DE2356439A1 - Bohrfluid fuer geologische bohrungen - Google Patents
Bohrfluid fuer geologische bohrungenInfo
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- C09K8/02—Well-drilling compositions
- C09K8/04—Aqueous well-drilling compositions
- C09K8/06—Clay-free compositions
- C09K8/12—Clay-free compositions containing synthetic organic macromolecular compounds or their precursors
Description
β MÜNCHEN 81 · WISSMANNSTRASSE 14 · TELEFON 932774 · TELEGRAMMADRESSE: LANGHOFFPATENT MÜNCHEN
■·.■■--■ Unser Zeichen: 55-134-5'
. , ■ München, den 12.11.1973
Albert H.D. Alexander, 3625 Southwest Freeway, Houston, Texas, USA
Bohrfluid für geologische Bohrungen
Die Erfindung bezieht sich auf wässerige Bohrflüssigkeiten, . insbesondere auf ein t'onfreies Bohrfluid aus Seewasser oder
Salzlösung -und einem gelösten Erdalkalioxid oder-hydroxid
sowie mit einem Zusatz von Stärke zum Verringern von Fluidverlust
en beim Bohren. ' ■
Beim Bohren von geologischen Formationen werden verschiedene Bohrflüssigkeiten verwendet, die auf ölbasis oder auf Wasserbasis
hergestellt sein können oder auch Öl-Wasseremulsionen bilden. Ein häufig verwendetes Bohrfluid auf Wasserbasis ist
Ton-Wasserschlamm mit einem Gehalt an Chrom-Ligninsulfonaten
oder ähnlichen Ligninderivaten in Verbindung mit einem Schwermetall,
um die nötigen Fließeigenschaften sicherzustellen. Ein anderes bekanntes Bohrfluid auf Wasserbasis enthält keinen
Ton und ist aus Seewasser hergestellt unter Verwendung von Erdalkaliverbindungen,
typischerweise Kalzium-oder Magnesiumverbindungen. Derartige Bohrfluids haben den Vorteil, daß sie
keine giftigen Schwermetallsalze-enthalten und das Problem
vermeiden, den Ton in Suspension zu halten» Bohrfluids mit Erdalkaliverbindungen und Seewasser können auch vollständig
säurelöslich sein durch Wahl eines geeigneten Dichtekorrektur-
409820/0388
* Ständiger allgemeiner Vertreter nach 5 46 PatAnwO. zugelassen bei den Landgerichten München I und II.
mittels, etwa Eisenoxid.
Ein derartiges Bohrfluid ist beispielsweise in der'deutschen
Patentschrift 1 020 585 beschrieben. Die US-Patentschrift
2 856 256 zeigt .die Verwendung von Magnesiumhydroxid in Verbindung
mit Seewasser und ohne Verwendung von Ton, wobei letzteres jedoch auch vorhanden sein kann.
Um ein derartiges Bohrfluid tonfrei anzusetzen, ist es jedoch erforderlich, Additive zuzugeben, welche Fluidverluste von
dem Bohrloch in die Formation verringern,, das heißt eine Abwanderung
des Wassers in. die Formation möglichst gering halten. Bei Verwendung von Bohrflüssigkeiten mit· einem Gehalt an Ton
bildet der Ton in der Formation einen Filterkuchen an den Wänden des Bohrloches, welcher Fluidverluste gering hält oder
unterbindet. Bei Bohrflüssigkeiten ohne Ton ist es erforderlich,
einen anderen Zusatzstoff zuzugeben4- um die Flüssigkeitsverluste
in gewünschten Grenzen zu halten.
Es ist seit langem bekannt, daß verschiedene Arten von Stärken bei Bohrflüssigkeiten auf Wasserbasis geeignet sind. Es können
auch synthetische polymere Stoffe verwendet werden, etwa Harnstoffharze.' Letztere sind jedoch wesentlich teurer.
