molekulargewicht von 62 bis 400 (ggf. zusammen mit einwertigen primären Alkoholen) mit Polyisocyanaten
zu Polyurethandispersionen umzusetzen. Es muß dabei jedoch beachtet werden, daß in diesem Fall nur
Dispergiermittel in Frage kommen, welche ausschließlich sekundäre Hydroxylgruppen tragen und vorzugsweise
ein Molekulargewicht von mehr als etwa 500 aufweisen, damit eine selektive Reaktion des Polyisocyanate
mit den primären Hydroxylverbindungen gewährleistet ist
Die Menge des erfindungsgemäß während der Polyadditionsreaktion anwesenden Wassers ist sowohl
in bezug auf Teilchengröße, Teilchengrößenverteilung als auch Endviskosität der Dispersion von entscheidender
Bedeutung. Dabei müssen mehrere Faktoren gleichzeitig berücksichtigt werden: die Viskosität und
Hydrophilie bzw. Hydrophobie des verwendeten, alkoholische Gruppen enthaltenden, Dispergiermittels,
die Löslichkeit oder Emulgierbarkeit der für die Isocyanatpolyaddilion vorgesehenen Ausgangskomponenten,
der Feststoffgehalt der entstehenden Dispersion und die Temperaturführung. Darüber hinaus kann die
Reihenfolge und Art der Zugabe mit von Einfluß sein. Mit zunehmendem Wassergehalt tritt, wie oben
beispielhaft ausgeführt, besonders bei etwas hydrophilen höhermolekularen Dispergiermitteln eine bedeutende
Erhöhung der Viskosität auf. Dieser Effekt verstärkt sich bei der fortschreitenden Polyaddition im wasserverdünnten
Alkohol. Dadurch ist die maximale Menge des mitverwendeten Wassers begrenzt. In allen Fällen
muß eine gute Durchmischbarkeit des Reaktionsgemisches in Anwesenheit des Wassers während der
Polyadditionsreaktion bzw. während der anschließenden Wasserdestillation gewährleistet sein. Im allgemeinen
wird man weniger als 35 Gew.-%, jedoch mindestens etwa 7 Gew.-°/o Wasser, bezogen auf die
Gesamtmenge des Reaktionsgemisches zusetzen (je höher der angestrebte Feststoffgehalt der Dispersion
ist, desto mehr Wasser sollte mitverwendet werden). Als optimale Menge Wasser ist jene zu betrachten, die
einerseits eine möglichst niedrige Endviskosität der erfindungsgemäß hergestellten Dispersionen ermöglicht
und andererseits das Überdestillieren unnötig großer Mengen Wasser erspart. In vielen Fällen liegt die
bevorzugte Wassermenge bei insgesamt 10—25 Gew.-%. bezogen auf das Reaktionsgemisch. Bei
Verwendung stark hydrophiler Alkohole können auch geringere Mengen Wasser, ab ca. 4 Gew.-%, verwendet
werden.
Um eine möglichst niedrige Er.dviskosität zu erreichen, ist es ferner von Vorteil, die Reaktionstemperatur
schon zu Beginn der Polyadditionsreaktion möglichst hoch, am besten nahe dem Siedepunkt des Wassers zu
wählen.
Durch Verwendung von Kesselrührapparaturen mit Rückflußkühler kann in einfacher Weise bei der stark
exotherm verlaufenden Isocyanatreaktion die Reaktionswärme durch Kochen unter Rückfluß abgeführt
werden. Gleichzeitig werden gegebenenfalls in der Gasphase oberhalb des flüssigen Reaktionsgemisches
sich bildende Addukte kontinuerlich in »statu nascendi« vom Wasser in die flüssige Phase gespült und feindispers
verteilt.
Die Vermischung des Dispergiermittels mit den Reaktionskomponenten kann in verschiedener Weise
erfolgen Im einfachsten Falle legt man in einer Kessel-Rührapparatur das Hydroxylgruppen enthaltende
Dispergiermittel, die erforderliche Menge Wasser und die NH-Verbindung (bzw. die primäre Hydroxylverbindung)
vor, erhitzt unter Rühren auf beispielsweise 70—9O0C und läßt die Isocyanatgruppen enthaltende
Komponente so rasch zufließen, daß das Reaktionsgemisch stark unter Rückfluß kocht Bei der Produktion
von Dispersionen mit hohem Feststoffgehalt ist es vorteilhaft das Polyisocyanat(gemisch) in das untere
Drittel der flüssigen Vorlage einzuleiten. In geeigneten Kesselappaaturen kann man gegebenenfalls durch
Anwendung eines geringen Überdruckes die Reaktionstemperatur auf 105—115°C steigern. Wenn die Isocyanatgruppen
vollständig reagiert haben, wird das Wasser und gegebenenfalls anwesendes inertes Lösungsmittel
unter reduziertem Druck abdestilliert und die Dispersion durch ein Sieb abgelassen. Selbstverständlich kann
man in vielen Fällen die gegebenenfalls wäßrige Lösung der NH-Verbindung und das Polyisocyanat auch
gleichzeitig in das mit Wasser verdünnte Dispergiermittel zufließen lassen. Hierbei ist jedoch ein Überschuß an
Isocyanat zu vermeiden. Ein Teil der Reaktionswärme kann ferner dadurch verbraucht werden, daß das
ίο Polyisocyanat bei Raumtemperatur beispielsweise mit
einem Teil des als Dispergiermittel verwendeten Alkohols unmittelbar vor der Zugabe gemischt wird.
