DE2117533B2 - Vorrichtung zum erzeugen eines gemisches aus mindestens zwei kunststoffkomponenten - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Erzeugen eines vorzugsweise chemisch reaktionsfähigen Gemisches aus mindestens zwei Kunststoffkomponenten nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1. Nach der Hauptanmeldung (dem Hauptpatent) ermöglicht eine solche Mischvorrichtung mit Hilfe der Überströmkanäle eine baulich und steuerungstechnisch besonders einfache Komponentenrückführung.

Die Forderung einerseits, in der Rückführstellung des Steuerorgans eine völlig ungemischte Rückführung der einzelnen Kunststoffkomponenten zu erreichen, und der Wunsch andererseits, die im Steuerorgan eingearbeiteten Überströmkanäle zur ungehinderten Rückführung der Kunststoffkomponenten mit einem möglichst großen Querschnitt zu versehen, den Querschnitt des Steuerorgans und damit die Mischkammer aber verhältnismäßig klein zu halten, wirft das Problem der gegenseitigen Abdichtung der Überströmkanäle auf.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung der in der Hauptanmeldung (dem Hauptpatent) beschriebenen Art unter Beibehaltung der baulich und steuerungstechnisch einfachen Komponentenrück-

führung so weiterzubilden, daß eine zuverlässige Abdichtung sowohl unmittelbar zwischen den Überströmkanälen als auch zwischen den Überströmkanälen über das stirnseitige, der Austrittsöffnung der Mischkammer abgewandte Ende des Steuerorgans gewährleistet ist.

Zur Lösung dieser Aufgabe wird die Maßnahme nach dem Kennzeichen des Anspruchs 1 vorgeschlagen.

Die Dichtheit auf Grund der erfindungsgemäßen Längsnuten wird dadurch erreicht, daß sich diese bald

mit den Komponenten vollsetzen, die dann steif werden und sozusagen als Dichtungsmedium dienen. Im Fall miteinander reagierender Kunststoffkomponenten gelangen mit der Zeit alle Komponenten in die Längsnuten und reagieren dort miteinander zu einer zähen oder sogar harten Kunststoffmasse, die somit eine sehr wirksame Dichtung darstellt.

Die Längsnuten, die im Querschnitt halbrund, halboval, rechteckig, dreieckig od. dgl. ausgebildet sein können, können an der Innenwand des Mischkammergehäuses selbst angeordnet werden. Es ist jedoch genauso möglich, sie in die Mantelfläche des Steuerschiebers einzuarbeiten. In diesem Fall ist es vorteilhaft, wenn sie sich von dem der Austrittsöffnung der Mischkammer zugekehrten Ende des Steuerschiebers bis unmittelbar vor dessen anderes Ende erstrecken. Mit diesen Maßnahmen wird die Fertigung wesentlich vereinfacht und ferner die Wirkung erzielt, daß der Steuerschieber auch in Längsrichtung durch sich in den Längsnuten ansan.-melnde Komponenten eine erhöhte Abdichtung gegenüber der Austrittsöffnung erhält. Damit wird bewußt auf eine Reinigung der Innenwand der Mischkammer von den Komponenten verzichtet, die z. B. dadurch zustande kommt, daß der Steuerschieber insgesamt an der Innenwand der Mischkammer anliegt.

Eine Weiterbildung dieser Maßnahme besteht darin, daß das der Austrittsöffnung der Mischkammer abgewandte Ende der Mantelfläche des Steuerschiebers eine quer angeordnete Dichtungsnut aufweist, in welche die Längsnuten auslaufen. Dieses Merkmal ermöglicht einen wirksameren und fertigungsmäßig zweckmäßigen Auslauf der Längsnuten an dem betreffenden Ende

Nach einer zweckmäßigen Ausführungsform der Erfindung werden bei einer Vorrichtung mit einer zylindrischen Mischkammerinnenwand die Längsnuten durch eine polygonartige Gestaltung des Querschnitts des Steuerschiebers gebildet. Das hat den Vorteil, daß eine übliche zylindrische Mischkammer vorgesehen werden kann und daß allgemein übliche Teile Verwendung finden können. Auch ein Umbau vorhandener Vorrichtungen ist hierbei verhältnismäßig leicht möglich.

Eine im Hinblick auf die äußere Bemessung der Vorrichtung besonders günstige Ausführung der Erfindung besteht darin, daß der Querschnitt des Steuerschiebers vieleckig, vorzugsweise quadratisch, ausgebildet ist und daß die Überströmkanäle — im Querschnitt gesehen — jeweils etwa im mittleren Bereich mindestens zweier

Seitenteile des Steuerschiebers angeordnet sind. Durch diese Querschnittsausbildung wird die Entfernung der Überströmkanäle voneinander entlang der Dichtfläche und damit diese selbst wesentlich vergrößert, ohne daß der Platzbedarf der Vorrichtung im gleichen Maße steigt. Es leuchtet ein, daß die Wahl eins quadratischen Querschnitts auch fertigungsmäßig günstig ist Diese Ausbildung gestattet im übrigen ohne weiteres eine Anordnung von vier Überströmkanälen, also die Zuführung von bis zu vier Einzelkomponenten.

Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung an zwei Ausführungsbeispielen erläutert. Es zeigt

F i g. 1 einen Mittellängsschnitt nach der Linie I-I in F i g. 3 durch ein im Querschnitt quadratisches Mischkammergehäuse, dessen Steuerschieber sich in der ,5 Rückführstellung befindet,

Fig.2 einen Längsschnitt nach der Linie H-Il in F i g. 3 mit dem Steuerschieber in Füllstellung,

Fig.3 einen Querschnitt nach der Linie III-Ill in F i g. 1 und »

F i g. 4 einen Querschnitt ähnlich dem nach F i g. 3, jedoch durch ein im Querschnitt kreisförmiges Mischkammergehäuse.

In den F i g. 1 bis 3 ist mit 1 ein im Querschnitt quadratischer Steuerschieber bezeichnet, der in einem entsprechend ausgebildeten Mischkammergehäuse 2 gelagert und zwischen zwei Endstellungen geführt wird. Das Mischkammergehäuse 2 weist je eine Hintrittsöffnung 3 und 4 und je eine Rückführöffnung 5 und 6 für die Komponenten A und B auf.

Der Steuerschieber i ist mit in den Schieberkörper eingearbeiteten, im Querschnitt rechteckigen Überströmkanälen 7 und 8 versehen, die in der in F i g. 1 gezeigten Endstellung (Rückführstellung) die durch die Eintrittsöffnungen 3 und 4 einströmenden Komponenten A und B völlig ungemischt aus den Rückführöffnungen 5 und 6 austreten lassen. In der anderen, in F i g. 2 gezeichneten Endstellung (Füllstellung) werden die durch die Eintrittsöffnungen 3 und 4 einströmenden Komponenten -4 und B in der in dieser Stellung vorhandenen Mischkammer 9 gemischt und treten gemeinsam durch die Austrittsöffnung 10 aus. Die Bewegung des Steuerschiebers 1 erfolgt über die Schieberstange 14. Der Steuerschieber 1 weist an seiner Mantelfläche, und zwar zwischen den Überströmkanälen 7 und 8, eine Vielzahl von Längsnuten 11 auf, die sich im wesentlichen über die Länge des Steuerschiebers erstrecken, jedoch mit der Maßgabe, daß sie unten frei, oben jedoch in eine quer in den Steuerschieber eingearbeileie Dichtungsnut 12 auslaufen. Am oberen und unteren Ende des Steuerschiebers befinden sich weitere querverlaufende Dichtungsnuten 13.

In dem Ausführungsbeispiel nach F i g. 4 ist eine im Querschnitt kreisförmige Mischkammer vorgesehen. Das zylindrische Mischkammergehäuse 15 nimmt einen Steuerschieber 16 mit polygonartigem Querschnitt auf. Dadurch entstehen Längsnuten 17.

Ferner sind Eintrittsöffnungen 18 und 19 für die Komponenten und Überströmkanäle 20 und 21 gezeichnet, die dieselbe Aufgabe haben wie bei der Ausführung nach den F i g. 1 bis 3.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (5)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zum Erzeugen eines vorzugsweise chemisch reaktionsfähigen Gemisches aus mindestens zwei Kunststoffkomponenten, mit einer Mischkammer, die Eintrittsöffnungen für die einzelnen Kunststoffkomponenten und eine Austrittsöffnung für das Kunststoffkomponenten-Gemisch besitzt, mit einem in der Mischkammer angeordneten Steuerorgan, das aus einer die Eintrittsöffnungen offenlassenden Stellung bis in den Bereich der Austrittsöffnung, dabei die Eintrittsöffnungen gegenüber der Mischkammer gleichzeitig absperrend, hin- und herbewegbar ist, und mit am Steuerorgan vergesehenen Überströmkanälen, durch die die Eintrittsöffnungen zeitsynchron mit ihrem Abschluß von der Mischkammer mit Rückführleitungen verbindbar sind, insbesondere nach Patentanmeldung P 20 07 935.0-16, gekennzeichnet durch die Anordnung von Längsnuten (11 bzw. 17) zwischen den einzelnen Überströmkanälen (7, 8 bzw. 20, 21) an der Innenwand des Mischkammergehäuses (2) oder an der Mantelfläche des Steuerschiebers (1 bzw. 16).

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, mit in der Mantelfläche des Steuerschiebers eingearbeiteten Längsnuten, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsnuten (11) sich von dem der Austrittsöffnung (10) der Mischkammer (9) zugekehrten Ende des Steuerschiebers bis unmittelbar vor dessen anderes Ende erstrecken.

3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das der Austrittsöffnung (10) der Mischkammer (9) abgewandte Ende der Mantelfläche des Steuerschiebers (1) eine quer angeordnete Dichtungsnut (12) aufweist, in welche die Längsnuten (11) auslaufen.

4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, mit einer zylindrischen Mischkammerinnenwand, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsnuten (17) durch eine polygonartige Gestaltung des Querschnitts des Steuerschiebers (16) gebildet werden.

5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt des Steuerschiebers (1) vieleckig, vorzugsweise quadratisch, ausgebildet ist und daß die Überströmkanäle (7,8) — im Querschnitt gesehen — jeweils etwa im mittleren Bereich mindestens zweier Seitenteile des Steuerschiebers angeordnet sind.