DE2234316A1 - Wasserfreier aerosolschaum - Google Patents
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Description
DR.-ING. WOLFRAM BUNTE DR. KARL GEORG LÖSCH
M/12030
BRISTOL-MYERS COMPANY 345, Park Avenue, New York, N.Y., U.S.A.
Wasserfreier Aerosolschaum
Die .vorliegende Erfindung betrifft einen unter Druck befindlichen
Aerosolbehälter, in dem sich ein im wesentlichen wasserfreies Aerosolschaummittel ,befindet, das,so ausgelegt
ist, daß es einen rasch brechenden Schaum ergibt und aus einer zur Schaumbildung fähigen bzw. schäumbaren Flüssigkeit
und einem Siliconharz als schaumb'ildendem Mittel besteht.
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Die vorliegende Erfindung betrifft auch ein klares, im wesentlichen nicht-wässriges, stabiles, "schnell brechendes"
Aerosolschaummittel, das in einem Aerosolspender enthalten ist. Insbesondere betrifft sie ein Mittel der vorgenannten
Art, das ein Silikonharz als schaumbildendes Mittel verwendet.
Bei vielen Anwendungsarten für Aerosoltechnik ist es wichtig, daß ein stabiler, "rasch brechender" im wesentlichen wasserfreier
Aerosolschaum abgegeben wird. Ein stabiler Schaum unterscheidet sich von einem instabilen Schaum dadurch,
daß er nicht leicht zusammenbricht und verschwindet, wenn er aus einem Aerosolbehälter auf eine Oberfläche abgegeben
wird. Er erhält seine Beschaffenheit als ein Schaum während einer relativ langen Zeitdauer, wenn er ungestört gelassen
wird. Ein "rasch brechender" Schaum andererseits unterscheidet sich von einem "nicht-brechenden" oder"langsam brechenden"
Schaum in Bezug auf das Verhalten des Schaumes gegenüber einer Scherwirkung, wie sie auftritt, wenn ein Schaum
in eine Oberfläche gerieben oder darauf verteilt wird, auf die er aufgebracht worden ist. Ein "rasch brechender"
Schaum löst sich leicht auf, wenn man ihn verteilt oder verreibt und hinterläßt auf der Oberfläche, auf die er
verteilt wurde einen Film oder Überzug von Material.
Aus dem oben Gesagten geht klar hervor, daß ein Schaum •sowohl stabil als auch "rasch brechend" sein kann.
Erfindungsgemäß werden Schäume geschaffen, die diese beiden Eigenschaften aufweisen.
Bei wasserfreien Aerosolanwendungen ist Wasser für den Endzweck schädlich und muß aus einer Vielzahl von Gründen
im wesentlichen aus dem Mittel entfernt werden. Beispielsweise kann Wasser mit anderen Bestandteilen des Mittels
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reagieren oder mit diesen auf andere Weise unverträglich sein. Darüberhinaus kann die Anwesenheit von Wasser aufgrund
der beabsichtigten endgültigen Anwendung des Produkts kontraindiziert sein.
Es ist ebenfalls höchst wünschenswert, daß bei diesen Mitteln die gesamte Mischung, solange sie in dem Behälter
gelagert wird, als klare, homogene Zusammensetzung verbleibt,
daß heißt, daß sich in der Aerosoldose keine feste Phase abscheidet. Dies hat den Vorteil, daß Anweisungen auf dem .
Behälter, wie "gut schütteln" nicht notwendig sind und auch das Problem von Schaumunterschieden, wie sie bei
Präparaten, die geschüttelt werden müssen, vorkommen, entfällt.
Die Formulierung gewisser wasserfreier Aerosolschaummittel ist bereits beschrieben worden. Paul A. Sanders beschreibt
in einem Artikel "Stabilization of Aerosol Emulsions and . Foams" J. Soc. Cosmet. Chem. 21, 377-391 (27. Mai 1970) die
Herstellung zweier Arten nicht-wässriger Aerosolschaumsysteme, bei dem einen wird Glycol, bei dem anderen Paraffinöl verwendet,
Sanders beschreibt weiter die Verwendung einer Anzahl von Polyäthylenglycoläther als grenzflächenaktive Mittel seiner
Zusammensetzungen. Er stellt jedoch fest: "In keinem Fall ist ein Schaum erhalten worden, wenn das grenzflächenaktive Mittel
in den Glycolen oder dem Paraffinöl·, löslich war.· Die Löslichkeit· des grenzflächenaktiven Mittels in den Glycolen oder dem
Pai?affinöl scheint daher einer der Hauptfaktoren zu sein, ,der
die Stabilität von Schäumen aus nicht-wässrigen Systemen bestimmt.» (Seite 385).