Wünscht man, beispielsweise im Falle einer großtechnischen Produktion von mehr als !000 rnoto, das
erfindungsgemäße Verfahren kontinuierlich durchzuführen, kann man das Dispergiermittel, die Reaktionskomponenten und das Wasser in Durchlaufmischern
kontinuierlich eindosieren. Wegen der mit zunehmendem Feststoffgehalt sehr stark exothermen Reaktion
und damit steigendem Dampfdruck muß die Verweiizeit so kurz sein, daß die Reaktionstemperatur im
Vormischer möglichst 1000C nicht überschreitet. Bei der Herstellung einer 40%igen Dispersion liegt ζ B. die
Durchlaufgeschwindigkeit nicht wesentlich über 1—3
Sekunden. Das so vorgemischte Reaktionsgut wird in einen Ausrührkessel eingeleitet und nach einer Verweilzeit
von 20—30 Minuten in ein Gefäß zur Destillation des Wassers abgedrückt.
Die Wasserdestillation kann auch zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen, allerdings weisen die so erhaltenen
Dispersionen eine höhere Viskosität auf.
In der Praxis wird man zur Erzielung einer besonders niedrigen Viskosität dem diskontinuierlichen Kesselverfahren
und der sofortigen Wasserdestillation wegen seiner außerordentlichen Einfachheit, Sicherheit in der
Reaktionsführung und Reproduzierbarkeit den Vorzug geben.
In der fertigen Dispersion kann selbstverständlich jener Gehalt an Wasser verbleiben, der für spätere
Umsetzungen, beispielsweise für die Herstellung von Polyurethan-Schaumstoffen erforderlich ist.
Die Konzentration der Polyadditionsprodukte im Hydroxylgruppen tragenden Dispergiermittel kann in
weiten Bereichen schwanken, liegt aber im allgemeinen zwischen 1 und 60 Gew.-°/o, besonders zwischen 5 und
50 Gew.-°/o. Je nach ihrer Konzentration haben die erfindungsgemäß hergestellten Dispersionen Viskositäten
bis zu 80 000 cP, vorzugsweise bis zu 40 000 cP. bei 250C. Nach ihrer Verdünnung auf 10 Gew.-%
so Feststoffgehalt ist die Viskosität im allgemeinen kleiner als 2500, vorzugsweise kleiner als 1500 cP bei 25° C. Es
ist ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens, daß in vielen Fällen die in sehr hoher
Konzentration hergestellten Dispersionen nach dem Verdünnen mit dem gleichen Dispergiermittel eine
relativ niedrigere Viskosität aufweisen als vergleichbare
Produkte, die direkt mit niedrigerem Feststoffgehalt hergestellt wurden.
In Kesselrührapparaturen mit Rückflußkühler können,
wie oben ausgeführt trotz der stark exothermen Reaktion von NCO- mit NH-Gruppen erfindungsgemäß
Dispersionen mit überraschend hohem Feststoffgehalt (bis über 50%) kostensparend hergestellt werden. Da
die Dispersionen meistens mit einem Feststoffgehalt um etwa 10 Gew.-% für die Herstellung von Polyurethankunststoffen
angewandt werden, besteht die Möglichkeit auch solche Hydroxylgruppen enthaltenden Alkohole,
beispielsweise Polyester, in eroßen Gewichtsantei-
len als Mischkomponente mit zu verwenden, die bei den
Temperaturen der Dispersionsherstellung mit Wasser oder NH-Verbindungen evil, partiell Reaktionen (z. 3.
Hydrolyse oder Aminolyse) eingehen würden. Aus einer
fertigen 40%igen Polyhydrazodicarbonamid-Dispersion in Polyäther erhält man z. B. durch Einrühren der
gleichen bzw. der 3fachen Menge Polyester (s. Beispiel 7) eine 20(10)%ige Dispersion mit einem Polyäther/Polyester-Gewichtsverhältnis
von 3:5 (1:5) und einer Viskosität, die nur wenig über der Viskosität des reinen to
Polyesters oder sogar darunter liegt.
Überraschenderweise sind derartige Dispersionen in Polyolgemischen auch dann stabil, wenn unter sonst
gleichen Bedingungen der Polyäther und der Polyester nicht miteinander mischbar sind. Offenbar wirkt in ts
diesen Fällen der eindispergierte Polyurethanfeststoff als Emulgator, der eine Trennung des Systems in zwei
Phasen auch bei längerer Lagerzeit verhindert. Es ist dies ein weiterer wichtiger Vorteil des erfindungsgemäßen
Verfahrens, da aus derartigen stabilisierten Polyester/Polyäther-Systemen neuartige, auf anderem
Wege nicht zugängliche Polyurethan-Kunststoffe hergestellt werden könen.
