DE2113702B2 - Verfahren zum Verformen von Poly mensatmassen - Google Patents
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Description
Aliphatische Polyamide, vor allem Polycaproamid oder Polypyrrolidon, haben ausgezeichnete Eigenschaften,
beispielsweise eine hohe Festigkeit und eine gute Anfärbbarkeit, und sie werden in großem Umfange
zur Herstellung von Gegenständen, wie z. B. Fäden, Bändern, Filmen und Folien verwendet. Gewöhnlich
wird zur Herstellung dieser Gegenstände aus aliphatischen Polyamiden ein Schmelzformverfahren
angewendet, das darin besteht, daß das Polymerisat geschmolzen und das geschmolzene Polymerisat durch
eine Gußform oder Düse extrudiert und an der Luft, in Wasser oder in einer Form verfestigt wird. Das
Schmelzformverfahren hat eine ausgezeichnete Produktivität wegen der hohen Formgeschwindigkeit,
es hat jedoch verschiedene Nachteile, die darauf zurückzuführen sind, daß das Polymerisat auf hohe
Temperaturen erhitzt und in geschmolzenem Zustand verformt werden muß. Zu diesen Nachteilen gehören
beispielsweise:
a) daß das Polymerisat vor dem !^chmeizen vollständig
getrocknet werden muß,
bi daß beim Schmelzen das Polymerisat ihermisch
abgebaut wird und daß es unmöglich ist. während der Schmelzformung die Bildung von Monomerem
zu vermeiden.
c) daß die verwendbaren Zusätze, wie z. B. die antistatischen
Mittel. Färbemittel oder Modifiziermittel
zur Verbesserung der Qualitü: des PoIy-
lü meri-ais. bei der Formungstemperatur eine ausreichende
thermische Stabilität aufweisen müssen.
d) daß Polymerisate mit hohem Polymerisationsgrad und hoher Schmelzviskosität schwierig zu
verformen sind und
e) daß zum Schmelzen des Polymerisats eine große Wärmeenergie erforderlich ist.
Ausgehend von einfachen Arten von Polyamiden.
zo die von einem einfachen Diamin und einer einfachen
Di* nrbonsäure abgeleitet sind und die in den meisten
Lösungsmitteln unlöslich sind, werden gemäß der USA.-Patentschrift 2 320 088 Polyamide geschaffen,
die in üblichen Lösungsmitteln eine Löslichkeit besitzen, um die Polyamide für bestimmte Anwendungsgebiete
geeignet :u machen. Zu diesem Zweck wird eine Dreikomponentenreihe vorgeschlagen, nämlich
aus wenigstens einem Diamin, wenigstens einer Dicarbonsäure und wenigstens einer Monoaminomonocar-
yo bonsäure. Auf diese Weise werden Polyamide erhalten,
die gegenüber einem gemischten Lösungsmittel einer Wasser-Alkohol-Reihe selbst bei Raumtemperatur
eine Löslichkeit aufweisen, wobei diese Lösungen einen ausreichend stabilen Lösungszustand selbst bei niedri-
gen Temperaturen im Bereich von 15 bis 70 C beibehalten.
Die so erhaltenen Lösungen können zur Bildung von Folien oder Filmen durch Vergießen bei
Temperaturen im Bereich von i c, bis 70 C verwendet
werden.
Gemäß der USA.-Patentschrift 2 895 786 werden wasserlösliche Polyamide als Zusatzmittel verwendet,
die in Wasser oder Wasser-Alkohol-Lösungsmitteln gelöst werden. Die so erhaltenen Lösungen zeigen
einen stabilen Lösungszustand selbst bei Raumtemperatur. Unter Verwendung der Lösungen als Spinnlösung
wird gemäß der USA.-Patentschrift ein Naßspinnverfahren ausgeführt, bei welchem ein wäßriges
Fällbad als Ausfällfiüssigkeit verwendet wird.
Aus der USA.-Patentschrift 3 185 660 ist ein Ver fahren zur Herstellung von Polymerdispersionen von solchen Polymerisaten mit sehr geringen Teilchengrößen als Dispergiermaterial in einer inerten organischen Flüssigkeit bekannt, wobei diese Dispersionen eine verbesserte Stabilität und Fließfähigkeit besitzen.
Aus der USA.-Patentschrift 3 185 660 ist ein Ver fahren zur Herstellung von Polymerdispersionen von solchen Polymerisaten mit sehr geringen Teilchengrößen als Dispergiermaterial in einer inerten organischen Flüssigkeit bekannt, wobei diese Dispersionen eine verbesserte Stabilität und Fließfähigkeit besitzen.
Gemäß dem Verfahren der USA.-Patentschrift 3 185 660 wird ein Polymerisat in einem latenten
Lösungsmittel bei Temperaturen von oberhalb dem Siedepunkt bei Normaldruck unter Bildung einer
Lösung gelöst, wobei der Lösungsvorgang in einem geschlossenen Gefäß unter Druck ausgeführt wird,und
worauf die so erhaltene Lösung rasch von dem Gefäß in ein Aufnahmegefäß unter Einwirkung von Scherkräften
übei geführt wird, um die Temperatur auf unterhalb die Ausfälltemperatur herabzusetzen. Hierbei
(>s wird das Polymerisat in einer Teilchenform von sehr
geringer Größe in der Flüssigkeit ausgefällt.
Nach diesem bekannten Verfahren können Dispersionsflüssigkeiten
von Polymerisaten erhalten werden.
wobei die Polymerisate eine sehr enge Teileru-ngrößenverteilung
besitzen. Ferner besitzen diese Dispersionsflüssigkeiten eine gute Dispergierslabilität und behalten
den Dispergierzustand ohne Absetzung im Verlauf der Lagerung bei.
Aufgabe der Erfindung ist es, ein neues Formverfahren anzugeben, das besonders geeignet ist zur Verarbeitung
einer Polymerisatmasse. die als Hauptbestandtei1
aliphatische Polyamide und zur Verbesserung der Naehteile des aliphaiisehen Polyamids eingearbeitete
hydrophile Polymerisate enthalt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß daduidi gelöst,
daß man a) eine zu 50 bis IUO Gewichtsprozent aus einer Polyamidkomponente. die im wesentlichen
aus mindestens einem aliph iischen Polyamid besteht,
das durch Polymerisation einer oj-Aminocarbonsäure mit 4 bis 6 Kohlenstoffatomen und ihrer Derivate
erhalten wurde, und zu 0 bis 50 Gewichtsprozent, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht des Polymerisats,
aus einer hydrophilen Polymerisatkomponente, die aus mindestens einem hydrophilen Polymerisat
besteht, bestehende Polymerisatmasse mit b) einer Lösungsmittelmischung, die im wesentlichen zu 15
bis 80 Gewichtsprozent aus mindestens einem aliphatischen Alkohol mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und
zu 20 bis 85 Gewichtsprozent, jeweils bezogen auf das Gesamtgewicht der Lösungsmittelmischung, aus Wasser
besteht, bei erhöhtem Druck bei einer Temperatur von mindestens 130' C mischt unter Bildung einer
Lösung, die das Polymerisat in einer Konzentration von 25 bis 80 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht
von Polymerisat und Lösungsmittel, enthält und anschließend die Lösung in eine Atmosphäre
von praktisch Atmosphärendruck bei einer Extrusionstemperatur von 115 bis 155'C zu Fäden,
Bändern, Folien und anderen Formgebilden exlrudiert.
Di» s erfindungsgemäße Verfahren wird nachfolgend näher beschrieben.
Unter dem hier verwendeten Ausdruck »aliphaüsches Polyamid« sind Homopolymerisate oder Mischpolymerisate
zu verstellen, die durch Polymerisation von mindestens einer a>-Aminocarbonsäure mit 4 bis
6 Kohlenstoffatomen und ihrer Derivate erhalten werden. Die für die Verwendung in dem erfindungsgemäßen
Verfahren am meisten bevorzugten Polyamide sind die Polymerisate von f-Caprolactam, die
Polymerisate von α-Pyrrolidon und Mischungen dieser Polymerisate.
Unter dem hier verwendeten Ausdruck »hydrophiles Polymerisat« ist ganz allgemein jedes Polymerisat zn
verstehen, das in siedendem Wasser bei einer Konzentration von 10 Gewichtsprozent und außerdem in
einem zu 15 bis 80 Gewichtsprozent aus mindestens einem aliphatischen Alkohol mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
und zu 20 bis 85 Gewichtsprozent aus Wasser bestehendem Lösungsmittel bei der Polymerisatkonzentratiöii
Von 20 Gewichtsprozent löslich ist. Zu diesen erfindungsgemäß verwendeten hydrophilen Polymerisaten
gehören beispielsweise Polyvinylalkohol, Polyäthylenoxyd, Polyacrylsäure und ihre Salze. Polyacrylamid
und verschiedene wasserlösliche Derivate von Cellulose. Wegen der Qualität und des Preises
ist unter diese;; Polyvinylalkohol am meisten bevorzugt.