Die Schlußfolgerung aus dem Artikel von Sanders ist, daß notwendigerweise nur trübe wasserfreie Aerosolschaumsysteme
möglich sind, das heißt, nur Systeme, bei denen das grenz-
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flächenaktive Mittel in dem System unlöslich ist und folglich nur in Form von Materialteilchen vorhanden sein kann, die
vorübergehend in dem flüssigen Medium des Systems suspendiert sind.
In der USA-Patentschrift 3 511 788 ist auch vorgeschlagen worden, daß gewisse organische 'Flüssigkeiten, die eine
besondere minimale Oberflächenspannung aufweisen, geschäumt werden können, indem man sie mit gewissen Siliconpolymeren
mischt und dann die so gebildete Mischung mit chemischen Treibmitteln, durch Einperlen von Gas in das Material oder
durch mechanisches Schlagen von Gas in das Material schäumt. Jedoch findet sich in dieser Patentschrift kein Hinweis, die
organische Flüssigkeit und das Siliconpolymere zusammen mit einem Treibmittelsystem mit hohem Dampfdruck in eine Aerosoldose
aufzunehmen, oder dieses Material aus einem Aerosolbehälter, der dieses Treibmittelsystem mit hohem Dampfdruck
enthält, als "rasch brechenden" Schaum abzugeben.
In Beispiel 4 dieser Patentschrift ist die Herstellung eines sogenannten "one-shot-foam" beschrieben. Dabei werden Tallöl,
eine polyfunktionelle Hydroxyverbindung (nämlich Ν,Ν,Ν',Ν'-Tetrabis-(2-hydroxypr'opyl)-äthylendiamin),
Trichlorfluormethan und ein Diisocyanat (beispielsweise OCHCgH^CH2CgH^NCO) gemischt. Es wird auch die Herstellung eines Schaumes beschrieben,
worin zusätzlich zu den obigen Bestandteilen gewisse Siliconpolymere zu der Mischung gegeben werden. Es
ist jedoch klar, daß dieses Beispiel keinen "rasch brechenden" Schaum ergibt. Im Gegenteil bildet es offensichtlich eine
"nicht-brechende" dauerhafte schwammähnliche Polyurethan-Struktur
durch die Umsetzung der Polyhydroxyverbindung mit dem Diisocyanat, die in der Mischung anwesend sind. Darüber
hinaus ist kein Hinweis gegeben, daß dieses Mittel dazu '
_ 4 _
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bestimmt_ist,oder die Möglichkeit besteht, es aus· einer
Aerosoldose als Schaum abzugeben.
Es wurde nun gefunden, daß ein stabiles, klares, wasserfreies, "rasch brechendes" Aerosolschaummittel in einem
Aerosolbehälter hergestellt werden kann, indem man eine schäumbare organische Flüssigkeit mit gewissen Siliconharzen
und einem Treibmittelsystem mit hohem Dampfdruck mischt, wobei dieses Siliconharz in dieser Mischung löslich ist·.
Es wurde auch überraschenderweise gefunden, daß das Siliconharz den hydrophoben-hydrophilen Charakter der verwendeten '
schäumbaren organischen Flüssigkeit nicht verändert. So wird beispielsweise der hydrophobe Charakter von Mineralöl
durch Verwendung des' Siliconharzes als schaumbildendes Mittel nicht verändert, so daß, wenn das öl auf die Haut aufgebracht
wird, es nicht leicht abgewaschen werden kann. Dies steht im Gegensatz zu den grenzflächenaktiven Mitteln, wie sie
von Sanders in der oben zitierten Literaturstelle verwendetwerden,
die eine deutliche Wirkung_auf den hydrophoben Charakter von Paräffinöl ausüben.· t '
Demgemäß wird erfindungsgemäß ein stabiles, klares, im wesentlichen nicht-wässriges, '!rasch brechendes" Aerosolschaummi'ttel
geschaffen, das zur 'Abgabe aus einem Aerosol-' behälter geeignet-ist;
.-i ? ·· »·· >- -■>■·■ ■ '·- ■
Die Siliconharze, die erfindungsgemäß brauchbar sind, gehören zu einer Klasse fester Polymerisate, die allgemein als
Mischpolymere von SiCvrEinheiten und einer oder mehreren .
