DE2210283A1 - Verfahren zur herstellung von textilausruestungsmitteln - Google Patents
Verfahren zur herstellung von textilausruestungsmittelnInfo
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- C08G12/12—Ureas; Thioureas
Description
Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG 2210283
Unser Zeichen: O.Z. 29 037 BR/lG
6700 Ludwigshafen, 2.3.1972
Verfahren zur Herstellung von Textilausrüstungsmitteln
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von lagerbeständigen
Knltterfreiausrüstungsmitteln für cellulosehaltige Texti!materialien.
Für die Knitterfreiausrüstung werden üblicherweise Methylol- und Alkoxymethylverbindungen von acyclischen und cyclischen Harnstoffen
sowie Melaminen und Carbamaten eingesetzt. Für die Ausrüstung
von Cellulosetextilien werden die Methylol- und Alkoxymethylverbindungen
von Harnstoff bevorzugt. Diese weisen als Lösungen nur eine relativ geringe Lagerstabilität auf.
Der Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, die Lagerstabilität solcher flüssiger Textilausrüstungsmittel zu verbessern.
Es wurde nun ein Verfahren zur Herstellung von lagerbeständigen, flüssigen Ausrüstungsmitteln für cellulosehaltige Textilien gefunden,
das dadurch gekennzeichnet ist. daß man Harnstoff und
Formaldehyd in wäßriger Lösung im Molverhältnis 1 i 2 bis 1 : 10
in einer ersten Stufe bei pH-Werten zwischen 7 und 10, in einer zweiten Stufe bei pH-Werten zwischen 3*1 und 5 und in einer
dritten Stufe bei pH-Werten zwischen 6 und 7 kondensiert, wobei man zu Beginn der dritten Stufe solche Mengen an Glyoxal und
weiterem Harnstoff sowie gegebenenfalls auch weiterem Formaldehyd zusetzt, daß sich ein Gesamtmolverhäitnis von Harnstoff zu
Formaldehyd zu Glyoxal von 1 : 1,5 bis 2,5 ί 0,3 bis 0,6 ergibt.
Für die erste Umsetzung in alkalischer Lösung lassen sich Harnstoff in fester Form oder als Lösung und Formaldehyd in
Lösung oder in Form reiner Polymerer., wie beispielsweise
Paraformaldehyd, Trioxan oder Tetroxan oder auch in Form reiner Acetale einsetzen. Harnstoff wird hierbei mit Formaldehyd im
Molverhältnis 1 ϊ 2 bis 1 ; 10, bevorzugt im Molverhältnis 1 : 2,5 bis 1 : 6 gegebenenfalls in Gegenwart einer organischen
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Base, die mit Formaldehyd nicht reagiert, oder vorzugsweise einer anorganischen Lauge, insbesondere Natronlauge bei pH-Werten
zwischen 7 und 10, vorzugsweise zwischen 8 und 9, umgesetzt.
Diese Kondensation läßt sich bei Temperaturen zwischen 20 und 80°C, vorzugsweise zwischen 50 und 6O0C durchführen.
Während der Umsetzung muß der pH-Wert ständig durch Zugabe von Lauge nachgestellt werden. Die Reaktionsdauer liegt in Abhängigkeit
von Temperatur und pH-Wert zwischen etwa 30 Minuten und 4 Stunden. Das Reaktionsende erkennt man daran, daß die
Konzentration an freiem Formaldehyd konstant wird.
Anstelle von Harnstoff lassen sich selbstverständlich auch die Methylolierungsgemische von Harnstoff mit Formaldehyd, die neben
freiem Formaldehyd u.a. auch die höheren Methylolverbindungen des Harnstoffs, also Tri- und Tetramethylolharnstoff, enthalten,
als Ausgangsmaterialien verwenden. In diesem Fall, der für kleinere Betriebe die Regel sein wird, ist die erste Reaktionsstufe vorweggenommen, so daß man gleich mit der zweiten Stufe,
der Kondensation in sauerer Lösung, beginnen kann.
