J1. Hov.
i375
Die vorliegende Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur Herstellung feinteiliger, stabiler und relativ niedrigviskoser
Dispersionen von Polyisocyanatpolyadditionsprodukten in Hydroxylgruppen aufweisenden Verbindungen und die Verwendung
solcher Dispersionen als Ausgangskomponenten für die Herstellung von Polyurethankunststoffen.
In Polyäthern oder Polyestern dispergierte Diisocyanatpolyadditionsprodukte
sind bekannt. Nach der Lehre der DAS 1 168 setzt man Diisocyanate mit bifunktionellen primären Alkoholen
in einem Polyäther oder Polyester (Molekulargewicht 500 - 3000) als Dispergiermedium um, wobei Polyäther bzw. Polyester mindestens
zwei(ausschließlich sekundäre) Hydroxylgruppen im Molekül enthalten. Gemäß DAS 1 260 142 werden in einem Polypropylenglykoläther
als Dispergiermittel NCO- und NH-Gruppen enthaltende Verbindungen 'in situ1 polyaddiert. Bei den genannten Verfahren
entstehen Dispersionen von Polyurethanen, Polyharnstoffen bzw. Polyhydrazodicarbonamiden in mehrwertigen, höhermolekularen, Hydroxylgruppen
enthaltenden Verbindungen, die wegen ihrer auch bei geringerem Feststoffgehalt hohen Viskosität als Verdickungsmittel
für Textil- oder Färbereihilfsmittel empfohlen werden.
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So hat etwa eine 10(20) %ige Polyhydrazodicarbonaitiid-Dispersion
in einem Polypropylenglykoläther gemäß DAS 1 260 142 eine Viskosität von über 10.000 (200.000) cP bei 25°C. Das entspricht der
mehr als 10-(200-)fachen Viskosität des reinen Dispergiermittels.
Bei dem Versuch, eine 40%ige Dispersion herzustellen, erfolgt eine Verfestigung des Reaktionsgemisches, bevor die Polyaddition abgeschlossen
ist. Die schon bei relativ geringen Feststoffanteilen
hohen Viskositäten begrenzen die Verwendungsmöglichkeit der Verfahrensprodukte außerordentlich, da es in vielen Anwendungsgebieten
nicht möglich ist, für ihre Dosierung die üblichen Dosiervorrichtungen zu verwenden. Bei der Herstellung von Polyurethan-Schaumstoffen,
für welche derartige Dispersionen gemäß einem eigenen älteren Vorschlag verwendet werden können, müssen die Viskositäten
der Ausgangsmaterialien beispielsweise unter 2500 cP liegen, wenn man die überwiegend verwendeten Hochdruckmaschinen einsetzt.
Gemäß einem weiteren älteren Vorschlag ist es möglich, weitgehend wasserfreie, relativ niedrigviskose Dispersionen von Polyharnstoffen
und/oder Polyhydrazodicarbonamiden in Hydroxylgruppen aufweisenden Polyäthern herzustellen, wenn man die Polyadditionsreaktion
kontinuierlich in Durchflußmischern ablaufen läßt. Das Verfahren hat den Nachteil, daß eine relativ aufwendige Dosier- und Mischtechnik
nötig ist, die für übliche Produktionschargen unrentabel ist; außerdem kann in manchen Fällen höherer Feststoffkonzentration
die Abführung der Reaktionswärme erhebliche Schwierigkeiten verursachen.
Es wurde nun jedoch überraschend gefunden, daß stabile Dispersionen
mit der erwünschten niedrigen Viskosität auch in einfachen Rührapparaturen produziert werden können, wenn man die Polyaddition
"in situ1 in einem Gemisch aus Hydroxylgruppen enthaltenden
Verbindungen und einer größeren Menge Wasser durchführt und das Wasser nach der Polyadditionsreaktion durch Destillation entfernt.
Ein Wassergehalt von 10, 15 oder 20 Gew.-% (bezogen auf die Gesamtmenge
von Polyäther und Wasser) erhöht beispielsweise die
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Viskosität eines Polyalkylenätherglykols bei 25 C auf das 4-, 8- bzw. über 50-fache des ursprünglichen Wertes (3.50O7 7.300
bzw. über 50.000 cP). Bei weiterer Erhöhung des Wassergehaltes entmischt sich in vielen Fällen die zunächst entstehende Lösung
oder Emulsion unter Phasentrennung.Sowohl die starke Viskositatserhöhung
als auch die Entmischung mußte dem Fachmann die Mitverwendung von Wasser, das außerdem noch als zusätzlicher Reaktionspartner
bei der Isocyanatpolyadditionsreaktion stören könnte, für die technische Herstellung von niedrigviskosen PoIyisocyanatpolyadditionsprodukten
in Hydroxylgruppen enthaltenden Verbindungen ungeeignet erscheinen lassen.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein Verfahren zur in-situ-Herstellung von stabilen Dispersionen von Polyisocyanatpolyadditionsprodukten
in Hydroxylgruppen aufweisenden Verbindungen als Dispersionsmittel durch Umsetzung von
1. organischen Polyisocyanaten mit
2. primäre und/oder sekundäre Aminogruppen und/oder primäre Hydroxylgruppen aufweisenden Verbindungen in
3. mindestens eine Hydroxylgruppe aufweisenden Verbindungen,
wobei die Verbindungen 3) sekundäre Hydroxylgruppen besitzen, falls als Verbindungen 2) solche mit primären Hydroxylgruppen
eingesetzt werden, welches dadurch gekennzeichnet ist, daß man die Reaktionskomponenten in Anwesenheit von mehr als 4 Gew.-%.,
bevorzugt von 7 bis 35 Gew.-% Wasser, besonders bevorzugt 10-25 Gew.-% Wasser, bezogen auf das Reaktionsgemisch einschließlich
Wasser,umsetzt und gegebenenfalls anschließend das Wasser in an sich bekannter Weise entfernt.
Erfindungsgemäß bevorzugt ist es, als Komponente 2) Polyamine
und/oder Hydrazine und/oder Hydrazide einzusetzen.
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Gemäß einer besonderen Ausführungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens können als Reaktionskomponenten 1) bzw. 2) anteilig Monoisocyanate und/oder primäre bzw. sekundäre Monoamine und/oder
Monohydrazide zwecks Einstellung eines bestimmten Molekulargewichts mitverwendet werden. Ebenso ist es möglich, zu diesem
Zweck Hydroxyalkylamine bei der Polyadditionsreaktion zuzusetzen,
Auf diese Weise werden außerdem Polyharnstoff- bzw. Polyhydrazodicarbonamidteilchen
mit reaktiven Gruppen erhalten.
Ferner ist es möglich, anteilig emulgierende und die Dispersion stabilisierende Substanzen wie Amino-, Semicarbazid- oder
Hydrazidgruppen aufweisende Polyäther mitzuverwenden.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind auch die bisher nicht bekannt gewordenen stabilen,10 bis 60 Gew.-% Feststoff enthaltenden
Dispersionen von Polyharnstoffen bzw. Polyhydrazodicarbonamiden in Hydroxy !verbindungen mit einem Molekulargewicht zwischen
62 und 400 bzw. in Hydroxy !verbindungen, welche zu mehr als 30 Gew.-%, vorzugsweise zu mehr als 50 Gew.-%, aus Polyestern und/
oder Polyesteramiden und/oder Polycarbonaten mit einem Molekulargewicht zwischen 400 und 12000, vorzugsweise 800 bis 8000, bestehen.
Dispergiermittel,d.h. die äußere,kohärente Phase,im Sinne der vorliegenden
Erfindung sind 1 bis 8, vorzugsweise 2 bis 6,besonders bevorzugt 2 bis 4, primäre und/oder sekundäre Hydroxyügruipei aufi/veisende
Alkohole mit einem Molekulargewicht von 62 - 16.000, vorzugsweise 62 bis 12.000, besonders bevorzugt 106 bis 8.000.
Es sind dies einerseits z.B. niedermolekulare Alkohole bzw. Glykole mit einem Molekulargewicht zwischen 62 und etwa 400,
die gegebenenfalls auch Äther-, Thioäther- oder Esterbindungen enthalten, und andererseits Polyester, Polyäther, PoIythioäther,
Polyacetale, Polycarbonate und Polyesteramide mit
Molekulargewichten von mehr als 400, wie sie für die Herstellung von Polyurethanen an sich bekannt sind.
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Geeignete niedermolekulare Dispergiermittel sind neben Monoalkoholen
wie Butanol, 2-Äthylhexanol, Amylalkohol und Äthylenglykolmonoäthyläther
sowie üblicherweise in der Polyurethanchemie als Kettenverlängerungs- bzw. Vernetzungsmittel verwendeten
Diolen bzw. Triolen wie z.B. Propylenglykol-(1,2) und -(1,3), Butylenglykol-(1,4) und -(2,3), Hexandiol-(1,6), Octandiol-(1,8),
Neopentylglykol, Cyclohexandimethanol {1,4-Bis-hydroxymethylcyclohexan),
2-Methyl-1,3-propandiol, Glycerin, Trimethylolpropan,
Hexantriol-(1,2,6), Butantriol-(1,2,4) oder
Trimethyloläthan, insbesondere Glykole mit hydrophilem Charakter wie z.B. Äthylenglykol, Diäthylenglykol, Triäthylenglykol, Tetraäthylenglykol
und Polyäthylenglykole mit einem Molekulargewicht bis 400. Daneben können erfindungsgemäß jedoch auch Verbindungen
wie Dipropylenglykol, Polypropylenglykole mit einem Molekulargewicht bis 400, Dibutylenglykol, Polybutylenglykole
mit einem Molekulargewicht bis 400, Thiodiglykol und Ricinusöl als Dispergiermittel eingesetzt werden, ebenso Esterdiole der
allgemeinen Formeln
H0-(CH2)x-C0-0-(CH2)y-0H und
HO-(CH2)x-O-CO-R-CO-O-(CH2)χ-0Η
in denen
R einen Alkylen- bzw. Arylen-Rest mit 1-10, vorzugsweise
2-6, C-Atomen, x = 2 - 6 und y = 3 - 5 bedeuten,
z.B. </-Hydroxybutyl- 6-hydroxy-capronsäureester, w -Hydroxyhexylj^-hydroxybuttersäureester,
Adipinsäure-bis-(/3-hydroxyäthyl)ester
und Terephthalsäure-bis(ß-hydroxyäthyl) ester: ■
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sowie Diolurethane der allgemeinen Formel
HO-(CH2)X-O-CO-NH-R·-NH-CO-O-(CH£)χ-0Η
in der
Rf einen Alkylen-, Cycloalkylen- oder Arylenrest mit
2 - 15, vorzugsweise 2 - 6 , C-Atomen und
χ eine Zahl zwischen 2 und 6 darstellen,
z.B. 1,6-Hexamethylen-bi s- (ß-hydroxyäthy lure than) oder
4,4 '-Diphenylmethan-bis-(c/ -hydr oxy buty lurethan); oder auch
Diolharnstoffe der allgemeinen Formel
HO-(CH5) -N-CO-NH-R"-NH-CO-N-(CH?) -OH
R"' R"'
in der
R" einen Alkylen-, Cycloalkylen- oder Arylenrest mit 2-15 vorzugsweise 2-9, C-Atomen,
R1" = H oder CH, und
x =2 oder 3
bedeuten,
z.B. 4,4'-Diphenylmethan- bis -(ß-hydroxyäthylharnstoff)
oder die Verbindung qtt
HO-CH2-CH2-Nh-CO-NH-/ h \ CH3
Q^CH2-NH-CO-NH-Ch2-CH2-OH
Besonders geeignet sind unter den zwei- und dreiwertigen niedermolekularen
Alkoholen solche, die, gegebenenfalls als Mischung oder unter Mitverwendung von höhermolekularen Alkoholen, bei Temperaturen
unter 5O°C flüssig sind.
