DE2337103C3 - Antistatischer synthetischer Zweikomponenten-Faden, Verfahren zu dessen Herstellung und gemischtes Endlosfadengarn oder Stapelfasergemisch - Google Patents
Antistatischer synthetischer Zweikomponenten-Faden, Verfahren zu dessen Herstellung und gemischtes Endlosfadengarn oder StapelfasergemischInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen antistatischen synthetischen Zweikomponenten-Faden vom Kern-Mantel-Typ
sowie ein Verfahren zu dessen Herstellung und ein gemischtes Endlosfadengarn oder Stapelfasergemisch.
Bei einem aus der US-PS 35 58 419 bekannten Zweikomponenten-Faden besteht der Kern aus einem besonderen
Polyäther-Polyamid-Blockcopolymerisat. Werden derartige Fäden in einen Teppich eingearbeitet, so
reichen jedoch die antistatischen Eigenschaften dieser Fäden nicht aus, um vor elektrostatischen Schlägen zu
schützen. Wie sich aus einem Vergleich der Proben 3 und 5 der Tabelle XIV dieser Druckschrift ergibt, wird die
antistatische Wirkung wesentlich erhöht, wenn das Polyäther-Polyamid-Blockcopolymerisat den Mantel bildet.
Aus der US-PS 36 39 807 ist ein antistatisches Garn bekannt, das einen beschichteten Kupferdraht aufweist,
der um natürliche oder synthetische Fasern herumgewickelt ist. Die Herstellung eines solchen Garns ist aufwendig,
da der Kupferdraht nicht zusammen mit den nichtleitenden Filamenten gekräuselt, texturiert und gefärbt
werden kann. Das bekannte antistatische Teppichgarn besitzt keine ausreichende Sicherheit gegenüber elektrischen
Schlagen, da die dünne Email-Beschichtung, die als Isolation dient, bei Knickung oder Umbiegung, wie sie
im Gebrauch ständig vorkommen, leicht absplittern kann. Der Kupferdraht biegt sich außerdem leicht und wird
im Gebrauch in den Teppich hineingetreten, wodurch er seine antistatische Wirkung nicht entfalten kann.
so Die US-PS 28 45 962 und die DE-OS 21 06 784 beschreiben die Verwendung von antistatischen textlien Fäden,
in denen elektrisch leitender Ruß verteilt ist. Diese Fasern weisen jedoch schlechte mechanische und physikalische
Eigenschaften auf und können daher nur in beschränktem Maße zu textlien Gebrauchseigenschaften!
verarbeitet werden, worauf in der US-PS 35 82 448 hingewiesen wird, in der rußhaltige, elektrisch leitende
Überzüge auf synthetischen Fäden für antistatische Zwecke beschrieben werden.
Aus der GB-PS 8 16 965 ist ein Monofil bekannt, das aus Kohlenstoff, einem inerten Füllstoff, wie S1O2, und
einer thermoplastischen Formmasse besteht. Dieses Monofil soll Widerstandsdrähte oder elektrische Leiter
ersetzen. Es kann einen isolierten Überzug aus einem Thermoplasten aufweisen. Die Dehnung des Monofils ist
wegen der Anwesenheit des inerten Füllstoffes praktisch Null. Beim Biegen oder Strecken bricht das Monofil
und wird wegen der Unterbrechungen nicht leiten, und zwar selbst dann, wenn ein isolierender Überzug
vorgesehen ist. Es ist nicht angegeben, daß der isolierende Überzug aus einem fadenbildenden Thermoplasten
hergestellt ist. Wenn er jedoch nicht aus einem fadenbildenden Thermoplasten hergestellt ist, so besitzt er keine
für textile Zwecke angemessene Beständigkeit. Außerdem sind die Abmessungen des Mantels und des leitenden
Monofils nicht angegeben.
Gegenüber der US-PS 35 58 419 liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, einen antistatischen Faden zu
schaffen, der zu einem relativ kleinen Anteil in dem Garn vertreten ist und dennoch einen lang anhaltenden
Schutz gegen statische Aufladung in einem Teppich bietet.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 4.
Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst.
Bevorzugte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Ansprüche 2 bis 4.
Gegenstand der Erfindung ist ferner das in den Ansprüchen 5 und 6 angegebene Verfahren und das im
Anspruch 7 angegebene gemischte Endlosfadengarn oder Stapelfasergemisch.
Der Kern der erfindungsgemäßen Fäden weist vorzugsweise unter einem Gleichstrompotential von 2 IcV
einen Widerstand von weniger als 0,4 χ 109 Ohm/cm auf.
Die erfindungsgemäßen antistatischen Fäden eignen sich insbesondere zur Verwendung in hellfarbigen Teppichen.
Für solche Verwendungszwecke beträgt der Anteil des Mantels an dem Faden mindestens 90% und ist der
Mantel mattiert, so daß der Faden ein Lichtreflexionsvermögen von mehr als 20% aufweist, um den schwarzen
Kern teilweise zu überdecken. Der Faden enthält dazu 2 bis 7 Gewichtsprozent Titandioxidpigment in dem
Mantel.
Durch geeignete Wahl des Polymerisats für den Mantel erhält man antistatische Fäden, die sich nach Wunsch
färben und unter den verschiedensten Bedingungen gemeinsam bauschen lassen und für Verwendungszwecke
geeignet sind, bei denen die Festigkeit des Mantels von Bedeutung ist.
Überraschenderweise gehen die antistatischen Eigenschaften der erfindungsgemäßen Fäden durch das Verstrecken
nicht verloren (siehe DE-OS 21 06 784, Beispiel 3). Überraschend ist ferner, daß die erfindungsgemäßen
Fäden Schutz gegen elektrostatische Ladung in Teppichen bieten, obwohl der nicht leitende Mantel wenigstens
50% der Fäden ausmacht. Der leitende Kern kann sogar weniger als 10% der Fäden ausmachen. Die antistatische
Wirkung tritt bereits bei niedrigen Feuchtigkeitswerten auf und wenn die antistatischen Fäden nur in sehr
kleinen Anteilen in textlien Waren vorhanden sind, die hauptsächlich aus anderen, herkömmlichen synthetischen
Fasern oder Filamenten bestehen. Gute antistatische Eigenschaften zeigen bereits Textilien mit sogar weniger
als 2% der erfindungsgemäßen Fäden, aber vorzugsweise mit mehr als 0,05 Gewichts-%. Ein weiterer Vorteil
der erfindungsgemäßen Fäden besteht darin, daß sie zusammen mit nicht leitenden Fäden gefärbt werden
können, wenn das Polymere des Fadenmantels der gleichen Polymerklasse wie das Polymere der nicht leitenden
Fäden angehört.
Ausfuhrungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand der Zeichnung erläutert.
F i g. 1 ist ein schematischer Querschnitt durch einen aus Mantel und Kern bestehenden Faden gemäß der
Erfindung;
F i g. 2 ist ein schematischer Querschnitt durch ein antistatisches Garn, welches aus einem Gemisch aus Fäden
gemäß F i g. 1 und nichtleitenden, synthetischen Fäden besteht.
Bei dem in F i g. 1 dargestellten Fadenquerschnitt 5 besteht der Kern 1 aus elektrisch leitendem Ruß 3, der in
ein Polymerisat 4 eingebettet ist, und wird von dem aus einem nichtleitenden Polymerisat bestehenden Mantel 2
umgeben.
Gemäß Fig. 2 befinden sich Fäden mit dem im Fig. 1 dargestellten Querschnitt 5 unter einer wesentlich
größeren Anzahl von nichtleitenden, synthetischen Fäden 6.
Der »nichtleitende Mantel« der Fäden gemäß der Erfindung besteht aus einem synthetischen, fadenbildenden
Polymerisat. Die Fäden haben einen elektrischen Oberflächenwiderstand von mehr als 0,4 ■ IO12 Ohm/cm,
bestimmt durch Kontakt mit den Fadenoberflächen bei niedrigen Gleichstromspannungen, z. B. 100 V oder
weniger. Homofasern aus solchen Mantelwerkstoffen haben ebenfalls, nach der gleichen Methode bestimmt,
Widerstände von mehr als 0,4 · 1012 Ohm/cm. Als »fadenbildend« werden lineare Polymerisate von hohem
Molekulargewicht bezeichnet, die sich zu Fäden von für den Anwendungszweck genügender Festigkeit und
Zähigkeit verarbeiten lassen.