Die als Hauptbestandteil aliphatische Polyamide enthaltende Pulymerisatmasse besteht zu 50 bis
100 Gewichtsprozent aus einer Polyamidkomponente, die aus mindestens einem wie oben definierten aliphatischen
Polyamid besteht, und zu 0 bis 50 Gewichtsprozent aus einer hydrophilen Polymerisaikomponenle.
die aus mindestens einem wie oben definierten
s hydrophilen Polymerisat besteht, wobei die Mengen dieser Polymerisate auf das Gesamtgewicht des Polymerisats
bezogen sind. GewiinschtenfalU kann die Masse eine kleinere Menge an einem anderer. Zusatz
enthalten. Beispiele für die Zusätze, die je nach der
ίο Gestalt und dem Endverwendungszweck des Formgegenstandes
oder je nach seiner Verwendung ausgewählt werden sollten, sind Färbemittel. Mattierungsmittel,
antistatische Mittel mit niedrigem Molekulargewicht, schmutzabweisende Mittel, Flammverzöge-
K rungsmittel und Arzneimittel zur Verhinderung von
Epidermophytosis.
Die Gesamtmenge an einem oder mehreren dieser Zusätze beträgt vorzugsweise nicht mehr als 10% des
Gesamtgewichtes des Polymerisats. Wie aus der obigen Definition herv geht, TaIIt unter die erfindungsgemäße
Polymerisatriasse auch eine solche, die nur aus aliphatischen Polyamiden besteht und deshalb
keine hydrophile Polymerisatkomponente enthält. Die Menge des verwendeten hydrophilen PoIy-
ij merisats sollte vorzugsweise 5 bis 50 Gewichtsprozent,
bezogen auf das Gesamtgewicht des Polymerisats, betragen. Das in dem erfindungsgemäßen Verfahren
verwendete Polymerisat kann jeden beliebigen Wassergehalt aufweisen und es ist deshalb nicht notwendig,
die in der Polymerisationsstufe hergestellten Polymerisatchips (Polymerisatschnitzel) zu trocknen.
Wenn die Menge der hydrophilen Polymerisatkomponente 50 Gewichtsprozent, bezogen auf das
Gesamtgewicht des Polymerisats, übersteigt, verfestigt sich ein Formgegenstand, der aus einer in einer Atmosphäre praktisch bei Atmosphärendruck extrudierten
Polymerisatmasse becteht, nicht und ist beispielsweise schwierig aufzuwickeln.
Bei dem erfindungsgemäß verwendeten Lösungsmittel handelt es sich um eine Mischung aus mindestens
einem aliphatischen Alkohol mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und Wasser. Beispiele für aliphatische
Alkohole sind Methylalkohol,Äthylalkohol, n-Propyialkohol, i-Propylalkohol, n-Butylalkohol, s-Butylalkohol
und t-Butylalkohol. Unter diesen sind Äthylalkohol,
n-Propylalkohol und i-Propylalkohol bevorzugt.
Das Verhältnis von Alkohol zu Wasser in dem gemischten Lösungsmittel sollte 15 : 85 bis 80 : 20,
vorzugsweise 40 :60 bis 70:30, bezogen auf dis Ge-
jo wicht, betragen. Wenn die Zusammensetzung des
Lösungsmittels außerhalb des oben angegebenen Bereiches liegt, wird seine Fähigkeit, die Polymerisatmasse
~u lösen, außerordentlich gering, und es kann
unter den erfindungsgemäß anzuwendenden Bedingungen keine zufriedenstellende Lösung der Polymerisatmasse
erhalten werden.
Die Polymerisatmasse wird in dem gemischten Lösungsmittel bei einer Polymerisatkonzentration von
25 bis 80 Gewichtsprozent gelöst. Wenn die Konzentration der Polymerisatmasse in der Lösung weniger
als 25 Gewichtsprozent beträgt, ist es schwierig, den für die Verformung erforderlichen Extrusionsdruck
anzuwenden wegen der niedrigen Viskosität der Lösung und die Lösung kann sieden, bevor sie aus
f>5 einer Gußform oder Düse extrudiert wird. Ferner
nimmt, wenn die Konzentration des Polymerisats abnimmt, die Kristallinität eines geformten Gegenstandes,
der aus dem Polymerisat besteht, im allge-
meinen zu, und dadurch wird die Verstrcckbarkcit oder
Ausziehbarkeit des geformten Gegenstandes herabgesetzt. Polymerisatkonzentrationen von mehr als 80 Gewichtsprozent
führen zu einer extremen Zunahme der Viskosität der Lösung, und es kann unmöglich werden.
die Lösung durch eine Gußform oder Düse zu extrudieren. Mit zunehmender Polymersatkonzentration
wird außerdem die Temperaturverteilung der Lösung ungleichmäßig. Für die technische Durchführung
sollte die bevorzugte Polymerisatkonzentration 45 to bis 65 Gewichtsprozent betragen.
Die Herstellung der Polymerisatlösung muß unter Druck bei einer Temperatur von mindestens 130 C
durchgeführt werden. Wenn die Temperatur unterhalb 130'C liegt, ist es unmöglich, eine gleichmäßige
Lösung durch vollständiges Auflösen der Polymerisatmasse herzustellen. Die angegebene Temperatur
stellt daher die kritische Temperatur für die vollständige Auflösung dar. Da die in dem erfindungsgemäßen
Verfahren anzuwendende Lösungstemperatur weit höher liegt als der Siedepunkt des gemischten
Lösungsmittels bei Atmosphärendruck, sollte die Polymerisatmasse in dem gemischten Lösungsmittel
bei erhöhtem Druck gelöst werden. Wenn das Verfahren in technischem Maßstab durchgeführt wird,
werden die Polymerisatmasse und das gemischte Lösungsmittel in ein geschlossenes Druckgefäß gebracht
und auf eine vorher festgelegte Temperatur erhitzt. Dadurch ist es möglich, die Lösung durch den
Dampfdruck des Lösungsmittels unter Druck zu halten, und es ist nicht erforderlich, von außen Druck
anzuwenden. Wenn die Lösungstemperatur zu hoch ist, hat das Polymerisat die Neigung, hydrolysiert zu
werden. Die Temperatur beim Auflösen sollte daher vorzugsweise nicht höher als 1800C liegen.
Die nach dem vorstehend beschriebenen Verfahren erhaltene Lösung wird bei 115 bis 155 C gehalten
und dann durch eine Gußform, eine Düse od. dgl. in sine Atmosphäre extrudiert, die praktisch bei Almosphärendruck
gehalten wird. Wenn die Temperatur der Polymerisatlösung zur Zeit der Extrusion höher
ist als 155 C, können in der Lösung unmittelbar nach
der Extrusion Blasen gebildet werden, und der dabei erhaltene geformte Gegenstand ist von geringem
technischem Wert. Der geformte Gegenstand kann nicht mehr verstreckt werden. Wenn die Extrusionstemperatur
andererseits weniger als 115" C beträgt, können die Polymerisate vor der Extrusion ausfallen,
und die Lösung kann dann nicht extrudiert werden. Um in der Praxis Formgegenstände guter Qualität
unter stabilen Bedingungen herzustellen, sollte die Polymerisatlösung vorzugsweise bei einer Temperatur
von mehr als 1500C hergestellt werden, und die
dabei erhaltene Lösung sollte auf 130 bis 150" C abgekühlt
werden. Überraschenderweise behält die Losung ihren homogenen Lösungszustand bei, selbst
wenn die bei einer Temperatur von mehr als 150X hergestellte Polymerisatlösung auf etwa 130° C abgekühlt
wird, und es ist überraschend, daß die Lösung bei beträchtlich tieferen Temperaturen als die oben
beschriebene Lösungstemperatur glatt verarbeitet werden kann.
Die Gestalt und Struktur der Extrusionsöffhung der zur Verarbeitung verwendeten Gießform, Düse
od. dgl kann je nach der gewünschten Gestalt oder Form des Formgegenstandes gewählt werden. Wenn
es beispielsweise erwünscht ist, Fäden herzustellen, können irgendwelche bekannten Spinndüsen verwendet
werden, und wenn die Herstellung von Bändern, Filmen und Folien erwünscht ist, können irgendwelche
bekannten T-Gießformen (T-Düsen) verwendet werden. Die Atmosphäre, in welche die Polymerisatlösung
exlrudiert wird, kann praktisch Atmosphärendruck haben. Im Falle des Verspinnens ist es zweckmäßig,
eine Spinnzelle zu verwenden und Luft in die Zelle einzublasen.
Wenn die Polymerisatlösung in eine praktisch bei Atmosphärendruck gehaltene Atmosphäre extrudiert
wird, trennt sich auf Grund des durch die Verdampfung des Lösungsmittels verursachten Tempcraturabfalles
die Polymerisatphase von der Lösungsmittelphase. Das Polymerisat wird ausgefällt und koaguliert, und
der gewünschte Formgegensland wird geformt. Ein Teil des Lösungsmittels bleibt an der Oberfläche und
im Innern des Formgegenstandes haften, kann jedoch durch Trocknen auf übliche Art und Weise leicht
entfernt werden.
In der Zeichnung ist eine Ausfuhrungsform der zur Herstellung von Fäden nach dem erfindungsgemäßen
Verfahren verwendeten Vorrichtung erläutert.
Gemäß der beiliegenden Zeichnung wird die Polymerisatmasse bei erhöhter Temperatur und bei erhöhte.
