DE2135487B2 - Verfahren zur Erzeugung eines Moireartig schillernden Flächenmusters sowie Gegenstand mit einem derartigen Flächenmuster - Google Patents
Verfahren zur Erzeugung eines Moireartig schillernden Flächenmusters sowie Gegenstand mit einem derartigen FlächenmusterInfo
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Description
60
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Erzeugung eines moire-artig schillernden Flächenmusters
auf einer lichtreflektierenden und ein Punktmuster aufweisenden Oberfläche sowie auf einen Gegenstand mit
einem derartigen Flächenmuster.
Es ist ein Verfahren bekannt (vgl. CH-PS 206 206), bei dem ein sogenanntes Moire-Muster auf der Oberfläche
eines Druckträgers dadurch entsieht, daß ein regehnaß.ges
bedrucktes Rasterpunktmuster auf d,e Oberfläche des Druckträgers aufgebracht w.rd und d,esem
ersten Rastermuster e.n zweites ebenfalls gedecktes Punktmuster überlagert w.rd das e.nen vom
ersten Muster abweichenden Raster aufwe.st. D.e h.erbe
entstehenden Moire-Erscheinungen treten auf der
Oberfläche in etwa gleichmäßigem Abstand als Stellen intensiverer bzw. weniger intensiver Farbgebung auf.
Sie Moire-Erscheinungen verändern ihre Lage auf dem Gegenstand nicht, gleichgültig ob sich der LichtemfaHswinkel
oder der Standort des Beobachters ändert. Sie
sind auf dem Druckträger stets an der gleichen SteHe
erkennbar und gewissermaßen feststehend. Dasselbe gilt für Gegenstände, die nach einem weiteren bekann-Sn
Verfahren (vSL DT-PS 304 049) hergestellt and, be,
dem eine fortlaufende Bahn mit mindestens zwei jeweils eine Musterung aufdruckenden Druckwalzen bedruckt
wird, welche einen voneinander etwas abweichenden Durchmesser haben. Erst nach einer vom
Durchmesserunterschied abhängigen größeren Anzahl von Umdrehungen wiederholt sich das von den zwei
Walzen auf die Bahn aufgedruckte Muster, so daß ein über eine große Länge der Bahn regelloses Muster erhalten
wird. .
E* i" ferner ein Verfahren bekannt (vgl. LS-PS
3 496 044) nach dem man eine aus zwei Kunststoffolien
zusammenkaschierte transparente Verbundfolie so ausrüsten
kann, daß sie dunklere und heller leuchtende Stellen aufweist, welche beim Betrachten abhangig
vom I ichteinfallswinkel oder vom Beobachtungsstand· ort unterschiedlich schimmern. Jede der beiden getrennt
voneinander hergestellten Schichtfohen wird auf ihrer nach dem späteren Zusammenkaschieren außenliegendcn
Seite mittels einer einer Extrusionsduse nachgeschalteten Prägewalze mit etwa linsenförmigen,
halbkugeligen Vorsprüngen versehen. Damit die linsenartigen
Vorsprünge der beiden Einzelfolien sich nach dem Zusammenkaschieren nicht decken, werden die
Folien nach dem Extrudieren und Formen auf der Prägewalze unterschiedlichen Streck-Spannungen unterworfen,
so daß die Vorsprünge nicht nur in Längsrichtung, sondern auch in Querrichtung durch die sich ergebende
Bahn-Einschnürung einen unterschiedlichen Abstand haben. Durch die unterschiedliche Brechung des
Lichtes an den rückwärtigen bzw. vorderseitigen linsenartigen Vorsprüngen der Verbundfolie und die
Überlagerung des 'ichtes ergibt sich bei Betrachten der Verbundfolie ein etwa streifenförmiges Muster hellerer
oder UüfiWerer Bereiche, das auch konzentrisch
mit sehr u.".: -«!mäßig geformten Ringstreifen ausgebildet
sein kann. Die Lage dieses Musters ändert sich abhängig vom Lichteinfallswinkel und auch vom Standort
des Beobachters.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren der eingangs genannten Art zu schaffen, mit
dem auf einfache Weise ein schillerndes, gleichmäßiges Moire-Muster auf einer Oberfläche eines Gegenstandes
mit erhöhter Blickfangwirkung erzeugt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß eine prägbare Oberfläche mit einem Muster
von Eintiefungen versehen wird, wobei die Zwischenräume zwischen den Eintiefungen und die Zwischenräume
zwischen den Punkten sich in ihrer Größe um mindestens 1% und höchstens 10% der Größe des größeren
Zwischenraumes unterscheiden.