Die Verwendung von höhermolekularen, Hydroxylgruppen enthaltenden Polyäthern als Dispergiermittel
ermöglicht im erfindungsgemäßen Verfahren, wie schon erwähnt, eine besonders ökonomische, schonende und
variationsreiche technische Produktion von Dispersionen mit hohen Feststoffkonzentrationen, welche gegebenenfalls
als »Masterbatch« dienen können. Die Verwendung von Polyäthern hat jedoch noch einen
weiteren großen Vorteil: Bei der großtechnischen Produktion von Polyäthern fallen meistens wäßrige
Rohpolyäther-Zwischenstufen mit einem Wassergehalt von 8—12 Gew.-% an, in denen 0,3—1 Gew.-°/o
Alkalisulfate gelöst und zusätzlich 1 —3 Gew.-% Toluol suspendiert sind. Üblicherweise wird eine solche
»Rohpolyäthersuspension« zunächst durch Destillation unter reduziertem Druck bis auf eine Restmenge von
0,4—1 Gew.-% vom Wasser und vom Toluol befreit. Dabei fallen die Alkalisulfate aus und können mit Hilfe
von Schwammfiltern isoliert werden.
Der sulfatfreie, 0,5—1 Gew.-% Wasser enthaltende Polyäther wird durch Dünnschichten weitgehend vom
Restwasser befreit, so daß der Wassergehalt der gereinigten Polyäther-Handelsware weniger als 0,5
Gew.-% beträgt. Für das erfindungsgemäße Verfahren ist es jedoch nicht erforderlich, einen hochgereinigten
praktisch wasserfreien Polyäther einzusetzen. Vielmehr genügt es, die Rohpolyäther-Vorstufen entweder vor
dem Dünnschichten, oder, was besonders vorteilhaft is', die »Rohpolyäthersuspension« (mit etwa 10% Wasser,
Alkalisulfat und Toluolanteil) einzusetzen. Die Entfernung des Wassers, des Toluols und des Sulfats erfolgt
nach Beendigung der Isocyanatpolyaddition nach dem erfindungsgemäßen Verfahren durch Destillation und
Filtration.
Die nach dem erfhdungsgemäßen Verfahren hergestellten
Dispersionen können als »modifizierte« nieder- bzw. höhermolekulare Polyhydroxyverbindungen in an bo
sich bekannter Weise zusammen mit Polyisocyanaten der oben genannten Art, gegebenenfalls zusammen mit
nichtmodifizierten Polyhydroxyverbindungen bzw. Polyaminen, Hydrazinen oder Hydraziden der oben
genannten Art als Kettenverlängerungsmittel und b5 gegebenenfalls Treibmitteln, Katalysatoren und weiteren
Zuschlagstoffen zu Polyurethankunststoffen mit verbesserten mechanischen Eigenschaften umgesetzt
werden. Beispielhaft seien Schaumstoffe, Elastomere homogene und poröse Überzüge und Beschichtungen
Lacke und thermoplastisch verarbeitbare Polyurethan« genannt. Darüber hinaus können die Verfahrensproduk
te auch als solche bzw. nach Umsetzung mit einen Polyisocyanatüberschuß zu »modifizierten« Präpolyme
ren zur Herstellung von wäßrigen Polyurethandisper sionen nach bekannten Verfahren dienen.
Für die Eigenschaftsverbesserungen, die die erfin dungsgemäßen Verfahrensprodukte in der. darau:
hergestellten Polyurethan-Kunststoffen bewirken (vo allem verbesserte Stauch-Härte) ist insbesondere aucl
die Teilchengröße der dispergierten Polyadditionspro dukte von ausschlaggebender Bedeutung. So muß ζ. Β
bei der Verwendung von Polyäther-Dispersionen al Ausgangsmaterial für die Herstellung von Polyurethan
Schaumstoffen der Durchmesser der Füllstoffteilchei weit unterhalb der Zellstegdimensionen (20—50μπι
liegen. In Polyurethanbeschichtungen müssen di< Teilchen ebenfalls so klein sein, daß selbst bei seh;
dünnen Auftragen gleichmäßige Beschichtungen mi glatter Oberfläche erhalten werden.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren entstehei nun vorteilhafterweise Dispersionen, deren Teilchen
größe von 0,01—Γ μιη, bzw. bevorzugt 0,1 — 1 μπι, der
anwendungstechnischen Forderungen gut entspricht.
Die folgenden Beispiele erläutern das erfindungsge mäße Verfahren. Wenn nicht anders vermerkt, sine
Zahlenangaben als Gewichtsteile bzw. Gewichtspro zente zu verstehen.
Beispiele la—Ic
20%ige Polyhydrazodicarbor.amid-Dispersion in tri funktionellem Polyäther;
NCO .
Kennzahl { -..,,
V. NH
= 100
Rezeptur:
80,0 Gew.-Teile eines auf Trimethylolpropan gestarteten
Polyäthers aus Propylenoxid und Äthylenoxid mit der OH-Zahl 34 und ca
80% primären OH-Gruppen (nachfolgend als »Polyäther I« bezeichnet) als Dispergiermittel;
16,9 Gew.-Teile Toluylendiisocyanat
(Isomerengemisch 2,4- : 2,6- = 80 :20 nachfolgend als »T 80« bezeichnet);
3,1 Gew.-Teile Hydrazin (als Hydrat 99%ig, gegebenenfalls mit Wasser verdünnt zugefügt).
Wassergehalt: siehe Tabelle 1.
