DE2009938A1 - Elektrodenanordnung für Ionenkonzentrationsmessungen, und Herstellungsverfahren hierfür - Google Patents

Elektrodenanordnung für Ionenkonzentrationsmessungen, und Herstellungsverfahren hierfür

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DE2009938A1 DE19702009938 DE2009938A DE2009938A1 DE 2009938 A1 DE2009938 A1 DE 2009938A1 DE 19702009938 DE19702009938 DE 19702009938 DE 2009938 A DE2009938 A DE 2009938A DE 2009938 A1 DE2009938 A1 DE 2009938A1
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    • G01N27/00Investigating or analysing materials by the use of electric, electrochemical, or magnetic means
    • G01N27/26Investigating or analysing materials by the use of electric, electrochemical, or magnetic means by investigating electrochemical variables; by using electrolysis or electrophoresis
    • G01N27/28Electrolytic cell components
    • G01N27/30Electrodes, e.g. test electrodes; Half-cells
    • G01N27/333Ion-selective electrodes or membranes
    • G01N27/3335Ion-selective electrodes or membranes the membrane containing at least one organic component

Description

Patentanwälte Dipl. Ing. C. Wallach DIpL Ing. G. Koch
Dr. T. Haibach
β München 2
JWte|ir*.8,Tel.24O275
12 482 - H/Hi
BECKMAN INSTRUMENTS, INC., Pullerbon, Oalif. /USA Elektrodenanordnung für lonenkonzentrationsmessungen» und Herstellungsverfahren hierfür.
Sie Erfindung betrifft allgemein eine Bitrodenanordnung für lonenkonzentrationsinessungen und im besonderen eine derartige Elektrodenanordnung mit einem Zalluloseüberzug auf ihrer ioneneiupfindlichen Grenzfläche, sowie ein "Verfahren zur Herstellung dieses Zelluloseüberzugs*
In der lets-ten Zeit sind unter der Bezeichnung in vivo-Ionenkottzentrationsmeeeungen von Körperflüseigkeiten analyse Messungen gebräuchlich geworden, bei welchen die IonenkonzentrationsnesBungen direkt an den Körperflüssigkeiten Io normalen Kreislauf innerhalb ihres Gefäßsystems vorgenommen werden, beispielsweise am Blut, Lymphflüssigkeit oder anderen Gevrebeflüesigkeiten* Bei dieser Art Messungen wird die lonenmeßelektrode, typisoherweiee «ine
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pH-Glaselektrode, in direkten Kontakt mit der Körperflüssigkeit ,- beispielsweise mit dem in einer Arterie strömenden Blut, gebracht. Dies erfolgt häufig in der Weise, daß man die Glaselektrode am Ende eines Katheters anordnet und der Katheter in die Arterie der Untersuchungsperson eingeführt wird. Außerdem muß auoh ein Bezugskontakt mit der Untersuchungsperson hergestellt werden, beispielsweise in Form einer direkten Kontaktierung der betreffenden Körperflüssigkeit durch eine elektrochemische Bezugselektrode wie beispielsweise eine Standard-Kalomel-Bezugsalektrode» oder durch Kontaktierung der Haut der Untereuohungeperson mit einer derartigen Elektrode.
