DE2353918C2 - Verfahren zur Herstellung von aromatischen Sulfonsäuren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von aromatischen SulfonsäurenInfo
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Description
Zur Sulfonierung aromatischer Kohlenwasserstoffe oder ihrer substituierten Derivate sind verschiedene
Verfahren bekannt So erfolgt beispielsweise bei einem aus der DE-OS 18 13 646 bekannten Verfahren die
Sulfonierung .TJt konzentrierter Schwefelsäure. Das Verfahren ist endotherm und benötigt einen großen
Einsatz an Energie, wobei zudem die Reaktion infolge der Verdünnung der Reaktionsmischung durch Wasserabspaltung bereits nach kurzer Zeit zum Stillstand
kommt Es bedarf daher zur Erhaltung der je nach Produkt zwischen 78—90% liegenden Reaktionskonzentration der ständigen Zug&fae hoher molarer
Oberschüsse an Schwefelsäure. Hinzu kommen die durch die starke Aggressivität der Schwefelsäure
resultierenden Nachteile. Darüber hinaus erfordert die Trennung der Reaktionsbestandteile (Arylsulfonsäure
und verdünnte Schwefelsäure) einen beträchtlichen Kostenaufwand bei gleichzeitiger. Anfall großer Mengen an Abfall-Schwefeisäurc, deren Beseitigung in dem
Maße schwieriger und teurer wir', in dem sich die behördlichen Auflagen aus Gründen des Umweltschutzes verschärfen. Durch die Verwendung von Oleum
werden die beschriebenen Schwierigkeiten vermindert, jedoch nicht beseitigt Auch Bemühungen um Vereinfachung der Verwertung oder Beseitigung der Restflüssigkeit führten nicht zu einem nennenswerten Erfolg.
In der Praxis wird daher heute die Sulfonierung aromatischer Kohlenwasserstoffe in direkter Reaktion
mit Schwefeltrioxyd bevorzugt, da bei dieser Verfahrensweise keine unerwünschte Schwefelsäure im Endprodukt zurückbleibt. Ihr Nachteil besteht darin, daß
einerseits diese Reaktion spontan und stark exotherm verläuft mit der Folge, daß sich der Verfahrensablauf
schwer unter Kontrolle halten läßt und daß insbesondere Nebenreaktionen, wie beispielsweise Sulfonbildung,
deutlich zunehmen. Ein weiterer wesentlicher Nachteil bei allen bekannten Verfahren besteht jedoch auch
darin, daß die Sulfonierung flüchtiger Aromaten, wie insbesondere Benzol, Toluol und Xylol, nicht oder nur
mit erheblichem Aufwand möglich ist
Sc sind beispielsweise aus den DE-OS 14 43 587, 2019 250, 2019 527 sowie aus der US-PS 28 32 801
derartige Verfahren bekanntgeworden, bei denen die Sulfonierung mit Hilfe von stark mit Inertgas verdünntem gasförmigem SO3 erfolgt, das in einer zur
vorgelegten Menge an aromatischer Substanz stöehiometrischen Menge unter normalen Druckbedingungen
eingeleitet wird. Hierbei wird zur Beseitigung der beschriebenen Nachteile der Einsatz von Oxydverbindungen, insbesondere flüssigem Schwefeldioxyd bzw.
Aminoverbindungen als Sulfoninhibitoren (DE-OS 20 19 250, 20 19527) bzw. eine Nachbehandlung mit
Inertgas unter erhöhter Temperatur zur Verminderung der bei der Sulfonierung auftretenden Verunreinigungen mit anorganischen Salzen (US-PS 28 32 801) bzw.
eine Mischsulfonierung von nichtflüchtigen mit flüchtigen aromatischen Kohlenwasserstoffen vorgeschlagen,
derart, daß die flüchtigen Aromaten in die vorsulfonierte flüssige Phase der nichtflüchtigen Kohlenwasserstoffe eingeleitet wird, um überhaupt zu einer Sulfonierung
der flüchtigen Kohlenwasserstoffe zu kommen (DE-OS
14 43 587). Keines dieser bekannten Verfahren vermag
in der Praxis zu befriedigen insofern, als jeweils nur ein Teilaspekt in einer nur ungenügenden Weise verbessert
werden kann. So ist etwa die Sulfonierung mittels in SO2
gelöstem SO3 nur auf eine begrenzte Zahl von
is Aromaten anwendbar, wobei der weitere Nachteil
hinzukommt, daß die Rückgewinnung des flüssigen Schwefeldioxyds die Schaffung aufwendiger Druckapparaturen oder Kühleinrichtungen erfordert Darüber
hinaus hat es sich als problematisch erwiesen, Reste von
Schwefeldioxyd aus den Reaktionsendprodukten zu entfernen. Hinzu kommen die aus der starken
Verdünnung des Reaktionsgases resultierenden Nachteile.