Stärke ist als Mittel zum Verringern des Fluidverlustes ,in
tonfreien Bohrflüssigkeiten bei gewöhnlichen Temperaturen gut geeignet. Es hat sich jedoch herausgestellt, daß Stärken
bei höheren Temperaturen, etwa bei 120 bis 180° C nicht widerstandsfähig
sind und ihre Flüssigkeitssperreigenschaften dann verlieren. Unter diesen Bedingungen ist es also erforderlich,
kontinuierlich Stärke zuzusetzen, um Fluidverluste von erheblichem Ausmaß zu vermeiden. Bei Temperaturen am oberen
Ende des angegebenen Bereiches und darüber hinaus nehmen die
-Sperreige-nschaften von Stärken schnell ab.
In der. Praxis geht die Tendenz dahin, immer tiefer zu bohren,
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so daß auch- höhere Temperaturen in den Bohrlöchern auftreten.
Die daraus resultierenden Probleme lassen sich durch Verwendung üblicher Stärken als Fluidabdichtungsmittel
in tonfreien, salzwasserhaltigen Bohrflüssigkeiten nicht mehr lösen. Es lassen sich zwar bestimmte Kombinationen
von Stärken ansetzen, die eine verhältnismäßig gute Temperaturwiderstandsfähigkeit
haben, es ist jedoch erstrebenswert, standardisierte Zusatzmittel für tonfreie Bohrflüssigkeiten
zu finden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein tonfreies
Bohrfluid zu schaffen, welches sich bei Temperaturen bis über 175° C verwenden läßt bei verhältnismäßig geringen
Pluidverlusten und einen Schutz der Stärkebestandteile über ein weites Spektrum von Stärken ergibt.
Die Lösung der gestellten Aufgabe ist darin zu sehen, daß
dem aus einer Salzlösung, einem darin gelösten Erdalkalioxid oder-hydroxid und einem Anteil an Stärke bestehenden
Bohrfluid ein PolyvinylalAOholpolymer in geringer Menge zugesetzt
ist, typischerweise etwa 0,6 bis 2,9 kg pro Hektoliter.
Der Polyvinylalkohol kann der Stärke vor dem Gebrauch
zugesetzt werden,- so daß ein fertiger Zusatzstoff
für Seewasserbohrflüssigkeiten gegeben ist.
Bestimmte seewasserhaltige Bohrflüssigkeiten umfassen ein
Erdälkalimetalloxid oder-hydroxid,wobei Magnesiumhydroxid
beispielsweise geeignet ist, Kalziumhydroxid allein jedoch nicht· zufriedenstellend funktioniert. Kalziumoxid und dolomitischer
Ätzkalk, eine Mischung aus Kalziumoxid und Magnesiumoxid, läßt sich auch verwenden. Zusätzlich sind
Magnesiumsalze vorhanden, etwa Magnesiumchlorid, Magnesiumsulfat
und/oder Magnesiumkarbonat in einer Salzlösung, welche
typischerweise Kalium-und Magnesiumsalze enthält, die in
Süßwasser oder Seewasser aufgelöst sind. Das Magnesiumkarbohat kann "als Dolomit oder dolomitischer Kalkstein vor-
"■ -' 409820/0383
liegen, der sowohl Magnesiumkarbonat als auch* Kalziumkarbonat
enthält. Kalziumsulfat, das heißt Gips, ist
ein weiterer typischer Bestandteil derartiger Bohrflüssigkeiten. Der Salzgehalt ist normalerweise so groß, daß das
Aufquellen von Schieferformationen verhindert wird.
ein weiterer typischer Bestandteil derartiger Bohrflüssigkeiten. Der Salzgehalt ist normalerweise so groß, daß das
Aufquellen von Schieferformationen verhindert wird.
Diese tonfreien Bohrflüssigkeiten enthalten also allgemein
gesehen Magnesiumoxid und/oder Kalziumoxid oder Magnesiumhydroxid in Verbindung mit einer oder mehreren Verbindungen
des Magnesiums, im allgemeinen Magnesiumsulfat, Magnesiumchlorid und/oder Magnesiumkarbonat in einer Salzlösung.
