DE2418976B2 - Verfahren zur Herstellung von wasserunlöslichen Kunstharzen mit Anionenaustauscher Eigenschaften - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von wasserunlöslichen Kunstharzen mit Anionenaustauscher EigenschaftenInfo
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- C08F8/30—Introducing nitrogen atoms or nitrogen-containing groups
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von wasserunlöslichen Kunstharzen mit Anionenaustauscher-Eigenschaften
durch eine Friedel-Crafts-Reaktion von vernetzten, wasserunlöslichen, aromatische
Kerne enthaltenden organischen Polymeren mit Imidoalkylierungsmitteln
in Gegenwart von Quellungsmitteln für das Polymere und sauren Katalysatoren und
anschließende Verseifung der imidoalkylierten Polymeren, das dadurch gekennzeichnet ist, daß man als
Imidoalkylierungsmittel Ester von N-Hydroxyalkylimiden
verwendet.
Bei den erfindungsgemäß einzusetzenden Estern J5
handelt es sich um die Ester der N-Hydroxyalkylimide
mit niederen aliphatischen Carbonsäuren, wie Ameisensäure, Buttersäure, Valeriansäure oder vorzugsweise
C2—C3-Alkancarbonsäuren, wie Essigsäure und Propionsäure,
oder anorganischen, Sauerstoff enthaltenden 4(l
Säuren, wie Schwefelsäure und insbesondere Phosphorsäure oder deren sauren Estern.
Als N-Hydroxyalkylimide kommen außer den N-Hydroxyäthylimiden vor allem die Hydroxymethylimide,
und zwar gesättigter oder ungesättigter aliphatischer Gt-Ce-Dicarbonsäuren, wie Bernsteinsäure, Glutarsäure,
Adipinsäure, Diglykolsäure, Maleinsäure oder aromatischer o-Dicarbonsäuren, wie Phthalsäure, in
Betracht.
Bei den vernetzten, wasserunlöslichen, aromatische Kerne enthaltenden organischen Polymeren handelt es
sich vorzugsweise um vinylaromatische Verbindungen, wie sie bei der Mischpolymerisation von Mono- und
Polyvinyiverbindungen erhalten werden. Derartige Mischpolymerisate sind bekannt und werden in
bekannter Weise erhalten. Die Mischpolymerisate können sowohl mikroporös sein, d. h. Gelstruktur
aufweisen, oder makroporös sein.
Bevorzugt sind solche Mischpolymerisate, die aus einem überwiegenden Anteil an monovinylaromati- b0
sehen Verbindungen und einem geringen Anteil an aromatischen oder aliphatischen Polyvinyiverbindungen
aufgebaut sind. Die Menge des als Vernetzungsmittel wirkenden Anteils an Polyvinyiverbindungen kann
innerhalb weiter Grenzen schwanken. Bei Mischpo- lv>
lymerisaten mit Gelstruktur werden im allgemeinen Mengen von 0,5—20 Gew.-% an Polyvinyiverbindungen,
bevorzugt 0,5—i0 Gew.-%, eingesetzt, während man im Falle der makroporösen Mischpolymerisate
Mengen von 2 bis 50% an Polyvinyiverbindungen, bevorzugt 2 bis 20%, einsetzt.
Als übliche monovinylaromatische Verbindungen seien beispielsweise genannt: Vinylnaphthalin, substituierte
Styrole, wie Vinyltoluol, Vinylanisol, Äthylstyrol und insbesondere Styrol.
Als übliche Polyvinyiverbindungen seien beispielsweise genannt:
Divinylpyridin, Divinyltoluole,
Divinylnaphthaline, Diallylphthalat,
Äthylenglykoldiacrylat, Divinylxylol,
Divinyläthylbenzol, Divinylsulfon,
Polyvinyl- oder Polyallyläther von Glykol,
Glycerin und Pentaerythrit, Divinylketon,
Divinylsulfid, Allylacrylat, Diallylmaleat,
Diallylfumarat, Diallylsuccinat, Diallylcarbonat,
Diallylmalonat, Diallyloxalat, Diallyladipat,
Diallylsebacat, Divinylsebacat, Diallyltartrat,
Diallylsilicat.Triallyltricarballylat,
Triallylaconitat, Triallylcitrat,
Triallylphosphat, N.N'-Methylendiacrylamid,
Ν,Ν'-Methylendimethacrylamid,
N,N'-Äthylendiacrylamid,
l,2-Di-(Ä-Methylmethylensulfonamido)-äthylen,
Trivinylbenzol.Tri vinylnaphthalin,
Polyvinylanthracene und insbesondere
pivinylbenzol, Trivinylcyclohexan und
Äthylenglycoldimethacrylat.