Zur Kondensation in der zweiten Stufe wird das Reaktionsgemisch mit Säure auf einen pH-Wert zwischen 3»1 und 5» vorzugsweise
zwischen 3,5 und 4,5 eingestellt und so lange auf 20 bis 100, vorzugsweise 50 bis 900C erwärmt, bis 5 Tropfen der Reaktionslösung in 10 ml einer 50prozentigen wäßrigen Lösung von Bittersalz
(Magnesiumsulfat-Heptahydrat) oder in 10 ml eines Gemisches
von 70 Raumteilen Aceton und 30 Raumteilen Wasser eine deutliche Trübung ergeben.
Als Säuren eignen sich anorganische Säuren, wie beispielsweise. Salzsäure, Schwefelsäure und Phosphorsäure, sowie relativ starke
organische Säuren, wie beispielsweise p-Toluolsulfonsäure,
Oxalsäure und Phthalsäure.
Die Umsetzung der zweiten Stufe läßt sich in der Weise durchführen,
daß man das Gemisch der oben genannten Ausgangsstoffe mit Formaldehyd mit einer Säure versetzt und dann auf die gewünschte
Kondensationstemperatur erwärmt. Energiesparender ist es, dem von der ersten Reaktionsstufe her warmen Reaktionsgemisch
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die Säure zuzugeben.
Die Reaktionsdauer richtet sich nach Temperatur und Säuregrad.
Im pH-Bereich von 3,5 bis 4 beträgt die Umsetzungsdauer bei 90 bis 1000C beispielsweise etwa 15 Minuten, bei pH-Werten um
4,5 his 5 und 300C etwa 4 Stunden.
Die vorliegende Erfindung beruht auf der überraschenden Feststellung,
daß auf der Basis der so erhaltenen Vorkondensate, die noch freien Formaldehyd enthalten, durch weitere Urssetaung
mit Harnstoff in Gegenwart kleiner Mengen Glyoxal flüssige Ausrüstungsmittel erhalten werden, die eine ausreichend hohe
Reaktivität bei gleichzeitiger hoher Lagerstabilität aufweisen. Hierzu werden die in der beschriebenen Weise erhaltenen Vorkondensate
in der dritten Stufe mit solchen Mengen an Harnstoff und Glyoxal, gegebenenfalls unter Zugabe von weiterem Formaldehyd,
umgesetzt, daß sich ein Gesamtmolverhältnis von Harnstoff zu Formaldehyd zu Glyoxal von 1 ? 1,5 bis 2,5 ° 0,3 bis 0,6, vor
zugsweise 1 ; 1,8 bis 2,2" % 0,4 bis 0,5 ergibt. Das Glyoxal wird
zweckmäßig in wäßriger Lösung, der Harnstoff ebenso oder auch in kristalliner Form zugesetzt» Die Umsetzung erfolgt im pH-Bereich
von 5 bis 7, bevorzugt zwischen 6,2 und 6,9» bei Temperaturen
zwischen 20 und 6O0C, vorzugsweise bei 30 bis 40°C. Die Reaktionsdauer richtet sich nach Temperatur und pH-Wert und liegt zwischen
einer und sechs Stunden. Der Reaktionsverlauf kann z.B. durch fortgesetzte quantitative Bestimmung des freien Formaldehyds
in der Lösung verfolgt werden.
Der pH-Wert kann in verschiedener Weise gemessen werden, wobei das Resultat bei diesen Lösungen nicht ganz unabhängig von der
Meßmethode ist. Unsere Angaben für den pH-Wert beziehen sich auf Messungen mittels einer Glaselektrode, ^
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Ausrüstungsmittel
lassen sich gegebenenfalls auf ca. 80- bis 85prozentige Lösungen eindampfen.
Die so hergestellten flüssigen Textilausrüstungsmittel sind ausgezeichnet lagerbeständig. Bei Lagerung bei Temperaturen
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unter 25 C bleiben sie mindestens β Monate brauchbar. Das war
nicht vorauszusehen, insbesondere in Anbetracht der Tatsache, daß ihre Reaktivität beim Fixieren auf den Textilien der üblicher
Textilausrüstungsmittel kaum nachsteht.