Die Bohrflüssigkeit hat im allgemeinen einen pH-Wert zwischen 8,8 und 9»5» der mit Kalziumhydroxid eingestellt werden kann. Bei manchen Rezepturen ist auch eine Ammoniumverbindung vorgesehen, etwa Ammoniumchlorid., etwa bei dem Bohrschlamm gemäß der US-Patentschrift 2 856 256. Bei Verwendung von
Dolomit-als Quelle für Magnesiumkarbonat ist auch Kalziumkarbonat vorhanden. Ein. Zusatz von Stärke dient dabei als
Fluidsperrmittel zum Verhindern von Pluidverlusten. Es lassen sich verschiedene Stärken verwenden, wie weiter unten noch erläutert ist. Typische Stärkesorten sind Maisstärke, Kartoffel' stärke, Tapiokamehl und dergleichen. Es können weitere Zusatzstoffe zugefügt sein, etwa Dichtekorrekturmittel,: Additive, die ein Arbeiten unter hohem Druck ermöglichen, Entschäumungsmittel, Biozide und dergleichen.
Die Bohrflüssigkeit hat im allgemeinen einen pH-Wert zwischen 8,8 und 9»5» der mit Kalziumhydroxid eingestellt werden kann. Bei manchen Rezepturen ist auch eine Ammoniumverbindung vorgesehen, etwa Ammoniumchlorid., etwa bei dem Bohrschlamm gemäß der US-Patentschrift 2 856 256. Bei Verwendung von
Dolomit-als Quelle für Magnesiumkarbonat ist auch Kalziumkarbonat vorhanden. Ein. Zusatz von Stärke dient dabei als
Fluidsperrmittel zum Verhindern von Pluidverlusten. Es lassen sich verschiedene Stärken verwenden, wie weiter unten noch erläutert ist. Typische Stärkesorten sind Maisstärke, Kartoffel' stärke, Tapiokamehl und dergleichen. Es können weitere Zusatzstoffe zugefügt sein, etwa Dichtekorrekturmittel,: Additive, die ein Arbeiten unter hohem Druck ermöglichen, Entschäumungsmittel, Biozide und dergleichen.
Die Erfindung ist im folgenden an mehreren Ausführungsbeispielen
ergänzend beschrieben. ,
Polyvinylalkohol ist ein wasserlösliches Polymer, welches
durch Umesterung von Polyvinylazetat hergestellt wird. Der Grad der Umesterung kann unterschiedlich sein zum Herstellen von Polymeren mit verschiedenen Eigenschaften. Polymere,
welche bis zu 85 bis 87/2 umgeestert sind, sind für die Zwecke der Erfindung verwendbar. Es ist jedoch günstiger, vollständig hydrolysierte Polyvinylalkoholpolymere zu verwenden, welche zu
durch Umesterung von Polyvinylazetat hergestellt wird. Der Grad der Umesterung kann unterschiedlich sein zum Herstellen von Polymeren mit verschiedenen Eigenschaften. Polymere,
welche bis zu 85 bis 87/2 umgeestert sind, sind für die Zwecke der Erfindung verwendbar. Es ist jedoch günstiger, vollständig hydrolysierte Polyvinylalkoholpolymere zu verwenden, welche zu
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zumindestens 96% alkoholisiert sind. Besonders günstig ist
superhydrolysierter Polyvinylalkohol, der wenigstens zu
99% alkoholisiert ist. ■
Diese Polyvinylalkoholpolymere scheinen die- Stärke in der
Bohrflüssigkeit bei hohen Temperaturen zu schützen, wenn auch der genaue Wirkungsmechanismus der Rezeptur nach der
Erfindung nicht ganz verständlich ist. Es scheint jedoch so,
'daß ohne Anwesenheit von Stärke der Polyvinylalkohol für sich .allein keine· guten Fluiddichtungseigenschaften aufweist.
