DE2321055A1 - Flammwidrige polycarbonatformmassen - Google Patents
Flammwidrige polycarbonatformmassenInfo
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Description
Flammwidrige Polycarbonatformmassen
Gegenstand der vorliegenden Erfindung sind Formmassen auf
Basis thermoplastischer, hochmolekularer aromatischer Polycarbonate mit einem Sauerstoffindex ">>O,3O, die durch einen
Gehalt von 0,5 - 20 Gev,-%, bevorzugt 1,0 bis 5 Gew.-%, an
organischen Fasern gekennzeichnet sind.
Das Gebiet der flammwidrigen Kunststoffe hat in letzter Zeit immer mehr an Interesse gewonnen. Nicht zuletzt deshalb,
weil Verarbeiter von Kunststoffen aus Sicherheitsgründen gezwungen
sind, für bestimmte Anwendungsgebiete mehr und mehr flammwidrige Kunststoffe einzusetzen.
Eine grundsätzliche Möglichkeit, Kunststoffe flammfest auszurüsten,
besteht darin, den Kunststoffen Chlor-, Brom-, Schwefel- oder Phosphor-haltige Verbindungen einzumischen
oder diese Heteroatome in die Kunststoffe einzubauen. Die Verwendung solcher Verbindungen stößt aber in letzter Zeit immer
mehr auf Kritik; beim Verbrennen dieser Kunststoffe können z.B. Chlor- oder Bromwasserstoff oder Schwefeldioxid freigesetzt
werden, was zu erheblichen Belästigungen und Folgeschäden führen kann.
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Es besteht daher eine zunehmende Nachfrage nach flammwidrigen
Kunststoffen, die weder Schwefel, Phosphor noch Halogen enthalten und die beim Brandprozeß keine schädlichen Gase freisetzen.
Die gemäß der vorliegenden Erfindung beanspruchten Polycarbonatformmassen
erfüllen diese Anforderungen.
So wurde überraschend gefunden, daß thermoplastische, hochmolekulare,
aromatische Polycarbonate auf Basis aromatischer Dihydroxyverbindungen, die 0,5 - 20 Gew.-96, bevorzugt
1,0-5 Gew.-%, an organischen Fasern enthalten, eine verbesserte
Flammfestigkeit besitzen. Der Sauerstoffindex dieser
Formmassen beträgt über 0,30, während für Polycarbonate Werte von 0,24 gefunden werden. Es ist überraschend, daß durch die
Einarbeitung von nur 2 % organischer Fasern in Bisphenol-A-Polycarbonat
eine ähnlich gute Flammwidrigkeit - bestimmt durch den Sauerstoffindex nach ASTM/D 2863/70 - erzielt wird,
wie sie sonst nur durch Halogenanteile von 6 - 10 Gew.-# zu erreichen ist. Bei den erfindungsgemäßen Polycarbonatformmassen
gewinnt man den Vorteil der Flammwidrigkeit ohne Nachteile bezüglich der mechanischen Eigenschaften in Kauf nehmen
zu müssen. Mit der erfindungsgemäßen Einarbeitung höherer Faseranteile wird zudem ein zusätzlicher Verstärkungseffekt beobachtet.
Thermoplastische, hochmolekulare, aromatische Polycarbonate im Sinne der vorliegenden Erfindung sind solche, die aus
aromatischen Dihydroxyverbindungen mit Phosgen oder Bischlorkohlensäureestern
nach dem bekannten Verfahren der Grenzf
lächenpolykondensation hergestellt wurden. Die Molekulargewichte dieser Polycarbonate liegen zwischen 10 000 und 100 000,
vorzugsweise zwischen 20 000 und 40 000.