Bei dieser Durchführung potentiometrischer Messungen an Körperflüssigkeiten und Insbesondere am Blut in vivo, bei der also die Ionenmeßelektrode in direkten Kontakt mit dem Blut gebracht wird, wie etwa bei Verwendung einer Katheter-pH-Elektrode, ergeben sich zwei grundsätzliche Probleme. Eines dieser Probleme besteht in der Auswirkung der Oberfläche der ölaselektorde auf das Blut selbst. Blut 1st ein komplexes kolloidales Gemisch aus einer wässrigen Lösung von Ionen, wie beispielsweise Kalium-, Natrium- und Kalzium-Ionen, kleinen Molekülen, wie beispielsweise Harnstoff und Ölukoee, großen Molekülen, Ionen von Proteintyp und roten Zellen, welch« Hämoglobin tragen· Venn diese Substanzen in Berührung alt der Oberfl äohe eines ionenempflndliahen Kolbens einer aiaselektrode gelangen, so treten verschiedene Vorgänge auf. Der eine wir<£ale Denaturierung von Protein bezeichnet und
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bedeutet, daß die Proteinmoleküle im Slut so verändert werden» daß sie sich absetzen und einen überzug auf den ionenempfindlichen glaskolben der Meßelektrode bilden. Ein zweiter Torgang, zu dem es hierbei kommt, wird als Hämolyse bezeichnet und bedeutet, daß die das Hämoglobin tragenden roten Zellen im Blut rei ssen und daher zerstört werden. Das Vorhandensein einer Jremd-· substanz wie etwa des ionenempfindlichen Kolbens einer Glaselektrode, im Blutdrom hat daher eine Sohädigung des Bluts selbst zur Folge. Hit dem zuvor erwähnten Problem der Denaturierung ist die zusätzliche Gefahr verbunden,daß der Blutüberzug auf dem ionenempfindlichen Kolben im Blutstrom einen Knoten hinreichender Größe bilden kann, daß er sich von der Elektrode losreißt und in den Blutkreislauf des Patienten gelangt„ Die Gefahren durch derartige Gerinsel im Blutkreislauf eines Lebewesens sind wohl bekannt auä können In manchen Fällen für die Untersuchungspersoii töulich. sein.
Das zweite Hauptproblem bei der Durchführung von potentiometrisehen Messungen in vivo, bei welchen also die Ionenempfindliche Grenzfläche einer Glaselektrode oder anderweitigen Heßelektrode in direkten Kontakt mit dem Blut gelangt, besteht in dar Beeinträchtigung der für die Messung charakteristischen Eigenschaften der Elektrode selbst durch dia zuvor erwähnten Zeraatmingeprodukte des Blutes. In diesem Zusammenhang wurde festgestellt, daß eine Glaselektrode, wann sie Bioh in der erwähnten Vaiaa alt Zersetzungsprodukten des Blutes überzieht, nicht mehr in dar richtigen Welse auf die Ionen, die sie messen soll,
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anspricht; nach einer kurzen Zeitdauer wird die Elektrode unempfindlich für Änderungen der Konzentration der zu messenden Ionenart· Diee hatte zur Folge, daß in der Vergangenheit genaue potentiometrische Messungen in vivo nur über eine verhältnismäßig kurze Zeitdauer, in der Größenordnung von einigen wenigen Minuten, durchführbar waren.
Es ist bekannt, daß sich die obengenannten Probleme dadurch vermeiden lassen, daß man die ionenempfindliche Grenzfläche der Ionenmei3elektrode von dem Blut oder der anderweitigen zu analysierenden Körperflüssigkeit mittels einer nicht-selektivon, semipermoablen hydrophilen Membran trennt. Bevorzugtes Material für eine derartige Membran ist Zellulose, in der üblicherweise als Cellophan bezeichneten Form«, Im Falle einer am Ende eines Katheters angeordneten Glaselektrode für in vivo·= Ionenkonzentrationsmessungen wurde im Verlauf der Entwicklung der vorliegenden Erfindung eine Zellulosofolie verwendet, die mittels eines Elas^ikbandoß in Anlage über den ione&empfindlichen Glaskolben der Slektrod» gehalten wurde. Hierbei ergab sich jedoch, das bei Einführung der Katheterelfktrade in die Arterje eines lebenden LebeweB3ns infolge von Faltenbildungen in der Zellulosefolie unterhalb des Bandes sioh Körperflüssigkeit in der Nähe des ionenempfindlichen Kolbens ansammelt und so auf diese Welse wie oben beschrieben dessen für die Ionenmessung charakteristische Eigenschaften beeinträchtigt· Außerdem besitzt Zellulose, insbesondere im feuchten Zustand, nur eine äußerst geringe Festigkeitι sie würde daher unter Spannungen, wie sie auftreten, wenn der Katheter durch eine Arterie gezogen wird, reißen.