Im Vergleich zu dem nichtleitenden Mantel von hohem elektrischen Widerstand hat der Kern der Fäden einen
niedrigen Widerstand und eine hohe elektrische Leitfähigkeit, sobald erst einmal ein elektrischer Kontakt mit
ihm hergestellt worden ist. Der elektrische Kontakt mit dem Fadenkern kann entweder mit Hilfe von Elektroden,
die den Mantel durchdringen und direkt mit dem Kern in Kontakt kommen, oder mit Hilfe von Oberflächenkontaktelektroden
hergestellt werden, in welchem Falle man eine so hohe elektrische Spannung anlegt, daß der
Strom durch den Fadenmantel durchschlägt und dadurch ein elektrischer Kontakt mit dem Kern zustande
kommt. Wenn man nach dem letzteren Verfahren mit Oberflächenkontaktelektroden arbeitet, tritt bei Erhöhung
der Gleichstromspannung auf mehrere Hundert und insbesondere auf mehrere Tausend Volt ein plötzlicher
Anstieg in der Stromstärke ein, wie es nachstehend bei der Erläuterung des Prüfverfahrens beschrieben wird.
Sobald erst einmal die elektrische Leitfähigkeit auf diese Weise hergestellt worden ist, fließt der elektrische
Strom gewöhnlich weiter, auch wenn die Spannung anschließend vermindert wird, sofern nur der Kontakt des
Fadens mit den Elektroden des Meßgerätes nicht geändert wird.
Der niedrige elektrische Widerstand des Kerns dieser Fäden ist ein Anzeichen dafür, daß der Kern der ganzen
gemessenen Fadenlänge nach elektrisch zusammenhängt. Unterbrechungen im Zusammenhang des Kerns
zwischen den Meßelektroden machen sich an einem höheren elektrischen Widerstand bemerkbar, der sich
demjenigen des Mantels annähen. Gelegentliche Unterbrechungen im Zusammenhang des Kerns sind für das
antistatische Verhalten der Fäden gemäß der Erfindung nicht besonders schädlich. Vorzugsweise soll jedoch der
Kern über die ganze Länge der erfindungsgemäßen Fasern bzw. Fäden hinweg, gleich ob es sich um Stapelfasern
oder um Endlosfäden handelt, ununterbrochen sein. Es ist wesentlich, daß der Fadenkern über eine solche Länge
des Fadens hinweg ununterbrochen ist, daß der betreffende Faden zusammen mit anderen derartigen antistatisehen
Fäden ein wirksames antistatisches Netz bildet. Fäden, die gemäß den hier beschriebenen Prüfverfahren
den angegebenen Grad von elektrischer Leitfähigkeit des Kerns aufweisen, bieten einen wirksamen antistatischen
Schutz.
Der Fadenmantel kann aus beliebigen, strangpreßbaren, synthetischen, thermoplastischen, synthetischen,
thermoplastischen, fadenbildenden Polymerisaten oder Copolymerisaten bestehen. Hierzu gehören Polyolefine,
wie Polyäthylene und Polypropylene, Acrylpolymerisate, Polyamide und Polyester von fadenbildendem Molekulargewicht.
Besonders geeignete Polymerisate für den Fadenmantel sind die durch Kondensation von Diaminen
und Dicarbonsäuren oder von Aminosäuren erhaltenen Polyamide, die Polyester, besonders diejenigen aus
Terephthalsäure oder Isophthalsäure und niederen Glykolen, wie Äthylenglykol, Tetramethylenglykol und
Hexahydro-p-xylylendiol, sowie die Polyacrylnitrile. Diese Polymerisate können in bekannter Weise hinsichtlich
ihrer Anfärbbarkeit modifiziert sein, z. B. durch Einführung, basischer oder saurer Farbstoffstellen durch Copolymerisation,
um ihr Vermischen und ihr gemeinsames Färben mit anderen gefärbten oder färbbaren synthetisehen
Fasern zu erleichtern.
Die Zugfestigkeitseigenschaften und die sonstigen physikalischen Eigenschaften der Fäden gemäß der Erfindung
hängen in erster Linie von dem Polymerisat des Mantels ab. Für Fäden von hoher Festigkeit verwendet
man als Werkstoff des Mantels Polymerisate von höherem Molekulargewicht sowie solche, die sich zu einem
höheren Grad verstrecken lassen. Obwohl unverstreckte Fäden gemäß der Erfindung für einige Anwendungszwecke
eine ausreichende Festigkeit haben können, werden verstreckte Fäden bevorzugt.
Die Dicke des Mantels muß ausreichen, um dem Kern den erforderlichen Schutz, z. B. Festigkeit sowie
Wärme- und Abriebbeständigkeit, zu bieten, und um den Kern zu verdecken, wenn dies erforderlich ist. Im
allgemeinen soll der Mantel eine Dicke von mindestens 3 μ haben; die Anwendung größerer Manteldicken
richtet sich nach dem Titer oder Durchmesser des Fadens, der verwendet werden kann. Für normale Textilfadentiter
geeignete Manteldicken liegen im Bereich von 8 bis 22 μ. Unter Umständen, wenn die Fäden z. B. bei hohen
Temperaturen verarbeitet werden müssen, z. B. durch Bauschen in der Heißgas- oder Dampfdüse oder durch
Texturieren, ist es wesentlich, daß der Fadenmantel einen so hohen Schmelzpunkt hat, daß er unter den
Verarbeitungsbedingungen nicht erweicht oder schmilzt. Für solche Anwendungszwecke verwendet man vorzugsweise
für den Mantel ein höherschmelzendes Polymerisat, wie Polyhexamethylenadipinsäureamid, an Stelle
von Polycaprolactam.
Der Fadenkern besteht aus einer Dispersion von elektrisch leitendem Ruß in einem thermoplastischen
Polymerisat. Der Kernwerkstoff wird in erster Linie unter Berücksichtigung der elektrischen Leitfähigkeit und
der Verarbeitbarkeit ausgewählt. Die Rußkonzentration im Fadenkern kann 15 bis 50% betragen. Mit Rußkonzentrationen
von 20 bis 35%, die bevorzugt werden, erhält man eine hohe elektrische Leitfähigkeit, während die
Verarbeitbarkeit noch zu einem hinreichenden Ausmaß erhalten bleibt. Der Werkstoff für den Kern hat
vorzugsweise einen spezifischen Widerstand von weniger als 200 Ohm cm und insbesondere von weniger als
50 Ohm · cm. Die Verwendung von bekannten, besonders zu diesem Zweck hergestellten, elektrisch stärker
leitenden Rußsorten ermöglicht die Verminderung der erforderlichen Rußmenge auf ein Minimum.
Da plastische Massen durch hohe Rußbeladungen versteift werden, werden die im allgemeinen weicheren,
niedriger schmelzenden Polymerisate (die auch eine entsprechend niedrigere Einfriertemperatur haben) als
Werkstoffe für den Fadenkern gegenüber den steiferen, höherschmelzenden Polymerisaten bevorzugt. Das
Polymerisat des Kerns hat vorzugsweise einen niedrigeren Schmelzpunkt und eine niedrigere Einfriertemperatur
als dasjenige des Fadenmantels; dies erleichtert die Verarbeitung (verhindert z. B. den Bruch des Fadenkerns
und eine Unterbrechung in der Verteilung der Rußteilchen), während die elektrische Leitfähigkeit in dem
Fadenkern und dem fertigen Faden erhalten bleibt. Es ist nicht wesentlich, daß sich der Werkstoff des Fadenkerns
für sich allein zu Fäden verspinnen läßt, und daher braucht das Polymerisat für den Fadenkern kein
fadenbildendes Polymerisat zu sein. Das Fadenkernpolymerisat soll aber unter den zum Erspinnen des Polymerisatmantels
erforderlichen Bedingungen wärmebeständig und strangpreßbar sein. Geeignete Polymerisate für
die Masse des Fadenkerns, in die die Rußteilchen eingebettet werden, sind z. B. Polyamide, Polyester, Acrylpolymerisate,
Polyäther, Polycaprolacton und Polyolefine (z. B. Polypropylen, Hoch- und Niederdruckpolyäthylen).