Divinylnaphthaline, Diallylphthalat,
Äthylenglykoldiacrylat, Divinylxylol,
Divinyläthylbenzol, Divinylsulfon,
Polyvinyl- oder Polyallyläther von Glykol,
Glycerin und Pentaerythrit, Divinylketon,
Divinylsulfid, Allylacrylat, Diallylmaleat,
Diallylfumarat, Diallylsuccinat, Diallylcarbonat,
Diallylmalonat, Diallyloxalat, Diallyladipat,
Diallylsebacat, Divinylsebacat, Diallyltartrat,
Diallylsilicat.Triallyltricarballylat,
Triallylaconitat, Triallylcitrat,
Triallylphosphat, N.N'-Methylendiacrylamid,
Ν,Ν'-Methylendimethacrylamid,
N,N'-Äthylendiacrylamid,
l,2-Di-(Ä-Methylmethylensulfonamido)-äthylen,
Trivinylbenzol.Tri vinylnaphthalin,
Polyvinylanthracene und insbesondere
pivinylbenzol, Trivinylcyclohexan und
Äthylenglycoldimethacrylat.
Ferner können vernetzte vinylaromatische Mischpolymerisate eingesetzt werden, bei deren Herstellung
übliche Zusätze anderer Vinylverbindungen verwendet wurden, wie beispielsweise Methacryl- und Acrylverbindungen
— insbesondere Acrylnitril, Äthylen, Propylen, Isobutylen, Vinylchlorid, Vinylacetat, Vinylidenchlorid,
Vinylpyridin und substituierte Vinylpyridine sowie Vinylchinoline und Vinylpyrrolidon. Es eignen sich
weiterhin Zusätze von polyäthylenisch ungesättigten Verbindungen wie Isopren, Butadien, Chloropren,
Piperylen, Pentadien, Hexadien, Octadien, Decadien, Hexatrien, Cyclopentadien sowie deren Substitutionsprodukte, beispielsweise Chloropren, 2,3-Dimethyl-butadien,
2,5-Dimethyl-hexadien, 2,5-Dimethyl-ocladien,
die sich im allgemeinen so verhalten, als ob sie nur eine Doppelbindung besäßen. Die Zusätze können in
beliebiger Menge verwendet werden. Für die Herstellung von anionenaustauschenden Kunstharzen sind
jedoch Mischpolymerisate, die die genannten Zusätze in einer Menge von mehr als 10% enthalten (bezogen auf
das Gesamtgewicht der Monomeren) von geringem Interesse, weil hierbei Kunstharze mit relativ niedriger
lonenaustauschkapazität erhalten werden.
Als übliche Quellungsmittel für das Ploymere kommen vor allem halogenierte Kohlenwasserstoffe,
wie
Dichlormethan, Tetrachlorkohlenstoff,
Dichloräthan, Trichlorethylen,
symmetrisches Tetrachloräthan,
1,1,2-Trichloräthan, Tetrachloräthylen,
Dichlorpropan, Pentachloräthan, Trichlorpropane, Tetrachlorpropane, ferner polare organische
Lösungsmittel, wie
Dimethylformamid, Dimethylsulfoxyd und Sulfolan, ferner durch Nitrogruppen substituiene
aliphatische oder aromatische Kohlenwasserstoffe, wie
1 -Nitropropan, 2-Notropropan,
Nili'oälhan oder Nilrobenzol, in Betracht.
Die genannten Quellungsmittel können für sich allein oder in Mischung miteinander angewandt werden.