1 Druck in einem Lösungsbehälter 1 mit dem Lösungsmittel gemischt. Die dabei erhaltene Lösung
wird mit konstanter Geschwindigkeit durch eine Dosierpumpe 3 in eine Spinncinrichtung 2 eingeführt
und durch eine Spinndüse 5 durch ein Filter 4 in die Atmosphäre extrudiert. Die extrudierte Lösung ist
teilweise getrennt in eine Lösungsmittelphase und eine Polymcrisatphase. Das Lösungsmittel wird durch
Verdampfen entfernt, und die Fäden werden auf eine Abwickeleinrichtung 6 aufgewickelt. In dieser Vorrichtung
wird die Lösung von dem Lösungsbehätter 1 bis zur Spinndüse 5 ständig unter Druck gehalten,
und deshalb müssen alle Rohrleitungen und sonstigen Zubehörteile so konstruiert sein, daß sie den Druck
aushalten. Die Temperatur des Lösungsbehälters 1 sollte getrennt von derjenigen der Spinneinrichtung 2
geregelt werden.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren kann die Polymerisalmas.se bei tieferen Temperaturen verarbeitet
werden als sie bei den üblichen Schmelzformverfahren erforderlich sind. Es ist daher möglich, eine Polymerisatmasse
zu verformen, die Zusätze enthält welche eine geringe thermische Beständigkeit aufweisen
und die in den üblichen Schmelzformverfahrer nicht verwendbar sind. Nach dem erfindungsgemäßer
Verfahren können auch Polymerisate mit hohen Molekulargewicht, die wegen ihrer hohen Schmelz
punkte nach den üblichen Schmelzformverfahrei nicht verformt werden können, mit zufriedenstellendei
Ergebnissen verarbeitet werden. Außerdem brauch das Polymerisat vor der Verarbeitung nicht getrockne
zu werden, und die verbrauchte Wärmeenergie ist ge ring. Das Verfahren ist daher wirtschaftlich vorteil
haft. Das oben beschriebene Verfahren umfaßt vei
schiedene bevorzugte Ausführungsformen.
Jn einer dieser Ausfuhrungsformen wird eine Pol}
mcrisatmasse verwendet, die als Hauptbestandte Polycaproamid enthält. Unter der Polymerisatmass«
die als Hauptbestandteil Polycaproamid enthält, i; hier eine Masse zu verstehen, die aus einem Homopol j
merisat von r-CaproIactam, einem Mischpolyami«
das mindestens 80 Molprozent f-Caprolactam a
wiederkehrende Einheiten enthält, oder einer M schung dieses Polyamids mit einer kleineren Men«
eines oder mehrerer Zusätze besteht. Bei dieser Ausführungsform
besteht die Polymerisatmassc nur aus dem Polycaproamid und enthält kein hydrophiles
Polymerisat. Die Polymerisatmasse wird mit einem gemischten Lösungsmittel, das zu 20 bis 80 Gewichtsprozent
aus mindestens einem aliphatischen Alkohol mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und zu 20 bis
80 Gewichtsprozent aus Wasser besteht, bei erhöhtem Druck bei einer Temperatur von mindestens 140 C
gemischt unter Bildung einer Lösung, die das Polymerisat in einer Konzentration von 30 bis 80 Gewichtsprozent
enthält. Es ist besonders erwünscht, daß die Lösung bei einer Temperatur von 125 bis
155° C in einer Atmosphäre extrudiert wird, die praktisch bei Atmosphärendruck gehalten wird. Bei
dem üblichen Schmelzverspinnen von Polycaproamid ist zum Trocknen der Polymerisatchips vor dem Verspinnen
eine große Apparatur und viel Laborraum erforderlich, und die durch thermischen Abbau des
Polymerisats während des Verspinnens gebildeten Verbindungen mit niedrigem Molekulargewicht bewirken
eine Verschlechterung der Qualität der erhaltenen Fäden. Diese Nachteile wurden durch Anwendung
des erfindungsgemäßen Verfahrens weitgehend beseitigt, und mit dem erfindungsgeraäßen Verfahren
werden im Vergleich zu den üblichen Schmelzforrrverfahren die folgenden Vorteile erzielt:
aj Der Formgeger.sland enthält weniger Verbindungen
mit niedrigem Molekulargewicht, und der Weißgrad des Produktes ist gut;
b) der Formgegenstand weist eine hohe Kristallinität
auf und nach einem üblichen Verstreckungsverfahren {Reckverfahren) wird ein Produkt mit
einem hohen Youngschen Modul (Elastizitätsmodul) erhalten;
c) es treten sehr geringe Änderungen in der Dimension des Formgegenslandes durch Absorption
von Feuchtigkeit auf, und deshalb fallen die auf einer Spule aufgewickelten Fäden nicht zusammen.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat auch den Vorteil, daß die Polymerisate mit einem hohen Polymerisationsgrad,
7. B. diejenigen mit einer Intrinsic-Viskosität von 2,0 in m-Kresol bei 35° C ohne Schwierigkeit
verarbeitet werden können. Bekanntlich sind diese Polymerisate nach den bekannten Schmelzformverfahren
schwierig zu verarbeiten.
Gemäß einer anderen bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird eine Polymerisatmasse verwendet,
die zu 50 bis 85 Gewichtsprozent aus einer Polyamidkomponente, die als Hauptbestandteil Polycaproamid
enthält, und zu 15 bis 50 Gewichtsprozent,
jeweils bezogen auf die Gesamtmenge der Polymerisate, aus einer aus Polyvinylalkohol bestehenden hydrophilen
Polymunsatkomponente besteht. Gemäß dieser Ausführungsfonn wird die Polymerisatmasse
mit einem im wesentlichen zu 20 bis 70 Gewichtsprozent aus mindestens einem aliphatischen Alkohol
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und zu 30 bis 80 Gewichtsprozent aus Wasser bestehenden gemischten
Lösungsmittel bei 140° C oder darüber und bei erhöhtem
Druck gemischt unter Bildung einer Lösung, welche die Polymerisate in einer Konzentration von
25 bis 70 Gewichtsprozent enthalten. Die Lösung wird bei einer Temperatur von 125 bis 155" C in eine
Atmosphäre extnidieri, die praktisch bei Atmosphärendruck
gehalten wird. Dieses Verfahren ist insbesondere erwünscht zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens. Dieses Verfahren führt zu deutlichen Verbesserungen des Youngschen Moduls, der
Feuchtigkeitsabsorption, der Verhinderung der statischen Aufladung usw. eines nur aus Polycaproamid
bestehenden Formgegenstandes. Dementsprechend liefert diese Ausführungsform ein vollständig neues Verfahren,
das ein sehr wirksames Verfahren zur Verbessern rung der Eigenschaften von Polycaproamid-Formgegenständen
darstellt. Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung wird eine
Polymerisatmasse verwendet, die als Hauptkomponente Polypyrrolidon enthält. Das Polymerisat von
α-Pyrrolidon ist gewöhnlich als Nylon-4 bekannt. In
der vorliegenden Anmeldung und in den Ansprüchen wird unter dem Ausdruck »Polymerisatmasse, die als
Hauptkomponente Polypyrrolidon enthält« allgemein ein Homopolymerisat von u-Pyrrotidon, ein mindestens
80 Molprozent α-Pyrrolidon als wiederkehrende Einheiten enthaltendes Mischpolyamid oder eine
Mischung des Polyamids mit einer kleineren Menge eines oder mehrerer Zusätze verstanden. In dieser
Ausführungsform wird vorzugsweise ein gemischtes
2s Lösungsmittel verwendet, das im wesentlichen zu
15 bis 50 Gewichtsprozent aus mindestens einem aliphatischen Alkohol mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen
und zu 50 bis 85 Gewichtsprozent aus Wasser besteht. Es ist erwünscht, daß die Polymerisalmasse mit dem
Lösungsmittel bei einer Temperatur von 130 C oder
mehr bei erhöhtem Druck gemischt wird unter Bildung einer Lösung mit einer Polymerisatkonzentration von
30 bis 80 Gewichtsprozent und daß dann die Lösung bei einer Extrusionstemperatur von 115 bis 150rC
J5 in eine Atmosphäre extrudiert wird, die praktisch bei
Atmosphärendruck gehalten wird. Es wurde bereits früher versucht. Polypyrrolidon nach dem Srhmel?-
formverfahren zu verarbeiten, dabei trat jedoch die Schwierigkeit auf, daß das Polypyrrolidon thermisch
instabil ist und während des Schmelzformprozesses einer deutlichen thermischen Zersetzung unterliegt.
Es wurde festgestellt, daß diese Schwierigkeit es unmöglich macht, das Schmelzformverfahren technisch
durchzuführen. Es wurden daher verschiedene Verfahren zur Verformung von Polypyrrolidon vorgeschlagen.
Beispiele dafür sind:
1. die Extrusion von Poly pyrrolidon in Form einer
Lösung in Ameisensäure durch eine Gußform, Düse od. dgl.,
2. die Extrusion.einer wäßrigen Lösung von Polypyrrolidon
bei erhöhter Temperatur durch eine Gußform. Düse od. dgl. zur Koagulation de?