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diese Probleme zu vermeiden, wurde bereite der ionenempfindliche Solben mit einem in situ, aufge*· goseenen ZeHuloseüherzug versehen. Dies erfolgte in der Weise, daß man Zellulose in einem üblicherweise als Schweitzer* sehee Agens bezeichneten Lösungsmittel lust« Dieses Agens kann entweder Kuprihydroxid oder in Ammonik gelöstes Kupfer sulfat sein» Durch Eintauchen einer am Ende eines aus einem Polymermaterial bestehenden Katheterrohre angeordneten Glaselektrode in eine derartige zellulosehaltige Hösung wurde ein Überzug aus dieser Lösung auf dem ionenempfindlichen Kolben und dem unteren Seil des Katheters erzeugt. Durch eine Säurebehandlung wurde sodann über den gesamten Bereich des Überzugs hin Zellulose auf den Überzug rekonstituiert« Hierzu wurde das Ende der Katheterelektrode in eine verdünnte Säurelösung eingetaucht· Als Ergebnis erhielt.man einen Zellulose« Überzug oder -film sowohl über dem ionenempfindlichen Kolben als auch über dem Endbereich des Katheterrohrs· Es hat sich nun ergeben, daß in dieser Weise überzogene Katheterelektroden nur eine relativ begrenzte Lebensdauer haben, da der Film aus rekonstituierter Zellulose stark Wasser absorbiert und sich unter einer Zugspannring, wie etwa bein Herausziehen dee Katheters aus einer Arterie, von dem Katheterrohr abschält. Der Film wird daher von des ionenempf indlioheu Kolben abreißen oder abgezogen, wodurch die Elektrode für genaue lonenkoneentratlonsaeeeungen unbrauchbar wird«
Die vorliegende Erfindung betrifft somit eine Elektrodenanordnung für lonenkonzentrationsmessungen mit-einer ioneneapfindliohen Ctreneflttohe am Ende ein·· rohrfttmi-
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gen Xeils und mit einem Oberzug aus rekonstituierter Zellulose·
Durch die Erfindung soll eine für in vivo-Analysen an Körperflüssigkeiten geeigneten Ionenmeßalektrode gesobaffen werden, bei welcher die geschilderten Fachte Ue bekannter Elektroden vermieden werden und der aufgebrachte Überzug aus rekonstituierter Zellulose dauerhaft und fest haftet derart» daß die Elektrode eine hohe Lebensdauer bei Gewährleistung zuverlässiger Messungen erhält.
Zu diesem Zweck ist genäfi der Erfindung vorgesehen» daß der Überzug aus rekonstituierter Zellulose in wesentlichen nur den Bereich der ionenompfindliohen Grenzfläohe und allenfalls die unmittelbar angrenzenden Bereiche des rohrförmigen Teils überdeckt. Indem gemäß der Erfindung der Überzug aus rekonstituierter Zellulose im wesentlichen nur in Bereich der ioaanempfinilichen Grenzfläche und allenfalls in den unmittelbar angrenzenden !Teilen, etwa einem die ionenempfindliche Grenzfläche halternden Metallrohr aufgebracht ist, nicht jedoch wie bei der bekannten Ausführung sich auf das Üblicherwelse aus einem Polymer-Kunststoff erstreckende Katheterrohrende erβtreckt, wird vermieden, daß dieser Überzug von dem Katheterrohr her, an welohem rekonstituiert· Zellulose nur «In geringes Haftvermögen besitzt, unter den im Gebrauch auftretenden Zugspannungen ablöst.
