DE2224304A1 - Salze der 3-hydroxy-2-hydroxymethylpropan-sulfonsaeure-1 - Google Patents
Salze der 3-hydroxy-2-hydroxymethylpropan-sulfonsaeure-1Info
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Description
22243Ö4
LEVERKUS EN-Bayerwerk *- 7. f-J/JJ
Zentralbereicn
Patente, Marken und' Lizenzen
Salze der 5-Hydroxy—2-hydroxymethyl-propstii-5ulfoii3'äu.ye-1;
Gegenstand der Erfindung sind· Salze der 3-methyl-propan-sulfonsäure-T
und ein Verfahren zu. ihrer Herstellung.
Die Salze der 3-Hydroxy~2-hydroxyMethyl-p^öpansulfonsäure-1
werden durch Anlagerung von Bisulfiten an
2-Methylen-propan-diol-1,3 erhalten.
Es ist bekannt, daß man Alkalihydrogensulfite an Doppelbindungen anlagern kann, die durch elektron^nziehendie Sruppenr
wie z. B. Nitril- oder Estergruppen, aktiviert- sind
(s. Ε.Ϊ.Ε. Schenck u. J. Banishefsky* J. O^g* (Jheffi* 1-&«.-1685
(1951); 0. Bayer, Ang. Ghem. 61^ 255 £*§&$]$* Es ist
ferner bekannt,, daß Bisulfite an aliphstlache Dap^fiblntengen
addiert werden können, die nur schwach aktiviert sind*
Es ist z» B. in der Literatur beschrieben, daß Bisulfite an
Allylalkohol angelagert werden können (s. M.S* Kharasefr.,
E.M. May und P.E. Mayo, J« Org. Chefir. J^ VT5 {i$33J}<
Babei wurde 3-Oxy-propan-sulfonsäure in ForM ihrer Salze in einer
Ausbeute von nur 30 ^ erhalten* Die Ausbeute bei der Uffisetzung
von Allylalkohol und Bisulfiten wurde gesteigert
(DBP 915 693)t jedoch ließ sieh auch hier die Bildung von
Nebenprodukten nicht ganz unterdrücken, von denen angenommen
wird, daß es sich: um Verbindungen folgender Struktur
handelt:
Mi, U 4£3 - 1: -
KO5S-CH2
CH-SO2-SO2-CH2
CH2OH CH2
CH2OH
Auch die Abtrennung der bei der Reaktion entstehenden anorganischen
Salze vom Sulfonat ist nicht vollständig.
Die Erfindung betrifft Methylpropansulfonsäure-Verbindungen
der Formel
CH2OH
CH - CH2 - SO3X
CH2OH
worin X NH. oder ein Alkalimetall bedeutet., 4
Weiterhin betrifft die Erfindung ein Verfahren zur Herstellung
von Salzen der 3-Hydroxy-2-hydroxymethyl-propansulfonsäure-1,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man 2-Methylen-propandiol-i ,3 mit Bisulfiten der Formel
X-HSO
wobei X NH. oder ein Alkalimetall ist,
in wäßrigem Medium bei Temperaturen bis 1-000C und in einem
pjj-Bereich zwischen 3 und 9 in Gegenwart von katalytisch wirkendem
Sauerstoff umsetzt, wobei das Molverhältnis Bisulfit
zu Diol 1 : 1 bis 5 : 1 beträgt.
Hierdurch werden die Verbindungen auf einfache Weise und mit
hoher Reinheit erhalten. Da beispielsweise im Gegensatz
zum Allylalkohol keine Homopolymerisate des 2-Methylenpropandiols-1,3
erhalten werden und auch eine Copolymeri-
lie A 14 423 - 2 -
309848/ 12TS
sation ζ. B. mit Acrylnitril nur sehr schwierig und mit nur
geringen Anteilen von 2-Methylen-propandiol-1,3 durchzuführen
ist, muß im Vergleich zum Allylalkohol die Doppelbindung im 2~Methylen-propandiol-1,3 als viel reaktionsträger angesehen
werden. Umso überraschender war es, daß die Addition von Bisulfiten an 2-Methylen-propandiol-1,3 trotz der geringen
Reaktivität der Doppelbindung in so hohen Ausbeuten und, ohne daß eine Nebenreaktion wie bei den erwähnten Di=
sulfonverbindungen beobachtet werden konnte, zu den 3-hydroxy-2-hydroxymethyl-propan-sulfonsauren Salzen verläuft.