Die Trocknung großer Luftmengen ist aufwendig, um
so mehr, als es bisher noch nicht gelungen ist die mit
organischer Sulfonsäure und Schwefelsäure verunreinigte Abluft gereinigt in den Prozeß zurückzuführen.
Auch die Reinigung der Abluft bis unter unerlaubte Emissionsgrenzen ist schwierig und ein teilweise völlig
ungelöstes Problem.
Es ist weiterhin aus der US-PS 27 98 089 ein Verfahren zur Sulfonierung von Benzol bekanntgeworden, bei dem die Sulfonierung in zwei aufeinanderfolgenden Teilschritten mit Hilfe von in Schwefeldioxyd
κ gelöstem Schwefeltrioxyd bei niedrigen Temperaturen
erfolgt. Das Verfahren ist außerordentlich aufwendig sowohl in bezug auf die Teilung in mehrere Verfahrensschritte als auch in bezug auf die Aufrechterhaltung der
vorgeschriebenen Reaktionstemperaturm Darüber tre-
ίο ten bereits vorstehend beschriebene, im Zusammenhang
mit der Verwendung von Schwefeldioxyd als Lösungsmittel stehenden Nachteile auf.
Das gleiche gilt für das in der US-PS 34 10 895 beschriebene Verfahren, bei dem in einem organischen
«5 Lösungsmittel gelöstes Naphthalin mit Hilfe von mit Inertgas verdünntem Schwefeltrioxyd sulfoniert wird.
Es treten bei diesem Verfahren nicht nur die mit der Rückgewinnung des Lösungsmittels, sondern darüber
hinaus die mit der Reinigung bzw. Abführung des
so Inertgases verbundenen Nachteile auf.
Es ist schließlich aus der US-PS 32 48 413 sowie der
DE-OS 14 68 490 ein Verfahren zur Sulfonierung von aromatischen Kohlenwasserstoffen bekanntgeworden,
bei dem die Sulfonierung mittels mit Inertgas verdünn
tem Schwefeltrioxyd unter vermindertem Druck bei
einer mindestens 22°C unter dem Siedepunkt des aromatischen Kohlenwasserstoffes liegenden Temperatur bei Zugabe des Schwefeltrioxydes in mindestens
einer zur eingesetzten Kohlenwasserstoffmenge stö
chiometrischen Menge erfolgt. Die Einhaltung der
Temperaturbedingungen insbesondere bei der Sulfonierung flüchtiger Kohlenwasserstoffe bereitet unter den
vorgegebenen Unterdruckbedingungen im Hinblick auf die außerordentlich hohe Reaktionswärme von
38 000 cal/Mol SO3 erhebliche Schwierigkeiten. Das
Auftreten örtlicher Überhitzungen und damit Verdampfung von Kohienwasserstoffteilen und deren Abführung
mit der Abluft ist unvermeidbar. Hinzu kommen
weiterhin die bereits beschriebenen, aus der Verwendung
von stark mit Inertgas verdünntem Schwefeltrioxydgas resultierenden Nachteile, wobei darüber hinaus
infolge des Arbeitens unter stöchiometrischem Verhältnis, vorzugsweise unter SCVÜberschuß, die Sulfonbildung
stark begünstigt ist
Ziel der vorliegenden Erfindung ist daher die Schaffung eines Sulfonierungsverfahrens, mit dem auch
leichtflüchtige aromatische Verbindungen quantitativ verlustfrei auf einfache Weise sulfoniert werden können.
Gegenstand der Erfindung ist nun das im vorstehenden Anspruch aufgezeigte Verfahren zur Herstellung
von aromatischen Sulfonsäuren.