Allgemeine Arbeitsweise
In einer Kesselrührapparatur mit Rückflußkühler werden das auf 70° C vorgewärmte Dispergiermittel und
das mit Wasser verdünnte Hydrazinhydrat vermischt und unter Rühren auf 80° C erhitzt. Dann wird das
Diisocyanatgemisch rasch in den Rührkegel eingetragen. Die Polyaddition setzt sofort unter starkem
Kochen des Wassers unter Rückfluß ein. Die Temperatur wird nach der Diisocyanatzugabe innerhalb von
20—30 Minuten (gegebenenfalls durch Kühlung) auf 60—80°C gesenkt und unter reduziertem Druck das
Wasser abdestilliert. Gegen Ende läßt man die Temperatur auf 90—1200C steigen, bis kein Wasser
mehr übergeht und filtriert, wenn es die Viskosität erlaubt (Beispiele Ib und Ic), durch ein ΙΟΟ-μΓη-Sieb.
4 G3G 12G/2" 1
Tabelle 1
Beispiel Gew.-% Wasser, bezogen auf
Reaktionsge- Dispergiermittel Feststoff
misch (einschl.
Wasser)
Dispersion
(wasserfrei)
Viskosität 25 C
[cp]
20%
Aussehen
4,8
7,9
6,3
10,7
25,2
42,7
lc 11,3 16,0 64,0
*) Durch Zusatz von Polyäther I auf 10% Feststoffgehalt verdünnt 5,0
8,5
12,8
268000
2700
2315
1350*)
Paste
feintei'ige
Dispersion
feinteilige
Dispersion
Vergleichsbeispiel Id
Wiederholt man Beispiel la, jedoch ohne Zusatz von
Wasser, so erfolgt unter sonst gleichen Bedingungen eine Verpestung des Reaktionsgemisches schon während
der Diisocyanat-Zugabe.
Vergleichsbeispiel 1 e
Wiederholt man Beispiel la mit 50 Gew.-% Wasser im Reaktionsgemisch, so erfolgt Phasentrennung; beim
Entfernen des Wassers tritt Verpestung auf.
Beispiel 2
40%ige Polyhydrazodicarbonamid-Dispersion
trifunktionellem Polyäther
in Polyäther I auf 20 bzw. 10% Feststoff verdünnt von 1550 bzw. 1050cP/25°C).
Reaktionsbedingungen
In Abänderung der Arbeitsweise von Beispiel la wird
in einem 500-1-Rührkessel gearbeitet und das Diisocyanatgemisch
nicht in den Rührkegel, sondern in das untere Drittel des Kessels mit geringem Vordruck
eingeleitet.
Vergleichsversuch
Ohne Zugabe von Wasser tritt bereits Verpestung des Reaktionsgemisches und Stillstand des Rührers ein,
bevor noch die Gesamtmenge an Diisocyanat zugefügt ist.
Beispiel 3
Die Rezeptur ist analog zu Beispiel 1 a, aber auf 40% Feststoffgehalt eingestellt.
Bei einem Wassergehalt von 20 Gew.-%, bezogen 20%ige modifizierte Polyhydrazodicarbonamid-Di-
auf das Reaktionsgemisch einschließlich Wasser (das 40 spersion in trifunktionellem Polyäther; Kennzahl = 100
sind 41,5 bzw. 62 bzw. 25 Gew.-%, bezogen auf Dispergiermittel bzw. auf Feststoff bzw. auf wasserfreie
Dispersion), erhält man eine sehr feinteilige Dispersion (0,3-2 μΐη) mit einer Viskosität von 12 8OOcP/25°C bei·
einem Restwassergehalt von 0,4% (mit zusätzlichem 4ί
HO-CH2-Ch2-N-CH2-CH2-OH
Rezeptur:
80,0 Gew.-Teile Polyäther I;
14,3 Gew.-Teile Diisocyanat T80;
3,2 Gew.-Teile des Diolharnstoffäthers
CO-Nh-(CH2U-NHCO-O-(CH2-CH2-O)4X-C4H9
3,5 Gew.-Teile Hydrazin (in Form von 99%igem Hydrazinhydrat; mit Wasser verdünnt
zugegeben) und insgesamt
11,9Gew.-% Wasser, bezogen auf Reaktionsmischung
(= 16,8%, bezogen auf Dispergiermittel; 67,4%, bezogen auf Feststoff; 13,5%, bezogen auf wasserfreies
Endprodukt).
Die Arbeitsweise ist analog zu Beispiel la. Der e>o
Diolharnstoffäther wird jedoch vorher mit einem Überschuß des Diisocyanats (Kennzahl 200) bei 1000C
umgesetzt, nach dem Abkühlen mit der restlichen Menge an Diisocyanat T 80 versetzt versetzt und in
dieser Form in die Vorlage eingetragen. h-,
Die entstehende sehr feinteilige Polyol-Dispersion hat bei einem Restwassergehalt von 0,5 Gew.-% eine
Viskosität von 2120 cH/2i C.