R1(R)2SiO1 /2^Einheiten, worin R1 Niedrigalkyl, H oder eine
organische solubilisierende Gruppe und R Niedrigalkyl bedeuten, beschrieben werden können. Wenn R oder R! eine Niedrigalkylgruppe
bedeuten, kann es eine aus einer Vielzahl von Gruppen
' -5 -2 0 9 8 8 4 / 1 2 7 Ö
sein, wozu Methyl, Äthyl, Propyl, Isopropyl, Butyl, Isobutyl, etc. gehören. Wenn Rf eine organische soluMlisierende Gruppe
ist, kann es auch jede aus einer großen Zahl solcher Gruppen sein. Dazu gehören Carboxyl-, Ester-, Amid-, Amin-, Mercapto-,
Halogenkohlenwasserstoff-, Nitril-, Nitro-, Carbonyl- und höhere Kohlenwasserstoffgruppen.
Die oben erwähnte SiO2-Einheit ist eine tetravalente Einheit,
die graphisch als
- 0 - Si - 0 -
dargestellt werden kann. Diese nimmt eine Zwischenstellung im Polymeren ein, entweder an der zentralen Kette oder
an einer Seitenkette. Die Einheit R'(R)2 SiO1Z2 ist eine
monovalente Einheit, die strukturmäßig wie folgt beschrieben werden kann
R
t
t
R' -Si-O-t
Als monovalente Einheit nimmt sie nur Endsteilungen an der
zentralen Kette oder Seitenkette des Polymeren ein.
Die erfindungsgemäß verwendeten Harze sind bekannte Materialien. Sie können beispielsweise durch gemeinsame Hydrolyse von
(CH3J3SiX und/oder Q(CH3J2SiX mit SiX4, worin X einen
hydrolysierbaren Rest, wie ein Halogen (Chlor, Fluor, Brom)
oder einen Alkoxyrest (Methoxy, Äthoxy, Propoxy, Butoxy, etc.) und Q"einen Rest, der eine solubilisierende Gruppe enthält,
bedeuten, hergestellt werden. Alternativ kann ein Harz hergestellt werden, indem man beispielsweise (CH3),SiCl,
(CH3J3SiOC2H5 oder (CH3)3Si0Si(CH3)3 mit einer sauren
Siliziumdioxydlösung umsetzt. Ein derartiges Verfahren ist
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in der USA-Patentschrift 2 676 182 vollständig beschrieben, auf die zum Zwecke der Beschreibung der vorliegenden Erfindung
ausdrücklich Bezug genommen wird.
Ein besonders brauchbarer Weg zurJHerstellungjnodifizierter
Harze, die sowohl (CH*)3SiO1V2- als auch R'(CHj)2Si01^2-Einheit(m
enthalten, besteht in der gemeinsamen Hydrolyse"einer Mischung von
(CH3)^SiX und H(CH^)2SiX mit SiX^ und anschließendem Kuppeln
der gewünschten "solubilisierehden Gruppe R' ah.das"Mischpolymerisat,
indem man den Wasserstoff am Silicon mit der . ungesättigten Gruppe einer Verbindung, die auch die gewünschte
solubilisierende Gruppe enthält, umsetzt. Diese Art Von Reaktion ist dem Fachmann bekannt und ist in den Beispielen
der USA-Patentschrift 3 511 788 beschrieben, auf die zum Zwecke der Beschreibung der vorliegenden Erfindung ausdrücklich
Bezug genommen wird.
Die festen Siliconharze, die durch die oben beschriebenen Verfahren hergestellt werden und erfindungsgemäß brauchbar
sind, sind komplexe Mischungen von Polymeren mit variierenden Kettenlängen und Molekulargewichten. Bei jeder Reaktionscharge
wird daher eine Mischung von Polymeren hergestellt, bei der das Verhältnis der Monomeren auf besondere Weise in Relation
stehen kann, jedoch haben die Polymerisate eine Vielzahl von Kettenlängen und Molekulargewichten. In einem typischen Fall
liegt das I durchschnittliche Molekulargewicht des Harzes in der •Größenordnung von etwa 5000 bis etwa 8000.
Das Verhältnis von SiO2-Einheiten zu R1(R)2SiO1/2-Einheiten
die in den erfindungsgemäß! brauchbaren Siliconharzen enthalten sind, kann in,weiten Grenzen variieren. Im allgemeinen liegt
es jedoch im Bereich von etwa 1 : 0,33 bis 1 : 1,2.