Das erfindungsgemäße Verfahren ermöglicht eine Sulfonierung nicht nur hochsiedender, sondern auch
niedrigsiedender aromatischer Verbindungen in einer sich nahezu selbstregelnden V/eise bei Einstellung
lediglich der gewünschten Verfahrenstemperatur durch Regelung des zugehörigen, bei der Sulfonierung niedrig,
d.h. unter 100°C siedender aromatischer Substanzen
gegen Normaldruck tendierenden Unterdrucks. Die Abführungen der Überschußwärme erfolgt über die
Verdampfungswärme durch das nach der Kühlung in der Art eines Fallfilmes in das Reaktionsbad zurückfließende
Medium selbst, wodurch gleichzeitig die genaue Einhaltung der voreingestellten Badtemperatur gewährleistet
wird. Der einzuhaltende Mindestüberschuß an Substanz ist daher abhängig, außer selbstverständlich
von der freigesetzten Reaktionswärme, von der spezifischen Verdampfungswärme der aromatischen
Verbindung und der erreichbaren Rückkühlgeschwindigkeit Die genaue Einhaltung eines vorgegebenen
Überschusses innerhalb enger Toleranzen ist nicht erforderlich, sofern nur die zur Wärmeabführung
erforderliche Mindestüberschußmenge während des gesamten Verfahrenablaufes erhalten bleibt Die zur
Durchführung des Verfahrens benötigte apparative Einrichtung ist daher auch sehr einfach. Es werden
weder ein Rührwerk im Behälter noch Pump- und Kühleinrichtungen für großen Mengendurchsatz benötigt,
ebenso nicht aufwendige Einrichtungen zu ihrer Überwachung und Regulierung. Die Sulfonierung
erfolgt ohne jeden Einsatz von Ballastsubstanzen, d. h. Lösungsmittel für die aromatische Substanz oder das
Schwefeltrioxyd sowie ohne Durchsatz großer Mengen Inertgas, durch unmittelbares Reagieren der Reaktionssubstanzen miteinander, wobei die rückfließende aromatische
Substanz gleichzeitig evtl. in den Luftraum über dem Reaktionsbad übergetretenes Schweieltrioxydgas
aufnimmt Es gelangen daher Fremdstoffe weder in die Abluft noch in das Ab- oder Kühlwasser. Es
entfallen somit die hohe Reinigungs- bzw. Beseitigungskosten verursachenden Neben- oder Abfallprodukte.
Infolge des Arbeitens unter hohem Überschuß an aromatischer Substanz tritt weiterhin eine wesentliche
Verringerung von Sulfonbildung gegenüber den bekannten Verfahren ein.
Nach dem Verfahren der Erfindung wird jede Art zwischen 80 und etwa 250° C siedende, sulfonierbare
aromatische Verbindung umgesetzt, worunter unsubstituierte
aromatische Kohlenwasserstoffe oder solche Kohlenwasserstoffe zu verstehen sind, die durch eine
oder mehrere inerte Gruppen, beispielsweise Alkyl- und Alkoxygruppen, Halogenatome und/oder Nitrogruppen,
substituiert sind. Aus der sehr großen Zahl aromatischer Kohlenwasserstoffe und ihrer Derivate,
die erfindungsgemäß sulfonierbar sind, seien als Beispiele Benzol, Toluoi, Xylol, Äthylbenzol, Cumol,
Äthyltoluol, Pseudocqrnol, p-Cymol, Naphthalin (d-MethylnaphthaJm),
Chlorbenzol, Nitrobenzol oder Anisol genannt Die aromatischen Kohlenwasserstoffe müssen
nicht in reiner Form vorliegen, es können in gleicher
Weise Mischungen eingesetzt werden.
Das für die Reaktion benötigte gasförmige Schwefeltrioxyd kann aus flüssigstabilisiertem Schwefeltrioxyd
oder aus Oleum unter Normaldruck oder im Vakuum gewonnen werden, wobei zweci mäßig der Gasstrom in
ίο die aromatische Verbindung eingesaugt wird, die durch
Anlegen eines entsprechenden Vakuums bei der gewünschten Temperatur zum Sieden gebracht wurde.
Das sprudelnde Sieden gewährleistet die augenblickliche Vermischung und Reaktion des flüssigen Aromaten
is mit dem gasförmigen Schwefeltrioxyd. Ohne weitere
Zufuhr von Wärme wird die Reaktionsmischung durch die freigesetzte hohe Reaktionswärme am Sieden
gehalten. Die überschüssige Reaktionswärme wird durch Verdampfung und anschließende Kondensation
der aromatischen Verbindung in einem vorhandenen Rückflußkühler auf die wirksamste Weise abgeführt
Schwefeltrioxyd reagiert nahezu quantitativ in der flüssigen Phase ab. Möglicherweise in der Dampfphase
noch vorhandene geringe Mengen unreagierten Schwefeltrioxyds werden von der am Rückfluß befindlichen
aromatischen Verbindung abreagiert und der Reaktionsmischung wieder zugeführt Die hier geschaffenen
Möglichkeiten der Sulfonierung schließen jegliche Verunreinigung der Atmosphäre aus.