Das nach dem erfindungsgemäßen Verfahren herge-
stellte Moire-Muster ist einfach herzustellen, da es — etwa im Gegensatz zu den zuletzt beschriebenen vorbekannten
Verfahren - auf lediglich einer Oberfläche eines Gegenstandes erzeugt wird. Diese Oberfläche
wird zuerst bedruckt und dann mit dem Muster von Eintiefungen versehen. Durch die unterschiedlichen
Punktabstände einerseits des gedruckten Musters bzw. andererseits des geprägten Musters ergeben sich Bereiche, in denen die gedruckten Punkte und die Eintiefungen
vorhanden sind. Derartige 3ereiche wirken ver schiedenartig auf einen Beobachter in ihrer Farbwirkung
und ihrem Reflexionsvermögen. Es wird ein moire-artig schillerndes Muster erhalten, das sich wie beim
Betrachten eines durch Übereinanderliegen zweier Raiternetze
mit entsprechender relativer Drehung erleugten Moire-Musters bei sich änderndem Lichteinfellswinkel
oder Beobachtungsstandort gewissermaßen •bewegt« und dabei eigenartig schimmert.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Verfahrens sind Gegenstand der Unteransprüche
2 bis 6.
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung betrifft einen Bogen oder sonstigen Gegenstand mit einem moire-artig
schillernden Flächenmuster auf einer lichtreflektierenden und Punktmuster aufweisenden Oberfläche, wobei
eine prägbare Oberfläche mit einem Muster von Eintiefungen versehen ist und die Zwischenräume zwischen
den Eintiefungen und die Zwischenräume zwischen den Punkten sich in ihrer Größe um mindestens
1% und höchstens 10% der Größe des größeren Zwischenraumes
unterscheiden. Vorteilhafte Ausgestaltungen dieses Bogens oder sonstigen Gegenstandes sind
durch die weiteren Unteransprüche 8 bis 10 gekennzeichnet.
Eine Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ver- 3J
fahrens sowie weitere vorteilhafte Einzelheiten sind im folgenden an Hand der Zeichnung näher erläutert. In
der Zeichnung ist ein kleiner Ausschnitt der Oberfläche eines Gegenstandes dargestellt, auf der ein moire-artig
schillerndes Flächenmuster erzeugt ist.