Das Molekulargewicht des Po'lyvinylalkoholpolymers spiegelt dessen Viskosität wieder. Vorzugsweise sollten die für die
Erfindung verwendeten Polyvinylalkohole eine hohe Viskosität aufweisen, vorzugsweise von 55 bis ca. 65 Centipoise gemessen
als 4#-ige wässerige Lösung bei 20° C. Derartige Stoffe haben
ein Molekulargewicht im Bereich von mindestens 170.000 bis über 200.000. ■ '
Der Polyvinylalkohol wird bei Bohrflüssigkeiten nur in geringen Mengen benötigt, die ausreichen, um eine Stabilisierung
der Stärke bei hohen Temperaturen zu erreichen. Je nach der Art der verwendeten Stärke und nach den.Eigenschaften derselben
bei hohen Temperaturen kann der zugesetzte Anteil Polyvinylalkohol variieren. Im allgemeinen sind etwa 0,6
bis 2,9 kg pro Hektoliter erforderlich. Bei höheren Konzentrationen
tritt ein gummiartiges Polymerprodukt auf, wenn man Bohrschlammproben zur Untersuchung von Pluidverlusten in
einer Filterpresse untersacht. Die Wirkung derartiger Konzentrationen
auf das Bohrloch unter üblichen Feldbedingungen
ist jedoch noch nicht bekannt. Falls zusätzliche Mengen an Stärke ,zu dem Bohrfluid zugegeben werden müssen, um Fluidverluste
auszugleichen^ sollten angemessene Mengen an Polyvinylalkohol gleichzeitig zugesetzt- werden.
Es wurde auch festgestellt, daß Polyvinylalkohol bei einer
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großen Anzahl von Stärkesorten verwendbar ist. Obgleich Weizenmehl· für sich allein als Pluidsperrmittel in tonfreien
Bohrflüssigkeiten nicht verwendbar ist, läßt·es sich zusammen mit Polyvinylalkohol verwenden, und zwar bis
Z.U Temperaturen von etwa 120° C. Am besten werden Stärken verwendet in Form von handelsüblicher Maisstärke, Kartoffelstärke,
Tapiokamehl oder dergleichen. Es lassen sich auch Mischungen derselben verwenden. Diese Stärken sind typischerweise
vorgelatiniert und daher in kaltem Wasser löslich. Es gibt eine ganze Anzahl handelsüblicher, vorpräparierter
Stärken, die sich für die Zwecke der Erfindung verwenden lassen.
Bei einer tonfreien Bohrflüssigkeit nach der Erfindung ist die Stärke im allgemeinen in einer;Menge von etwa 3 bis 9 kg/hl
vorhanden. Es kann jedoch auch weniger Stärke verwendet werden, wenn ein größerer Fluidverlust des Bohrschlammes gewünscht
wird. Die Stärke wird natürlich in pulverisierter Form verwendet und ist vorzugsweise vermischt mit gekörntem Polyvinylalkohol,
bevor sie zu dem Bohrfluid zugegeben wird. Die Verwendung von Polyvinylalkohol ergibt eine Wirksamkeit der
Sperrung gegen Fluidverluste bei Temperaturen von etwa 18O° C.
Eine weitere Erhöhung der Wärmestabilität des Bohrfluids läßt sich erreichen durch Beimengen von Harnstoff zu dem
Polyvinylalkohol vor dem Zugeben desselben zu der Stärke. Gekörnter Harnstoff sollte in Mengen von 1 bis 10 Gewichtsteilen Harnstoff auf 10 Gewichtsteile Polyvinylalkohol verwendet
werden. Durch die Zugabe von Harnstoff läßt sich die Wärmestabilität der Stärke.als Fluiddichtungsmittel bis auf
Temperaturen von 195° C ausdehnen.
Im folgenden sind Ansätze für tonfreie Bohrflüssigkeiten auf der Basis von Seewasser angegeben unter Zusatz von Stärke und
Polyvinylalkohol. Die angegebenen Mengen sind in Kilogramm pro Hektoliter Wasser angegeben.