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In einer bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung
ist das verwendete Siliconharz definiert als ein Mischpolymerisat von SiO2-Einheiten und Einheiten, ausgewählt
unter (CHj)3SiO1Z2 und Rf (CH3^SiO1 z2-Einheiten,
worin R1 einen Rest bedeutet, der eine solubilisierende
Gruppe enthält und worin das Verhältnis von SiO2-Einheiten
zu den gesamten (CH3)^Si1Z2- un'd R1 (CHz)2Si1/,,-Einheiten
im Bereich von 1 : 0,6 bis 1 : 1,2 liegt. Bei einer anderen bevorzugten Ausführungsform der vorliegenden Erfindung ist
das feste Siliconmischpolymerisat zusammengesetzt aus SiO2-Einheiten
und (CH^)3SiO1/2-Einheiten, wobei diese in einem
Verhältnis von 1 : 0,33 stehen.
Die Menge an Siliconharz, die erfindungsgemäß verwendet wird, variiert auch etwas. Jedoch wird genügend Harz verwendet,
um sicherzustellen, daß das Material, das aus dem Aerosolbehälter austritt, in Form eines stabilen und "rasch brechenden
Schaumes, wie, oben definiert, vorliegt. Gewöhnlich macht es zwischen etwa 0,1 bis 10,0 Gew.-% des gesamten Aerosolmittels
aus.
Siliconharze, die für die erfindungsgemäßen Zwecke brauchbar sind, sind in Form von 50 %-igen Lösungen in organischen
Lösungsmittelträgern im Handel erhältlich. Typische Beispiele solcher Trägerlösungsmittel sind Toluol, Dimethylsiliconfluide,
Xylol, Dioctylphthalat, Isopropylmyristat, Hexadecylalkohol, Dibctylsebacat, Mineralöl (40/43 SSU). Da diese Harzlösungen
in dem erfindungsgemäßen Treibmittelsystem löslich sind, können sie verwendet werden, indem man das Siliconpolymere
leicht in die schäumbare Aerosolzusammensetzung aufnimmt·
Bei der Herstellung der schäumbaren erfindungsgemäßen Aerosolmittel muß zusätzlich zu dem Teibmittelsystem und
dem Siliconharz als schaumbildendem Mittel eine schäumbare
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Flüssigkeit vorhanden sein. Die Arten von Flüssigkeiten, die für diesen Zweck verwendet werden können, sind ganz verschieden,
und die besondere ausgewählte Flüssigkeit ist von keiner großen kritischen Bedeutung. Die einzige Bedingung
ist, daß es eine Flüssigkeit sein muß, die in Kombination
mit den Aerosoltreibmitteln und Siliconpolymerisaten schäumbar ist. Typische Beispiele organischer Flüssigkeiten, die
für die erfindungsgemäßen Zwecke nützlich sind, sind Kohlenwasserstofföle, beispielsweise, Mineralöl, Petroleumöle,
Paraffinöl, PetroleumlösungsmittelV Fettsäureester, ·"
beispielsweise Isopropylmyristat, Isopropylpalmitat, Butylstearat, Glycoldioleat, Dioctylsebacat, etc., nicht-'
ölige Kohlenwasserstofflüssigkeiten, beispielsweise
Humble Nr.«585 Cosmetic Liquid, genießbare öle, beispielsweise
Kokosnußöl, Erdnussöl, Sojabohnenöl, Leinsamenöl, etc.,
Fettsäuren, beispielsweise Kokosfettsäure, Oleinsäure, Isostearinsäure, Laurinsäure, etc., Fettalkohole, beispielsweise Laurylalkohol, Oleylalkohol, Hexadecylalkohol, etc.,
aliphatische Alkohole, beispielsweise 95 96-iger Äthylalkohol,
95 %-iger Isopropylalkohol, flüssige grenzflächenaktive Mittel, beispielsweise Polyäthylen-400-Dioleat, Alkanolamide,
Polyoxyäthylenoleyläther, Sorbitanester, Phosphatester, Polyoxyäthylensorbitanester, etc., Polyalkylenglycol,
beispielsweise Ucon fluids, Ucon LB, Ucon 50 HB, Ucon 75H (dies sind Reaktionsprodukte von Butylalkohol und Propylenoxyd,
Butylalkohol und Propylenoxyd und Äthylenoxyd (50 %/50 %)
und Butylalkohol und 25 % Propylenoxyd und 75 % Äthylenoxyd),
Mischungen von organischen Flüssigkeiten, beispielsweise chlorierte Kohlenwasserstoffe und Mineralöl, Methylsalicylat\
Homomenthylsalicylat, etc., Dimethylsiliconfluide. «
Die Menge an schäumbaren Flüssigkeiten, die in den schäumbaren
erfindungsgemäßen Mitteln enthalten ist, kann auch
etwas variieren. Gewöhnlich beträgt sie üblicherweise zwischen 40,0 bis 95 Gew.-96 des gesamten Aerosolmittels.