Beispiel 3a
Kennzahl = 100
Rezeptur:
80,0 Gew
-Teile eines auf Trimethylolpropan gestarteten Polyäthers (Polyäther II) aus Propylenoxid
und Äthylenoxid (OH-Zahl = 35; ca. 70% primäre OH-Gruppen):
14,3 Gew.-Teile Diisocyanat T 80;
4,4 Gew.-Teile Diäthylenglykol;
1,3 Gew.-Teile Hydrazin (als 99%iges Hydrat; mit Wasser verdünnt der Vorlage beigefügt);
sowie insgesamt
13,7 Gew.-% Wasser, bezogen auf das Reaktionsgemisch einschließlich Wasser (= 19,8%,
bez. auf Dispergiermittel; 73,4%, bez. auf Feststoff; 15,9%, bez. auf wasserfreies
Endprodukt).
Die Arbeitsweise ist analog zu Beispiel la, jedoch wird zunächst aus dem Diäthylenglykol und einem Teil
des Diisocyanats (Kennzahl 200) ein Präpolymeres hergestellt dann das restliche Diisocyanat zugesetzt und
das so erhaltene verdünnte Präpolymere in die " Reaktionsmischung eingebracht
Die Viskosität -der entstehenden feinteiligen, 20%igen, im wesentlichen wasserfreien Dispersion liegt
bei2670cP/25°C
Beispiel 4
383%ige, OH-funktionelle Polyhydrazodicarbonamid-Polyharnstoff-Dispersion
in einem linearen PoIyäther
Kennzahl 1
Kennzahl 2
NCO
NH
NCO
NH + OH
100] = !00
100) =
91
Rezeptur
61,7 Gew.
.-Teile eines linearen Polypropylenglykols mit sekundären OH-Gruppen (nachfolgend
Polyäther III genannt;OH-Zahl = 56); 31,0 Gew.-Teile Diisocyanat T 80;
5,2 Gew.-Teile Hydrazin (als 99%iges Hydrazinhydrat;
mit Wasser verdünnt zugefügt);
2,1 Gew.-Teile Äthanolamin; insgesamt
22,3 Gew.-% Wasser, bezogen auf Reaktionsgemisch einschl. Wasser (= 46,5%, bez. auf
Dispergiermittel; 75.1%, bez. auf Feststoff; 28,7%, bez. auf wasserfreie Dispersion).
Die Arbeitsweise ist analog zu Beispiel 2.
Die entstehende stabile, 0,2 Gew.-% Restwasser enthaltende Polyäther-Dispersion hat 40%ig bzw. beim
Verdünnen mit dem verwend?ten Polyäther auf 20 bzw. 10% eine Viskosität von 2460 (680 bzw. 510) cP/25° C.
Beispiel 4a
Modifiziert man die Rezeptur von Beispiel 4 analog zu Beispiel 3, verwendet jedoch als Präpolymeres das
Umsetzungsprodukt des Diisocyanats mit 3 Gew.-% des Dispergiermittels (bezogen auf Gesamtfeststoff), so
erhält man eine in Vergleich zu Beispiel 4 noch feinteiligere Dispersion mit ausgezeichnetem Fließverhalten.
Beispiel 5
40%ige, stark vernetzte Polyharnstoff-Polyhydrazodicarbonamid-Dispersion
in trifunktionellem Polyäther; Kennzahl = 100
Die analog zu Beispiel la hergestellte stabile Dispersion hat 40(bzw. 20 bzw. 10)%ig eine Viskosität
von 18 500 (3800 bzw. 2200) cP/25°C
Beispiel 6
20%ige Polyhydrazodicarbonamid-Dispersion in Polyester;
Kennzahl = 100
Rezeptur:
ίο 80,0 Gew.-Teile eines Polyesters aus Adipinsäure, Trimethylolpropan
und Diäthylenglykol (OH-Zahl = 56; Säure-Zahl = 1; nachfolgend als Polyester ATD bezeichnet);
16,9 Gew.-Teile Diisocyanat T 80;
3,1 Gew.-Teile Hydrazin (als mit Wasser verdünntes
Hydrazinhydrat zugefügt; insgesamt
11,3 Gew.-% Wasser, bezogen auf Reaktionsgemisch einschließlich Wasser (= 16%, bez. auf
Dispergiermittel; 64%, bez. auf Fest
stoff; 12,8%, bez. auf wasserfreie Polyester- Dispersion).
Die Arbeitsweise ist ana'og zu Beispiel 1. Man erhält eine stabile Dispersion, deren Viskosität bei 20 bzw.
10% Feststoffgehalt 35 500 bzw. 24 500 cP/25°C beträgt. Der reine Polyester hat eine Viskosität von
21400cP/25°C.
Vergleichsversuch
Fügt man vor der Zugabe des Diisocyanats der Vorlage kein Wasser zu, so daß lediglich die geringe
Wassermenge aus dem nicht verdünnten Hydrazinhydrat anwesend ist, so erfolgt schon vor Beendigung der
>r> Zugabe des Diisocyanats eine völlige Verfestigung des
Reaktionsgemisches.
Beispiel 7
Dispersion in einem Polyäther/Polyester-Gemisch
Verringert man den Feststoffgehalt der 38,3%igen Dispersion aus Beispiel 4 durch Einrühren von Polyester
ATD (Viskosität 21 400 cP/25°C) auf 20 bzw. 10 Gew.-%, so erhält man eine stabile Polyäther/Polyester-Mischung
mit einer Viskosität von 19 800 bzw. 24 200 cP/25oC.
