DE2440103B2 - Gelenkendoprothese zum Ersetzen von Knochengelenken - Google Patents

Description

Die Erfindun_ betrifft eine Gelenkendoprothese zum Ersetzen von Knochengelenken, die als einstückiger Körper aus einem flexiblen, chemisch neutralen Material hergestellt ist, mit e-nem verbreiterten Mittelabschnitt und zwei sich von dem Mittelabschnitt weg nach außen erstreckenden Schaftabschnitten, die im wesentlichen den Abmessungen der Knochenmarkkanäle der dem Gelenk benachbarten Knochen entsprechen, und daß sich der Mittelabschnitt auf beiden Seiten der Schaftabschnitte in seitlicher Richtung nach außen erstreckt und an seiner volaren Seile eine Aussparung aufweist, welche sich längs des Mittelabschnitts erstreckt und zwischen den beiden Schaftabschnitten ein flexibles Gelenk bildet.

Aus der US-PS 34 62 765 ist eine Gelenkendoprothese dieser Art bekannt, die sich in der medizinischen Praxis bereits sehr gut bewährt und zu einer erheblichen Verbesserung der Prognosen für die betreffenden Patienten geführt hat. Sowohl die Bruchgefahr als auch die nachteiligen Wirkungen des Gewebewachstums sind hierdurch bereits weitgehend eliminiert worden. Ferner sind die negativen Auswirkungen auf den Patienten mininal.

Aus der DE-PS 19 60 087 ist ein künstliches Gelenk aus Kunststoff für die human- und tiermedizinische Verwendung bekannt, das auä einem Mittelteil mit zwei an denselben angeformten, nach einander entgegengesetzten Seiten verlaufenden, sich nach außen verjüngenden Zapfen zum Einstecken in die durch das Gelenk zu verbindenden Knochen besteht, wobei der Mittelteil eine Einschnürung aufweist, die einen die Gelenkstelle bildenden Steg enthält, der beiderseits anschließende dickere Abschnitte des Mittelteils verbindet, an denen die Zapfen angebracht sind. Dieses Gelenk vermag deshalb nicht zu befriedigen, weil es keine ausreichende Stabilisierung des Gelenks gegen seitliches Verdreher, ermöglicht.

Die DE-OS 22 52 840 offenbart eine Gelenkendoprothese mit einem flexiblen Bereich, der durch zwei Markkanal-Stäbe verlängert ist und einen hohlen flexiblen Bereich aufweist Auch diese Prothese besitzt nicht die erforderliche Stabilität gegen ein seitliches Abknicken des gebeugten oder nicht gebeugten Gelenks.

Die GB-PS 13 20 956 offenbart ebenfalls eine Gelenkendoprothese mit einem verjüngten Mittelabschnitt und einer elastischen, deformierbaren Hülle, die das Eindringen des umgebenden Gewebes in das

ίο Gelenk verhindert. Auch diese Gelenkendo-Prothese vermag bezüglich ihrer Lebensdauer und der Führung der beiden Schaftabschnitte nicht zu befriedigen.

Schließlich sind aus Ann. rheum. Dis. (1969), 28, Supplement, Seiten 44—45, Gelenkendoprothesen der im Oberbegriff des Hauptanspruchs definierten Gattung bekannt. Diese Prothesen vermögen insofern nicht vollständig zu befriedigen, als ihre Biegsamkew erleichtert, ihre Lebensdauer verlängert, ihre Stabilität erhöht und die Führung der Schaftabschnitte verbessert werden kann.

Die der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe wird darin gesehen, eine Gelenkendoprothese der genannten Bauart zu schaffen, die sich noch leichter durchbiegen bzw. abknicken läßt und deren Lebensdauer noch größer ist, ohne daß dies durch eine Einbuße an Festigkeit oder Stabilität erkauft würde; darüber hinaus soll die Führung der beiden Schaftabschnitte bei der Bewegung relativ zueinander verbessert werden.

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst,

jo daß die Gelenkendoprothese am distalen Ende ihres Mittelabschnitts einen verdickten und verstärkten Abschnitt aufweist, der so ausgebildet ist, daß er sich beim Abwinkein des einen Schaftabschnitts gegenüber dem anderen Schaftabschnitt in eine Vertiefung hinein durchbiegt, mit der die proximale mittlere Zone der volaren Seite des Mittelabschnilts versehen ist.

Da der verdickte und verstärkte Abschnitt in die Vertiefung eintreten kann, IaQt sich Jas Gelenk leichter durchbiegen bzw. abknicken. Infolgedessen wird die Biegebeanspruchung verringert :ind gleichzeitig die Lebensdauer des Gelenks verlängert, ohne daß die Festigkeit und Stabilität des Gelenks darunter leiden würde. Der verdickte und verstärkte Abschnitt bildet darüber hinaus beim Eintritt in die Vertiefung eine zusätzliche Führung des distalen Schaftabschnitts am proximalen Schaftabschnitt, was noch dadurch unterstützt wird, daß die Vertiefung notwendigerweise verdickte Endbererche des Mittelabschnitts impliziert, so daß eine bessere Geradführung als bisher erzielbar ist, d. h., der distale Schaftabschnitt kann weniger leicht seitlich ausknicken, da nun einmal an den Enden des Mittelabschnitts die Kompressionskräfte größer sind als im Mittelbereich, in welchem die Wandstärker geringer ist und geringere Biegekräfte auftreten.

Die Erfindung und vorteilhafte Einzelheiten der Erfindung werden im folgenden anhand schematischer Zeichnungen an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine teilweise als Schnitt gezeichnete Darstcllung einer menschlichen Hand, in die Gelenkendoprothese nach der Erfindung implantiert worden sind;

Fig. 2 eine Seitenansicht einer Ausführungsform einer Gelenkendoprothese;

Fig. 3 eine Ansicht der Gelenkendoprothese nach F i g. 2 bei Befrachtung derselben von der volaren Seite aus;

F i g. 4 eine vergrößerte Ansicht der Gelenkendoprothese nach F i g. 2, bei der ein Teil als Schnitt längs der

Linie IV-IV in Fig.3gezeichnet ist;

F i g. 5 einen vergrößerten Querschnitt durch den distalen Schaftabschnitt der Gelenkendoprothese entlang der Linie V-V in F i g. 3;

F i g. 6 einen vergrößerten Querschnitt des proximalen Schaftabschnitts längs der Linie VI-VI in F i g. 3; und

F i g. 7 eine perspektivische Ansicht der Gelenkendoprothese im ..bgewinkelten Zustand bei Betrachtung derselben von der volaren Seite aus.

Die Gelenkendoprothese 10 weist einen Verbreiterten ivlittelabschnitt 12 auf, von dem aus sich zwei Schaftabschnitte 14 und 16 in entgegengesetzten Richtungen erstrecken. Der Einfachheit halber wird der kürzere Schaftabschnitt 14 im folgenden als der »distale Schaftabschnitt oder Endabschnitt« und der längere Schaftabschnitt 16 als der »proximale Schaftabschnitt oder Endabschnitt« bezeichnet. In Anlehnung an F i g. 2 wird die Oberseite der Gelenkendoprothese 10 als die »dorsale Seite« und die Unterseite 20 als die »volare Seite« bezeichnet.

Es ist möglich, die Abmessungen, die ge:;aue Form und die Winkel, unter denen sich die Schaftabschnitte von dem verbreiterten Mittelabschnitt aus erstrecken, zu variieren, um die Gelenkendoprothese dem Teil des Körpers anzupassen, in den sie implantiert werden soll.

Gemäß Fig. 2 bis 7 ist der verbreiterte Mittelabschnitt 12 mit einer sich quer zur Längsachse der Gelenkendoprothese erstreckenden, kana'förmigen Aussparung 22 derart versehen, daß im Bereich dieser Aussparung ein flexibles Gelenk gebildet ist. Die jo Aussparung 22 öffnet sich zur volaren Fläche 20 hin und erstreckt sich von ihr aus nach obfn in die Gelenkendoprothese hinein. Auf der dorsalen Seite 18 ist über der Aussparung 22 eine abgerundete, sich in der Querrichtung erstreckende Verdickung 24 vorhanden.

Die Seitenwand 26 der Aussparung 22 erstreckt sich auf der proximalen Seite so nach unten, daß sie mit dem proximalen Schaftabschnitt 16 eine Schnittlinie bildet. Gemäß Fi^. 6 hat der proximale Schaftabschnitt 16 einen im wesentlichen rechteckigen Querschnitt, und er verjüngt sich von seinem dicksten Teil dort, wo er sich an die Wand 26 anschließt, über seine ganze Länge zum freien Ende hin. Die volare Fläche 20 des Schaftabschnitts 16 ist gemäß Fig.4 so nach außen geschweift, daß sie dort, wo sie in die Wand 26 übergeht, an der 4ί volaren Seite eine abgerundete volare Fläche 28 bildet.