Die halogenfreien Quellungsmittel, wie Nitrobenzol, Nitroäthan, Nitropropan, Dimethylsulfoxid oder Sulfolan
werden vorteilhaft dann verwendet, wenn die herzustellenden Anionenaustauscher keinerlei Halogene,
z. B. Chlor, abgeben dürfen, wie dies z. B. von Anionenaustauschern gefordert wird, die für den
Einsatz in Kernkraftwerken vorgesehen sind.
Als saure Katalysatoren kommen in Betracht: Friedel-Krafts-Katalysatoren, wie Zinkchlorid, Aluminiumchlorid,
Zinntetrachlorid, Eisen(III)-chlorid und vor allem starke Säuren, und zwar sowohl organische
Säuren, z. B. aliphatische und aromatische Sulfonsäuren wie Methan-, Benzol- und Toluolsulfonsäure, als auch
starke anorganische Säuren, insbesondere sauerstoffhaltige Säuren, wie Phosphorsäure und deren saure
Ester, und vor allem Schwefelsäure (konzentrierte oder rauchende). Auch Mischungen von anorganischen
Sauerstoff-Säuren, wie Schwefelsäure, und niederen aliphatischen Carbonsäuren oder deren Anhydride, z. B.
Essigsäure oder Essigsäureanhydrid, haben sich bewährt.
Die erfindungsgemäße Umsetzung der organischen Polymeren mit den Estern der N-Hydroxyalkylimide
wird bei Temperaturen von 0 bis 1500C, vorzugsweise
bei 30 bis 100° C, vorgenommen.
Die Ester werden dabei vorteilhaft in solchen Mengen eingesetzt, daß 0,5 bis 4 Mol, vorzugsweise 1 bis 2,5 Mol,
Ester auf 1 Mol aromatische Einheit, d. h. je Mol -M
aromatische Kerne im Polymeren entfallen.
Die Mengen an sauren Katalysatoren können in weiten Grenzen schwanken; irn allgemeinen hat es sich
als vorteilhaft erwiesen, sie in Mengen von 0,1 bis 1,5 Mol, vorzugsweise 0,75 bis 1,25 Mol, je Mol Ester
anzuwenden.
Die Umsetzung wird vorteilhaft in der Weise vorgenommen, daß man zunächst die Ester der
N-Hydroxyalkylimide herstellt, wobei die Quellungsmittel zugleich als Lösungsmittel für die Veresterungsreak- ·ό
tion dienen können und die Polymeren in diesen Lösungen der Ester einquillt. Nach Zusatz der sauren
Katalysatoren und Einstellen der erforderlichen Reaktionstemperatur findet die Umsetzung zwischen den
Estern und dem Polymeren statt.
Anschließend an die Acylimidoalkylierung wird aus den Umsetzungsprodukten der Acylrest in bekannter
Weise abgespalten, z. B. durch alkalische oder saure Hydrolyse der Acylimidoalkylierungsprodukte oder
durch Umsetzung mit Hydrazin und anschließende saure Hydrolyse, gegebenenfalls in Gegenwart organischer
Lösungs- bzw. Quellungsmittel. Zur Verseifung wird das Acylaminoalkylierungsprodukt vorteilhaft vom
Reaktionsmedium abgetrennt, . beispielsweise durch Absaugen. Gegebenenfalls kann das isolierte Produkt
getrocknet oder mit einem organischen Lösungsmittel, das mit Wasser mischbar ist, z. B. Methanol, Äthanol,
Dioxan, Tetrahydrofuran, gewaschen werden. Das abgetrennte Produkt wird anschließend bei Temperaturen
zwischen 100 und 250° C in einem Autoklav mit *>o
ungefähr 5 bis 40% wäßriger oder alkoholischer Lösung eines Alkalis, wie Natriumhydroxid, Kaliumhydroxid,
oder mit einer ungefähr 5 bis 80% wäßrigen Lösung einer Mineralsäure, wie beispielsweise Salzsäure,
Bromwasserstoffsäure, Schwefelsäure, verseift. Das ·>■>
Acylimic'oalkylierungsprodukt kann andererseits auch
mit einer 5 bis 50% wäßrigen oder alkoholischen Lösung von Hydrazinhydrat bei Temperaturen von 50
bis 100° C zum Umsatz gebracht werden. In bevorzugter,
bekannter Ausführungsform kann die letztgenannte Lösung andere Alkalien, insbesondere kaustische
Alkalien, in Mengen von 1 bis 20% enthalten.. Das Reaktionsprodukt kann isoliert, mit Wasser gewaschen
und anschließend mit einer wäßrigen Lösung von Mineralsäure (5- bis 20%ig) zur Vervollständigung der
Hydrolyse erhitzt werden.