Diese Polymerisate können zur Erleichterung der Verarbeitung mit anderen Stoffen, wie ölen oder Wachsen,
gemischt werden. Auch Copolymerisate, wie solche aus Äthylen und Vinylacetat, können verwendet werden.
Der Ruß kann nach bekannten Mischverfahren in dem Fadenkernpolymerisat verteilt werden. Man muß
darauf achten, eine solche gleichmäßige Verteilung des Rußes in dem Fadenkernpolymerisat zu erzielen, daß
sich die Masse ohne übermäßiges Mischen und damit verbundenen Rückgang der elektrische Leitfähigkeit
strangpressen läßt.
Zum zufriedenstellenden Verspinnen ist es wichtig, flüchtige Stoffe aus den Polymerisaten, denen der Ruß
zugesetzt worden ist, vor dem Schmelzspinnen zu entfernen. Dies kann bei oder nach dem Zusammenarbeiten
des Rußes mit dem Polymerisat erfolgen. Es kann auch zweckmäßig sein, solche Polymerisate z. B. 16 Stunden
so unter geringem Vakuum bei 68° C zu trocknen. Ferner bedient man sich der üblichen Vorsichtsmaßnahmen, um
eine oxydative Zersetzung beim Spinnen zu verhindern, indem man z. B. den Sauerstoff in den Polymerisatleitungen
mit Hilfe von Inertgas ausschließt usw. ' Die Querschnittsfläche (die in direkter Beziehung zu dem Fadenvolumen steht) des elektrisch leitfähigen
Kerns des Verbundfadens braucht nur gerade auszureichen, um dem Faden den gewünschten elektrischen
Widerstand zu erteilen und braucht unter Umständen nur 0,5 Volumprozent zu betragen. Die untere Grenze
richtet sich in erster Linie nach der Verarbeitbarkeit zu Mantel-Kern-Fäden von genügend gleichmäßiger
Beschaffenheit bei noch ausreichendem Zusammenhang des Fadenkerns bei den niedrigen Fadenkernvolumina.
Das Erspinnen der Fäden gemäß der Erfindung kann in herkömmlichen Spinnanlagen zum Erspinnen von
Mantel-Kern-Fäden aus zwei Polymerisaten erfolgen, wobei die unterschiedlichen Eigenschaften der beiden
Komponenten in Betracht zu ziehen sind. Die Fäden lassen sich leicht nach herkömmlichen Spinnverfahren mit
Polymerisaten herstellen, wie sie z. B. in der US-Patentschrift 29 36 482 beschrieben sind. Weitere Anweisungen
für das Verspinnen von Polyamiden finden sich inder US-Patentschrift 29 89 798.
Die Fäden können nach herkömmlichen Verfahren verstreckt werden; es muß jedoch darauf geachtet werden,
scharfe Ecken zu vermeiden, die den Fadenkern zerbrechen oder beschädigen könnten. Im allgemeinen bedient
man sich des beanspruchten Heißstreckverfahrens, bei dem der Faden während des Verstreckens zusätzlich
erhitzt wird. Hierdurch wird das Kernmaterial weiter erweicht und das Verstrecken erleichtert. Die antistatischen
Fäden können mit herkömmlichen, synthetischen, unverstreckten Fäden gefacht und gemeinsam verstreckt
werden.
Die Fäden gemäß der Erfindung lassen sich leicht mit einer Zähfestigkeit von mindestens 1,5 g/den herstellen,
die vollkommen ausreicht, wenn die Fäden als mengenmäßig geringere Komponente mit anderen Fäden gemischt
werden. Vorzugsweise weisen die Fäden eine Bruchdehnung von mindestens 10%, aber weniger als
150%, auf. Die Eigenschaften der Mischtextilien hängen in erster Linie von den Eigenschaften der anderen
Fäden ab. Für allgemeine Anwendungszwecke haben die Fäden gemäß der Erfindung einen Fadentiter von
weniger als 50 und vorzugsweise von weniger als 25 den.
Die Fäden können einen runden oder unrunden Querschnitt, eine exzentrische oder konzentrische Anordnung
von Mantel und Kern sowie Kombinationen dieser Merkmale aufweisen. Durch die konzentrische Anordnung
erzielt man den besten Schutz und die beste Verdeckung des Fadenkerns. Die Feinheit des Fadenkerns trägt
stark zu dessen Verdeckung bei, und Fäden mit feinen Kernen können in gefärbten oder gemusterten Textilstoffen
verwendet werden, die sonst kein weiteres, den Fadenkern verdeckendes Merkmal aufweisen. Ferner kann
man den Fadenkern, falls dies erforderlich ist, mit Hilfe eines Trübungsmittels in Form von Hohlräumen oder in
Form eines weißen, festen, pulverförmigen Mattierungsmittels, wie Titandioxid, in dem Mantel verdecken.
Unrunde, z. B. mehrflüglige Querschnittsformen tragen weiter zum Verdecken des Fadenkerns bei.
Zu den Variablen, die das Verdecken des Fadenkerns beeinflussen, gehören die Dicke und die Färbbarkeit des is
Mantels, das Verhältnis von Mantel zu Kern, die Konzentration an Mattierungsmittel, wie Titandioxid, in dem
Mantel sowie Hohlräume, die durch Trennung zwischen Mantel und Kern zustande kommen und dann auftreten
können, wenn es sich um orientierte Fäden handelt, deren Mantel und Kern aus unähnlichen Polymerisaten
bestehen, bei denen z. B. der Mantel aus einem Polyamid und der Kern aus Polyäthylen besteht.
Ohne einen abdeckenden Fadenmantel zum Verdecken der schwarzen Farbe haben mit Ruß gefüllte Fasern
im allgemeinen ein Lichtreflexionsvermögen von weniger als 5%. Werte für das Reflexionsvermögen von mehr
als 20%, wie sie erfindungsgemäß erzielbar sind, stellen eine sehr bedeutende Verbesserung dar, weil dadurch
vermieden wird, daß hellfarbige Textilstoffe durch die Fäden gemäß der Erfindung eine dunklere Farbe annehmen.
Die Fäden gemäß der Erfindung sind imstande, allen Arten von Textilstoffen, wie Gewirken, Teppichen,
Geweben und Vliesstoffen, einen ausgezeichneten antielektrostatischen Schutz zu verleihen. Sie können herkömmliche
Zusätze und Stabilisiermittel, wie Farbstoffe und Oxydationsverzögerer, enthalten. Sie können allen
Arten von Textilverarbeitungsverfahren, wie Kräuseln, Texturieren, Waschen, Bleichen usw., unterworfen werden.
Sie können mit Stapelfasergarnen oder Fadengarnen vereinigt und als Stapelfasern oder als Endlosfäden
verwendet werden.
Die erfindungsgemäßen Fäden können im Verlaufe der Garnherstellung (z. B. beim Spinnen, Verstrecken,
Texturieren, Fachen, Wiederaufwickeln, Garnspinnen) oder bei der Herstellung der Textilstoffe mit anderen
Fäden oder Fasern vereinigt werden. Dabei soll darauf geachtet werden, daß die antistatischen Fäden möglichst
wenig Brüche erleiden. So sollen z. B. beim Hantieren die relativen Längen und Schrumpfungen der antistatischen
Fäden und der anderen Fäden aufeinander abgestimmt werden, um eine gute Verarbeitbarkeit und die
gewünschte Bauschbarkeit, Fachbarkeit, Drehbarkeit oderTexturierbarkeit zu erzielen.