Auf der lichtreflektierenden Oberfläche des Gegenstandes ist ein Muster von gedruckten Punkten 1 in
jeweils rechtwinkliger Anordnung zueinander dargestellt. Die derartig bedruckte, prägbare Oberfläche ist
ferner mit einem Muster von Eintiefungen 2 versehen. Die Zwischenräume 5 zwischen den Eintiefungen 2 und
die Zwischenräume 4 zwischen den Punkten 1 unterscheiden sich in ihrer Größe um mindestens 1% und
höchstens 10% der Größe des größeren Zwischenraumes. Auf dem Gegenstand gibt es Bereiche, in denen
sich die gedruckten Punkte 1 und die geprägten Eintiefungen 2 gar nicht überschneiden (in der Zeichnung
rechts unten), ferner Bereiche teilweiser Überschneidung sowie Bereiche völliger Überlagerung (in der
Zeichnung links oben). Die jeweils überlappten Stellen sind in der Zeichnung durch schwach schattierte Flächenteile
3 angedeutet. In der Zeichnung, in der das geprägte Flächenmuster wie das gedruckte Muster nur
flächig wiedergegeben werden kann, ist das durch eine Parallaxeneffekt bewirkte eigenartig Schillern des nach
dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Moire-Musters nicht zu erkennen. Betrachtet ein Beobachter
beispielsweise ein wirkliches und nicht nur ein gedrucktes Moire-Muster entsprechend der in der Zeichnung
angedeuteten Art etwa von rechts seitlich, so wird er von den beispielsweise in rot gedruckten Punkten 1
auf der rechten Seite mehr erkennen, als in der Mitte oder gar links. Der Anteil der Punkte 1, der in den
überlappten Flächenteil entfällt, wird weitgehend unsichtbar bleiben. Der Gegenstand wird daher auf der
rechten Seite in einem intensiveren Rot als auf der linken Seite erscheinen. Ändert der Beobachter seinen
Blickwinkel und betrachtet er das Muster mehr von links, so wird er auch die Punkte 1 auf der iinken Seite
der Darstellung annähernd in ihrer vollen Fläche sehen können, da der in der Eintiefung 2 liegende rote Flächenteil
nun auch sichtbar ist Ein ähnlicher Effekt der sich ändernden Bildwirkung wird auch erreicht, wenn
der Lichteinfallswinkel sich ändert, da dann gegebenenfalls nur die flach liegenden Flächenteile 3 der Punkte 1.
in einem anderen Fall die flach liegenden Teile der Punkte 1 und die überlappten Flächenteile 3 etwa
gleichmäßig ausgeleuchtet sind, während in einem dritten Fall möglicherweise die tiefliegenden überlappten
Flächenteile 3 besonders stark ausgeleuchtet sind. Ahnlich wie beim ParaHaxeneffekt, tritt der Gegenstand abhängig
vom Standort des Beobachters oder vom Lichteinfallswinkel in unterschiedlicher Form in Erscheinung.
In der Zeichnung ist der prozentuale Größenunterschied
der Zwischenräume 4 zwischen den Punkten 1 im Vergleich z" den Zwischenräumen 5 zwischen den
Eintiefungen 2 gut zu erkennen, wo jeweils mit einem Doppelpfeil der zehnfache Aostand der Punkte 1 bzw.
der Eintiefungen 2 dargestelli ist. Der Unterschied beträgt
zur besseren Anschaulichkeit hierbei bei der gezeigten Darstellung etwa 5% des größeren Abstandes.
Der bevorzugte Größenunterschied liegt bei etwa 3%, während der bevorzugte Abstand beim Erzeugen eines
Moire-Musters beispielsweise auf einem Papierbogen unter 0,25 mm liegt.
Das Muster der Punkte 1 kann beispielsweise auf einem folienbeschichteten Papierbogen durch Halbtondruck
erzeugt werden. Hierzu kann etwa eine Druckplatie mit einem 52er-Halbtonraster Verwendung finden.
Das moire-artig schillernde Muster kann nun dadurch hergestellt werden, daß das Muster von Eintiefungen
zwei durch Aufdrücken der prägbaren, lichtreflektierenden, zuvor bedruckten Oberfläche gegen eine
Halbtonplatte erzeugt wird. Hierzu kann eine Halbtonplatte aus einer Cellulose-Triacetatfolie verwendet
werden. Die zum Aufprägen verwendete Halbtonplatte weist ein Flächenmuster aus erhabenen Punkten auf,
bei dem die Zahl dieser Punkte pro Zentimeter um 3% größer oder kleiner ist als die Zahl der auf den Bogen
bereits gedruckten Punkte pro Zentimeter.