Die Umsetzung läßt sich durch folgendes Reaktionsschema darstellen:
,,CH9OH ^CH9OH
MeHSO, + CH9=O ά « MeO,S-CH9-CH ά
3 ά SCH2OH 5 ά ^OH
Me
= NH., Alkalimetall
Das als Ausgangsprodukt verwendete Diol läßt sich in bekannter
Weise aus Isobutylen, Eisessig und Sauerstoff sowie anschließender Verseifung des primär entstehenden Diacetals
herstellen. Als Bieulfite lassen sich die technischen Bisul=
fitlaugen verwenden, oder man stellt sie sich jeweils frisch her, indem man SO« in die entsprechende wäßrige Ammonium-
oder Alkalihydroxidlösung einleitet. Die Additionsreaktion
läßt sich bei Temperaturen bis 1000C, vorzugsweise bei Raumtemperatur,
so durchführen, daß man in die Bisulfitlauge das 2-Methylen-propandiol-1,3 bzw. dessen wäßrige Lösung eintropfen
läßt. Dae Molverhältnis von Bisulfit zu Diol beträgt,
1:1 bis 5:1, vorzugsweise 1,1 : 1 bis 2:1. Als Katalysator für die Reaktion dienen Luft, Sauerstoff oder Sauerstoff
abgebende Verbindungen, wie z. B. H3O2, wobei dafür Sorge zu
tragen ist, daß der Sauerstoff möglichst fein verteilt in der Reaktionsmischung vorhanden ist, was durch entsprechende Rühr-
Le A U 423 - 3 -
3 Ü b 8 A 8 / Ί 2 1I
vorrichtungen leicht zu bewerkstelligen ist. Wichtig für eine hohe Ausbeute an SuIfonat ist der pH-Wert der Reaktionslösung,
der zwischen Pjj 3 - 9 liegen sollte, wobei der Bereich zwischen
5-8 besonders bevorzugt wird. Erreicht wird der Pti-Wert,
indem man beispielsweise die Bisulfitlösung mit der entsprechenden Menge an Ammoniak oder Alkalilauge auf den
gewünschten Wert einstellt. Während man das Diol zugibt, wandert der pH-Wert in Richtung des alkalischen Bereichs ab,
sofern man nicht durch gleichzeitiges Zugeben von verdünnter Säure oder weiteres Einleiten von Schwefeldioxid den p™ auf
dem gewünschten Wert hält. Nach dem Zutropfen des ,Diols wird
das Reaktionsende dadurch angezeigt, daß sich der p„-Wert nicht mehr ändert. Die bei der Reaktion auftretende Wärmetönung
kann gegebenenfalls durch Kühlung kompensiert werden. Die Abtrennung der Hauptmenge der anorganischen Salze erfolgt
zweckmäßigerweise durch Einengen der Lösung auf ungefähr das halbe Volumen und Filtration der ausgefallenen Kristalle. Von
den restlichen anorganischen Salzen kann das gewünschte Reaktionsprodukt durch eine Extraktion mit Alkohol/WasβerGemischen
abgetrennt werden. Das SuIfonat fällt in bis
zu 90 #iger Ausbeute analysenrein an, wenn man den Rückstand, den man nach dem Einengen der alkoholisch/wäßrigen Lösung erhält,
aus Alkohol umkristallisiert. Die erfindungsgemäß erhaltenen Salze der 3-Hydroxy-2-hydroxymethyl-propan-sulfon=
säure-1 eignen sich z. B. als cokondensierbare Verbindungen,
als Monomere für Polyurethane und als wertvolle Zwischenprodukte für weitere organische Synthesen.
Im folgenden wird die Herstellung eines Copolyesters für
basisch anfärbbare Polyesterfasern erläutert:
In ein Reaktionsgefäß, ausgestattet mit Ankerblattrührer, Gaseinleitungsrohr, Destillationsaufsatz, Kühler, Vakuumvorstoß
und Vorlage werden 194,0 Gew.-Teile Terephthalsäure=
Le A U 423 - 4
309848/1213
dimethyleeter, 186,0 Gew.-Teile Äthylenglykol, 7,7 Sew.-Teile
Natrium-2-sulfonatomethyl-propandiol-(1,3) im Gemisch mit
0r5 (Jew.-Teilen Zinkaoetat und 0,6 Gew.-Teilen Antimontrioxid
gegeben. Eb wird unter Überleiten von Stickstoff, auf 1650C
aufgeheizt und 2 Stunden umgeestert. Danaoh wird die Temperatur innerhalb von 2 Stunden auf 2800O gesteigert. Naoh
Unterbrechung der Sticketoffzufuhr wird innerhalb von einer
Stunde der Druck langsam auf 0,03 Torr vermindert. Die Eührgeechwindigkeit muß dann wegen des stetigen Anstiege der
Viskosität der Sohmelze von oa, 150 auf oa. 20 Umdrehungen
pro Minute herabgesetzt werfen. Naoh weiteren 3»5 Stunden
wird die Polykondensation beendet. Der Polyester zeigt einen
Erweiohungspunkt von 252 - 2640C und eine, relative Löaungeviskositttt von \T%i * 1»98e Die farblose, homogene hoohviskose Sohmelze wird zu Fäden naoh dem Sohmeisepinnverfahren verarbeitet« Die verstreekten Fäden sind mit einem
basisohen blauen 7arbstoff in dunkler, blauer Tönung anfärb-,
bar« Die Färbung ist. waschfest.
Le A U 423 - 5 -
30984 8/1213
390 Gew.-Teile einer technischen, 40 #igen Natriumbisulfit=
lauge werden mit konzentrierter NaOH-Lösung auf p™ 7,05 gebracht.
Man bläst Luft ein und rührt dabei so stark, daß die Reaktionslösung durch die feinverteilten Luftbläschen milchigtrübe aussieht. Dann läßt man bei Raumtemperatur innerhalb
von 3/4 - 1 Stunde 88 Gew.-Teile 2-Methylen-propandiol-1,3
in 38 ml H2O zutropfen, wobei durch gleichzeitiges Zutropfen
von verdünnter Schwefelsäure der p™ zwischen 7,0 und 7,1 gehalten
wird. Man" läßt so lange nachreagieren, bis keine Änderung des ρττ-Wertes mehr feststellbar ist. Dann säuert
man mit verdünnter ^SO. auf ungefähr p« 3 an und rührt das
überschüssige SO2 aus. Nach dem Neutralisieren mit NaOH engt
man auf ungefähr das halbe Volumen ein und filtriert nach mehrstündigem Stehen im Kühlschrank vom ausgefallenen Glaubersalz
ab. Das Piltrat wird bis zur Trockne eingedampft und der Rückstand mit 90 tigern Methanol ausgekocht. Man filtriert,
dampft das Piltrat ein und kristallisiert den Rückstand aus Alkohol um.
Ausbeute: | 142 | g | Gew.-Teile | ,2 | ) | 1 | S | 7 | 1 | Na |
Analyse: | °4H | O5SNa (192 | 0 | 1 | 5 | 1 | * | |||
C | H | 6, | 2,0 | |||||||
1° | O | ,7 | 6, | 2,5 | ||||||
Berechnet: | 25, | 5 | 4,7 41 | ,9 | ||||||
Gefunden: | 24, | 4,9 41 | ||||||||
24,4 4,8 42,0 16,3 12,2
Le A 14 423 - 6 -
309848/1213
Claims (6)
- Patentansprüche
ι) Methyl-propan-sulfonsäure-Verblndungen der FormelCH2OHCH - CH2 - SO3XCH2OHworin X NH^ oder ein Alkalimetall "bedeutet. - 2) Verfahren zur Herstellung von Salzen der 3-Hydroxy-2-hydroxymethyl-propan-sulfonsäure-1, dadurch gekennzeichnet, daß man 2-Methylen-propandiol-1,3 mit Bisulfiten der"PormelX - HSO3
wobei X HH. oder ein Alkalimetall ist,in wäßrigem Medium bei Temperaturen toi* 1000C nnä in einem pg-Bereich zwischen 3 und 9 in Gegenwart von katalytisch wirkendem Sauerstoff umsetzt, wobei das Molverhält- * nie Bisulfit zu Diol 1 : 1 bis 5s 1 beträgt. - 3) Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Molverhältnis.von Bisulfit zu Diol 1,1 : 1 bis 2 ί 1 beträgt.
- 4) Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als katalytisch wirkender Sauerstoff Luft, reiner Sauerstoff oder Sauerstoff abgebende Verbindungen verwendet werden.
- 5) Verfahren gemäß Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der pTj-Wert der Reaktionslösung zwischen 5-8 liegt, wobei während der ganzen Reaktion mit Hilfe von ver-Le A U 423 , - .7 -9-8 48/1213dünnter Säure oder durch Einleiten von Schwefeldioxid der pjj-Wert innerhalb dieses Bereiches bleibt.
- 6) Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionstemperatur zwischen -10 und 700C liegt.Le A U 423 - 8 -309848/ 1213
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