Beschreibung der Prüfverfahren
Elektrischer Widerstand des Fadenkerns
Elektrischer Widerstand des Fadenkerns
Der elektrische Widerstand des Fadenkerns wird aus der Stromstärke bestimmt, die beim Anlegen einer
Spannung von 2 kV an eine 5,08 cm lange Probe gemessen wird. Eine geeignete Vorrichtung ist der 15 kV-
»Biddle Dielectric Tester« (James G. Biddle Company, Plymouth Meeting, Pennsylvania, USA). Ein dreifädiges
Bündel wird gerade zwischen zwei 5,08 cm voneinander entfernte Elektroden eingespannt, und es wird eine
ausreichende Spannung angelegt, um einen Stromfluß zu beobachten (z. B. 1 bis 4 kV). Sobald Strom fließt, wird
die Spannung auf 2 kV eingestellt und der Widerstand nach dem Ohmschen Gesetz R= E/l berechnet. Wenn die
Stromstärke bei 2 kV in einer 5,0 cm langen Probe z. B. 10 μΑ beträgt, beträgt der Widerstand für die drei Fäden
0,4 · 108 Ohm/cm. Der Widerstand je Faden beträgt dann 1.2 · 108 Ohm/cm. Um bei dem obigen Versuch
Stromfluß zu erzielen, soll die Spannung allmählich erhöht werden, um ein plötzliches Ansteigen der Stromstärke
zu vermeiden, wodurch die Fäden ausgebrannt werden könnten. Ein Ausbrennen läßt sich leicht visuell (an
gebrochenen, geschmolzenen oder verkohlten Fäden) feststellen, und solche Proben müssen bei der Bestimmung
außer Betracht bleiben. Der Widerstand von Fäden, die kürzer als 5 cm sind, kann durch entsprechendes
Einstellen des Abstands zwischen den Elektroden gemessen werden.
55 Reflexionsvermögen
Das Lichtreflexionsvermögen, nämlich die Helligkeit oder Weiße der Probe im Vergleich zu einer Norm aus
Magnesiumoxid, wird mit einem photoelektrischen Reflektometer bestimmt. Eine geeignete Vorrichtung ist das
photoelektrische Reflektometer, Modell 610, mit einem grünen Farbmischfilter (Katalog-Nr. 6130), »Search Unit
Modell 610-Υ«, und einer weißlackierten Arbeitsnormplatte, die so geeicht ist, daß sie ein Reflexionsvermögen
von 70 bis 75% aufweist (Katalog-Nr. 6162), erhältlich von der Photovolt Corporation, 95 Madison Avenue, New
York, N. Y. 10016. Die elektrisch leitende Fadenprobe, an der die Messung durchgeführt werden soll, wird auf
5,08 cm · 7,62 cm messende schwarze Spiegelkarten (in ungefähr sechs Fadenschichten) aufgewickelt und das
Reflexionsvermögen an den Karten (als Durchschnitt aus 10 Messungen) bestimmt.
Prozentualer Rußgehalt des Kerns
Zur Bestimmung der Rußkonzentration in dem Werkstoff des Fadenkerns kann man sich üblicher analytischer
Methoden bedienen. Ein für rußhaltiges Polyäthylen geeignetes Verfahren ist beschrieben oder kann aus der
ASTM-Prüfnorm D-1603-68 abgeleitet werden. Dieses ist die thermogravimetrische Methode, die sich für die
Anwendung in Abwesenheit von nichtflüchtigen Pigmenten oder Füllstoffen außer Ruß eignet.
Prozentualer Anteil des Kerns an dem Faden
ίο Der volumprozentuale Anteil des Kerns wird am einfachsten bestimmt, indem man die Querschnittsfläche des
schwarzen Kerns durch Messung unter dem Mikroskop mit derjenigen des Gesamtfadens vergleicht. Dies läßt
sich bequem bei etwa 400facher Vergrößerung durchführen. Bei runden Fäden kann man die Größe leicht aus
dem Verhältnis des Quadrats des Kerndurchmessers zu dem Quadrat des gesamten Fadendurchmessers berechnen.
Man nimmt den Mittelwert aus zehn Bestimmungen, um etwaige Unregelmäßigkeiten auszugleichen. Bei
Fäden mit unrundem Querschnitt läßt sich die Berechnung leicht an Messungen durchführen, die an mikrophotographischen
Aufnahmen von Fadenquerschnitten bei einer bekannten Vergrößerung ausgeführt worden sind.
Wenn das Polymerisat des Mantels sich von demjenigen des Kerns durch eine so unterschiedliche Löslichkeit
unterscheidet, daß es sich durch Lösungsmitteleinwirkung entfernen läßt, kann man den prozentualen Anteil des
Kerns gravimetrisch bestimmen, indem man den Mantel auflöst und das Gewicht des unlöslichen Kerns mit dem
Gewicht der ursprünglichen Probe vergleicht. So kann man z. B. zum Fortlösen eines Mantels aus Polyhexamethylenadipinsäureamid
von einem Polyäthylenkern Ameisensäure verwenden.
Bestimmung des spezifischen Widerstandes
des Kernmaterials
des Kernmaterials
Der spezifische Widerstand des rußhaltigen Kernmaterials wird bestimmt, indem man den Gleichstromwiderstand
über eine Länge von 5,08 cm eines 2,54 cm breiten und 0,25 mm dicken Folienstreifens mißt. Solche Folien
lassen sich leicht durch Verpressen einer pulverförmigen oder tablettenförmigen Probe des Kernmaterials
zwischen zwei Aluminiumfolien in einer über den Schmelzpunkt des Kernmaterials erhitzten Presse unter einem
Druck von 1400 kg/cm2 im Verlaufe von 1 bis 2 Minuten herstellen. Nach dem Erkalten wird die Aluminiumfolie
von der Probenfolie abgezogen, und aus der Probe werden 2,54 cm breite und etwa 6,35 bis 7,62 cm lange
Streifen ausgeschnitten. Die Dicke der Folie wird mit dem Mikrometer gemessen. Ein Streifen wird zwischen
zwei 5,08 cm voneinander entfernte Kupferelektroden eingeklemmt, und der Gleichstromwiderstand wird mit
einem Ohmmeter bestimmt. Der spezifische Widerstand der Folie in Ohm · cm wird aus der Ablesung von dem
Meßgerät in Ohm als Produkt des gemessenen Widerstandes, multipliziert mit der Breite, multipliziert mit der
Dicke, dividiert durch die Länge der Probe, alles in cm ausgedrückt, berechnet.
Es werden konzentrische Mantel-Kern-Fäden mit einem Mantel aus Polyhexamethylenadipinsäureamid mit
einer relativen Viscosität von 45 und einem 20% elektrisch leitenden Ruß enthaltenden Polyäthylenkern hergestellt.
Der Ruß ist ein »extra-leitfähiger« Ölofenruß (nicht-flüchtiger Kohlenstoff 98%, flüchtige Stoffe 2%,
Teilchengröße 30 ιτιμ, niedrigster spezifischer elektrischer Widerstand im Trockenzustand), erhältlich von der
Cabot Corporation, 125 High Street, Boston, Massachusetts 02 110, USA. Dieser Ruß ist in den Technischen
Berichten »S-8« und »1518/173« der genannten Firma beschrieben. Die Rußdispersion wird hergestellt, indem
man den Ruß bei 1200C mit Hochdruckpolyäthylen (Dichte 0,916; Schmelzindex 23; »Alathon 2821« der Anmelderin)
im Teigmischer vermahlt. Der Ruß wird langsam zugesetzt und das Gemisch 10 Minuten nach beendetem
Rußzusatz vergossen. Dieses Polyäthylen wird wegen seiner Weichheit ausgewählt. (Andere geeignete Harze
sind Hochdruckpolyäthylen mit einer Dichte von 0,916 und einem Schmelzindex von 11,9 für sich allein oder im
so Gemisch mit 15 mit 40% öl oder Wachs.) Die geschmolzene Rußmischung wird durch ein Sieb mit einer
Maschenweite von 0,15 mm filtriert und stranggepreßt. Preßfolien zeigen eine ausgezeichnete Rußverteilung
und elektrische Leitfähigkeit mit einem spezifischen Widerstand von 12,7 Ohm · cm. Unter Verwendung dieses'
Materials für den Kern werden Mantel-Kern-Endlosfäden, und zwar drei Monofile mit einem Fadentiter von
65 den, mit einer Geschwindigkeit von 389 m/min ersponnen, wobei der Gesamttiter konstant gehalten und das
Volumen des Kerns durch Änderung der Pumpgeschwindigkeiten so vermindert wird, daß man die aus Tabelle I
ersichtlichen Proben erhält. Das Kernvolumen wird durch die Pumpgeschwindigkeit bestimmt und durch Analyse
des Querschnitts der Fäden bei 200facher Vergrößerung bestätigt. Es wird eine Dreiloch-Spinndüse aus
rostfreiem Stahl verwendet, der die Polymerisate für den Mantel und den Kern konzentrisch und einzeln
zugeführt werden, bis sie an der Vorderfläche der Spinndüse austreten. Es wird eine Einsatzkapillare verwendet,
um das Kernpolymerisat zur Vorderfläche der Spinndüse zu leiten, wo es, umgeben von dem Mantelpolymerisat,
austritt. Die Fäden werden mit einem Fadentiter von 65 den ersponnen. Dann werden sie mit einer Geschwindigkeit
von 183 m/min an einer auf 1500C gehaltenen, gewölbten Heizplatte auf das 3,06fache verstreckt. Die
physikalischen und elektrischen Eigenschaften der Garne ergeben sich aus Tabelle 1.