Haoh einer besonders vorteilhaften Aueführungefora der Erfindung 1st vorgesehen, dad der Überzug aus rekonsti-
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tuierter Zellulose nur den Bereich der ionenempfindliehen Grenzfläche bedeckt und daß auf den an die ionenempfindliche Grenzfläche angrenzenden Bereichen dee rohrförmigen Teils ein zweiter Überzug aus einem Zellulosederivat vorgesehen ist, der fugenlos-kontinuierlich an dem ersten Überzug aus rekonstituierter Zellulose anschließt«
Bei dieser Aueführungsform wird ein in mechanisch- geometrischer Hinsicht kontinuierlicher einheitlicher Überzug über die gesamte Elektrode und über das angrenzende Ende des Katheterrohrs hin erzielt» ohne daß hierbei jedoch die Gefahr einer Ablösung des Überzugs von dem das Kunststoff-Katheterrohr überdeckenden Teil her besteht, da erfindungsgemäß dieser Teil des Überzugs aus einem Zellulosederivat, statt aus rekonstituierter Zellulose besteht, das eine gute Haftfähigkeit an Polymer-Kunststoff material besitzt·
Die Erfindung betrifft auch ein Verfahren zur Herstellung des zweiteiligen Überzugs} nach einer zweckmäßigen Ausgestaltung kann diese in der Weise erfolgen, daß man eine Lös^ung eines Zellulosederivats herstellt, daß man auf dem Bereich der ionenempfindllohen Grenzfläche und den angrezenden Bereichen des rohrförmigen Teils einen Überzug aus dieser Lösung durch Eintauchen in die Lösung herstellt, und daß man diesen Überzug im Bereioh der ionen* empfindlichen Grenzfläche but Eekonatitution der Zellulose aus der Lösung behandelt·
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Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Erfindung anhand der Zeichnung erläutert« In dieser zeigen)
Pig. 1 in vergrößerter leillängsscfcnittansioht das mit einer gemäß einer Ausführungsfonn der Erfindung ausgebildeten lonenmeßelektrode versehene Ende eines Katheters;
Fig. 2 eine der Fig. 1 entsprechende Ansicht einer zweiten» bevorzugten Aueftihrungsform der Erfindung.
Im einzelnen iet in Pig. 1 die lonemneßelektrodenanordnung als ganzes mit 10 bezeichnet} sie weist eine in einem Katheterrohr 14 angeordnete Glaselektrode 12 auf. Als für diesen Zweck geeigneter Katheter kommt beispielsweise der von der Firma United States Catheter and Instrument Corp, unter der Katalog-Nr. 5400 auf dem Markt befindliche Katheter infrage, Dieeer Katheter besteht aus Daoron» einem Polyestergewebe. Die Elektrode 12 weist ein Glasrohr 16 auf, das an seinem unteren (d.h. äußeren) Ende durch einen ionenempfindlichen Glaskolben 18 verschlossen ist. In dem Rohr 16 befindet sich eine innere Halbzelle 20ι die in bekannter Weise mit einer geeigneten Lösung 22 in Berührung steht. Das Glasrohr 16 1st in einem Metall·· rohr 24 eingeschlossen. Sowohl das Rohr 16 ale auoh das Rohr 24 erstrecken sich in den Katheter 14 hinein. Die Außenoberfläche des Metallrohrs 24 und der ionenempfind-Iione Kolben 18 sind in der nachfolgend noch zu beschreibenden Weise mit rekonstituierter Zellulose 26 überzogen« Wie ersichtlich, endet dieser Überzug an der Stirnseite
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des Katheters und erstreckt sich nicht auf die Oberfläche des Katheters, wie dies naoh den Stande der Technik üblich war.