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Ansatz A
10,3 kg dolomitischer Kalkstein
1,3 kg Kalziumoxid, Magnesiumoxid oder eine Mischung derselben, z.B. dolomitischer Ätzkalk *
1,3 kg Gips '■■ " · · -
4,3 kg Magnesiumsulfat (Bittersalz) 4,3 kg Kaliumchlorid r :'"
Ansatz B-
13,4 kg Dolomit (dolomitischer Kalkstein)
0,6 kg Gips 0,6 kg Kalziumoxid, Magnesiumoxid oder eine Mischung derselben,
z.B.-dolomitischer Ätzkalk 15,4 kg Magnesiumchlorid
17,1 kg Magnesiumsulfat (Bittersalz)
4,3 kg Kaliumchlorid
10,3 kg Natriumchlorid
10,3 kg Natriumchlorid
Die oben angegebenen Bohrfluidsysteme dienen nur als Beispiele,
Es können natürlich auch andere Ansätze verwendet werden unter Verwendung von Mischungen von Erdalkaliverbindungen in Salzlösung.
Dei? Ansatz B enthält eine hohe Konzentration an gelöstem Salz in der Salzlösung und eignet sich besonders für
das Bohren in Formationen mit hohem Salzgehalt„' z.B. Karnallit,
Bischofit usw. ■'.-..,
Derartige Bohrflüssigkelten zeichnen sieh im allgemeinen aus
durch einen Gehalt von 30 bis 70 Gewichtsprozenten Dolomit
(vorzugsweise .mit einem Gehalt von wenigstens 35 Gewichtsprozenten
Mägnesiumkarbonat), 20 bis 60 Gewichtsprozenten Magnesiumsulfat, Magnesiumchlorid oder Mischungen derselben,
3 bis 10 Gewichtsprozenten Kalziumoxid, Magnesiumoxid.,, Magnesiumhydroxid
oder Mischungen derselben und einer Salzlösung als ,
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Basisflüssigkeit. Bekannte Bohrflüssigkeiten werden angesetzt unter Verwendung von Magnesiumoxid allein oder in Verbindung
mit Ammoniumverbindungen, oder mit Magnesiumoxid oder-hydroxid, mit anderen Magnesiumsalzen, etwa Magnesiumsulfat
oder Magnesiumchlorid. Weitere Zusatzstoffe sind bereits oben angegeben. Z.B. lassen sich zum Schutz der Stärke
in der Bohrflüssigkeit Biozide zusetzen, um einen bakteriellen Angriff auf die Stärke zu vermeiden, und weiterhin kann Paraformaldehyd
verwendet werden zum Unterbinden einer Fermentation.
Im' folgenden sind einige Versuchsergebnisse angegeben unter
Verwendung des Ansatzes A in einer Menge von 21 kg/hl in Seewasser. Es wurden verschiedene Handelsübliche Stärken untersucht.
Stärke A: eine hochgradige Tapiokastärke Stärke B: eine kaltwasserlösliche Maisstärke
Stärke C: eine kaltwasserquellfähige Maisstärke
Stärke D: eine abgewandelte kaltwasserlösliche anionische
Maisstärke
Stärke E: ein vorgeliertes Weizenmehl Stärke F: eine wasserlösliche Malsstärke
Stärke G: ein wasserlösliches Maismehl Stärke H: eine Kartoffelstärke
Mischung I: eine Mischung aus 60 Gewichtsprozenten der Stärke F, 20 Gewichtsprozenten der Stärke A und 20 Gewichtsprozenten
der Stärke H
Nach dem Herstellen der Bohrflüssigkeit wurden Proben genommen
und auf scheinbare Viskosität, Fließviskosität,' Gelierungsgrad und Fließpunkt untersucht. Die Fließeigenschaften
der Proben wurden durch die unterschiedliche Beschaffenheit der Stärke oder durch Zugabe von Polyvinylalkohol nicht ungünstig
beeinflußt. Jede Probe wurde 17 Stunden lang in einem Umwälzbehälter bei den angegebenen Tamperaturen gealtert und
sodann auf Fluidverlusteigenschaften untersucht durch Ver-
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Wendung eines Prüfverfahrens "für--Fluidverluste" bei hoher
Temperatur und hohem Druck.