Probe-Nr.
Kernvolumen, % | 50 | 40 | 25 | 18 | 12 |
Fadentiter.den | 21,4 | 20,6 | 21,4 | 21,2 | 19,9 |
Festigkeit, g/den | 1,5 | 1,9 | 2,4 | 2,8 | 3,4 |
Bruchdehnung, % | 26,2 | 36,4 | 30,3 | 54,7 | 57,4 |
Anfangsmodul, g/den | 15,3 | 17,9 | 25,1 | 20,3 | 25,2 |
Elektrischerwiderstand χ ΙΟ9, | |||||
Ohm/cm/Faden·) | — | 0,98 | 2,64 | 1,57 | 5,24 |
Durchschlagspannung, kV | — | 1,6 | 3,4 | 3,4 | 4,6 |
Elektrostatisches Aufladevermögen | |||||
des Teppichs, kV (gemäß Beispiel 2) | 2,0 | 3,0 | 2,8 | 3,0 | 2,6 |
15 *) Berechnet aus der Stromstärke in μΑ, bestimmt bei 2 kV.
Die Probenteppiche der Tabelle I werden aus einem handelsüblichen, 204fädigen Teppichbauschgarn aus
Polyhexamethylenadipinsäureamid mit einem Gesamttiter von 3700, bestehend aus dreiflügligen Endlosfäden,
bei einer Florhöhe von 1,27 cm hergestellt. Ein Garnstrang des elektrisch leitfähigen Fadens (etwa 0,56 Gewichtsprozent)
wird beim Abspulen mit dem Teppichgarn gefacht und dann zum Noppensetzen verwendet. Die
Sichtbarkeit der elektrisch leitfähigen Fäden in dem Teppich nimmt mit abnehmendem Fadenkernvolumen
merklich ab.
25 Beispiel 2
Herstellung des Fadenmantelpolymerisats
Ein Gefäß aus rostfreiem Stahl wird mit 317,5 kg einer wäßrigen Lösung beschickt, die 50 Gewichtsprozent
Hexamethylendiammoniumadipat enthält, worauf man 721 g einer lOgewichtsprozentigen Lösung von Mangang
l)-hypophosphit [Mn(H2PO2)2] in Wasser, 70 g 25gewichtsprozentige Essigsäure und 100 ml eines 1 l,2prozentigen
Silicon-Schaumverhütungsmittels zusetzt. Der Ansatz wird durch Eindampfen auf einen Feststoffgehalt
von 75 Gewichtsprozent eingeengt und in einen mit Rührer versehenen Autoklav aus rostfreiem Stahl überführt.
Die Luft wird aus dem Autoklav durch Inertgas verdrängt und der Inhalt auf 200° C bis zu einem Druck von 17 at
erhitzt. Dann setzt man unter Rühren 14,83 kg einer 49gewichtsprozentigen wäßrigen Titandioxidaufschlämmung
zu. Man erhitzt weiter, bis die Temperatur 273°C erreicht, und entspannt dann den Druck allmählich auf
Atmosphärendruck. Die Polymerisation wird gemäß Beispiel 1 der US-Patentschrift 21 63 636 fortgesetzt. Nach
Beendigung der Polymerisationsreaktion wird das geschmolzene Polymerisat in Form von 6,3-mm-Strängen
stranggepreßt. Nach dem Kühlen mit Wasser werden die Stränge in 6,3 · 4,7 mm große Schnitzel zerschnitten,
die sich zum Wiederaufschmelzen in einer Spinnvorrichtung eignen. Die Flocken haben die folgenden Eigenschaften:
Relative Viskosität 43,5
(NH2) 46,0 Äquivalent je 106 g
TiO2 5,04%
Mn(H2PO2J2 0,048%
Fadenkernpolymerisat
50 Zusammensetzung
Polyäthylen 70 Gewichtsprozent
Elektrisch leitfähiger
Ruß gemäß Beispiel 1 30 Gewichtsprozent
Ruß gemäß Beispiel 1 30 Gewichtsprozent
55 Polyäthylen
Hochdruckpolyäthylen (Dichte 0,916; Schmelzindex 23 gemäß ASTM D-1238), hergestellt von E. I. du Pont de
Nemours and Company, für den Spritzguß. Das Polyäthylen enthält 50 ppm Oxydationsverzögerer, um seine
Wärme- und Alterungsbeständigkeit zu verbessern.
Herstellung
Ein 3,7-1-fassender zweiflügliger Teigmischer wird mit 1905 g Polyäthylen und 816,5 g Ruß beschickt. Das
Ganze wird 30 Minuten bei 1400C gemischt, stranggepreßt, durch ein Sieb mit 0,15 mm Maschenweite gesiebt
und zu Tabletten verformt.
Das Produkt hat die folgenden Eigenschaften:
Spezifischer Widerstand
(einer bei 180° C gegossenen Folie) 2,9 bis 4,2 Ohm cm
Rußgehalt 30,2%
Rußgehalt 30,2%
Feuchtigkeitsgehalt 0,4%
Wenn der Feuchtigkeitsgehalt höher als 0,1 % ist, sollen die Tabletten vor dem Verspinnen 24 Stunden bei
700C im Vakuum getrocknet werden.
Das Verspinnen
Die Polymerisate für den Mantel und den Kern werden in einer Schneckenschmelzspinnmaschine unter
Verwendung der in der US-Patentschrift 29 36 482 dargestellten Spinndüsenanordnung zu konzentrischen Mantel-Kern-Fäden
versponnen.
Das Mantelpolymerisat wird mit einer Durchsatzgeschwindigkeit von 19,8 g/min (berechnet aus der Kapazität
und Geschwindigkeit der Pumpe) und das Kernpolymerisat mit einer Durchsatzgeschwindigkeit von 0,7 g/min
(berechnet aus der Kapazität und Geschwindigkeit der Pumpe) zugeführt, so daß man einen konzentrisch
angeordneten Verbundfaden erhält, der zu 96 Volumprozent aus Mantel und zu 4 Volumprozent aus Kern
besteht. Beim Spinnen werden die Temperaturen der Polymerisate für den Mantel und den Kern in der
Schneckenschmelzvorrichtung folgendermaßen eingestellt:
Zonen der Temperatur des Temperatur des
Schneckenschmelz- Mantelpolymerisats Kernpolymerisats
vorrichtung "C °C
vorrichtung "C °C
Oben | 149 | 120 |
Mitte | 285 | 222 |
Unten | 288 | 265 |
Die Spinnblocktemperatur beträgt 293°C. Die Fülltrichter für die beiden Polymerisate werden mit Inertgas
durchspült.
Die relative Viskosität des Mantelpolymerisats beim Austritt aus der Spinndüse (beim freien Fall) beträgt 56;
der Anstieg der relativen Viskosität ist die Folge einer weiteren Polymerisation des getrockneten Polyhexamethylenadipinsäureamids
in der Schneckenschmelzvorrichtung. Die Spinngeschwindigkeit beträgt 814 m/min.
Das gesammelte ersponnene Garn ist grau und hat die folgenden Eigenschaften:
Appretur auf dem Garn ~ 1,0%
Kern, Volumprozent 4
Kern, Volumprozent 4
Mantel, Volumprozent 96
Titer des ersponnenen Bündels, den 60
Anzahl der Fäden je Bündel 3
Reflexionsvermögen 37 bis 40%
Das Verstrecken
Das elektrisch leitende dreifädige Garn von 60 den wird in einer Streckzwirnmaschine mit einer Aufwickelgeschwindigkeit
von 366 m/min und einer Schuhtemperatur von 1800C auf das 2,7fache verstreckt.