Mit Hilfe des erfindungsgemäßen Verfahrens gelingt es, aminoalkylgruppenhaltige wasserunlösliche Kunstharze
mit Anionenaustauscher-Eigenschaften mit bislang noch nicht erreicht hoher Kapazität und hoher
Kornstabilität in technisch einfach und gefahrlos durchführbarer Weise herzustellen.
Es sind bereits verschiedene Verfahren zur Herstellung aminoalkylgruppenhaltiger wasserunlöslicher
Kunstharze mit Anionenaustauscher-Eigenschaften beschrieben worden.
Gegenüber den aus den DT-PS 8 29 223,8 41 796 und 8 48 257 und den DT-OS 2161628, 22 11134 und
22 48 528 bekannten Aminoalkylierungsverfahren weist das erfindungsgemäße Verfahren den Vorteil auf, daß
mit ihm eine wesentlich höhere Substitution des Polymeren und damit eine wesentlich höhere Anionenaustauscher-Kapazität
erreicht wird. Außerdem bietet das erfindungsgemäße Verfahren, wenn ais saure
Katalysatoren starke Säuren, insbesondere Schwefelsäure eingesetzt werden, den technisch wichtigen
Vorteil, daß bei ihm die Bildung von Monochlormethyl- und/oder Bis-dichlormethyl-äther vermieden wird. Die
Verwendung bzw. die Bildung dieser hoch toxischen Verbindungen in den Verfahren der deutschen Patentschriften
8 29 223, 8 41796 und 8 48 257 und der deutschen Offenlegungsschrift 22 11 134 ist ein schwerwiegender
Nachteil dieser Verfahren.
Mit den bislang als Imidoalkylierungsmittel verwendeten N-Hydroxyalkylimiden (DT-OS 22 11 134) oder
Bis-(dicarbon-imido-alkyl)-äthern (DT-OS 21 61 628) wurden nur bei Verwendung von Chloriden wie FeCh,
AICI3, ZnCb, SnCU usw. gute Substitutionsgrade erreicht; Schwefelsäure konnte entweder gar nicht
verwendet werden oder führte nur zu einer unzureichenden Substitution. Mit Hilfe der erfindungsgemäßen
Imidoalkylierungsmittel wird dagegen auch bei Verwendung von Schwefelsäure eine hohe Substitution und dies
bei wesentlich verbesserter Raum-Zeit-Ausbeute erreicht.
So wird z. B. bei der Imidomethylierung eines makroporösen, mit 8% Divinylbenzol vernetzten
Polystyrols in Gegenwart von Schwefelsäure bei Verwendung des Essigsäureesters des N-Hydroxymethylphthalimids
innerhalb von 6 Stunden ein Substitutionsgrad von 1,1 (d.h. 1,1 Imidoalkylgruppen je
aromatischen Kern) erreicht, bei Verwendung von Bis-(phthaloylimido-methyl)-äther dagegen innerhalb
von 24 Stunden nur ein Substitutionsgrad von 0,9. Bei Verwendung von N-Hydroxymethylphthalimid liegt der
Substitutionsgrad noch wesentlich niedriger.
In der DT-OS 22 48 528 ( = US-PS 37 91 996) ist die
Verwendung von Estern, u. a. von Estern von N-Methylolsäureamiden,
als Imidoalkylierungsmittel beschrieben. Die Imidoalkylierung mit diesen Estern wird zwar
auch in Gegenwart von Schwefelsäure als Katalysator vorgenommen. Die erreichbaren Ergebnisse sind jedoch
hinsichtlich Substitutionsgrad und Raum-Zeit-Ausbeute so schlecht, daß eine Verwendung der Ester der
Hydroxyalkylamide nicht in Betracht kommt. Im Gegensatz zu den Estern der N-Methylolsäureamide
wird bei Verwendung der Ester der N-Methylolsäureamide
eine wesentliche Steigerung des Substitutionsgrades und der Raum-Zeit-Ausbeute erreicht.