Vorteilhaft wird die Reaktion unter einem Überschuß von bis zu einem Mol aromatischer Verbindung,
bezogen auf das Mol eingesetztes Schwefeltrioxyd, geführt Hierdurch wird die Bildung unerwünschter
Sulfone vermindert, ein.gleichmäßiger Siedepunkt der
Reaktionsmischung aufrechterhalten und ein unerwünschter Viskositätsanstieg in der Reaktion verhindert
Hierbei ist die angegebene untere Begrenzung der Reaktionstemperatur von 20° C lediglich durch die
normalerweise am Rückflußkühler vorhandene Kühlwassertemperatur bestimmt
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergesteKien
Sulfonsäuren lassen sich nach bekannten Verfahren, beispielsweise Abdestillieren des überschüssigen
aromatischen Kohlenwasserstoffes ίτη Vakuum,
■»■> isolieren, wobei eine wasserfreie 95%ige Sulfonsäure
erhalten wird, die als Hauptverunreinigung das dazugehörende Sulfon enthält Zur Herstellung einer wäßrigen
Lösung der Sulfonsäuren einer gewünschten Konzentration genügt die Zufügung der berechneten Wasser-
><· menge zur Reaktionsmischung unter Kühlen, wobei
infolge der eintretenden Phasentrennung durch Abtrennen der oberen, den v/esentlichen Teil der unreagierten
aromatischen Kohlenwasserstoff enthaltenden Phase und Kochen oder Wasserdampfbehandlung der Sulfon-
5> säurephase Reste von Kohlenwasserstoffen sowie
nahezu alle Sulfone aus der wäßrigen Sulfonsäure entfernt werden können. Analog kann die Sulfonsäure
auch als wäßrige Lösung eines Salzes isoliert werden, es braucht nur die zur Salzbildung gewünschte Phase
anstelle von Wassu" zum Einsatz zu gelangen.
Erfindungsgemäß hergestellte Sulfonsäuren sind sehr rein und benötigen keine weitere Reinigung für die
meisten Anwendungszwecke. Sie sind praktisch frei von anorganischen Nebenprodukten, wie zum Beispiel
Schwefelsäure. Liegen im Endprodukt Isomere von aromatischen Sulfonsäuren vor, dann können sie
erforderlichenfalls mittels bekannter Methoden getrenntwerden.
Die Erfindung wird anhand der Zeichnung beispielsweise erläutert. Es zeigt
F i g. 1 eine Einrichtung zur partieweisen Sulfonierung aromatischer Kohlenwasserstoffe,
F i g. 2 eine Einrichtung zur kontinuierlichen Sulfonierung aromatischer Kohlenwasserstoffe.
Der in F i g. 1 wiedergegebene Reaktor 1 besteht aus
einem Dreihalskolben, der mit einem Thermometer 2, einem bis auf den Boden des Kolbens reichenden
Gaseinleitungsrohr 3 und einem an eine Vakuumleitung 5 angeschlossenen Rückflußkühler 4 versehen ist.
Schwefeltrioxyd wird in einem Zweihalskolben 6 erzeugt, der mit einem Thermometer 7 und einer
Gasauslaßöffnung 8 versehen ist. Beide Kolben sind über einen Dreiwegehahn 9 und zwei leere Kolben, die
als Sicherheitsflaschen dienen, miteinander verbunden. Zur Durchführung des Verfahrens werden 2 Mol des
trockenen aromatischen Kohlenwasserstoffes in den Reaktor 1 und ungefähr 1 Mol flüssig-stabilisiertes
Als untere Phase fällt im Absetzbehälter 35 die wäßrige Lösung der Sulfonsäure oder ihres Salzes an.
Sie wird in den Kopf einer Extraktionskolonne 43 eingespeist, die gleichzeitig über die Leitung 44 mit
aromatischem Kohlenwasserstoff aus dem Einsatzproduktbehälter beschickt wird. Der Kohlenwasserstoff
verläßt über die Leitung 43 die Extraktionskolonne, wird in der Destillationsblase 37 destilliert und danach in
den Produkteinsatzbehälter 29 zurückgeführt. Die
ίο extrahierte wäßrige Sulfonsäure oder die wäßrige
Lösung des entsprechenden Salzes fließt am Boden der Kolonne ab in den Stipper 46, in dem letzte Spuren von
Kohlenwasserstoff beseitigt werden. Das Endprodukt verläßt den Stripper über die Leitung 47, während über
i' den Kopf des Strippers 46 die Restmengen von
Kohlenwasserstoff, gemischt mit Wasserdampf, abgehen und im Kühler 48 kondensiert werden. Anfallendes
Wasser wird verworfen, der kondensierte Kohlenwas-
Durch Anlegen von Vakuum und Aufwärmen wird der Kohlenwasserstoff auf die gewünschte Reaktionstemperatur gebracht und beginnt am Rückfluß zu sieden.
Nun wird der Kolben 6, in dem sich das Schwefeltrioxyd befindet, durch öffnen des Dreiwegehahns 9 mit dem
Reaktionskolben 1 verbunden. Das in das unter Unterdruck stehende System verdampfende SO3 strömt
in den siedenden Kohlenwasserstoff ein. Das Erwärmen des Reaktors wird eingestellt. Während der gesamten
Reaktionszeit siedet die Reaktionsmischung infolge der freigesetzten Reaktionswärme weiter. Die Verdampfung des flüssigen Schwefeltrioxyds kann durch
vorsichtiges Erwärmen während des Ablaufs der Reaktion unterstützt werden.
Die Reaktion ist beendet, wenn alles Schwefeltrioxyd verdampft und von der Reaktionsmischung aufgenommen worden ist. Gleichzeitig endet der Rückfluß im
Reaktionskolben, weil keine weitere Reaktionswärme entwickelt wird.
Die in Fig. 2 wiedergegebene, kontinuierlich zu betreibende Sulfonierungsanlage besteht aus dem
Reaktor 21 mit Rückflußkühler 22, der an eine Vaku'jmleitung 23 angeschlossen ist. Über die Leitung
24 wird flüssig-stabilisiertes Schwefeltrioxyd eingespeist, das nach der Regelung mit einem Regelventil 25
in einem Verdampfer 26 verdampft wird, um schließlich über ein System von Düsen 27 dem Reaktor 21
zugeführt zu werden. Der zu sulfonierende aromatische Kohlenwasserstoff gelangt aus einem Vorratstank über
die Leitung 28 in einen mit Sicherheitsventil versehenen Einsatzprodukttank 29. Von dem Einsatzprodukttank 29
aus erfolgt über eine Pumpe und die Leitung 31 die Einspeisung in den Reaktor 21. Vom Boden des
Reaktors wird die Reaktionsmischung über die Leitung
32 mittels Pumpe abgezogen und im Mischer 34 mit Wasser oder einer wäßrigen Base, die über die Leitung
33 zugeführt werden, gemischt. Ιτι Absetzbehälter 35
erfolgt die Trennung in zwei Phasen. Der in der oberen Phase befindliche unreagierte überschüssige aromatische Kohlenwasserstoff läuft über die Leitung 36 in eine
Destillationsblase 37, die an eine Vakuumleitung 38 angeschlossen ist. Das Kondensat der Vakuumdestillation wird über die Leitung 39 in einen weiteren
Absetzbehälter 40 übergeführt Das dort anfallende Wasser wird über die Leitung 41 verworfen, während
das Kondensat des destillierten Kohlenwasserstoffs über die Leitung 42 in den Produkteinsatzbehälter 29
zurückgeführt wird.
serstoff gelangt über die Leitung 49 in den Produktein-™ säiziäiik zurück. Über die Rückführyngslcifjngen in den
Produkteinsatztank 29 eingeschleppte geringfügigen Wassermengen können durch das Bodenventil 50 im
Produkteinsatztank 29 abgelassen werden.
Die Erfindung wird weiterhin durch nachstehende ?>
Verfahrensbeispiele erläutert:
Die nachstehend beschriebene Reaktion wurde in der Apparativ gemäß F i g. 1 durchgeführt:
so 390 g (5 Mol) trockenes Benzol wurden in einen 1-Liter-Dreihalskolben gegeben und 1 g Acetanhydrid
— das zur Verminderung der Sulfonbildung dient — zugefügt. Danach wurde auf 40" C aufgewärmt und
langsam Vakuum angelegt, bis das Benzol bei
J5 400 mm Hg heftig siedete. Der mit 200 g (2,5 Mol)
Schwefeltrioxyd beschickte Zweihalskolben wurde nun mit dem Reaktionskolben verbunden. Gasförmiges
Schwefeltrioxyd begann in den Reaktionskolben einzuströmen und zu reagieren. Gleichzeitig wurde das
■»<! Erwärmen des Kohlenwasserstoffes gestoppt, dagegen
das Schwefeltrioxyd zur Verstärkung der Verdampfung vorsichtig auf ca. 30°C erwärmt. Die Reaktion war
beendet, als alles Schwefeltrioxyd abreagiert hatte. Gleichzeitig damit endete der Rückfluß. Nach Abdestil-
5 lation des überschüssigen Benzols im Vakuum hinter
blieb wasserfreie Benzolsulfonsäure als leicht honigfarbenes öl, das bei Aufbewahrung in einem Exsikkator
über konzentrierter Schwefelsäure langsam kristallisierte. Die Sulfonsäure enthielt 0.2% Schwefelsäure und
>° 1,5% Diphenylsulfon.