Polymerisats, und
3. das Verfahren, bei dem das Polymerisat in Zinkchlorid oder einer Mischung desselben mil Ma
gnesiumnitrat gelöst und die Lösung zur Koagu lation des Polymerisats in eine wäßrige Lösunj
von Natriumnitrat extrudiert wird. 60
Das Verfahren 1 hat den Nachteil, daß das Lösung« mittel teuer und schwierig zu handhaben ist, das Vei
fahren 2 hat den Nachteil, daß das Polymerisat di Eigenschaft hat, leicht hydrolysiert zu werden, un
deshalb tritt seine Hydrolyse während des Formve fahrens auf unter Verringerung seines Molekalargi
wichtes, und darüber hinaus weist der erhaltene Forn gegenstand wegen seiner hohen Kristallin ität eii
309 54Ä/*
schlechte Verstreckbarkeit auf; das Verfahren 3 hai
andererseits den Nachteil, daß es eine außerordentlich geringe Produktivität aufweist. So weisen die bisher
vorgeschlagenen verschiedenen Formverfahren einen oder mehrere Nachteile auf, welche die Verformung
von Polypyrrolidon technisch unmöglich machen. PolypyrroHdon ist ein attraktives Polymerisat mit
verschiedenen ausgezeichneten Eigenschaften, die obengenannten Nachteile des Formverfahrens haben
jedoch nicht zu einer technischen Produktion von Formgegenständen aus diesem Polymerisat geführt.
Im Gegensatz dazu werden nach dem erfindungsgemäßen Verfahren verschiedene Vorteile erzielt,
z. B. folgende:
a) Die thermische Zersetzung des Polymerisats oder seine Hydrolyse wird deutlich herabgesetzt, und
deshalb können qualitativ gute Formgegenstände erhalten werden;
b) das zu verwendende Lösungsmittel ist billig und leicht zu handhaben;
c) es werden Formgegenstände mit einer guten Verstreckbarkeit erhalten und die Verstreckung
(Reckung) der Gegenstände liefert Produkte mit ausgezeichneten physikalischen Eigenschaften.
Polypyrrolidonfäden, die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellt sind, weisen auf Grund
der Verstreckung eine gute Zähigkeit und Dehnung sowie eine überlegene Feuchtigkeitsabsorption und
Anlärbbarkeit auf, und sie sind für die verschiedensten
Anwendungszwecke geeignet.
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand von Beispielen näher beschrieben, in denen das Polycaproamid,
Polypyrrolidon, der Polyvinylalkohol, PoIyäthylenglykol und das Polynatriumacrylat mit
Nylon-6, Nylon-4, PVA, PEG bzw. PAA-Na abgekürzt
werden. Die in den Beispielen beschriebenen verschiedenen Meßwerte wurden nach den folgenden
Methoden erhalten:
Gehalt an Verbindung mit niedrigem Molekulargewicht in dem Formgegenstand in Gewichtsprozent:
5 g der Probe wurden 3 Stunden lang in warmer Luft bei 105' C getrocknet und dann gewogen (A Gramm).
Die Probe wurde dann 3 Stunden lang in siedendem Wasser gekocht, in warmer Luft bei 105° C 3 Stunden
lang getrocknet und gewogen (B Gramm). Der Gehalt (W) an Verbindungen mit niedrigem Molekulargewicht
wurde nach der folgenden Gleichung bestimmt:
W =
■ 100(%).
Schmelzpunkt
Das endotherme Maximum (peak) (T"C) von 10 mg
der Probe wurde bei einer Erhitzungsgeschwindigkeit von 5 C pro Minute unter Verwendung eines differentiellen
Aufzeichnungscolorimeters vom Typ DSC-I
(der Firma Parkin-Elmer Co.) gemessen.
Youngscher Modul (Elastizitätsmodul)
Es wurde bei 200C und 65% relativer Feuchtigkeit
(RH) bei einer Verstreckungsgeschwindigkeit von 5 m/ Minute unter Verwendung einer Instron-Testvorrichtung
gemessen.
Wiederaufnahme von Feuchtigkeit
Die Probe wurde 3 Stunden lang bei 105° C getrocknet
und anschließend 4 Tage lang bei 20°C und 65% relativer Feuchtigkeit stehengelassen. Die Wiederaufnahme
von Feuchtigkeit wurde aus der Höhe der Feuchtigkeitsabsorption nach diesem Zeitraum ermittelt.
40
Spezifischer Widerstand
Er wurde bei 20°C und 65% relativer Feuchtigkeit unter Verwendung eines handelsüblichen Konduktometers,
der Für die Messung der elektrischen Leitfähigkeit von Fasern bestimmt ist, gemessen.
Unter Verwendung einer kleinen Spinnvorrichtung vom Kolben(Plunger)-Typ, die einen verschließbaren
Zylinder aufwies, wurden 1,5 g Nylon-6-Chips mit
einer grundmolaren Viskositätszahl [»/] von 1,35.
einem Monomergehalt von 1,0 Gewichtsprozent und einem Schmelzpunkt von 223 C und 1,5 g eines gemischten Lösungsmittels aus n-Propylalkohol und
Wasser (1:1) in den Zylinder gebracht und 30 Minuten
lang bei 165" C gemischt. Die Polymerisatlösung
wurde auf eine vorher festgelegte Temperatur (120 bis
160 'C), die in der folgenden Tabelle 1 angegeben ist,
abgekühlt und 10 Minuten lang bei dieser Temperatur gehalten. Danach wurde die Lösung durch eine
Düse der in der Tabelle I angegebenen Größe in Luft extrudiert. Die folgende Tabelle I gibt die Größe der
Düse, die Spinntemperatur und die Eigenschaften der erhaltenen, nicht ausgezogenen Fäden an Die Eigen
schäften der nicht ausgezogenen Fäden wurden ar Hand einer Skala von sehr gut, gut und schlecht be
urteilt, wobei sehr gut bedeutet, daß die Fäden offen sichtlich keine Blasen aufweisen und Teile enthalten
die um mindestens 150% ausgezogen werden können wobei gut bedeutet, daß die Fäden eine gewisse Mengi
Blasen aufweisen und um mindestens 100% ausge zogen werden können und wobei schlecht bedeutet
daß die Fäden eine beträchtliche Anzahl von Blaset aufweisen und um nicht mehr als 100% ausgezogei
werden können. Die Intrinsic-Viskosität [>;] wurde ge
messen, indem 0,08 g der vollständig getrocknetei
Probe in 20 ml m-Kresol gelöst und die Viskosität be
35" C bestimmt und anschließend auf der Basis de gemessenen Viskos'iät errecunet wurde.
12
Größe der Düse (Durchmesser |
Spinntcmpcralur | Spinnclruck | Eigenschaften de nicht verstrecken Fäden |
gut | gut | gut | Bemerkungen |
χ Länge) | (0") | (kg/cm2) | sehr gut | sehr gut | sehr gut | ||
0,25 χ 5,0 mm | 110 | 400 | sehr gut | sehr gut | sehr gut | Extrusion nicht | |
gut | gut | gut | möglich | ||||
125 | 260 | schlecht | schlecht | schlecht | |||
135 | 160 | — | — | ||||
145 | 160 | ||||||
155 | 160 | ||||||
160 | 160 | ||||||
0,30 χ 4,5 mm | 110 | 400 | Extrusion nicht | ||||
möglich | |||||||
125 | 260 | ||||||
135 | 110 | ||||||
145 | 110 | ||||||
155 | 110 | ||||||
160 | 110 | ||||||
0,30 χ 6,0 mm | 110 | 400 | Extrusion nicht | ||||
möglich | |||||||
125 | 260 | ||||||
135 | 160 | ||||||
145 | 160 | ||||||
155 | 160 | ||||||
160 | 160 |
Das Verfahren des Beispiels 1 wurde wiederholt, wobei diesmal die Menge des gemischten Lösungsmittels
in 1,0 g geändert wurde, und deshalb wurde die Konzentralion an Nylon-6 auf 60% erhöht. Die erhaltenen
Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle II zusammengestellt.
Größe der Düse
(Durchmesser
χ Länge)
0,30 x 6,0 mm
Tabellen | |
Spinnlempcratur | Spinndnick |
__ (O ) | Ikg/cm2) |
110 | 400 |
135 | 160 |
140 | 160 |
160 | 160 |
Eigenschaften der nicht verstrecken Fäden
Bemerkungen
Extrusion nicht möglich
sehr gut sehr gut schlecht
Das Verfahren des Beispiels 2 wurde wiederholt, wobei diesmal Äthylalkohol an Stelle von n-Propylalkoho
verwendet wurde. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle III zusammengestellt.