Die Aufbringung des Zelluloseüberzugs auf einer Elektrode nach Art der in Fig. 1 gezeigten kann in folgender Weise geschehen. Zunächst wird ein Schweitzer-Agens hergestellt, in den nan Kuprihydroxid in Annoniak unter Bildung einer Kupri-Amnoniak-Konplexverbindung auflöst. Selbstverständlich' können auch Kupfersulfat oder anderweitige geeignete Kupferverbindungen zur Herstellung der Kupri-Ammoniak-Komplexvörbindung Verwendung finden. Sodann wird Zellulose in diesen Agens aufgelöst, bis eine gesättigte Zelluloselösung erhalten wird. Selbstverständlich braucht die Lösung nloht notwendigerweise nit Zellulose gesättigt zu sein. Die Menge der in den Agens gelösten Zellulose bestimmt die Sicke des Zellulosefilme, der sich schließlich über den ionenempfindlichen Kolben der Elektrode ausbildet. Sie Menge der in den Agens gelösten Zellulose wird daher so gewählt, daß sich die gewünschte Filmdicke ergibt. Bei einer praktisch ausgeführten Elektrode wurde„das Metallrohr 24 aus rostfreien Stahl hergestellt. Jedoch darf angenommen werden, daß als erwünscht auch andere Metalle verwendet werden können. Vorzugsweise soll das Metall οhemisch Inert sein» Sie Elektrode 12 wird sodann in das zellulosehaltige Sohweitzer-Agensgenisoh so tief eingetaucht, daß das Metallrohr 24 bedeokt ist» jedoch das stirnseitige Ende 28 des Katheters gerade noch frei bleibt) sodann wird die Elektrode wieder aus der Lösung gezogen, derart, daß sioh ein dünner Oberzug Über den lonenenpfindllohen Kolben und den Metallrohr bildet* Durch Eintauchen
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der so überzogenen Elektrode in eine 1-normale Chlorwasserstofflösung wird sodann aus diesem Überzug Zellulose rekonstituiert· Selbstverständlich könnte der Überzug auf der Elektrode auch anderweitig, beispielsweise durch Eintauchen in verdünnte Schwefelsäure, angesäuert werden. Sarüberhinaus können, falls erwünscht, anderweitige Verfahren zur Rekonstituierung der Zellulose verwendet werden. Die Säure neutralisiert den Ammoniakkomplex in dem Überzug auf der Elektrode und rekonstituiert so die Zellulose aus dem Überzug. Auf diese Weise wird nach dem erfindungsgemäßsn Verfahren ein rekoneti-•tuierter oder regenerierter Zellulo&efilm bsw, -Überzug auf dem ionenempfindliohen Kolben ur«.d dem diesen Kolben halternden Metallrohr 16 erzeugt.
Es hat sich ergeben, daß ein in der vorstehend beschriebenen Weise auf einer Elektrode erzeugter Film aus rekonstituierter Zellulose wesentlich fester und länger an dem Metallrohr 24 haftet, als wenn der Film sich über das Ende des aus sinem Polymer bestehenden Kathetere H erstrecken würde. Man darf annehmen, daß die feste Haftung des Film an dem Metall auf mikroskopischen Unregelmäßig» keiten in der Oberfläche des Metallrohrs beruht, durch welche der Film festgehalten wird.
Es wurde festgestallt, daß ein auf einer Elektrode der vorstehend beβohr!ebenen Art erzeugter Film aus rekonstituierter Zellulose ohne Zerstörung des Films oder Beeinträchtigung der Elektrodenempfindliohkeit vier bis fünf medizinische Anwendungen aushalten kann, Diese erfindunge-
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gemäß ausgebildeten Elektroden besitzen daher eine längere Lebensdauer und eignen sich besser zur praktischen Anwendung in Lebewesen als die bisher bekannter Kathetersiektroden mit aufgegossenen Zelluloseüberzügen, die gewöhnlich nur eine medizinische Anwendung überstehen.
Es sei betont, daß das beschriebene Verfahren nicht auf die Verwendung des Schweitzer-Agens zur Herstellung des Zellulosefilms beschränkt ist. falls erwünscht, kann jedes anderweitige Verfahren zur in situ Herstellung der Zellulose Anwendung finden. Beispielsweise kann das bekannte Xanthat-Verfahren verwendet werden. Dieses Verfahren unterscheidet sich von dem Schweitzer-Verfahren nur in der Art des verwendeten Agens. Die Zellulose wird in ähnlicher Weise durch Säurebehandlung rekonstituiert.
