DE2429200C2 - - Google Patents
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- C08G85/00—General processes for preparing compounds provided for in this subclass
Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren gemäß dem Oberbegriff
des vorstehenden Patentanspruchs. Dieses Verfahren ist
in seinen Grundzügen aus der DE-OS 22 15 732 bekannt. Es ermöglicht
die Herstellung von Polyamiden als Ausgangsmaterialien,
die bei Raumtemperatur fest sind. Dabei werden Emulgiermittel
verwendet, wie sie aus der DE-OS 17 19 408 bekannt sind.
Das im Oberbegriff des vorstehenden Patentanspruchs beschriebene
Verfahren ist hinsichtlich der Auswahl der
verwendbaren Reaktionsteilnehmer beschränkt, weil nur
solche Reaktionsteilnehmer verwendet werden können, die
bei der Reaktionstemperatur als emulgierte flüssige disperse
Phase vorliegen.
Durch die im Kennzeichen des vorliegenden Patentanspruchs
angegebene Maßnahme wird erreicht, daß auch solche Reaktionsteilnehmer
verwendet werden können, die bei der
Reaktionstemperatur fest, aber in Ethylenglycol gelöst
sind.
Aus der US-PS 33 83 352 ist in Spalte 4, Zeilen 17 bis 31,
eine Grenzflächenpolymerisationstechnik beschrieben, bei
welcher ein unlösliches Monomer in einem Lösungsmittel
gelöst wird, das mit der kontinuierlichen Phase unmischbar
ist. Diese Lösung wird in der kontinuierlichen Phase dispergiert,
welche das andere Monomer enthält, das mit dem
ersteren reagiert. Zur Reaktion muß das Monomer die disperse
Phase verlassen und in die kontinuierliche Phase
eintreten.
Beim erfindungsgemäßen Verfahren findet dagegen die Polymerisation
direkt in der dispersen Phase statt. Durch Abdampfen
des Glycols während der Reaktion entsteht direkt
eine Dispersion des Polyamids in dem Kohlenwasserstoff.
Es ist nicht erforderlich, daß die Reaktionsteilnehmer bei
Raumtemperatur in Ethylenglycol löslich sind, sie müssen jedoch
in diesem bei der Reaktionstemperatur ausreichend löslich
sein, um sicherzustellen, daß keine feste Phase vorliegt,
wenn die Reaktion beginnt. Die Reaktionsteilnehmer können
entweder monomerer Natur sein oder einen sehr niedrigen
Grad der Polymerisation besitzen und aus einer geringen
Anzahl von sich wiederholenden Einheiten der in dem endgültigen
dispersen Polyamid auftretenden Type bestehen.
Typische polyamidbildende Reaktionsteilnehmer, die erfindungsgemäß
verwendet werden können, sind Polysäuren
und reaktive Derivate derselben, wie Anhydride und Säurehalogenide,
welche mit Polyaminen zur Bildung von Polyamiden
umgesetzt werden können.
Beispiele von geeigneten Polysäuren oder Derivaten derselben
sind Adipinsäure, Azelainsäure, Bernsteinsäureanhydrid,
Phthalsäureanhydrid, Isophthalsäure, Terephthalsäure,
Trimellitsäure, Pyromellitsäure, 1,3- und 1,4-
Cyclohexandicarbonsäure und Mischungen derselben.
Geeignete Polyamine sind Ethylendiamin, Hexamethylendiamin,
Decamethylendiamin, Diethylentriamin, Piperazin,
p-Xylylendiamin und die Phenylendiamine.
Es können auch einzelne polymerbildende Reaktionsteilnehmer
verwendet werden, wie z. B. 11-Aminoundecansäure und 11,
ω-Hydroxydecansäure. Vorher hergestellte
Reaktionsprodukte aus einer Polysäure und einem
Polyamin können ebenfalls als ein einzelner polymerbildender
Reaktionsteilnehmer verwendet werden, wie z. B.
Hexamethylendiammoniumadipat.
Kohlenwasserstoffe, welche beim erfindungsgemäßen Verfahren
brauchbar sind, sind z. B. Hexan, Heptan, Octan,
Cyclohexan, Benzol, Toluol, Xylol und Mesitylen sowie
die im Handel verfügbaren Erdöldestillatfraktionen, welche
Siedebereiche bis zu 250°C besitzen und die bis etwa 90%
aromatische Kohlenwasserstoffe enthalten.