Größe der Düse
(Durchmesser χ Länge) |
Spinntemperatur
(ff) |
0,25 x 5,0 mm | 110 130 135 160 |
Spinndruck (kg/cm2)
400
160 160 160
Eigenschaften der nicht verstreckten Fäden
sehr gut sehr gut schlecht
Extrusion nicht möglich
13 | 2 113 702 · 14 |
liuciischjficn Jcr nichi '.erstreckten haden |
Bemerkungen | |
Fortsetzung | sehr gut | Extrusion nicht möglich |
||
CiruUc tier Düse iDuri.hmc-.scr ■ L. lime ι - |
Spinniempcrjiur |0 ι |
Spinndruck (kg cm"I |
sehr gut | |
0.30 χ 4.5 mm | 110 130 |
400 160 |
schlecht | |
135 | 160 | sehr gut | Extrusion nicht möglich |
|
160 | 160 | sehr gut | ||
0.30 χ f>.0 mm | 110 130 |
400 160 |
schlecht | |
135 | 160 | |||
160 | 160 | |||
Beispiel 4 | ||||
Chips (Schnitzel) aus Nylon-6 mit einem Wert [i/] von 1.35 und einem Monomergehalt von 1,0 Gewichtsprozent
wurden bei 165° C in einem gemischten Lösungsmittel aus n-Propylalkohol und Wasser (in einem
Gewichtsverhältnis von 1:1) gelöst unter Bildung von Lösungen mit variierenden Konzentrationen. Jede der
Lösungen wurde auf 135° C abgekühlt und durch eine Spinndüse rail einem Durchmesser von 0,33 mm und
einer Länge von 4,5 mm extrudiert. Die folgende Tabelle IV gibt die Polymerisatkonzentrationen der Lösungen
und die Eigenschaften der erhaltenen, nicht verstre* .ten Fäden an.
B e i s ρ | el | Viskosität (Poise) |
5 | Tabelle IV | I | Bemerkungen | |
Pol\ merisatkonzentration (0O) |
1 oder weniger | ||||||
20 | 10 | ||||||
35 | 19 | ||||||
45 | 23 | ||||||
55 | 34 | ||||||
65 | 78 | ungleichmäßige Extrusion | |||||
75 | 30 | Extrusion nicht möglich | |||||
85 | Eigenschaften der nicht verstrecken Fäden |
||||||
schlecht | |||||||
gut | |||||||
sehr gut | |||||||
sehr gut | |||||||
sehr gut | |||||||
gut |
Unter Verwendung der in der Zeichnung dargestellten Spinnvorrichtung wurden Chips
aus Nylon-6 mit einem Wert [>;] von 1,5 mit einem
gemischten Lösungsmittel von verschiedenen Mengenverhältnissen von n-Propylalkohol und Wasser bei
einem Gewichtsverhältnis von 1 : ! in einem Lösungsbehälter 1 gemischt, und die Mischung wurde unter
Rühren 30 Minuten lang bei geschlossenem Behälter auf 160" C erhitzt. Die Lösung wurde in eine bei 140°C
gehaltene Spinneinrichtung eingeführt, durch eine
Dosierpumpe 3 dosiert und durch ein Filter 4 gefiltert. Sie wurde dann durch eine Spinndüse 5 mit 18 Löchern
mit einem Düsendurchmesser von 0,1 mm extrudiert und auf eine Aufwickelvorrichtung 6 mit einer Geschwindigkeit
von 300 m/Minute aufgewickelt. Die dabei erhaltenen nicht verstreckten Fäden wurden bei
80 C mit einer Geschwindigkeit von 300 m Minute unter Verwendung eines Verstreckungslwisters mit
beheizten Walzen verstreckt. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle V zusammengestellt.
Verspinnungsbcdingung | Tabelle V | Verslreckte Fäden | Zähigkeit | Dehnung | |
Ig d) | (%) | ||||
n-Propanol/Wasser (Gewichts-Verhältnis) |
nicht extrudierbar | Verstrcckungsverhiiltnis | |||
sehr gut | 3.1 | 26 | |||
10/90 | sehr gut | 3.8 | 22 | ||
40 60 | sehr gut | 3,6 | 4.0 | 22 | |
50/50 | nicht extrudierbar | 4,0 | |||
60 40 | 4,0 | ||||
85/15 | |||||
Be is
ρ ι _· I 6
[■me I. -sung der gleichen N\lon-6-Chips. wie sie
im Beispiel 1 verwendet wurden, in einem «emischien
Lösungsmittel aus Äthylalkohol und Wasser (1:1)
wurde unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiel
5 versponnen, wobei jedoch die 1 'emperalur der Spinneinrichtung auf 133 C geändert, der Düsendurchmesser
auf 0.2 mm geändert und die erhaltenen Fäden mit e;ncr Geschwindigkeit von 500 m Minute
auf eine Aufwickelvorrichtung 6 aufgewickeil wurden.
Das dabei erhaltene Bündel hatte ein gutes Aussehen. Die nicht verstreckten Fäden enthielten 0.9 Gewichtsprozent
Monomcres und konnten in Wasser bei 60 C"
aul das 4fache ihrer ursprünglichen Länge verreckt
werden. Die erhaltenen verstreckten Faden wiesen eine Zähigkeit von 4,2 g d, eine Dehnung von 11%
und einen Youngschen Modul von 310 kg mm2 auf.
Wenn in dem obigen Beispiel das Verspinnen unter den gleichen Bedingungen durchgeführt wurde, wobei
jedoch das Gewichtsverhältnis von Nylon-6-Chips zu dem gemischten Lösungsmittel auf 3:2 geändert
wurde, konnten die erhaltenen Fäden in Wasser bei 60 C auf das 6fache ihrer ursprünglichen Länge verstreckt
werden. Die erhaltenen verstreckten Fäden wiesen eine Zähigkeit von 5.5 g 'd, eine Dehnung von
8,5% und einen Youngschen Modul von 350 kg mm2 auf. Die Fäden haten auch eine Dichte, gemessen bei
25' C, von 1,155 g/cm3.
Die gleichen Nylon-6-Chips und das gemischte n-Propylalkohoi/Wasser-Lösungsmittel (GewichIsverhältnis
50:50) wurden in den Lösungsbehälter gebracht.
Das Gewichtsverhältnis von Polymerisat zu dem Lösungsmittel betrug 3:2. Diese Stoffe wurden
unter Rühren 1 Stunde lang auf 170 C erhitzt. Die erhaltene Lösung wurde in die auf 135 C gehaltene
Spinneinrichtung eingeführt, durch eine Spinndüse mit einem Düsendurchmesser von 0,2 extridiert und
mit einer Geschwindigkeit von 500 m Minute aufgewickelt. Die erhaltenen, nicht verstreckten Fäden
wiesen einen Monomergehalt von 1.0% auf und konnten in Wasser bei 60° C auf das 3.0fache ihrer ursprünglichen
Länge verstreckt werden. Die verstreckten Fäden wiesen eine Zähigkeit von 3.8 g d. eine Dehnung
von 20% und einen Youngschen Modul von 290 kg
Vergleichsbeispiel I
Nylon-6-Chips, wie sie im Beispiel 1 verwendet wurden, wurden in warmer Luft 3 Stunden lang bei
105 C getrocknet. Die getrockneten Chips wurden in eine übliche Schmelzspinnvorrichtung eingeführt, bei
260" C geschmolzen, durch eine Spinndüse mit einem Düsendurchmesser von 0.3 mm extrudiert und mit
einer Geschwindigkeit von 500 m/Minute aufgewickelt. Die erhaltenen, nicht verstreckten Fäden wiesen einen
Monomergehalt von 2,4 Gewichtsprozent auf.
Aus den vorstehenden Ergebnissen geht hervor, daß die in den Beispielen 6 und 7 erhaltenen, nicht verstreckten
Fäden einen niedrigen Monomergehalt aufwiesen, da die Spinntemperaturen in den Beispielen 6
und 7 sehr niedrig waren. Die in diesem Vergleichsbeispiel erhaltenen, nicht verstrecklen Fäden wurden
bei Raumtemperatur auf das 4fache verstreckt. Die verstreckten Fäden hatten eine Zähigkeit von 4.5 g d,
eine Dehnung von 27% und einen Youngschen Modul von 275 kg/mm3.
Vergleichsbeispiel 2
Die gleichen N\lon-6-Chips. wie sie im Beispiel 1 verwendet wurden, und Äthylalkohol wurden in einen
^ Lösungsbehälter gebracht Das Gewichtsverhältnis \on Polwnerisat zu Lösungsmittel betrug 1:1. Die
Mischung wurde 1 Stundenlang bei 200 C gerührt unter Bildung einer Losung. Die Lösung wurde in
eine bei 170 C" gehaltene Spinneinrichtung eingeführt.
ίο Der Versuch, die Lösung durch eine Spinndüse mit
einem Düsendurchmesser von 0.2 mm zu extrudieren. schlug fehl, da die Viskosität der Lösung zu hoch war.
Wenn die Temperatur der Verspinnungsableilung der Vorrichtung au W C erhöht wurde, konnte die Lö-
i- sung extrudier' erden. Jedoch !rat während der Extrusion
ein abu.ptes und heftiges Breche!, auf. und
es war unmöglich, die extrudieren 1 äden aufzuwickeln.
Die erhaltenen, nicht verstreckten Fäden wurden in Wasser bei 60 C \ erstreckt, sie brachen
jedoch beim Verstrecken um etwa 10%.