Das verstreckte Garn hat die folgenden Eigenschaften:
Das verstreckte Garn hat die folgenden Eigenschaften:
Gemeinsames Bauschen
Ein Strang eines löOfädigen 4-Hohlraum-Hohlfaden-Polyamidgarns von 3400 den, wie es in der britischen
Patentschrift 12 92 388 beschrieben ist, wird mit einem Strang des elektrisch leitenden Garns an einer Stelle der
Hohlfadenspinnmaschine gemeinsam gebauscht. Die Garne werden in einem Heizkasten unter einer Spannung
von 10 bis 20 g an der letzten Umwicklung um die Wärmefixierwalze, bevor sie die Bauschdüse erreichen,
vereinigt. Die Wärmefixierwalze befindet sich auf 195°C, und die Garngeschwindigkeit beträgt 1084 m/min. Das
gemeinsame Bauschen erfolgt, indem das Garn durch eine unter einem Druck von 8,44 kg/cm2 bei 2400C
betriebene Bauschdüse der in der belgischen Patentschrift 5 73 230 beschriebenen Art geleitet wird, wobei man
Fäden mit einer regellosen, dreidimensionalen, krummlinigen Kräuselung mit abwechselnder S- und Z-Drehung
Fadenzahl | 3 |
Festigkeit, g/den | 3.8 |
Bruchdehnung, % | 35 |
Modul, g/den bei lOprozentiger | |
Dehnung | 13 |
Elektrischer Widerstand des | |
Kernbündels | 1,8 · 107 Ohm/cm |
Reflexionsvermögen | 34% |
erhält. Das Garn wird dann gekühlt und aufgewickelt.
Die Zugfestigkeitseigenschaften des Bauschgarns sind ungefähr die gleichen wie diejenigen des Ausgangsgarns.
Scheingefärbte Teppiche mit ebenen Noppen (Florhöhe 1,27 cm, Flächengewicht 0,996 kg/m2, Warendichte
4 mm, 7 Stiche je 2,5 cm), hergestellt aus Garnen, die die elektrisch leitenden Fäden enthalten (Probe), und
aus Garnen, die keine elektrisch leitenden Fäden enthalten (Kontrolle), mit einem handelsüblichen Polypropylenvliesstoff
als Teppichgrundlage, und die mit herkömmlichem Latex gummiert sind, liefern die folgenden
Werte für das elektrostatische Aufladevermögen bei 20% relativer Luftfeuchtigkeit und 2 Γ C:
Elektrostatisches Auflade- ]0
vermögen des Teppichs
Probe (erfindungsgemäß) 1,5 bis 2,OkV
Vergleichsprobe 10,2 bis 11 kV
Dieser Test entspricht der AATCC-Prüfnorm 134-1969 mit von dem Carpet and Rug Institute im September
1971 vorgenommenen Änderungen.
In den Rohteppichen und den scheingefärbten Teppichen ergeben sich die dreifädigen 20-den-Stränge aus
elektrisch leitenden Fäden einen sehr schwachen bläulichen Anflug. Gefärbte Teppiche aus Endlosfaden-Bauschgarnen,
die elektrisch leitfähige Fäden enthalten, zeigen in den meisten einfarbigen Tönen keinen Unterschied
und nur geringe Unterschiede in gewissen einfarbigen hellen Farben, z. B. gelb, orange und rosa, wenn sie
mit dem Kontrollteppich verglichen werden.
Gegebenenfalls können die Fäden gemäß der Erfindung in Form von Stapelfasern, z. B. in Mengen von 0,5 bis
5 Gewichtsprozent, zusammen mit nichtleitenden Stapelfasern im Teppichgarn verwendet werden.
Dieses Beispiel zeigt, daß man sorgfältig darauf achten muß, daß die Fäden gemäß der Erfindung beim
Verstrecken nicht an Leitfähigkeit verlieren.
Es werden Fäden mit einer exzentrischen Mantel-Kern-Anordnung mit einem Mantel aus Polyhexamethylenadipinsäureamid,
welches eine relative Viskosität von 44 aufweist und 0,3% T1O2 enthält, und einem Kern aus
Polycaprolactam (relative Viskosität 45; 31,8 Äquivalente NH2-Endgruppen je 106 g) mit einem Rußgehalt von
20% ersponnen. Der Ruß ist der gleiche wie im Beispiel 1. Der Anteil des Kerns an den Fäden beträgt 40
Volumprozent. Das dreifädige Garn wird mit einem Titer von 79 den ersponnen.
Das Garn wird an einem Reckstift kalt verstreckt. Wie Tabelle Il zeigt, nimmt der elektrische Widerstand des
kalt verstreckten Garns mit dem Reckverhältnis zu. Wenn das Garn ohne Stift an einer gewölbten Heizplatte bei
1600C »heiß verstreckt« wird, findet praktisch kein Ansteigen des Widerstandes statt. Es ist anzunehmen, daß
beim Erhitzen des Garns in einer erhitzten Reckzone beim Verstrecken der Kern so weit erweicht wird, daß ein
Bruch des Kerns oder eine Unterbrechung in der Verteilung der Kohlenstoffteilchen, die für die Leitfähigkeit
erforderlich ist, vermieden wird.
Reckverhältnis Elektrischer Widerstand
des Kerns Ohm/cm/3 Fäden
des Kerns
1 (unverstreckt) 0,6 108
1,5 2,4 · 1012
3,0 2,0 · 1014
3,0 (heiß verstreckt) 2,75 · 109*)
*) Berechnet aus einzelnen Bestimmungen an den drei Fäden.
55 Beispiel 4
Mantelpolymerisat
Polyäthylenterephthalatflocken mit einer relativen Viskosität von 23 ±2, bestimmt an 0,8 g Polymerisat in
20 ml Hexafluorisopropanol bei 25°C.
Kernpolymerisat
Polycaprolactam mit 22% elektrisch leitendem Ruß gemäß Beispiel 1.
Polycaprolactam mit 22% elektrisch leitendem Ruß gemäß Beispiel 1.
Herstellung
Eine vordispergierte Aufschlämmung von 22,680 kg elektrisch leitendem Ruß, 86,180 kg Caprolactam und
83,910 kg destilliertem Wasser wird in einem Mischbehälter unter Rühren bei 50 bis 55°C hergestellt. Mit dieser
Aufschlämmung wird ein 227 kg fassender, mit Rührer versehener Autoklav aus rostfreiem Stahl beschickt. Der
Autoklav wird von Luft befreit und mit Inertgas gefüllt, worauf man zu erhitzen beginnt. Die Temperatur des
Autoklavs wird auf 258°C und der Druck auf 17,6 kg/cm2 erhöht, um die anfängliche Ringöffnung des Caprolactams
und die Vorpolymerisationsreaktionen durchzuführen. Nach dieser Erhitzungsperiode, die etwa 6 bis 7
Stunden dauert, wird der Druck allmählich innerhalb IV2 Stunden von 17,6 kg/cm2 auf Atmosphärendruck
entspannt (Entspannungsperiode). Dann wird das Polymerisat bei 278°C als fortlaufendes Band stranggepreßt,
mit Wasser gekühlt und zu 3,2 mm großen Flocken zerschnitten. Die Flocken werden 4 Stunden unter Rühren in
einem Kessel bei 95°C mit Wasser gewaschen, um Reste des Monomeren zu entfernen. Dieser Arbeitsgang wird
noch dreimal wiederholt; zum Schluß sind 6,3% Caprolactam extrahiert worden. Das Polymerisat wird im
Vakuum (635 mm Hg) getrocknet, bis der Feuchtigkeitsgehalt weniger als 0,3% beträgt. Die Flocken werden
wieder aufgeschmolzen, stranggepreßt, durch ein Sieb mit abnehmenden Maschenweiten (0,6 bis 0,074 mm)
gesiebt und zu Tabletten verpreßt. die dann im Vakuum bis auf einen Feuchtigkeitsgehalt von weniger als 0,03%
getrocknet werden.
Der spezifische elektrische Widerstand von aus diesem Polymerisat gegossenen Folien variiert zwischen 10
und 60 Ohm · cm.
Spinnen und Verstrecken
Die Polymerisate für den Mantel und den Kern werden in einer kombinierten Spinn- und Reckmaschine bei
einer Aufwickelgeschwindigkeit von 1372 m/min (berechnet aus der Geschwindigkeit der Aufwickelwalze in
U/min) gemeinsam versponnen und verstreckt.