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Die als Dispergiermjltel in Frage kommenden Hydroxylgruppen aufweisenden
höhermolekularen Polyester sind z.B. Umsetzungsprodukte von mehrwertigen, vorzugsweise zweiwertigen und gegebenenfalls
zusätzlich dreiwertigen Alkoholen mit mehrwertigen, vorzugsweise zweiwertigen, Carbonsäuren. Anstelle der freien Polycarbonsäuren
können auch die entsprechenden Polycarbonsäureanhydride oder entsprechende Polycarbonsäureester von niedrigen
Alkoholen oder deren Gemische zur Herstellung der Polyester verwendet werden. Die Polycarbonsäuren können aliphatischen
cycloaliphatischer, aromatischer und/oder heterocyclischer Natur sein und gegebenenfalls, z.B. durch Halogenatome, substituiert
und/oder ungesättigt sein. Als Beispiele hierfür seien genannt: Bernsteinsäure, Adipinsäure, Korksäure, Azelainsäure,
Sebacinsäure, Phthalsäure, Isophthalsäure, Trimellitsäure, Phthalsäureanhydrid, Tetrahydrophthalsäureanhydrid, Hexahydrophthalsäureanhydrid,
Tetrachlorphthalsäureanhydrid, Endomethylentetrahydrophthalsäureanhydrid,
Glutarsäureanhydrid, Maleinsäure, Maleinsäureanhydrid, Fumarsäure, dimere und trimere Fettsäuren
wie ölsäure, gegebenenfalls in Mischung mit monomeren Fettsäuren, Terephthalsäuredimethylester und Terephthalsäure-bisglykolester.
Als mehrwertige Alkohole kommen z.B. Äthylenglykol, Propylenglykol-(1,2) und -(,3), Butylenglykol-(1,4) und
-2,3), Hexandiol-(1,6), Octan-diol-(1,8), Neopentylglykol, Cyclohexand!methanol
(1,4-Bis-hydroxymethylcyclohexan), 2-Methyl-1,3-propandiol,
Glycerin, Trimethylolpropan, Hexantriol-(1,2,6),
Butantriol-(1,2,4), Trimethyloläthan, Triäthylenglykol, Tetraäthylenglykol,
Polyäthylenglykole, Dipropylenglykol, Polypropylenglykole, Dibutylenglykol und Polybutylenglykole in Frage.
Die Polyester können anteilig endständige Carboxylgruppen aufweisen. Auch Polyester aus Lactonen, z.B. c.-Caprolactam oder
Hydroxycarbonsäuren, z.B. UJ-Hydroxycapronsäure, sind einsetzbar.
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Die erfindungsgemäß als Dispergiermittel bevorzugten Polyäther mit höherem Molekulargewicht werden in an sich bekannter Weise
durch Umsetzungen von Starterverbindungen mit reaktionsfähigen
Wasserstoffatomen mit Alkylenoxiden wie Äthylenoxid/ Propylenoxid,
Butylenoxid, Styroloxid, Tetrahydrofuran oder Epichlorhydrin
oder mit beliebigen Mischungen dieser Alkylenoxide hergestellt. Vielfach sind solche Polyäther bevorzugt, die überwiegend
primäre OH-Gruppen aufweisen.
Geeignete Starterverbindungen mit reaktionsfähigen Wasserstoffatomen
sind z.B. Wasser, Methanol, Äthanol, Äthylenglykol, Propylenglykol-(1.2)
oder -(1.3), Butylenglykol-(1,4) oder -(2.3), Hexandiol-CI.6) , Octandiol-(1 . 8) , Neopentylglykol, 1.4-Bishydroxymethylcyclohexan,
2-Methyl-1.3-propandiol, Glycerin, Trimethylolpropan, Hexantriol- (1.2.6) , ButantrioM 1.2.4) , Tr imethyloläthan,
Pentaerythrit, Mannit, Sorbit, Methylglykosid,
Rohrzucker, Phenol, Isononylphenol, Resorcin, Hydrochinon, 1.2.2- bzw. 1.1.3-Tris-(hydroxyphenyl)-äthan, Ammoniak, Methylamin,
Äthylendiamin, Tetra- oder Hexamethylendiamin, Diäthylentriamin, Äthanolamin, Diäthanolamin, Triäthanolamin, Anilin,
Phenylendiamin, 2.4 und 2.6-Diaminotoluol und Polyphenyl-polymethylen-polyamine,
wie sie durch Anilin-Formaldehyd-Kondensation erhalten werden. Als Starter kommen darüber hinaus auch
harzartige Materialien des Phenol- und Resoltyps infrage.
Unter den Polythioäthern seien insbesondere die Kondensationsprodukte
von Thiodiglykol mit sich selbst und/oder mit anderen Glykolen, Dicarbonsäuren, Formaldehyd, Aminocarbonsäuren oder
Aminoalkoholen angeführt. Je nach den Co-Komponenten handelt es sich bei den Produkten um Polythiomischäther, Polythioätherester
oder Polythioätheresteramide.
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Als Polyacetale kommen z.B. die aus Glykolen, wie Diäthylenglykol,
Triäthylenglykol/ 4,4'-Dioxäthoxy-diphenyldimethylmethan,
Hexandiol und Formaldehyd herstellbaren Verbindungen in Frage. Auch durch Polymerisation cyclischer Acetale lassen
sich erfindungsgemäß geeignete Polyacetale herstellen.
Als Hydroxylgruppen aufweisende Polycarbonate kommen solche der an sich bekannten Art in Betracht, die z.B. durch Umsetzung
von Diolen wie Propandiol-(1,3), Butandiol-(1,4) und/oder Hexandiol-
(1,6), Diäthylenglykol, Triäthylenglykol oder Tetraäthylenglykol
mit Diarylcarbonaten, z.B. Diphenylcarbonat,oder Phosgen
hergestellt werden können.
Zu den Polyesteramiden und Polyamiden zählen z.B. die aus mehrwertigen
gesättigten und ungesättigten Carbonsäuren bzw. deren Anhydriden und mehrwertigen gesättigten und ungesättigten Aminoalkoholen,
Diaminen, Polyaminen und ihren Mischungen gewonnenen, vorwiegend linearen Kondensate.
Selbstverständlich können erfindungsgemäß auch, wie schon oben erwähnt, Gemische der genannten hoch- bzw. niedermolekularen
Dispergiermittel eingesetzt werden.
Erfindungsgemäß bevorzugt sind solche Dispergiermittel, welche
keine labilen Gruppierungen (z.B. Estergruppen) enthalten, die während des erfindungsgemäßen Verfahrens durch Hydrolyse oder
Aminolyse zerstört werden können. Derartige Verbindungen mischt man zweckmäßigerweise erst nach Abschluß der
Polyadditionsreaktion der fertigen Dispersion bei.
Die erfindungsgemäß als Dispergiermittel verwendeten Hydroxylverbindungen
bzw. deren Gemische sind so auszuwählen, daß sie (in Mischung mit dem erfindungsgemäß zugesetzten Wasser, ge-
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gegebenenfalls OH- oder bevorzugt NH-Verbindungen und gegebenenfalls
einem inerten Lösungsmittel) bei der Reaktionstemperatur flüssig sind, d.h. als Lösung oder Emulsion vorliegen. Die Viskosität
bei der Reaktionstemperatur soll dabei im allgemeinen weniger als 20.000 cP, vorzugsweise weniger als 5.000 cP betragen,
damit die üblichen Rühr- und Mischapparaturen verwendet werden können.
Falls inerte Lösungsmittel mitverwendet werden, dann vorzugsweise solche, die mit Wasser als Azeotrop abdestilliert werden können,
beispielsweise Benzol und Toluol.