Im folgenden wird nun t Hand von Figo 2 der Zeichnung eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung beschrieben» Bei dieser Ausführungeforia ist der Grundßtifbau derselbe wie zuvor beschrieben; gleiche oder einander entsprechende Teile sind mit gestrichenen Bezugsziffern bezeichnet. Bei dieser Ausführungsform überdeckt der t|berzug 26' aus rekonstituierter Zellulose nur den ionenempfindllohen Kolben 18' der Glaselektrode 12*. Der übrige Teil des über·? zugs 30, welcher das Metallrohr 24* und das untere (doh. äußere) Ende des Katheters H1 überdeckt, besteht aus einem Zellulosederivat wie boispielsweie Zelluloseacetat oder Zellulosenitrat (Kollodion.)« Diese Zelluloseester
sind außerordentlich fest und besitzen gute Bafteigen-Bchaften ; sie haften daher gut an der Polymer-Oberfläche
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des Katheters 14' wie auch an dem Metallrohr 24'. Dies steht im Gegensatz zu rekonstituierter Zellulose, die stark wasserabsorbierend ist und daher an Polymer-Werkstoffen überhaupt nicht gut haftet.
Die Herstellung der Überzüge 26' und 30 auf der in Pig. 2 dargestellten Elektrodenanordnung kann in der folgenden Weise vor sich gehen. Zunächst wird ein Zollulosederivatj wie beispielsweise Zelluloseacetat oder Zellulosenitrat, in einem geeigneten Lösungsmittel aufgelöst· Für Zelluloseacetat eignet eich Azeton als Lösungsmittel, für Zellulosenitrat ein Alkohol-Äther-Gemisoh. Selbstverständlich können auch andere Zellulosederivate verwendet werden, falls sie in Lösungsmitteln löslioh sind· Auch hier hängt die dem Lösungsmittel zugesetzte Menge Zellulose wiederum von der für den Überzug auf dem ionenempfindlichen Kolben 18* gewünschten Dicke ab· Die Herstellung des Überzugs auf der Elektrodenanordnung erfolgt in dar Weise, daß man den Katheter 14' in die Lösung des Zsllulosederivats eintaucht. Und zwar soll die Anordnung so weit in die Lösung eingetaucht werden, daß sich der aus der Lösung bestehende Überzug bis über die Stirnseite des Katheters erstreckt , wie aus Fig. 2 erslohtlich« Sodann wird die Elektrodenanordnung aus der Lösung herausgenommen und in eine zweite Lösung eingebracht, welche sich zur hydrolytischen Verseifung dee Zellulosenitrat- oder Zelluloseaoetat-Films auf den ionenempfindlichen Kolben 183 eignet. Hierzu darf nur der Kolben 18· und nicht des mit dem überzug versehene Metallrohr 24» sowie das angrenzende Ende des Katheters 14' in
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die zweite Lösung eingetaucht werden. Falls das für den überzug 26* verwendete Zellulosederivat Zelluloseacetat ist, so kann die zweite lösung ein Alkohol-Ammoniak-Gemisch sein, beispielsweise ein Gemisch, aus 50 Alkohol und 50 konzentriertem Anrajoniumhydroxyd. Falls als Zellulosederivat Zellulosenitrat verwendet wurde, kann als zweite Lösung eine AmmoniumbisulfIdlösung Anwendung finden» Durch diesen zweiten Behandlungsschritt wird auf dem ionenempfindliohen Kolben 18* die ursprüngliche Zellulose rekonstituiert, während der das Metallrohr 24 · und den Polymer-Katheter 14* bedeckende Zelluloseesterfilm 30 unverändert bleibt. Überzüge aus rekonstituierter Zellulose, die in dieser Weise auf Elektroden des in Flg. 2 veranschaulichten Typs aufgebracht wurden, wobei der verwendete Zelluloseester Zelluloseacetat war, haben bis zu zehn medizinische Anwendungen ohne Beschädigung des Zellulbsefilms auf dem lonenempflndlichen Kolben oder des Zelluloseesterfilms auf dem Metallrohr und dem Katheter überstanden. Außerdem wurden Elektroden dieses Typs mit Erfolg für kontinuierliche Blut-pH-Messungen In Hunden über insgesamt 50 Stunden verwendet, ohne daß die Überzüge auf der Elektrodenanordnung erneuert zu werden brauchten.