Die erforderliche Menge an Emulgierungsmittel wird im allgemeinen
1 bis 10 Gew.-% der dispersen Phase betragen, d.
h. der Reaktionsteilnehmerlösung im Ethylenglycol. Im allgemeinen
wird die Teilchengröße der dispersen Phase in der Größenordnung
von 2 bis 0,1 µm liegen, was von der Menge des verwendeten
Mittels abhängt. Bei feinen Emulsionen ist es besonders
vorteilhaft, das Emulgiermittel in einer Menge
von 5 bis 10 Gew.-% der dispersen Phase zu verwenden, wodurch
Teilchengrößen innerhalb des Bereiches von 0,5 bis
0,1 µm erreicht werden.
Die relativen Mengen des Kohlenwasserstoffs und des Ethylenglycols
sowie die Reaktionsteilnehmerkonzentration im Ethylenglycol können
weitgehend geändert werden. In den meisten Fällen wird
jedoch die disperse Phase, d. h. die Reaktionsteilnehmerlösung
im Ethylenglycol, 10 bis 75 Vol.-% des gesamten Reaktionsgemischs
betragen. Die Konzentration des oder der im Ethylenglycol
gelösten Reaktionsteilnehmer wird gewöhnlich 10 bis 90
Gew.-% betragen, wobei die maximal erreichbare Konzentration
durch das Erfordernis begrenzt ist, die Viskosität der
Lösung ausreichend niedrig zu halten, um zu ermöglichen,
daß eine wirksame Emulgierung in der ersten Flüssigkeit
stattfindet.
Die Erfindung ist in den folgenden Beispielen näher erläutert.
Die Teile beziehen sich auf das Gewicht.
Ein 10 l fassendes Reaktionsgefäß wird mit einem mechanischen
Rührer, einem Thermometer, einem Rückflußkühler
und einem Stickstoffeinleitrohr ausgerüstet. In den Behälter
werden 885 Teile einer 56,5%igen Lösung von Methoxypoly(ethylenglycol)
mit einem Molekulargewicht von
750, das zur Einführung einer endständigen Methacrylatgruppe
mit Glycidylmethacrylat umgesetzt worden ist,
in Toluol, 2000 Teile einer 50%igen Lösung von Poly-
(12-hydroxystearinsäure) mit einem Molekulargewicht von
1500 bis 2000, das zur Einführung einer endständigen
Methacrylatgruppe mit Glycidylmethacrylat umgesetzt worden
ist, in einem aliphatischen Kohlenwasserstoff, 500 Teile
Methylmethacrylat, 20 Teile Azodiisobutyronitril, 20 Teile
primäres Octylmercaptan und 500 Teile Toluol eingebracht.
Das Reaktionsgefäß wird unter einer Stickstoffatmosphäre
versetzt, Wärme wird angewendet, um den Ansatz bei 98°C
auf Rückfluß zu bringen, und hierauf wird der Rückfluß
7 Stunden fortgesetzt. Dann werden 2 Teile Azodiisobutyronitril
zugegeben, und der Rückfluß wird noch
weitere 4 Stunden fortgesetzt. Der endgültige Feststoffgehalt
der erhaltenen Pfropfmischpolymerlösung beträgt
40,1%.
Ein 2 l fassendes Reaktionsgefäß wird mit einem mechanischen
Rührer, einer mechanischen Emulgiervorrichtung,
einem Thermometer, einem Dean-Stark-Kondensor und einem
Stickstoffeinleitrohr ausgestattet.
Das Gefäß wird mit 180 Teilen Nylon-6,6-Salz, 540 Teilen
Ethylenglycol, 540 Teilen eines aliphatischen Kohlenwasserstoffs
mit dem Siedebereich von 170 bis 210°C und
22 Teilen Präparat A gefüllt. Eine Stickstoffatmosphäre
wird im Gefäß erzeugt, und der Inhalt desselben wird
unter Betätigung der Rühr- und Emulgiervorrichtungen
erhitzt. Das Nylon-6,6-Salz löst sich in dem Ethylenglycol
und diese Salzlösung emulgiert in dem aliphatischen
Kohlenwasserstoff. Der Rückfluß beginnt bei 166°C und das
Ethylenglycol wird zusammen mit dem Reaktionswasser, das
mit dem aliphatischen Kohlenwasserstoff ein Azeotrop
bildet, in dem Dean-Stark-Kondensor abgetrennt. Nach 4
Stunden sind 563 g Ethylenglycol und Wasser abdestilliert
(die theoretische Menge beträgt 565 g). Die Emulgiervorrichtung
wird dann abgeschaltet. Die Rühr- und Rückflußbehandlungen
werden weitere 2 Stunden lang fortgesetzt,
wobei während dieser Zeit die verbleibenden 2 g Ethylenglycol
und Wasser entfernt werden. Es wird eine stabile
Dispersion von Nylon-6,6 erhalten, deren Teilchengröße
innerhalb des Bereiches von 0,5 bis 4,0 µm liegt.