Hervorzuheben ist ferner, daß die Harz-Körner mikroporöser Polymerer bei der Acyliminoalkylierung
nach dem erfindungsgemäßen Verfahren unversehrt bleiben, während ein hoher Anteil der Körper bei der
Acyliminoalkylierung nach dem in der deutschen Offenlegungsschrift 21 61 628 beschriebenen Verfahren
zerspringt.
Die in den Beispielen beschriebenen Verseifungsreaktionen
der Acylimidgruppen zu Aminogruppen gehören zum freien Stand der Technik.
15
700 g N-Hydroxymethyl-phthalimid, gelöst in 2400 g
Dichloräthan, werden mit 454 g Essigsäureanhydrid 5 Stunden auf Rückflußtemperatur erhitzt. In diese
Esterlösung werden bei 600C 300 g eines mit 6%
Divinylbenzol vernetzten Styrolpolymerisats eine halbe Stunde eingequollen. Dann werden 400 g konzentrierte
Schwefelsäure innerhalb von 4 Stunden bei Rückflußtemperatur zugetropft. Nach 20stündigem Rühren bei
gleicher Temperatur wird das Polymerisat abgesaugt und in 2000 ml 10%iger wäßriger Ammoniaklösung
suspendiert. Die Reste an Quellungsmittel werden aus der Suspension durch azeotrope Destillation entfernt.
Anschließend wird das Polymere im Autoklav 10 Stunden mit 40%iger Natronlauge auf 1800C erhitzt.
Nach Auswaschen der Natronlauge werden 750 ml eines schwach basischen Anionenaustauschers erhalten,
der gegenüber n/10 Salzsäure ein Säurebindungsvermögen
von 3,3 Val/1 besitzt und einen Stickstoff-Gehalt von 9,55% in der Trockensubstanz aufweist.
354 g N-Hydroxymethylphthalimid, gelöst in HOOg Dichloräthan, werden mit 227 g Essigsäureanhydrid 5
Stunden auf Rückflußtemperatur erhitzt. In dieser Esterlösung werden 150 g eines mit 4% Divinylbenzol
vernetzten Styrolpolymerisats eine halbe Stunde bei 6O0C eingequollen. Dann werden 240 g konzentrierte
Schwefelsäure innerhalb einer Stunde bei Rückflußtemperatur zugetropft und die Reaktionsmischung bei
gleicher Temperatur 20 Stunden nachgerührt. Nach Abtrennen des Reaktionsproduktes wird dieses in
1000 ml 10%iger wäßriger Ammoniaklösung suspendiert. Die Reste an Dichloräthan werden aus dieser r>o
Suspension durch azeotrope Destillation entfernt.
Anschließend wird das Reaktionsprodukt abgetrennt und durch lOstündiges Erhitzen auf 1800C im Autoklav
mit 40%iger Natronlauge verseift. Nach Auswaschen der Natronlauge wird ein schwach basischer Anionen- y>
austauscher erhalten, der gegenüber n/10 Salzsäure ein Säurebindungsvermögen von 3,0 Val/1 besitzt und einen
Stickstoff-Gehalt von 10,4% in der Trockensubstanz aufweist.
300 g eines mit 2% Divinylbenzol vernetzten Styrolpolymerisats werden wie in Beispiel 1 beschrieben
umgesetzt und hydrolysiert. Es wird ein schwach basischer Anionenaustauscher erhalten, der für n/10 1..-.
Salzsäure ein Säurebindungsvermögen von 2,7 VaI/! besitzt und einen Stickstoff-Gehalt von 11,9% in der
Trockensubstanz aufweist.