erfolgt Die Verwendung der neuen Ausrüstungsmittel/in an sich bekannter
Weise, und zwar vorzugsweise in Form eines wäßrigen Imprägnierbades, dem im allgemeinen die für die Vernetzung erforderlichen
Katalysatoren zugesetzt werden. Hierfür eignen sich besonders potentiell saure Katalysatoren, die für die Zwecke der Textilausrüstung
allgemein bekannt und gebräuchlich sind. Als solche kommen beispielsweise Ammoniumsalze starker Säuren, Magnesiumchlorid,
Zinkchlorid und Zinknitrat in Betracht. Auch Mischungen mehrerer Katalysatoren können verwendet werden» Die Konzentration
an Ausrüstungsmitteln richtet sich in üblicher Weise nach dem angestrebten Effekt. Sie liegt im allgemeinen zwischen 50 und
200 g/l. Das Behandlungsgut wird mit dem Imprägnierbad in üblicher Weise getränkt. Vorzugsweise bedient man sich dazu
eines Foulard.
Auch die Stabilität der unter anderem mit einem der gerainten sauren Katalysatoren versetzten, verdünnten Lösung (Flotte)
des erfindungsgemäß hergestellten Textilausrüstungsmittels, mit der der Foulard beschickt wird, ist gegenüber der bisher
üblicher Flotten, die beispielsweise gemäß dem Stand der Technik hergestellte methylolierte Harnstoffe enthalten, um den Faktor
5 bis 7 erhöht (bis 18 Stunden statt bisher 2 bis j5 Stunden). Auch das war nicht vorauszusehen.
Das getränkte Gut befreit man in bekannter Weise, beispielsweise durch Abquetschen, von überschüssiger Imprägnierflüssigkeit.
Man kann das imprägnierte Fasergut mehr oder weniger trocknen und es dann in Gegenwart der sauren oder potentiell sauren
Katalysatoren auf eine Temperatur zwischen 100 und 21O0C, vorzugsweise
auf 130 bis l80°C, erhitzen. Im allgemeinen ist unter
diesen Bedingungen die Reaktion in 1 bis β Minuten beendet. Man kann das Fasergut während des Trocknens oder danach
mechanisch formen, beispielsweise durch Stauchen, Kräuseln, Bügeln, Kalandern, Prägen oder Plissieren. Auf diese Weise aus-
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gerüstete Cellulosetextllien sind permanent knitterfest und krumpfecht, und Prägeeffekte und Bügelfalten sind relativ
waschfest.
Zusammen mit den neuen Ausrüstungsmitteln können auch die üblichen
stickstoffhaltigen Hydroxymethyl- oder Alkoxymethy!verbindungen
sowie auch stickstoffreie Ausrüstungsmittel angewendet werden. Ferner ist es möglich, noch die üblichen Hydrophobier-, Weichmachungs-,
Egalisier-, Netz- und Appreturmittel, wie insbesondere Kunststofflösungen oder -dispersionen mitzuverwenden. Hydrophobiermittel
sind z.B. aluminium- oder zirkonhaltige Paraffin-Wachs-Emulsionen sowie siliconhaltige Zubereitungen und perfluorierte
aliphatische Verbindungen. Als Weichmachungsmittel seien Oxäthylierungsprodukte von höheren Fettsäuren, Fettalkoholen
oder Fettsäureamiden, höhermolekulare Polyglykoläther, höhere Fettsäuren, Fettalkoholsulfonate, N-Stearyl-Nr,N'-äthylidenharnstoff
und Stearylamidomethylpyridiniumchlorid genannt. Als Egalisiermittel können beispielsweise wasserlösliche
Salze von sauren Estern mehrbasischer Säuren mit Äthylenoxidoder Propylenoxid-Addukten längerkettiger oxalkylierbarer
basischer Grundstoffe verwendet werden. Netzmittel sind beispielsweise Salze der Alkylnaphthalinsulfonsäuren, die
Alkalisalze des sulfonierten Bernsteinsäuredioctylesters und die Anlagerungsprodukte von Alkylenoxiden an Fettalkohole,
Alkylphenole, Fettamine und der gj-eichen. Als Appreturmittel
kommen beispielsweise Celluloseäther oder-ester und Alginate
in Betracht, außerdem Lösungen oder Dispersionen synthetischer Polymerisate und Polykondensate,z.B. von Polyäthylen, Polyamiden,
oxäthylierten Polyamiden, Polyvinyläthern, Polyvinylalkoholen, Polyacrylsäure oder deren Estern und Amiden sowie
von entsprechenden Polymethacrylverbindungen, Pofyvinylpropionat, Polyvinylpyrrolidon, von Mischpolymerisaten, z.B. von solchen
aus Vinylchlorid und Acrylsäureestern, aus Butadien und Styrol bzw. Acrylnitril oder aus <*--Dichloräthylen, ß-Chloralkylacrylsäureestern
oder Vinyläthyläther und Acrylsäureamid oder den Amiden der Crotonsäure oder Maleinsäure oder aus N-Methylolmethacrylsäureamid
und anderen polymerisierbaren Verbindungen. Diese zusätzlichen Hilfsmittel werden im allgemeinen in Mengen
von 0,3 bis 4 %, vorzugsweise 1 bis 2,5 %, bezogen auf das Ge-
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wicht des trockenen Textilgutes, angewendet; in besonderen
Fällen kann man diese Mengen auch überschreiten.
