DE202004009542U1

DE202004009542U1 - Zwischenwirbelimplantat

Info

Publication number: DE202004009542U1
Application number: DE202004009542U
Authority: DE
Original assignee: Aesculap AG
Current assignee: Aesculap AG
Priority date: 2004-06-16
Filing date: 2004-06-16
Publication date: 2004-08-12
Anticipated expiration: 2014-06-17
Also published as: DE102004028967A1; DE102004028967B4; US20060020341A1; US7585325B2

Abstract

Zwischenwirbelimplantat mit einem oberen Anlageelement, einem unteren Anlageelement und einem zwischen diesen angeordneten Kern, der mit einer oberen, kugeligen Lagerfläche in eine kugelige, radiusgleiche Lagerpfanne des oberen Anlageelements und mit einer unteren, kugeligen Lagerfläche in eine kugelige, radiusgleiche Lagerpfanne des unteren Anlageelements eintaucht, dadurch gekennzeichnet, daß der Radius der Lagerflächen (11; 17) und der sie aufnehmenden Lagerpfannen (12; 16) auf gegenüberliegenden Seiten des Kerns (4) mindestens um den Faktor 5 verschieden ist.

Description

Die Erfindung betrifft ein Zwischenwirbelimplantat mit einem oberen Anlageelement, einem unteren Anlageelement und einem zwischen diesen angeordneten Kern, der mit einer oberen, kugeligen Lagerfläche in eine kugelige, radiusgleiche Lagerpfanne des oberen Anlageelements und mit einer unteren, kugeligen Lagerfläche in eine kugelige, radiusgleiche Lagerpfanne des unteren Anlageelements eintaucht.
Ein solches Zwischenwirbelimplantat ist beispielsweise aus der US-Patentschrift 5,401,269 bekannt. Dabei weisen die Lagerflächen und die zugehörigen Lagerpfannen auf der Oberseite und auf der Unterseite des Kerns den gleichen Radius auf, der Kern ist also linsenförmig ausgebildet, bei einer Verschwenkung der beiden Anlageelemente gegeneinander führt dies zwangsläufig zu einer Translationsbewegung der beiden Anlageelemente gegeneinander, außerdem ist bei einer solchen Anordnung keine definierte Kinematik zu erreichen. Bei einer Verschwenkung der Anlageelemente gegeneinander gibt es nämlich verschiedene Möglichkeiten der Relativbewegung, je nach dem, ob bei der Verschwenkung der beiden Anlageelemente gegeneinander der Kern in einem Anlageelement unverschwenkt bleibt und sich bei Verschwenkbewegung nur das andere Anlageelement gegenüber dem Kern bewegt, ob umgekehrt der Kern sich nur gegenüber dem einen Anlageelement verschwenkt und gegenüber dem anderen Anlageelement unverschwenkt bleibt oder ob sich eine Situation dazwischen einstellt, bei der sich beide Anlageelemente gegenüber der Oberfläche des Kerns verschieben. Wenn der Kern gegenüber einer der beiden Anlageflächen bei dieser Verschwenkbewegung ruhig bleibt, erfolgt die gesamte Bewegung des Anlageelements ausschließlich um den Mittelpunkt der Lagerfläche, gegenüber welcher sich das Anlageelement verschwenkt, also in einem Fall um den Mittelpunkt der oberen Anlagefläche, im anderen Fall um den Mittelpunkt der unteren Anlagefläche, und wenn der Kern sich gegenüber beiden Lagerflächen bewegt, ergibt sich eine undefinierte Bewegung, die sich aus Verschwenkungen um beide Mittelpunkte zusammensetzt.
Um insbesondere die unerwünschte Translationsbewegung möglichst niedrig zu halten, ist es auch bekannt, den Kern nur auf einer Seite mit einer kugeligen Lagerfläche in eine entsprechende Lagerpfanne eines Anlageelements eintauchen zu lassen und auf der gegenüberliegenden Seite eine ebene Lagerfläche zwischen dem Kern und dem anderen Anlageelement vorzusehen ( US 5,507,816 ). Der Kern kann dabei auf der ebenen Lagerfläche seitlich ausweichen und die unerwünschte Translation ausgleichen. Durch die relativ hohen Kräfte, die durch den Band- und Muskelapparat auf die angrenzenden Wirbelkörper wirken, werden die Wirbelkörper kräftig gegeneinander gespannt und dies kann bei Verschwenkung der Anlageelemente dazu führen, daß der Kern seitlich aus dem Zwischenraum zwischen den Anlageelementen ausgetrieben wird, das heißt der Kern wandert auf der ebenen Lagerfläche möglicherweise weiter aus der Ruhelage heraus, als es für die physiologische Lagerung der Wirbelkörper günstig ist.
Es ist Aufgabe der Erfindung, ein Zwischenwirbelimplantat der eingangs beschriebenen Art so auszubilden, daß einerseits ein definierter Bewegungsablauf sichergestellt werden kann und daß andererseits die unerwünschte Translationsbewegung beim Verschwenken der Anlageelemente möglichst klein gehalten wird.
Diese Aufgabe wird bei einem Zwischenwirbelimplantat der eingangs beschriebenen Art erfidungsgemäß dadurch gelöst, daß der Radius der Lagerfläche und der sie aufnehmenden Lagerpfanne auf gegenüberliegenden Seiten des Kerns mindestens um den Faktor 5 verschieden ist.
Es wird also ein Kern verwendet, der zwar auf beiden Seiten kugelig nach außen gewölbte Lagerflächen aufweist, die in radiusgleiche entsprechende Lagerpfannen der Anlageelemente eintauchen, es wird aber auf einer Seite der Radius dieser Lagerfläche sehr groß gewählt, während er auf der anderen Seite in ähnlicher Weise wie bei vorbekannten Kernen ausgebildet ist und eine gute Verschwenkung der Anlageelemente gewährt. Auf der Seite, auf der die Lagerfläche und die Lagerpfanne einen sehr großen Radius aufweisen, verschiebt sich der Kern auf der Fläche der Lagerpfanne zwar ähnlich wie auf einer ebenen Fläche, aber es ergibt sich trotzdem eine Lokalisierung des Kerns im Bereich dieser Lagerpfanne, da der Kern durch die hohen Kräfte, die die Wirbelkörper gegeneinander spannen, in die Lagerpfanne hineingedrückt wird. Man erhält also eine Ruhelage für den Kern. Eine Verschwenkung des Kerns in dieser Lagerpfanne mit sehr großem Radius führt aber nicht zu großen Winkeländerungen zwischen oberer und unterer Implantatendplatte, da der Radius sehr groß ist.
Der Faktor zwischen den Radien der beiden Lagerflächen und entsprechend der beiden Lagerpfannen kann zwischen 4 und 10 liegen, insbesondere im Bereich zwischen 6 und 8.
Während der kleinere Radius in der Größenordnung zwischen 5 und 10 mm liegt, werden die Radien für die Lagerfläche mit dem größeren Radius zwischen 80 und 120 mm liegen. Es ergeben sich damit sehr flache Lagerpfannen, die maximale Tiefe einer solchen Lagerpfanne kann beispielsweise zwischen 0,2 und 1,0 mm liegen.
Es ist vorteilhaft, wenn die Lagerfläche des Kerns mit dem größeren Radius an seiner Unterseite liegt, grundsätzlich wäre aber auch die umgekehrte Anordnung möglich.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen, daß die Lagerpfanne mit dem größeren Radius in den ebenen Boden einer Vertiefung in dem anliegenden Anlageelement eingearbeitet ist.
Die Verwendung einer kugeligen Lagerpfanne hat außerdem den großen Vorteil, daß mit einem herkömmlichen Drehwerkzeug eine Oberfläche dieser Lagerpfanne erzeugt werden kann, die wesentlich exakter bearbeitet ist als dies mit einem Fräswerkzeug möglich ist, wie es zur Herstellung einer ebenen Lagerfläche üblicherweise verwendet wird. Dadurch werden bei der Herstellung die notwendigen Schleifarbeiten reduziert, außerdem führt diese verbesserte Oberflächenstruktur zu einem geringeren Abrieb im Einsatz und damit zu einer höheren Lebensdauer.
Es kann vorgesehen sein, daß die Vertiefung in dem Anlageelement durch Seitenwände begrenzt ist, vorzugsweise stehen die Seitenwände dabei senkrecht zum Boden der Vertiefung.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform weist der Kern auf zwei gegenüberliegenden Seiten seitliche Führungsflächen auf, die an den parallelen Seitenwänden der Vertiefung anliegen und dadurch den Kern gegen eine Verschwenkung quer zur Längsrichtung der Führungsflächen sichern. Durch eine solche Ausgestaltung läßt sich die Verschwenkbewegung des Kerns in der Lagerpfanne mit größerem Radius auf eine Verschwenkbewegung reduzieren, die nur in einer Richtung erfolgt, vorzugsweise handelt es sich dabei um die anteriorposteriore Richtung.
Weiterhin können Anschläge vorgesehen sein, die die Verschwenkbewegung des Kerns in Längsrichtung der Führungsfläche begrenzen. Es ist vorteilhaft, wenn diese Anschläge durch die Seitenwände der Vertiefung gebildet werden.
Bei der Verwendung von ebenen Lagerflächen zwischen Kern und Anlageelement ist es auch bekannt, die Verschiebebewegung durch Anschläge zu begrenzen. In diesen Fällen kann der Kern bei einer solchen Verschiebung ungebremst gegen die Anschläge verschoben werden, und dies führt zu einem erhöhten Verschleiß. Durch das Vorsehen einer den Kern lagernden Lagerpfanne mit großem Radius wird diese Anschlagbewegung des Kerns aufgrund der hohen Kräfte zwischen den benachbarten Wirbelkörpern beim Auslenken des Kerns gebremst, der Kern schlägt also in diesem Falle gedämpft gegen die Anschläge, und dies reduziert den Verschleiß und erhöht dadurch die Lebensdauer des Implantats.
Es ist vorteilhaft, wenn der Mittelpunkt der Lagerpfanne mit dem größeren Radius näher an der anterioren Seitenwand der Vertiefung liegt als an der posterioren Seitenwand. Im Normalzustand liegt dadurch der Kern an dem Anschlag der anterioren Seitenwand und wird bei einer Verschwenkung der Anlageelemente allenfalls in posteriore Richtung verschoben, nicht dagegen in anteriore Richtung. Dies entspricht dem physiologischen Verhalten der Wirbelkörper bei einer Verschwenkung.
Der Abstand der Anschläge kann zwischen 1 mm und 3 mm größer sein als die Abmessungen des Kerns zwischen dessen an den Anschlägen zur Anlage kommenden Außenseiten. Dadurch wird die Verschwenkbewegung des Kerns in der Lagerpfanne mit größerem Radius begrenzt auf einen relativ engen Verschwenkbereich. Auf diese Weise wird eine unerwünscht große Translation vermieden, andererseits wird aber dem Implantat die Möglichkeit gegeben, durch die Verschwenkung des Kerns gegenüber dem oberen und dem unteren Anlageelement sich optimal an die jeweiligen kinematischen Anforderungen anzupassen.
Die kugelige Lagerfläche mit dem größeren Radius kann sich über die gesamte Querschnittsfläche des Kerns erstrecken. Dies kann auch bei der kugeligen Lagerfläche mit kleinerem Radius der Fall sein.
Günstig ist es, wenn der Kern zwischen seinen beiden Lagerflächen eine Außenfläche aufweist, die unter einem Winkel in beide Lagerflächen übergeht.
Die Außenflächen können dabei parallel zu einer Verbindungslinie zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Punkt der beiden Lagerflächen verlaufen.
Bei einer abgewandelten Ausführungsform kann vorgesehen sein, daß der Kern an seinem posterioren Ende seitliche Vorsprünge aufweist, die unter einen Vorsprung der Vertiefung eintauchen. Dadurch erhält man eine Sicherung der Position des Kerns in der Vertiefung. Bei extremen Einbausituationen und unter unphysiologischen Belastungen, beispielsweise bei einem Sturz, wird dadurch der Kern gegen ein Ausschnappen aus der Vertiefung gesichert. Die Vorsprünge am Kern können durch eine stufige Ausbildung des Kerns gebildet werden.
Insbesondere kann vorgesehen sein daß der Kern am posterioren Ende ein plattenförmiges Unterteil aufweist, dessen Unterseite die Lagefläche mit dem größeren Radius ausbildet, und ein scheibenförmiges Oberteil, dessen Oberseite die Lagerfläche mit dem kleineren Radius ausbildet, und daß das Unterteil seitlich über das Oberteil vorsteht und dadurch den Vorsprung am Kern ausbildet.
Das Unterteil kann einen rechteckigen Querschnitt mit abgerundeten Ecken aufweisen.
Das Oberteil weist vorzugsweise einen kreisförmigen Querschnitt auf.
Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß das Unterteil einen quadratischen Querschnitt aufweist, dessen Kantenlänge gleich dem Radius des Oberteils ist. Dadurch steht das Unterteil an allen vier Seiten sichelförmig über das Oberteil vor und bildet dort entsprechende Vorsprünge aus.
Das Unterteil kann an der anterioren Seite dicker sein als an der posterioren Seite.
Unterteil und Oberteil des Kerns sind vorzugsweise einstückig ausgebildet.
Der Vorsprung der Vertiefung kann vorzugsweise durch die Seitenwand einer Nut gebildet werden, die längs der posterioren Seitenwand der Vertiefung in diese eingearbeitet ist.
Die nachfolgende Beschreibung bevorzugter Ausführungsformen der Erfindung dient im Zusammenhang mit der Zeichnung der näheren Erläuterung. Es zeigen:
1: eine Seitenansicht eines zwischen zwei Wirbelkörpern eingesetzten Zwischenwirbelimplantats mit in anterior-posteriore Richtung geschnittenen Anlageelementen;
2: eine perspektivische Ansicht des unteren Anlageelements und des in diesen einzusetzenden Kerns;
3: eine schematische Seitenansicht eines abgeänderten Ausführungsbeispiels eines Zwischenwirbelimplantats bei extremer Verschwenkung der Anlageelemente und
4: eine perspektivische Ansicht des Zwischenwirbelimplantats der 3 vor dem Einsetzen des Kerns in die Vertiefung des unteren Anlageelementes.
Das in der Zeichnung dargestellte Zwischenwirbelimplantat 1 umfaßt eine obere Anlageplatte 2 und eine untere Anlageplatte 3, zwischen denen ein Kern 4 angeordnet ist. Die beiden Anlageplatten 2 und 3 bestehen vorzugsweise aus einem körperverträglichen Metall, der Kern 4 aus einem körperverträglichen Kunststoff, beispielsweise aus Polyethylen. Die Anlageplatten 2 und 3 weisen auf ihren einander abgewandten Außenseiten Anlageflächen 5 beziehungsweise 6 auf, die an den Stirnseiten von zwei Wirbelkörpern 7, 8 zur Anlage kommen, zwischen die das Zwischenwirbelimplantat 1 anstelle der vorher entfernten Bandscheibe eingesetzt wird.
Der einstückige Kern 4 weist ein plattenförmiges Mittelteil 9 mit senkrechten Außenflächen 10 auf. An die Oberseite des Mittelteils 9 schließt sich eine kugelkalottenförmige Lagerfläche 11 an, die in eine den gleichen Radius aufweisende kugelkalottenförmige Lagerpfanne 12 an der der Anlagefläche 5 gegenüberliegenden Seite der Anlageplatte 2 eintaucht, so daß in diesem Bereich eine Schwenklagerung entsteht.
In die der Anlagefläche 6 der unteren Anlageplatte 3 gegenüberliegende Seite der Anlageplatte 3 ist eine Vertiefung 13 eingearbeitet, die allseits durch eine senkrechte Seitenwand 14 begrenzt wird und einen ebenen Boden 15 aufweist. In diesen ebenen Boden 15 ist eine kugelkalottenförmige Lagerpfanne 16 eingearbeitet, in die eine ebenfalls kugelkalottenförmige, denselben Radius R aufweisende Lagerfläche 17 des Kerns 4 eintaucht, die sich an der Unterseite an das Mittelteil 9 anschließt.
Der Radius der oberen Lagerfläche 11 und der oberen Lagerpfanne 12 ist dabei wesentlich kleiner als der Radius der unteren Lagerfläche 17 und der unteren Lagerpfanne 16, das Größenverhältnis beträgt mindestens 1:5, vorzugsweise liegt es im Bereich zwischen 1:6 und 1:8. Beispielsweise kann der Radius der oberen Lagerfläche 11 und der oberen Lagerpfanne 12 in der Größenordnung von 15 mm liegen, der Radius der unteren Lagerfläche 17 und der unteren La gerpfanne 16 dagegen in der Größenordnung von 100 mm. Auf diese Weise ist die Tiefe der Lagerpfanne 16 sehr gering, beispielsweise liegt diese Tiefe in der Größenordnung zwischen 0,2 mm und 1,0 mm.
Die Seitenwand 14 der Vertiefung 13 weist auf gegenüberliegenden Seiten der Vertiefung 13 zwei parallele, geradlinige Abschnitte 18, 19 auf, die sich in anterior-posteriorer Richtung des Zwischenwirbelimplantats 1 erstrecken und eine Führungsfläche für den Kern 4 ausbilden, dessen Außenfläche 10 auf gegenüberliegenden Seiten ebenfalls zwei parallel zueinander verlaufende, ebene Abschnitte 20, 21 aufweisen. Der Abstand dieser Abschnitte 20, 21 entspricht dem Abstand der Abschnitte 18, 19, so daß der Kern 4 in anterior-posteriorer Richtung verschiebbar, quer dazu aber nicht verschiebbar in der Vertiefung 13 aufgenommen ist. Eine Verschwenkung des Kerns quer zur anterior-posterioren Richtung ist damit ausgeschlossen, eine Verschwenkung ist nur in anteriorposteriorer Richtung möglich, während die obere Anlageplatte 2 auf dem Kern 4 nach allen Richtungen frei verschwenkbar ist.
Diese freie Verschwenkbewegung wird dadurch begrenzt, daß die Außenfläche 10 des Kerns 4 an die Seitenwand 14 der Vertiefung 13 anschlägt. Sowohl die Seitenwand 14 als auch die Seitenwand 10 weisen dazu auf der posterioren Seite des Zwischenwirbelimplantats 1 geradlinige Abschnitte 22 beziehungsweise 23 auf, die senkrecht zu den Abschnitten 18, 19, 20 und 21 verlaufen. Auf der den Abschnitten 22 und 23 gegenüberliegenden Seite sind die Außenfläche 10 und die Seitenwand 14 kreisförmig ausgebildet und gehen stetig in die Abschnitte 18, 19 sowie 20 und 21 über. Die Lagerpfanne 16 in der Vertiefung 13 ist nicht genau mittig in der Vertiefung 13 angeordnet, sondern geringfügig in Richtung auf den Abschnitt 22 hin verschoben, so daß der Kern 4 bei Anlage des Abschnittes 23 am Abschnitt 22 in der physiologisch korrekten Position zwischen den beiden Wirbelkörpern 7 und 8 steht, wie dies in 1 dargestellt ist. Dies ist die Ruhestellung des Kerns 4.
Beim Verschwenken der beiden Anlageplatten 2, 3 gegeneinander gleitet die obere Anlageplatte 2 im wesentlichen auf der oberen Anlagefläche 5, dabei bleibt der Kern 4 zunächst in seiner Ruheposition und wird erst bei stärkerer Verschwenkung der Anlageplatte 2 in der Lagerpfanne 16 verschwenkt. Die Lagerpfanne 16 bildet somit eine rücktreibende Kraft aus, die den Kern 4 in die Ruheposition verschwenkt. Trotzdem kann der Kern 4 bei Bedarf in der Lagerpfanne 16 geringfügig verschwenkt werden und reduziert dadurch beim Verschwenken der Anlageplatten 2, 3 gegeneinander deren translatorische Verschiebung.
Der Abstand zwischen dem Abschnitt 22 der unteren Anlageplatte 3 und der gegenüberliegenden Seite der Seitenwand 14 der Vertiefung 13 ist geringfügig größer als die Abmessung des Kerns 4, so daß der Kern 4 zwar in der Lagerpfanne 16 geringfügig aus der Ruheposition heraus verschwenkt werden kann, die Schwenkbewegung aber begrenzt wird. Beispielsweise kann der Abstand zwischen dem Kern 4 einerseits und der Seitenwand 14 der Vertiefung 13 andererseits in der Ruheposition des Kerns 4 zwischen 1 mm liegen und 3 mm liegen.
Das Zwischenwirbelimplantat der 3 bis 4 ist ähnlich aufgebaut wie das der 1 und 2, einander entsprechende Teile tragen daher dieselben Bezugszeichen.
Bei dem Ausführungsbeispiel der 3 und 4 ist der Kern in zwei Bereiche unterteilt, nämlich ein plattenförmiges Unterteil 24 und ein scheibenförmiges Oberteil 25. Das plattenförmige Unterteil 24 hat einen rechteckigen Querschnitt mit abgerundeten Ecken und ist im posterioren Teil dünner als im anterioren Teil, das Oberteil 25 hat einen kreisförmigen Querschnitt. Der Radius des Oberteils 25 entspricht dabei der Kantenlänge des Unterteils 24, so daß das scheibenförmige Oberteil 25 die Kanten des quadratischen Unterteils 24 an allen vier Seiten mittig berührt.
Dadurch steht das plattenförmige Unterteil 24 in seinen Eckbereichen sichelförmig über das Oberteil 25 hervor und bildet dort Vorsprünge 26 aus. Die Unterseite des Unterteils 24 wird durch die Lagerfläche mit dem größeren Radius gebildet, die Oberseite des Oberteils 25 durch die Lagerfläche mit dem kleineren Radius.
In die posteriore Seitenwand der Vertiefung 13 ist eine längs dieser Seitenwand verlaufende Nut 27 eingearbeitet, so daß der Boden 15 in eine Seitenwand dieser Nut 27 übergeht. Die dadurch vergrößerte Vertiefung 13 wird durch die gegenüberliegende Seitenwand der Nut 27 überdeckt, die damit einen Vorsprung 28 ausbildet.
Wenn der Kern 4 in die Vertiefung 13 eingesetzt ist, tauchen die Vorsprünge 26 in die Nut 27 ein, dadurch wird eine Sicherung gegen ein unbeabsichtigtes Abheben des Kerns 4 von der unteren Anlageplatte 3 gewährleistet. Selbst bei einer unphysiologischen Bewegung, die beispielsweise bei einem Sturz auftreten kann, ist dadurch sichergestellt, daß der Kern nicht aus seiner Lagerposition herausschnappen kann.

Claims

Zwischenwirbelimplantat mit einem oberen Anlageelement, einem unteren Anlageelement und einem zwischen diesen angeordneten Kern, der mit einer oberen, kugeligen Lagerfläche in eine kugelige, radiusgleiche Lagerpfanne des oberen Anlageelements und mit einer unteren, kugeligen Lagerfläche in eine kugelige, radiusgleiche Lagerpfanne des unteren Anlageelements eintaucht, dadurch gekennzeichnet, daß der Radius der Lagerflächen (11; 17) und der sie aufnehmenden Lagerpfannen (12; 16) auf gegenüberliegenden Seiten des Kerns (4) mindestens um den Faktor 5 verschieden ist.
Zwischenwirbelimplantat nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Faktor zwischen 6 und 8 liegt.
Zwischenwirbelimplantat nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der größere Radius zwischen 80 und 120 mm liegt.
Zwischenwirbelimplantat nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerfläche (17) des Kerns (4) mit dem größeren Radius an seiner Unterseite liegt.
Zwischenwirbelimplantat nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Lagerpfanne (16) mit dem größeren Radius in den ebenen Boden (15) einer Vertiefung (13) in dem anliegenden Anlageelement (3) eingearbeitet ist.
Zwischenwirbelimplantat nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Vertiefung (13) durch Seitenwände (14) begrenzt ist.
Zwischenwirbelimplantat nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwände (14) senkrecht zum Boden (15) der Vertiefung (13) stehen.
Zwischenwirbelimplantat nach einem der Ansprüche 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern (4) auf zwei gegenüberliegenden Seiten seitliche Führungsflächen (20, 21) aufweist, die an den parallelen Seitenwänden (18, 19) der Vertiefung (13) anliegen und dadurch den Kern (4) gegen eine Verschwenkung quer zur Längsrichtung der Führungsflächen (18, 19) sichern.
Zwischenwirbelimplantat nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Führungsflächen (18, 19) in anterior-posteriorer Richtung verlaufen.
Zwischenwirbelimplantat nach einem der Ansprüche 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, daß Anschläge (22, 23; 10, 14) vorgesehen sind, die die Verschwenkbewegung des Kerns (4) in Längsrichtung der Führungsflächen (18, 19) begrenzen.
Zwischenwirbelimplantat nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Anschläge durch die Seitenwände (14) der Vertiefung (13) gebildet werden.
Zwischenwirbelimplantat nach einem der Ansprüche 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Mittelpunkt der Lagerpfanne (16) mit dem größeren Radius näher an der anterioren Seitenwand (22) der Vertiefung (13) liegt als an der posterioren Seitenwand.
Zwischenwirbelimplantat nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Abstand der Anschläge 1 bis 3 mm größer ist als die Abmessungen des Kerns (4) zwischen dessen an den Anschlägen zur Anlage kommenden Außenseiten (10).
Zwischenwirbelimplantat nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich die kugelige Lagerfläche (17) mit dem größeren Radius über die gesamte Querschnittsfläche des Kerns (4) erstreckt.
Zwischenwirbelimplantat nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß sich die kugelige Lagerfläche (11) mit dem kleineren Radius über die gesamte Querschnittsfläche des Kerns (4) erstreckt.
Zwischenwirbelimplantat nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern (4) zwischen seinen beiden Lagerflächen (11, 17) eine Außenfläche (10) aufweist, die unter einem Winkel in beide Lagerflächen (11, 17) übergeht.
Zwischenwirbelimplantat nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß die Außenflächen (10) parallel zu einer Verbindungslinie zwischen dem höchsten und dem niedrigsten Punkt der beiden Lagerflächen (11, 17) verlaufen.
Zwischenwirbelimplantat nach einem der Ansprüche 5 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern (4) an seinem posterioren Ende seitliche Vorsprünge (26) aufweist, die unter einem Vorsprung (28) der Vertiefung (13) eintauchen.
Zwischenwirbelimplantat nach Anspruch 18, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorsprünge (26) am Kern (4) durch eine stufige Ausbildung des Kerns (4) gebildet werden.
Zwischenwirbelimplantat nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Kern (4) am posterioren Ende ein plattenförmiges Unterteil (24) aufweist, dessen Unterseite die Lagerfläche mit dem größeren Radius ausbildet, und ein scheibenförmiges Oberteil (25), dessen Oberseite die Lagerfläche mit dem kleineren Radius ausbildet, und daß das Unterteil (24) seitlich über das Oberteil (25) vorsteht und dadurch den Vorsprung (26) am Kern (4) ausbildet.
Zwischenwirbelimplantat nach Anspruch 20, dadurch gekennzeichnet, daß das Unterteil (24) einen rechteckigen Querschnitt mit abgerundeten Ecken aufweist.
Zwischenwirbelimplantat nach Anspruch 20 oder 21, dadurch gekennzeichnet, daß das Oberteil (25) einen kreisförmigen Querschnitt aufweist.
Zwischenwirbelimplantat nach den Ansprüchen 21 und 22, dadurch gekennzeichnet, daß das Unterteil (24) einen quadratischen Querschnitt aufweist, dessen Kantenlänge gleich dem Radius des Oberteils (25) ist.
Zwischenwirbelimplantat nach einem der Ansprüche 20 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß das Unterteil (24) an der anterioren Seite dicker ist als an der posterioren Seite.
Zwischenwirbelimplantat nach einem der Ansprüche 20 bis 24, dadurch gekennzeichnet, daß das Unterteil (24) und das Oberteil (25) des Kerns (4) einstückig ausgebildet sind.
Zwischenwirbelimplantat nach einem der Ansprüche 18 bis 25, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorsprung (28) der Vertiefung (13) durch die Seitenwand einer Nut (27) gebildet wird, die längs der posterioren Seitenwand der Vertiefung (13) in diese eingearbeitet ist.