Das Ausbringen betrug 98%, bezogen auf das eingesetzte Schwefeltrioxyd.
i~> Die Sulfonierung von Chlorbenzol wurde in der
Versuchsanordnung gemäß F i g. 1 durchgeführt.
Die Reaktion fand bei einem Druck von 75 mm Hg ü nd einer Temperatur von 60° C statt.
w Essigsäure zur Verminderung der Sulfonbildung und
200 g Oleum mit 65% SchwefeltrioxydgehalL Während
der Reaktion wurde das Oleum bis auf 50° C erwärmt.
um die Entwicklung von SO3 zu fördern. Die Reaktion
wurde abgebrochen, als das Oleum 80 g Gewichtsver-
b5 lust zeigte. (Das entspricht 1 Mol Schwefeltrioxyd.)
Danach wurden 190 g Wasser unter Kühlen langsam zur Reaktionsmischung gegeben, die sich in 2 Phasen
trennte. Die untere wäßrige Sulfonsiurephase wurde
abgezogen und so lange gekocht, bis sie frei von Chlorbenzolreste war. Die Ausbeute an p-Chlorbenzolsulfonsäure in Form ihrer 50%igen wäßrigen Lösung
war quantitativ.
Solvent-Naphtha (eine Kohlenwasserstoffreaktion im Siedebereich von 160—190°C1 die bei der Aufarbeitung
von Kohlenteer oder Mineralöl anfällt und aus einem Gemisch isomerer und homologer aromatischer Kohlenwasserstoffe, wie Pseudocumol, Hemimelith, Mesitylen, p-Xylol und Äthyltoluol besteht) »urde analog
Beispiel 1 bei 750C und 30 mm Hg sulfoniert. Zum Einsatz kamen 240 g Solvent-Naphtha (2 Mol) mit 1 g
Essigsäure und 80 g (1 Mol) Schwefeltrioxyd. Als Endprodukt wurde eine Mischung von Sulfonsäuren
entsprechend der Mischung der eingesetzten aromatischen Kohlenwasserstoffe in Form einer nahezu
farblosen 30%igen wäßrigen Lösung erhalten, die entsprechend dem in Beispiel 2 besehriebenen Verfahren hergestellt wurde. Die Ausbeute betrug 99%.
In der in Fig. I besehriebenen Apparatur wurde Nitrobenzol sulfoniert. 246 g (2 Mol) Nitrobenzol
wurden zusammen mit 1 g Essigsäure unter Vakuum bei 60° C zum Sieden am Rückfluß gebracht. 80 g (1 Mol)
SO3 wurde eingeleitet. Nach beendeter Reaktion, Zugabe von Wasser und Phasenabtrennung des
(lberschüssigen Nitrobenzols, konnte m-Nitrobenzolsulfonsäure als tiefgelbe 50%ige wäßrige Lösung erhalten
werden. Reste von Nitrobenzol ließen sich durch Wasserdampfdestillation aus der wäßrigen Lösung
entfernen. Die Ausbeute an Nitrobenzolsulfonsäure in Form ihrer 50%igen wäßrigen Lösung war quantitativ.
Claims (1)
- Patentanspruch;Verfahren *?ur Herstellung von aromatischen Sulfonsäuren durch Umsetzung von bei 80 bis etwa 25O0C siedenden aromatischen Kohlenwasserstoffen mit gasförmigem Schwefeltrioxid bei vermindertem Druck, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung von 20 bis 1000C bis zum Ende unter Rückfluß des in großem Oberschuß vorliegenden Kohlenwasserstoffes durchfahrt, wobei man die Umsetzungstemperatur, die gleichzeitig Rückflußtemperatur ist, über den Unterdruck regelt
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