Daraus ist ersichtlioh, daß alt dem vorstehend besehritb#- nen Verfahren in Verbindung alt der in Flg. 2 gezeigten Elektrodenanordnung ein das untere Ende der Anordnung überdeckender kontinuierlicher Film herstellbar ist, wo-*· bei der die ionenempfindliohe Grenzfläohe 18· bedeckende Teil des Films aus rekonstitulerter Zellulose besteht und
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der übrige Teil des Films ein Zelluloseester 1st und hohe Lebensdauer und sehr gute Hafteigenschaften besitzt·
Die Erfindung wurde vorstehend speziell mit Bezug auf das Überziehen von ionenempfindlichen Glaskolben beschrieben; die vorteilhaften Eigenschaften der Erfindung eignen sich jedoch auch zur Anwendung bei anderen Arten ionenempfindlicher Grenzflächen, beispielsweise Silber-Silberchlorid-Grenzflächen oder Silberchloridgrenzflächen, wie sie zur Messung der Chloridionenkonzentration von lösungen verwendet werden und bei denen die gleichen Probleme wie eingangs für die ionenempfindlichen Glas-Grenzflächen erläutert, auftreten.
Die Erfindung wurde vorstehend anhand bevorzugter Ausführungsbeispiele erläutert, die jedooh in mannigfacher Weise abgewandelt werden können, ohne daß hierdurch der Rahmen der Erfindung verlassen wird.
Patentansprüche:
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Claims (1)

  1. 2009939
    Patentansprüche s
    Elektrodenanordnung für Ionenkonzentratiouömessungen, mit einer ionenempfindlichen Grenzfläche am Ende eines rohrförmigen Teils und mit einem Überzug aus rekonstituierter Zellulose, dadurch gekennzeichnet, daß der Überzug aus rekonstituierter Zellulose (26, Pig. 1j 26', Pig. 2) im wesentlichen nur den Bereich der ionenempfindlichen Grenzfläche (18, Pig.1; 18·, Pig. 2) und allenfalls die unmittelbar angrenzenden Bereiche (24, Pig.1) des rohrförmigen Teils (10) überdeckt.
    2. Elektrodenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß der überzug (26·, Pig. 2) aus rekonstruierter Zellulose nur den Bereich der ionenempfindlichen Grenzfläche (181) bedeckt und daß auf den an die ionenempfindliche Grenzfläche angrenzenden Bereichen (24·, H1) des rohrförmigen Teils (10·) ein zweiter Überzug (30) aus einem Zellulosederivat vorgesehen 1st, der fugenloe-kontinuierlioh an dem ersten Überzug (26*) aus rekonstituierter Zellulose anschließt.
    3. Elektrodenanordnung nach Anspruch 2, daduroh gekennzeichnet , daß das für den zweiten Überzug (30) verwendete Zellulosederivat aus der Gruppe Zellulosenitrat und Zelluloseacetat gewählt ist.
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    Ao Elektrodenanordnung nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet , daß ein Abschnitt (14') des rohrförmigen Teils (10) in dem von dem zweiten Überzug (30) überdeokten Bereich aus einem Polymer-Kunststoffmaterial besteht.
    5. Elektrodenanordnung nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 2 bis 4, dadurch g e kennzeich net, daß das rohrfb'mige Teil einen Katheter (141) aus einem Polymer-Kunststoffmaterial aufweist und daß als Zellulosederivat ein solches Material gewählt Ist» daß es an dem Katheter auch in feuchtem Zustand und unter Zugspannung festhaftdt.
    6. Verfahren zur Herstellung der beiden kontinuierlich zusammenhängenden überzüge aus rekonstituierter Zellulose ia Bereich der ioneneiapfindliohen Grenzfläche bzw, aus einem Zellulosederivat auf den angrenzenden Bereichen des rohrförmigen Teils, nach den Ansprüche 2 bis 5, daduroh gekennzeichnet , daß man eine Lösung eines Zellulosederivats herstellt, daß man auf dem Bereich der ionenempfindliohen Grenzfläche (18·, Pig. ) und den angrenzenden Bereichen (24*» 14') des rohrförmigen Teils (10*) einen Überzug aus dieser Lösung duroh Eintauchen In die Lösung herstellt, und daß man diesen Überzug la Bereich (26*) der ionenempfindliohen Irenefläche (18·) zur Rekonstitution der Zellulose aus der Lösung behandelt.
    7· Verfahren nach Anspruch 6, daduroh gekennzeichnet, daß ein Zellulosederivat aus der Gruppe Zellulosenitrat und Zelluloeeaoetat verwendet
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    wird, und daß die Lösung mit einem Lösungsmittel für das betreffende Zelluloseacetat hergestellt wird.
    8. Verfahren nach Anspruch 7» dadurch gekennzeichnet, daß die Rekonstitution der Zellulose in dem die ionenempfindliohe Grenzfläche (18*) überdeckenden Bereich (26*) duroh hydrolytische Verseifung des Zellulosederivat-Oberzugs (26J) in diesem Bereich erfolgt.
    9· Elektrodenanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß das rohrförmige Teil (10, Flg. 1) ein in der Stirnseite eines Rohrs (14) aus einem nichtleitenden Material gehaltertea Metallrohr (24) aufweist, in dem seinerseits die ionenempfindliohe Grenzfläohe (18) befestigt ist, und daß der Oberzug (26) aus rekonstituierter Zellulose nur die ionenempfindliche Grenzfläohe (18) und das angrenzende Metallrohr(24) überdeckt.
    10· Elektrodenanordnung nach Anspruoh 9ι daduroh gekennzeichnet , daß das nichtleitende Rohr ein Katheter (14) aus einem Polymer-Kunststoffmaterial ist«
    11. Elektrodenanordnung nach Anspruoh 9 oder to» daduroh gekennzeichnet t daß das Metallrohr (24) aus einem chemisch inerten Metall besteht.
    12. Elektrodenanordnung naoh einem dtr Ansprüche 9 bis 11, daduroh gekennzeichnet > daß in den Metallrohr (24) ein GIaerohr (16) gehaltert let, das
    ♦/.
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    an Beinern vorderen, aus den Metallrohr (24) überstehen·· den Ende mit der ionenempfindlichen Grenzfläche (18) verbunden ist.
    13· Verfahren zur Herstellung des Überzuge
    aus rekonstituierter Zellulose auf der ionenempfindlichen Grenzfläche und dem an diese angrenzenden Metallrohrs bei der Elektrodenanordnung nach einem oder mehreren der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Zellulose-Lösung herstellt, daß man auf der ionenempfindlichen Grenzfläche (18, 3?ig. 1} und dem frei liegenden Bereich des angrenzenden Metallrohrs (24) durch Eintauchen in die Lösung einen Überzug aus der Lösung herstellt, und daß man diesen Überzug zur Hekonstituierung der Zellulose behandelt.
    14· Elektrodenanordnung nach einem oder
    mehreren der vorhergehenden Ansprüohe, dadurch gekennzeichnet , daß die ionenempfindliche Grenzfläche (18, Fig. 1} 18', Fig. 2} aus iononempfindliohem Glas besteht.
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DE19702009938 1969-03-03 1970-03-03 Elektrodenanordnung fur Ionenkon zentrationsmessungen und Herstellungs verfahren hierfür Expired DE2009938C (de)

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DK134688C (de) 1977-05-23
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