Ein mit einer Ausrüstung gemäß Beispiel 1 versehenes
Reaktionsgefäß wird mit 330 Teilen 11-Aminoundecansäure,
500 Teilen Ethylenglycol, 500 Teilen eines aliphatischen
Kohlenwasserstoffes mit einem Siedebereich von 150 bis
200°C und 38 Teilen Präparat A gefüllt. Eine Stickstoffatmosphäre
wird im Gefäß erzeugt, und der Inhalt unter
Betätigung der Emulgier- und Rührvorrichtungen erhitzt.
Hierbei wird die anfänglich gebildete Lösung von 11-Aminoundecansäure
in Ethylenglycol in dem aliphatischen Kohlenwasserstoff
emulgiert. Der Rückfluß beginnt bei 151°C, wobei
Ethylenglycol und Reaktionswasser mit dem aliphatischen
Kohlenwasserstoff ein Azeotrop bilden und in dem Dean-Stark-
Kondensor abgetrennt werden. Die Gesamtmenge an Ethylenglycol
und Wasser sind nach 4 Stunden entfernt. Die Rückflußbehandlung
wird dann noch weitere 2 Stunden fortgesetzt.
Es wird eine stabile Dispersion von Nylon-11 erhalten,
welche eine Teilchengröße innerhalb des Bereiches von 1 bis
5 µm besitzt.
In ein 4 l fassendes Reaktionsgefäß, das mit einem Tauchrohr,
einem Emulgierkopf, einer Rührvorrichtung, einer
Destillationskolonne und einem Temperaturanzeiger ausgestattet
ist, werden eingefüllt:
11-Aminoundecansäure225 Teile
Ethylenglycol675 Teile
O-Dichlorbenzol900 Teile
AB-Blockmischpolymer-
Dispergiermittel
(siehe unten) 20 Teile
Dispergiermittel
(siehe unten) 20 Teile
Der Gefäßinhalt wird unter einem Stickstoffstrom ½
Stunde lang gerührt, um die Reaktionsstoffe von Sauerstoff
zu befreien. Die Reaktionsmasse wird dann allmählich
erwärmt, bis sich die Säure in dem Ethylenglycol bei etwa
140°C auflöst. Der Emulgierkopf wird dann in Gang gesetzt
und mit 300 Umläufen pro Minute betätigt. Hierdurch wird
die Lösung der Säure in dem Dichlorbenzol emulgiert. Bei
laufender Emulgiervorrichtung wird die Reaktionsmischung
auf den Siedepunkt erhitzt, und das Azeotrop an Ethylenglycol
und Dichlorbenzol wird in einen Abscheider abgetrennt.
Das Dichlorbenzol wird in das Reaktionsgefäß zurückgeführt
und die Ethylenglycol/Wasser-Schicht wird
entfernt. Wenn nach etwa 3 Stunden die Gesamtmenge an
Nebenprodukt entfernt worden ist, wird die so erhaltene
Dispersion aus dem Reaktionsgefäß mittels eines Inertgases
durch das Tauchrohr über eine Metallschlange in ein anderes
Gefäß geblasen, wobei die Metallschlange durch Kühlwasser
gekühlt wird. Die sich ergebende kalte Dispersion von
Poly(undecanamid) mit einer Teilchengröße innerhalb des
Bereiches von 0,2 bis 2 µm und einem Feststoffanteil von
22 Gew.-% ist stabil gegenüber Ausflocken.
Die erhaltene Polymerdispersion ist brauchbar zur Herstellung
eines Nylon-11-Überzuges auf Kupferdraht. Das in diesem
Beispiel verwendete Emulgiermittel ist ein Blockmischpolymer
der AB-Type, das hergestellt wird durch
Umsetzen eines Selbstkondensates von 12-Hydroxystearinsäure
(aus Rizinusölfettsäure, die 15% Stearinsäure enthält)
mit einem Molekulargewicht von 1500 bis 2000 in
geschmolzenem Zustand mit einer gleichen Menge Ethylenoxid.