Als gegenüber Isocyanaten reaktive Komponente kommen bei der Herstellung der Dispersionen erfindungsgemäß vor allem Polyamine,
Hydrazine und Hydrazide in Betracht.Geeignete Polyamine sind zwei und/oder mehrwertige, primäre und/öder sekundäre,
aliphatische, araliphatische, cycloaliphatische und aromatische
Amine, z.B. Ethylendiamin, 1.2- und 1.3-Propylendiamin, Tetramethylendiamin,
Hexamethylendiamin, Dodekamethylendiamin, Trimethyldiaminohexan, Ν,Ν'-Dimethyläthylendiamin, 2.2'-Bisamino-propyl-methylamin,
höhere Homologe des Äthyldiamins wie Diäthylentriamin, Triäthylentetramin und Tetraäthylenpentamin,
Homologe des Propylendiamin wie Dipropylentriamin, Piperazin,
Ν,Ν'-Bisaminoäthylpiperazin, Triazin, 4-Aminobenzylamin, 4-Aminophenyläthylamin,
1-Amino-3.3.S-trimethyl-S-aminomethylcyclohexan,
4.4'-Diaminodicyclohexylmethan und -propan, 1,4-Diaminocyclohexan,
Phenylendiamine, Naphthylendiamine, Kondensate
aus Anilin und Formaldehyd, Toluylendiamine, die Bisaminomethylbenzole
und die an einem oder beiden Stickstoffatomen monoalkylierten Derivate der genannten aromatischen
Amine. Die Polyamine haben in der Regel ein Molekulargewicht von 60 - 10.000, bevorzugt 60 - 3.000, besonders bevorzugt
von 60-1.000.
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Als Hydrazine seien Hydrazin und mono- oder Ν,Ν'-disubstituierte
Hydrazine genannt, wobei die Substituenten C - Cg-Alkylgruppen,
Cyclohexylgruppen oder Phenylgruppen sein können. Die Hydrazine haben in der Regel ein Molekulargewicht
von 32 bis 500.Hydrazin selbst wird bevorzugt eingesetzt.
Als Hydrazide seien genannt die Hydrazide zwei- oder mehrwertiger Carbonsäuren wie Kohlensäure, Oxalsäure, Malonsäure,
Bernsteinsäure, Adipinsäure, Sebazinsäure, Acelainsäure, Maleinsäure, Fumarsäure, Phthalsäure, Isophthalsäure, Terephthalsäure,
ferner die Ester der Hydrazinmonocarbonsaure mit zwei- oder mehrwertigen Alkoholen und Phenolen wie z.B. Äthandiol,
Propandiol-1,2, Butandiol-1.2, -1.3 und -1.4, Hexandiol,
Diäthylenglykol, Triäthylenglykol, Tetraäthylenglykol, Dipropylenglykol,
Tripropylenglykol und Hydrochinon, sowie die Amide der Hydrazinmonocarbonsaure (Semicarbazide) mit z.B.
den vorstehend genannten Di- und Polyaminen. Die Hydrazide haben in der Regel ein Molekulargewicht von 90 - 10.000, bevorzugt
90 - 3.000, besonders bevorzugt von 90 - 1.000.
Die vorstehend genannten Amine und Hydrazine werden in Form ihrer verdünnten wäßrigen Lösungen eingesetzt oder -gemischt mit
dem Dispergiermittel- mit der erforderlichen Menge Wasser verdünnt.
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Als erfindungsgemäß einzusetzende Ausgangskomponenten kommen
ferner aliphatische, cycloaliphatische, araliphatische, aromatische und heterocyclische Polyisocyanate in Betracht, wie sie
z.-B. von W. Siefken in Justus Liebigs Annalen der Chemie,
562, Seiten 75 bis 136, beschrieben werden, beispielsweise
Äthylen-diisocyanat, 1,4-Tetramethylendiisocyanat, 1,6-Hexamethylendiisocyanat,
1,12-Dodecandiisocyanat, Cyclobutan-1,3-diisocyanat,
Cyclohexan-1,3- und -1,4-diisocyanat sowie
beliebige Gemische dieser Isomeren, 1-Isocyanato-3,3t5-trimethyl-5-isocyanatomethyl-cyclohexan
(DAS 1 202 785, amerikanische Patentschrift 3 401 190), 2,4- und 2,6-Hexahydrotoluylendiisocyanat
sowie beliebige Gemische dieser Isomeren, Hexahydro-1,3- und/oder A ,4-phenylen-diisocyanat,
Perhydro-2,4'- und/oder -4,4!-diphenylmethan-diisocyanat,
1,3- und 1,4-Phenylendiisocyanat, 2,4- und 2,6-Toluylendiisocyanat
sowie beliebige Gemische dieser Isomeren, Diphenylmethan-2,4' - und/oder -4,4'-diisocyanate Naphthylen-1,5-diisocyanat,
Triphenylmethan-4,4'»4"-triisocyanat, PoIyphenyl-polymethylen-polyisocyanate,
wie sie durch Anilin-Formaldehyd-Kondensation und anschließende Phosgenierung erhalten
und z.B. in den britischen Patentschriften 874 430 und 848 671 beschrieben werden, m- und p-Isocyanatophenylsulfonyl-isocyanate
gemäß der amerikanischen Patentschrift 3 454 606, perchlorierte Arylpolyisocyanate,
wie sie z.B. in der deutschen Auslegeschrift 1 157 601 (amerikanische Patentschrift 3 277 138) beschrieben
werden, Carbodiimidgruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie in der deutschen Patentschrift 1 092 007
(amerikanische Patentschrift 3 152 162) beschrieben werden, Diisocyanate, wie sie in der amerikanischen
Patentschrift 3 492 330 beschrieben werden, Allophmnatgruppen
aufweisend» Polyisocyanate, wie sie z.B. in der britischen Patentschrift 994 890, der belgischen Patentschrift 761 626
und der veröffentlichten holländischen Patentanmeldung 7 102 524 beschrieben werden, Isocyanuratgruppen aufweisende
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Polyisocyanate, wie sie z.B. in der amerikanischen Patentschrift
3 001 973, in den deutschen Patentschriften 1 022 789, 1 222 067 und 1 027 394 sowie in den deutschen
Offenlegungsschriften 1 929 034 und 2 004 048 beschrieben werden, Urethangruppen aufweisende Polyisocyanate, wie sie z.B.
in der belgischen Patentschrift 752 261 oder in der amerikanischen Patentschrift 3 394 164 beschrieben werden, acylierte
Harnstoffgruppen aufweisende Polyisocyanate gemäß der deutschen Patentschrift 1 230 778, Biuretgruppen aufweisende
Polyisocyanate, wie sie z.B. in der deutschen Patentschrift 1 101 394 (amerikanische Patentschriften 3 124 605 und
3 201 372) sowie in der britischen Patentschrift 889 050 beschrieben werden, durch Telomerisationsreaktionen hergestellte
Polyisocyanate, wie sie z.B. in der amerikanischen Patentschrift 3 654 106 beschrieben werden, Estergruppen aufweisende
Polyisocyanate, wie sie zum Beispiel in den britischen Patentschriften 965 474 und
1 072 956, in der amerikanischen Patentschrift 3 567 763 und
in der deutschen Patentschrift 1 231 688 genannt werden, Um setzungsprodukte der obengenannten Isocyanate mit Acetalen
gemäß der deutschen Patentschrift 1 072 385 sowie polymere Fettsäurereste enthaltende Polyisocyanate gemäß der amerikanischen
Patentschrift 3 455 883.
Es ist auch möglich, die bei der technischen Isocyanatherstellung anfallenden Isocyanatgruppen aufweisenden Destillationsrückstände, gegebenenfalls gelöst in einem oder mehreren
der vorgenannten Polyisocyanate, einzusetzen. Ferner ist es möglich, beliebige Mischungen der vorgenannten Polyisocyanate
zu verwenden.
Besonders bevorzugt werden in der Regel die technisch leicht zugänglichen Polyisocyanate, z.B. das 2,4- und 2,6-Toluylendiisocyanat
sowie beliebige Gemische dieser Isomeren (11TDI"),
Polyphenyl-polymethylen-polyisocyanate, wie sie durch Anilin-Formaldehyd-Kondensation
und anschließende Phosgenierung hergestellt werden ("rohes MDI") und Carbodiimidgruppen, Urethangruppen,
Allophanatgruppen, Isocyanuratgruppen, Harnstoffgruppen
ader Biuretgruppen aufweisenden Polyisocyanate ("modifizierte Polyisocyanate").
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Selbstverständlich können als Isocyanatkomponente erfindungsgemäß auch sogenannte Präpolymere eingesetzt werden, also Umsetzungsprodukte
von nieder- und/oder höhermolekularen Verbindungen mit OH- und/oder NH-Gruppen (z.B. jenen der oben genannten
Art) mit einem Überschuß der vorstehend beschriebenen monomeren Polyisocyanate.
Das erfindungsgemäße Verfahren erlaubt auch die anteilmäßige
oder ausschließliche Verwendung von Isocyanaten bzw. Aminen, Hydrazinen oder Hydraziden, deren Funktionalität über zwei
liegt. Es ist als überraschend anzusehen, daß die erfindungsgemäße Umsetzung solcher höherfunktioneller Verbindungen im
Hydroxylgruppen enthaltenden Dispersionsmittel nicht zu festen oder zumindest sehr hochviskosen Reaktionsprodukten führt sondern
ebenfalls zu feinteiligen, niedrigviskosen Disperionen.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten, in
Hydroxylgruppen enthaltenden Verbindungen dispergierten Polyadditionsprodukte können, wie schon erwähnt, auch durch anteilige
Mitverwendung von monofunktionellen Isocyanaten, Aminen, Hydrazinderivaten oder Ammoniak modifiziert sein.
So läßt sich beispielsweise das mittlere Molekulargewicht der Polyadditionsprodukte durch den Einbau solcher monofunktionellen
Verbindungen in gewünschter Weise einstellen. Bei Verwendung von Alkanolaminen mit primären oder sekundären Aminogrup-.
pen können Polyharnstoffe und Polyharnstoffpolyhydrazodicarbonamide aufgebaut werden, die freie Hydroxylgruppen aufweisen.
Auch das Einbringen anderer Gruppierungen, wie z.B.
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Estergruppen, längerer aliphatischer Reste, tertiärer Aminogruppen,
aktiver Doppelbindungen usw. ist möglich, wenn entsprechend substituierte Mono- oder Diamine bzw. Isocyanate mitverwendet
werden.
Geeignete monofunktionelle Isocyanate sind z.B. Alkylisocyanate
wie Methyl-, Äthyl-, Isopropyl-, Isobutyl-, Hexyl-, Lauryl- und
Stearylisocyanat, Chlorhexylisocyanat, Cyclohexylisocyanat, Phenylisocyanat,
Tolylisocyanat, 4-Chlor-phenylisocyanat und Diisopropylphenylisocyanat.