245 g eines Esters, der durch Umsetzung von N-Hydroxymethylphthalimid und Essigsäureanhydrid
erhalten wurde, werden in 600 ml 2-Nitropropan gelöst. In dieser Lösung werden 100 g eines mit 6%
Divinylbenzol vernetzten Styrolperlpolymerisats eine
halbe Stude eingequollen. Dann wird die Mischung auf 85°C erhitzt und unter Rühren tropfenweise mit 125 g
konzentrierter Schwefelsäure versetzt. Anschließend wird die Reaktionsmischung noch 16 Stunden auf
gleicher Temperatur gehalten. Dann wird das Reaktionsprodukt abgetrennnt und in wäßriger Ammoniaklösung
suspendiert. Die Suspension wird durch azeotrope Destillation von Resten des Quellungsmittels befreit.
Das Reaktionsprodukt wird abgetrennt und mit 40%iger Natronlauge über 1800C im Autoklav verseift.
Es wird ein schwach basischer Anionenaustauscher erhalten, der nach Auswaschen der Natronlauge ein
Säurebindungsvermögen gegenüber n/10 Salzsäure von 3,3 Val/1 besitzt und einen Stickstoff-Gehalt von 9,45%
in der Trockensubstanz aufweist.
354 g N-Hydroxymethylphthalimid, gelöst in 1200 g Dichloräthan, werden mit 227 g Essigsäureanhydrid 5
Stunden lang auf Rückflußtemperatur erhitzt. Nach Abkühlen auf 60°C werden in dieser Lösung 150 g eines
mit 8% Divinylbenzol vernetzten, makroporösen Styrolpolymerisats (hergestellt durch Perlpolymerisation
von Styrol und Divinylbenzol in Gegenwart von 60 Gew.-% Isododecan, bezogen auf die Summe der
Monomeren) eine halbe Stunde eingequollen. Die Mischung wird dann auf Rückflußtemperatur erhitzt
und innerhalb von 4 Stunden tropfenweise unter Rühren mit 240 g konzentrierter Schwefelsäure versetzt. Nach
20stündigem Nachrühren bei gleicher Temperatur wird das Reaktionsprodukt abgetrennt und vom anhaftenden
Dichloräthan durch Suspendieren in wäßriger Ammoniaklösung und azeotrope Destillation — wie in Beispiel
1 beschrieben — befreit.
Danach wird das Polymerisat mit 40%iger Natronlauge 10 Stunden auf 180cC im Autoklav erhitzt. Nach
Auswaschen der Natronlauge werden 540 ml eines schwach basischen Anionenaustauschers erhalten, der
für /7/10 Salzsäure ein Säurebindungsvermögen von 2,4
Val/1 besitzt und einen Stickstoff-Gehalt von 10,6% in der Trockensubstanz aufweist.
250 g eines Esters, der durch Umsetzung von N-Hydroxymethylphthalimid und Essigsäureanhydrid
hergestellt wurde, werden in 500 ml 2-Nitropropan gelöst. In dieser Lösung werden 100 g eines mit 6%
Divinylbenzol vernetzten, makroporösen Styrolperlpolymerisats (hergestellt durch Perlpolymerisation von
Styrol und Divinylbenzol in Gegenwart von 70 Gew.-% Isododecan, bezogen auf die Summe der Monomeren)
eine halbe Stunde eingequollen. Die Reaktionsmischung wird auf 85°C erhitzt und unter Rühren tropfenweise
mit 125 g konzentrierter Schwefelsäure versetzt. Nach '.5stündigem Nachrühren bei gleicher Temperatur wird
das Harz abgetrennt und in wäßrigammoniakalischer Lösung auf 100°C erhitzu
Anschließend wird das Polymere abgetrennt und durch lOstündiges Behandeln mit 40%iger Natronlauge
bei 1800C im Autoklav verseift. Nach Auswaschen der Natronlauge werden 340 ml eines schwach basischen
Anionenaustauschers erhalten, der für «/10 Salzsäure
ein Säurebindiingsvcrmögen von 2,3 Val/1 besitzt und
einen Stickstoff-Gehalt von 10,85% in der Trockensubstanz aufweist.
B e i s ρ i e 1 7
M)O g des Listers, der aus N-Hydroxymethylphthalimid
und Essigsäureanhydrid hergestellt wurde, werden in 2000 ml Dichloräthan gelöst. In dieser Lösung werden
230 g eines mit 5% Divinylbcnzol vernetzten, inakropolösen Styrolpcrlpolymcrisats (hergestellt durch Perlpolymerisation
von Styrol und Divinylbcnzol, in Gegenwart von 63 Gcw.-% Isododccan, bezogen auf das
Gesamtgewicht der Monomeren) eine halbe Stunde bei 60"C eingcquollen. Anschließend wird die Mischung auf
Rückflußtcmpcratur erhitzt und innerhalb 3 Stunden unter Rühren mit 320 g konzentrierter Schwefelsäure
versetzt. Nach 20stündigem Rühren bei Rückflußtcmperatur wird das Rcaktionsprodukl abgetrennt und vom
anhaftenden Qucllungsmitlcl durch Suspendieren in wäßrige Ammoniaklösung und azeotropes Abdestillieren
des Dichloräthans aus der wäßrigen Lösung befreit.
Das Reaktionsprodukt wird abgetrennt und anschließend im Autoklav bei 180°C 10 Stunden mit 40%iger
Natronlauge verseift. Die Ausbeute beträgt nach dem Auswaschen des Alkalis 1000 ml. Der Stickstoff-Gehalt
der Trockensubstanz beträgt 12,5%.
354 g N-Hydroxymelhylphthalimid, gelöst in 1200 g
Dichloräthan, werden mit 204 g Essigsäureanhydrid 4 Stunden auf Rückflußicmperatur erhitzt. In dieser
Esterlösung werden 208 g eines mit 4% Divinylbcnzol vernetzten Styrolpcrlpolymcrisats eine Stunde bei 6O0C
eingcquollen. Anschließend wird die Mischung auf Rückflußtemperatur erwärmt und dann unter Rühren
innerhalb einer Stunde mit 196 g Schwefelsäure (Monohydrat) versetzt. Nach 18stündigem Rühren bei
Rückflußtempcratur wird die Reaktionsmischung abgekühlt. Das Polymerisat wird abgetrennt und so lange mit
1000 ml IO%iger wäßriger Ammoniaklösung erhitzt, bis
das Dichlorälhan durch azcotrope Destillation vollständig
entfernt ist.
Dann wird das Polymerisat 10 Stunden mit 30%iger Natronlauge bei 180"C im Autoklav verseift. Nach
Auswaschen der Natronlauge erhält man 475 ml eines schwach basischen Anionenaustauschers mit einem
Stickstoffgehalt von 9,3% in der Trockensubstanz und einem Säurebindiingsvcrmögen für n/10 Salzsäure von 3
Val/1.
531g N-I lyclroxymeihylphthalimid, gelöst in 1760g
Dichloräthan, werden mit 306 g Essigsäureanhydrid 4 Stunden auf Riic-kfliißtempcralur erhitzt. Die Estcrlösung
wird — wie in Beispiel 8 beschrieben — mit 208 g eines mit 4% Divinylbcnzol vernetzten Styrolperlpolymerisats
umgesetzt und weiter verarbeitet. Man erhält 700 ml eines schwach basischen Anionenaustauschers
mit einem Stickstoffgehalt von 11% in der Trockcnsub- bO
stanz und einem Säurebindiingsvcrmögen gegenüber /f/IOSalzsäure von 3,3 Val/1.
Beispiel 10
ir>4 g N-I lyclroxymeihylphthalimid, gelöst in 1200g ^
Dichloräthan, werden mit 260 g Propionsäurcanhydrid 4 Stunden auf Rückflußlcniperatur erhitzt. Die Lösung
des gebildeten Propionsäureeslers des N-I lydroxymethylphthalimids
wird - wie im Beispiel 8 beschrieben mit 208 g eines mit 4% Divinylbcnzol vernetzlcr
Styrolpcrlpolymcrisats umgesetzt und weiterverarbei let. Man erhält 480 ml eines schwach basischer
Anionenaustauschers mit einem Stickstoffgehalt vor 8% in der Trockensubstanz und einem Säurebindungs
vermögen gegenüber nl 10 Salzsäure von 2.7 Val/1.
Beispiel 11
Die Umsetzung erfolgt wie in Beispiel 10 beschrieben
nur daß an Stelle des Propionsäureanhydrids 316,4 g Buttersäureanhydrid zur Veresterung verwendet werden.
Man erhält 500 ml eines schwach basischer Anionenauslauschcrs mit einem Stickstoffgehalt vor
7,6% in der Trockensubstanz und einem Säurebindungsvermögen gegenüber nl 10 Salzsäure von 2,35 Val/1.
Vergleichs versuche
Versuch 1
(gemäß US-PS 37 91 996)
(gemäß US-PS 37 91 996)
52 g (0,5 Mol) eines makroporösen Suspension-Poly
nieren aus 86 Gcw.-% Styrol, 6 Gew.-% Äthylstyrol unc 8 Gew.-% Divinylbenzol wurden über Nacht in 400f
1-Nitropropan suspendiert.
Dann wurde das suspendierte Polymere langsam mn 392 g konzentrierter Schwefelsäure unter äußcrei
Kühlung in einer solchen Geschwindigkeit versetzt, daC die Temperatur 25°C nicht überschritt. Anschließen
wurden 94,2 g (1,07 Mol) N-Methylol-acetamid inner
halb von 30 Minuten bei 15 bis 25° C zugegeben. Die Reaktionsmischung wurde über Nacht gerührt unc
anschließend langsam bei einer Temperatur zwischen Ii
und 25°C mit Wasser versetzt. Das auf diese Weise erhaltene Harz wurde von der Flüssigkeit abgetrennt
mehrfach mit Wasser gewaschen und dann durch azeotrope Destillation von I-Nitropropan-Rückständer
befreit.
Das auf diese Weise erhaltene Harz wurde mit 400 m konzentrierter Salzsäure versetzt und über Nacht aul
Rückflußteinperalur erwärmt. Nach dem Abkühler wurde das Harz abgetrennt und mit 500 ml 10%igei
Natriumhydroxidlösung behandelt. Das Harz wurde dann abfiltriert und neutral gewaschen.
Es wurden 175 g feuchter, schwach basischer Anionenaustauscher erhalten.
Festsloffgehalt: 35%
Eigenschaften des getrockneten
Anionenaustauschers:
Eigenschaften des getrockneten
Anionenaustauschers:
Stickstoffgehalt: 7,7%
Anionenaustaiischer-Kapazität: 5,9 mVal/g
Val/g
Anionenaustaiischer-Kapazität: 5,9 mVal/g
Val/g
Versuch 2
(gemäß US-PS 37 91 996)
(gemäß US-PS 37 91 996)
Es wurde wie in Versuch 1 beschrieben gearbeitet, mit dem einzigen Unterschied, daß anstelle von 94,2 g (1,07
Mol) N-Methylolacetamid eine äquivalente Menge, 140 g (1,07 Mol), des Essigsäureesters des N-Mcthylolacetamids
verwendet wurde.
Es wurden 70 g feuchter, schwach basischer Anionenaustauscher
erhalten.
Eeststoffgehalt: 80%
Eigenschaften des getrockneien
Anionenaustauschers:
Eigenschaften des getrockneien
Anionenaustauschers:
Stickstoffgehalt: 1,1%
Anionenaustauschcr-Kapazität: 0,8 mVal/g
Anionenaustauschcr-Kapazität: 0,8 mVal/g
Claims (2)
1. Verfahren zur Hersiellung von wasserunlöslichen
Kunstharzen mit Anionenaustauscher-Eigenschäften durch eine Friedel-Crafts-Reaktion von
vernetzten, wasserunlöslichen, aromatische Kerne enthaltenden organischen Polymeren mit Imidoalkylierungsmitieln
in Gegenwart von Quellungsmitteln für das Polymere und sauren Katalysatoren und to
anschließende Verseifung der imidoalkylierten Polymeren, dadurch gekennzeichnet, daß man
als Imidoalkylierungsmittel Ester von N-Hydroxyalkylimiden
verwendet.
2. Verfahren gemäß Anspruch 1, dadurch gekenn- 1^
zeichnet, daß man die Ester der N-Hydroxyalkylimide in einer solchen Menge einsetzt, daß das
Molverhältnis Ester zu aromatische Kerne in den vernetzten Polymeren 0,5 bis 4 :1 beträgt.
20
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