Eine Mischung aus reinem Polyäther III und Polyester ATD (ohne eindispergierten Feststoff) trennt sich
hingegen schon nach wenigen Stunden in zwei Phasen.
Rezeptur
60,0 Gew.
31,0 Gew.
2,9 Gew.
6,1 Gew.
18,9 Gew.
-Teile Polyäther I;
-Teile Diisocyanat T 80;
Teile Hydrazin (als mit Wasser verdünntes Hydrazinhydrat zugefügt);
-Teile Diäthylentriamin; insgesamt
-% Wasser, bezogen auf das Reaktionsgemisch
einschließlich Wasser (= 38,9%, bez. auf Dispergiermittel; 58,4%, bez. auf Feststoff; 23,3%, bez. auf wasserfreies
Endprodukt).
Beispiel 8
20%ige Polyurethan-Dispersion in Polyäther mit sekundären OH-Gruppen; Kennzahl = 100
Rezeptur:
80,0 Gew.-Teile Polyäther III;
11,8 Gew.-Teile Diisocyanat T 80;
8,2 Gew.-Teile N-Methyldiäthanolamin;
7,0 Gew.-% Wasser, bezogen auf Reaktionsgemisch einschl. Wasser (= 9,4%, bez. auf
Dispergiermittel; 37,5%, bez. auf Feststoff; 7,5%, bez. auf wasserfreie Dispersion).
Verfahrensweise
In einer Rührapparatur werden Polyäther, N-Methyldiäthanolamin
und Wasser bei Raumtemperatur vorgelegt und unter Kühlung das Diisocyanat so langsam
zugefügt, daß die Reaktionstemperatur 500C nicht
überschreitet 60 Minuten nach Zugabe des gesamten Isocyanats wird unter reduziertem Druck das Wasser
abdestillieri. Gegen Ende der Destillation kann die Temperatur allmählich auf 90° C gesteigert werden.
Die Viskosität der so erhaltenen stabilen 20°/aigen Dispersion beträgt 2210 cP/25° C.
Vergleichsversuch
Unter sonst gleichen Reaktionsbedingungen entsteht ohne Zusatz von Wasser zum Reaktionsgemisch eine
Dispersion, die über Nacht sedimentiert
Beispiel 9
20%ige Polyhydrazodicarbonamid-Dispersion in trifunktionellem
Polyäther
Rezeptur:
80,0 Gew.-Teile eines auf Trimethylolpropan gestarteten
Polyäthers aus Propylenoxid und Äthylenoxid (OH-Zahl 28; ca. 80% primäre OH-Gruppen);
7,'i Gew.-Teile Toluyiendiisocyanat; (Isomerengemisch 2,4 zu 2.6 = 65 :35);
10,2 Gew.-Teile 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat;
2,7 Gew.-Teile Hydrazin (als 99%iges Hydrat; mit Wasser verdünnt eingetragen); insgesamt
13,0 Gew.-% Wasser, bezogen auf Reaktionsgemisch einschl. Wasser (= 18,6%, bez. auf
Dispergiermittel; 74,5%, bez. auf Feststoff; 14,9%, bez. auf wasserfreies Endprodukt).
Verfahrensweise
Der Polyäther wird als Rohpolyäther-Suspension mit einem Gehalt von 10,5% Wasser und 0,5% Alkalisulfat
eingesetzt und mit dem Hydrazinhydrat vermischt. Die PolyaddWon erfolgt »in situ« durch Zugabe der
Mischung der genannten Diisocyanate unter den in Beispiel la angegebenen Bedingungen.
Die entstehende, weitgehend wasserfreie 20%ige stabile Dispersion hat eine Viskosität von 4200 cP/25°C
bzw. nach ihrer Verdünnung mit weiterem (wasserfreiem) Polyäther auf 10% von2100cP/25°C.
Beispiel 10
Die Arbeitsweise ist ganz analog zu Beispiel 9, jedoch wird anstelle des reinen Diphenylmethandiisocyanats
ein technisches Produkt eingesetzt, das zum Teil auch drei- und vier Benzolringe enthaltende Polyisocyanate
aufweist. Die Viskosität der 20- bzw. 10%igen stabilen Dispersion beträgt 3200 bzw. 1900 cP/25° C.
Die folgenden Beispiele zeigen Verwendungsmöglichkeiten für die erfindungsgemäßen Dispersionen.
Beispiel 11
100,0 Gew.-Teile der auf 20% Feststoffgehalt eingestellten
Polyhydrazodicarbonamid-Polyäther-Dispersion gemäß Beispiel
Ic,
3,0 Gew.-Teile Wasser
0,2 Gew.-Teile Triäthylendiamin
0,3 Gew.-Teile 2-Dimethylamino-äthanol
0,8 Gew.-Teile eines handelsüblichen Polysiloxan-
Schaumstabilisators und
0.22 Gew.-Teile Zinn(II)-octoat
wurden miteinander vermischt Diese Mischung wurde mit
24,1 Gew.-Teilen Toluyiendiisocyanat
(65% 2,4- und 35% 2,6-lsomeres) und 12,0 Gew.-Teilen Toluyiendiisocyanat
(80% 2,4- und 20% 2,6-lsomeres)
bei Raumtemperatur innig verrf'hrt Nach 8—9 Sek.
bildete sich ein cremeartiges Reaktionsgemisch, dessen Steigzeit 75 Sek. und dessen Abbindezeit 120 Sek.
betrug.