Es wurden Polyvinylalkohole mit den folgenden Eigenschaften
verwendet: ' ' ' .
PV-I: zu 9955 und mehr hydrolysiert, hohe Viskosität
PV-2: zu 99/S und mehr hydrolysiert, mittlere Viskosität
PV-3: zu 985? hydrolysiert, mittlere Viskosität
PV-4: zu 872 hydrolysiert, hohe Viskosität
409820/03
Beispiel Pluidsperrmittel Alterungs- Fluid- Temperatur
temperatur verlust C
0C ■ . in cm·3'
1,4 kg/hl Stärke A 121°
4.3 kg/hl Stärke B
1.4 kg/hl Stärke A 121°
4.3 kg/hl Stärke C
1.4 kg/hl Stärke A 121°'
4.3 kg/hl Stärke D
1.4 kg/hl Stärke A 121°
4.3 kg/hl Stärke E
1.4 kg/hl Stärke A 121°
4.3 kg/hl Stärke P
1.4 kg/hl Stärke A 121° 4,3"kg/hl Stärke G
1,4 kg/hl Stärke A 121°
4.3 kg/hl Stärke C 0,9 kg/hl PV-I
1.4 kg/hl Stärke A 121°
4.3 .kg/hl Stärke G
0,9 kg/hl PV-I
7,1 kg/hl Mischung I 171°
1.4 kg/hl PV-2
7,1 kg/hl Mischung I 171° 1,4 kg/hl PV-I
7,1 kg/hl Mischung I 171° 1,4 kg/hl PV-3
7,1 kg/hl Mischung I 182 0,3 kg/hl
10,8
12,0
50+
38,0
9,4
26,4
5,8
7,6
27,6
5,4
5,4
nicht kon
trolliert
trolliert
nicht kon
trolliert
trolliert
12Γ
121
12Γ
121'
121'
1211
12Γ
1211
148° 148° 148°
148°
1NSPECTEÖ
7,1 0,9 |
kg/hl kg/hl |
Mischung I PV-I |
182" | 20, | 8 | 0 |
7,1 1,4 |
kg/hl kg/hl |
Mischung I. PV-I |
182° | 12, | -tr | 6 |
1/4 2,9 |
kg/hl kg/hl |
Mischung I PV-3 |
171° | nicht kon trolliert |
2 . | |
1,4 2,9 |
kg/hl kg/hl |
Mischung 1 PV-4 |
171° | 12, | OO OO | |
5,7 1,4 |
kg/hl kg/hl |
Stärke G PV-I |
193° | 25, | ||
5,7 1,4 1,4 |
kg/hl kg/hl kg/hl |
Stärke'G PV-I Harnstoff |
193° | 15, | ||
5,7 4,3 0,9 |
kg/hl kg/hl kg/hl |
Stärke 5 Stärke E- PV-I |
121° | 7, 43, |
5,7 kg/hl Stärke E 0,9 kg/hl PV-I
5,7 kg/hl Stärke G 0,9 kg/hl PV-I
121'
121°
7,2
53,2
53,2
6,8
9,8
9,8
148C
148Q
148(
148(
14 8C
148(
121* 148°
121" 148°
121° 148°
820/öS 8 θ
Aus diesen Beispielen erkennt man, daß durch richtige Wahl
der Stärken verhältnismäßig gute Fluidverlusteigenschaften bei Temperaturen bis zu 120° C erreichbar sind (Beispiel 5).