Die Arbeitsweise des Beispiels 3 wird wiederholt, wobei
anstelle des dort beschriebenen Dispergiermittels eine
äquivalente Menge eines Blockmischpolymers der AB-Type
verwendet wird, das hergestellt wird durch Umsetzen
eines Carboxylgruppenenden aufweisenden Polybutadiens mit
einem Molekulargewicht von 2010 (Produkt C-2000 der Firma
Hystl Development Co.) mit einer äquivalenten Gewichtsmenge
an Ethylenoxid. Es wird eine ähnliche Dispersion
erhalten wie in Beispiel 3.
Die Arbeitsweise des Beispiels 3 wird wiederholt, wobei
anstelle des dort beschriebenen Dispergiermittels eine
äquivalente Gewichtsmenge eines Blockmischpolymers der
AB-Type verwendet wird, das hergestellt wird durch Umsetzen
eines Hydroxylgruppenenden aufweisenden Polybutadiens
mit einem Molekulargewicht von 4000 bis 5000 (im Handel
bekannt als ARCO R4SM) mit einer äquivalenten Gewichtsmenge
Ethylenoxid. Es wird eine ähnliche Dispersion
erhalten wie in Beispiel 3.
Die Arbeitsweise des Beispiels 3 wird wiederholt, wobei
anstelle des dort beschriebenen Dispergiermittels eine
äquivalente Menge eines Blockmischpolymers der AB-Type
aus tert.-Butylstyrol und Ethylenoxid verwendet wird,
bei dem jeder Block ein Molekulargewicht von etwa 3000
besitzt und das hergestellt worden ist durch die in Trans.
Farad. Soc., 55, 1967 (1959) beschriebene anionische Polymerisationstechnik.
Es wird eine ähnliche Dispersion erhalten
wie in Beispiel 3.
Claims (1)
- Verfahren zur Herstellung einer stabilen Dispersion eines Polyamids in einem flüssigen, einen aromatischen oder aliphatischen Kohlenwasserstoff enthaltenden Medium, in dem das Polyamid unlöslich ist,
durch Erhitzen mindestens eines ein Polyamid bildenden Reaktionsteilnehmers in dem flüssigen Medium auf eine Temperatur von mindestens 150°C, wobei der oder die Reaktionsteilnehmer in dem flüssigen Medium ausreichend unlöslich sind, um eine gesonderte Phase zu bilden, und wobei der Kohlenwasserstoff einen Siedepunkt aufweist, der nicht niedriger liegt als die Reaktionstemperatur,
bei welchem Verfahren der oder die unlöslichen Reaktionsteilnehmer als emulgierte flüssige disperse Phase in dem flüssigen Medium vorliegen,
und das flüssige Medium ein Emulgiermittel enthält, welches ein Block- oder Pfropfmischpolymerisat ist, das in seinem Molekül zwei verschiedenartige Kettenkomponenten enthält, von denen die eine Art ausgewählt ist aus Polymeren von langkettigen Estern ungesättigter Säuren, Polymeren von Vinylestern langkettiger Säuren, polymeren Vinylalkyläthern und Polyalkylenoxiden, Polymeren von Butadien und Isopren, nichtkristallinen Polymeren von Äthylen und Propylen, Polyestern (mit einem Molekulargewicht von mehr als 1000) von Hydroxyfettsäuren, Polyestern von Disäuren mit Diolen und (bei Verwendung von aromatischen Kohlenwasserstoffen) auch kurzkettige Analogen derselben, aromatischen Polyestern und Polymeren von Styrol, Vinyltoluol und tert.-Butylstyrol, und von denen die andere Art ausgewählt ist aus Polyethylenoxidkondensaten, Polymeren und Mischpolymeren von Vinylpyrrolidon, Polymeren, die Dimethylaminoethylmethacrylat oder Diethylaminoethylmethacrylat enthalten, Polymeren, welche Methacrylamid oder Acrylamid enthalten, und Polymeren, welche Methacrylsäure oder Itaconsäure enthalten, wobei das durchschnittliche Molekulargewicht der einzelnen Komponenten mindestens 1000 beträgt, die Summe der Molekulargewichte der einzelnen Komponenten einer jeden Art mindestens 3000 oder mindestens n×1000 (worin n die Anzahl der einzelnen Komponenten der anderen Art ist) beträgt, je nachdem, welcher Wert höher ist, und das Verhältnis der Summe der Gewichte der einzelnen Komponenten der beiden Arten 3:1 bis 1:3 ist,
dadurch gekennzeichnet, daß die emulgierte flüssige Phase der Emulsion aus einer Lösung des oder der Reaktionsteilnehmer in Ethylenglycol besteht und diese Emulsion der Erhitzung unterworfen wird.
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