Die in den folgenden Beispielen genannten Teile und Prozente sind Gewichtseinheiten. Gewichtsteile verhalten sich zu Volumen
teilen wie das Kilogramm zum Liter.
Die gemäß den Beispielen 1 bis 4 erhaltenen Lösungen sind auch nach β Mont en Lagerung bei Raumtemperatur (unter 25°C) noch
vollkommen klar und erbringen dieselben anwendungstechnischen
Ergebnisse, während eine 35 % Dimethylolharnstoff enthaltende
wäßrige Lösung bereits nach 1 bis spätestens 14 Tagen feste Anteile ausscheidet, wodurch einerseits der Gehalt an vernetzbarer
Substanz verringert wird, was sich in schlechteren textiltechnologischen Eigenschaften äußert; daneben bringt die Anwendung
ankondensierter Anteile eine deutliche Veränderung des textlien Warengriffs.
300 Teile einer 40prozentigen Formaldehydlösung werden mit 60 Teilen kristallinem Harnstoff bei pH 8 eine Stunde bei 500C
gerührt. Dann wird die Lösung mit Schwefelsäure auf einen pH-Wert von 4,5 bis 4,8 angesäuert und eine weitere Stunde bei
5O0C gerührt. Anschließend wird die Lösnng mit weiteren 60 Teilen
Harnstoff und 150 Teilen einer 40prozentigen Glyoxallösung versetzt, mit verdünnter Natronlauge wird ein pH-Wert von 6,8
eingestellt und das Gemisch weitere 3 Stunden unter Einhaltung dieses pH-Wertes bei 50 C gerührt. Es werden 570 Teile einer
53prozentigen Lösung mit einem Gesamtmolverhältnis von Harnstoff zu Formaldehyd zu Glyoxal von 1 : 2 j 0,5 erhalten. Der Gehalt
an freiem Formaldehyd beträgt 1,3 bis 1,4 %.
300 Teile eines öOprozentigen Methylolierungsgemisches von Harnstoff mit Formaldehyd im Molverhältnis 1 : 4 werden nach Einstellen
mittels Schwefelsäure eines pH-Wertes von 4,5 eine Stunde bei 35°C gerührt. Danach stellt man den pH-Wert mittels Natron-
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lauge auf 6,8 ein, gibt 60 Teile Harnstoff und 145 Teile einer
40prozentigen wäßrigen Glyoxallösung zu und rührt unter Beibehaltung des genannten pH-Wertes 4 Stunden bei 500C. Die
Reaktionsmischung kühlt man danach auf Raumtemperatur ab und nitriert. Es werden nach Zusatz von 100 Teilen Wasser ca.
βΟΟ Teile einer 50prozentigen Lösung eines Ausrüstungsmittels mit einem Gesamtmolverhältnis von Harnstoff zu Formaldehyd zu
Glyoxal von 1:2: 0,5 und einem Gehalt an freiem Formaldehyd von 1,5 % erhalten.
Eine Lösung von I50 Teilen Harnstoff in 750 Teilen 40prozentiger
wäßriger Formaldehydlösung wird unter Rühren mit Natronlauge auf einen pH-Wert von 7,8 eingestellt und bei 700C 30 bis 35
Minuten gerührt, wobei der pH-Wert über 7 gehalten wird. Anschließend
wird mit 50prozentiger Ameisensäure ein pH-Wert von 3,5 bis 4,0 eingestellt und so lange (ca. 20 Minuten) auf 900C
erwärmt, bis 5 Tropfen der Reaktionslösung in 10 ml einer 50prozentigen Bittersalzlösung von Raumtemperatur eine deutliche
Trübung ergeben. Nach Neutralisation auf pH 5,8 mit Natronlauge und Abkühlung auf 35°C erfolgt nacheinander ein Zusatz von
150 Teilen Harnstoff, 290 Teilen einer 40prozentigen Glyoxallösung
und 60 Teilen Wasser. Das Gemisch wird 3 Stunden auf 55°C erwärmt, wobei der pH-Wert häufig mit Lauge auf 6,8 nachzustellen
ist. Es werden etwa l400 Teile einer ca. 50prozentigen wäßrigen Lösung des Textilausrüstungsmittels mit einem Endmolverhältnis
von Harnstoff zu Formaldehyd zu Glyoxal von 1:2:- 0,4 erhalten.
Die Lösung von 120 Teilen Harnstoff in 375 Teilen 40prozentiger
Formaldehydlösung wird in einem Rührkessel 30 Minuten bei pH 7,8 und 700C gerührt. Anschließend wird mit 50prozentiger
Ameisensäure oder Schwefelsäure ein pH-Wert von 4,0 eingestellt und so lange (ca. 1/2 Stunde) bei 700C kondensiert, bis
3 Tropfen der Reaktionslösung in 10 ml eines Gemisches von
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70 Teilen Aceton und 30 Teilen Wasser eine deutliche Trübung
ergeben. Danach erfolgt Neutralisation mit Natronlauge auf pH 6,8 und Abkühlung auf 300C „ Zu diesem Reaktionsgemisch werden
465 Teile 40prozentiger Formaldehydlösung, 290 Teile 40-prozentiger
Glyoxallösung, 180 Teile Harnstoff und βθ Teile
Wasser zugefügt und das Ganze mit verdünnter Natronlauge auf pH 6,2 eingestellt. Anschließend wird das Gemisch 1 Stunde bei
35°C gerührt, mit Natronlauge auf pH 6,8 eingestellt, im Verlauf einer Stunde gleichmäßig auf 55°C erwärmt und 3 Stunden bei 55 C
gerührt, wobei der pH-Wert häufig mit Lauge auf 6,8 nachzustellen ist. Es werden ca. 1500 Teile einer 50prozentigen
wäßrigen Lösung mit einem Gesamtmolverhältnis von Harnstoff zu Formaldehyd zu Glyoxal von 1 : 2,24 s 0,4 erhalten.
Ein gebleichtes und mercerisiertes Baumwollgewebe (Popeline)
mit einem Gewicht von 120 g/m wird durch Foulardieren mit einer Lösung nachstehender Zusammensetzung imprägniert:
120 Teile der gemäß Beispiel 3 erhaltenen 50prozentigen Lösung des Textilbehandlungsgemisches, 20 Teile einer 40prozentigen
wäßrigen Dispersion von Polyäthylen, 30 Teile einer 40-prozentigen wäßrigen Emulsion eines Kieselsäureesters und
15 Teile Magnesiumchlorid werden mit Wasser auf 1000 Raumteile verdünnt.
Die Flottenaufnahme beträgt 70 %. Nach dem Imprägnieren wird
das Gewebe auf dem Spannrahmen bei 1100C auf ca. 7 % Restfeuchte
getrocknet und anschließend 4 Minuten mittels Heißluft auf 1500C
erhitzt.
Das so behandelte Gewebe hat einen angenehmen Griff, eine gute Knitterfestigkeit und weist nachstehende technologische Werte
auf:
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unbehande1tes Gewebe |
2210283 | |
- 9 - | 96 | o.z. 29 037 |
187 | ausgerüstetes Gewebe |
|
Trockenknitterwinkel nach DIN 589O (Kette + Schuß) |
1,5 | 235 |
Naßknitterwinkel nach Tootal |
37,9 | 248 |
Monsanto-Bild , drip dry nach 20 Min. Maschinen wäsche bei 950C |
4 | |
Reißfestigkeit (kg) (40 χ 100 mm) |
'25,0 | |
+Vergleiche AATCC Technical Manual 88A - 1964 T
Ein gebleichtes und mercerisiertes Baumwolleinlagegewebe mit
einem Gewicht von 145 g/m wird mit einer Flotte imprägniert,
die im Liter 200 Teile der gemäß Beispiel 3 erhaltenen 50-prozentigen
wäßrigen Lösung des Textilbehandlungsmittels, 60 Teile einer 50prozentigen wäßrigen Polyvinylacetat-Dispersion,
40 Teile eines Stärkederivates und 35 Teile Magnesiumchlorid enthält. Der Rest ist Wasser.
Die Flottenaufnähme beträgt 70 %, Das imprägnierte Gewebe wird
bei 1100C getrocknet und anschließend 4 Minuten auf 155°C erhitzt.
Das so behandelte Gewebe zeigt einen steifen, sprungelastischen Ausrüstungseffekt mit einer sehr guten Waschpermanenz sowie
einer ausgezeichneten Dimensionsstabilität.
Das Gewebe weist die in nachstehender Tabelle angegebenen technologischen Daten auf:
unbehandeltes Gewebe
ausgerüstetes Gewebe
Krumpfung {%) nach 20 Min. Kette Maschinenwäsche bei 95 C Schuß
Shirley-Test Kette Biegelänge (cm) Schuß
1,25 0,3
13,9 11,6
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- 10-
- 10 Beispiel 7
O.Z. 29 037
Gebleichte und mercerisierte Baumwollgewebe werdei in getrennter
Weise zu Vergleichszwecken mit folgenden Flotten imprägniert:
a) 120 Teile/Liter einer 50prozentigen wäßrigen Lösung eines nach Beispiel 2 hergestellten Produktes und 12 Teile/Liter
Magnesiumchlorid.
b) 60 Teile/Liter Dimethylolharnstoff und 12 Teile/Liter
Magnesiumchlorid.
c) 120 Teile/Liter einer 50prozentigen wäßrigen Lösung von Dimethylol-4,5-dihydroxyäthylenharnstoff und 12 Teile/Liter
Magnesiumchlorid.
Die Gewebe werden auf einem Foulard bis auf ca. 75 % abgequetscht,
getrocknet und 4 Minuten bei 135°C kondensiert. Hierbei zeigt das Gewebe, das mit der Flotte a) behandelt wurde, einen ausgezeichneten
Knitterfesteffekt, der auch nach einer Kochwäsche erhalten bleibt. Das mit der Flotte b) ausgerüstete Gewebe
ergibt zwar gleiche Knitterfestefiekte, jedoch eine wesentlich schlechtere Waschbeständigkeit. Die Ausrüstung mit der Flotte c)
führt wegen der geringeren Reaktivität des Produkts zu einem niedrigeren Knitterwinkelniveau.
Unbehandelt | Behani a) |
delt b) |
nach | c) | |
din 53 890 Kette und Schuß |
82 | 235 | 230 | 195 | |
DIN 53 890 Kette und Schuß nach Wäsche DIN 53 892 bei 950C |
78 | 240 | 165 | 170 | |
Reißfestigkeit DIN 53 857 Schuß |
36,8 | 26,5 | 25 | ,0 | 28,7 |
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- 11 -
Claims (1)
- PatentanspruchVerfahren zur Herstellung von lagerbeständxgen, flüssigen Ausrüstungsmitteln für cellulosehaltige Textilien, dadurch gekennzeichnet, daß man Harnstoff und Formaldehyd in wäßriger Lösung im Molverhältnis 1 t 2 bis 1 : 10 in einer ersten Stufe bei pH-Werten zwischen 7 und 10, in einer zweiten Stufe bei pH-Werten zwischen 3»1 und 5 und in einer dritten Stufe bei pH-Werten zwischen 6 und 7 kondensiert, wobei man zu Beginn der dritten Stufe solche Mengen an Glyoxal und weiterem Harnstoff sowie gegebenenfalls auch weiterem Formaldehyd zusetzt, daß sich ein Gesamtmolverhältnis von Harnstoff zu Formaldehyd zu Glyoxal von 1 ; 1,5 bis 2,5 : 0,3 bis 0,6 ergibt.Badische Anilin- & Soda-Fabrik AGs ..■-■309838/1075
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