Als Monoamine seien z.B. Alkyl- und Dialkylamine mit C. - C..g-Alkylgruppen,
cycloaliphatische Amine wie Cyclohexylamin und Homologe, Anilin und N-Alkylaniline sowie am Benzolkern substituierte
Anilinderivate, Alkanolamine, wie Äthanolamin, Diäthanolamin, Propanolamin, Dipropanolamin, Butanolamin und
Dibutanolamin, sowie Diamine mit einer tertiären und einer primären
bzw. sekundären Aminogruppe, wie z.B. Ν,Ν-Dimethyl-äthylendiamin
und N-Methylpiperazin genannt. Als monofunktionelle Hydrazinderivate
und Hydrazide kommen z.B. N,N-Dialkylhydrazine, die Hydrazide von Monocarbonsäuren, Hydrazinmonocarbonsaureester
der monofunktionellen Alkohole oder Phenole sowie Semicarbazide wie z.B. Methyl-, Äthyl-, Propyl-, Butyl-, Hexyl-, Dodecyl-,
Stearyl-, Phenyl- und Cyclohexyl-semicarbazid in Betracht.
Molekulargewicht der erfindungsgemäß hergestellten, in Hydroxylverbindungen
dispergieren Polyadditionsprodukte wird durch das Mengenverhältnis zwischen dem Polyamin, Hydrazin bzw. Hydrazid
einerseits und dem Polyisocyanat andererseits bestimmt (bzw.durch die gegebenenfalls mitverwendeten monofunktionellen Verbindungen).
Besonders bevorzugt werden etwa äquivalente Mengen an Isocyanaten und OH-funktioneilen oder bevorzugt NH-funktioneilen Verbindungen
im Hydroxylgruppen tragenden Dispergiermittel zur Reaktion ge-
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bracht.(Primäre Hydroxylgruppen enthaltende Kettenverlängerungsmittel
werden in einem Dispergiermittel umgesetzt, das ausschließlich sekundäre Hydroxylgruppen aufweist.) Man kann auch mit einem
begrenzten Isocyanatüberschuß arbeiten, jedoch erhält man mit zunehmendem Überschuß Produkte mit relativ höherer Viskosität, da
der Überschuß an Polyisocyanat mit dem Dispergiermittel reagiert. Dagegen ist ein großer Überschuß an niedermolekularen Kettenverlängerungsmitteln,
beispielsweise Amin, Hydrazin oder Hydrazid,ohne Viskositätserhöhung möglich, wobei Polyadditionsprodukte mit
reaktiven Endgruppen und begrenztem Molekulargewicht erhalten werden. Im allgemeinen wird ein Äquivalentverhältnis Polyisocyanat/
Kettenverlängerer zwischen O,5O und 1,50 eingehalten, vorzugsweise
zwischen 0,90 und 1,10, besonders bevorzugt setzt man etwa äquivalente Mengen ein.
Bei der Umsetzung von Polyisocyanaten mit Polyaminen bzw. Hydrazinen
oder Hydraziden in Gegenwart von Hydroxylgruppen enthaltenden Verbindungen ist zwar die Reaktion zwischen NCO- und NH-Gruppen
stark begünstigt, jedoch nehmen, abhängig von den Reaktionsbedingungen, anteilmäßig auch die OH-Gruppen des Dispergiermittels
an der Reaktion teil. Durch diese Reaktion entstehen PoIyharnstoff-
und/oder Polyhydrazodicarbonamidketten, die mit dem als Dispergiermittel dienenden Mono- bzw. bevorzugt Polyalkohol
chemisch verknüpft sind. Solche Endgruppen wirken vermutlich dispergierend auf die Feststoffpartikel. Der Anteil dieser Teilnahme
der OH-Gruppen an der Polyadditionsreaktion ist besonders von der
Temperaturführung und vom Wassergehalt abhängig. Reagieren zu viele
höhermolekulare Polyolmoleküle mit den Polyisocyanaten, so werden hochviskose Dispersionen erhalten. Dies ist offenbar bei der
Verfahrensweise nach DAS 1 260 142 der Fall.Ist andererseits der Anteil der mitreagierenden Polyolmoleküle zu gering,so besteht
die Gefahr,daß die größeren Partikel der gebildeten Disperionen nicht stabil sind,sondern sedimentieren.Das erfindungsgemäße Verfahren
erlaubt es uns überraschenderweise, den Anteil der NCO/OH-Reaktion gerade so einzustellen,daß einerseits feinteilige Dispersionen
mit der gewünschten niedrigen Viskosität entstehen,andererseits
aber auch gröbere Anteile der Dispersionen noch so stabil sind,daß sie auch nach langer Lagerung selbst bei erhöhter
Temperatur nicht sedimentieren.
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Bei der Verwendung von niedrigviskosen, ausschließlich sekundäre OH-Gruppen aufweisenden Polyäthern bzw. von wenig reaktiven
(aliphatischen) Isocyanaten kann der Anteil der mitreagierenden Polyolmoleküle für die Erzielung einer stabilen Dispersion
in manchen Fällen der NCO/NH-PoIyaddition jedoch zu gering
sein.In diesen Fällen ist es zweckmäßig,emulgierend wirkende und
so die Stabilität der Dispersion erhöhende Substanzen mit in die Polyadditionsreaktion einzubeziehen. Solche Substanzen sind
z.B. lineare Polyäther vom mittleren Molekulargewicht 300 4.000, die an beiden oder vorzugsweise nur an einem Kettenende
NCO-Gruppen oder aber Amino- bzw. Hydrazidgruppen enthalten.
Es ist z. B. möglich, in untergeordneten Mengen Isocyanataddukte von Diolen der allgemeinen Formel
R"1R"1
HO-CH-CH0-N-Ch0-CH-OH
CO-NH-R-NH-CO-O—fCH0-CH -0}—CH0-CH0-X-R1
RIV
als Emulgierhilfsmittel mitzuverwenden, in welcher
R einen zweiwertigen Rest darstellt, wie er durch Entfernung der Isocyanatgruppen aus einem Diisocyanat des
Molekulargewichts 112-1000 erhalten wird,
X für Sauerstoff oder -NR"- steht,
R1 und R" gleich oder verschieden sind und für einwertige Kohlenwasserstoffreste
mit 1-12 Kohlenstoffatomen stehen,
R"· für Wasserstoff oder einen einwertigen Kohlenwasserstoff
rest mit 1-8 Kohlenstoffatomen steht,
IV
R ein Wasserstoffatom oder -CH^ und η eine ganze Zahl von 4-89 bedeutet.
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Die Herstellung solcher emulgierend wirkenden Diole ist z.B.
in DOS 2 314 512 beschrieben.
Erfindungsgemäß gegebenenfalls mitzuverwendende dispergierend
wirkende modifizierte Polyäther sind neben jenen der obigen allgemeinen Formel z.B.auch die Additionsprodukte von überschüssigen
Di- und/oder Polyisocyanaten, wie sie oben beispielhaft genannt wurden, an mono- und/oder bifunktioneile Hydroxylpolyäther
vom mittleren Molekulargewicht 300 - 4.000, die gegebenenfalls durch Dünnschichten von nicht umgesetztem freiem Isocyanat
befreit wurden. Gegebenenfalls können solche Isocyanatpräpolymere
aber auch mit dem überschüssigen freien Isocyanat zu Allophanat-Isocyanaten umgesetzt werden. Ferner ist es möglich,
die Isocyanatendgruppen enthaltenden Additionsprodukte mit überschüssigen
Diaminen oder Hydrazin z.B. nach DAS 1 122 254 oder 1 138 200 in Amino- oder Semicarbazidendgruppen aufweisende
Polyäther zu überführen.
Auch Aminoendgruppen aufweisende Polyäther, wie sie z.B. nach den Verfahren der US-Patentschrift 3 155 27 8 oder der DAS
1 215 373 hergestellt werden können, sind erfindungsgemäß als Dispergierhilfsmittel einsetzbar.
Man kann schließlich auch Hydroxylpolyäther mit Phosgen in die Chlorameisensäureester überführen und diese anschließend mit
überschüssigem Diamin oder Hydrazin umsetzen. Wie schon erwähnt, sind solche Polyäther als Dispergierhilfsmittel bevorzugt,
die nur an einem Kettenende eine NCO- oder NH3-Gruppierung
tragen.
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Den erfindungsgemäß besonders bevorzugten Dispersionen mit einem Feststoffgehalt von ca. 10-60 Gew.-% werden jedoch im allgemeinen
nur etwa bis zu 15 Gew.-%, vorzugsweise bis zu 3 Gew.-% (bezogen auf Gesamtmenge von Polyol und Feststoff), der dispergierend
wirkenden modifizierten Polyäther zugesetzt. (Bei Dispersionen mit höherem bzw. niedrigerem Feststoffgehalt wird entsprechend
mehr bzw. weniger des Dispergierhilfsmittels verwendet) .
Gemäß einer weniger bevorzugten Variante des erfindungsgemäßen
Verfahrens ist es auch möglich, Verbindungen der oben genannten Art mit 2 oder mehreren primären Hydroxylgruppen und einem Molekulargewicht
von 62 bis 400 (ggf. zusammen mit einwertigen primären Alkoholen) mit Polyisocyanaten zu Polyurethandispersionen
umzusetzen. Es muß dabei jedoch beachtet werden, daß in diesem Fall nur Dispergiermittel in Frage kommen, welche ausschließlich
sekundäre Hydroxylgruppen tragen und vorzugsweise ein Molekulargewicht von mehr als etwa 500 aufweisen, damit eine selektive
Reaktion des Polyisocyanats mit den primären Hydroxyverbindungen gewährleistet ist.
