DE2231640B2 - Verfahren zur abtrennung von dampf- oder gasfoermigen verunreinigungen aus einem luft- oder gasstrom - Google Patents
Verfahren zur abtrennung von dampf- oder gasfoermigen verunreinigungen aus einem luft- oder gasstromInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Abtrennung von dampf- oder gasförmigen Verunreinigungen aus
einem Luft- oder Gasstrom mit Adsorptionsfilter^ bei dem nach Erreichen einer bestimmten Beladung eines
der Adsorptionsfilter die in ihm adsorbierten Verunreinigungen mit Hilfe eines durch stöchiometrischer
Verbrennung von Kohle, Koks oder Kohlenwasserstoffen hergestellten Inertgases im Gegenstrom desorbiert
werden.
Verfahren zur Abtrennung dampf- oder gasförmiger Verunreinigungen aus einem Luft- oder Gasstrom unter
Verwendung von Adsorptionsfiitern sind bekannt Die Problematik der dabei verwendeten Anlagen liegt darin,
sie nach der Beladung durch Desorption wieder von ihrer Belladung zu befreien und das Desorbat so zu
behandeln, daß sein Austritt in die freie Atmosphäre verhindert wird. Aus der DT-PS 7 04 350 ist es bekannt,
zum Austreiben der adsorbierten Stoffe heiße Gase, die darüber hinaus in einem Kreislauf geführt werden, zu
verwenden, und das Desorbat an Flächen niederzuschlagen. Dabei kann wegen der Temperaturabhängigkeit
des Dampfdruckes der Verunreinigungen nicht verhindert werden, daß nach dem Umschalten von »Desorbieren«
auf »Adsorbieren« ein mit Verunreinigungen beladenes Gas den Adsorber verläßt. Diesen Nachteil
umgeht das Verfahren nach der DT-PS 1619 850, indem das Desorbat im Kreislauf nicht durch Kondensation,
sondern durch Hinzufügen der notwendigen Verbrennungsluft durch Verbrennen abgetrennt wird. Da jedoch
diese Verbrennung nur nahezu stöchiometrisch, bei hohem Desorbatunfall sogar unterstöchiometrisch er- so
folgt, können sich stark riechende Oxidationsprodukte bilden, wie Aldehyde, die mit dem aus dem Kreislauf
abgegebenen Überschußgas in die Umgebung gelangen können. Dies wiederum vermeidet das Verfahren der
BE-PS 7 68 739, indem es auf den Kreislauf verzichtet und die Idesorption mit einem aus der Verbrennung von
Kohlenwasserstoff en hergestellten Inertgas vornimmt, das mit Desorbat beladene Inertgas einer Verbrennungskammer zuführt, um es dort mit dem für eine
vollständige Verbrennung notwendigen Luftüberschuß zu verbrennen. Die beiden zuletzt genannten Verfahren
führen daher zur Verbrennung des Desorbats, ein Nachteil, der besondere bei rückführbaren Verunreini-
fjungen von Bedeutung; ist, abgesehen davon, daß diese
Verbrennungsprozesse mit der Bildung von Stickoxiden
verbunden sind. Ein weiterer Nachteil dieser auf Desorbutverbrennung gerichteten Verfahren ist die
Notwendigkeit einer der Verbrennungskammer nachgeschalteten weiteren Abgasreinigung, etwa einer
Gaswäsche, wenn halogenierte Verbindungen unter den abzuscheidenden Verunreinigungen vorhanden sind,
deren Verbrennung zur Bildung von Halogenwasserstoff führt _,.*,.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der oben genannten Gattung anzugeben, das
diese Nachteile überwindet.
Diese Aufgabe wird beim eingangs genannten Verfahren erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das
vom Inertgas mitgeführte Desorbat auskondensiert wird und nach Abtrennung des Desorbats in den zu
reinigenden Luft- oder Gasstrom zurückgeführt wird.
Darüber hinaus kann es zweckmäßig sein, das hergestellte Inertgas durch Trocknung vor dem
Einleiten in das Adsorptionsfilter von Wasser zu befreien, um bei der Kondensation durch Kühlen ein
wasserfreies Desorbat zu erhalten und so weitere Trennvorgänge sparen zu können.
Das Prinzip einer möglichen Anordnung zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens ist in der
Zeichnung dargestellt. Die Anordnung besteht im wesentlichen aus dem Brenner 1, den Adsorptionsfiltern
2, dem Kühler 3 und der Trennvorrichtung 4. Weiter sind der Reinluftstrom mit 5, der Rohluftstrom mit 6, der
Desorbatstrom mit 7 und die Rückführung von Inertgas mit Desorbatresten mit 8 bezeichnet. Die gestrichelten
Linien stellen jeweils nicht in Betrieb befindliche Rohrleitungen dar. An den Stellen, an denen diese mit
den durchgezogenen Linien zusammentreffen, sind Umschaltventile oder Dreiwegeklappen vorgesehen.
Das erfindungsgemäße Verfahren geht von einer Desorption des beladenen Adsorptionsfilters mit Hilfe
von Inertgas aus einer stöchiometrischen Verbrennung von Kohle, Koks oder von flüssigen oder gasförmigen
Kohlenwasserstoffen aus. Das dabei anfallende Inertgas besitzt einen Wassertaupunkt von unter etwa 300C,
wenn Kohle oder Koks als Brennstoff eingesetzt werden, bzw. einen solchen von unter etwa 6O0C, wenn
Kohlenwasserstoffe zur Inertgaserzeugung benutzt werden. Die auf die Desorption folgende Kühlung zur
Kondensation des Desorbats kann nun so geführt werden, daß sie oberhalb des Wassertaupunktes
verläuft Damit wird in vielen Fällen ein völlig, in einigen Fällen ein zumindest nahezu wasserfreies Kondensat
des Desorbats erhalten. Der Partialdruck der Verunreinigungen bei Kondensationstemperatur ist dabei ohne
wesentliche Bedeutung, da das Inertgas mit den in ihm noch nach der Kondensationsstufe und durch Abtrennen
des auskondensierten Desorbats enthaltenen Desorbatresten in den zu reinigenden Luft- oder
Gasstrom zurückgeführt wird. Auf einen besonderen verfahrenstechnischen Aufwand zur Kondensation und
zur Trennung des zurückgewonnenen Desorbats von Wasser kann daher verzichtet werden.
Der besondere Vorteil einer solchen Verfahrensführung des Desorbats durch Kühlung und Rückführung
des Desorptionsmittels in den zu reinigenden Luft- oder Gasstrom ist eine überraschende Umweltfreundlichkeit
dieses Verfahrens, das auch dann anwendbar ist, wenn bei einer Verbrennung des Desorbats umweltschädliche
Verbrennungsprodukte, wie etwa Halogenwasserstoffe, auftreten und wo Abwasserprobleme zu umgehen sind.
Darüber hinaus ergibt sich, daß die bezüglich ihrer Umwelteinwirkung problematischen Stickoxide nicht
beachtet zu werden brauchen, da ihre Entstehung bekanntlich mit Verbrennungsprozessen, die nach der
Erfindung vermieden werden, gekoppelt ist Außerdem
wird eine rationellere Energienutzung ermöglicht Sie
ergibt sich einmal aus der Einsparung von Energie vor
der Desorption wegen der nicht notwendigen energieaufwendigen Erzeugung von Wasserdampf sowie aus
der Energieeinsparung bei der Kondensation, da die Kühllast nicht durch die Kondensationswärme des
Wasserdampfes unnötig erhöht wird, was sich für die Energiebilanz des Verfahrens nach der vorliegenden
Erfindung besonders auswirkt, da die Verdampfungswärme des Wassers außerordentlich groß ist
Als Beispiel für die überraschende Wirtschaftlichkeit des Verfahrens nach der vorliegenden Erfindung sei ein
großes Acetonbad mit Randabsaugung herangezogen, in dem feinmechanische Teile gereinigt werden. An
dieser Anlage gehen täglich bei zweischichtigem Betrieb etwa 700 kg Aceton durch Verdunstung
verloren. Diese Acetondämpfe wurden bisher mit entsprechendem Luftüberschuß abgefackelt oder aber
durch hohes Einleiten in die Atmosphäre außerhalb des Einflußbereiches auf die Umgebung unschädlich gemacht.
Dieser verdunstete Teil der Lösemittel wurde nicht zurückgewonnen, weil eine herkömmliche Rückgewinnungsanlage
in der bekannten Art nicht kostendeckend arbeitet und die Investition einer Rückgewinnungsanlage
gegenüber dem Abfackeln oder dem hohen Einleiten in die Atmosphäre nicht gerechtfertigt werden
konnte.
Die Anlagekosten für eine Anlage; nach dem Verfahren gemäß dieser Erfindung, das auch die
Rückgewinnung erlaubt, stellen sich um V'3 niedriger als
die Anlagekosten für Anlagen zur Lösemittelrückgewinnung nach den bisher bekannten Verfahren mit den
notwendigen Rektifizieranlagen. Der Kostenvergleich ergibt in einem solchen Fall den überraschenden Vorteil
für das erfindungsgemäße Verfahren der Abluft/Abgasreinigung mit Desorbatrückgewinnung, daß die Wirtschaftlichkeitsschwelle,
die bei den herkömmlichen Verfahren um etwa 3 g/m3 Lösemittelanteil in der Abluft
(bzw. im Abgas) lag, um mehr als die Hälfte auf Werte um etwa 1,2 g/m3 herabgesetzt werden konnte. Bei dem
vorliegenden Beispiel ergibt sich bei der Anwendung des erfindungsgemäßen Verfahrens eine Einsparung
von etwa 40%, bezogen auf die bisherigen Kosten für das verlorengegangene Aceton.
Schließlich ergibt sich noch ein weiterer Vorteil, der dann besonders zum Tragen kommt, wenn in den
Verunreinigungen solche mit hohem Siedepunkt vorkommen. Betriebstechnisch ist die Aufgabe, Stoffe mit
höherem Siedepunkt zu desorbieren, bei der Anwendung von Inertgas weniger schwierig zu lösen als bei der
Anwendung von Wasserdampf nach der herkömmlichen Methode, da die ei forderliche, höher als die
betreffende Siedetemperatur liegende Desorptionstemperatur wesentlich aufwandlosei bei der Verwendung
von Inertgas zu erreichen ist Um z. B. 1 kg Tetralin, das bei 2080C siedet, zu desorbieren, sind etwa 8 kg
Heißdampf von 230° C erforderlich. Demgegenüber ist es relativ leicht möglich, die Desorption mit einem
Inertgas, gewonnen aus stöchiometrischer Verbrennung bei 4500C durchzuführen; dazu werden etwa 5 kg
Inertgas benötigt
Um dieses Inertgas herzustellen, werden beispielsweise 03 kg eines Propan/Butan-Gemisches stöchiometrisch
verbrannt Dagegen ist aüein schon für das Erzeugen des für das Desorptionsbeispiel notwendigen
Wasserdampfes von 2300C eine Wärmemenge von etwa 22 500 k] aufzubringen. Der auszutreibende Stoff
wird um so schneller und um so vollständiger desorbiert je höher die Desorptionstemperatur liegt, denn es ist
nicht die hohe Verdampfungs- (und Kondensations-) wärme des Wassers, die die Desorptionsfähigkeit des
Wasserdampfes ausmacht, sondern die Desorptionsfähigkeit eines Desorptionsmittels wird durch die
Temperatur bestimmt, bei der die Desorption durchgeführt wird. Darüber hinaus hat die Spülung des
Adsorptionsfilters während der Desorption mit dem entsprechenden Desorptionsmittel ebenfalls erheblichen
Einfluß. Das erfindungsgemäße Verfahren kombiniert die Desorption eines beladenen Adsorptionsfilters
mit einem für diese Desorption hergestellten Inertgas, das während der Desorption gleichzeitig das Adsorptionsfilter
spült, mit der Kühlung und damit mit der Kondensation des Desorbats und mit dem Rückführen
des noch mit Desorbatresten beladenen Inertgases in den zu reinigenden Luft- oder Gasstrom. Bei diesem
gewählten Beispiel liegt der Anlagenaufwand bei nur etwa 25% des Aufwandes für eine herkömmliche
Anlage mit Wasserdampfdesorption. Das Verfahren nach dieser Erfindung ist den bislang bekannten jnd
angewendeten Verfahren sowohl in bezug auf die notwendige Desorptionszeit als auch in bezug auf die
Vollständigkeit der Desorption überlegen.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Abtrennung von dampf- oder gasförmigen Verunreinigungen aus einem Luft- oder Gasstrom mit Adsorptionsfiltern, bei dem nach S Erreichen einer bestimmten Beladung eines der Adsorptionsfilter die in ihm adsorbierten Verunreinigungen mit Hilfe eines durch stöchiometrische Verbrennung von Kohle, Koks oder Kohlenwasserstoffen hergestellten Inertgases im Gegenstrom desorbiert werden, dadurch gekennzeichnet, daß das vom Inertgas mitgeführte Desorbat auskondensiert wird und das Inertgas nach Abtrennung des Desorbats in den zu reinigenden Luft- oder G asstirom zurückgeführt wird.
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Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
BGA | New person/name/address of the applicant | ||
8235 | Patent refused |