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Die dritte notwendige Komponente des erfindungsgemäßen schäumbaren Aerosolmittels ist natürlich das Treibmittelsystem.
Dies kann ein einzelnes Treibmittel oder eine Kombination von Treibmitteln sein. Um die Herstellung eines
richtigen Schaumes sicherzustellen ist es wünschenswert, die sogenannten "Hochdruck"-Treibmittel zu verwenden, das
heißt ein Treibmittel, .das bei gewöhnlichen Temperaturen einen relativ hohen Dampfdruck hat. Die gewählten Treibmittel
können als Fluorkohlenstoff-Treibmittel und verflüs-" ~
sigte Erdgase bezeichnet werden. Sie haben bei 21,10C (700F)
einen Dampfdruck von nicht weniger als 4,22 kg/cm (60 psig). Dies sind folgende:
Chlordifluormethan (CHClF2), Dampfdruck 8,54 kg/cm2 (121,4 psig
bei 21,10C (7O0F), Chlorpentafluoräthan (CClF2CF3), Dampfdruck
7,24 kg/cm2 (103,0 psig) bei 21,10C (7O0F), Dichlordifluormethan
(CCl2F2) Dampfdruck 4,93 cm2 (70,2 psig) bei
21,1°C (700F), Difluoräthan (CH2CHF2) Dampfdruck 4,43 kg/cm2
(63 psig) bei 21,10C (700F).
Propan, C3H8, Dampfdruck 7,75 kg/cm2 (110,3 psig) bei 21,1°C
(70° F), Dimethyläther, (CH^)2O,Dampfdruck 4,43 kg/cm2 (63,0
psig) bei 21,10C (70° F).
Die oben genannten Treibmittel .können natürlich mit Treibmitteln mit niedrigerem Druck vermischt werden, so daß sich
verschiedene Dampfdrucke ergeben. Dies hat sich als unnötig herausgestellt, da der schäumbare flüssige Teil des Mittels
den Dampfdruck herabsetzt, so daß meist jeder gewünschte Dampfdruck möglich ist. Einige dieser Treibmittel mit
niedrigerem Dampfdruck sind: Dichlormonofluormethan, Dichlortetrafluoräthan,
Trichlormonofluormethan, Vinylchlorid,
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Methylenchlorid, Isobutan, η-Butan, etc.
Die Menge an Treibmittel, die in dem schäumbaren Aerosoltreibmittel enthalten ist, schwankt auch etwas. Im allgemeinen
jedoch macht sie zwischenetwa2,0 bis 60,0 "Gew.-9^ des ges.ämten
Aerosolmittels aus.
Das grundlegende Aerosolschäummittel der vorliegenden Erfindung kann als Träger für jedes beliebige aus einer Vielzahl von
aktiven Materialien oder Kombinationen davon verwendet werden. Wenn jedoch die schäumbare Flüssigkeit selbst das aktive
Material ist, braucht kein zusätzliches Mittel mehr zugesetztzu
werden. Die bei der Beschreibung der vorliegenden Erfindung verwendete ^Bezeichnung aktives Material.~ist in ihrem weitesten
Sinne zur Bezeichnung eines Materials gebraucht, das zu dem Mittel gegeben wird, um einen gewissen Endzweck zu erreichen. Je4es
beliebige aus einer großen Zahl von aktiven Materialien kann in diesem Zusammenhang verwendet werden. Dazu gehören:
Methylsalicylat,1 Hexachlorophen, Zinkoxyd, Benzocain,
Eukalyptusöl, Kampher, Antiperspirantien, Homomenthylsalicylat, Antibiotika, Enzyme, etc.
Die Menge an aktiver~Komponente ~(das heißt eines einzelnen
Bestandteils oder einer Mischung von Bestandteilen), die in dem erfindungsgemäßen Mittel enthalten ist, kann in weiten ■<
Grenzen variieren, abhängig von den besonderen gewählten Bestandteilen oder der beabsichtigten endgültigen Verwendung
des Produkts. Im allgemeinen jedoch macht sie zwischen etwa 0,1 bis 30,0 Gew.-# des Gesamtgewichts des Aerosolmittels aus.
ι Zusätzlich zu de;r "ob en "erwähnten "aktiven "Komponente" ~
- kann in die erfindungsgemäßen_Mittel eine Vielzahl .
von Hilfsmitteln oder Kombinationen davon aufgenommen werden, dip üblicherweise zu Aerosolmitteln oder Toiletteartikeln,
Kosmetika, Pharmazeutika, etc; gegeben werden. Beispielsweise
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können genannt werden Weichmacher, Schmiermittel, Feuchthaltemittel,
Schleifmittel, Parfüms, etc.
Wie oben bereits angegeben, wird in einigen Fällen kein separater aktiver Bestandteil zu dem Mittel gegeben und
die schäumbare Flüssigkeit erfüllt diesen Zweck. Als Beispiele für schäumbare Flüssigkeiten, die diese doppelte Funktion i
haben, können folgende erwähnt werden: Mineralöl, Isopropylmyristat,
grenzflächenaktive Mittel, Fettalkohole, etc.
Die vorliegende Erfindung ist brauchbar zur Herstellung einer großen Vielzahl von Produkten. Um einige anzugeben,
können folgende erwähnt werden: Duschbad- oder Badeölschäume, rektale Reinigungsschäume, rektale medizinische Schäume,
Babyölschäume, Sonnenschutzschäume, Rasiercremeschäume zur
Anwendung ohne Pinsel, Haartrockenshampooschäume, Handcremeschäume,
Make-up-Entfernerschäume, vaginale Deodorant-Schaumreiniger,
analgetische Schaum-Einreibemittel, Haarpflegeschäume und Antiperspirantien.
Die erfindungsgemäßen Aerosolmittel werden auf sehr einfache
Weise hergestellt. Alle Bestandteile mit Ausnahme der Treibmittel werden gemischt, bis das Mittel einheitlich ist, um
ein Konzentrat zu bilden. Das Konzentrat (gewöhnlich in einer Menge von 40 bis 98 Gew.-% des fertigen Aerosolmittels) wird
in eine Aerosoldose gebracht. Dann wird ein Ventil auf die Dose gesetzt und die Dose wird.gebördelt. Dann wird durch
Füllen unter Druck das Treibmittel (2,0 bis 60 Gew.-% des endgültigen Mittels) zugegeben.
Die nachstehenden Beispiele sollen die Erfindung weiter veranschaulichen,
sie jedoch in keiner Weise beschränken.
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2 0 9 8 8 Λ / 1 270
Die folgenden zur Beschreibung der vorliegenden Erfindung in den Beispielen oder sonst verwendeten Bezeichnungen haben
folgende Bedeutungen:
(1) Silicone 809: 50 %-ige Lösung eines Harzes in Isoprqpyl-myristat,
das SiO2-Einheiten und (CH^)^SiO1/2-Einheiten
enthält, wobei das Verhältnis von SiO2-Einheiten zu
(CH^)3SiO1/2-Einheiten 1 : 0,33 (oder 0,75 to 0,25)
beträgt, mit einem durchschnittlichen Molekulargewicht von 5000 bis 8000, Hydroxygehalt 3 bis 5 Gew.-%, bezogen
auf das Gesamtgewicht des Harzes und einer Viskosität (einer 50 %-igen Xyloi-Lösungjvon 4 bis 8 centistoke
bei 250C. .
(2) Silicone 810: 50 %-ige Lösung eines Harzes, wie unter
"Silicone 809" beschrieben in Hexadecylalkohol.
(3) Silicone 4251: 50 %-ige Lösung eines Harzes, wie unter
"Silicone 809" beschrieben in Dioctylphthalät.
(4) Freon 12: Dichlordifluormethan.
(5) Wilmar Emollient 60: Mischung, die etwa 40 % Isopropylmyristat
und 60 % Isopropylpalmitat enthält.
(6) Cosmetic Base: Dies ist ein praktisch geruchloses, far-' ' loses, stabiles ,fsoparaffin niedriger Viskosität mit 12
bis 14 Kohlenstoffatomen, abgeleitet von speziell ausgewählten
Ausgangsmaterialien'. Es hat ein spezifisches Gewicht 20/2O0C von 0,788, einen Brechungsindex vont
1,4386, Destillationsbereich 225 bis 2250C
(7) EMCOL 70-30X ist ein Oleylglycerinphosphat.
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(8) Dow Corning Silicone XR6-3701 und XR8-3076 sind 50-%ige
Lösungen von Siliconharzen in Xylol, wobei das Silikonharz ein Mischpolymerisat von Si0o-Einheiten und Einheiten,
ausgewählt unter (CH3)^SiO1/£ und Q(CH^)2SiO1^-Einheiten,
worin Q einen Rest bedeutet, der eine solubilisierende Gruppe enthält, darstellt, und worin das Verhältnis
von SiO2-Einheiten zu den gesamten (CH,),Si und Q(CH^)2Oi-Einheiten
im Bereich von 1 : 0,6 bis 1 : 1,2 liegt.
(9) Polyäthylenglycol (400) Dioleat ist ein Polyäthylenglycolester
(Molekulargewicht 400) mit 2 Mol Oleinsäure.
(10) UCON LB 1715 ist ein Butoxy-polyoxy-propylenglycol.
(11) NEOBEE M-5 - fraktioniertes Triglycerid von Kokosnußöl,
Jodwert maximal 2, Säurezahl 0,1, Verseifungszahl 340 bis
360.
(12) .Detergent ALX-IOOS: Diäthanolamindodecylbenzolsulfonat.
Babyölschaum · ' Prozent
Mineralöl 55/65 SSU 59,168
Weißes Mineral öl 40/43 SSU 20,833
Silicone 809 . 3,333
Freon 12 (Dichlorfluormethan) . 16.666
100,000
- 14 -
2 09 8 8 Λ/ 1270
ORfGWAL /NSPECTHD
M/12030 A^ | * | 2234316 |
Beispiel 2 | • - 15 - | |
"Desitin"-Babvschaum: | Prozent | |
Mineralöl. 55/65.SSU _ _. . | 50,836 | |
Mirieralör"4O/43 SSU"'^"" | 20,833 | |
hydriertes Castoröl | 4,166 | |
Zinkoxyd | 4,166 | |
Silicone 809 | 3,333 | |
Freon 12 | 16,666 | |
- | 100,000 | |
Beispiel -3 | ||
Duschbad- und Badeölschaum | - | |
Mineralöl 40/43 SStL | 32,00 | |
Wilmar Emollient 60 | 33,15 | |
Parfüm | 2,00 | |
F, D & C Dye Green Nr. 6 | ||
(0,2 % in Benzylbenzoat) | 0,45 | |
F.,D & C Dye Yellow Nr. 11 | ||
(0,4 % in Benzylbenzoat) | 0,15 | |
Silicone 809 | .3,25 | |
Alkohol (wasserfrei) | 13,00 | |
Freon 12 . | 16,00 | |
100,00 | ||
20988 A /1270
M/12030 4* | - 16 - | 2234316 |
Beispiel4 | ||
Rectaler Reinigungsschaum: | Prozent | |
Mineralöl 40/43 SSU | 46,66 | |
Wilmar Emollient 60 | 33,25 | |
Parfüm | 0,10 | |
Silicone 809 | 3,33 | |
Freon 12 | 16,66 | |
100,00 | ||
Beispiel 5 | ||
Medizinischer Rektal-Schaum: | ||
Mineralöl 40/43 SSU | 45,44 | |
Wilmar Emollient 60 | 31,66 | |
Benzocain | 1,04 | |
Eukalyptusöl | 0,21 | |
Kampher | 1,66 | |
Silicone 809 | 3,33 | |
Freon 12 | 16,66 | |
100,00 | ||
Beispiel 6 | ||
Make-Up-Entfernunssschaum | ||
Mineralöl 55/65 SSU | 41,505 | |
Cosmetic Base | 40,830 | |
Silicone 4251 | 0,833 | |
Parfüm | 0,166 | |
Freon 12 | 16,666 | |
100,000 | ||
0 9 8 8 4/1 270
Öeodorierender Vaginal-Schaumreiniger: | Beispiel 8 | - 17 - | Prozent | • | 69,11 | • | 47,0 | |
Wilmar Emollient 60 | Analgetisches Schaum-Einreibemittel | 50,00 | 12,19 | 3,0 | ||||
Mineralöl 40/43 SSU . | Mineralöl 55/65 SSU | 30,15 | 2,44 | 40,0 » | ||||
Silicone 809 | Methylsali cylat | 3,25 | 16,26 | 10, Q | ||||
Hexachlorophen | Silicone 809 | 0,20 | 100,00 | 100,0 | ||||
Parfüm | Freon 12 | 0,40 | ||||||
Freon 12 | 16,00 | |||||||
I Beispiel 9 |
100,00 | |||||||
Shampoo-Schaum | ||||||||
Detergent ALX-IOOS (Mona) | ||||||||
Silicone 4251 | ||||||||
Freon 11 | ||||||||
Freon 12 | ||||||||
2Q9 8 84/ 12 70
M/12030 48 | - 18 - | 223.431% |
Beispiel 10 | ||
"Unsichtbarer Handschuh"-Handschutzschaum | Prozent | |
Emcol 70-30X | 4,55 | |
Dow Corning Silicone XR6-3701 ■ | 4,55 | |
Isopropylmyristat | 72,72 | |
Freon 12 | 18,18 | |
100,00 i |
||
Beispiel 11 | ||
Handpflege-Schaum | ||
Neobee M-5 | 26,08 | |
Dow Corning Silicone XR6-3701 | 4,35 | |
Polyäthylenglycol (400) Dioleat | 4,35 | |
Alkohol (wasserfrei) | 52,18 | |
Freon 12 | ||
100,00 | ||
Beispiel 12 | ||
Haarpflegeschaum | ||
Ucon LB 1715 | 15,73 | |
Alkohol (wasserfrei) | 62,90 | |
Dow Corning Silicone XR8-3076 | 4,71 | |
Freon 12 | 16,66 | |
100,00 | ||
209884/1270
M/12030- 49 Bei si)i el 1J5 |
2234318 |
Sonnenschutz-Schaum Ucon LB 1715 Homomenthylsalicylat Alkohol (wasserfrei) Dow Corning Silicone XR8-3076 Freon 12 |
Prozent 15,73 3,93 58,96 4,72 16,66 |
Beispiel 14 | 100,00 |
Haar-Reinigungs-Schaum | |
Alkohol (wasserfrei) H2O Silicone 810 Freon. 12 · ' ■. I ■ ι ■■ · |
45,0 5,0 2,0 : -'48,O" ■ " |
Beispiel 15 | 100,0 |
Antiperspirant-Schaum Aluminiumhydrοchlorid Behtonit * Isopropylmyristat Silicone 809 Freon 12 |
7,00 3,00 72,00 3,00 15,00 |
- 19 - | 100,00 ' - |
20988A/1270
M/12030 | 2234316 | Prozent | • | 3,00 |
Beispiel 16 | • | 5,00 | 15,00 | |
Antiperspirant-Schaum | 5,00 | 66,00 | ||
A1C13-6H2O | 74,00 | 1,00 | ||
Aluminiumphenolsulfonat | 1,00 | 15,00 | ||
Äthylalkohol (wasserfrei) | 15,00 | ι . ■ loo»°o | ||
Silicone 809 | 100,00 | |||
Freon 12 | ||||
Beispiel 17 | ||||
Antiperspirant-Schaum | ||||
AlCl,-6HpO . | ||||
Äthylalkohol (wasserfrei) | ||||
n-Propylalkohol | ||||
Silicone 809 | ||||
Freon 12 | ||||
■ ι
S |
||||
- 20 - . I |
209884/ 1 270
Claims (8)
1. Im wesentlichen wasserfreies stabiles Schaummittel
zur Verwendung in einem unter Druck stehenden Aerosolbehälter mit Abgabeventil, das einen rasch brechenden Schaum
ergibt, wenn es aus dem Behälter abgegeben wird, dadurch gekennzeichnet, daß es ein unter hohem Druck verflüssigtes
Treibmittel, eine schäumbare organische Flüssigkeit und ein Siliconharz enthält, wobei das Siliconharz in ausreichender
Menge in diesem Mittel anwesend ist, um die Herstellung eines stabilen, rasch brechenden Schaumes sicherzustellen
und wobei diese schäumbare organische Flüssigkeit und das
Harz in dem Treibmittel löslich sind.
2. Mittel gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Siliconharz ein Mischpolymerisat aus SiO2-Einheiten
und einer oder mehreren R'(R)2SiO1^-Einheiten ist, worin
(a) R' Niedrigalkyl, H oder eine organische
solubilisierende Gruppe, und
(b) R Niedrigalkyl
bedeuten.
bedeuten.
3. Mittel gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß ι das Verhältnis von SiO2-Einheiten zu R'(R)2SiO1^-Einheiten
' im Bereich von etwa 1 : 0,33 bis 1 : 1,2 liegt.
- 21 -
2 0 0 8BA/ 1 2 7 ü
4. Mittel gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Treibmittel mit hohem Druck einen Dampfdruck im
Bereich von etwa 4,2"2 kg/cm2 (60,0 psig) bis 8,79 kg/cm2
(125 psig) bei 21,10C '(7O0F) hat.
5. Mittel gemäß Anspruch Z1- dadurch gekennzeichnet,
daß es einen "weiteren aktiven Bestandteil enthält.
6. Mittel gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Siliconharz etwa 0,1 bis 10,0 Gew.-% des gesamten
Aerosolmittels ausmacht.
7. Mittel gemäß Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die schäumbare organische Flüssigkeit etwa 40,0 bis 95
des gesamten Aerosolmittels ausmacht.
des gesamten Aerosolmittels ausmacht.
8. Mittel gemäß Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das verflüssigte Treibmittel etwa 2,0 bis 60 Gew.-% des
gesamten Aerosolmittels ausmacht.
- 22 -
127 0 /'
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