Die Menge des erfindungsgemäß während der Polyadditionsreaktion
anwesenden Wassers ist sowohl in bezug auf Teilchengröße, Teilchengrößenverteilung
als auch Endviskosität der Dispersion von entscheidender Bedeutung. Dabei müssen mehrere Faktoren gleichzeitig
berücksichtigt werden: die Viskosität und Hydrophilie bzw. Hydrophobie des verwendeten alkoholische Gruppen enthaltenden
Dispergiermittels, die Löslichkeit oder Emulgierbarkeit der für die Isocyanatpolyaddition vorgesehenen Ausgangskomponenten,
der Feststoffgehalt der entstehenden Dispersion und die Temperaturführung. Darüber hinaus kann die Reihenfolge und Art der Zugabe
mit von Einfluß sein. Mit zunehmendem Wassergehalt tritt,wie oben beispielhaft ausgeführt, besonders bei etwas hydrophilen höhermolekularen
Dispergiermitteln eine bedeutende Erhöhung der Viskosi-
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tat auf. Dieser Effekt verstärkt sich bei der fortschreitenden
Polyaddition im wasserverdünnten Alkohol. Dadurch ist die maximale Menge des mitverwendeten Wassers begrenzt. In allen
Fällen muß eine gute Durchmischbarkeit des Reaktionsgemisches
in Anwesenheit des Wassers während der Polyadditionsreaktion bzw. während der anschließenden Wasserdestillation gewährleistet
sein. Im allgemeinen wird man weniger als 35 Gew.-%, je-'ioch
mindestens etwa 7 Gew.-% Wasser ,bezogen auf die Gesamtmenge des Reakti on s gemische s zusetzen (je höher der angestrebte Feststoff
gehalt der Dispersion ist/desto mehr Wasser sollte mitverwendet werden). Als optimale Menge Wasser ist jene zu betrachten,
die einerseits eine möglichst niedrige Endviskosität der erfindungsgemäß
hergestellten Dispersionen ermöglicht und andererseits das überdestillieren unnötig großer Mengen Wasser erspart.
In vielen Fällen liegt die bevorzugte Wassermenge bei insgesamt 10-25 Gew.-%, bezogen auf das Reaktionsgemisch.
Bei Verwendung stark hydrophiler Alkohole können auch geringere Mengen Wasser, ab ca. 4 Gew.-%, verwendet werden.
Um eine möglichst niedrige Endviskosität zu erreichen, ist es ferner von Vorteil, die Reaktionstemperatur schon zu Beginn
der Polyadditionsreaktion möglichst hoch, am besten nahe dem Siedepunkt des Wassers zu wählen.
Durch Verwendung von Kesselrührapparaturen mit Rückflußkühler kann in einfacher Weise bei der stark exotherm verlaufenden
Isocyanatreaktion die Reaktionswärme durch Kochen unter Rückfluß abgeführt werden. Gleichzeitig werden gegebenenfalls in
der Gasphase oberhalb des flüssigen Reaktionsgemisches sich bildende Addukte kontinuierlich in 'statu nascendi' vom Wasser
in die flüssige Phase gespült und feindispers verteilt.
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Die Vermischung des Dispergiermittels mit den Reaktionskomponenten
kann in verschiedener Weise erfolgen. Im einfachsten Falle legt man in einer Kessel-Rührapparatur das Hydroxylgruppen
enthaltende Dispergiermittel, die erforderliche Menge Wasser und die NH-Verbindung (bzw. die primäre Hydroxylverbindung)
vor, erhitzt unter Rühren auf beispielsweise 70 - 90 C und läßt die Isocyanatgruppen enthaltende Komponente so rasch zufließen,
daß das Reaktionsgemisch stark unter Rückfluß kocht. Bei der Produktion von Dispersionen mit hohem Feststoffgehalt ist es
vorteilhaft, das Polyisocyanat(gemisch) in das untere Drittel der flüssigen Vorlage einzuleiten. In geeigneten Kesselapparaturen
kann man gegebenenfalls durch Anwendung eines geringen Überdruckes die Reaktionstemperatur auf 105 - 115°C steigern.
Wenn die Isocyanatgruppen vollständig reagiert haben, wird das Wasser und gegebenenfalls anwesendes inertes Lösungsmittel unter
reduziertem Druck abdestilliert und die Dispersion durch ein Sieb abgelassen. Selbstverständlich kann man in vielen Fällen
die gegebenenfalls wäßrige Lösung der NH-Verbindung und das Polyisocyanat auch gleichzeitig in das mit Wasser verdünnte Dispergiermittel
zufließen lassen. Hierbei ist jedoch ein Überschuß an Isocyanat zu vermeiden. Ein Teil der Reaktionswärme kann ferner
dadurch verbraucht werden, daß das Polyisocyanat bei Raumtemperatur beispielsweise mit einem Teil des als Dispergiermittel
verwendeten Alkohols unmittelbar vor der Zugabe gemischt wird. Wünscht man, beispielsweise im Falle einer großtechnischen Produktion
von mehr als 1.000 moto, das erfindungsgemäße Verfahren
kontinuierlich durchzuführen, kann man das Dispergiermittel, die Reaktionskomponenten und das Wasser in Durchlaufmisehern
kontinuierlich eindosieren. Wegen der mit zunehmendem Feststoffgehalt
sehr stark exothermen Reaktion und damit steigendem Dampfdruck muß die Verweilzeit so kurz sein, daß die Reaktionstemperatur
im Vormischer möglichst 100°C nicht überschreitet. Bei der Herstellung einer 40%igen Dispersion liegt z.B. die Durchlauf-
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geschwindigkeit nicht wesentlich über 1 - 3 Sekunden. Das so vorgemischte Reaktionsgut wird in einen Ausrührkessel eingeleitet
und nach einer Verweilzeit von 20 - 30 Minuten in ein Gefäß zur Destillation des Wassers abgedrückt.
Die Wasserdestillation kann auch zu einem späteren Zeitpunkt erfolgen,
allerdings weisen die so erhaltenen Dispersionen eine höhere Viskosität auf.
In der Praxis wird man zur Erzielung einer besonders niedrigen Viskosität dem diskontinuierlichen Kesselverfahren und der sofortigen
Wasserdestillation wegen seiner außerordentlichen Einfachheit, Sicherheit in der Reaktionsführung und Reproduzierbarkeit
den Vorzug geben.
'in der fertigen Dispersion kann selbstverständlich jener Gehalt
an Wasser verbleiben, der für spätere Umsetzungen, beispielsweise für die Herstellung von Polyurethan-Schaumstoffen erforderlich
ist.
Die Konzentration der Polyadditionsprodukte im Hydroxylgruppen tragenden Dispergiermittel kann in weiten Bereichen schwanken,
liegt aber im allgemeinen zwischen 1 und 60 Gew.-%, besonders zwischen 5 und 50 Gew.-%. Je nach ihrer Konzentration haben
die erfindungsgemäß hergestellten Dispersionen Viskositäten bis zu 80.000 cP, vorzugsweise bis zu 40.000 cP bei 25°C. Nach
ihrer Verdünnung auf 10 Gew.-% Feststoffgehalt ist die Viskosität im allgemeinen kleiner als 2.500, vorzugsweise kleiner
als 1.500 cP bei 25°C. Es ist ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens, daß in vielen Fällen die in sehr hoher
Konzentration hergestellten Dispersionen nach dem Verdünnen mit dem gleichen Dispergiermittel eine relativ niedrigere Viskosität
aufweisen als vergleichbare Produkte, die direkt mit niedrigerem Feststoffgehalt hergestellt wurden.
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In Kesselrührapparaturen mit Rückflußkühler können,wie oben ausgeführt,
trotz der stark exothermen Reaktion von NCO- mit NH-Gruppen erfindungsgemäß Dispersionen mit überraschend hohem Feststoffgehalt
(bis über 50%) kostensparend hergestellt werden. Da die Dispersionen meistens mit einem Feststoffgehalt um etwa 10 Gew.-%
für die Herstellung von Polyurethankunststoffen angewandt werden, besteht die Möglichkeit, auch solche Hydroxylgruppen enthaltenden
Alkohole,beispielsweise Polyester, in großen Gewichtsanteilen als Mischkomponente mit zu verwenden, die bei den Temperaturen
der Dispersionsherstellung mit Wasser oder NH-Verbindungen evtl. partiell Reaktionen (z.B. Hydrolyse oder Aminolyse)
eingehen wurden. Aus einer fertigen 40%igen Polyhydrazodicarbonamid-Dispersion
in Polyäther erhält man z.B. durch Einrühren der gleichen bzw. der 3-fachen Menge Polyester (s.Beispiel 7) eine 20-(1O)
%ige Dispersion mit einem Polyäther/Polyester-Gewichtsverhältnis von 3:5 (1:5) und einer Viskosität, die nur wenig über der Viskosität
des reinen Polyesters oder sogar darunter liegt.
Überraschenderweise sind derartige Dispersionen in Polyolgemischen
auch dann stabil, wenn unter sonst gleichen Bedingungen der Polyäther und der Polyester nicht miteinander mischbar sind. Offenbar
wirkt in diesen Fällen der eindispergierte Polyurethanfeststoff als Emulgator, der eine Trennung des Systems in zwei Phasen
auch bei längerer Lagerzeit verhindert. Es ist dies ein weiterer
wichtiger Vorteil des erfindungsgemäßen Verfahrens, da aus derartigen stabilisierten Polyester/Polyäther-Systemen neuartige, auf
anderem Wege nicht zugängliche Polyurethan-Kunststoffe hergestellt werden können.
Die Verwendung von höhermolekularen, Hydroxylgruppen enthaltenden Polyäthern als Dispergiermittel ermöglicht im erfindungsgemäßen
Verfahren, wie schon erwähnt, eine besonders ökonomische, schonende und variationsreiche technische Produktion von Dispersionen
mit hohen Feststoffkonzentrationen, welche gegebenenfalls als 'Masterbatch' dienen können. Die Verwendung von Polyäthern
hat jedoch noch einen weiteren großen Vorteil: Bei der großtechnischen Produktion von Polyäthern fallen meistens wäßrige
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Rohpolyäther-Zwischenstufen mit einem Wassergehalt von 8-12 Gew. % an, in denen 0,3 - 1 Gew.-% Alkalisulfate gelöst und zusätzlich
1-3 Gew.-% Toluol suspendiert sind. Üblicherweise wird eine
solche 'Rohpolyäthersuspension1 zunächst durch Destillation unter
reduziertem Druck bis auf eine Restitienge von 0,4-1 Gew.-%
vom Wasser und vom Toluol befreit. Dabei fallen die Alkalisulfate aus und können mit Hilfe von Schwammfiltern isoliert werden.