Der erhaltene Schaumstoff zeigte folgende mechanische Eigenschaften:
Rohdichte
Zugfestigkeit
Bruchdehnung
Stauchhärte
nach DIN 53 420
nach DI N 53 571
nach DIN 53 571
nach DIN 53 577
Eindruckversuch nach ASTM D 1564-71 T
Η-Wert bei 25% Verformung (N)
Η-Wert bei 65% Verformung (N)
RH-Wert bei 25% Verformung (N)
(25% RH-Wert/25% Η-Wert) χ 100
65% H-Wert/25% H-Wert
Vergleichsversuch
33 kg/m3
160KPa
190%
53KPa
290
540
200
70%
1.9
Es wurde nach der gleichen Rezeptur gearbeitet, JO jedoch an Stelle der Polyhydrazodicarbonamid-Dispersion
100 Gewichtsteile des als Dispergiermittel verwendeten Polyäthers I eingesetzt. Bei Einhaltung des
gleichen Verhältnisses von NCO/OH-Gruppen (Kennzahl) erhält man einen Schaumstoff der gleichen
Rohdichte, der jedoch nach DIN 53 577 eine Stauchhärte von lediglich 4,8 KPa aufweist.
100,0 Gew.-Teile
5,0 Gew.-Teile
0,2 Gew.-Teile
0,3 Gew.-Teile
l,0Gew.-Teil
0,2 Gew.-Teile
Beispiel 12
der Dispersion aus Beispiel Ic,
Wasser
Triäthylendiamin
2-Dimethylamino-äthanol
Polysiloxan-Schaumstabilisator
und
Zinn(II)-octoat
wurden miteinander vermischt. Diese Mischung wurde mit
28,55 Gew.-Teilen Toluyiendiisocyanat
Toluyiendiisocyanat
(65% 2,4- und 35% 2,6-lsomeres) und
28,55 Gew.-Teilen Toluyiendiisocyanat
(80% 2,4- und 20% 2,6-lsomeres)
bei Raumtemperatur verrührt. Nach 5—7 Sek. bildete sich ein cremeartiges Reaktionsgemisch, dessen Steigzeit
55 Sek. und dessen Abbindezeit 100 Sek. betrug.
Der erhaltene Schaumstoff zeigte folgende mechanische Eigenschaften:
Rohdichte |
nach |
DIN 53 420 |
24 kg/m3
140KPa |
Zugfestigkeit |
nach |
DIN 53 571 |
180% |
Bruchdehnung |
nach |
DIN 53 571 |
4,1 KPa |
Stauchhärte |
nach |
DIN 53 577 |
Eindruckversuch nach ASTM D 1564-71 T
Η-Wert bei 25% Verformung 130
H-Wert bei 65% Verformung 255
RH-Wert bei 25% Verformung 95
(25% RH-Wert/25% Η-Wert) χ 100 73%
65% H-Wert/25% H-Wert 2,0
Beispiel 13
100,0 Gew.-Teile der auf 10% Feststoffgehalt eingestellten
Dispersion aus Beispiel Ic,
3,0 Gew.-Teile Wasser
0,1 Gew.-Teile Triäthylendiamin 0,3 Gew.-Teile 2-Dimethylamino-äthanol
1,0 Gew.-Teil Polysiloxan-Schaumstabilisator
und
0,18 Gew.-Teile Zinn(II)-octoat
wurden miteinander vermischt. Diese Mischung wurde mit
19,2 Gew.-Teilen Toluylendiisocyanat
(65% 2.4- und 35% 2,6-Isomeres
und
19,2 Gew.-Teilen Toluylendiisocyanat
(80% 2,4- und 20% 2,6-Isomeres)
bei Raumtemperatur innig verrührt. Nach 10 Sek. bildete sich ein cremeartiges Reaktionsgemisch, dessen
Steigzeit 102 Sek. und dessen Abbindezeit 180 Sek. betrug.
Der erhaltene Schaumstoff zeigte folgende mechanische Eigenschaften:
Rohdichte nach DIN 53 420 34 kg/m3
Zugfestigkeit nach DIN 53 571 150KPa
Bruchdehnung nach DIN 53 571 200%
Stauchhärte nach DIN 53 577 5,1 KPa
Eindruckversuch nach ASTM D 1564-71 T
Η-Wert bei 25% Verformung 275
Η-Wert bei 65% Verformung 510
RH-Wert bei 25% Verformung 180
(250/0 RH-Wert/25% Η-Wert) χ 100 65%
65% H-Wert/25% H-Wert 1.9
Beispiel 14
100,0 Gew.-Teile der Dispersion aus Beispiel 1 c,
5,0 Gew.-Teile Wasser
0,1 Gew.-Teile Triäthylendiamin
0,3 Gew.-Teile 2-Dimethylamino-äthano!
1,2 Gew.-Teile Polysiloxan-Schaumstabilisator und
0,2 Gew.-Teile Zinn(II)-octoat
wurden miteinander vermischt Diese Mischung wurde mit
28,85 Gew.-Teilen Toluylendiisocyanat
(65% 2,4- und 35% 2,6-Isomeres)
und
28,85 Gew.-Teilen Toluylendiisocyanat
(80% 2,4- und 20% 2,6-Isomeres)
Rohdichte
Zugfestigkeit
Bruchdehnung
Stauchhärte
bei Raumtemperatur innig verrührt. Nach 8 Sek. bildete
sich ein cremeartiges Reaktionsgemisch, dessen Steig- (,5
zeit 60 Sek. und dessen Abbindezeit 100 Sek. betrug.
Der erhaltene Schaumstoff zeigte folgende mechanische Eigenschaften:
nach DIN 53 420
nach DIN 53 571
nach DIN 53 571
nach DIN 53 577
Eindruck versuch nach ASTM D 1564-71 T
Η-Wert bei 25% Verformung
Η-Wert bei 65% Verformung
RH-Wert bei 25% Verformung
(25% RH-Wert/25% Η-Wert) χ 100
65% H-Wert/25% H-Wert
23 kg/m3
140 KPa
190%
3,9 KPa
110
235
80
72%
1.9
Beispiel 15
100,0 Gew.-Teile der auf 10% Feststoffgehalt eingestellten stabilen Polyhamstoff-Polyhydrazodicarbonamid
Dispersion (Polyester zu Polyäther = 5:1) gemäß Beispiel 7
4,0 Gew.-Teile Wasser
0,6 Gew.-Teile Dimethylbenzylamin
0,1 Gew.-Teile Sn(I I)-octoat und
2,0 Gew.-Teile eines handelsüblichen Polysiloxan-Schaumstabilisators
2"' wurden miteinander vermischt. Diese Mischung wurde
mit
52,5 Gew.-Teilen DiisocyanatT80
bei Raumtemperatur innig verrührt. Nach 10 Sek. jo bildete sich ein cremeartiges Reaktionsgemisch, dessen
Steigzeit 65 Sek., und dessen Abbindezeit 125 Sek. betrug.
Der erhaltene Schaumstoff hat im Gegensatz zu den
üblicherweise geschlossenzelligen, reinen Polyester-
j5 Schaumstoffen offene Zellen und eignet sich wegen
seiner gleichmäßigen, sehr feinen Zellstruktur z. B. als
Filtermaterial.
Wiederholt man das Beispiel mit einem Gemisch aus dem reinen Polyester und Polyäther ohne eindispergierten
Polyurethanfeststoff im gleichen Mischungsverhältnis, so erhält man einen zwar offenzelligen Schaumstoff,
jedoch mit wesentlich größeren Zellen, deren Zellmembranen zum Teil noch vorhanden sind.
Die Mischung aus reinem Polyester und Polyäther ist im übrigen, wie schon erwähnt, nicht lagerstabil. Sie
trennt sich schon innerhalb kurzer Zeit beim Stehen bei Raumtemperatur in zwei Phasen.
Beispiel 16
Homogene Polyurethan-Flächengebilde
a) Herstellung eines Präpolymeren
89,7 Gew.-Teile der 40%igen Polyätherdispersion aus
Beispiel 2 werden bei 100— 1100C mit 103 Gew.-Teilen
Diisocyanat T 80 umgesetzt, bis der Gehalt an freiem Isocanat 3,0 Gew.-% beträgt Das so erhaltene
Präpolymere hat eine Viskosität von 24 800 cP/25cC
und ist bei Raumtemperatur lagerstabiL
b) Herstellung eines Polyurethan-Elastomeren
Das Präpolymere wird mit 0,2 Gew.-% Zinn(II)-octoat vermischt und mit Hilfe einer Rakel in einer
Schichtdicke von 500 μΐυ auf eine Glasplatte aufgetragen.
Nach dem Ausheizen bei 110-130° C (30—60 Min.)
erhält man einen gegenüber organischen Lösungsmit-
teln beständigen Film mit guten Festigkeitseigenschaften.
c) Lösungsmittelfreie Beschichtung
Mischt man in einem kleinvolumigen Durchlauf-Schnellrührer das gleiche Präpolymere mit 5 Äquivalent-%
Unterschuß an Äthanolamin und trägt die Mischung mit Hilfe einer Rakel 500 μηι dick nach dem
Umkehrverfahren auf ein Trennpapier auf, so verfestigt sich das sich bildende Elastomere innerhalb weniger
Sekunden in einem Infrarot-Kanal. Auf die noch klebrige Schicht wird ein textiles Substrat unter
leichtem Druck aufkaschiert und die Polyadditionsreaktion in einem Heizkanal mit von 180 auf 1200C
abfallender Temperatur zu Ende geführt.
Das beschichtete Gewebe ist gegen Abrieb und organische Lösungsmittel sehr widerstandsfähig.
Vergleichsversuche
Stellt man aus dem reinen Dispergiermittel (PoIyäther I) ein 3% freie Isocyanatgruppen enthaltendes
Präpolymeres analog zu Beispiel 16 her, heizt dieses mit dem Katalysator unter sonst gleichen Bedingungen aus
und kühlt auf Raumtemperatur ab, so entsteht lediglich eine transparente, klebrige Elastomermasse ohne jede
Strukturfestigkeit, die von der Unterlage nicht abgetrennt werden kann.
Die Mitverwendung von Äthanolamin führt zu einem ähnlichen, klebrigen Produkt.