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Geeigente aromatische Dihydroxyverbindungen sind z.B. Hydrochinon,
Resorcin, 4,4I-Dihydroxydiphenyl, Bis-(hydroxyphenyl)
-alkane wie beispielsweise C-. -Cg-Alkylen- bzw. θ£-Ορ-Alkyliden-bisphenole,
Bis-(hydroxyphenyl)-cycloalkane wie beispielsweise Cc-C1c-Cycloalkylen- bzw. Cc-C^c-Cycloalkyliden-bisphenole,
Bis-(hydroxyphenyl)-sulfide, -äther, -ketone, -sulfoxide oder -sulfone. Ferner QT,(/-l-Bis-(hydroxyphenyl)-diisopropylbenzol
sowie die entsprechenden kernalkylierten und/oder kemhalogenierten Verbindungen. Bevorzugt sind Polycarbonate
auf Basis Bis-(4-hydroxy-phenyl)-propan-2,2 (Bisphenol A), Bis-(4-hydroxy-3,5-dichlorphenyl)-propan-2,2 (Tetrachlorbisphenol
A), Bis-(4-hydroxy-3,5-dibrom-phenyl)-propan-2,2-TetrabroMbisphenol
A), Bis-(4-hydroxy-3,5-dimethylphenyl)-propan-2,2 (Tetramethylbisphenol A) Bis-(4-hydroxy-3-methyl-phenyl)-propan-2,2,
Bis-(4-hydroxy-phenyl)-cyclohexan-1,1
(Bisphenol Z) sowie auf Basis von Dreikernbisphenolen wie c6oC-Bis-(4-hydroxyphenyl)-p-diisopropylbenzol.
Weitere für die Herstellung von hochmolekularen Polycarbonaten
geeignete Bisphenole sind in den US-Patenten 3 028 365,
2 999 835, 3 148 172, 3 271 368, 2 970 137, 2 991 273,
3 271 367, 3 280 078, 3 014 891, 2 999 846 sowie in den deutschen Offenlegungsschriften 2 063 050 (Le A 13 359) und
2 063 052 (Le A 13 425) sowie in den deutschen Patentanmeldungen P 2 211 957 (Le A 14 240) und P 2 211 956 (Le A 14 249)
beschrieben.
Zur Herstellung der thermoplastischen, hochmolekularen, aromatischen
Polycarbonate können sowohl einwertige Phenole beispielsweise Phenol oder Alkylphenole, als auch Polyphenole
mit mehr als zwei phenolischen Hydroxylgruppen beispielsweise Phloroglucin, 1,3,5-Tri-(4-hydroxy-phenyl)-benzol oder 1,4-Bis-(4t,4n-dihydroxy-tri-phenyl-methyl)-benzol
oder Orthoaryl-
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ester der Kohlensäure und/oder von Mono- und/oder Dicarbonsäuren gemäß der deutschen Patentanmeldung P 22 54 918
(Le A 14 711) also etwa Tetra-4-(2-(4-hydroxyphenyl)-isopropyl)-phenyl-orthocarbonat
mitverwendet werden.
Weitere geeignete Monophenole sowie aromatische Polyhydroxyverbindungen
ait mehr als zwei aromatischen Hydroxylgruppen besonders aromatische Trishydroxyverbindungen oder Tetrahydroxyverbindungen
sind in dem US-Patent 3 544 514 aufgeführt.
Organische Fasern im Sinne der Erfindung sind nach bekannten Verfahren zu Fäden versponnene oder nach dem Spleiß-Verfahren
hergestellte polymere Materialien, die eine kurzzeitige Wärmebelastung während des Einarbeitungsprozesses
und der thermoplastischen Verarbeitung von mindestens 180 C überdauern und dabei ihre Filamentstruktur weitgehend beibehalten.
Polymere Substanzen dieser Art sind hochkristalline bzw. hochwärmeformbeständige gesättigte, thermoplastische Polyester,
wie Poly(äthylenterephthalat), Poly-(butylenterephthalat)
, Poly-(1,4-dimethylencyclohexan-terephthalat):
Polyamide, bevorzugt solche auf Basis von Caprolactam, aliphatischen und aromatischen Dicarbonsäuren und Diaminen, wie
Adipinsäure und Hexamethylendiamin, Terephthalsäure bzw. Isophthalsäure und Phenylendiamin bzw. Diaminodiphenyläther oder
auch Polybenzamide, ferner Polyacrylnitril. Unter den hochwärmeformbeständigen
Materialien sind besonders Polyimide, Polybenzimidazole, Polybenzoxazindione, Polyhydantoine zu
nennen. Ebenfalls geeignet sind Kohlenstoffasern.
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Die gemllä dtr vorliegenden Erfindung geeigneten Polybtnzoxazindiont
sind jb.B. in der deutschen Offenlegungsschrift 1 595
oder dtr deutscht» QXftnlegungsschrift 1 720 774 sowie in der
Angtw. Makroitüitlculertn Chemie 13_, 109 bis 125 (1970)r die
gemäß der vorliegenden Erfindung geeigneten Polyhydantione
sind 3. B. in der deutschen Offenlegungsschrift
1 905 367 oder in dtr deutschen Offenlegungsschrift 1 494 443 beschrieben. Ia allgemeinen werden polymere
auDBtanzen eingesetzt, deren Molekulargewichte > 20.000 sind,
Geeignet sind beispielsweise auch Pasern aus aromatischen
Polyamiden gemäß der deutschen Patentanmeldung P 21 44 126 (Le A 13 953), die eine relative Lösungsviskosität% reT»
gemessen an einer 0,5 jfigen Lösung in N-Methylpyrrolidon
bei 250O, zwischen 1,7 und 3,2 haben, und die aus wiederkehrenden
Struktureinheiten der allgemeinen Formel I
0 0
Il It
NH-C-Ar-C-
bestehen, 0 0
in der X die Gruppierung -C-NH- oder -NH-C-, R1 und R2 unabhängig voneinander Wasserstoff,
Alkoxy- oder Alkylgruppen mit 1-4 C-Atomen oder Halogenatome,
R, Wasserstoff, Halogen, eine Alkyl- oder Alkoxygruppe mit 1-4 C-Atomen, eine
Nitrilgruppe, oder eine COOR^- oder -CONRcRg-Qruppe und
Ar ein zweiwertiger aromatischer Rest sind,
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und
Wasserstoff oder eine Alkylgruppe mit
1-4 C-Atomen und
unabhängig voneinander Wasserstoff, Alkylgruppon mit 1-4 C-Atomen oder
Arylgruppen
bedeuten.
Diese werden gemäß der deutschen Patentanmeldung P 21 44 hergestellt aus Diaminen der allgemeinen formel II
II
in der X, R1, R2 und R^ die oben angegebene Bedeutung
haben, uad aromatischen Dicarbonsäuredihalogenlden in
polaren organischen Lösungsmitteln bei Temperaturen zwischen -30 und 1500C, vorzugsweise zwischen -10 und
+ 60°C.
Geeignete Diamine sind beispielsweise:
η
O
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■ - 6 -4098 4 6/0929
_/ 2
i-NH-c// \VNH,
Cl
Cl
•ι /7\\
NH"C"\_/NH2
Ie A 14 948
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Diese Diamine können nach an sich bekannten Verfahren durch Umsetzung von 3-(4'-Nitrophenoxy-)benzoesäurechlorid
mit den entsprechenden o-substituierten 4-Nitroanilinen und Reduktion der anfallenden Dinitroverbindung oder aus
;5-Ämino-4' -nitrodipheny'J. ;her bzw. ;5-Amino-2' -chlor-4f nitrodiphenyläther
durch Umsetzung mit 4-Nitrobenzoylchlorid
bzw. 2-ChIOr-2* nitrobenzoylChlorid und nachfolgende
Reduktion der Dinitroverbindungen hergestellt werden. Diese Dinitroverbindungen können auch aus 4-Nitrophenoxybenzoesäure
und den o-substituierten 4-Nitroanilinen bzw. aus den
Aminonitrodiphenyläthem und den k- ;. ;.trobenzoesäuren in
N-Methylpyrrolidon in Gegenwart von P2°5 erhalten werden.
Alt; l'Ui' die rolylcondenüiition geeif?nete aromatische
Dioarboncäuredihalogenide seien beispielsweise folgende
Verbindungen genannt : Dipheiiyldlcarbonsiiuredichlorid-4,4',
Naphthalindicai^bonaliuredichlorid-i^b und bevorzugt
TerephthalsHuredichlorid bzw. die entsprechenden 3ü.urebromide.
Isophthalsjiuredichlorid liefert dagegen mit diesen Diaminen nur Polyamide mit niedrigerer Festigkeit
und niedrigerem E-Modul.
Die Polykondensation der Diamine der allgemeinen Formel Il mit den aromatischen Dicarbonsäuredihalogeniden erfolgt
vorzugsweise in polaren organischen Lösungsmitteln wie
Ν,Ν-Dialkylcarbonsäureamiden, beispielsweise Diinethylacetamid
oder N-substituierten Lactamen, beispielsweise N-Methylpyrrolidoh.
Der große Vorteil dieser Lösungsmittel besteht darin, daß man in Abwesenheit von zusätzlichen Säureacceptoren
arbeiten kann. Um möglichst hohe Molekulargewichte zu erreichen, ist es zweckmäßig, die Diamine und
das Dicarbonsäuredihalogenid in äquimolekularen oder nahezu
Kquimolekularen Mengen einzusetzen. Die Polykondensation
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wird bei Temperaturen zwischen -30 und +150 C, vorzugsweise
jedoch bei -10 bis +600C, durchgeführt, Die Reaktionszeiten
liegen zwischen 1 und 30 Stunden, der Peststoffgehalt der Lösungen liegt zwischen 10 und 40 #, vorzugsweise
jedoch zwischen 12 und 25 $>. Die so hergestellten Polyamide
können entweder aus den Polykondensationslösungen, gebenenfalls nach vorheriger Neutralisation der gebileten Salzsäure,
z.B. mit Äthylenoxid, Propylenoxid oder Aminen, direkt versponnen werden oder nach Ausfällen aus der Polykondensationslösung
mit Fällmitteln wie Wasser, Alkoholen, Ketonen, nachfolgender Trocknung und erneutem Lösen in den angegebenen
polaren Lösungsmitteln oder in Dialkylsulfoxiden, beispielsweise
Dimethylsulfoxid zu Pasern oder auch zu Pilmen verarbeitet werden. Neben der hohen Reißfestigkeit und dem
hohen Elastizitätsmodul zeichnen sich die Pasern aus den so hergestellten Polyamiden noch durch eine gute Temperaturbeständigkeit
bei erhöhten Temperaturen, beispielsweise 200 - 3000C, aus.
Geeignet sind beispielsweise auch Pasern aus aromatischen Polyamiden gemäß der deutschen Patentanmeldung P 22 37 958
(Le A 14 555)· Diese selbstverlöschenden aromatischen Polyamide haben eine relative Lösungsviskosität von wenigstens 2,
gemessen an einer 1 jSigen Lösung des Polyamids in Dimethylacetamid
bei 250C, und werden durch Umsetzung von
a) 0 - 40 Molprozent 2,4-Diaminodiphenyläther,
b) 50-10 Molprozent eines halogenierten 2,4-Diaminodiphenyläthers
der allgemeinen Formel
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in der X ein Halogen und η =1 oder 2 bedeuten, und von
c) 10-50 Molprozent unsubstituierter Isophthalsäure
und
d) 40 - 0 Molprozent unsubstituierter Terephthalsäure nach bekannten Verfahren beispielsweise gemäß US 3 063 966
erhalten.
Die Herstellung der halogenierten Aminokomponenten erfolgt durch Umsetzung von 2,4-Dinitrochlorbenzol mit
p-Ghlorphenol, in Gegenwart von Natronlauge und in Alkohol
als Lösungsmittel in bekannter Weise hergestellt, zu 2,4 Dinitro-4'-chlordiphenylather und dessen Reduktion
in bekannter Weise. Dieselbe Herstellungsweise gilt für die nichthalogenierte Aminokomponente.
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Aufgrund der praktischen Handhabung haben sich Faserlängen
zwischen 500 und 50 000 u bewährt, bevorzugt verwendet werden Fasern in einem Längenbereich zwischen 500 und 5000 yu.
Der Faserdurchmesser sowie die Form und Beschaffenheit der
Fasern sind von untergeordneter Bedeutung. Im allgemeinen gelangen die Fasern in der durch den Herstellungsprozeß gegebenen
Struktur und Dimension zum Einsatz. Mit anderen Worten, es können die hadelsüblichen Fasern, gegebenenfalls nach
einem Schnitt auf den gewünschten Längenbereich, verwendet werden.
Die Herstellung der erfindungsgemäßen schwerbrennbaren PoIycarbonatformmassen
erfolgt nach an sich bekannten Verfahren. So können die Fasermaterialien z.B. zusammen mit dem PoIycarbonatgranulat
in einem 1- bzw. 2-Wellenextruder verarbeitet werden oder die Fasern werden nach bekannten Verfahren
direkt in die Polycarbonatschmelze eingearbeitet und extrudiert. Ein weiteres Einarbeitungsverfahren besteht im intensiven
Vermischen in einem Innenkneter mit anschließender Bandgranulierung. Auch die Einarbeitung der Fasern wie PoIycarbonatlösungen
mit anschließender Verdampfung des Lösungsmittels im Ausdampfextruder ist möglich.
Die gemäß der vorliegenden Erfindung beanspruchten schwerbrennbaren Polycarbonate können gegebenenfalls weitere Füllstoffe
(Pigmente) oder Additive (Stabilisatoren) enthalten, ohne daß dadurch die flammende Wirkung der organischen Fasern
aufgehoben wird.
Die erfindungsgemäßen Formmassen finden überall dort Verwendung,
wo der Einsatz schwerbrennbarer Materialien aus Sicherheitsgründen ratsam und wünschenswert erscheint. So
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finden die erfindungsgemäßen Formmassen z.B. Verwendung für
Fassungen von Glühbirnen und Neonröhren, Fernsehrückwänden und Steckerleisten sowie einer Vielzahl von Einzelteilen elektrischer
Geräte.
Um den Erfindungsgegenstand näher zu erläutern werden im
folgenden einige Beispiele aufgeführt.
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Beispiel 1 «3
Ca. 454 Teile 4,4'-Dihydroxydiphenyl-2,2-propan und 9,5 Teile
p-tert.-Butylphenol werden in 1,5 1 Wasser suspendiert. In
einem 3-Halskolben, ausgestattet mit Rührer und Gaseinleitungsrohr,
wird der Sauerstoff aus der Reaktionsmischung entfernt, indem unter Rühren 15 Minuten lang Stickstoff durch die Reaktionsmischung
geleitet wird. Dann werden 355 Teile 45 %iger Natronlauge und 1000 Teile Methylenchlorid zugegeben. Die
Mischung wird auf 25°C abgekühlt. Unter Aufrechterhaltung dieser Temperatur durch Kühlen werden 237 Teile Phosgen
während einer Zeitdauer von 120 Minuten zugegeben. Eine zusätzliche
Menge von 75 Teilen einer 45 %igen Natronlauge wird nach 15-30 Minuten zugegeben bzw. nachdem die Phosgenaufnahme
begonnen hat. Zu der entstandenen Lösung werden 1,6 Teile Triäthylamin zugegeben und die Mischung weitere 15
Minuten gerührt. Eine hochviskose Lösung wird erhalten, deren Viskosität durch Zugabe von Methylenchlorid reguliert wird.
Die wässrige Phase wird abgetrennt. Die organische Phase wird mit Wasser, salz- und alkalifrei gewaschen. Das Polycarbonat
wird aus der gewaschenen Lösung isoliert und getrocknet. Das Polycarbonat hat eine relative Viskosität von 1,29 - 1,30, gemessen
in einer 0,5 #igen Lösung von Methylenchlorid bei 200C.
Das entspricht ungefähr einem Molekulargewicht von 32 000. Das so gewonnene Polycarbonat wird extrudiert und granuliert.
99 g eines Polycarbonats auf Basis von 4,4'-Dihydroxydiphenylpropan-2,2
(Bisphenol A) - hergestellt nach Beispiel 1 werden mit 1 g eines aromatischen Polyamids der folgenden
Struktur
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und einer Faserlänge von 1000 μ in einem Doppelwellenextruder
bei 310°C extrudiert und granuliert. Polyamide dieser Struktur
sind in Le A 13 953 beschrieben und zeichnen sich durch eine hohe Reißfestigkeit und Ε-Modul aus. Die verwendete
Faser hat folgendes Eigenschaftsbild: Reißfestigkeit: 67 - 75 kp/mm
Dichte : 1,2 g/cm^
Reißdehnung : ca. 1,5 %
Dichte : 1,2 g/cm^
Reißdehnung : ca. 1,5 %
E-Modul
6000 - 6500 kp/mm'
Der Sauerstoff index und andere Eigenschaften der erhaltenen
schwerbrennbaren Polycarbonate sind in der Tabelle 1 zusammengestellt.
95 g eines nach Beispiel 1 hergestellten Polycarbonate mit
einer relativen Viskosität von ^rel. « 1,28 werden mit 5 g
einer in Beispiel 2 beschriebenen Polyamid-Faser in einem Doppelwellenextruder bei 290°C extrudiert und granuliert.
Der Sauerstoff index sowie andere Eigenschaften sind aus der
Tabelle 1 zu entnehmen.
98 g eines nach Beispiel 1 hergestellten Polycarbonate mit
einer rel. Viskosität von^rel. = 1,30 werden mit 5 g eines
aromatischen Polyamids folgender Struktur mit einer Faserlänge von 5000/u
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NH-C
in einem Doppelwellenextruder bei 300 C extrudiert und anschließend
extrudiert. Das verwendete Polyamid ist aufgebaut auf Isophthalylchlorid und 3-Aminophenyl-7-amino-2,4-chinazo~
lindion und ist in Le A 10 784 beschrieben. Der Sauerstoffindex sowie andere Eigenschaften sind aus der Tabelle 1 zu
entnehmen.
entnehmen.
99 g eines Polycarbonate nach Beispiel 1 mit einer relativen Viskosität von ^rel. = 1,26, werden mit 1 g einer Polyesterfaser
auf Basis von Therephthalsäuredichlorid und Cyclohexandimethanol
der folgenden Struktur und einer Faserlänge von
3000 /u
3000 /u
0-CH^ VU-O-CH2-/ H VcH2-O
in einem Doppelwellenextruder bei 280 C extrudiert und granuliert.
Der Sauerstoffindex sowie anderen Eigenschaften sind
aus der Tabelle 1 zu entnehmen.
95 g eines Polycarbonate nach Beispiel 1 mit einer relativen Viskosität von f,rel. =1,31 werden mit 5 g einer in Beispiel
5 beschriebenen Polyesterfaser in einer Doppelwellenschnecke bei 310°C extrudiert und anschließend granuliert.
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98 g eines Polycarbonats nach Beispiel 1 mit einer relativen
Viskosität von^rel. = 1,28 werden mit 2 g einer handelsüblichen
Polyacrylnitrilfaser mit einer Länge von 3000 μ in
einer Doppelwellenschnecke bei 3000C extrudiert und granuliert.
Der Sauerstoffindex sowie andere Eigenschaften sind aus
der Tabelle 1 zu entnehmen.
98 g eines Polycarbonats aus Beispiel 1 mit einer relativen Viskosität von ^rel. =1,28 werden mit einer Kohlenstoffaser,
aus Polyacrylnitril durch Pyrolyse hergestellt, in einer Doppelwellenschnecke bei 2900C extrudiert und granuliert. Die
verwendeten Kohlenstoffesern haben eine Faserlänge von 2000 ju,
2.
einen Ε-Modul von 22 000 kp/mm und eine Reißfestigkeit von 280 kp/mm . Der Sauerstoffindex sowie andere Eigenschaften sind aus der Tabelle 1 zu entnehmen.
einen Ε-Modul von 22 000 kp/mm und eine Reißfestigkeit von 280 kp/mm . Der Sauerstoffindex sowie andere Eigenschaften sind aus der Tabelle 1 zu entnehmen.
90 g eines nach Beispiel 1 hergestellten Polycarbonats mit
einer relativen Viskosität von ^r el.. =1,28 werden mit 10 g
einer Kohlenstoffaser, erhalten durch pyrolytischen Abbau von Cellulose, in einer Doppelwellenschnecke bei 300 C extrudiert
und granuliert. Der Sauerstoffindex sowie andere
Eigenschaften sind aus der Tabelle 1 zu entnehmen.
80 g eines nach Beispiel 1 hergestellten Polycarbonats mit
einer relativen Viskosität von ^rel. = 1,30 werden mit 20 g
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einer in Beispiel 8 charakterisierten Kohlenstoffaser in
einer Doppelwellenschnecke extrudiert und granuliert. Der Sauerstoffindex sowie andere Eigenschaften sind aus der Tabelle
1 zu entnehmen.
Tabelle 1 Sauerstoffindex sowie einige wichtige mechanische
Eigenschaften.
Polycarbonat Sauerstoffindex aus ASTM-D 2863/70
Schlagzähigkeit cm kp/cm2
E-Modul kp/cm^
Beispiel | 1 | 0,24 | nicht | gebrochen | 23 | 000 |
Beispiel | 2 | 0,33 | nicht | gebrochen | 23 | 000 |
Beispiel | 3 | 0,35 | 80 | 24 | 100 | |
Beispiel | 4 | 0,31 | nicht | gebrochen | 23 | 700 |
Beispiel | 5 | 0,30 | nicht | gebrochen | 22 | 900 |
Beispiel | 6 | 0,34 | nicht | gebrochen | 24 | 500 |
Beispiel | 7 | 0,33 | nicht | gebrochen | 24 | 200 |
Beispiel | 8 | 0,35 | nicht | gebrochen | 23 | 800 |
Beispiel | 9 | 0,36 | 80 | 40 | 000 | |
Beispiel | 10 | 0,37 | 70 | 52 | 000 |
In den Beispielen 11 bis 15 werden Polycarbonat-Formmassen auf Basis Brom- und Chlor-haltiger Bisphenole beschrieben.