Der sulfatfreie, 0,5 - 1 Gew.-% Wasser enthaltende Polyäther
wird durch Dünnschichten weitgehend vom Restwasser befreit, so daß der Wassergehalt der gereinigten Polyäther-Handelsware weniger
als 0,5 Gew.-% beträgt. Für das erfindungs gemäße Verfahren
ist es jedoch nicht erforderlich, einen hochgereinigten,
praktisch wasserfreien Polyäther einzusetzen. Vielmehr genügt es, die Rohpolyäther-Vo rs tu fen, entweder die Ware vor dem Dünnschichten,
oder, was besonders vorteilhaft ist, die 'Rohpolyäthersuspension·
(mit etwa 10% Wasser, Alkalisulfat und Toluolanteil) einzusetzen. Die Entfernung des Wassers, des Toluols
und des Sulfats erfolgt nach Beendigung der Isocyanatpolyaddition nach dem erfindungsgemäßen Verfahren durch Destillation
und Filtration.
Die nach dem erfindungs gemäßen Verfahren hergestell ten Dispersionen
können als 'modifizierte1 nieder- bzw. höhermolekulare
Polyhydroxylverbindungen in an sich bekannter Weise zusammen mit Polyisocyanaten der oben genannten Art, gegebenenfalls zusammen
mit nichtmodifizierten Polyhydroxylverbindungen bzw. Polyaminen,
Hydrazinen oder Hydraziden der oben genannten Art als Kettenverlängerungsmittel und ggf. Treibmitteln,Katalysatoren und weiteren
Zuschlagstoffen zu Polyurethankunststoffen mit verbesserten
mechanischen Eigenschaften umgesetzt werden. Beispielhaft seien Schaumstoffe, Elastomere, homogene und poröse überzüge
und Besehich, tungen, Lacke und thermoplastisch verarbeitbare Polyurethane genannt. Darüber hinaus können die Verfahrensprodukte
auch als solche bzw. nach Umsetzung mit einem Polyisocyanatüberschuß zu 'modifizierten' Präpolymeren zur Herstellung
von wäßrigen Polyurethandispersionen nach bekannten Verfahren dienen.
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Für die Eigenschaftsverbesserungen/ die die erfindungsgemäßen
Verfahrensprodukte in den daraus hergestellten Polyurethan-Kunststoffen
bewirken (vor allem verbesserte Stauch-Härte)
ist insbesondere auch die Teilchengröße der dispergierten Polyadditionsprodukte von ausschlaggebender Bedeutung.
So muß z.B. bei der Verwendung von Polyäther-Dispersionen als Ausgangsmaterial für die Herstellung von Polyurethan-Schaumstoffen
der Durchmesser der Füllstoffteilchen weit unterhalb der Zellstegdimensionen (20 - 50,Um) liegen.
In Polyurethanbeschichtungen müssen die Teilchen ebenfalls so klein sein, daß selbst bei sehr dünnen Aufträgen gleichmäßige
Beschichtungen mit glatter Oberfläche erhalten werden.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren entstehen nun vorteilhafterweise
Dispersionen, deren Teilchengröße von 0,01 - 5 ,um, bzw. bevorzugt 0,1 - 1,um,den anwendungstechnischen Forderungen
gut entspricht.
Die folgenden Beispiele erläutern das erfindungsgemäße Verfahren. Wenn nicht anders vermerkt, sind Zahlenangaben als Gewich
tsteile bzw. Gewichtsprozente zu verstehen.
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Beispiel 1
20 %ige Polyhydrazodicarbonamid-Dispersion in trifunktionellem PoIyäther;
Kennzahl (iÜgg . 100) = 100
JNri
80,0 Gew.-Teile eines auf Trimethylolpropan gestarteten PoIyäthers
aus Propylenoxid und Äthylenoxid mit der OH-Zahl
und ca. 80 % primären OH-Gruppen (nachfolgend als "Polyäther I" bezeichnet) als Dispergiermittel;
16,9 Gew.-Teile Toluylendiisocyanat (Isomerengeadsph ,2,,4-: 2,6-=80
: 20; nachfolgend als "T 80" bezeichnet);
3,1 Gew.-Teile Hydrazin (als Hydrat 99 %ig, gegebenenfalls mit
Wasser verdünnt zugefügt).
Wassergehalt: siehe Tabelle 1. Allgemeine Arbeitsweise;
In einer Kesselrührapparatur mit Rückflußkühler werden das auf 70°C vorgewärmte Dispergiermittel und das mit Wasser verdünnte
Hydrazinhydrat vermischt und unter Rühren auf 8O°C
erhitzt. Dunn wird das Diisocyanatgemisch rasch in den
iiührke^el eingetragen. Die Polyaddition setzt sofort unter
starkem Kochen des Wassers unter Rückfluß ein. Die Temperatur wird r~ch der Diisocyanatzugabe innerhalb von 20-30
Minuten (ggf. durch Kühlung) auf 60-80 C gesenkt und unter reduziertem Druck das Wasser abdestilliert. Gegen Ende läßt
man die Temperatur auf 9O-12O°C steigen, bis kein Wasser
mehr übergeht und filtriert, wenn es die Viskosität erlaubt (Beispiele 1b und 1c), durch ein 100 ,um-Sieb.
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Tabelle 1
O
C0
OO
Beispiel |
Gew.-% Wasser, bezogen auf |
Dispergier
mittel |
Feststoff |
Dispersion
(wasserfrei) |
Viskosität
25OC fcp)
20 % |
Aussehen |
1a
1 b
1 c |
Reaktionsgemisch
(einschl. Wasser) |
6,3
10,7
16,0 |
25,2
42,7
64,0 |
5,0
8,5
12,8 |
268.000
2.700
2.315
1.350 +) |
Paste
feinteilige
Dispersion
Il |
4,8
7,9
11,3 |
Durch Zusatz von Polyäther I auf 10 % Feststoffgehalt verdünnt.
cn cn ο -j
co co
7550796
Vergleichsbeispiel ld:
Wiederholt man Beispiel 1, jedoch ohne Zusatz von Wasserf so
erfolgt unter sonst gleichen Bedingungen eine Verpastung des Reaktionsgemisches schon während der Diisocyanat-Zugabe.
Vergleichsbeispiel Ie:
Wiederholt man Beispiel 1 mit 50 Gew.-% Wasser im Reaktionsgemisch, so erfolgt Phasentrennung; beim Entfernen des Wassers
tritt Verpastung auf.
Beispiel 2
40 %ige Polyhydrazodicarbonamid-Dispersion in trifunktionellem
Polyäther
Die Rezeptur ist analog zu Beispiel 1, aber auf 40 % Feststoff
gehalt eingestellt.
Bei einem Wassergehalt von 20Gew.-%, bezogen auf das Reaktionsgemisch
einschließlich Wasser (das sind 41,5 bzw. 62 bzw. 25 Gew.-%,bezogen auf Dispergiermittel bzw. auf Feststoff
bzw. auf wasserfreie Dispersion) erhält man eine sehr feinteilige Dispersion (0,3-2 ,um) mit einer Viskosität
von 12.800 cP/25°C bei einem Restwassergehalt von 0,4 % ( mit zusätzlichem Polyäther I auf 20 bzw. 10 % Feststoff
verdünnt von 1.550 bzw. 1.050 cP/25°C).
Reaktionsbedingungen;
In Abänderung der Arbeitsweise von Beispiel 1 wird in einem 500 1 -Rührkessel gearbeitet und das Diisocyanatgemisch
nicht in den Rührkegel sondern in das μntere Drittel des
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Kessels mit geringem Vordruck eingeleitet.
Vergleichsversuch:
Ohne Zugabe von Wasser tritt bereits Verpastung des Reaktionsgemisches und Stillstand des Rührers ein, bevor noch die
Gesamtmenge an Diisocyanat zugefügt ist.
Beispiel 3
20 %ige modifizierte Polyhydrazodicarbonamid-Dispersion in trifunktionelleo Polyäther; Kennzahl =100
Rezeptur:
80,0 Gew.-Teile Polyäther I; 14,3 Gew.-Teile Diisocyanat T 80;
3,2 Gew.-Teile des Diolharnstoffathers
CO-NH-(CH-) ,-NHXK)- (CH„-CH_-O)-£.Ηη
2 6 2 2 H-5 4 9
3,5 Gew.-Teile Hydrazin (in Form von 99 %igem Hydrazinhydrat;
mit Wasser verdünnt zugegeben) und insgesamt
11,9 Gew.-% Wasser, bezogen auf Reaktionsmischung (= 16,8 %,
bezogen auf Dispergiermittel; 67,4 %,bezogen
auf Feststoff; 13,5 %,bezogen auf wasserfreies Endprodukt).
Die Arbeitsweise ist analog zu Beispiel 1. Der Diolharnstoffäther
wird jedoch vorher mit einem Überschuß des Diisocyanats (Kennzahl 200) bei 1000C umgesetzt, nach dem
Abkühlen mit der restlichen Menge an Diisocyanat T 80 versetzt und in dieser Form in die Vorlage eingetragen.
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Die entstehende sehr feinteilige Polyol-Dispersion hat bei einem Restwassergehalt von 0,5 Gew.-% eine Viskosität von
2.120 cP/25°C.
Beispiel 3a
Kennzahl =100 Rezeptur:
80,0 Gew.-Teile eines auf Trimethylolpropan gestarteten PoIy-
äthers (Polyether II) aus Propylenoxid und
Äthylenoxid (OH-Zahl = 35; ca. 70 % primäre
OH-Gruppen)
14,3 Gew.-Teile Diisocyanat T 80; 4,4 Gew.-Teile Diäthylenglykol;
1,3 Gew.-Teile Hydrazin (als 99 %iges Hydrat; mit Wasser verdünnt
der Vorlage beigefügt); sowie insgesamt
'13,7 Gew.-% Wasser, bezogen auf das Reaktionsgemisch einschließlich
Wasser; (= 19,8 %,bez. auf Dispergiermittel; 73,4 %,bez. auf Feststoff;
15,9 %,bez. auf wasserfreies Endprodukt).
Die Arbeitsweise ist analog zu Beispiel 1, jedoch wird zunächst
aus dem Diäthylenglykol und einem Teil des Diisocyanats (Kennzahl 200) ein Präpolymeres hergestellt, dann das
restliche Diisocyanat zugesetzt und das so erhaltene verdünnte Präpolymere in die Reaktionsmischung eingebracht.
Die Viskosität der entstehenden feinteiligen, 20 %igen,
im wesentlichen wasserfreien Dispersion liegt bei 2,670 cP/25 C.
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Beispiel 4
38,3 %ige, OH-funktioneile Polyhydrazodicarbonamid-Polyharnstoff—
Dispersion in einem linearen Polyäther.
Kennzahl 1 (~^ . 100) = 100
Kennzahl 2 (^qE -100) = 91
Rezeptur:
61,7 Gew.-Teile eines linearen Polypropylenglykols mit sekundären
OH-Gruppen. (Nachfolgend Polyäther III genannt ; OH-Zahl = 56)
31,0 Gew.-Teile Diisocyanat T 80;
5,2 Gew.-Teile Hydrazin (als 99 %iges Hydrazinhydrat; mit
Wasser verdünnt zugefügt); 2,1 Gew.-Teile Äthanolamin; insgesamt
22,3 Gew.-% Wasser, bezogen auf Reaktionsgemisch einschl.
Wasser (= 46,5 %,bez. auf Dispergiermittel; 75,1 %,bez. auf Feststoff; 28,7 %,bez. auf
wasserfreie Dispersion).
Die Arbeitsweise ist analog zu Beispiel 2.
Die entstehende stabile, 0,2 Gew.-% Restwasser enthaltende
Polyäther-Dispersion hat 40%ig bzw. beim Verdünnen mit dem verwendeten
Polyäther auf 20 bzw. 10 %) eine Viskosität von 2.460
(680 bzw. 510) cP/25°C.
Beispiel 4a
Modifiziert man die Rezeptur von Beispiel 4 analog zu Beispiel 3, verwendet jedoch als Präpolymeres das Umsetzungsprodukt
des Diisocyanats mit 3 Gew.-% des Dispergiermittels
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(bezogen auf Gesamtfeststoff), so erhält man eine in Vergleich zu Beispiel 4 noch feinteiligere Dispersion mit ausgezeichnetem
Fließverhalten.
Beispiel 5
40 %ige, stark vernetzte Polyharnstoff-Polyhydrazodicarbonamid-Dispersion
in trifunktionellem Polyether; Kennzahl =
Rezeptur:
60,0 Gew.-Teile Polyäther I;
31,0 Gew.-Teile Diisocyanat T 80;
2,9 Gew.-Teile Hydrazin (als mit Wasser verdünntes Hydrazin-
hydrat zugefügt);
6,1 Gew.-Teile Diäthylentriamin; insgesamt
18,9 Gew.-% Wasser, bezogen auf das Reaktionsgemisch einschließlich
Wasser (= 38,9 %,bez. auf Dispergiermittel; 58,4 %,bez. auf Feststoff; 23,3 %,
bez. auf wasserfreies Endprodukt).
Die analog zu Beispiel 1 hergestellte stabile Dispersion hat 40 (bzw. 20 bzw. 10) %ig eine Viskosität von 18.500 (3.800 bzw.
2.200) cP/25°C.
Beispiel 6
20 %ige Polyhydrazodicarbonamid-Dispersion in Polyester; Kennzahl =100
Re.z.e.p.tur:.
80 Gew.-Teile eines Polyesters aus Adipinsäure, Trimethylol-
propan und Diäthylenglykol (OH-Zahl = 56; Säure-Zahl
= 1; nachfolgend als Polyester ATD bezeichnet) ;
16,9 Gew.-Teile Diisocyanat T 80;
3,1 Gew.-Teile Hydrazin (als mit Wasser verdünntes Hydrazin*-
hydiat zugefügt; insgesamt
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11,3 Gew.-% Wasser, bezogen auf Reaktionsgemisch einschließlich
Wasser (=16 %,bez. auf Dispergiermittel; 64 %/bez. auf Feststoff; 12,8 %,bez. auf wasserfreie
Polyester-Dispersion).
Die Arbeitsweise ist analog zu Beispiel 1. Man erhält eine
stabile Dispersion, deren Viskosität bei 20 bzw. 10 % Feststoff gehalt 35.500 bzw. 24.500 cP/25°C beträgt. Der reine
Polyester hat eine Viskosität von 21.400 cP/25°C.
Vergleichsversuch
Fügt man vor der Zugabe des Diisocyanats der Vorlage kein Wasser zu, so daß lediglich die geringe Wassermenge aus
dem nicht verdünnten Hydrazinhydrat anwesend ist, so erfolgt schon vor Beendigung der Zugabe des Diisocyanats eine völlige
Verfestigung des Reaktionsgemisches.
Beispiel 7
Dispersion in einem Polyäther/Polyester-Gemisch.
Verringert man den Feststoffgehalt der 38,3 %igen Dispersion
aus Beispiel 4 durch Einrühren von Polyester ATD (Viskosität 21.400 cP/25°C) auf 20 bzw. 10 Gew.-%, so erhält man eine
stabile Polyäther /Eblyester-Mischung mit einer Viskosität von 19.800 bzw. 24,200 cP/25°C.
Eine Mischung aus reinem Polyäther III und Polyester ATD (ohne eindispergierten Feststoff) trennt sich hingegen
schon nach wenigen Stunden in zwei Phasen.
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Beispiel 8
20 %ige Polyurethan-Dispersion in Polyäther mit sekundären
OH-Gruppen; Kennzahl =100
Rezeptur:
80,0 Gew.-Teile Polyäther III; 11,8 Gew.-Teile Diisocyanat T 80;
8,2 Gew.-Teile N-Methyldiäthanolamin;
7 Gew.-% Wasser, bezogen auf Reaktionsgemisch einschl. Wasser (= 9,4 %,bez. auf Dispergiermittel;
37,5 %,bez. auf Feststoff; 7,5 %, bez, auf wasserfreie
Dispersion).
Verfahrensweise:
In einer Rührapparatur werden Polyäther, N-Methyldiäthanolamin und Wasser bei Raumtemperatur vorgelegt und unter Kühlung das
Diisocyanat so langsam zugefügt, daß die Reaktionstemperatur 50 C nicht überschreitet. 60 Minuten nach Zugabe des gesamten
Isocyanats wird unter reduziertem Druck das Wasser abdestilliert. Gegen Ende der Destillation kann die Temperatur allmählich
auf 90°C gesteigert werden. .
Die Viskosität der so erhaltenen stabilen 20 %igen Dispersion beträgt 2.210 cP/25°C.
Vergleichsversuch;
Unter sonst gleichen Reaktionsbedingungen entsteht ohne Zusatz von Wasser zum Reaktionsgemisch eine Dispersion, die über
Nacht sedimentiert.
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Beispiel 9
20 %ige Polyhydrazodicarbonamid-Dispersion in trifunktionellem
Polyäther
80/0 Gew.-Teile eines auf Trimethylolpropan gestarteten PoIy-
äthers aus Propylenoxid und Äthylenoxid (OH-
Zahl 28; ca. 80 % primäre OH-Gruppen);
7,1 Gew.-Teile Toluylendiisocyanat; (Isomerengemisch 2,4 :
2,6 = 65 : 35);
10,2 Gew.-Teile 4,4'-Diphenylmethandiisocyanat;
2,7 Gew.-Teile Hydrazin (als 99?6iges Hydrat; mit Wasser verdünnt
eingetragen); insgesamt 13,0 Gew.-% Wasser, bezogen auf Reaktionsgemisch einschl.
Wasser (= 18,6 %,bez. auf Dispergiermittel;
74,5 %,bez. auf Feststoff; 14,9 %,bez. auf
wasserfreies Endprodukt).
Verfahrensweise:
Der Polyäther wird als Rohpolyäther-Suspension mit einem Gehalt von 10,5 % Wasser und 0,5 % Alkalisulfat eingesetzt und
mit dem Hydrazinhydrat vermischt. Die Polyaddition erfolgt
"in situ" durch Zugabe der Mischung der genannten Diisocyanate unter den in Beispiel 1 angegebenen Bedingungen.
Die entstehende, weitgehend wasserfreie 20 %ige stabile Dispersion
hat eine Viskosität von 4.200 cP/25°C bzw. nach ihrer Verdünnung mit weiterem (wasserfreiem) Polyäther auf 10 % von
2.100 cP/25°C.
Beispiel 10
Die Arbeitsweise ist ganz analog zu Beispiel 9, jedoch wird anstelle
des reinen Diphenylmethandiisocyanats ein technisches Produkt eingesetzt, das zum Teil auch drei- und vier Benzolringe ·
enthaltende Polyisocyanate aufweist. Die Viskosität der 20 bzw, 10 %igen stabilen Dispersion beträgt 3.200 bzw. 1.900 cP/25°C,
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Die folgenden Beispiele zeigen Verwendungsmöglichkeiten für
die erfindungsgemäßen Dispersionen.
Beispiel 11
100 Gew.-Teile der auf 20 % Feststoffgehalt eingestellten PoIyhydrazodicarbonamid-Polyäther-Dispersion
gemäß Beispiel 1c,
3,0 Gewichtsteile Wasser 0,2 Gewichtsteile Triäthylendiamin 0,3 Gewichtsteile 2-Dimethylamino-äthanol
0,8 Gewichtsteile eines handelsüblichen Polysiloxan-
Schaumstabilisators (OS 15 der
Bayer AG) und 0,22 Gewichtsteile Zinn-(II)-octoat
wurden miteinander vermischt. Diese Mischung wurde mit
24,1 Gewichtsteilen Toluylendiisocyanat
(65 % 2,4- und 35 % 2,6-Isomeres) und
12,0 Gewichtsteilen Toluylendiisocyanat
(80 % 2,4- und 20 % 2,6-Isomeres)
bei Raumtemperatur innig verrührt. Nach 8-9 Sek. bildete sich ein cremeartiges Reaktionsgemisch, dessen Steigzeit
75 Sek. und dessen Abbindezeit 120 Sek. betrug.
Der erhaltene Schaumstoff zeigte folgende mechanische Eigenschaften:
Rohdichte nach DIN 53420 33 kg/m3
Zugfestigkeit nach DIN 53571 160 KPa
Bruchdehnung nach DIN 53571 190 %
Stauchhärte nach DIN 53 577 5,3 KPa
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Eindruckversuch nach ASTM D1564-71T
H-Wert bei 25 % Verformung (N) 290 Η-Wert bei 65 % Verformung (N) 540
RH-Wert bei 25 % Verformung (N) 200 (25 % RH-Wert/25 % Η-Wert) χ 100 70 %
65 % H-Wert/25 % H-Wert 1,9
Vergle ichsversuch:
Es wurde nach der gleichen Rezeptur gearbeitet, jedoch an Stelle der Polyhydrazodicarbonamid-Dispersion 100
Gewichtsteile des als Dispergiermittel verwendeten Polyethers I eingesetzt. Bei Einhaltung des gleichen Verhältnisses von
NCO/OH-Gruppen (Kennzahl) erhält man einen Schaumstoff
der gleichen Rohdichte; der jedoch nach DIN 53 577 eine
Stauchhärte von lediglich 4,8 KPa aufweist.