Die Mischung I ergibt in der Tat gute Fluidverlusteigenschaften bis Temperaturen von 1^8° C. Man erkennt jedoch,
daß durch Zusatz von Polyvinylalkohol die Temperaturbeständigkeit der Stärken wesentlich verbessert wird. Bei
Temperaturen oberhalb von 148°C haben Stärkemischungen keine
günstigen Eigenschaften, wenn nicht genügend Polyvinylalkohol
anwesend ist (vergleiche Beispiele 12 und
Bei Beispiel 16 entsteht ein gummiartiger Polymerrückstand nach dem Versuch bei hoher Temperatur und hohem Druck. Der
bei Beispiel l6 verwendete Anteil an Stärke war jedoch geringer als die Menge des Polyvinylalkohole, so daß eine höhere
Stärkemenge das Auftreten dieses Rückstandes wahrscheinlich verhindern würde. Die Verwendung eines hochviskosen Polyvinylalkohole
führt auch bei Verwendung einer großen Anzahl von Stärken zu guten Fluidverlusteigenschaften, wobei insbesondere
durch Zugabe von Harnstoff tonfreie Bohrflüssigkeiten herstellbar sind mit geringen Fluidverlusten bis zu Temperaturen von
195° C. "
Der Ausdruck tonfreie Bohrflüssigkeit bedeutet, daß beim Ansetzen
der Bohrflüssigkeit kein Ton verwendet wird. Natürlich kann es vorkommen, daß Ton aus den durchbohrten Formationen
herausgelöst wird. Der herausgelöste Ton kann bis zu 20 Gewichtsprozent der Feststoffe des BohrSchlammes ausmachen, ohne
daß dessen richtige Funktion beeinträchtigt wird.
409820/0388
Claims (7)
1. Tonfreies ,Bohrfluid aus einem in einer Salzlösung gelösten
Erdalkalioxid oder-iiydroxid und Stärke,
g e k e η η ζ eic h η e t durch einen Gehalt
an einem Polyvinylalkoholpolymer. ;
2. Bohrfluid nach Anspruch 1, dadurch g e kenn
ze i c h π et , daß das Polyvinylalkoholpolymer
eine hohe Viskosität hat.
3. Bohrfluid nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch einen Gehalt von 0,57 bis 2,9 kg
des Polyvinylalkoholpolymers auf ein Hektoliter Flüssigkeit.
4. Bohrfluid nach Anspruch 1 bis 3» ge kennzeichnet durch einen Gehalt von 1 bis 10 Gewichtsteilen
Harnstoff auf 10 Gewichtsteile des Polyvinyl-
alkohols. .■"'■'■_■
5. Bohrfluid nach Anspruch 1 bis 4, d a d u r c h g e k
e η η ζ e i c h η et , daß der Polyvinylalkohol zu
mindestens 85# alkoholisiert ist.
6. Bohrfluid nach Anspruch 1 bis 5» g e k e η η ζ e χ ch net:
durch. einen Gehalt von 7 bis 50 Gewichtsprozenten
an Additiven zu dem Polyvinylalkohol. .
7. Anwendung auf ein tonfreies Bohrfluid mit mindestens einem
der Stoffe Kalziumoxid, Magnesiumoxid und Magnesiumhydroxid als Erdalkalibestandteil, und mindestens einer zusätzlichen
Magnesiumverbindung in Form von Magnesiumchlorid oder Magnesiumkarbonat.
■ ■
40982Ö/0388
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
US30685672 | 1972-11-15 | ||
US306856A US3872018A (en) | 1972-11-15 | 1972-11-15 | Water loss additive for sea water mud comprising an alkaline earth oxide or hydroxide, starch and polyvinyl alcohol |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE2356439A1 true DE2356439A1 (de) | 1974-05-16 |
DE2356439B2 DE2356439B2 (de) | 1977-05-26 |
DE2356439C3 DE2356439C3 (de) | 1978-01-05 |
Family
ID=
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR2206375A1 (de) | 1974-06-07 |
GB1448240A (en) | 1976-09-02 |
IE38439L (en) | 1974-05-15 |
NL160868C (nl) | 1979-12-17 |
DE2356439B2 (de) | 1977-05-26 |
US3872018A (en) | 1975-03-18 |
NL160868B (nl) | 1979-07-16 |
IE38439B1 (en) | 1978-03-15 |
CA1021552A (en) | 1977-11-29 |
NO136845B (no) | 1977-08-08 |
NO136845C (no) | 1977-11-16 |
IT997660B (it) | 1975-12-30 |
NL7315528A (de) | 1974-05-17 |
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
OGA | New person/name/address of the applicant | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |