DE2223186A1 - Verbesserte ABS-Kunststoffe,schlagzaehmachende Vormischungen dafuer und ihre Herstellung - Google Patents
Verbesserte ABS-Kunststoffe,schlagzaehmachende Vormischungen dafuer und ihre HerstellungInfo
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Description
Köln, den 10. Mai 1972 AvK/Ax/Bt
500 South Main Street, Akron, Ohio 44318 (USA)
Verbesserte ABS-Kunststoffe, schlagζanmachende
Vormischungen dafür und ihre Herstellung
ABS-Kunststoffe (Acrylnitril-Butadien-Styrol-Terpolymere)
sind seit langem gekannt, und die Entwicklung dieser Harze und von Verfahren zu ihrer Herstellung wird von zahlreichen
konkurrierenden Herstellern kräftig vorangetrieben. Die Patentliteratur über ABS-Kunststoffe ist sehr umfang-■
reich. Die USA-Patentschrift 2 820 773 beschreibt die
Herstellung von ABS-Kunststoffen durch Pfropfpolymerisation
von Styrol-Acrylnitril-Harzen (SAN) auf einen Latex eines synthetischen Butadien-l,3-copolymerisats, wobei
ein Produkt erhalten wird, das 20 bis 75 Gew.-Teile des Synthesekautschuks und 80 bis 25 Gew.-Teile des Styrol-Acrylnitril-Copolymerisats
enthält. Dieses Produkt wird dann mit weiterem SAN-Harz verdünnt, wobei ein ABS-Kunststoff
erhalten wird, der gute Schlagzähigkeit aufweist und etwa 20 bis 30 Gew.»Teile Kautschuk pro 100 Gew.-Teile
Gesamtpolymerisat enthält. Hierzu wird auch auf die USA-Patentschrift
3 238 275 verwiesen.
Die USA-Patentschrift 3 238 275 beschriebt die Herstellung
von ABS-Kunststoffen, die gute Schlagzähigkeit bei niedrigen
Temperaturen aufweisen* durch Uberpolymerisation von
SAN auf einen Polybutadien!atex» Diese Patentschrift
ORIGINAL INSPECTED
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spricht von einer "ausgezeichneten", wenn auch nicht zahlenmäßig
angegebenen Schlagzähigkeit in Mischungen, die 20 bis
60 Gew.-$ des Po]ybutadienkautschuks enthalten.
In der britischen Patentschrift ] 063 439 wird festgestellt,
daß ABS-Kunststoffe, die SAN auf Polybutadien enthalten und zu dem in der USA-Patentschrift 3 238 275 beschriebenen
Typ gehören, eine höhere Schlagzähigkeit aufweisen, wenn der Polybutadienlatex agglomeriert wird, bevor
die SAN-Monomeren aufgepfropft werden. Die in dieser britischen Patentschrift angegebenen Anteile des Kautschuks
sind normal für ABS. Die "höhere" Schlagzähigkeit wird in der britischen Patentschrift durch den sogenannten "Charpy
24,4°C"rTest nachgewiesen, der dem IZOD-Test gemäß ASTM
ähnlich ist, außer daß eine ungekerbte Probe verwendet wird, während beim IZOD-Test eine vorgekerbte Probe verwendet wird.
Da eine gekerbte Probe bei viel geringerer Schlagenergie als eine entsprechende ungekerbte Probe bricht, sind die in
der britischen Patentschrifte angegebenen Werte der Schlagzähigkeit für ABS-Kunststoffe, die solche hohen Kautschukanteile
enthalten, durchaus bescheiden.
In einer Veröffentlichung in "Encyclopedia of Polymer
Science and Technology, Vo]. 1, (1964), (Interscience, NYC),
beginnend ai-f Seite 436, insbesondere in Tabelle 1, Seite 437,
werden die Eigenschaften der verschiedenen Typen von ABS-Harzen angegeben. ABS-Kunststoffe* die eine IZOD-Kerbschlagzähigkeit
von 0,69 bis 1,24 mkg/25,4 mm Kerbe aufweisen, werden als "extrahochschlagzähe" und "Tieftemperatür"-Versionen
von ABS-Kunststoffen eingestuft, die vermutlich etwa 20 G<gw. -% oder mehr Kautschuk enthalten. Die ABS-Versionen
mit "mittlerer Schlagzähigkeit" und ungenanntem Kautschukgehalt sollen IZOD-Kerbschlagzähigkeiten von 0,20? bis
0,553 mkg/25,4 mm Kerbe haben. Diese Werte und die oben genannten Patentschriften lassen erkennen, daß die kautschukartige
schlagzähmachende Phase in den bisher bekannten ABS-
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Kunststoffen im Vergleich zu anderen mit Kautschuk schlagzäh
gemachten. Kunststoffen mit hoher Schlagzähigkeit ziemlich unwirksam ausgenutzt wird. Diese hohen Anteile an ungesättigtem
Kautschuk sind nachteilig für die Beständigkeit des Kunst-Stoffs gegen Abbau durch Umgebungseinflüsse und für seine
Schmelzflußeigenschaften.
Obwohl in der oben genannten Literatur nicht angegeben, ist
auf dem ABS-Gebiet die Idee entstanden, daß zwischen dem Polybutadien und dem überpolymerisierten SAN ein Mindestgrad
an Pfropfung notwendig ist, das gemessen wird, indem nicht aufgepfropftes, lösliches SAN-Material in Aceton herausgelöst
und das in Aceton lösliche Material als gepfropftes SAN-auf-Polybutadien
behandelt wird. Nach den bekannten Verfahren hergestellte Produkte zeigen auf Mikrofotographien häufig
die Anwesenheit von eingeschlossenen SAN-Harzteliehen innerhalb
gesonderter Kautschukmassen. Hierzu wird auf die Arbeit "Morphological Aspects of ABS Plastics" von Koichi Kato in
Japan Plastics, April I968, Seiten 6 bis 17, verwiesen. Diese
während des Pfropfens eingeschlossenen SAN-Teilchen haben
gewöhnlich eine äußerst ungleichmäßige Form. Ihre Zahl ist
von Kautschukteilchen zu Kautschukteilchen verschieden. Sie haben weiten Größenbereich, sind jedoch zum überwiegenden
Teil sehr groß. Als Folge hiervon variiert das Kautschuk/ Harz-Verhältnis von Teilchen zu Teilchen erheblich. Angesichts
der Offenbarungen hierin ist es möglich, daß der Fachmann durch die gleichzeitig ausgeübten Wirkungen dessen, was
tatsächliches Pfropfen sein mag oder nicht, und dessen, was eine Variation in der HarzVerstärkungswirkung des eingeschlossenen
SAN sein mag, verwirrt worden ist.
Die USA-Patentschrift J> 238 172 beschreibt die Herstellung
eines innen verstärkten Latex durch Gefrieragglomerierung
oder in Wirklichkeit eine Gefrier-Coagglomerierung eines
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gemischten Latex eines Synthesekautschuks und eines harten styro]reichen Harzes (90 Gew.-Teile Styrol und 30 Gew.-Teile
Butadien). Das erhaltene agglomerierte verstärkte Harz wird konzentriert und zur Herstellung von Latexschaumgummi
von verbesserter Elastizität verwendet.
Die britische Patentschrift 939 482 beschreibt ein Verfahren
zur Agglomerierung eines Synthesekautschuklatex durch Zusatz
eines Lösungsmittels zum Latex und Gefrieragglomerierung
des erhaltenen, das Lösungsmittel enthaltenden Latex. Der erhaltene Latex wird ebenfalls für die Herstellung von Latexschaumstoff
verwendet.
ABS-Kunststoffe stellen einen komplizierten Kompromiß zwischen
leichter Verarbeitung (d.h. gutem Schmelzflußindex) und
Zähigkeit oder Schlagzähigkeit dar. Früher waren verbesserte
Schmelzflußeigenschaften von hochschlagzähen ABS-Kunststoffen
am leichtesten nur durch Erniedrigung des Molekulargewichts der SAN-Harzlatex-Komponente erziel bar. Diese Produkte
mit verbesserten Schmelzflußeigenschaften weisen jedoch
selten die besten Zähigkeitseigenschaften auf. ABS-Kunststoffe mit maximaler Zähigkeit* guten Schmelzflußeigenschaften
und verbesserter Beständigkeit gegen Abbau werden dringend benötigt.
Gegenstand der Erfindung sind verbesserte ABS-Kunststoffe
mit niedrigem Kautschukgehalt, verbesserte kautschukreiche schlagzäh-machende Vormischungen zu ihrer Herstellung und
ein verbessertes Verfahren zur Herstellung dieser Produkte.
Gemäß der Erfindung wurde eine Möglichkeit gefunden, den Anteil an schlagzäh-machendem Kautschuk in ABS-Kunststoffen
erheblich zu erniedrigen und hierdurch gleichzeitig eine Verbesserung der Schmelzflußeigenschaften und der Beständigkeit
gegen Abbau der Mischung durch Umgebungseinflüsse ohne
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Versen]echterung der Schlagzähigkeit zu erzielen. Ferner wurde
ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von schlagzähmachenden
Mitteln für ABS-Kunststoffe gefunden.
Gemäß der Erfindung wurde gefunden, daß die Wirksamkeit eines
kautschukartigen Butadien-],^-polymerisat als schlagzäh-machendes
Mittel in ABS-Kunststoff erheblich gesteigert wird, wenn der Kautschuk mit einer großen Zahl von sehr kleinen, harten,
unlöslichen Teilchen (nachstehend als "Verstärkungsteilchen"
bezeichnet) verstärkt wird, wobei die Kautschukphase ihrerseits gleichmäßig in der geschlossenen SAN-Phase oder Einbettmasse
in Form von großen Teilchen mit einem Durchmesser von
ο ö
wenigstens 750 A, vorzugsweise zwischen etwa 1000 und 3000 A,
insbesondere zwischen etwa 1000 und 2000 A verteilt ist.
Beim Verfahren gemäß der Erfindung werden vorgebildete verstärkende
Harzteilchen in den Kautschuk eingeführt, bevor dieser mit dem SAN-Material zusammengegeben wird. Hierbei ist
es möglich, die Größe und Zahl dieser Verstärkungsteilchen, das Gewichtsverhältnis der verstärkenden Teilchen zum Kautschuk
sowie die Gleichmäßigkeit der Dispergierung der verstärkenden
Teilchen im Kautschuk genau vorherzubestimmen und hierdurch das verstärkende Harz und die Steigerung der Wirksamkeit
des Kautschuks als schlagzäh-machendes Mittel äußerst
wirksam auszunutzen. Es wird angenommen, daß die Schlagzähigkeit einer Kautschukphase durch eine Verstärkung vom Füllstoff
typ selbst wesentlich gesteigert wird, ohne die Notwendigkeit
eines übermäßig hohen Molekulargewichts, einer Vernetzung oder Gel bildung oder der einen oder anderen Methode,
nach der ein Kautschuk schlagzäh gemacht wird, und deren Anwendung die Verarbeitbarkeit der endgültigen ABS-Mischung
beeinträchtigen könnte. ■ ,
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Bei diesem Verfahren werden die zahlreichen kleinen, harten
Verstärkungsteil eben im Kautschuk nach Art eines Netzwerks
verflochten oder dispergiert, während der Kautschuk als solcher in wässriger Dispersion als Latex vorliegt. Es gibt
mehrere Möglichkeiten, dies zu erreichen. Bei einem dieser
gleichwertigen Verfahren wird Butadien-1, j5 in einer wässrigen
Dispersion polymerisiert, die vorpolymerisierte kleine Latexteilchen aus einem vernetzten, unlöslichen und wenig
quellenden harten Verstärkungsharz enthält. Dieses Verfahren
ist vielleicht am wirksamsten in Bezug auf Sicherstellung
gleichmäßiger Dispersion der Verstärkungsteilchen im Kautschuk,
unterliegt jedoch gewissen Beschränkungen in Bezug auf Teilchengröße, Geschwindigkeit, Viskosität und Seifenkonzentration,
die es erforderlich machen, eine anschließende Agglomerierung der das Harz enthaltenden Kautschukteilchen
vorzunehmen, um ihre durchschnittliche Größe bis zu einem Punkt zu erhöhen, an dem die Schmelzflußeigenschaften
annehmbar sind. Die Uberpolymerisation bietet andererseits
die weitere Möglichkeit, Pfropfbindungen zwischen den harten Verstärkungsteilchen und dem Kautschuk zu induzieren und
hierdurch möglicherweise den Verstärkungseffekt zu steigern und den Zustand der Harzdispersion beständiger gegen eine
Änderung während der späteren Einwirkung von Scherkräften
bei hoher Temperatur zu machen und hierdurch den plastischen Verarbeitungsbereich zu erweitern.
Das zweite alternative Dispergierverfahren besteht darin, daß ein Latex des vorpolymerisierten Verstärkungsharzes von
geringer Teilchengröße mit dem vorgebildeten Latex des
Butadienkautschuks von kleiner bis mittlerer Teilchengröße gemischt und eine Coagglomerierung des Latexgemisches vorgenommen
wird. Dieses Verfahren ermöglicht Zeit- und Kosteneinsparungen und gibt die Möglichkeit, in einer Stufe gute
Dispergierung zu erzielen und die gewünschten großen
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Teilchen bei Gewichtsverhältnissen von Kautschuk zu Harz und.
Teilchengrößen zu erhalten, bei denen die Uberpolymerisation
weniger wirksam und äußerst zeitraubend ist. Es liegen Anzeichen dafür vor, daß bei der Coagglomerierung erfolgreich
weniger stark vernetzte verstärkende Harzteilchen als bei der Uberpolymerisation verwendet werden können. Die Coagglomerierung
wird jedoch schwierig, wenn verstärkende Teilchen am oberen Ende des hier genannten Bereichs verwendet werden. Eine
geschickte Wahl dieser beiden Verfahren ermöglicht somit die
wirksame Herstellung von ausgezeichneten Produkten über den vollen Bereich der hier offenbarten geeigneten Variablen der
Größe und Zusammensetzung.
Es wurde gefunden, daß die verstärkenden Harzteilchen wenigstens teilweise vernetzt sein sollten, um der Auflösung und/
oder der Quellwirkung von monomeren Materialien und/oder
Lösungsmitteln, denen diese Teilchen während der verschiedenen
anschließenden Herstellungsstufen und/oder des Gebrauchs
ausgesetzt sind oder ausgesetzt werden können, zu widerstehen. Da die verstärkenden Harzteilchen sehr klein mit großer freiliegender
Oberfläche sind und einer oder mehreren lange
dauernden Behandlungen in wässrigen Medien von verhältnismäßig hohem pH-Wert unterworfen werden, werden als harte verstärkende
Harze vorzugsweise Kohlenwasserstoffharze verwendet, die
die größte Beständigkeit gegen Hydrolyse haben. Das beste Verstärkungsharz ist ein vinylaromatisches Kohlenwasserstoffcopolymerisat,
wie es beispielsweise durch Copolymerisation von Styrol, das geringe Anteile von Divinylbenzol enthält,
erhalten wird.
Es wurde ferner gefunden, daß das Mengenverhältnis von Kautschuk und verstärkendem Harz in den Kautschuksubstratteilchen
in einem verhältnismäßig engen Bereich liegt. Es ist möglich,
mit Kautschuk/Harz-Gewichtsverhältnissen von etwa 20:1 bis
5:1 zu arbeiten, wobei ein Bereich von etwa 15:1 bis 8:1
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ORIGINAL INSPECTED
bevorzugt wird. Bei den höheren Harzantei3en unterhalb
eines Kautsohuk/Harz-Gewichtsverhältnisses von 5·* J wird
die Agglomerierung schwierig und erratisch, so daß das Agg]omerierungsverhä]tnis niedriger ist, während bei einem
Gewichtsverhältnis von Kautschuk zu Harz über 20:3 kein
Vorteil der Verwendung eines so geringen Äntei] des verstärkenden Harzes feststellbar ist.
In einem früheren Vorschlag der Anmelderin wurden die gleichen Wirkungen einem erforderlichen Bereich der Dicke eines Überzuges
oder einer "Hülle" von'Kautschuk auf den Harzteilchen zugeschrieben. Diese vollständig und gleichmäßig umhüllten
Harzteilchen sind zwar ideal, jedoch werden sie nicht in allen Fällen erreicht, noch erweisen sie sich als notwendig.
Die Kautschuk/Harz-Gewichtsverhältnisse und die Teilchengrößen
der vorliegenden Anmeldung einerseits und die Konzeption der "Hüllendicke" des früheren Vorschlages stehen,
so wird angenommen, im Zusammenhang mit der gleichen Dispersionserscheinung, nämlich der Größe und der Zahl von
verstärkenden Teilchen, der "Packungsdichte" und/oder den durchschnittlichen Abständen zwischen den verstärkenden
Teilchen von Mitte zu Mitte. Die berechneten Abstände zwischen den verstärkenden Teilchen von Oberfläche zu Oberfläche
bei den erfindungsgemäßen Produkten scheinen im Durchschnitt nur ganz wenig größer zu sein, als die Durchmesserwerte
der verstärkenden Harzteilchen. ·
Das beschriebene harzverstärkte Kautschukmaterial bildet,
wenn es in Form von Teilehen mit einem mittleren Durchmesser
ο
von wenigstens 750 A, vorzugsweise zwischen etwa 1000 und
von wenigstens 750 A, vorzugsweise zwischen etwa 1000 und
Xo , insbesondere zwischen etwa 1000 und 2000 A hergestellt
wird, "ein Substrat, auf das die SAN-Monomeren durch
Uberpolymerisation in wässriger Dispersion gepfropft werden.
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Das Verhältnis von Gesamtharz (SAN + Verstärkungsharz) zum
Kautschuk im Produkt dieser SAN-Uberpolymerisationsstufe
kann in sehr weiten Grenzen liegen. So ist es möglich, die endgültigen ABS-Anteile unmittelbar im Polymerisationsgefäß
zu bilden, indem auf dem Substrat das SAN-Harz in einer
solchen Menge abgeschieden wird, daß es etwa 80 bis 95 Gew.-%
der Polymerbestandteile insgesamt ausmacht. Eine solche
Arbeitsweise stellt eine Verschwendung von Polymerisationskapazität dar. Es wird bevorzugt, viel kleinere SAN-Anteile
aufzupolymerisieren und eine Vormischung des schlagzähmachenden
Mittels zu bilden, die später mit kautschukfreiem SAN-Harz verdünnt oder gestreckt werden kann, um die niedrigeren
Kautschukanteile der ABS-Endprodukte gemäß der Erfindung
zu erreichen. Hierbei ist es notwendig, als Minimum nur soviel SAN abzuscheiden, daß ein trockenes, nicht-klebriges
Produkt gebildet werden kann, das nach üblichen Verfahren coaguliert , filtriert, getrocknet und gehandhabt
werden kann. Der erforderliche Mindestanteil an aufpolymerisierten
SAN liegt somit zw-ischen etwa j50 und 4o Gew.-Teilen
pro 100 Gew.-Teile Kautschuk (abzüglich Verstärkungsharz). Diese schlagzäh-machende Vormischung kann anschliessend
in Abhängigkeit von dem in den endgültigen Kunststoffmischungen
gewünschten Kautschukgehalt mit ihrer 2- bis 4-fachen oder 5-fachen Gewichtsmenge an kautschukfreiem
SAN verdünnt oder gestreckt werden. In den meisten Fällen werden etwa 50 bis 500 Gew.-Teile, vorzugsweise etwa 40 bis
200 Gew.-Teile SAN pro 100 Gew.-Teile Kautschuk (abzüglich Verstärkungsharz) aufpolymerisiert. Die erhaltene Vormischung
des schlagzäh-machenden Mittels ist als solche an die Harzherstell
er verkäuflich, die ihre eigenen Mischungen herstellen. Der ABS-Hersteller, der ABS-Kunststoffmischungen
herstellt und verkauft, kann eine einzige Vormischung dieser Art verwenden, um eine Vielzahl von ABS-Kunststoffen mit den
verschiedensten Kautschukgehalten und sehr unterschiedlichen
Mischungsbestandteilen herzustellen. '
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Eine Festlegung auf eine Theorie ist nicht beabsichtigt,
jedoch deuten die von der Anmelderin durchgeführten Versuche zur Uberpolymerisation von SAN auf Polybutadien darauf hin,
daß eine'gewisse Aufpfropfung stattfindet und für gute Verarbeitbarkeit
des Kunststoffs notwendig ist. Eine zu starke Pfropfung kann jedoch auch den Schmelzindex herabsetzen,
und ob diese Erniedrigung auf eine zu starke Pfropfung selbst oder auf zu viel eingeschlossenes SAN in den Kautschukteilchen
zurückzufUhren ist, läßt sich äußerst schwierig feststellen.
Auf den Mikrofotographien einiger der besseren Produkte der Anmelderin sind keine Teilchen festzustellen,
die den unregelmäßigen eingeschlossenen SAN-Teilchen der
Produkte des Standes der Technik gleichen. Eine Erklärung für dieses Fehlen gibt es nicht, denn es gibt keinen sicheren
Test, um die Anwesenheit oder Abwesenheit von SAN in einem solchen Produkt nachzuweisen. Es könnte sein, daß die Anwesenheit
der kleinen Verstärkungsteilchen in den Substratteilchen
gemäß der Erfindung den SAN-EinsehJießungsmechanismus
modifiziert hat oder diese Teilchen Kerne oder Keime darstellen, die die Bildung kleinerer SAN-Einschlüsse verursachen.
Die ABS-Kunststoffe und die Vormisehungen der schlagzähmachenden
Mitterl gemäß der Erfindung unterscheiden sich von
entsprechenden bekannten Produkten in der Zusammensetzung, da sie einen dritten polymeren.Bestandteil, nämlich das
Verstärkungsharz enthalten. Die ersteren unterscheiden sich ferner im physikalischen Sinne in Bezug auf Größe^ Form,
Zahl und Verteilung der unlöslichen Verstärkungsharzteilchen
in der Kautschukphase, die als kleine gleichmäßige und zahlreiche kleine Lichtpunkte auf Mikroskopaufnahmen erscheinen.
Die ABS-Kunststoffe gemäß der Erfindung unterscheiden sich von denen des Standes der Technik in ihren besseren Fließeigenschaften
bei gleichen oder besseren Schlagzähigkeiten.
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Die einzigartige Vörmisehwi§ der sehlägzäh-mäönen'den Mi'tte3
gemäß der Erfindung läßt sich näeh bekannten Virfähreft dür^en
direkte Überpolymerisätibn* bei der k§ihe Agg3©mferierühg
Coägglömerierimg vorgenommen wirQj nieht herste!3@hü Von
Änmelderin wurde dieser Versuch gemacht; jedoch
daß das direkte Wachstum sehr großer Kautsdhükteiienen
bei mehrstufiger Überp53ymerisätiön des den KautSShUk
den Möriomeren durch naturgegebene Gesehwindigkei'tsbei^enzünien
verhindert bzwι beschränkt wird; Wenn beispielsweise der Versuch
gemacht wird, große harzverstärkte Käütschükteiiehen
(d.hi 1500 A öder größer) durch Überpolymerisätiöh von Butadien
auf Teilchen eines Verstärkuhgsharz3ätex zu bilden, ist die PoJymerisationsgeschwindigkeit überaus niedrig; Häufig
sind 4 bis 5 Tage öder mehr erforder3ieh, um die gewünschte
Größe zu erreichen. Wenn die großen Tei3chen durch Überpölymerisation
erreicht werden, fehlen dem aus einer solchen
mühsam und umständ3ich hergeste31ten Vormischung hergestellten
endgültigen ABS-Kunststoff sowohl Schlagzähigkeit als auch angemessene Fließeigenschaften. Ebenso verlauft bei dem Versuch,
solche großen kautschukartigen Substratteilchen herzustellen, indem von größeren Verstärkungsharzteilchen ausgegangen
wird, die Überpolymerisation des Butadien längsamer als bei kleineren Teilchen bei gleichen Käutschuk/Harz-Gewichtsverhältnissen,
aber auch hier mangelt es den endgültigen
ABS-Mischungen, die das erha3tene schlagzäh-machende Mitte3 entha3ten, an Schlagzähigkeit und F3ießeigenschaften* Die
Gründe für diese Unterschiede zwischen den agglomerierten und den direkt hergeste33 ten Typen von Produkten sind noch nicht
vö31ig geklärt.
Allgemeines . .
Unter "vernetzten" oder "unlöslichen" Verstärkuhgsharzteilehen
ist ein Harzmaterial zu verstehen, das so weitgehend feelierfc
oder vernetzt ist, daß es der Auf3ösung und/oder Qüellung in
Monomeren und Ix5sungsmitte3n mit denen es später in Berührung
20 9 850/106 2.
ORIGINAL INSPECTED
kommen kann, widersteht. Mikroskopaufnahmen der neuen Produkte gemäß der Erfindung zeigen, daß die verstärkenden
Harzteilchen in ursprünglicher Größe und allgemein kugelförmiger
Gestalt vorhanden sind, wie man dies für Latexteilchen erwartet.
In dieser Beschreibung wird wiederholt von "Vormischung des schlagzäh-machenden Mittels" oder Vormischung im Unterschied
zu 'den "ABS-Kunststoff" oder "endgültige "ABS-Kunststoffmischung"
gesprochen. Der Ausdruck "Vormischung des schlagzäh-machenden Mittels" oder "Vormischung" bezeichnet
ein nicht geknetetes oder mastiziertes Polymerisationsprodukt,
in dem ein SAN-Harz auf ein kautschukartiges Substrat überpolymerisiert ist, jedoch im allgemeinen mehr als etwa
15 bis 20 Gew.-Teile Kautschuk pro 100 Gew.-Teile der Harzkomponenten
insgesamt enthält. "ABS-Kunststoff" oder "endgültige ABS-Kunststoffmischung" bedeutet ein mit Zusatzstoffen
versetztes und/oder verdünntes oder verstrecktes Produkt, das etwa 5 bis 25 Gew.-Teile Kautschuk pro 100
Gew.-Teile Gesamtharzbestandteile enthält und nach dem
Kneten und der Mastizierung Schlagzähigkeiten und gute Schmelzflußeigenschaften aufweist.
Der Ausdruck "Polymerisation in wässriger Dispersion" bezeichnet die Maßnahme der Polymerisation eines flüssigen
monomeren Materials unter der Einwirkung eines wasserlöslichen, freie Radikale bildenden Katalysators, während
es colloidal in einem wässrigen Medium dispergiert wird,
das ein Dispergiermittel oder einen Emulgator enthält, wobei
ein latexartiges flüssiges Produkt erhalten wird. Die
Ausdrücke "Uberpolymerisation in wässriger Dispersion" oder
"Pfropfpolymerisation in wässriger Dispersion" bezeichnen die Stufe der Polymerisation eines flüssigen monomeren
Materials in einem wässrigen Medium, das erstens ein
209 85 07 1062
Dispergiermittel oder einen Emulgator und zweitens vorgebildete
Latexteilchen eines Polymerprodukts enthält. Der
Unterschied, den das dem Begriff "Uberpölymerisation" vorangestellte
Wort "Pfropf" zum Ausdruck bringen soll, liegt darin, daß die vorgebildeten Latexteilchen eine Struktur und
eine chemische Zusammensetzung haben, die die Möglichkeit . des Auftretens von Pfropfbindungen zwischen dem Material der
vorgebildeten Latexteilchen und dem zweiten überpolymerisierten
Polymerisat bieten. Sowohl der Ausdruck "Uberpölymerisation" als auch "Pfropfpolymerisation" bedeutet ferner,'
daß die Polymerisation in bekannter Weise, wie sie beispielsweise in der USA-Patentschrift 2 520 959 beschrieben ist,
auf den bereits vorhandenen Polymerteilchen unter praktischem
Ausschluß der Auslösung der Bildung neuer Teilchen von
statten geht. Wie die vorstehend genannte USA-Patentschrift 2 520 959 zeigt, wird dadurch, daß die Bedeckung der wachsenden
Latexteilchen mit Seife oder Emulgator unter dem Punkt
vollständiger monomolekularer Bedeckung mit Seife gehalten
wird, die Initiierung neuer Teilchen unterdrückt, da wenig freie Seife im Medium vorhanden ist, um Mioeilen oder Keime
für die Initiierung neuer Teilchen zu bilden.
In der folgenden Beschreibung wird der mittlere Durchmesser (Zahlenmittel) der Latexteilchen in A angegeben. Diese Grossen
werden auf Basis einer Standard-Seifentitration berechnet. Diese Berechnung der Latexteilchengroße basiert auf
der Annahme völlig kugelförmiger Latexteilchen von gleicher
mittlerer Größe, die sie nicht haben, so daß diese berechneten Werte Durchschnittswerte sind, von denen die Einzelteilchen
abweichen können. Diese Fehler mögen vorhanden sein, erweisen sich jedoch als konstant und gleichbleibend. Bei
einer Reihe von gleichen Bestimmungen an gleichen Latices
20985 0/1062
stehen die in dieser Weise bestimmten Größen wahrscheinlich
in annehmbar genauer Beziehung zu den tatsächlichen Durch^-
schnittsgrößen. In jedem Fa]] sind die hier angegebenen Latextei]chen-größe
bedeutungsvo]] bezüglich der Entwicklung der Schlagzähigkeit und der Schmelzflußeigenschaften und
auch für die relativ wirksame Ausnutzung der Kautschukphase in den Produkten gemäß der Erfindung.
auch für die relativ wirksame Ausnutzung der Kautschukphase in den Produkten gemäß der Erfindung.
Die erfindungsgemäS verwendeten Verstärkungsharzteilchen
werden durch Polymerisation eines monomeren Materials, das aus wenigstens 60 Gew.-% eines (mono)vinylaromatischen Monomeren, nicht mehr als etwa 39*5 Gew.-% eines oder mehrerer Monovinylidenmonomerer (d.h. Monomerer, die eine einzelne
Gruppe der Formel CH2 = C^ im Molekül enthalten), die in
wässriger Dispersion mit dem infrage kommenden vinylaromatischen Monomeren copolymerisierbar sind, und etwa 0,5 bis k Gew.%, vorzugsweise etwa 1 bis 2 Gew.-^ eines nicht-konjugierten vernetzenden Monomeren besteht, das in wässriger Dispersion mit dem vinylaromatischen Monomeren copolymerisierbar ist und wenigstens 2 nicht-konjugierte Gruppen der Formel CHp = C^ im Molekül enthält, in wässriger Dispersion hergestellt.
werden durch Polymerisation eines monomeren Materials, das aus wenigstens 60 Gew.-% eines (mono)vinylaromatischen Monomeren, nicht mehr als etwa 39*5 Gew.-% eines oder mehrerer Monovinylidenmonomerer (d.h. Monomerer, die eine einzelne
Gruppe der Formel CH2 = C^ im Molekül enthalten), die in
wässriger Dispersion mit dem infrage kommenden vinylaromatischen Monomeren copolymerisierbar sind, und etwa 0,5 bis k Gew.%, vorzugsweise etwa 1 bis 2 Gew.-^ eines nicht-konjugierten vernetzenden Monomeren besteht, das in wässriger Dispersion mit dem vinylaromatischen Monomeren copolymerisierbar ist und wenigstens 2 nicht-konjugierte Gruppen der Formel CHp = C^ im Molekül enthält, in wässriger Dispersion hergestellt.
Als monovinylaromatische Monomere eignen sich für die
Herstellung der Verstärkungsharze beispielsweise Styrol,
α-Methylstyrol und andere ringalkylierte Styrole, z.B.
o-, m- und p-Methylstyrol, die entsprechenden Äthyl styrole und alle anderen monovinylaromatischen Monomeren, die eine einzelne Gruppe der Formel „
Herstellung der Verstärkungsharze beispielsweise Styrol,
α-Methylstyrol und andere ringalkylierte Styrole, z.B.
o-, m- und p-Methylstyrol, die entsprechenden Äthyl styrole und alle anderen monovinylaromatischen Monomeren, die eine einzelne Gruppe der Formel „
CH2 = C - 0
und ringsubstituierte Alkylreste, Halogenatome und Alkoxyreste
enthalten. Besonders bevorzugt als vinyl aromatisches
Monomeres wird Styrol.
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Als Monovinylidenmonomere* öle in geringen Mengen mit dent
monovinylaromatischen Monomeren und den vernetzenden Monomeren
zB^Yerstai^ciingsiiarzteileiieii eopolymerisiert
können» eignen sieh beispielsweise Acrylnitril (
Methylmethaerylat. Vinyl eWorld,, Vinylidenchlorid,, Methylacryl
at,. Vinylacetat und viele andere« Has verstärkende Harz
kann, falls gewünscht.» z.B. ein· vernetzte« Sfcyrai/ÄcEylnitril/"
Die besten Verstärkungsharzlatiees werden mit einem Zwelkomponenten-MonomerengeniiseiJ
erhalten* das aus Styrol xmä
öem vernetzencien Monomeren, vorzugsweise einem vernetzenden
Kohlenwasserstoffmonomeren* z.B. Divinylbenzol, besteht»
Tr , , RT / Interpolwner sein«
¥ernetzende Monomere .
Fast jedes monomere Material, das keine konjugierten
Doppelbindungen und wenigstens zwei Gruppen der Formel
CH2 = CC im Molekül enthält, kann verwendet werden, um
das Verstärkungsharz zu vernetzen und unlöslich zu machen.
Diviny3 benzol, Divinylnaphthälin, p,p1-Bivinylbiphenyl,
pjP^Diisopropenylbiphenyl, die Vinylcyclohexene und andere
polyvinyl- und polyallyl-substituierte Kohlenwasserstoffe
sind verhältnismäßig billige und verfügbare Materialien, die als gute Vernetzungsmittel für Styrol bekannt sind.. Schmelzbare,
lösliche, niedrigmolekulare Homopolymerisate von Divinyl
benzol und lösliche 1,2- Polybutadiene mit hohem Gehalt
an Vinylgruppen in der Seitenkette können ebenfalls verwendet
werden.
Eine weitere Klasse von geeigneten Vernetzungsmittel!! bilden
die Ester von ungesättigten Alkoholen mit ungesättigten Carbonsäuren, insbesondere α,β-ungesättigten Monocarbonsäuren
wie AlIyIacrylat, Allylmethacrylat, Vinylacrylat und
Vinylmethacrylat und DialIyImal eat, Diallylphthalat und
viele andere. Weitere geeignete Vernetzungsmittel vom Estertyp
sind die 2 bis 6 Acrylsäure- oder Methacrylsäuregruppen
im-Polyestermolekül enthaltenden Polyester von a,ß-unge-
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sättigten Monocarbonsäuren wie Acryl säure oder Methacrylsäure
und mehrwertigen Alkoholen, insbesondere Alkylenglykolen.
Zu-den Monomeren des letztgenannten Typs gehören
Äthyl eng]ykoldiacrylat (hler zuweilen als"DEGDA" bezeichnet),
Äthylenglykoldimethacrylatj Trimethyleng]ykoldiacrylat.
Butyl end la cry] at und ähnliche Polyester z.B^ Trimethylolpropantrimethacryl.at,
Gl yeeryl diacrylat und viele andere»
Eine weitere bevorzugte Klasse von vernetzenden Monomeren, von denen bekannt ist, daß sie der Hydrolyse widerstehen,
bilden die Polyalkylenpolyäther von mehrwertigen Alkoholen,
die Je 2 bis 6 Alkenyläthergruppen in der endständigen Struktur
oder Vinylidenstruktur CH2 = C\ enthalten. Polyäthermonomere
dieser Art werden beispielsweise durch die Williamson-Synthese
hergestellt, bei der geeignete Alkenylhalogenide,
z.B. A31ylbromid oder Vinylbromid, mit einer alkalischen
Lösung eines von Zuckern und verwandten Kohlenhydraten wie
Saccharose, Maltose und Fructose abgeleiteten mehrwertigen Alkohols umgesetzt werden. Besonders wirksame und leicht erhältliche
Monomere dieser Klasse mit nachgewiesener Vernetzungsfähigkeit sind Polyallyläther von Saccharose mit
durchschnittlich 2, 3, ^ oder mehr Allylgruppen pro Saccharosemolekül.
Das vernetzende Monomere kann auch die Fähigkeit haben, nicht nur das monovinylaromatische Copolymerisat unlöslich
zu machen, sondern während der Polymerisation nur teilweise zu reagieren und wenigstens einige wenige nicht umgesetzte
polymerlsierbare Gruppen an der Oberfläehe der Verstärkungsharzteilchen
.als Pfropfstellen verfügbar zu lassen. Diese
Monomeren enthalten im allgemeinen wenigstens zwei ungleiche
nicht-konjugierte und polymerlsierbare endständige Vinylidengruppen,
die verschiedene Reaktionsfähigkeiten mit dem mono-
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viny]aromatischen Monomeren während der Polymerisation aufweisen.
Eine Klasse solcher Monomerer bilden die Vinyl- und Allylester von ungesättigten Carbonsäuren und ungesättigten
Säureanhydriden und ihren Amiden, z.B. Allylmethacrylat,
worin die A3Iyla3koho3gruppe
CH2 = C - 0 -
wesentlich langsamer polymerisiert als die α-methylsubstituierte
Vinylidengruppe nu
CH2 = C -
des Methacry]säureteils des Esters. Weitere geeignete Monomere
dieser Klasse sind beispielsweise Vinylacrylat, Vinylmethacrylate
Allylacrylat, Dial Iy]itaconat, die Monoallyl-
und Diallylmaleate, die MonoalJyl- und Dial 3ylfumarate,
Diallyldiglycollat, A3 JyI acryl amid, Dial IyI acrylamid, AJJyI-methacryJamid,
A33y3crotonat, CinnamyJacry3at, Crotylacrylat
und Crotylmethacrylat. Allylmethacrylat ist ein bevorzugtes
vernetzendes und pfropfendes Monomeres für die Herstellung von gepfropften Produkten.
Eine weitere K3asse von Monomeren, die in hohem Maße die Fähigkeit aufweisen, die Pfropfung zu induzieren, bilden die
vorstehend genannten PolyalkenylpoJyäther, die mehrere
Allyl- oder Vinyläthergruppen enthalten, die in gewissen
Fällen unabhängig polymerisieren und nicht umgesetzte polymerisierbare
Gruppen als mögliche Pfropfste33en hinterlassen.
Besonders bevorzugt a3s pfropfende und vernetzende Monomere
werden die oben genannten ,Monoester von Vinyl- und AlIyI-alkoho3en
mit a,ß-ungesättigen Monocarbonsäuren.
Besonders bevorzugt als Vernetzungsmittel für FäJJe, bei
denen keine mögliche Pfropfung stattfindet und maximale
Hydrolysenbeständigkeit gewünscht wird, sind die vorstehend
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- 38 -
genannten nicht-konjugierten polyvinyl- und polyallylsubstituierten
Kohlenwasserstoffmonomeren, z.B. DivinyJbenzo].
Diese Latices enthäuten kleine Harzteilchen und werden durch
Polymerisation des Monomerengemisches in wässriger Dispersion
unter Verwendung eines wasserlöslichen, freie Radikale
bildenden (Persauerstoff-)Katalysators und wasserlöslicher
Dispergiermittel, von denen solche vom Typ der Fettsäureseifen
besonders bevorzugt werden, hergestellt. Die Anteile
von Monomeren, Dispergiermittel und Katalysator sollten zu Beginn der Polymerisation hoch sein, um die Bildung einer
großen Zahl von Teilchen frühzeitig in der Reaktion auszulösen. In gewissen Fällen kann es zweckmäßig sein, den
Katalysator und das Dispergiermittel während der Reaktion
in proportionalen Anteilen zuzusetzen, um das Wachstum der
zuerst initiierten Teilchen zu begünstigen und eine fortgesetzte Initiierung von Teilchen zu unterdrücken und ein
Latexprodukt mit Teilchen in einem engeren und vorbestimmten Größenbereich zu bilden.
Die Polymerisation zur Herstellung des Verstärkungsharzlatex
wird unter Rühren unter einer inerten Atmosphäre bei einer beliebigen Temperatur im Bereich von etwa 20 f;.bis 80 C,
vorzugsweise zwischen etwa j55 und 65 C durchgeführt. Wenn
eine Überpolymerisation mit Butadien-],J5 vorgenommen werden
soll, sollte die Polymerisation zur Bildung des Verstärkungsharzes vorzugsweise bis zu einem möglichst hohen Umsatz
durchgeführt werden, um die Entfernung von restlichem Monomeren zu vereinfachen oder auszuschalten und maximale Unlöslichkeit
der Verstärkungsharzteilchen zu gewährleisten. Die Entfernung von nicht umgesetztem Styrolmonomeren ist
nicht notwendig, wenn das Verstärkungsharz und der Kautschuklatex gemeinsam agglomeriert werden, da bei der anschließenden
Pfropfpolymerisation mit SAN-Monomeren restliches Styrol-
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2223 < -
monomeres im Harz verbraucht ~werden. 3canna wodurch die üEäat;-fenmng
von nicht umgesetztem Styrol bis nach der PJCr-opfstiife^
wenn das gesamte restliche Styrol durch Strippen entfernt
werden laim, verzögert werden kann..
Wenn der Umsatz unter 95$ 3legt* lcann der
latex Tint er Yakuuro gestrippt werden,, am den Qgteali aaa micnt
umgesetztem Monomeren zu senken, Zusätzliches Dispergiermitte3
ksom zur Äiafreeht«r±ia3timg der Staibi3ität des IJatex
wälarend des Btrippens ziagegeben werdena jedoela ist di<es in
der späteren Agg3 omerierstufe im -a3.1 gemeinen'
Ferner kann es vor dem Antreiben des rest3i;elien
zvieckinäBig sein, zur Entfernung von Coagulate das im Xafcex
schwimmt, zu filtern»
Die VerstärkungsfrarzJatiees haben auf Grunfl der geringen
Große der in ihnen entha3tenen Tei3ßl3en erheb]iciie "Yiskosi—
täten bei den höheren GesamtfeststoffgehaJten* Bie werden
am besten so hergeste33tJ daß sie nur einen mäßigen Gesamtfeststoffgeha]
t von 3 5 Ms 50 Gew=.-^ vorzugsweise etwa
35 his 35 Gew.-% aufweisen, um hohe ¥iskositäten zu vermel—
den.
UberpoJymerisation mit .Kautschuk
Po3ymerisierte Monomere
In dieser Stufe wird ein zäher Butadien-Synthesefeautsehuk
auf den Verstärkungsharz3atextei3chen abgeBchieden» Zu diesem
Zweck wird ein zur Bildung von Butadienkautsehuk ,geeignetes
monoraereä Material verwendet, das wenigstens etwa 7DfS3 vorzugsweise
wenigstens 95 Gew»~# monomeres Butadien-ZL.,3 enthalt,
Der Best dieses monomeren Materials sollte aus Monoviny3idenmonomeren
bestehen^ die sich mit Butadien unter Bildung von kautschukartigen Polymerisaten verbinden» Je höher der
Anteil des Butadiens, um so niedriger liegt der ¥ersprödungs-
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ORIGINAL IiNSPECTED
punkt und um so höher ist die Schlagzähigkeit des endgültigen
ABS-Kunststoffs. Besonders bevorzugt wird ein zähes
Polybutadien .mit niedrigem Gel gehalt, das in Gegenwart von
modifizierenden Mitteln aus einem monomeren Material, das
aus Butadien-],5 besteht, bei hohem Umsatz (70 bis 8o#)
hergestellt worden ist und ein kautschukartiges hochmolekulares Homopolymerisat von Butadien-],3 mit niedrigem GeI-gehalt
und einer Mooney-Viskosität von wenigstens 70 ML-4 bei JOO0C ist. Beim Verfahren gemäß der Erfindung, das eine
Agglomerierung einschließt£ ist es nicht möglich, eine
Kautschukphase zu verwenden, die in erheb]ichem Umfange
geliert ist. Daher wird vorzugsweise für die Kautschukpolymerisation ein den Kautschuk modifizierendes Mittel vom
AJkylmerkaptantyp verwendet, um die Gel bildung zu unterdrükken
und das Arbeiten bei höheren Umsätzen während der Polymerisation zur Bildung des Kautschuks zu ermöglichen.
Bei dieser Polymerisation werden das monomere Butadien,
gegebenenfalls der Verstärkungsharzlatex, ein polymerisationsmodifizierendes
Mittel, z.B. ein Alkylmerkaptan, ein wasserlöslicher,
freie Radikale bildender Katalysator, ein wasserlösliches Dispergiermittel (in dieser Stufe sollten vorzugsweise
Natrium- und Kaliumfettsäureseifen verwendet werden)
und andere normale Po]ymerisationshilfsstoffexin einem
Reaktionsgefäß unter einer inerten Atmosphäre unter Rühren zusammengegeben, Die Reaktion wird durchgeführt, indem die
Temperatur der Dispersion im Bereich von etwa 5 bis 600C,
vorzugsweise zwischen etwa 5 und 30°C, gehalten wird. Bevorzugt
wird eine Polymerisation bei niedriger Temperatur
(5 bis 300C) mit Redox-Katalysatoren und modifizierenden
Merkaptanen, da hierbei Kautschuke mit hoher Mooney-Viskosität und niedrigem Gelgehalt erhalten werden.
x) z.B. Puffer.»
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Wie bereits erwähnt, wird der im Polymerisationsmedium vorhandene
Anteil an Seife unterha]b der Sättigung für eine monomolekulare Schicht, gewöhnlich bei etwa der Hälfte der
Oberflächensättigung gehalten. Es ist im allgemeinen zweckmäßig, mit den geringsten Anteilen zu arbeiten. Der Grund
hierfür liegt.darin, das kautschukartige Polymerisat zu veranlassen, sich in größtmöglichem Maße auf den Harzteilchen
oder bereits vorhandenen Kautschukteilchen unter praktischem
Ausschluß der Bildung neuer Teilchen abzuscheiden.
Die Kautschukpolymerisation wird vorzugsweise durch Zusatz
eines Abbruchmittels beendet, wenn 60 bis 85$, vorzugsweise
70 bis 80$ des Monomeren polymerisiert sind, um niedrigen
Gel gehalt und kautschukartige Beschaffenheit in der Abscheidung zu gewährleisten. Der zu verwendende Anteil an polymerisationsmodifizierendem
Mittel oder Kettenabbruchmittel, z.B. eines Alkylmerkaptans, sollte die Gelbildung verhindern,
jedoch niedrig sein und im Bereich von 0,1 bis 0,3 Gew.-Teilen pro 100 Gew.-Teile Monomeres liegen, da ein Kautschuk
von hohem Molekulargewicht erwünscht ist. Dieser Kautschuk
sollte eine Mponey-Viskosität von wenigstens 70 bis 100 oder mehr (ML-4 bei 1000C) haben.
Die Polymerisation des Kautschuks oder die Uberpolymerisation
von Kautschuk auf den Harzteilchen wird gewöhnlich beim
gewünschten Umsatz durch Zusatz eines Abbruchmittels beendet,
wodurch der Katalysator zerstört und eine unerwünschte Polymerisation
während der ansehließenden Lagerung und/oder Handhabung,
z.B. Entfernung der restlichen Monomeren durch Strippen
mit Wasserdampf unter Vakuum, verhindert wird. Abschliessend sollte das Latexprodukt vor der Agglomerierung nach dem
Verfahren gemäß der Erfindung vorzugsweise filtriert werden.
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Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, den aus der ersten Stufe
erhalteneh Latex zu agglomerieren, um den Substratlatex mit
großen Teilchen zu bilden, oder die Coagglomerierung der Latices des Verstärkungsharzes und des Kautschuks vorzunehmen.
Hierzu gehört die geregelte Zugabe von Salz oder Alkohol, um einen Teil des Dispergiermittels zu destabilisieren oder auszufällen
(dieses Verfahren ist in erster Linie bei Latices anwendbar, die mit Fettsäureseifen hergestellt werden). Bei
einem anderen Verfahren, der sogenannten chemischen Agglomerierung, werden geregelte geringe Mengen von kolloidal
aktiven, hochmolekularen, wasserlöslichen Zusatzstoffen, z.B.
polymerisierter Vinylmethyl äther, dem Latex unter Erhitzen
und/oder gegebenenfalls mit salzartigen Elektrolyten zugegeben.
Bei den meisten dieser Verfahren ergeben sich jedoch im Produkt erhöhte Rückstände, insbesondere Elektrolytrückstände,
die schwierig zu entfernen sind,.und deren Anwesenheit im allgemeinen zu verringerter chemischer Stabilität des Endprodukts
führt. Stärker bevorzugt werden die mechanische Agglomerierung und die Gefrieragglomerierung, die beide keine
Zusatzstoffe erfordern und ein Produkt von höherer Reinheit ergeben.
Ein Latex wird mechanisch agglomeriert, indem er durch einen
Homogenisator oder eine Colloid.mühle gegeben wird, in der er
unter hohen Drücken von 35 bis 70 kg/cm oder mehr durch
kleine öffnungen geführt wird, wodurch er einer intensiven Scherwirkung unterworfen wird, die eine teilweise oder geregelte
Agglomerierung hervorruft. Der Latex kann einmal oder mehrmals durch die Apparatur gegeben werden, während die
Oberflächenspannung des Latex überwacht wird, um festzustellen,
wann der gewünschte Agglomerierungsgrad erreicht ist
(durch die Agglomerierung wird Dispergiermittel oder Seife frei, da für größere Latexteilchen weniger Seife erforderlich
ist). Der letztgenannte Anstiegdes Gehalts an freier Seife
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während der Agg3omerierung ruft Probleme hervor, wenn Verstärkungsharz
von sehr geringer TelJchengröße verwendet
wird.
Die Gefrieragg3 omerierung ist das bevorzugte Verfahren, da
es sieh durch Veränderung sowohl der Gef riertempeiratur al s
auch der Zeit, während der der gefrorene Zustand besteht 3
viel leichter steuern läßt* Wie in der USA-Patentschrift
3 033 42? und in dem oben genannten Artikel von 1TaIalay
beschrieben, wird ein Latex gefrieragglomeriert, indem er
mit einer gekühlten Metal !fläche, z=.B. einer rotierenden
Trommel, die bei einer Temperatur unterhalb des Gefrierpunktes des Latex, gewöhnlich im Bereich von etwa -30 bis
-300C, vorzugsweise etwa -15° bis -25°C gehalten wird, in
Berührung gebracht wird, wodurch die Walze eine Schicht von
festem, gefrorenem Latex aufnimmt. Diese gefrorene Schicht wird mit einem Schaber von der Trommel abgekratzt und einem
Gefäß zugeführt, wo es weiterhin im gefrorenen Zustand
bleiben kann, wenn eine zusätzliche Gefrierzeit erforderlich ist. Der Latex wird dann aufgetaut. Der aufgetaute Latex
hat im allgemeinen ein weißeres Aussehen als der ursprüngliche
Latex. Der Latex kann, obwohl dies nicht erforderlich ist, einmal oder häufiger zur Gefriertrommel zurückgeführt
werden, um eine stärkere Agglomerierung zu erreichen. Für
die Zwecke der Erfindung genügt im allgemeinen eine Agglomerierung
mit einmaligem Durchgang bei Gefriertemperaturen
von -JO bis -300C und Gefrierzeiten von einigen (1 bis 30)
Minuten. Bei Anwendung der Gefrieragglomerierung wird vorzugsweise
mit Fettsäureseifen und geringem Gelgehalt in der Kautschukphase gearbeitet.
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Der agglomerierte Latex muß Teilchen mit einem mittleren Durchmesser von wenigstens etwa 750 £ (Zahlenmittel) enthalten.
Besser ist ein mittlerer Durchmesser zwischen etwa 1000 und 3000 S, wobei ein mittlerer Durchmesser zwischen
etwa 1OpO und 2000 S "besonders bevorzugt wird. Der agglomerierte
Latex enthält gewöhnlich wenigstens einige wenige Teilchen mit einem Durchmesser bis 4000 S. oder mehr.
In der Coagglomerierungsstufe, in der ein Latex des harten, vernetzten Verstärkungsharzes mit dem Kautschuklatex gemischt
und das erhaltene Latexgemisch coagglomeriert wird, wird das Agglomerierverhältnis (Verhältnis der Größe der
agglomerierten Teilchen zur Größe der ursprünglichen Teilchen) erhöht, wenn ein Weichmachungsmittel oder Lösungsmittel
dem Latexgemisch vor der'Gefrieragglomerierung zugesetzt wird. Zahlreiche Kohlenwasserstoffe und andere
organische Lösungsmittel können für diesen Zweck verwendet werden, jedoch werden monomere vinylaromatische
Kohlenwasserstoffe, z.B. Styrol, besonders bevorzugt. Die Anwesenheit von etwa 20 bis 100 Gew.-$ (bezogen auf das
Gewicht des verstärkenden Harzes) des monomeren Weichmachungsmittels
im agglomerierten Latex kann bei der Berechnung der bei der anschließenden Überpolymerisation
von SAN zugesetzten SAN-Konomeren berücksichtigt werden.
Das Styrol wird hierbei für die Bildung des SAN-Harzes verbraucht, so daß eine mögliche Rückgewinnung von Monomeren
oder Lösungsmittel vor der Koagulierung und Isolierung des endgültigen SAN-auf-Kautschuk-Polymerisationsprodukts
weitgehend überflüssig wird.
Einflüsse der Teilchengröße Größe der Verstärkunpsharzteilchen
Die Größe der Verstärkungsharzteilchen hat einen großen Einfluß auf die Schlagzähigkeit der endgültigen ABS-Kunststoffmischung,
wobei die Schlagzähigkeit gering ist, wenn die Verstärkungsteilchen zu groß oder zu klein sind.
Dagegen übt die Größe der agglomerierten Substratlatex-
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teilchen einen großen Einfluß auf die ■Schmelzflußeigenschaften
der endgültigen ABS-Kunststoffmischung aus„ So
ist mit der Verwendung von Verstärkungsharzteilchen mit einem mittleren Durchmesser unter 150 & nur ein geringer
Vorteil'verbunden, und der Seifenbedarf ist hoch, so daß
sich Schwierigkeiten durch Freigabe von Seife ergeben, wenn der effektive mittlere Durchmesser der Latexteilchen
während der anschließenden Stufen des Prozesses größer wird. Bei etwa 150 £ ist ein Anstieg der Schlagzähigkeit ,
festzustellen. Verstärkungsteilchen bis 500 A oder 600 a haben die gleiche starke verbessernde Wirkung auf die
Schlagzähigkeit. Ein weiterer Anstieg der Verstärkungsteilchengröße im Bereich von 600 bis 800 A ergibt eine
etwas geringere Schlagzähigkeit, jedoch die gleiche oder eine bessere Schlagzähigkeit bei niedrigeren Kautschukanteilen,
als sie bei den bekannten Produkten erforderlich sind. Ferner treten be4- Größen der Verstärkungsteilchen
über etwa 800 bis 1000 2 Koagulierungsschwierigkeiten
während der Agglomerierung auf, die etwas erratisch und schv/ierig wirdo Die höchste Schlagzähigkeit wird mit
Verstärkungsteilchen mit einem mittleren Durchmesser zwischen etwa 200 und 400 S. erreicht, obwohl bei Verwendung
von Verstärkungsteilchen mit einem mittleren Durchmesser von 400 bis 600 ft die Bildung von ABS-Kunststoffmischungen
mit etwas besseren Schmelzflußeigenschaften auf Grund der erforderlichen niedrigeren Agglomerierverhältnisse begünstigt
werden kann. Bei höheren Agglomerierverhältnissen werden jedoch gleich gute Fließeigenschaften bei höherer
Schlagzähigkeit mit den besonders bevorzugten Verstärkungsteilchen
von 200 bis 400 2. Durchmesser bei den höheren
oben genannten Gewichtsverhältnissen von Kautschuk zu Verstärkungsharf. erreicht.
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-.26 -
Die Größe der Kautschukteilchen vor der Agglomerierung ist nicht besonders ausschlaggebend, jedoch ist ein
Unterschied zwischen der Größe (1) der Kautschukteilchen, die durch den Überpolymerisationsprozess gebildet werden,
und (2) den Kautschukteilchen, die beim Coagglomerierungsprozess verwendet werden, zu machen. Bei der Überpolymerisation
sind die Kautschukteilchen auf Grund des Wachstums während der Überpolymerisation größer als die Verstärkungsteilchen,
während die in der Coagglomerierungsstufe verwendeten Kautschukteilchen fast jeden passenden
mittleren Durchmesser unter 1000 a, vorzugsweise zwischen etwa 150 und 800 1 haben können. Kautschukteilchen mit
einer Größe von mehr als etwa 800 Ä sind wegen der niedrigen Polymerisationsgeschwindigkeiten unwirtschaftlich
und führen möglicherweise zu Koagulierung und/oder zu großen Teilchen im coagglomerierten Latex.
's/
Die Größe der agglomerierten Kautschuksubstratteilchen ist entscheidend wichtig. Wie bereits erwähnt, müssen
diese Substratteilchen, auf die das SAN-Harz aufzupfropfen ist, verhältnismäßig groß sein, damit die ABS-Kunststoffe
gute Schmelzflußeigenschaften haben. Die Schmelzflußeigenschaften von ÄBS-Kunststoffen, die Kautschuk/Harz-Substratteilchen
gemäß der Erfindung mit einem mittleren Durchmesser zwischen etwa 750 und 1000 Ä enthalten, sind
ebenso gut oder besser als bei bekannten ABS-Mischungen«
ABS-Mischungen, die Kautschuk/Harz-Substratteilchen gemäß der Erfindung mit einem mittleren Durchmesser zwischen
etwa 1000 und 3000 Ä, vorzugsweise zwischen etwa 1000 und 2000 α enthalten, haben jedoch erheblich bessere und zuverlässigere gute Schmelzflußeigenschaften als bekannte
ABS-Produkte und, was noch wichtiger ist, sie haben bessere Schmelzflußeigenschaften bei gleichzeitiger hoher
Schlagzähigkeit bei niedrigeren Kautschukanteilen
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(15 Gew»-$ oder darunter) als die ABS-Kunststoffe des
Standes der Technik.
Das Molekulargewicht der für die Herstellung der ABS-Kunststoffe
verwendeten SAN-Harze kann etwas variieren. Das Molekulargewicht der SAIHHarze■kann durch verschiedene Lösungsviskositätswerte, die sämtlich bei 25'0C "an
einer Lösung von etwa 1 g Harz in 10Ö ml Aceton mit einem
Oswald-Kapilla'rviskosimeter bestimmt werden, ausgedrückt werden. Die Punktviskositäten (point viscosities) Bei der
Standärdharzkonzentration sind als "Viskositäten der
verdünnten Lösung" ("dilute solution'viscosities", abgekürzt
als "DSV") bekannt und der"Wert, der durch Extrapolation der über einen Bereich von Harzkonzentratiqnen
erhaltenen DSV-Werte auf die Harzkonzentration Null erhalten
wird, ist als Grenzviskosität oder "intrinsic viscotiy" (abgekürzt ^1LV."), ausgedrückt in dl/g, bekannt.
Die Grenzviskosität der zur Herstellung der ABS-Kunststoff
e verwendeten SAN-Harze variiert -gewöhnlich zwischen etwa 0,3 und 0,7. Ähnliche Harze sind für die
Zwecke der Erfindung geeignet. ■
• -
Die überpolymerisierten SAN-Harze in den Produkten gemäß der Erfindung werden bewertet, indem die schlagzähmachende
Vormischung mixt Aceton bei 250C extrahiert und dann die
Viskosität der verdünnten Lösung oder die Grenzviskosität des löslichen Extrakts bestimmt wird. ·
Letzte Stufe ; SAM-Pfropfpolymerisation
Polyrnerisierte SAH-Monomere
In diese? Stufe wird ein SAN-Monomerengemisch von etwa .
40 bis 80 Gewo-?o eines monovinylarpmatischen Monomeren
(der oben genannten Art), z.B. Styrol, undetwa 60 ,bis
20 ,Gewo-^ eines Acrylsäurenitrils, vqrzugsweise.vVon. etwa
60 bis 75 Gew.r$.-Styrol und,.4O bis 25 Gew„-#-Acrylnitril^
verwendet. Als Acryüsäurenitril eignen sjch Acrylnitril
2 0 9 8 5 0 / 1 0 6 2 '■ : -'
- 2Ö -
selbst, das "bevorzugt wird, und α-methyl- oder a-äthylsubstituierte
Acrylnitrile, z.B. Methacrylnitril und Äthacrylnitril. In gewissen !"allen können, obwohl dies
nicht bevorzugt wird, geringe Mengen anderer Monomerer,
z.B. Methylraethacrylat, zusätzlich verwendet werden, jedoch
sollten diese Mengen unter etwa 20 Gew.-^ des Gesamtgemisches
gehalten werden« Bevorzugt als SAN-Monomere werden Styrol und Acrylnitril in den oben genannten bevorzugten
Anteilen.
Verfahren
Der agglomerierte Substratlatex wird in dieser Stufe mit
Wasser, den SAN-Monomeren, falls erforderlich zusätzlicher
Seife und/oder zusätzlichem wasserlöslichem, freie Radikale bildenden Katalysator, vorzugsweise einem Redox-Katalysator,
und anderen Polymerisationshilfsstoffen, z.B. Puffern, Chelatbildnern usw. zus,ammengegeben. Die Anteile dieser
Materialien werden so gewählt, dass die Abscheidung eines hellfarbigen SAN-Har?es auf den Latexteilchen begünstigt und
keine Bildung neuer Harzteilchen ausgelöst wird. Auch hier gelten die Grundsätze des USA-Patents 2 520 959. Die Polymerisation
wird in einem geschlossenen Gefäss bei einer Temperatur von etwa 30 bis 85 C, vorzugsweise zwischen etwa
50 und 80 C, durchgeführt. Sie wird vorzugsweise fortgesetzt,
bis praktisch das gesamte monomere Material polymerisiert ist.' »In Fällen, in denen ein niedrigerer Umsatz
erreicht wird, sollten die nicht umgesetzten monomeren Materialien entfernt werden. Dies geschieht vorzugsweise
durch Wasserdampfdestillation unter Vakuum. Während einer Polymerisationsreaktion, die bei einer Temperatur am oberen
Ende des oben genannten Temperaturbereichs durchgeführt
wird, kann es zweckmässig sein, im Verlauf der Reaktion zusätzliche
Katalysatormengen zuzugeben, um einen hohen Umsatz sicherzustellen. ;Ebenso kann es zweckmässig sein, im
Verlauf der Reaktion zusätzliche Katalysatormengen zuzugeben, um einen hohen Umsatz sicherzustellen. Kben.so kann es zweck-
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massig sein, zu Beginn der Reaktion nur einen Teil der Monomeren einzusetzen und den Rest während der Reaktion
portionsweise oder kontinuierlich zuzusetzen. Wenn nicht umgesetzte Monomere vom Latexprodukt entfernt werden müssen,
ist es gewöhnlich zweckmässig, den Latex auf etwa 90 C zu
erhitzen, um den Katalysator zu zerstören, und dann zusätzliches Dispergiermittel und/oder ein Schaumverhütungsmittel
zuzugeben, um zu gewährleisten, dass der Latex während der Entfernung der Monomeren durch Strippen stabil bleibt. Als
letzte Stufe vor der Koagulierung sollte der Latex zur Entfernung von nicht dispergierten Feststoffen filtriert werden.
Die Vormischung des schlagzähmachenden Mittels für ABS-Kunststoffe
wird zuweilen auch bewertet, um das "Pfropfverhältnis"
(abgekürzt "G" gleich "graft ratio"), d.h. das Gewichtsverhältnis des in Aceton unlöslichen SAN-Gehalts zum ursprünglichen
Gesamtgewicht des Kautschuks (in Aceton unlöslich) in der Probe des schlagzähmachenden Mittels zu bestimmen. Dieser
Wert variiert ziemlich weit von etwa 0,2 bis 1,0 oder höher vermutlich in Abhängigkeit von dem Anteil der SAN-Monomeren,
die durch primäre Valenzbindungen oder Aufpfropfung an den
Butadienkautschuk tatsächlich gebunden v/erden. In den schlagzähmachenden Produkten gemäss der Erfindung ist das vernetzte
Verstärkungsharz in Aceton unlöslich. Das Gewicht des unlöslichen, vernetzten Verstärkungscopolymerisats muss abgezogen
werden, um das Verhältnis von aufgepfropftem überpolymerisiertem SAN zu erhalten. Die hier genannten Werte des
Pfropfverhältnisses schliessen jedoch das Verstärkungsharz ein, falls nicht anders angegeben.
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Das endgültige Latexprodukt wird dann durch Zusatz von Salz/ Säure, Alaun, !Calciumchlorid oder beliebigen anderen
Koagulierungsmitteln koaguliert, wobei eine Aufschlämmung von grobkörnigen Harzteilchen in Wasser erhalten wird, die
durch Filtration, Waschen und Trocknen, vorzugsweise in einem Vakuumofen bei Temperaturen unter etwa 1000C, aufgearbeitet
werden kann.
Dieses getrocknete Produkt ist die schlagzähmachende Vormischung, die mit zusätzlichem SAN-Harzpulver gemischt werden
kann. Dies kann durch Mischen der pulverförmigen getrockneten
Harze in einem Innenmischer geschehen, jedoch erfolgt die Vermischung viel wirksamer in der Polymeranlage
durch Mischen der wässrigen Aufschlämmung der koagulierten Vormischung mit einer ähnlichen wässrigen Aufschlämmung eines
keinen Kautschuk enthaltenden SAN-Harzes und anschliessende
Aufarbeitung der erhaltenen gemischten Aufschlämmung in der beschriebenen Weise. Bei beiden Mischmethoden muss das Harzgemisch
unter der Einwirkung von Scherkräften bei Temperaturen zwischen etwa I55 und 2040C, vorzugsweise V\J>
und 177°C, mastiziert werden, um in die verschmolzene, plastizierte und
homogenisierte Form gebracht zu werden, in der es hohe Schlagzähigkeit
undvgute Schmelzflusseigenschaften aufweist.
Die endgültigen ABS-Kunststoffgemische gemäss der Erfindung
können etwa 5 bis 25 Gew. -fo Kautschuk, bezogen auf den Polymergehalt
insgesamt, enthalten. Im allgemeinen wird vorzugsweise die geringste Kautschukmenge verwendet, die mit der
gewünschten Schlagzähigkeit des Produkts im Einklang ist.
209850/ 1062
.Da das neue schlagzähmachende Mittel für ABS-Kunststoffe
bedeutend wirksamer ist und gleiche oder bessere Schlagzähigkeiten bei niedrigeren Kautschukanteilen als bei den bekannten
ABS-Kunststoffen ergibt, wird für die ABS-Mischungen
gemäss der Erfindung ein Gehalt an der verbesserten schlagzähmachenden
Vormischung bevorzugt, der einem Kautschukgehalt zwischen etwa 10 und 18 Gew.-% entspricht, bezogen auf
den Polymergehalt insgesamt. Zur Steigerung der Beständigkeit gegen Abbau durch Umgebungseinflüsse wird in vielen Fällen
für die ABS-Mischungen gemäss der Erfindung ein Gehalt an verbesserter schlagzähmachender Vormischung bevorzugt, der einem
Kautschukanteil von nur etwa 10 bis 15 Gew.-$>
entspricht.
Wie dies für ABS-Kunststoffe normal ist, werden den Produkten gemäss der Erfindung im allgemeinen die üblichen Anteile an
farbgebenden Stoffen, Pigmenten, Stabilisatoren, Antioxydantien, Antistatika und anderen üblichen Zusatzstoffen für ABS-Kunststoffe
zugesetzt.
Proben von erfindungcgemässen Mischungen und Vergleichsmischungen werden nach einem Standardverfahren hergestellt.
Die Mischungen werden durch Pressen zu Probeplatten für den Zugversuch gemäss ASTM verarbeitet, um Proben für die
physikalische Erprobung zu erhalten.
Das gemischte pulverförmige Produkt wird, mit den Mischungsbestandteilen
auf einem Standard-Zweiwalzenmischer für Kunststoffe im Laboratoriumsüiaßstab, dessen ölbeheizte Walzen
von 3 0,2 cIn Durchmesser bei etwa 15^ C gehalten werden und
209850/10G2
sich mit unterschiedlicher Geschwindigkeit von 15/20 UpM drehen, zusammengeknetet. Die Mischung wird nach der Bildung
. des Fells -auf der hinteren Walze 4 Minuten geknetet, wobei
das Fell wiederholt abgeschnitten und wieder aufgegeben wird, um zu gewährleisten, dass sie homogen und vollständig plastiziert
ist.
Die hier genannten Izod-Kerbschlagzähigkeiten wurden gemäss
ASTM D-256-56 ermittelt. Die Zugfestigkeit, Dehnung und
anderen physikalischen Eigenschaften wurden ebenfalls nach
ASTM-Methoden bestimmt, die für ABS-Kunststoffe genormt
wurden.
Dieser Test wird gemäss ASTMD 12^8-70 bei 225°C unter einer
Belastung von 8 640 g durchgeführt. Hierzu wird ein mit konstanter Belastung arbeitendes Rheometer verwendet, bei dem
eine Harzprobe in einen Zylinder, der auf die vorgeschriebene Temperatur erhitzt ist, unter einen Kolben gegeben, der die
vorgeschriebene Belastung ausübt. Das Gewicht des Harzes, das durch eine Düse in 10 Minuten ausfliesst, wird als "Schmelz-
2 0 flussindex" oder "Schmelzindex" genommen.
Beispiel 1 Herstellung des Verstärkungsharzlatex
Ein Gemisch von Styrol und Divinylbenzol wird unter Verwendung
der folgenden Materialien bei 100C polymerisiert:
2 ü 9 B G 0 / 1 0 (J 2
Kaliumoleat 5 Gew.-Teile
K2HPO^ (Puffer) 0,2 "
Eisen(II)-dinatriumsalz von Äthylendiamintetraessig-
säure (Chelatbildner) · 0,001
Natriumformaldehyd-
tl
sulfoxylat
Diisopropylbenzolhydroperoxyd
Redox-Katalysator
0,15 0,17
Styrol 10 "
Divinylbenzol 0,15 "
10 Wasser 180,0 "
Das Reaktionsgefäß mit Inhalt v/ird einige Stunden in
einem konstant bei 10 C gehaltenen Bad über Kopf gedreht. Das Gefäß wird dann aus dem Wasserbad genommen. Etwa
99% der Monomeren sind durch die Kraft des Redox-Polymerisationssystems
und den hohen Seifengehalt polymerisiert worden, wobei ein Latex, dessen Teilchen einen
mittleren Durchmesser von etwa I50 δ haben, gebildet worden
ist.
0,2 Gew.-Teile eines Alkylmercaptans und 100 Gew.-Teile
flüssiges monomeres Butadien-1,3 werden dann eingespritzt,
worauf das Gefäß wieder für einige Stunden in das Wasserbad gegeben wird, das bei 100C gehalten wird. Bei diesem
Versuch ist 'der Zusatz von Seife oder Katalysator nicht notwendig. Bei Beendigung der Reaktion sind -etwa 70 fo des
Butadien-1,3 polymerisiert , wobei ein Latex des Polymerprodukts
gebildet worden ist. Das nicht umgesetzte Butadien wird entfernt und eine Probe des Latexprodukts einer
Standard-Seifentitrationsmethode unterworfen. Der berechnete
209850/ 1062
mittlere Durchmesser der Impfharzteilchen, die aus einem
mit Kautschuk umhüllten Styrol-Divinylbenzol-Copalymerisat bestehen,'beträgt etwa 350 Ά. Bei diesem Produkt beträgt das
Gewichtsverhältnis von Kautschuk zu Harz etwa 7:1.
5 Gefrieragglomerierung'
Der aus der ersten Stufe erhaltene Latex, der das mit
Kautschuk überpolytnerisierte Harz enthält, wird dann der Gefrieragglomerierung bei -20 bis -25°C unterworfen, wobei
er etwa 5 Minuten im gefrorenen Zustand gehalten wird. Nach dem Auftauen xvird eine Probe des Latex erneut einer Seifentitration
unterworfen. Ein mittlerer Durchmesser (Zahlenmittel) der agglomerierten, mit Kautschuk umhüllten Latexteilchen
zwischen etwa 1 000 und 1 100 S wird ermittelt.
SAN-- Pfropf- und -Uberpolymerisation
Diese Stufe wird mit der folgenden Rezeptur durchgeführt:
Über dem agglomerierten Latex 50 g Polybutadien enthaltend 7 g Styrolcopolymerteliehen
Wasser ' 150 Gew.-Teile
Dextrose O»55
20 DiisopropyIbenzoIhydroperoxyd 0,JO
Acrylnitril 15»8
Styrol 34,2
Alkylmercaptan als modifizierendes
Mittel · 0»26
7 0 9 0 5 0/1062
ORIGINAL INSPECTED
Das Mercaptan wird in den vorgemischten Monomeren gelöst.
Die erhaltene Lösung wird in gleichmäßiger Menge, die ungefähr der Polymerisationsgeschwindigkeit entspricht,
in das Polymerisationsgefäß gepumpt. Das Reaktionsgemiseh wird bei etwa 60 C gehalten. Bei Beendigung der Reaktion
wird festgestellt, daß mehr als 95% el ei* Monomeren polymerisiert
worden sind und ein Latex gebildet worden ist. Dann werden 5 Gew.-Teile eines Antioxydans für Kautschuke
(in Form einer wässrigen Emulsion) pro 100 Gew.-Teile
XO des im Produkt einpolymerisierten monomeren Butadiens
zugesetzt. Die erhaltene gemischte Emulsion wird gerührt, bis sie homogen ist, worauf eine Lösung von Calciumchlorid
als Koagulierungsmittel zugesetzt wird, wodurch die Latexfeststoffe ausgefällt werden. Die erhaltene
körnige Aufschlämmung wird filtriert und der Filterkuchen
mit Wasser gewaschen und in einem Vakuum-Wärmeschrank bei 50°C getrocknet. Dieses trockene Produkt enthält etwa
45 Gew.-% Polybutadienkautscb.uk.
Das erhaltene trockene Produkt wird dann als Pulver mit einer körnigen Form eines Styrol-Acrylnitril-Copolymerisats
(31 Gew.-% Acrylnitril, Grenzviskosität etwa 0,5)
in solchen Mengen gemischt, daß PuIvergemisehe mit durchschnittlich
etwa 12, I5 und 18 Gew.-Teilen Polybutadien
pro 100 Gew.-Teile Gesamtpolymerisat erhalten werden. Entsprechende Vergleichsmischungen werden in ähnlicher
Weise und mit den gleichen Materialien, jedoch ohne den aus dem Styrol-DiVinylbenzol-Copolymerisat bestehenden
Impfharzlatex hergestellt. Alle Mischungen enthalten außerdem 1 Gew.-Teil Stearinsäure pro IOO Gew.-Teile
Gesamtpolymerisat. Die Pulvergemi«ehe v/erden 4- Minuten
bei 154 C auf dem Walzenmischer geknetet. Aus den erhaltenen
Walzfellen werden ASTM-Prüfplatten für den Zugversuch
5 M:
gepreßt.
gepreßt.
such 5 Minuten bei 1770C in einer AfiTM-St-andaräform
2 0 9 8 Ii 0/106?
- 56 -
Aus den Probeplatten für den Zugversuch werden 3,2 mm
dicke Standardprüfstäbe für die Ermittlung der Izod-KerbSchlagzähigkeit
geschnitten. Ferner wird die Zugfestigkeit an der Streckgrenze für jede Probe bestimmt.
Die folgenden Ergebnisse werden erhalten:
Polybutadien*
Izod-Kerbschlagzähigkeit
(200C),
(200C),
mkg/25,4 mm
Kerbe
Kerbe
Zugfestigkeit an der Streckgrenze, kg/cm2
Erfindungsgemäße
Mischungen mit
Impfharz
Mischungen mit
Impfharz
Io ABS-Vergleichsmischungen,
ohne Impfharz
ohne Impfharz
12
15 18
15 18
0,69-0,83
1,38-1,52
1,66-1,8
1,38-1,52
1,66-1,8
0,28-0,41
0,55-0,69
0,69-0,83
0,55-0,69
0,69-0,83
387 330 302
436
394 352
* Gewichtsteile Kautschuk pro 100 Gew.-Teile Gesamtpolymerisat
Diese Werte lassen eindeutig eine sehr starke und bedeutende Steigerung der Wirksamkeit der Kautschukphase in den erfindungsgemässen
Gemischen durch die Verwendung der Verstärkungsharzteilchen erkennen. Es ist bemerkenswert, dass
bei einem Kautschukanteil von 18 Gew.-% die erfindungsgemässe
Mischung mehr als die doppelte Izod-Kerbschlagzähigkeit der
Vergleichsmischung bei gleichem Kautschukgehalt aufweist. Bemerkenswert ist ferner, dass die 12 Gew.-% Kautschuk enthaltende
Mischung gemäss der Erfindung eine ebenso hohe Izod-Kerbschlagzähigkeit
wie die übliche ABS-Standardmischung mit 18 Gew.-fo Kautschuk hat. Dies ermöglicht eine Senkung der
für hohe Schlagzähigkeit erforderlichen Kautschukkonzentration um ein Drittel (oder, bezogen auf die Konzentration
in der erfindungsgemässen Mischung, eine Senkung um 50 %).
2 0 9 8 5 0/1062
Eine weitere Herabsetzung des Kautschukanteils auf 5 bis 10
Gew.-Teile pro 100 Gew.-Teile Gesamtpolymerisat ist möglich, wenn ABS-Kunststoffe mit niedriger bis mittlerer Schlagzähigkeit
hergestellt werden.
BeispieJ 2
Bei dem in Beispie]- 1 beschriebenen Verfahren wurde ein etwas zu hoher Kautschukantei] verwendet, um die Erfindung
am besten zu veranschau] icheri. Der Versuch wird wiederholt, wobei a]s Ausgangsmateria] ein vernetztes Styrol Diviny]benzo]-Copo]ymerisat
(1,5 Gew.-Teile Diviny]benzol/
]00 Gew.-Teile Styrol) in Form eines Latex, der Teilchen mit einem mittleren Durchmesser von "\&J A enthält, verwendet
wird. Die erste Stufe der Uberpolymerisation des Kautschuks
auf das Harz wird bei GewichtsVerhältnissen von 10:1,
5:Ii 3,33:1 bzw. 2,5:1 und mit Umsätzen von 92 bis 98$
durchgeführt. Die als Substratvorstufe erhaltenen Latices · werden auf die in Beispiel 1 beschriebene V/eise mit unterschiedlichem
Erfolg gefrieragglomeriert, wie die abnehmende Teilchengröße bei steigendem Gehalt an verstärkendem Harz
in den agglomerierten Substrat!atices zeigt. Die Pfropfpolymerisation
mit SAN ( etwa 31 Gew.-% Acrylnitril,
Grenzviskosität etwa 0,5) wird so durchgeführt, daß Produkte erhalten werden, die nahezu gleiche Anteile von Kautschuk
(abzüglich Verstärkungsharz) und SAN (abzüglich Verstärkungsharz)
enthalten.
Die getrockneten und coagulierten Produkte werden als Pulver
mit kautschukfreiem SAN-Harz (Grenzviskosität etwa 0,5) in
solchen Mengen gemischt, daß sich ein Kautschukgehalt von
10, 12 bzw. 15 Gew.-%, bezogen auf den Gesamtpolymergehalt,
ergibt. Die erhaltenen ABS-Kunststoffmischungen haben die
folgenden Eigenschaften:
209850/1062
2223136
Styro3-
mit Kaut-
agg3o- Kaut-
ABS-Kunststoffe
harzteil- chen A |
schuk um- hü3 3te o Tei3.chen A |
merier- te Teil chen A |
schuk/ Harz- Gew. - Verhält- nis . |
Kaut- sehuk- ge- halt * |
IZOD- Kerb- sch3ag- zähig- keit, mkg/ 25,4mm |
Schmelz index |
3 67 | 390 | 3 020 ca | . 3.0:3 | 15 | 0,87 | 3,9 |
3 67 | 390 | 3 020 ca | . 30:3 | 32 | 0,59 | 8,8 |
3 67 | 390 | 3020 ca | . 30:3 | 30 | 0,29 | 34.3 |
3 67 | 320 | 76O | 5:1 | 35 | 0,75 | 0,6 |
3 67 | 520 | 760 | 5:1 | J2 | 0,44 | 6,0 |
3 67 | 320 | 76O | 5:1 | 30 | 0,25 | 9,6 |
3 67 | 280 | 58O | 3,33:3 | 15 | 0,65 | 0,3 |
167 | 280 | 580 | 3,33:3 | 32 | 0,346 | 2,6 |
3 67 | 280 | 58O | 3,33:3 | 30 | 0,22 | 6,4 |
3 67 | 260 | 485 | 2,5:1 | 15 | 0,5 | 0,2 |
3 67 | 260 | 485 | 2,5:1 | 32 | 0,36 | 0,6 |
3 67 | 260 | 485 | 2,5:1 | 30 | 0,26 | 4,1 |
.-Jö Kautschuk, bezogen auf das Gesamtgewicht des
Po3ymerisats.
Die vorstehenden Werte veranschau3ichen deutlich die nachtei3igen
Einflüsse einer zu großen Menge des Verstärkungsharzes (d.h. niedriges Verhä3tnis von Kautschuk zu Harz).
Mit steigendem Harzanteil wird die mitt3ere Größe der agglomerierten
Kautschukteilchen geringer, bedingt wahrscheinlich
durch zu vie3 Seife, und g3eichzeitig werden die Schmelzf3ußeigenschaften
der ABS-Kunststoffmischung stark verschlechtert.
Zu bemerken ist ferner, daß die IZOD-KerbschJagzähigkeit
unterhalb eines Gewichtsverhä3tnisses von Kautschuk zu Verstärkungsharz von 5:3 ebenfa3.1s geringer ist,
209850/ 1062
Diesvorstehenden Werte zeigen ferner, daß die agglomerierten
ο Teil chen^ aus Kautschuk und Harz größer a]s etwa 750 A sein
so]]ten, wobei vie] bessere Ergebnisse erhalten werden,
ο wenn die agglomerierten Teilchen größer als etwa 1000 A sind.
ADs Ergebnis der vorstehend beschriebenen Versuche wird eine
weitere Reihe von Produkten auf Basis etwas kleinerer Anteile des Verstärkungsharzes und etwas größerer Verstärkungsharzteilchen
hergestellt.
Der Verstärkungsharzlatex wird unter Verwendung einer Rezeptur
ähnlich der von Beispiel 1 durchgeführt, wobei jedoch der Anteil des Kaiiumo]eats verringert wird, · und 2,50 Gev/.-Teile
Allylmethacrylat anstelle von Divinylbenzol verwendet
werden. Gebildet wird ein Latex, der Teilchen mit einem
ο
mittleren Durchmesser von 195 A enthält. Ein weiterer Anteil von Styrol, das 2,5 Gew.-Teile Allylmethacrylat pro 100 Gew.-Teile Styrol enthält, wird zugesetzt und die Polymerisation erneut begonnen, um die Teilchen weiter zu vergrößern. Der endgültige Latex des vernetzten Styrol-Al IyImethacrylat-Copolymerisats enthält Teilchen mit einem mittleren Durch-
mittleren Durchmesser von 195 A enthält. Ein weiterer Anteil von Styrol, das 2,5 Gew.-Teile Allylmethacrylat pro 100 Gew.-Teile Styrol enthält, wird zugesetzt und die Polymerisation erneut begonnen, um die Teilchen weiter zu vergrößern. Der endgültige Latex des vernetzten Styrol-Al IyImethacrylat-Copolymerisats enthält Teilchen mit einem mittleren Durch-
o
messer von 447 A. Butadien-!,3* das 0,2 Gew.-Teile eines Alkylmerkaptans pro 100 Gew.-Teile Butadien enthält, wird zugesetzt, worauf die Polymerisation erneut für einige Stunden weitergeführt wird bis etwa 82,55« des Butadiens polymerisiert sind. Zu diesem Zeitpunkt haben die Latex-
messer von 447 A. Butadien-!,3* das 0,2 Gew.-Teile eines Alkylmerkaptans pro 100 Gew.-Teile Butadien enthält, wird zugesetzt, worauf die Polymerisation erneut für einige Stunden weitergeführt wird bis etwa 82,55« des Butadiens polymerisiert sind. Zu diesem Zeitpunkt haben die Latex-
o teilchen einen mittleren Durchmesser von etwa 990 A. Dieser
Latex wird auf die in Beispiel 1 beschriebene Weise gefrieragglomeriert,
wobei ein agglomerierter Latex erhalten wird,
ο dessen Teilchen einen mittleren Durchmesser von etwa 14;5O A
haben (Agglomerierverhältnis 1,45). Die erhaltenen Substratfeststoffe
enthalten etwa 9*86 Gew.-Teile Verstärkungsharz
pro 100 Gew.-Teile Polybutadien auf Trockenbasis. SAN wird dann auf die Substratlatexteilchen in ähnlicher V/eise, wie
20 9 850/1062
2223Ί86
im vorstehenden Beispie] beschrieben, pfropfpolymerisiert,
wobei ein Latexprodukt erhalten wird, das auf Basis trockener Feststoffe 50 Gew.-Teile Kautschuk, 5,98 Gew.-Teile Verstärkungsharz
und etwa 45,2 Gew.-Teile SAN-Pfropfcopolymerharz
enthält (Grenzviskosität des SAN-Copo]ymerisats etwa 0,5i etwa 31 % Acrylnitril; Pfropfverhältnis 0,62).Die durch
Coagulierung und Trocknen des letztgenannten Latexprodukts
erhaltenen trockenen Feststoffe werden als Pulver mit SAN-Copolymerisat
(Grenzviskosität etwa 0,5) in solchen Mengen gemischt,daß endgültige Mischungen erhalten werden, die
15, 12 bzw. 10 Gew.-Teile Kautschuk pro 100 Gew.-Teile
Polymergehalt insgesamt enthalten. Die erhaltenen ABS-Kunststoffmischungen
haben die folgenden IZOD-Kerbschlagzähigkeiten und Schmelzflußeigenschaften:
Kautschuk
Teile/l 00
Teile Gesamtpolymerisat
Teile/l 00
Teile Gesamtpolymerisat
IZOD-Kerbschlagzähigkeit,
mkg/25,^ mm
Kerbe
mkg/25,^ mm
Kerbe
Schmelzindex
Zugfestigkeit an der Streckgrenze, kg/crn2
15
12
10
12
10
1,01
0,51 0,21
39,2 24,7
387 4^7
475
Bemerkenswert sind die verhältnismäßig hohen Schmelzindexwerte
für die Mischungen, die 15 und 12 Gew.-Teile Kautschuk
enthalten. Diese Mischungen, insbesondere die Mischung mit 15 Teilen Kautschuk, vereinigen in sich hohe Schlagzähigkeit
und verhältnismäßig hohe Schmelzindexwerte, ein Zeichen,
daß es erwünscht ist, Kautschukteilchen zu verwenden, deren
mittlerer Durchmesser größer als etwa 1000 X ist. Die
Mischung, die .10 Gew.-Teile Kautschuk enthält, hat eine
mäßige Schlagzähigkeit und einen hohen Snhmelzindex und
läßt sich sehr leicht verarbeiten. Es ist nicht bekannt, ob eine Pfropfung zwischen dem Kautschuk und dem verstärkenden
>09850/ 1 062
Styrol-A3 IyImethacrylat-Copolymerisat bei einem dieser
Produkte stattfand, jedoch lassen dieser Versuch und andere Versuche' erkennen, daß diese Pfropfung stattfinden und
vorteilhaft sein kann.
Beispiel 3
Beispiel 3
Auf die in Beispiel 2 beschriebene Weise wird ein Verstärkungsharzlatex
unter Verwendung eines Gemisches von Styrol und 1,5 Gew.-Teilen Divinylbenzol pro 100 Gew.-Teile
Styrol hergestellt. Die Polymerisation wird zunächst so
durchgeführt, daß ein Harzlatex gebildet wird, der Teilchen
ο mit einem mittleren Durchmesser von 330 A enthält. Ein
Teil dieses Harzlatex wird für die Herstellung eines Produkts durch Uberpolymerisation von Butadien, Agglomerierung
und Aufpfropfung von SAN-Monomeren verwendet. Der Rest des
gleichen Latex wird in einer zweiten Polymerisation mit dem gleichen Gemisch von Styrol und Divinylbenzol verwendet,
wobei die Latexteilchen vergrößert werden, bis sie einen
- ο mittleren Durchmesser von etwa oOO A haben. Dieser Latex
mit den größeren Teilchen wird ebenfalls für die Herstellung
eines anderen ähnlichen Produkts durch Uberpolymerisation
von Butadien, Agglomerierung und Aufpfropfung von
SAN-Monomeren verwendet. In der folgenden Tabelle sind die Teilchengröße des Verstärkungsharzes, die Größe der mit
Kautschuk umhüllten Teilchen, die Größe der agglomerierten
kautschukartigen Substratteilchen, das Mengenverhältnis von
Harz zu Kautschuk, die IZOD-Kerbschlagzahigkeit und die
Schmelzindexwerte der beiden Produkte angegeben.
038 50/10S.2
T a b e 3 1 e
I | O | Kautsühuk- | Verstär- | mit Kaut | Kaut | Größe | ABS-Kunststoff- | schuk | SAN | IZOD- | Schmelz |
βΓ-haJ >;(1 ) | kur.gsharz, | schuk um | schuk/ | der | mischung, Gew. | U Λ IN | kerb- | index | |||
10 | ' O Λ |
hüllte | Harz- | agglo | Teile | schlag- | |||||
'Π O |
rt | Teilchen | Verhält- | merier | V | 50 | zähig- | ||||
ο A |
nis 1.Stufe |
ten Sub- strat- tgilchen |
stär- kungs- harz |
50 | 44 | keit mkg/ 25,4 mm |
|||||
50 | 44 | ||||||||||
50 | 44 | ||||||||||
■i 3 | 330 | 670 | 10:1 | 337Ο | 7,97 | 50 . | 47 | 3,33 | 10,8 | ||
32 | 330 | 67Ο | 10:1 | 337Ο | 7,97 | 50 | 47 | 0,5 | 37,4 | ||
10 | 330 | 67Ο | 10:1 | 337Ο | 7,97 | 47 | 0,235 | 22,1 | |||
15 | βοο | 336Ο | 10:1 | I8OO | 7,56 | 0,41 | 34,3 | ||||
;; 2 | 600 | Ι36Ο | 10:1 | I8OO | 7,56 | 0,32 | 20,8 | ||||
.-· 0 | 600 | Ι36Ο | 10:1 | 3 800 | 7,56 | 0,22 | ' 25,7 | ||||
(1) Gew.-%, bezogen auf Gesamtpolymerisat
Es ist zu bemerken, daß die vorstehenden Mischungen sich nur in der Größe des Verstärkungsharzes, der Größe der
mit Kautschuk überpolymerisierten Teilchen und der agglomerierten
Substratteilchen unterscheiden. Die Kunststoffmischungen, die die größeren kautschukhaltigen Teilchen
enthalten, haben eine niedrigere Schlagzähigkeit bei gleichen Kautschukgehalten, aber die Schmelzindexwerte sind
etwas besser, insbesondere bei den Kautschukgehalten von
10 und 12 Teilen. Wenn die Agglomerierungsstufe ausgelassen und die SAN-Pfropfpolymerisation direkt auf einem Produkt
durchgeführt wird, das in einer ähnlichen ersten Stufe, jedoch unter sonst gleichen Bedingungen und mit gleichen
Mengenanteilen hergestellt worden ist,.aus Kautschuk-auf-Harz
besteht und eine Teilchengröße von lj!>60 S hat, werden
ABS-Kunststoffmischungen mit folgenden Eigenschaften erhalten:
Kautschukgehalt
Teile pro 100
Teile Gesamtpolymerisat
Teile pro 100
Teile Gesamtpolymerisat
Izod-
Kerbschlagzähigkeit mkg/25,4 mm
Sehmelzindex
Zugfestigkeit an der Streckgrenze, kg/cm
15
12
10
12
10
0,152 0,166 0,041
8,2
16,2
19,7
16,2
19,7
415 445 477
Die drastisch niedrigere Schlagzähigkeit läßt erkennen, daß entvjeder (l) die Bedeckung der verstärkenden Harzteilchen
durch Kautschuk mit Agglomerierung besser ist als ohne Agglomerierung oder (2) daß es wichtig ist, Kautschukteilchen
zu bilden, die viele Harzteilchen und nicht nur ein Harzteilchen enthalten. Bemerkenswert ist ferner, daß
die Schmelzindexwerte etwas schlechter sind als bei vergleichbaren Produkten, die durch Agglomerierung hergestellt
worden sind.
209 850/1063 .
Die Uberpolymerisation von Kautschuk auf Harz wird durch
das alternative Coagglomerierverfahren ersetzt, bei dem man einen Latex des Verstärkungsharzes und einen Latex
des Pol^ybutadienkautschuks mischt, Styrolmonomeres in
einer Menge von etwa 50 Gew.%, bezogen auf das Gewicht
des Styrolcopolymerisats, als Lösungsmittel oder Quellmittel zusetzt, um die Agglomerierung zu verbessern und
das Latexgemisch der Gefrieragglomerierung in der oben beschriebenen Weise unterwirft. Die Verstarkungsharzteilchen
werden aus einem Gemisch von 100 Gewichtsteilen Styrol und 1,5 Gewichtsteilen Divinylbenzol hergestellt. Die erhaltenen
Verstarkungsharzteilchen haben einen mittleren Durchmesser von etwa 195 A. Ferner werden andere ähnliche Harzlatices
hergestellt, die Teilchen mit einem mittleren Durchmesser von 447 8 bzw. 600 8 enthalten. Der Polybutadienkautschuklatex
wird ebenfalls durch übliche Polymerisation in wäßriger Emulsion unter Verwendung von Kaliumoleatseife
und etwa 0,2 Gewichtsteilen eines modifizierenden Alkylrnercaptans pro 100 Gewichtsteile des eingesetzten
Butadien-1,3 hergestellt. Der erhaltene Kautschuklatex
enthält etwa 40 Gew.% Gesamtfeststoffe und Latexteilchenmit
einem mittleren Durchmesser von etwa 255 ^· Der letztgenannte
Latex wird mit jedem der Harzlatices und mit monomerem Styrol in der halben Gewichtsmenge des Styrolharzes
gemischt. Das erhaltene Latexgemiseh wird durch Gefrieren in der oben beschriebenen Weise coagglomeriert. Diese Gefrieragglomerierung
hat folgende Ergebnisse:
209850/ 1062
Versuch Verstärkungsharz Kautschuk/Harz- Größe der Nr. g Gewichtsverhält- agglome-
nis rierten
Latexteilchen, A
863 195 6,6:1 915
862 193 5:1 790 865 447 6,6:1 1200
864 600 6,6:1 2220
Die vorstehend beschriebenen coagglomerierten Kautschukr
substratlatices werden dann mit SAN. (etwa J51 % Acrylnitril,
Grenzviskosität etwa 0,5) in wäßriger Dispersion in der
oben beschriebenen Weise übei'polymerisiert, wobei schlagzähmachende
Vormischungen erhalten werden, die das Verstärkungsharz, den Kautschuk und das SAN-Harz in den nachstehend genannten
Anteilen enthalten. Das nach der Coagglomerierung im Latex verbliebene Styrolmonomere- nrird als Teil der in
die SAN-Polymerisationsstufe eingesetzten SAN-Monomeren
berücksichtigt. Die getrockneten Vormischungen werden durch Mastizieren mit kautschukfreiem SAN (Grenzviskosität
etwa 0,5) gemischt, wobei .ABS-Kunststoffe mit folgenden Eigenschaften erhalten werden: .
209850/ 1062
PO O CO OO
Versuch Nr. |
Harz | Kautschuk | SAN | Pfropfver hältnis |
Kautschuk | Izod-Kerbschlag- zähigkeit mkg/25,4 mm |
Schmelz index * |
Zugfestigkeit an der Streckgrenze, kg/cm |
# |
863 | 7,5 | 50 | 53 | 0,71 | 15 | 1,02 | 3,2 | 406 | |
12 | 0,662 | io,7 | 436 | ||||||
10 | 0,423 | 16,6 | 459 | ||||||
862 | 10 | 50 | 49 | 0,82 | 15 | 0,76 | 0,2 | 385 | |
12 | 0,54 | 3,0 | 432 | ||||||
10 | 0,16 | 8,1 | 454 | 2223' | |||||
864 | 7,5 | 50 | 48 | - | 15 | 0,89 | 13,4 | 345 | OO cn |
12 | 0,4 | 18,5 | 378 | ||||||
10 | 0,23 | 24,2 | 405 | ||||||
865 | 7,5 | 50 | 48 | 0,72 | 15 | 0,79 | 9,0 | .387 | |
12 | 0,3> | 15,3 | 420 | ||||||
10 | 0,21 | 20,1 | 446 | ||||||
i | |||||||||
Diese Werte zeigen eindeutig, daß die vorstehend beschriebenen
Mischungen eine ziemlich gute Schlagzähigkeit bei einem Kautschukgehalt von 12 und 15 Teilen haben. Das Produkt
mit dem Substrat 863 und 10 Teilen Kautschuk pro 100
Teile Gesamtpolymerisat weist hohe Schlagzähigkeit und einen hohen Schmelzindex auf. Die Versuche 864 und 865 lassen sehr
gute Schlagzähigkeit in Verbindung mit hohem Schmelzindex erkennen. Dies beweist erneut den Wert großer Kautschuksubstratteilchen
für die Schrnelzflußeigenschaften. Es -ist eindeutig, daß das CoaggloiTierierungsverfahren ausgezeichnet
ist, wenn mit verstärkenden Harzen mit einem Teilchendurchmesser
von 200 bis 6OO 8 gearbeitet wird.
Schlagzähmachende Vormischungen werden aus einem Latex eines Copolymerisats von Styrol und Dlvinylbenzol (100/1,5)
von kleiner Teilchengröße (248 8) (Versxach 831) und einem
Latex eines Styrol-Allylmethacrylat-Copolyrnerisat (100/2,5) von mittlerer Teilchengröße (447 8) (Versuch 852) hergestellt.
Die Herstellung der Vormischungen erfolgt durch Überpolymerisation von Kautschuk, Agglomerierung und SAN-Überpolymerisation.
Die schlagzähmachenden Mittel enthalten das Harz, den Kautschuk und das SAN-Harz in ungefähr den
gleichen Anteilen wie in den vorstehenden Beispielen. Das SAN-Harz enthält etwa 51 Gew.% Acrylnitril. Die damit hergestellten
ABS-Kunststoffmischungen haben die folgenden Eigenschaften:
209850/1062
Versuch Harz Kautschuk- Agglomerie- Kautschuk- Izod-Kerbschlag- .Schmelz- Zugfestigkeit an
Nr. λ latex rung gehalt Zähigkeit, index ' der Streckgrenze,
a A mkg/25,4 mm % kg/cm
831
cc S52
544 | 960 | 15 | 1,13 | 0,39 | 344 |
• | 12 | 1,12 | 3,2 | 392 | |
10 | 0,484 | 6,9 | 430 | ||
990 | 1430 | 15 | 1 | 13,4 | 390 |
12 | 0,51 | 19,2 | 437 | ||
10 | 0,207 | 24,7 | 475 | ||
990 | 99O+ | 15 | 0,066 | 3,87 | 430 |
12 | 0,046 | 10,7 | 456 | ||
10 | 0,037 | 16,0 | 498 |
+) nicht agglomeriert
Die vorstehenden Werte-veranschaulichen wiederum den Wert
von Substratteilchen einer Größe von mehr als 1000 A,
wenn gute Schmelzflußeigenschaften gewünscht werden. Die Werte der Kerbschlagzähigkeit für die ersten beiden Gruppen
von Mischungen sind jedoch bei diesen mäßigen Kautschukanteilen außergewöhnlich. Die letzte Gruppe von Mischungen
beim Versuch 833, die mit einem nicht agglomerierten
Substrat hergestellt worden sind, enthält zwar im wesentlichen die gleichen Teilchen (990 a) wie beim Versuch
851, entwickelt jedoch weder Schlagzähigkeit noch
wirklich gute Schmelzflußeigenschaften. Ein Vergleich der Versuche831 und 852 zeigt einen weiteren Fall, wo
eine mögliche Pfropfung zwischen dem Kautschuk und dem Verstärkungsharz (unter Verwendung von Allylmethaerylat
als Vernetzungsmittel) eine vorteilhafte Wirkung, dieses Mal auf den Schmelzindex und die Zugfestigkeit an der
Streckgrenze, ausgeübt haben kann.
2 0 9 8 5 0/ 10 6 2
Dieses 'BeispieD beschreibt einen schwierigen Versuch zur
direkten Herste] 3 ung des schlagzäh-rnachenden Mitte] ε. Ein
Verstärkungsharz]atex wird aus einem Gemisch von 100 Gew.-Tei]en Styro] und 3 Gew.-Tei]en Diäthy]eng]yko]diacrylat
hergeste]]t. Dieser Latex enthält Teilchen mit einem
ο
mitt]eren Durchmesser .von 990 A.
mitt]eren Durchmesser .von 990 A.
Po]ybutadien wird auf diesen Latex mit großen Teilchen aufpolymerisiert,
wobei ein Latex erhalten wird, der mit Kautschuk umhü']]te Harztei]chen mit einem mittleren Durohmesser
von etwa ]500 A enthält. Diese Uberpolymerisation
erfordert 7 Tage bei 50°C, um etwa lh% des Butadiens in
Kautschuk umzuwandeln. Da die Kautschukteilchen bereits
sehr groß sind, wird die Agglomerierung ausgelassen und
das SAN-Harz auf die mit Kautschuk umhüllte Latextei]ehen in wässriger Dispersion in der oben beschriebenen Weise
aufpo]ymerisiert, wobei ein Produkt erha3ten wird, das
etwa 60 Gew.-Tei]e Kautschuk, 25,9 Gew.-Teile Verstärkungsharz und 44,5 Gew.-Tel]e SAN (etwa 31 % Acrylnitril, Grenzviskosität
etwa 0,5) enthält. Dieses Produkt wird dann mit SAN (Grenzviskosität etwa 0,5) in solchen Mengen gemischt,
daß ABS-Kunststoffe erhalten werden, die 12, 16 bzw. 20 Gew.
Teile Kautschuk pro 3 00 Gew.-Teile Gesamtharz enthalten. Diese Kunststoffe haben die folgenden Eigenschaften:
Kautschuk IZOD-Kerb-Gew.-Teile Schlagzähigkeit, mkg/
25,^ mm
Schmelz- Zugfestigkeit index an der Streck^ grenze, kg/cm
12 16 20
0,064 0,308 0,12
7,0
2,1 0,2
435
203850/1062
Dieser Versuch veranschaulicht erneut, daß gute Produkte erhalten
werden, wenn die Kautschukteilchen viele kleine Harzteilchen und nicht nur ein einzelnes großes Harzteilchen
enthalten.
Die Konzentration des als vernetzendes Monomeres verwendete/?
Divinylbenzols wird verändert, um den Einfluß dieser Veränderung
auf die Eigenschaften der ABS-Kunststoffe zu ermitteln. Zwei Styrol-Divinylbenzol-Copolymer!atices werden
hergestellt, und zwar einer aus einem Gemisch von 100 Gew. Teilen
Styrol und 1,5 Gew.-Teilen Divinylbenzol und der
andere aus einem Gemisch von 100 Gew.-Teilen Styrol und 3 Gew.-Teilen Divinylbenzol. jeder dieser Latices enthält
ο Teilchen mit einem mittleren Durchmesser von etwa 200 A.
Bei der tfoerpolymerisation mit Butadien werden die Teilchen
durch Verwendung von 100 Gew.-Teilen Butadien-1,]5 und 10 Gew.-Teilen
(Trockengewicht) des ursprünglichen Styrol copolymer-'
harzes auf etwa 400 A vergrößert> wobei etwa 70 Gew.-$ des
Butadiens polymerisiert werden. Beide Latices werden gefrieragglomeriert,
wobei agglomerierte Latices mit Teilchen
eines mittleren Durchmessers von etwa lOoO A erhalten werden.. Die agglomerierten Latices,'die 50 Gexv.-Teile (Trockengewicht) Kautschuk und 7j^2 Gew.-Teile Verstärkungsharz enthalten, werden in solchen Mengen mit 50 Gew.-Teilen SAN-Monomeren
(68,55» Styrol und Jl,"5 Gew;-$ Acrylnitril) zusammengegeben,
das nach der Polymerisation der SAN-Monomeren
etwa 47 Gew.-Teile aufgepfropftes SAN-Harz auf 50 Gew.-Teilen
Kautschuk erhalten werden.. ABS-Kunststoffe, die durch Mischen jeder sehlagzäh-machenden Vormischung mit; zusätzlichem
SAN-Harz (Grenzviskosität, etwa 0,5) hergestellt werden, haben die folgenden Eigenschaften:
209850/ 1062
Gehalt an Diviny]benzo3 in %, bezogen auf Styrol |
Kautschuk gehalt Gew.-Teile |
IZOD-Kerb- schlag- zähigkeit, mkg/25,4mm |
Schmelzindex |
3,5 | 32 | 0,86 | 5,6 |
35 | 3,47 | 3,6 | |
■ 38 | 3,74 | 0,2 | |
3,0 | 12 | 0,48 | 5,3 |
35 | 0,82 | 0,9 | |
]8 | 3,3 | 0,4 |
Der höhere Vernetzungsgrad durch y/o Diviny3 benzo] erniedrigt
sowohl die Schlagzähigkeit als auch den Schrnel zindexvjert.
Bevorzugt wird daher eine Menge von nur 1 bis 2 Gew.-^o des
vernetzenden Monomeren, bezogen auf das Styrol monomere.
Die doppelte Menge an SAN-Harz wie in den vorhergehenden
Beispielen wird auf ein harzverstärktes, agglomeriertes
Substrat gemäß der Erfindung aufpolymerisiert. Der Verstärkungsharzlatex
ist ein Latex eines Styrol-Diviny]benzol Copolymerisats
(100/3,5), dessen Teilchen einen mittleren
ο ,,
Durchmesser von 193 A haben. Dieser Latex wird der uber-
polymerisation mit Butadien unterworfen, wobei 50 Gew.-Teile
Polybutadien auf 10 Teile (Trockengewicht) der Copo]ymerharzteilchen
abgeschieden werden und ein Latex gebildet wird, dessen Teilchen einen mittleren Durchmesser
ο
von 443 A haben. Nach der Gefrieragglomerierung wird ein
Substratlatex erhalten, dessen Teilchen einen mittleren
Durchmesser von 1390 A haben. Das aus SAN-Harz auf Kautschuk
bestehende Substratprodukt enthält 100 Gew.-Teile SAN-Harz
(etwa j51 Gew.-^ Acrylnitril, Grenzviskosität etwa 0,5),
50 Gew.-Teile Kautschuk und etwa 5,33 Gew.-Teile Verstärkungsharz.
Die schlagzäh-machende Vormischung zeigt ein
209850/1062
Pfropfverhältnls (G) von 1,12. Mit dem schHagzäh-machenden
Mitte] bei einem Kautschukgeha]t von 12 und ]0 Gew.-Teilen
hergestellte ABS-Kunststoffe haben die nachstehend genannten Eigenschaften, denen die Eigenschaften eines ähnlichen
Produkts gegenübergestellt sind, das mit einem Pfropfverhältnis
von 0,62 hergestellt worden ist (50 Teile Kautschuk, 50 Teile SAN-Harz, 5*3 Teile Verstärkungsharz):
SAN-Gehalt des schlagzähmachenden
Mittels
Kautschukgeha] t
IZOD-Kerfo- schlagzähigkeit,
mkg/25,4mm
Schmelzindex
100 100 50
50
12 10 12 10
0,58 0,26 0,484 0,21
35,5 19,5
37,9 23,3
Durchmesser der Teilchen des Verstarkungsharzes in
ο allen Fällen 193 A.
Der höhere Anteil an aufpolymerisiertem SAN-Harz und das
höhere Pfropfverhä]tnis schien höhere Schlagzähigkeiten
und niedrigere Schmelzindexwerte zu begünstigen. Die Unterschiede sind jedoch gering, und beide Produkte zeigen
eine gute gegenseitige Abstimmung von Schlagzähigkeit und Schmelzindex.
höhere Pfropfverhä]tnis schien höhere Schlagzähigkeiten
und niedrigere Schmelzindexwerte zu begünstigen. Die Unterschiede sind jedoch gering, und beide Produkte zeigen
eine gute gegenseitige Abstimmung von Schlagzähigkeit und Schmelzindex.
209850/1062
Claims (1)
- Patentansprüche,l.l) Verfahren zur Herstellung eines schlagzähmachenden Mittels für ABS-Kunststoffe durch Pfropfüberpolymerisation von Styrol-Acrylnitril-Monomeren auf die Latexteilchen eines synthetischen Butadien-l^-Kautschuks, gekennzeichnet durch(1) Zusammengeben der Kautschuklatexteilchen mit Latexteilchen eines harten, vernetzten Copolymerharzes, das eine mittlere Teilchengröße zwischen etwa 150 und 800 $ hat und hergestellt worden ist durch Polymerisation eines Monomerengemisehes aus wenigstens 60 Gevj.% eines vinylaromatischen Kohlenwasserstoffs, nicht mehr als etwa 39>5 Gew.^ö eines oder mehrerer Monovinylidenmonomerer, die mit dem monovinylaromatischen Kohlenwasserstoff in wäßriger Dispersion copolymerisierbar sind, und etwa 0,5 bis 4 Gew.$ eines vernetzenden Monomeren, das mit dem monovinylaromatischen Kohlenwasserstoff in wäßriger Dispersion copolymerisierbar ist und wenigstens zwei nicht-konjugierte Monovinylidengruppen der "Formel CEU = C < im Molekül enthält, wobei das Gewichtsverhältnis von Kautschuk zu Copolymerharz im erhaltenen Latexprodukt zwischen etwa 20:1 und 5:1 liegt,(2) Agglomerierung des aus der Stufe (l) erhaltenen Kautschuk-Copolymerharz-Latex unter Bildung eines Latex, der vergrößerte Teilchen mit einem mittleren Durchmesser von wenigstens etwa 750 Ä enthält,(j5) Zugabe von Styrol-Acrylnitril-Monomeren zu dem aus Stufe (2) erhaltenen agglomerierten Latex und PfropfÜberpolymerisation von SAN-Harz auf die agglomerierten Kautschuk-Harzteilchen in der erhaltenen wäßrigen Dispersion unter Bildung eines endgültigen Polymerisationsprodukts, das etwa 50 bis 500 Gewichtsteile SAN-Harz pro 100 Gewichtsteile Kautschuk enthält.209850/1082,2.) Verfaliren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Stufe (l) durch Coagglomerie'rung eines Gemisches (a) eines Latex des vernetzten Copolymerharzes, der Teilchen der genannten"Größe enthält (b) eines Latex des Synthesekautschuks, der Latexteilchen mit einem mittleren Durchmesser von weniger als etwa 1000 Ä enthält, und (c) etwa 25 bis 100 Gew,^ des monovinylaromatischen Monomeren (bezogen auf das Gewicht der Copolymerteilchen) so durchführt, daß ein coagglomerierter Latex erhalten wird, dessen Teilchen größer sind als die Teilchen der Latices (a) und (b).5.) Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Teilchen des harten vernetzten Copolymerharzes und die Teilchen des Synthesekautschuklatex vereinigt, in- ■ dem man ein monomeres Material, das wenigstens 70 Gew.$ Butadien-1,3 und nicht mehr als 30 Gew.% eines oder mehrerer Monovinylidenmonomerer enthält, die sich mit Butadien unter Bildimg von kautschukartigen Copolymer!säten verbinden, in Gegenwart der vorgebildeten harten Latexteilchen aus dem harten, vernetzten Copolymerharz der oben genannten Teilchengröße in wäßriger Dispersion polymerisiert.l\.) Verfahren nach Anspruch 1 bis 3* dadurch gekennzeichnet, das man die Teilchen des harten vernetzten Copolymerharzes und die Kautschukteilchen vereinigt, indem man ein monomeres Material, das aus Butadien-1,3 besteht, in Gegenwart von vorgebildeten Latexteilchen aus dem harten, vernetzten Copolymerharz der oben genannten Teilchengröße, das unter Verwendung von Vinyl- und Allylalkoholestern von a,ß-üngesättigten Monocarbonsäuren als vernetzendes Monomeres hergestellt worden ist, in wäßriger Dispersion polymerisiert.209850/10625.) Verfahren zur Herstellung einer schlagzähmachenden Vormischung für die Verwendung in ABS-Kunststoffen durch Überpolymerisation von Styrol-Acrylnitril-Monomeren auf die Latexte'ilchen eines synthetischen Polybutadienkautschuks in wäßriger Dispersion, gekennzeichnet durch(1) Mischen von (a) einem Latex eines harten, vernetzten Copolymerharzes, das durch Polymerisation eines Gemisches von etwa $6 bis 99 > 5 Gew.% Styrol und etwa 0,5 .bis 4 Gew.% eines wenigstens zwei nicht-konjugierte Monovinylidengruppen der Formel CHL· = C < im Molekül enthaltenden vernetzenden Monomeren in wäßriger Dispersion hergestellt worden ist und Latexteilchen mit einem mittleren Durchmesser von etwa 200 bis 600 S enthält,(b) einem.Latex des synthetischen Polybutadienkautschuks, der Teilchen mit einem mittleren Durchmesser unter etwa 1000 A enthält, und (c) monornerem Styrol, wobei das Gewichtsverhältnis von Kautschuk zu Copolymerharz im erhaltenen Latexgemisch zwischen etwa 20:1 und 5:1 liegt und das monomere Styrol etwa 25 bis 100 Gew.% des Gewichts des Copolyrnerharzes ausmacht,(2) Agglomerierung des erhaltenen Latexgemisches unter Bildung eines agglomerierten Substratlatex, der vergrösserte Latexteilchen mit einem mittleren Durchmesser zwischen etwa 1000 und j5000 8 enthält,(3) Zugabe von Styrol-Acrylnitril-Monomeren zum agglomerierten Substratlatex in solchen Mengen, daß unter Berücksichtigung des darin vorhandenen monomeren Styrols ein Monomerengemisch gebildet wird, das etwa 40 bis 80 Gew.fo Styrol und etwa 20 bis 6o Gew.% Acrylnitril enthält,Überpolymerisation der Styrol-Acrylnitril-Monomeren in der aus Stufe (3) erhaltenen wäßrigen Dispersion, wodurch auf die Substratlatexteilchen etwa 50 bis Gewichtsteile Styrol-Acrylnitril-Harz/lOO Gewichtsteile Kautschuk im agglomerierten Substratkautschuk pfropfpolymerisiert werden,und20 -9 8 50/1082(5) Koagulierung des erhaltenen Latex unter Gewinnung der polymeren schlagzähmachenden Vormischung als Produkt.6.) Verfahren nach Anspruch 5> dadurch gekennzeichnet, daß man die Agglomerierung in der Stufe (2) durch Gefrieren des aus der Stufe (l) erhaltenen Latexgemisches auf eine Temperatur zwischen etwa -10° und -50 C durchführt.7.) ABS-Kunststoff, hergestellt durch Mischen und Mastizieren von kautschukfreiem Styrol-Acrylnitril-Harz mit dem gemäß Anspruch 5 hergestellten schlagzähmachenden Produkt und enthaltend etwa 10 bis 15 Gew.% des Polybutadienkautschuks, bezogen auf das Gesamtgewicht des vorhandenen Polymerisats.8.) Verfahren nach Anspruch 1 bis 6 zur Herstellung einer schlagzähmachenden Vormischung zur Verwendung in ABS-Kunststoffen durch Überpolymerisation von Styrol-Acrylnitril-Monomeren auf die Latexteilchen eines synthetischen Polybutadienkautschuks in wäßriger Dispersion, gekennzeichnet durch(l) eine in wäßriger Dispersion vorgenommene Überpolymerisation eines monomeren Materials, das aus Butadien-1,3 besteht, auf die im Durchschnitt etwa 200 bis 600 S großen Latexteilchen eines harten, vernetzten Copolymerisate, hergestellt durch in wäßriger Dispersion durchgeführte Polymerisation eines Monomerengemisches aus etwa 98 bis 99 Gew.% Styrol und etwa 1 bis 2 Gew.% eines wenigstens zwei nicht-konjugierte Gruppen der Formel CHp = C<im Molekül enthaltenden vernetzenden Monomeren, das in wäßriger Dispersion mit Styrol copolymerisierbar ist, wodurch ein Latex gebildet wird, dessen Latexteilchen größer sind als die Teilchen des vernetzten Copolymerisats, und in dem das Gewichtsverhältnis von Kautschuk zu Copolymerisat etwa 20:1 bis etwa 5*1 beträgt,8 850/1082(2) Gefrieragglomerierung des aus der Stufe (i) erhaltenen Latex bei einer Temperatur zwischen etwa -10° und -j>O°C, wodurch ein agglomerierter Substratlatex gebildet wird, der Teilchen mit einem mittleren Durchmesser zwischen etwa 1000 und 2000 £ enthält,(3) Zugabe von Styrol-Acrylnitril-Monomeren zu dem aus Stufe (2) erhaltenen agglomerierten Latex, wodurch darin ein Monomerengemisch gebildet wird, das aus etwa 40 bis 80 Gew.% Styrol und etwa 20 bis 60 Gew.% Acrylnitril besteht, und(4) Durchführung der Pfropfpolymerisation in wäßriger Dispersion in dem aus Stufe (3) erhaltenen Gemisch, wodurch auf die darin enthaltenen agglomerierten Teilchen etwa 50 bis 500 Gewichtsteile Styrol-Acrylnitril-Harz pro 100 Gewichtsteile des Polybutadienkautschuks in den agglomerierten Substratlatexteilchen abgeschieden werden.9.) ABS-Kunststoffe, hergestellt durch Mischen und Mastizieren von zusätzlichem Styrol-Acrylnitril-Harz mit der gemäß Anspruch 8 hergestellten schlagzähmaehenden Vormischung und enthaltend 10 bis etwa l8 Gew.;» Kautschuk als mit Copolymerisat verstärktes Polybutadien, bezogen auf das Gesamtgewicht des vorhandenen Polymerisats.10.) Schlagzähmachendes Mittel für ABS-Kunststoffe, bestehend aus einer aus einem Styrol-Acrylnitril-Harz bestehenden kontinuierlichen oder geschlossenen Katrix, die etwa 50 bis 500 Gewie-itsteile pfropfpolynierisiertes Styrol-Acrylnitril-Harz pro 100 Gewiehtsteile einer diskontinuierlichen oder disperse:! !""einteiligen Ph&^e enthälr, dia aus PoIybutadienkauta-^vik besteht, -.ier in der Matpi-r in Form von Kautschuktaii;hsn vorhanden ist, dia einen mittleren Durchmesser von mehr als et/;?. 1000 H haben unä jeweils mehrere Kleine, har-te uiiü uiiibt^„che, aus eine».': Za^^x sbammendc ~:\^ 7:-v.---lyn?s-rh:3i" :';--iil *h τΐ: ττΛ^· ^ί.η-'~ mittleren2 0 3 8 5 0/1062ORIGINAL INSPECTEDDurchmesser zwischen etwa 150 und 800 S enthalten, wobei das Gewichtsverhältnis von Polybutadien zu verstärkendem Harz in den Kautschukteilchen zwischen etwa 20:1 und 5:1 liegt und das verstärkende Copolymerharz durch in wäßriger Dispersion durchgeführte Polymerisation eines monomeren Materials hergestellt worden ist, das aus wenigstens 60 Gew.% eines monovinylaromatisehen Kohlenwasserstoffmonomeren, nicht mehr als 39*5 Gew.% eines oder mehrerer Monovinylidenmonomerer, die in wäßriger Dispersion mit dem in Frage kommenden monovinylaromatischen Kohlenwasserstoff copolymer!- sierbar sind, und etwa 0,5 his 4 Gew.^ eines Monomeren besteht 3 das in wäßriger Dispersion mit dem in Frage kommenden monovinylaromatischen Monomeren copolymerisierbar ist und wenigstens zwei nicht-konjugierte Gruppen der Formel = C-<;im Molekül enthält.11.) ABS-Kunststoffmischungen, enthaltend das sohlagzähmachende Mittel für ABS~Kunststoffe gemäß Anspruch 10 in einer solch en Menge, daß etwa 10 bis l8 Gew.^ Polybutadien als harzverstärkter Kautschuk, bezogen auf das Gesamtgewicht des vorhandenen Polymerisats, vorhanden sind.209850/1062
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