Chips aus NyIo ί-6 mit einem Wert [</] von 2.0 und
einem Monomergehalt von 1.1 Gewichtsprozent (die nach dem üblichen Schmelzspinnverfahren schwierig
zu verspinnen sind) wurden mit einem gemischten Lösungsmittel aus n-Propylalkohol und Wasser (Gewichtsverhältnis
50:50) in einem Gewichtsverhältnis von 3 : 2 gemischt, und die Mischung wurde 1 Stunde
\o lang in einem geschlossenen Gefäß unter Rühren auf
170 C erhitzt. Die Lösung wurde auf 135 C abgekühlt,
durch eine Spinndüse mit einem Düsendurchmesser von 0,2 mm extrudierl und dann mit einer Geschwindigkeit
von 500 m Minute aufgewickelt Die erhaltenen. nicht verstreckten Fäden wiesen einen Wert [(/]
von 1.95 und einen Monomergehalt von 1,1% auf.
Beispie! 9
In der in der Zeichnung dargestellten Verformungsvorrichiung wurde an Stelle der Spinndüse
5 eine Schlitzdüse mit einer Länge von 50 mm und einer Breite von 0,5 mm angebracht. Unter Verwendung
dieser Vorrichtung wivde unter den im Beispiel 6 angegebenen Bedingungen eine NyIon-6-Folie
hergestellt. Der erhaltene Film konnte bei Raumtemperatur gestreckt werden. Er konnte auch
biaxial in einem Streckungsverhältnis von 3,0 in jeder der seitlichen und vertikalen Richtungen gestreckt
werden unter Bildung eines biaxial orientierten, zähen 5" Filmes. Dieser Film war durchsichtig, und es war
möglich, auf diesem mit Tinte zu schreiben.
Beispiel 10
2 kg Nylon-4 mit einer Inlrinsic-Viskosität [ι,] von
4,9 und einem Monomercehalt von 2.1 %, die nach der anionischen Pohmerisationsmethode hergestellt worden
waren 1,4 kg destilliertes Wasser und 0,5 kg n-Propanol wurden in den in der beiliegenden Zeichnung
dargestellten l.ösungsbehälter 1 eingeführt, und die (>o Mischung wurde 30 Minuten lang bei I6O"C gerührt.
Die erhaltene Lösung wurde in eine bei 130 C gehaltene Spinneinrichtung 2 eingeführt und durch die
Spinndüse 5 mit einem Düsendurchmesser von 0,1 mm in Luft von Raumtemperatur extrudiert. Die erhaltenen
fts Puden wurden auf der Aufwickelvorrichtung 6 mit einer Geschwindigkeit von 500 m, Minute aufgewickelt.
Die nicht verstreckten Fäden wurden praktisch in
trockenem Zustund erhalten und hauen eine Intrinsic-Viskositäl
[i(] von 4.0 und einen Monomergehalt von 1,9%. Die Fäden wurden unter Verwendung
eines Streckbol/ens auf das 4.5lache ihrer ursprünglichen
Länge verstreckt und mit einer Geschwindigkeit von 450 m Minute aufgewickelt. Man
ließ sie 24 Stunden lang in einer auf 65% RH und 25 C eingestellten Atmosphäre stehen, und dann wurden
ihre physikalischen Eigenschaften gemessen. Die verstrecklen Fäden wiesen eine Zähigkeit beim
Bruch von 3,6 g, d, eine Dehnung beim Bruch von 17" u
und einen anfänglichen Voungschen Modul von 260 kg/mm2 auf. Die Intrinsic-Viskosität [i(] von Nvlon-4
wurde durch Auflösen des Polymerisats in 20%iger Ameisensäure unter Bildung einer Lösung
mit einer Polymerisatkonzentration von 0.2"».
Messung der Viskosität bei 25"C und anschließende Berechnung auf der Basis der gemessenen Viskosität
bestimmt.
Beispiel 11
Das gleiche N\lon-4, wie es im Beispiel 10 verwendet
wurde, wurde in variierenden Mengen einem gemischten Lösungsmittel aus n-Propanol und Wasser
(Gewiehtsvtrhältnis I : 2) zugesetzt, und die Mischung
wurde 30 Minuten lang bei 160 C gerührt u.aer Bildung
von Lösungen mit einer Polymerisatkonzentration von 40 bis 85%. Jede der Lösungen wurde bei
den geeigneisten Spinntemperaturen versponnen. Die Spinnbedingungen und die Eigenschaften der erhulte-..jn.
nicht verstreckten Fäden sind in der folgenden Tabelle Vl zusammengestellt.
Polymeri.->atkonzentratiün
40
50
60
70
60
70
85
Spinnter.iperatur
t Cl
t Cl
130
130
132
134
132
134
140 Spinnbedingung
einige Fäden
brachen
sehr gut
sehr gut
einige Fäden
brachen
nicht
extrudierbar
brachen
sehr gut
sehr gut
einige Fäden
brachen
nicht
extrudierbar
Eigenschaften der nicht verstreckten
Fäden
4,0
4,0
4,3
4.3
4,3
4.3
Monomergehali
1,6
1,8 1,7 1,6
Die erhaltenen, nicht verstreckten F iden (Nr. 1 bis 4) wurden jeweils auf das 3,5- bis 4fache ihrer ursprünglichen
Länge verstreckt. Die physikalischen Eigenschaften der erhaltenen verstreckten Fäden sind in der folgenden
Tabelle VII angegeben.
Nr.
2
3
4
3
4
Verstreckungsverhältnis
3,5
4,0
4.0
4,0
4,0
4.0
4,0
Zähigkeit | Dehnung | Youngscher Modul |
I« 'Il | (%) | (kg/mm2) |
2,8 | 26 | 183 |
3,6 | 22 | 204 |
3,4 | 20 | 197 |
3.6 | 19 | 210 |
Das gleiche Nylon-4, wie es im Beispiel 10 verwendet wurde, wurde mit einem gemischten Lösungsmittel
aus n-Propylalkohol und Wasser (Gewichtsverhältnis 1 :2| gemischt, und die Mischung wurde 30 Minuten
lang bei 1600C gerührt. Die erhaltene Lösung mit einer Polymerisatkonzentration von 50% wurde bei variierenden
Temperaturen versponnen und verstreckt. Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle VIII
angegeben.
Spinn temperatur |
Spinnbedingung | Nicht ve Fäden |
rstreckte Monomer |
Verstrcckungsverhäitnis | Zähigkeit | Dehnung | Youngscher Modul |
("C) | gehalt | (g/d) | (%) | (kg/mm2) | |||
110 | viele Extrusions- | Verstreckung nicht | — | — | |||
unregelmäßigkeiten | möglich | ||||||
120 | wenige Brüche | 4,0 | 1,8 | 4,0 | 3,2 | 20 | 210 |
130 | sehr gut | 3,9 | 1,7 | 4,0 | 3,6 | 22 | 212 |
140 | sehr gut | 3,9 | 1.7 | 3,5 | 3,0 | 25 | 188 |
160 | häufige Faden | — | — | Verstreckung nicht | — | — | — |
brüche | möglich |
Beispiel 13
Das gleiche Ny!on-4. wie es im Beispiel 10 verwendet wurde, wurde bei 160 C in verschiedenen gemischten
Lösungsmitteln gelöst unter Bildung von Lösungen mit einer Polymerisatkonzentration von 50%. Jede der
Lösungen wurde bei der angegebenen Temperatur versponnen und in den angegebenen Verhältnissen verstrecxt.
Die erhaltenen Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle IX angegeben.
Zusammensetzung de^ Lösungsmittels
(Geuiclusverhälmis)
Wasser/Methanol (3 : 1)
Wasser-Äthanol (3 : 1)
Wasser/Äthanol (2:1)
Wasscr/n-Propaiio! (3:1)
Wasser/n-Propanol (1: 1)
Wassei/i-Propanol (3:1)
Wasser/n-Butanol (3:1)
Wasser-Äthanol (3 : 1)
Wasser/Äthanol (2:1)
Wasscr/n-Propaiio! (3:1)
Wasser/n-Propanol (1: 1)
Wassei/i-Propanol (3:1)
Wasser/n-Butanol (3:1)
Spiiintemperatur
( Cl 128
130 135 130 130 130 130
Nicht \crslreckte | r'äui-n | Verslrek- | Zähigkeit | Dehnung | Youngscher Modul |
1%) | haUnis | ,yd) | (%) | (kg mm-1 | |
3.7 ! | .7 | 4 0 | 3.8 | 21 | 204 |
3.6 | .7 | 4,0 | 3.4 | 18 | 197 |
.8 | 4,0 | 3,6 | 20 | 211 | |
4.0 j | .8 | 3,5 | 3,2 | 19 | 185 |
3,6 | .7 | 4,0 | 3,5 | 17 | 213 |
4,0 | ,8 | 3,5 | 3,0 | 23 | 172 |
3,6 | ,5 | 3,5 | 3,0 | 20 | 185 |
3,5 | |||||
Nylon-4 mit einem Wert [//] von 4,9 wurde mit verschiedenen
gemischten Lösungsmitteln mit variierenden Mengenverhältnissen von n-Propylalkohol zu
Wasser bei 160 C gemischt unter Bildung von Polymerisatlösungen mit einer Polymerisatkonzentration
von 60%. Jede der Lösungen wurde bei einer Spinntemperatur
von 135°C durch eine Spinndüse mit Düsen mit einem Durchmesser von jeweils 0,3 mm und
einer Länge von 4,5 mm bei einem Spinndruck von 160 kg/cm2 versponnen. Die erhaltenen, nicht verstreckten
Fäden wurden auf das 4fache ihrer ursprüngliehen Länge verstreckt. Die erhaltenen Ergebnisse
sind in der folgenden Tabelle X angegeben.