Die resultierenden Sauerstoffindices sowie einige andere
wichtige Eigenschaften sind in der Tabelle 2 zusammengefaßt.
98 g eines aromatischen Polycarbonats (hergestellt nach Beispiel 1) auf Basis von 93 Mol-% Bisphenol A und 7 Mol-% Tetrabrombisphenol
A mit einer relativen Viskosität von ^r el. =1,30 werden mit 2 g einer in Beispiel 2 charakterisierten
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aromatischen Polyamidfaser in einem Innenkneter bei 29O°C
homogen vermischt und anschließend mittels einer Bandgranuliermaschine zerkleinert.
98 g eines aromatischen Polycarbonate (hergestellt nach Beispiel 1) auf Basis von 85 MoI-Ji Bisphenol A und 15 Mol-96 Tetrachlorbisphenol
A mit einer relativen Viskosität von 1£rel. = 1,31 werden mit 2 g einer in Beispiel 2 charakterisierten
aromatischen Polyamidfaser in einem Innenkneter bei 3000C
homogen vermischt und anschließend mittels einer Bandgranuliermaschine zerkleinert.
98 g eines aromatischen Polycarbonats (hergestellt nach Beispiel 1) auf Basis von 90 Mol-% Bisphenol A und 10 Mol-% Tetrabrombisphenol
A mit einer relativen Viskosität von ^rel. = 1,30 werden mit 2 g einer in Beispiel 5 charakterisierten
Polyester-Faser in einer Doppelwellenschnecke bei 3100C extrudiert
und granuliert.
98 g eines aromatischen Polycarbonats aus Beispiel 13 werden mit 2 g einer in Beispiel 8 charakterisierten Kohlenstoffaser
in einem Doppelwellenextruder bei 3000C extrudiert und granuliert.
90 g eines aromatischen Polycarbonats aus Beispiel 12 werden mit 10 g einer in Beispiel 8 charakterisierten Kohlenstoffaser
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in einer Doppelwellenschnecke bei 3000C extrudiert und granuliert.
Tabelle 2 Sauerstoffindices sowie einige andere wichtige mechanische
Eigenschaften der Polycarbonat-Formmassen aus den
Beispielen 11 bis
Polycarbonat aus
Sauerstoiiindex | Schlag | Fähigkeit | E-Modul |
ASTM-D 2863/70 | cm kp/ | *cm2 | kp/cm^ |
0,35 | nicht | gebrochen | 24 000 |
0,36 | nicht | gebrochen | 23 800 |
0,37 | nicht | gebrochen | 24 700 |
0,36 | nicht | gebrochen | 25 000 |
0,36 | 75 | 41 000 |
Beispiel 11 Beispiel 12 Beispiel 13 Beispiel 14 Beispiel 15
Le A 14 948
- 19 -
409848/0929
Claims (5)
1) Formmassen auf Basis thermoplastischer, hochmolekularer,
aromatischer Polycarbonate mit einem Sauerstoffindex>0,30,
gekennzeichnet durch einen Gehalt von 0,5 - 20 Gew.-96 an
organischen Fasern.
2) Formmassen gemäß Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen Gehalt
von 1-5 Gew.-96 an organischen Fasern.
3) Formmassen gemäß Ansprüche 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Polycarbonate solche auf Basis aromatischer Dihydroxydiarylalkane sind.
4) Formmassen gemäß Anspruch 3» dadurch gekennzeichnet, daß die Polycarbonate solche auf Basis Bis-(4-hydroxy-phenyl)-propan-2,2
und/oder Bis-(4-hydroxy-3,5-dichlor-phenyl)-propan-2,2 und/oder Bis-(4-hydroxy-3,5-dibrom-phenyl)-propan-2,2
und/oder Bis-(4-hydroxy-3,5-dimethyl-phenyl)-propan-2,2
sind.
5) Formmassen gemäß Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die organischen Fasern aus Polyestern und/oder aromatischen Polyamiden und/oder Polyacrylnitrilen bestehen
und/oder Kohlenstoffasern sind.
Le A 14 948 _ 20 -
AO984 6 /0 929
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