Beispiel 12
100 Gew.-Teile der Dispersion aus Beispiel 1 c,
5,0 Gewichtsteile Wasser
0,2 Gewichtsteile Triäthylendiamin 0,3 Gewichtsteile 2-Dimethylamino-äthanol
1,0 Gewichtsteile Polysiloxan-Schaumstabilisator
(OS 15 der Fa. BAYER AG) und 0,2 Gewichtsteile Zinn-(II)-octoat
wurden miteinander vermischt. Diese Mischung wurde mit
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28,55 Gewichtsteilen Toluylendiisocyanat
(65 % 2,4- und 35 % 2,6-Isortieres)
und
28,55 Gewichtsteilen Toluylendiisocyanat
(80 % 2,4- und 20 % 2,6-Isomeres)
bei Raumtemperatur verrührt. Nach 6-7 Sek. bildete sich ein cremeartiges Reaktionsgemisch, dessen Steigzeit 55 Sek. und
dessen Abbindezeit 100 Sek. betrug.
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Der erhaltene Schaumstoff zeigte folgende mechanische Eigen schaften:
Rohdichte nach DIN 53420 24 kg/m
Zugfestigkeit nach DIN 53571 140 KPa
Bruchdehnung nach DIN 53571 180 %
Stauchhärte nach DIN 53577 4,1 KPa
Eindruckversuch nach ASTM D1564-71T
Η-Wert bei 25 % Verformung 130 H-Wert bei 65 % Verformung 255
RH-Wert bei 25 % Verformung 95 (25 % RH-Wert/25 % Η-Wert)χ 100 73 %
65 % H-Wert/25 % H-Wert 2,0
Beispiel 13
100 Gew.-Teile der auf 10 % Feststoffgehalt eingestellten
Dispersion aus Beispiel 1 c,
3,0 Gewichtsteile Wasser 0,1 Gewichtsteile Triäthylendiamin
0,3 Gewichtsteile 2-Dimethylamino-äthanol 1,0 Gewichtsteile Polysiloxan-Schaumstabilisator
(OS 15 der Bayer AG) und 0,18 Gewichtsteile Zinn-(II)-octoat
wurden miteinander vermischt. Diese Mischung wurde mit
19,2 Gewichtsteilen Toluylendiisocyanat
(65 % 2,4- und 35 % 2,6-Isomeres) und
19,2 Gewichtsteilen Toluylendiisocyanat
(80 % 2,4- und 20 % 2,6-Isomeres)
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bei Raumtemperatur innig verrührt. Nach 10 Sek, bildete sich ein cremeartiges Reaktionsgemisch, dessen Steigzeit 102 Sek,
und dessen Abbindezeit 180 Sek. betrug«
Der erhaltene Schaumstoff zeigte folgende mechanische Eigenschaften:
Rohdichte nach DIN 53420 34 kg/m3
Zugfestigkeit nach DIN 53571 150 KPa
Bruchdehnung nach DIN 53 571 200 %
Stauchhärte nach DIN 53577 5,1 KPa
Eindruckversuch nach ASTM D1564-71T
Η-Wert bei 25 % Verformung 275 H-Wert bei 65 % Verformung 510
RH-Wert bei 25 % Verformung 180 (25 % RH-Wert/25 % H-Wert)x 100 65 65 % H-Wert/25 % H-Wert 1,9
Beispiel 14
100 Gew.-Teile der Dispersion aus Beispiel 1c,
5,0 Gewichtsteile Wasser
0,1 Gewichtsteile Triäthylendiamin 0,3 Gewichtsteile 2-Dimethylamino-äthanol
1,2 Gewichtsteile Polysiloxan-Schaumstabilisator
(OS 15 der Bayer AG) und 0,2 Gewichtsteile Zinn-(II)-octoat
wurden miteinander vermischt. Diese Mischung wurde mit
28,85 Gewichtsteilen Toluylendiisocyanat
(65 % 2,4- und 35 % 2,6-Isomeres) und 28,85 Gewichtsteilen Toluylendiisocyanat
(80 % 2,4- und 20 % 2,6-Isomeres)
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bei Raumtemperatur innig verrührt. Nach 8 Sek. bildete sich ein
cremeartiges Reaktionsgemisch, dessen Steigzeit 60 Sek. und dessen Abbindezeit 100 Sek. betrug.
Der erhaltene Schaumstoff zeigte folgende mechanische Eigenschaften:
Rohdichte nach DIN 53420 23 kg/m3
Zugfestigkeit nach DIN 53571 140 KPa
Bruchdehnung nach DIN 53571 190 %
Stauchhärte nach DIN 53577 3,9 KPa
Eindruckversuch nach ASTM D1564-71T
Η-Wert bei 25 % Verformung 110 Η-Wert bei 65 % Verformung 235
RH-Wert bei 25 % Verformung 80 (25 % RH-Wert/25 % Η-Wert)χ 100 72
65 % H-Wert/25 % H-Wert 1,9
Beispiel 15
100 Gew.-Teile der" auf 10 % Feststoffgehalt eingestellten
stabilen Polyharnstoff-Polyhydrazodicarbonamid Dispersion
(Polyester : Polyäther =5:1) gemäß Beispiel 7
4,0 Gew.-Teile Wasser
0,6 Gew.-Teile Dimethylbenzylamin
0,1 Gew.-Teile Sn- (II)-octoat und
2,0 Gew.-Teile eines handelsüblichen Polysiloxan-Schaumstabilisators
(OS 25 der Bayer AG)
wurden miteinander vermischt. Diese Mischung wurde mit 52,5 Gew.-Teilen Diisocyanat T 80
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bei Raumtemperatur innig verrührt. Nach 10 Sek. bildete sich ein cremeartiges Reaktionsgemisch, dessen Steigzeit 65 Sek.,
und dessen Abbindezeit 125 Sek. betrug.
Der erhaltene Schaumstoff hat im Gegensatz zu den üblicherweise geschlossenzelligen, reinen Polyesterschaumstoffen
offene Zellen und eignet sich wegen seiner gleichmäßigen, sehr feinen Zellstruktur z.B. als Filtermaterial.
Wiederholt man das Beispiel mit einem Gemisch aus dem reinen Polyester und Polyäther ohne eindispergierten Polyurethanfeststoff
im gleichen Mischungsverhältnis, so erhält man einen zwar offenzelli'gen Schaumstoff, jedoch mit wesentlich größeren
Zellen, deren Zellmembranen zum Teil noch vorhanden sind.
Die Mischung aus reinem Polyester und Polyäther ist im übrigen, wie schon erwähnt, nicht lagerstabil. Sie trennt
sich schon innerhalb kurzer Zeit beim Stehen bei Raumtemperatur in zwei Phasen,
Beispiel 16
Homogene Polyurethan-Flächengebilde a) Herstellung eines Präpolymeren
89,7 Gew.-Teile der 40 %igen Polyätherdispersion aus Beispiel 2 werden bei 100-110°C mit
10,3 Gew.-Teilen Diisocyanat T 80 umgesetzt, bis der Gehalt an freiem Isocanat 3,0 Gew.-% beträgt. Das so erhaltene
Präpolymere hat eine Viskosität von 24.800 cP/25°C und ist bei Raumtemperatur lagerstabil.
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b) Herstellung eines Polyurethan-Elastomeren
Das Präpolymere wird mit 0,2 Gew.-% Zinn-(II)-octoat
vermischt und mit Hilfe einer Rakel in einer Schichtdicke von 500 ,um auf eine Glasplatte aufgetragen... Nach
dem Ausheizen bei 110-130°C (30-60 Min.) erhält man einen gegenüber organischen Lösungsmitteln beständigen
Film mit guten Festigkeitseigenschaften.
c) Lösungsmittelfreie Beschichtung
Mischt man in einem kleinvolumigen Durchlauf-Schnellrührer das
gleiche Präpolymere mit 5 Äquivalent- % Unterschuß an Äthanolamin und trägt die Mischung mit Hilfe einer
Rakel 500 .um dick nach dem Umkehrverfahren auf ein Trennpapier auf, so verfestigt sich das sich bildende
Elastomere innerhalb weniger Sekunden in einem Infrarot-Kanal. Auf die noch klebrige Schicht wird ein textiles
Substrat unter leichtem Druck aufkaschiert und die Polyadditionsreaktion in einem Heizkanal mit von 180
auf 120°C abfallender Temperatur zu Ende geführt.
Das beschichtete Gewebe ist gegen Abrieb und organische Lösungsmittel sehr widerstandsfähig.
Vergleichsversuche
Stellt man aus dem reinen Dispergiermittel (Polyäther I) ein % freie Isocyanatgruppen enthaltendes Präpolymeres analog
zu Beispiel 16 her, heizt dieses mit dem Katalysator unter sonst gleichen Bedingungen aus und kühlt auf Raumtemperatur
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ab, so entsteht lediglich eine transparente, klebrige Elasto mermasse ohne jede Strukturfestigkeit, die von der Unterlage
nicht abgetrennt werden kann.
Die Mitverwendung von Äthanolamin führt zu einem ähnlichen,
klebrigen Produkt.
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