Das Mantelpolymerisat wird mit einer Durchsatzgeschwindigkeit von 29,7 g/min (berechnet aus dem Titer in
ersponnenem Zustand und der Aufwickelgeschwindigkeit) und das Kernpolymerisat mit einer Durchsatzgeschwindigkeit
von 6,7 g/min (berechnet aus dem Titer in ersponnenem Zustand und der Aufwickelgeschwindigkeit)
zugeführt, so daß ein konzentrischer Mantel-Kern-Faden entsteht, der zu 81 Gewichtsprozent (berechnet
aus den Durchsatzgeschwindigkeiten) aus Mantel und zu 19 Gewichtsprozent (berechnet aus den Durchsatzgeschwindigkeiten)
aus Kern besteht. Beim Spinnen werden die Temperaturen in der Schneckenschmelzvomchtung
folgendermaßen eingestellt:
Schnecken- Temperatur des Temperatur des
schmelzzone Mantelpolymerisats Kernpolymerisats
°C °C
Oben | 249 | 206 |
Mitte | 281 | 250 |
Unten | 289 | 265 |
Die Spinnblocktemperatur beträgt 290°C. Das Garn wird unter Verwendung einer mit Wasserdampf betriebenen
Verstreckungsdüse und von elektrisch beheizten, auf 180°C gehaltenen Walzen (16 Umwicklungen) auf
das Dreifache verstreckt.
Das verstreckte Garn ist schwarz und hat die folgenden Eigenschaften:
Fadenzahl je Bündel | 1 |
Titer, den | 19,02 |
Gesamtappretur auf dem | |
Garn, % | 1,83 |
Elektrischer Widerstand | |
des Kerns | 1,3 · 109 Ohm/cm |
Festigkeit, g/den | 2,5 |
Bruchdehnung, % | 39,9 |
Modul bei 1 Oprozentiger | |
Dehnung, g/den | 13,6 |
Mantelpolymerisat
Polyäthylenterephthalatflocken mit einer relativen Viskosität von 30.
Kernpolymerisat
Kernpolymerisat
Hergestellt nach Beispiel 2.
to
Verspinnen
Das Mantelpolymerisat und das Kernpolymerisat werden gemäß Beispiel 2 bei einer Geschwindigkeit von
787 m/min gemeinsam versponnen. Das Mantelpolymerisat wird mit einer Durchsatzgeschwindigkeit von
36,3 g/min (berechnet aus der Geschwindigkeit und der Kapazität der Pumpe) und das Kernpolymerisat mit
einer Durchsatzgeschwindigkeit von 1,38 g/min (berechnet aus der Geschwindigkeit und der Kapazität der
Pumpe) zugeführt, so daß man einen konzentrischen Verbundfaden erhält, der zu 96 Volumprozent aus Mantel
und zu 4 Volumprozent aus Kern besteht, bestimmt an vergrößerten Querschnittsaufnahmen.
Beim Spinnen wird die Temperatur der Schneckenschmelzvorrichtung für das Mantelpolymerisat folgendermaßen
eingestellt:
Schneckenschmelz- Temperatur des Temperatur des
vorrichtung Manielpolymerisats Kernpolymerisats
0C 0C
Zone 1 | 286 | 114 (oben) |
Zone 2 | 284 | 184(Mitte) |
— | 242 (unten) |
15
20
Die Spinnblock temperatur beträgt 292° C.
Es wird ein dreifädiges Garn von 60 den ersponnen.
Verstrecken
Das dreifädige 60-den-Mantel-Kerngarn wird bei einer Geschwindigkeit von 415 m/min an einem 970C
heißen Heizschuh auf das 3,8fache verstreckt.
Das verstreckte Garn hat die folgenden Eigenschaften:
Das verstreckte Garn hat die folgenden Eigenschaften:
30
10«
Dieses Mantel-Kerngarn wird zusammen mit einem handelsüblichen, 34fädigen Polyestergarn von 150 den in
einer Falschdrall-Texturiermaschine texturiert. Das gemeinsam texturierte Garn (ein Strang dreifädiges Mantel-Kerngarn
von 17,2 den mit einem Strang des34fädigen Polyestergarns von 150 den) wird zu einem »Schweizer
Pikee«·Doppelgewirk verarbeitet. Dieses Gewirk wird nach bekannten Methoden gefärbt und ausgerüstet.
Nach 30maligem Waschen wird das Gewirk in einem elektrostatischen Prüfgerät (Elektrometer, Modell E 525,
der Presco Scientific Company) untersucht und mit einem Kontrollgewirk verglichen, das nur aus dem gleichen
Polyestergarn unter den gleichen Bedingungen hergestellt worden ist.
Titer, den | 17,2 |
Fadenzahl | 3 |
Elektrischer Widerstand des Kerns, | |
Ohm/cm/Faden | 2,66 |
Festigkeit, g/den | 5,3 |
Bruchdehnung, % | 21,5 |
Anfangsmodul bei lOprozentiger | |
Dehnung, g/den | 43,2 |
Elektrostatische Ladung auf dem
Gewirk, V
nach 0 Sekunden nach 120 Sekunden
50
Probegewirk 400 380
Vergleichsgewirk 2750 2550
Hieraus ergibt sich ein guter elektrostatischer Schutz des Probengewirks.
Ein dreifädiges Garn von 60 den wird aus dem im Beispiel 2 verwendeten Polyhexamethylenadipinsäureamid
als Polymerisat für den Mantel und dem im Beispiel 4 verwendeten Polycaprolactam mit einem Rußgehalt von
28% als Werkstoff für den Kern hergestellt. Fäden, die zu 96 Volumprozent aus Mantel und zu 4 Volumprozent
aus Kern bestehen, werden an einer 1800C heißen, gekrümmten Heizplatte (61 cm) auf das 3,0fache verstreckt.
Das Garn hat sodann die folgenden Eigenschaften:
65
11
23 | 37 103 | |
Bündeltiter, den | 20,2 | |
Festigkeit, g/den | 3,18 | |
Bruchdehnung, % | 49,1 | |
Anfangsmodul, g/den | 24,4 | |
Elektrischer Widerstand des Kerns, | ||
Ohm/cm/Faden | 1,77 · | 109 |
Reflexionsvermögen, % | 32 |
Elektrostatisches | Reflexions |
Aufladevermogen | vermögen |
des Teppichs | des Teppichs |
kV*) | °/o |
Gemeinsames Bauschen
Das elektrisch leitende Garn wird gemäß Beispiel 2 zusammen mit einem 68fädigen, basisch anfärbbaren
Endlos-Hohlfaden-Teppichgam aus Polyhexamethylenadipinsäureamid mit einem Titer von 1225 den gebauscht
und zu Teppichen mit ebenen Noppen mit einer Florhöhe von 6,35 mm und einem Flächengewicht von 0,475 kg/
m2 verarbeitet, wie es im Beispiel 2 beschrieben ist.
Das Reflexionsvermögen und das elektrostatische Aufladungsvermögen von scheingefärbten Teppichen werden
mit den entsprechenden Eigenschaften von Kontrollteppichen verglichen, die kein elektrisch leitendes Garn
enthalten.
Probe 1,5 bis 2,4 65
Vergleich 8,6 bis 9,8 75
*) Wie im Beispiel 2.
Die visuelle Einstufung der Teppiche stimmt mit dem gemessenen Reflexionsvermögen überein.
Fäden (4 Stränge mit einem ersponnenen Titer von 60 den, 3 Fäden) mit einem Polyamidmantel und einem
Polyäthylenkern gemäß Beispiel 2, die zur Verwendung als Stapelfasern hergestellt werden, haben die folgenden
Eigenschaften:
Appretur auf dem Garn, % 0,43
Gewichtsprozent Kern 3,5 t
Gewichtsprozent Mantel 96,5
Kohlenstoffgehalt des Kerns, % 32,3
Reflexionsvermögen,0/© 39
Elektrischer Widerstand des
Elektrischer Widerstand des
Kernbündels (12 Fäden) 2,0· 10'Ohm/cm
Das ersponnene Garn wird verstreckt, indem 8 Stränge in einer Versuchsverstreckungsmaschine vereinigt
und mit einer Aufwickelgeschwindigkeit von 210 m/min bei einer Heißschuhtemperatur von 1800C auf das
3,0fache verstreckt werden.