Zum Erzeugen des Musters von Eintiefungen kann auch eine Triacetatfolie mit einem umgekehrten Halbtondruck
verwendet werden, der durch Aufdrücken der Folie zusammen mit einem Triacetat-Lösungsmittel gegen
eine weitere Halbtonpiatte hergestellt wurde. Zwei Stunden nach dem Aufbringen der Platte auf die Folie
können beide wieder voneinander getrennt werden. Die Cellulose-Triacetatfolie würde a!s Druckplatte nun
die umgekehrten Tonwerte der Halbtonplatte wiedergeben, d. h. ihre erhabenen Stellen entsprechen den
Ausnehmungen der Halbtonplatte. Die in der vorbeschriebenen Weise behandelte Cellulose-Triacetatfolie
wird nun, beispielsweise mit einem Klebeband, auf das flache Bett einer Zylinderdruckmaschine aufgebracht,
worauf in dieser Druckmaschine die mit dem moire-artig schimmernden Muster versehenen Bogen hergestellt
werden können. Dabei können Teile der Oberfläche während der Herstellung des moire-artig schillernden
Flächenmusters freigelassen werden. Stellt das Endprodukt beispielsweise ein Bild dar, bei dem nur der
Hintergrund die vorbeschriebene Musterung aufweisen soll, während die Vordergrundflächenteile des Bildes
nach den üblichen Druckverfahren auf die Oberfläche des Bogens oder Gegenstandes aufgedruckt, und lediglich
der Hintergrund — unter Freilassung des Vordergrundes — mit dem Moire-Muster versehen.
Zweckmäßigerweise haben die Punkte 1 eine solche Größe, daß sie bei Betrachtung aus einem vorgegebenen
Abstand nicht einzeln aufgelöst werden können. Wie bereits erwähnt, können die Punkte 1 Elemente
eines Halbtondruckes sein und gleichfalls die Eintiefungen 2 nach Art einer Halbtonvorlage angeordnet sein.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (10)
1. Verfahren zur Erzeugung eines moire-artig schillernden Flächenmusters auf einer lichtreflektierenden
und ein Punktmuster aufweisenden Oberfläche, dadurch gekennzeichnet, daß eine prägbare Oberfläche mit einem Muster von Eintiefungen
versehen wird, wobei die Zwischenräume zwischen den Eintiefungen und die Zwischenräume
zwischen den Punkten sich in ihrer Größe um mindestens 1% und höchstens 10% der Größe des größeren
Zwischenraumes unterscheiden.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet daß das Muster von Punkten durch Halbtondruck
erzeugt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Muster von Eintiefungen
durch Aufdrücken der prägbaren, lichtreflektierenden Oberfläche gegen eine Halbtonplatte erzeugt
wird.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß eine Halbtonplatte aus einer Celluiose-Triacetatfolie
verwendet wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß zum Erzeugen des Musters von Eintiefungen
eine Cellulose-T'iacetatfolie mit einem umgekehrten Halbtondruckbild verwendet wird,
der durch Aufdrücken der Folie zusammen mit einem Triacetat-Lösungsmittel gegen eine weitere
Halbtonplatte hergestellt wurde.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß Teile der
Oberfläche während der Herstellung des moire-artig schillernden Flächenmusters freigelassen werden.
7. Bogen oder sonstiger Gegenstand mit einem moire-artig schillernden Flächenmuster auf einer
lichtreflektierenden und ein Punktmuster aufweisenden Oberfläche, dadurch gekennzeichnet, daß
eine prägbare Oberfläche mit einem Muster von Eintiefungen (2) versehen ist, wobei die Zwischenräume
(5) zwischen den Eintiefungen (2) und die Zwischenräume (4) zwischen den Punkten (1) sich in
ihrer Größe um mindestens 1% und höchstens 10% der Größe des größeren Zwischenraumes unterscheiden.
8. Gegenstand nach Anspruch 7. dadurch gekennzeichnet,
daß die Punkte (1) eine solche Größe haben, daß sie bei Betrachtung aus einem vorgegebenen
Abstand nicht einzeln aufgelöst werden können.
9. Gegenstand nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Punkte (1) Elemente eines
Halbtondrucks sind.
10. Gegenstand nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß Eintiefungen (2)
nach Art einer Halbtonvorlage angeordnet sind.
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