Der distale Schaftabschnitt 14 hat gemäß F i g. 5 einen ähnlichen, im wesentlichen rechteckigen Querschnitt wie der proximale Scli,:ftabschnitt 18, und er verdickt sich allmählich von seinem äußeren Ende aus bis zum distalen Ende des Mittelabschnilts 12. An dieser Sttlle weist die Gelenkendoprothese einen verdickten und verstärkten Abschnitt 30 auf. Der Abschnitt 30 am distalen Ende des Mittelabschnitts 14 ist auf der volaren Seite 20 so nach oben in die Aussparung 22 hinein auf der der Wand 26 gegenüberliegenden Seite gekrümmt, daß sie die zweite Begrenzung der Aussparung 22 bildet. Der distale Schaftabschnitt 14 ist gemäß Fig.4 etwas versetzt angeordnet bzw. in Richtung auf die dorsale Seite des proximalen Schaftabschnittes 16 verlagert, urn eine bessere Beherrschung der durch die Handfläche ausgeübten Verlagerungskräfte zu ermöglichen. Der verdickte und verstärkte Abschnitt 30 hilft dazu, die Durchbiegung auf den Bereich der Aussparung 22 zu konzentrieren und so jedem Bestreben der Gelenkendoprothese sich am Übergang zwischen dem distalen Schaftabschnitt und dem Mittelabschnitt durchzubiegen, entgegenzuwirken.

In der proximalen mittleren Zone "36 der volaren Seite (Wand 26) des Mittelabschnittes Si 'M eine Vertiefung 34 ausgebildet, die dazu dient, beim Abwinkein des Gelenks den verdickten und verstärkten Abschnitt 30 des distalen Schaftabschnitts 14 aufzunehmen. Ca sich der verdickte Abschnitt 30 in die Vertiefung 34 hinein bewegen kann, läßt sich das Gelenk somit leichter abwinkein. Außerdem ermöglicht die Vertiefung 34 eine Umverteilung der Druckkräfte während des Abwinkeins derart, daß das Gelenk in der richtigen Lage gehalten wird. Durch das Vorhandensein des verdickten Abschnitts 30 des distalen Schaftabschnitts 14, der in der beschriebenen Weise mit der Vertiefung 34 im mittleren Teil der Wand 26 zusammenarbeitet, wird die Biegebeanspruchung verringert, außerdem verlängert sich die Lebensdauer des ständig auf Durchbiegung beanspruchten Gelenks und gleichzeitig bleiben die Festigkeit und die Stabilität des Gelenks erhalten, wobei der Abschnitt 30 in der Vertiefung 34 darüber hinaus eine Führung findet. Die dorsale Fläche 18 und die volare Fläche 20 des distalen Schaftabschnitts 14 und de" proximalen Schaftabschnitts 16 können gemäß Fig. 3 und 7 mit Unregelmäßigkeiten, z. B. Grübchen 40, versehen sein, in die das benachba^rte Gewebe hineinwachsen kann, um das Implanat fester zu verankern.

Die implantierbare Gelenkendoprothese nach der Erfindung wird vorzugsweise als Formteil aus einem flexiblen, keine physiologischen Wirkungen hervorrufenden Elastomermaterial hergestellt, beispielsweise aus Silikonkautschuk.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

1. Patentanspruch:

   Gelenkendoprothese zum Ersetzen von Knochengelenken, die als einstöckiger Körper aus einem flexiblen, chemisch neutralen Material hergestellt ist, mit einem verbreiterten Mittelabschnitt und zwei sich von dem Mittelabschnitt weg nach außen erstreckenden Schaftabschnitten, die im wesentlichen den Abmessungen der Knochenmarkkanäle der dem Gelenk benachbarten Knochen entsprechen, und daß sich der Mittelabschnitt auf beiden Seiten der Schaftabschnitte in seitlicher Richtung nach außen erstreckt und an seiner volaren Seite eine Aussparung aufweist, welche sich längs des Mittelabschnitts erstreckt und zwischen den beiden Schaftabschnitten ein flexibles Gelenk bildet, dadurch gekennzeichnet, daß die Gelenkendoprothese am distalen Ende ihres Mittelabschnitts (12) einen verdickten und verstärkten Abschnitt aufweist, der so ausgebildet ist, daß er sich beim Abwinkein des einen Schaftabschnittes (14) gegenüber dem anderen Schaftabschnitt (16) in eine Vertiefung (34) hinein durchbiegt, mit der die proximale mittlere Zone der volaren Seite des Mittelabschnitts versehen ist.