Das verstreckte Garn hat die folgenden Eigenschaften:
Bündeltiter, den | 690 |
Fadenzahl | 96 |
Festigkeit, g/den | 4,72 |
Bruchdehnung, % | 18,5 |
Dieses elektrisch leitende Garnbündel wird in ungefähr 16,5 cm lange Stücke zerschnitten und während des
Kardierens in Mengen von 0,6,2 bzw. 5% handelsüblichen Teppichstapelfasern aus Polyhexamethylenadipinsäureamid
beigemischt. Die Mischungen werden unter normalen Stapelbedingungen zu zweisträhnigen gesponnenen
Garnen mit der Baumwollnummer 2,4 mit 3,5 Z-Drehungen und 3,5 S-Drehungen je 2,54 cm verarbeitet. Die
Garne werden im Autoklav wärmefixiert und dann zu Teppichen mit aufgeschnittenem Flor (Elektoralwollstil)
von einem Flächengewicht von 1,19 kg/m2, einer Warendichte von 3,96 mm und einer Florhöhe von 1,90 cm mit
Polypropylengrundlage verarbeitet und mit handelsüblichem Latex gummiert. Die Teppiche werden gewaschen
und in herkömmlicher Weise mit einem Gemisch aus drei handelsüblichen gelben, roten bzw. blauen Säurefarbstoffen
gefärbt.
Die gefärbten Teppiche geben beim Schlurrtest bei 20% relativer Luftfeuchtigkeit und 210C die folgenden
Werte für das elektrostatische Aufladevermögen:
Verhältnis von antistatischen Fasern zu Grundfasern
Elektrostatisches Aufladevermögen des Teppichs kV)
0 : 100 9,4
0,6 :99,4 3,2
2,0:98,0 2,5
5,0:95,0 1,9
*) Wie im Beispiel 2.
Dieses Beispiel erläutert eine zusätzliche Variationsfähigkeit bei der Anwendung der Erfindung. Jede Probe
hat drei Fäden je Strang, und der Ruß ist der gleiche wie im Beispiel 1.
Probe A gleicht der nach Beispiel 2 hergestellten Probe mit dem Unterschied, daß die Fäden einen bandförmigen
Querschnitt haben. Der Werkstoff für den Fadenkern enthält als Oxydationsverzögerer 0,25 Gewichtsprozent
l,3,5-Trimethyl-2,4,6-tris-(3,5-di-tert.-butyl-4-hydroxybenzyl)-benzol.
Probe B ähnelt der Probe A; die Fäden haben jedoch einen dreiflügligen Querschnitt mit einem Modifizierungsverhältnis
von 2,50.
Die Proben C bis H haben runde Fadenquerschnitte.
Probe C besteht aus Fäden mit einem Mantel aus Polyhexamethylenadipinsäureamid, welches 5% Titandioxid
enthält, und einem Kern, der zu 40% aus Polypropylen, zu 20% aus Polyäthylen, zu 10% aus einem handelsüblichen
elastomeren Copolymerisat aus Äthylen, Propylen und einem nichtkonjugierten Dien sowie zu 30% aus
Ruß besteht.
Probe D besteht aus Fäden mit einem Mantel aus handelsüblichem Polypropylen und einem Kern wie der
Probe A.
Probe E hat den gleichen Mantel wie die Probe D, während der Kern aus einem handelsüblichen Polycaprolactonharz
mit einem Rußgehalt von 30% besteht.
Probe F hat einen Mantel aus Polyhexamethylenadipinsäureamid mit einem Titandioxidgehalt von 5% und
einem Kern aus einem handelsüblichen Polypropylenharz mit einem Rußgehalt von 25%.
Probe G hat einen Mantel aus dem gleichen Polypropylen wie Probe D und einen Kern aus einem im Handel
erhältlichen Polyäthylenätherharz mit einem Rußgehalt von 26%.
Probe H ist eine nicht antistatische Kontrollprobe mit einem Polyamidmantel, wie bei Probe A, und einem
Kern aus dem gleichen Polyäthylenharz, jedoch ohne Rußgehalt.
Die Eigenschaften der Fäden dieser Proben ergeben sich aus Tabelle 111.
Probe Ver- | Titer | Festigkeit | Bruch | Anfangs | Kernanteil | Reflexions | Elektrischer |
streckungs- | dehnung | modul | Volumprozent | vermögen | Widerstand des | ||
verhaltnis | (Querschnitt) | des Garns | Kerngarns · 108 | ||||
den | g/den | % | g/den | % | Ohm/cm/Faden |
A | 2,77 | 21,6 | 2,65 | 68,4 | 21,6 | < 10 | 28,5 | 1,2 |
B | 2,7 | 21,1 | 3,00 | 81,8 | 22,1 | — | 35 | 0,97 |
C | 3 | 110.6 | 2,19 | 62,8 | 14,2 | 3 | 49 | 3,54 |
D | 2,26 | 42,3 | 3,69 | 126 | 28,6 | 7,5 | 11 | 3,54 |
E | 2,0 | 104,4 | 1,72 | 150 | 14,7 | 7,4 | 12,5 | 0,15 |
F | 2.5 | 33,3 | 2,49 | 34,2 | 17,6 | 7,5 | 31,6 | 11,8 |
G | 2,0 | 55,7 | 3,29 | 108 | 28,7 | 15 | 11 | 0,12 |
H | 2,70 | 19,1 | 3,87 | 34,5 | 23,6 | 4 | _ | >107 |
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (7)
1. Antistatischer synthetischer Zweikomponenten-Teppichfaden vom Kern-Mantel-Typ mit einem Titer
von weniger als 50 den, bestehend aus einem endlosen, elektrisch nichtleitenden Mantel aus einem synthetisehen
thermoplastischen fadenbildenden Polymerisat, der einen Kern aus einem synthetischen thermoplastischen
Polymerisat umgibt und mindestens 50% der Fadenquerschnittsfläche einnimmt, dadurch gekennzeichnet,
daß der Kern 15—50 in Gewichtsprozent in dem thermoplastichen synthetischen Polymerisat
dispergierten, elektrisch leitenden Ruß enthält, selbst elektrisch leitend ist und unter einem Gleichstrompotential
von 2 kV einen elektrischen Widerstand von weniger als 0,4 χ 10" Ohm/cm aufweist und der
ι ο Mantel molekular orientiert ist.
2. Faden nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Mantel mindestens 80% der Fadenquerschnittsfläche
einnimmt und der elektrisch leitende Kern mehr als 20 Gewichtsprozent Ruß enthält.
3. Faden nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Mantel mattiert ist und der Faden ein
Lichtreflexionsvermögen von mehr als 20% aufweist.
4. Faden nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymerisat des Fadenkerns einen
niedrigeren Schmelzpunkt und eine niedrigere Einfriertemperatur aufweist als das Polymerisat des Fadenmantels.
5. Verfahren zur Herstellung der synthetischen antistatischen Zweikomponenten-Fäden gemäß Anspruch
1 bis 4 durch Verbundspinnen von zwei synthetischen thermoplastischen Polymerisaten mit unterschiedlicher
elektrischer Leitfähigkeit, wobei das Polymerisat für den Fadenmantel fadenbildend ist und der Anteil dieses
Polymerisats mindestens 50 Volumprozent beträgt, sowie Sammeln der ersponnenen Fäden, dadurch gekennzeichnet,
daß man als Material für den elektrisch leitenden Fadenkern ein elektrisch leitenden Ruß in
Dispersion enthaltendes Polymerisat und als Material für den Fadenmantel ein elektrisch nichtleitendes
Polymerisat verwendet und die Fäden anschließend unter Erhitzen so stark verstreckt, daß sie eine Festigkeit
von mindestens 1,5 g/den annehmen.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß man für den Kern eine Masse mit einem
spezifischen elektrischen Widerstand von weniger als 200 Ohm/cm verwendet.
7. Gemischtes Endlosfadengarn oder Stapelfasergemisch, dadurch gekennzeichnet, daß es aus elektrisch
nichtleitenden synthetischen Fäden und zu weniger als 20 Gewichtsprozent aus Fäden gemäß Anspruch 1
besteht.
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