Tabelle X | Konzentration an n-Propanol |
Spinnbedingung | Nichl vorstreckte Fäden | Verstreckte Zähigkeit | Fäden Dehnung |
nicht verstreckbaT | 3,3 | 16 |
■ %) | t'/l | (g/d) | (%) | 3,6 | 19 | |||
0 | nicht extrudierbar | — | — | — | 3,5 | 18 | ||
10 | ungleichmäßige | 3.2 | ||||||
Extrusion | ||||||||
20 | sehr gut | 3,7 | ||||||
30 | sehr gut | 4,0 | ||||||
40 | sehr gut | 4,2 |
Vergleichsbeispiel 3
Nylon-4 mit einem Wen [jj] von 4,9 wurde mit
Wasser in einem Gewichtsverhältnis von 6:4 gemischt,
und die Mischung wurde 30 Minuten lang bei 160° C
gerührt. Das Polymerisat wurde unter großen Schwierigkeiten gelöst. Der Versuch, die Lösung bei 130f C
zu extrudieren, schlug fehl wegen ihrer extrem hohen Viskosität. Dann wurde sie bei 145CC versponnen.
Der Versuch, den erhaltenen Faden in einem Verstreckungsverhältnis von 3,0 zu verstrecken, schlug
fehl, und er konnte nur verstreckt werden, wenn das Verstreckungsverhältnis auf 2,5 herabgesetzt wurde.
Die Spinnbedingungen und die physikalischen Eigenschaften der nicht verstreckten Fäden und der verstreckten
Fäden sind nachfolgend angegeben.
Spinnbedingungen
Temperatur 145° C
Druck 160 kg/cm2
Düsengröße 0,3 χ 45 mm
[//] der nicht verstrecklen Fäden 2,9
Verstreckte Fäden
Verstreckte Fäden
Zähigkeit 2,1 g/d
Dehnung 22%
In der in der Zeichnung dargestellten VerformungsvorrichtUiig
wurde an Stelle der Spinndüse 5 eine Schlitzdüse einer Länge von 50 mm und einer Breite
von 0,5 mm angebracht. Bei Verwendung dieser Vorrichtung wurde ein Nylon-4-Film unter den gleichen
Bedingungen wie im Beispiel 10 hergestellt. Der erhaltene Film konnte bei Raumtemperatur gestreckt
werden. Wenn er uniaxial in einem Streckungsverhältnis von 3,0 gestreckt wurde, wurde ein zäher Film
erhalten Beispiel 16
Unter Verwendung der in der Zeichnung dargestellten Spinnvorrichtung wurden 1200 g
Nylon-6-Chips mit einem Wert [»/] von 1,5, 800 g
Nylon-4 mit einem Wert [»/] von 4,9 (das Verhältnis von Nylon-6 zu Nylon-4 betrug 60:40). 800 g n-Propylalkohol
und 1200 g Wasser (das Verhältnis von n-Propanol zu Wasser betrug 40 : 60) in den Lösungsbehälter 1 gebracht, und die Mischung wurde 30 Minuten
lang unter Rühren in dem geschlossenen Behälter auf 160" C erhitzt. Die Lösung wurde in die bei
1400C gehaltene Spinneinrichtung 2 eingeführt, durch
die Dosierpumpe 3 dosiert, durch den Filter 4 filtriert und durch die Spinndüse mit 18 Löchern mit einem
Düsendurchmesser von 0,1 mm in die Atmosphäre extrudiert. Die Fäden wurden mit einer Geschwindigkeit
von 300 m Minute aufgewickelt. Die nicht verstreckten Fäden wurden bei 140 C mit einer Vcrstreckungsgeschwindigkeit
von 300 m/Minute unter Verwendung eines Verstreckungstwisters mit beheizten
Walzen auf das 3,8fache der ursprünglichen Länge verstreckt. Die erhaltenen Fäden wiesen eine Zähigkeit
von 3,1 g/d, eine Dehnung von 20%, einen Youngschen Modul von 268 kg/mm2 und einen verbesserten
Wert der Wiederaufnahme von Feuchtigkeit von 8,3% auf.
Unter Verwendung der gleichen Spinnvorrichtung, wie sie im Beispiel 16 verwendet wurde, wurden
1!QfIa Nylon-6-Chips mit einem Wert[i,] von 1,5,
510 g Polyvinylalkoho1 mit einem Polymerisaiionsgrad
von 2000 und einem Verseifungsgrad von 100% (das Verhältnis von Nylon-6 zu PVA betrug 70:30),
765 g n-Propanol und 935 g Wasser (das Verhältnis von n-Propanol zu Wasser betrug 45:55) in den
Lösungsbehälter 1 eingeführt. Die Lösung wurde versponnen und unter den gleichen Bedingungen wie im
Beispiel 16 verstreckt, außer daß diesmal die Aufwickclgeschwindigkeit
200 m/Minute betrug und das Verstreckungsverhältnis in 3,6 abgeändert wurde. Die
erhaltenen verstreckten Fäden wiesen eine Zähigkeit von 3,5 g/d, eine Dehnung von 28% und einen
Youngschen Modul von 410 kg/mm2 auf, was eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Youngschen
Modul von gewöhnlich verstreckten Nylon-6-Fädcn (200 bis 250 kg, mm2) darstellt.
Unter Verwendung der gleichen Spinnvorrichtung, wie sie im Beispiel 17 verwendet wurde, wurden
900 g Nylon-6-Chips mit einem Wert Γ r/] von 1,5.
600 g Polyvinylalkohol mit einem Polymerisationsgrad von 2000 und einem Verseifungsgrad von 100%
(das Verhältnis von Nylon-6 zu Polyvinylalkohol betrug 60:40). 600 g n-Propanol und 900 g Wasser
(das Verhältnis von n-Propanol zu Wasser betrug 40:60) in dem Lösungsbehälter I gelöst. Die Lösung
wurde unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiel 17 versponnen. Die erhaltenen, nicht verstreckten
Fäden wurden unter dr.n gleichen Bedingungen wie im Beispiel 17 auf das 3,9fache ihrer ursprünglichen
Länge verstreckt. Die verstreckten Fäden wiesen eine Zähigkeit von 4,2 g,d, eine Dehnung von 22% und
einen Youngschen Modul von 540 kg/mm2 auf. was eine deutliche Verbesserung gegenüber dem Youngschen
Modul von gewöhnlichem Nylon-6 darstellt.
in der im Beispiel !7 verwendeten Spinnvorrichtung
wurde an Stelle der Spinndüse eine Schlitzdüse einer Größe von 0,1 χ 20 nun angebracht, und es
wurde bei einer Aufwickelgcschwindigkcit von 50 m/ Minute eine Film hergestellt Der erhaltene Film war
undurchsichtig, und es war möglich, auf diesem mit Tinte zu schreiben. Wenn der Film mit einem
Streckungsverhältnis von 3,0 uniaxial gestreckt wurde, erhielt man einen uniaxial orientierten, zähen Film.
ίο Unter Verwendung der gleichen Spinnvorrichtung,
wie sie im Beispiel 17 verwendet wurde, wurden 1710 g Nylon-6-Chips mit einem Wertf»,] von 1,5,
190 g Polyälhylcnglykol mit einem Polymerisationsgrad von 8000 (das Verhältnis von Nylon-6 zu PoIy-
äthylcnglykol betrug 90: 10). 900 g Äthanol und 900 g
Wasser (das Verhältnis von Äthanol zu Wasser betrug 50 : 50) in den Lösungsbehälter 1 eingeführt.
Die Lösung wurde unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiel 17 versponnen, und die erhaltenen.
nicht vorstreckten Fäden wurden auf eine Aufwickelvorrichtung aufgewickelt. Die nicht verstreckten Fäden
wurden unter Verwendung eines Verstreckungslwislers mit beheizten Walzen mit einer Verslreckungsgcschwindigkcit
von 300 m/Minute auf das 3.6fache ihrer ursprunglichen Länge verstreckt. Die vorstreckten
Fäden wiesen eine Zähigkeit von 2.5 g, d. eine Dehnung von 25%, einen Youngschen Modul von
280 kg/mm2 und einen spezifischen Widerstand von 2· 101OhSTi auf, was eine deutliche Herabsetzung
gegenüber dem spezifischen Widerstand von gewohnlichen verstreckten Nylon-6-Fäden (1012Ohm) darstellt.
Die Fäden zeigten eine Wiederaufnahme von Feuchtigkeit von 6,5%, was eine deutliche Verbesserung
gegenüber gewöhnlichen verstreckten Nylon-6-Fäden (Wiederaufnahme der Feuchtigkeit von 3 bis
4%) darstellt.
Das Verfahren des Beispiels 20 wurde wiederholt, wobei diesmal an Stelle des Polyäthylenglykols PoIynatriumacrylat
(PAA-Na) mit dem gleichen Polymerisationsgrad verwendet wurde. Die erhaltenen verstreckten
Fäden wiesen eine Zähigkeit von 2.4 g d. eine Dehnung von 25%, einen Youngschen Modul
von 260 kg/mm2, einen spezifischen Widerstand von 3 ■ 109 Ohm und eine Wiederaufnahme von Feuchtigkeit
von 6,7% auf. Diese Fäden wie-^n einen verbesserten spezifischen Widerstand und eine verbesserte
Wiederaufnahme von Feuchtigkeit gegenüber ge· wohnlichen verstreckten Nylon-6-Fäden auf.
Unter Verwendung der gleichen Spinnvorrichtung wie sie im Beispiel 16 verwendet wurde, wurdei
1120g Nylon-4 mit einem Wert[r/] von 4.9. 4801
Polyvinylalkohol mit einem Polymerisationsgrad voi 2000 und einem Verseifungsgrad von 100% (das Vet
hältnis von Nylon-4 zu Polyvinylalkohol betru 70: 30). 720 g n-Propanol und 1680 g Wasser (das Vei
hältnis von n-Propanol zu Wasser betrug 30:70) i
dem Lösungsbehälter 1 gelöst, und die Mischun wurde 30 Minuten lang bei 160 C in dem geschlos»
nen Behälter gerührt. Die erhaltene Lösung wurde i die bei 130rC gehaltene Spinneinrichtung 2 eingi
führt, durch die Spinndüse 5 mit 18 Löchern m einem Düsendurchmesser von 0.1 mm in die Atm*
sphäre extrudiert und mit einer Geschwindigkeit ve
500 m/Minute aufgewckelt. Die nicht verslreoktcn F
den wurden auf die gleiche Weise wie im Beispiel 16
verstreckt. Die erhaltenen,verstreckten Fäden wiesen eine Zähigkeit von 3,6 g/d, eine Dehnung von 23%
und einen Youngschen Modul von 367 kg/mm2 sowie eine Wiederaufnahme der Feuchtigkeit von 9.5% auf.
Unter Verwendung der gleichen Spinnvorrichtung, wie sie im Beispiel 16 verwendet wurde, wurden 800 g
Nylon-6-Chips mit einer grundmolaren Viskositätszahl von 1,5, 600 g Nylon-4 mit einem Wert [»/] von
4,9 und 600 g Polyvinylalkohol mit einem Polymerisationsgrad von 2000 und einem Verseifungsgrad von
100% (das Verhältnis von NyIon-6 zu Nylon-4 zu PVA betrug 4:3:3) versponnen und unter den gleichen
Bedingungen wie im Beispiel 16 verstreckt. Die erhaltenen,
verstreckten Fäden wiesen eine Zähigkeit von 4,0 g/d, eine Dehnung von 22%, einen Youngschen
Modul von 403 kg/mm und eine Wiederaufnahme der Feuchtigkeit von 8,5% auf.
Unter Verwendung der gleichen Spinnvorrichtung, wie sie im Beispiel 16 verwendet wurde, wurden 1200 g
Nylon-6-Chips mit einem Wert[>/] von 1,5, 600 g
Polyvinylalkohol mit einem Polymerisationsgrad von 2000 und einem Verseifungsgrad von 100%, 200 g
Polyäthylenglykol mit einem Polymerisationsgrad von 8000 (das Verhältnis von Nylon-6 zu PVA zu
Polyäthylenglykol betrug 6:3:1), 900g n-Propylalkohol und 1100g Wasser (das Verhältnis von
n-Propanol zu Wasser betrug 45 : 55) in den Lösungsbehälter 1 eingeführt. Die Lösung wurde versponnen
und unter den gleichen Bedingungen wie im Beispiel 16 verstreckt. Die erhaltenen Fäden wiesen eine Zähigkeit
von 3,4 g/d, eine Dehnung von 21%, einen
Ό Youngschen Modul von 375 kg/mm2, eine Wiederaufnahme
von Feuchtigkeit von 6,8% und einen spezifischen Widerstand von 3 · 109 (5hm auf.
'5 Unter Verwendung der gleichen Spinnvorrichtung wie im Beispiel 16 wurde eine Polymerisatmasse, die
Nylon-6 mit einem Wert [q] von 1,5 und einen Polyvinylalkohol
mit einem Polymerisationsgrad von 2000 und einem Verseifungsgrad von 100% in den in der
folgenden Tabelle XI angegebenen variierenden Mengenverhältnissen enthielt, mit einem gemischten Lösungsmittel
aus Äthanol und Wasser in den in dei folgenden Tabelle Xl angegebenen variierenden Verhältnissen
gemischt. Die Lösung wurde versponner1
*5 und dann unter Verwendung der gleichen Vorrichtung
wie im Beispiel 16 verstreckt. Die erhaltenen Ergeb nisse sind in der folgenden Tabelle XI angegeben.
Nylon-6/PVA (Gewichtsverhältnis) Äthanol/Wasser
(Gewichtsverhältnis)
Polymerisatkonzentration
Lösungsbedingungen
Spinntemperatur (0C)
Düsendurchmesser und Anzahl der
Löcher
Extrusionsgeschwindigkeit
(m/Minute)
(m/Minute)
Aufwickelgeschwindigkeit
(m/Minute)
(m/Minute)
Spinndruck (kg/cmz)
Dehnung (%)
Wiederaufnahme von Feuchtigkeit
80/20
50/50
50
16O°C/3OMin. 140
0,1 mm χ 18 Löcher
530
340 100 140
3,8
3,5 28 350
4,7
70/30
45/55
50
50
50
50
50
50
50
50
50
117
117
3,8
3,8
26
430
117
117
3,8
3,8
26
430
5,3
60/40
46/60
50
50
50
50
50
50
50
50
50
130
130
4,0
4,1
20
520
130
130
4,0
4,1
20
520
6,1
52/48
52/48
45
45
45
45
45
45
45
135
135
4,0
3,9
20
510
135
135
4,0
3,9
20
510
6,9
Vergleich
48/52 | 40/60 |
48/52 | 40/60 |
43 | <0 |
43 | 40 |
43 | 40 |
43 | 40 |
43 | 40 |
*) | *) |
135 | 133 |
*) Die Fäden verfestigten sich nicht, und sie konnten nicht aufgewickelt werden.
Claims (3)
1. Verfahren zum Verformen von Polvmerisatmassen,
die als Hauplkomponenie aliphatische Polyamide enthalten, zu Formgebilden, insbesondere
Fäden, Bänder und Folien, dadurch gekennzeichnet,
daß man a(eine 50 bis 100 Gewichtsprozent
aus einer Polyamidkomponente, die im wesentlichen aus mindestens einem aliphatischen
Polyamid, das durch Polymerisation einer (ii-Aminocarbonsäure mit 4 bis 6 Kohlenstoffatomen
und ihrer Derivate erhalten wurde, besteht, und zu 0 bis 50 Gewichtsprozent, jeweils bezogen
auf das Gesamtgew icht des Polymerisats, aus einer
hydrophilen Polymerisatkomponente. die aus mindestens
einem hydrophilen Polymerisat besteht. bestehende Polymerisatmasse mit b) einem gemischten
Lösungsmittel, das im wesentlichen zu 15 bis 80 Ge vichtsprozent aus mindestens einem
aliphatischen Alkohol mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und zu 20 bis 85 Gewichtsprozent, jeweils
bezogen auf das Gesamtgewicht des Lösungsmittels, aus Wasser besteht, bei erhöhtem Druck
bei einer Temperatur von mindestens 130 C mischt
unter Bildung einer das Polymerisat in einer Konzentration von 25 bis 80 Gewichtsprozent, bezogen
auf das Gesamtgewicht von Polymerisat und Lösungsmittel, enthaltenden Lösung und anschließend
die Lösung bei einer Extrusionstemperatur von 115 bis 155 C in eine Atmosphäre von praktisch
Atmosphärendruck extrudiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Polyamkncompo.nente PoIycaproamid,
Polypyrrolidon oder eine Mischung aus Polycaproamid und Polypyrrolidon verwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als hydrophile PoIymerisatkomponente
Polyvinylalkohol verwendet.
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US4997601A (en) * | 1988-01-19 | 1991-03-05 | Hoechst Celanese Corp. | Process for dry spinning thermally sensitive organosilicon preceramic fibers with production of ceramic fibers therefrom |
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US2320088A (en) * | 1939-09-25 | 1943-05-25 | Du Pont | Water-alcohol solution of amino acid-diamine-dibasic acid interpolymers |
GB639327A (en) * | 1946-02-05 | 1950-06-28 | Munising Paper Company | Method of preparing opaque films from synthetic linear polyamide compositions |
US3066113A (en) * | 1958-08-01 | 1962-11-27 | Goodrich Co B F | Dye receptive blend of a synthetic hydrophobic fiber-forming polymer and a linear polyacrylic anhydride and method of preparing same |
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1971
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- 1971-03-23 FR FR717110161A patent/FR2083510B1/fr not_active Expired
- 1971-04-19 GB GB2501371*A patent/GB1307499A/en not_active Expired
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GB1307499A (en) | 1973-02-21 |
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---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |