DE19823432A1 - Verfahren zur Templat-induzierten Strukturierung von Oberflächen und ihre reversible Stabilisierung durch Phasenübergänge des strukturierten Materials - Google Patents

Verfahren zur Templat-induzierten Strukturierung von Oberflächen und ihre reversible Stabilisierung durch Phasenübergänge des strukturierten Materials

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    • G01N2600/00Assays involving molecular imprinted polymers/polymers created around a molecular template

Description

1. Stand der Technik
Proteine und andere Biomoleküle besitzen als Biokatalysatoren eine zunehmende marktwirtschaftliche Bedeutung. Ihre katalytische Leistung bezüglich Selektivität und Reaktionsgeschwindigkeit ist bislang unübertroffen. Aus diesem Grund ist die Aufreinigung spezieller Biomoleküle aus ihrer komplexen natürlichen Umgebung ein zentrales Thema, das neben Forschung und Lehre vor allem die industrielle Biotechnologie beschäftigt.
Ganz allgemein erfolgt die Aufreinigung von Proteinen durch eine auf das jeweilige Trennproblem optimierte Kombination mehrerer Extraktions- und Trennverfahren insbesondere unterschiedlicher Chromatographiemethoden (Scopes, R.K. Protein Purification: Principles and Practice, Springer, New York (1994)). Allgemeine Separationsverfahren (z. B. Gelpermeations­ chromatographie, Ionenaustauschchromatographie) separieren nach Größe oder Ladung eines Proteins. Wesentlich höhere Anreicherungsfaktoren werden erzielt, wenn spezielle Bindungscharakteristika der Biomoleküle für die Trennung genutzt werden können, wie dies bei der Affinitätschromatographie geschieht.
Bei der herkömmlichen Affinitätschromatographie wird ein Ligand, zu dem das interessierende Biomolekül erhöhte Affinität zeigt, kovalent an eine vorher aktivierte Matrix gekoppelt. Dabei findet meist eine mehr oder weniger gravierende lokale Konformationsänderung in der Umgebung der Verknüpfungsstelle des Proteins statt. Außerdem bindet nur ein Bruchteil (10%) der aktivierten Bindungsstellen auf dem ursprünglichen Chromatographieträger in der richtigen Orientierung, um eine spezifische Wechselwirkung mit weiteren Bindungspartnern zu gewährleisten.
Einen wesentlichen kozeptionellen Fortschritt stellt deshalb die Technik des "Molecular Imprinting", speziell an Oberflächen, dar: Unter definierten Reaktionsbedingungen kann der Abdruck eines Biomoleküls (Templat) direkt in die Chromatographiematrix eingeprägt werden (Wulff, G. Molecular imprinting in crosslinked materials with the aid of molecular templates - a way towards artificial antibodies. Angewandte Chemie., Int. Ed. (Engl.), 34, 1812-1835 (1995)). Resultat ist letzlich ein Trägermaterial mit spezifischer räumlicher Anordnung seiner funktionellen Gruppen in der Art komplementärer Hohlräume, das demgemäß sehr hohe Affinität zum Templat besitzt (Arnold, F. H.; Dhal, P.; Shnek, D.; Plunkett, S. "Composition of Matter Comprising an Imprinted Matrix Exhibiting Selectice Binding Interactions Through Chelated Metals"; US Patent No. US 5,310,648, (1994)). Das Templat wird nach dem aktuellen Stand der Technik während des Produktionsprozesses zum künftigen Chromatographiematerial zugegeben. Bislang wird das Prägen in der Regel nicht an Oberflächen sondern im Bulk durchgeführt, was zu großen Problemen beim Stofftransport führt. Dabei wird die Prägung durch anschließende Vernetzung (Polymerisation) der Chromatographiematrix irreversibel stabilisiert, bevor das Templat wieder ausgewaschen wird (Steinke, J.; Sherrington, D. C.; Dunkin, I. R. "Imprinting of Synthetic Polymers Using Molecular Templates"; in: Advances in Polymer Science, Vol. 123, (Ledwith, P., Ed.), Springer Verlag: Berlin, Heidelberg, 81-125 (1995)). Organische Lösungsmittel und drastische Reaktionsbedingungen schädigen dabei nicht unwesentlich die Konformation und damit die Aktivität des Biomoleküls. Ein Löschen der Prägung ist bisher mit äußerst wenigen Ausnahmen unmöglich, da nur eine sehr kleine Zahl reversibler kovalenter Vernetzungsreaktionen bekannt ist. Daher bleibt der Anwendungsbereich definierter "Molecular Imprint" Materialien sehr eng bemessen.
Durch das im vorliegenden Antrag beschriebene neue Verfahren wird es möglich, auf einer Oberfläche höchster Biokompatiblität, einen spezifischen Abdruck (Molecular Imprint) eines vorherbestimmten biologischen Moleküls oder Partikels kolloider Dimensionen (Templat) analog des molekularen Schlüssel-Schloß-Prinzips zu erzeugen und für die spätere Erkennung und selektive Bindung von Biomolekülen anzuwenden. Das neue Verfahren nutzt das molekulare Selbstorganisationsprinzip amphiphiler Moleküle in mono- und und bimolekularen Schichten, die auf einen festen Träger aufgebracht wurden (sogenannte festkörperunterstützte Mono- bzw. Doppelschichten), um die drastischen Reaktionsbedingungen während der Prägung zu vermeiden. Erstmalig beschrieben wird der Einsatz festkörperunterstützter Mono- bzw. Doppelschichten aus Lipiden und lipidähnlichen Amphiphilen mit polaren oder ionischen Kopfgruppen zur Ausprägung spiegelbildartiger, dreidimensionaler Muster durch Coulomb- und andere, nicht-kovalente Wechselwirkungen mit einem zur Prägung benutzten Biomolekül oder Teilchen (Templat). Die Stabilisierung einer erfolgten Prägung wird erstmals temperaturgesteuert durch einen reversiblen, thermischen Phasenübergang des Monolayers bzw. Bilayers erreicht. Auf diese Weise bietet das neue Verfahren die vorteilhafte Option, einen Imprint im Bedarfsfall auf einfache Weise und ohne chemische Behandlung der Chromatographiematrix wieder zu löschen. Ein und dasselbe Material kann somit mehrmals zum Imprint mit völlig unterschiedlichen Templat-Molekülen verwendet werden.
2. Beschreibung des Verfahrens
Die Mehrzahl aller biologischen Moleküle oder Partikel besitzt in Lösung bei neutralem pH eine elektrische Nettoladung mit spezifischer räumlicher Verteilung der elektrisch geladenen und sonstigen funktionellen Gruppen. Anziehende Coulomb-Wechselwirkungen finden statt zwischen den Teilen des Moleküls oder Partikels, die diese Ladungen auf der Oberfläche im Überschuß exponieren und einer Oberfläche entgegengesetzter Ladung. Im speziellen Fall von Proteinen ist die Oberflächenladungsverteilung bestimmt durch die Aminosäuresequenz und die räumliche Faltung der Peptidkette. Myelin Basic Protein (MBP) kann z. B. mit unterschiedlichen Bindungskonstanten sowohl an Kationen- als auch an Anionenaustauschergele binden. Diese Coulomb-Wechselwirkungen sind schwach im Vergleich zu dem, was mit spezifischen "Haftgruppen" erzielt wird, aber ausreichend, um die Moleküle in Kontakt mit der Oberfläche zu halten.
Weitere relativ unspezifische und vergleichsweise schwache Wechselwirkungen sind van-der-Waals Kräfte, hydrophobe Wechselwirkungen oder Wasserstoffbrückenbindungen. Voraussetzung für die Ausbildung eines molekularen Imprints ist jedoch allein die Adsorption des biologischen Moleküls oder Partikels an die Oberfläche der Chromatographiematrix, so daß jeder der erwähnten unspezifischen Wechselwirkungsmechanismen ausreichend sein kann.
Lipiddoppelschichten sind selbstorganisierte bimolekulare Schichtstrukturen und werden durch Quellung von Lipiden oder Lipidanaloga in wäßrigem Milieu bei Temperaturen oberhalb der Phasenübergangstemperatur Tm hergestellt (Sackmann, E. "Polymorphism of Lipid/water systems" in "Biophysics" (Hoppe, W., Lohmann, W., Markl, H., Ziegler, H., eds) pp. 425. Springer Verlag Berlin, Heidelberg (1983)). Der Einsatz kat- bzw. anionischer Amphiphile vorzugsweise im Gemisch mit zwitterionischen, elektrisch neutralen Amphiphilen erzeugt Bilayer mit einer elektrischen Überschußladung. Neben der elektrisch geladenen oder neutralen hydrophilen Komponente der Moleküle spielt darüber hinaus die Verwendung von Amphiphilen unterschiedlicher Moleküllänge eine Rolle. Es können z. B. Lipide mit unterschiedlicher Länge der hydrophoben Alkylketten eingesetzt werden, die somit einen Bilayer mit lokalen Dickenvariationen ergeben. Die Anordnung der Moleküle strebt dabei nach einer Minimierung der gesamten freien Wechselwirkungsenergie im System unter den gegebenen geometrischen Bedingungen. Auf diese Weise entsteht eine auf molekularer Ebene dreidimensional strukturierte Oberfläche der Lipiddoppelschicht, lange Amphiphile "überragen" die Oberfläche, kürzere bilden "Einstülpungen". Abb. 1a zeigt die schematische Darstellung einer derart (auf molekularer Ebene) strukturierten Lipidschicht. Das Aufbringen der Lipiddoppelschicht auf eine feste, planare Unterlage kann die Amplitude dieser dreidimensionalen Struktur senkrecht zur Bilayeroberfläche auf der dem Festkörper abgewandten Seite weiter vergrößern. Der resultierende festkörperunterstützte Bilayer ist durch einen ultradünnen Wasserfilm von 10-30 Å Dicke von der Festkörperoberfläche getrennt und durch van der Waals Wechselwirkungen fest an sie gebunden (Bayerl, T.M., Bloom, M. "Physical properties of single phospholipid bilayers adsorbed to micro glass beads", Biophysical Journal 58: 357-362 Rockefeller Press, New York (1990)). In der schematischen Darstellung von Abb. 1b ist diese Erhöhung der Amplitude durch die Festkörperunterstützung übertrieben dargestellt. Im Realfall wird sie partiell kompensiert durch die Minimierung der gesamten freien Energie des Systems. Die zeitliche Größenordnung, innerhalb der eine derartige lokale Strukturierung stabil bleibt, hängt vom dynamischen Status des gesamten Bilayers ab. Befindet sich der Bilayer in der fluiden Phase, so kann die laterale Diffusion der Lipide mit typischen Diffusionskonstanten in der Größenordnung von 10-12 m2/s lokale Abweichungen der Bilayerdicke durch Diffusionssprünge benachbarter Lipide mit einer Frequenz in der Größenordnung von 108 Hz ausgleichen. Dieser Prozeß kann als Dickenfluktuation betrachtet werden. In der Gel- oder kristallinen Phase, die unterhalb der Phasenübergangstemperatur Tm eintritt, ist die laterale Diffusion hingegen nahezu "eingefroren", die lokale Strukturierung kann somit als stationär und über einen längeren Zeitraum als stabil betrachtet werden.
Adsorbiert ein Templat an die dem Festkörper abgewandte Seite des festkörperunterstützen Bilayers in der fluiden Phase über mindestens eine der erwähnten unspezifischen, anziehenden Wechselwirkungen (Coulomb, van-der-Waals oder hydrophobe Wechselwirkungen), so induziert dies eine Neuordnung lateral mobiler Lipide oder Amphiphile in den mit adsorbiertem Templat bedeckten Bereichen des Bilayers nach folgenden Kriterien:
  • (a) Ein bestimmter Teil des Bilayers befindet sich in einer Art Sandwich- Struktur zwischen glatter fester Unterlage (Festkörperunterstützung) und der dreidimensional strukturierten Oberfläche des Templats. Die neutralen (zwitterionischen) Amphiphile im Bilayer passen sich an diese Situation durch Umordnung mit Hilfe thermischer Bewegungen wie z. B. lateraler Diffusion unter Minimierung ihrer freien Energie an. Lange Amphiphile ordnen sich dabei bevorzugt in Bereichen an, in denen das Templat "Einstülpungen" oder "Faltungen" zeigt, kurze Amphiphile konzentrieren sich dort, wo "Ausstülpungen" des Templats Druck auf den Bilayer ausüben (grenzflächenkonforme Abbildung).
  • (b) Geladene Lipide aus den Bilayerbereichen, die mit dem Templat in Kontakt stehen, konzentrieren sich durch laterale Diffusion an den Orten, wo sie entgegengesetzte Oberflächenladungen des Templats optimal kompensieren können. Dies gilt in gleicher Weise auch für die andren oben genannten Arten schwacher intermolekularer Wechselwirkungen.
Durch diese Anpassungsprozesse realisierte, lokale Erhöhungen der freien Energie des Bilayers stehen den Prozessen (a) und (b) zu einem gewissen Grad entgegen. Dies führt zu einem Nicht-Gleichgewichtszustand der entsprechenden Bilayerfläche, die als dynamische Struktur (dynamische Prägung bzw. Imprint) bezeichnet werden kann. Abb. 2a zeigt die lokale partielle Entmischung der Amphiphile im fluiden Bilayer die durch die Anwesenheit der Templatoberfläche induziert wird.
Um ausgehend von dieser dynamischen Struktur einen dauerhaften molekularen Imprint im Bilayer zu erzeugen, muß ein Übergang in einen stabileren Zustand erfolgen, in der thermische Bewegungen der Lipide und insbesondere die laterale Diffusion minimiert werden. Dies wird durch einen Phasenübergang von der fluiden in die kristalline Phase erreicht. Ein einfacher (wenn auch nicht der einzige) Weg, um dies zu erreichen, ist Temperaturerniedrigung unter die Phasenübergangstemperatur Tm des Bilayers. Die hydrophoben Alkylketten der Amphiphile nehmen dabei eine all-trans Konformation an, dadurch erhöht sich die Bilayerdicke um bis zu 10 Å, diffusive Bewegungen langer Reichweite werden reduziert auf intramolekulare Lipidbewegungen hoher Frequenz. Abb. 2b zeigt diese Situation und verdeutlicht gleichzeitig die Tatsache, daß die Konformationsänderung Längenunterschiede der hydrophoben Schwanzgruppen der Amphiphile zusätzlich verstärkt und damit zu einer noch schärfer ausgeprägten Oberflächenstruktur führt. Das Ergebnis ist nun ein statischer molekularer Imprint eines Teiles der Templatkontur in der Bilayeroberfläche.
Im letzten Schritt zur molekular geprägten Oberfläche wird nun das biologische Molekül bzw. das Partikel entfernt, welches als Templat fungierte. Dies muß unter Bedingungen geschehen, bei denen der molekulare Abdruck, das heißt die in der Lipiddoppelschicht durch das Templat induzierte Ordnung nicht verloren geht. Man wendet dazu gängige Methoden wie z. B. die Applikation von Salzgradienten zum Lösen elektrostatischer Wechselwirkungen, proteolytische Zersetzung, oder chaotropische Elution etc., an.
Der nun freigelegte molekulare Imprint bleibt stabil, solange der Bilayer in der kristallinen Phase erhalten wird (Abb. 3). Da der gesamte Imprintprozeß in wäßrigem Milieu stattfindet und mit den Lipiden als Amphiphile Bestandteile natürlicher Membranen verwendet werden, entsteht wiederum eine Oberfläche von höchster Biokompatibilität. Dies verhindert im Falle von Proteinen als Templat Denaturierungsprozesse während des Imprintprozesses aber auch bei nachfolgenden Bindungs- und Erkennungsphänomenen an der molekular geprägten Oberfläche.
Die selektive Trennung von Biomolekülen auf dem molekular geprägten Material muß analog unter Gelphasenbedingungen erfolgen. Dazu kann das Trägermaterial z. B. gemeinsam mit dem Biomolekül-Gemisch in einen thermostatierbaren Container abgefüllt werden, wobei die Temperatur unter der Phasenübergangstemperatur Tm liegen soll. Moleküle mit Templatstruktur binden nun mit verstärkter Affinität an die Oberfläche. Anschließend wird der flüssige Überstand entfernt und die Oberfläche mit Puffer gewaschen, um jegliche ungebundenen Bestandteile zu entfernen. Zurück bleibt eine molekular geprägte Oberfläche, die selektiv das biologische Zielmolekül, welches zuvor als Templatstruktur verwendet wurde, mit erhöhter Affinität an die Oberfläche binden kann und damit aus einem Biomolekülgemisch bevorzugt das Zielmolekül zu separieren vermag. Durch Einsatz eines geeigneten Puffersystems (z. B. Salz- oder pH- Gradient) kann dieses Molekül nun im Anschluß von der Oberfläche eluiert werden.
Wird später ein molekularer Imprint anderer Spezifität benötigt oder soll der Imprint mit demselben Templat erneut durchgeführt werden, so ist es notwendig, den ursprünglichen Imprint zunächst zu löschen. Dies geschieht durch Überführung der Lipiddoppelschicht in die fluide Phase, z. B. durch Temperaturerhöhung über die Phasenübergangstemperatur Tm. Die hierbei einsetzende laterale Diffusion und die Tendenz der Lipide zur homogenen Verteilung über den Bilayer führt zum gleichzeitigen Verlust der eingeprägten Oberflächenstruktur. Nach Entfernung etwaiger Templatreste in der fluiden Phase des Bilayers resultiert eine dem nativen Material vergleichbare unstrukturierte Oberfläche (Abb. 1b). Das Molecular Imprint Verfahren kann nun analog von vorne beginnen. Im Prinzip kann diese Form der Informationsspeicherung und Löschung unbegrenzt oft stattfinden, da der thermisch induzierte Phasenübergang einen perfekt reversiblen Prozeß darstellt.
Die Vorteile des Verfahrens zur Erzeugung von molekularen Abdrücken in Oberflächen können wie folgt zusammengefaßt werden: (1) Die Oberfläche ist von höchster Biokompatibilität durch Verwendung von Lipiden und lipidähnlicher Moleküle im Bilayer. (2) Die Fixierung des Imprints erfolgt durch einen temperaturinduzierten Phasenübergang und nicht durch Chemikalien oder andere, die Templatstruktur gefährdende Methoden. (3) Die eingeprägte Struktur kann wegen der Reversibilität des Phasenüberganges wieder von der Oberfläche entfernt werden. (4) durch molekulares Prägen an Oberflächen unter Einsatz großflächiger Chromatographiegele als Trägermaterial werden Probleme durch limitierten Stofftransport, wie sie bei allen kovalent vernetzenden Matrix-Imprinting Verfahren auftreten, vermieden.
3. Abbildungen
Abb. 1:
Schematische Schnittdarstellung der aus den unterschiedlichen molekularen Längen der amphiphilen Moleküle im Bilayer resultierenden molekularen Rauhigkeit seiner Oberfläche für den Fall des freien Bilayers (a) und für den Fall des festkörperunterstützten Bilayers (b).
Abb. 2:
  • a) Schematische Schnittdarstellung eines fluiden festkörperunterstützten Bilayers aus amphiphilen Molekülen unterschiedlicher molekularer Längen nach der Anlagerung eines Templates (Entstehung der Prägung).
  • b) Der Bilayer von a) nach der Überführung in den gel- bzw. kristallinen Phasenzustand (Fixierung der Prägung).
Abb. 3:
Schematische Schnittdarstellung des Bilayers von Abb. 2b) im gel- bzw. kristallinen Phasenzustand nach der Entfernung des Templates.
4. Beispiele BEISPIEL 1 Herstellung von Bilayern und festkörperunterstützten Bilayern
Das Beispiel beschreibt die Präparation von Bilayerstrukturen mit und ohne Festkörperunterstützung bezogen auf ein ternäres Gemisch aus 1,2- Dielaidoyl-sn-glycero-3-phosphocholin (DEPC, synthetisches, zwitterionisches Phospholipid), 1,2-Dimyristoyl-sn-glycero-3-phos­ phocholine (DMPC, synthetisches, zwitterionisches Phospholipid) und Di-tetradecyl-dimethyl-ammonium-bromid (DTDAB, synthetisches, kationisches Lipidanalogon). Die Zusammensetzung betrug 20 Mol% DTDAB, 30 Mol% DEPC und 50 Mol% DMPC. Somit besaßen 30% der Lipide Fettsäuren mit 18 Kohlenstoffatomen, 70% trugen C-14 Reste.
Die lyophilisierten Lipide wurden im entsprechenden Gewichtsverhältnis in 10 ml Puffer A (20 mM HEPES, pH 7.2, 20 mM NaCl) gelöst. Die Lipidkonzentration betrug 15 mg Lipid pro Milliliter Puffer A; der Quellvorgang wurde bei 30°C durchgeführt. Die Dispersion wurde unter leichtem Rühren für 15 Minuten inkubiert. Anschließend wurde sie mit einem Stabultraschallgerät für weitere 10-15 Minuten mit hoher Leistung beschallt, bis die ehemals milchige Dispersion optisch klar erschien. Die Ultraschallbehandlung führte zu einer Lösung kleiner unilamellarer Vesikel (SUV) mit einem Durchmesser von 40-100 nm (mit Hilfe von Elektronenmikroskopie bestimmt). Die Phasenübergangstemperatur Tm der Dispersion wurde mit Hilfe von Differentialkalorimetrie (DSC) auf 24°C bestimmt.
Zur Präparation festkörperunterstützte Lipidmembranen wurde die SUV- Lösung mit einem geeigneten Träger versetzt und für eine weitere Stunde bei 30°C unter leichtem Rühren inkubiert. Als Trägerkerne kamen poröse, kugelförmige Silikatstrukturen, sogenannte Silikat-Gele zum Einsatz, um ein möglichst großes Oberflächen/Volumenverhältnis zu erzielen. Die Silikatgele besaßen 10-15 µm Durchmesser, die Porengröße (Durchmesser) betrug 400 nm (Herstellerangaben). Somit waren die Poren für ein Hineindiffundieren der SUV's ausreichend groß dimensioniert. Vor dem Mischen mit der SUV-Lösung wurden die Silikatgele mit einem zehnfachen Volumen an Methanol gewaschen und danach im Vakuum für 12 h bei 80°C getrocknet. Bei Kontakt mit der Silikatoberfläche kollabieren die SUV's und bilden eine einzelne Lipiddoppelschicht, die die gesamte Geloberfläche vollständig bedeckt. Ausgehend von einem Flächenbedarf eines Lezithinmoleküls von 80 Å2 wurde Lipid in 50%igem Überschuß eingesetzt, um die exponierte Silikatoberfläche einschließlich der inneren Porenoberfläche komplett mit einer einzelnen Lipiddoppelschicht bedecken zu können. Dementsprechend wurden 5 g Silikat mit 150 mg Lipidmischung versetzt. Überschüssige Lipidvesikel wurden nach einer Stunde Inkubation durch dreimaliges Waschen mit je 100 ml Puffer A bei 30°C entfernt. Die resultierende wäßrige Silikatgeldispersion weist nun eine festkörperunterstützte Lipiddoppelschicht (Bilayer) an ihrer Oberfläche auf, die das Silikat von der wäßrigen Phase trennt. Die Phasenübergangstemperatur dieses Silikatgels wurde mit DSC auf 24°C bestimmt.
BEISPIEL II Molekulare Oberflächenprägung (Imprinting) mit Hilfe von Proteintemplaten
In diesem Beispiel wird demonstriert, wie ein nach Beispiel l präparierter festkörperunterstützter Lipidbilayer mit einer Proteinmatrix (Templat) spezifisch geprägt werden kann.
Eine thermostatierbare Standardchromatographiesäule (Durchmesser 10 mm) von 20 cm Länge wurde mit 5 g der festkörpterunterstützten Lipidmembran (Präparation wie in Beispiel I beschrieben) gefüllt. Das Packen der Säule verläuft dabei analog wie bei anderen Chromatographieanwendungen. Die Säule wurde eine Stunde lang mit Puffer A bei einer Flußrate von 2 ml/min gespült. Der thermostatierbare Säulenmantel wurde dabei mit Hilfe zirkulierenden Wassers auf 4°C gekühlt. Danach wurde die Säulentemperatur auf 30°C erhöht und der Fluß bei gleicher Flußrate für eine weitere Stunde kontrolliert.
Als Prägemolekül (Templat) wurde in diesem Beispiel Trypsin Inhibitor aus Rinderpankreas benutzt. Das Protein besitzt einen isoelektrischen Punkt von 4.6 und ist deshalb bei neutralem pH negativ geladen. Trypsin Inhibitor wurde entsprechend einer Konzentration von 2 mg/ml in Puffer A gelöst. Da die festkörperunterstützte Lipidmembran mit DTDAB kationische Amphiphile enthält, kann von einer anziehenden Coulomb zwischen Protein und Chromatographiematerial (festkörperunterstützter Bilayer) ausgegangen werden.
Bei einer Säulentemperatur von 30°C (fluider Phasenzustand des Bilayers) wurden 2 ml der Templatlösung (4 mg Protein) mit einer Flußrate von 2 ml/min auf die Säule appliziert. Das Auftragen des Proteins verlief dabei wie auch sonst in der Proteinchromatographie üblich. Anschließend wurde der Fluß sofort gestoppt und die Säule für weitere 12 h bei 30°C inkubiert, um optimale Anordnungsverhältnisse zwischen festkörperunterstützter Lipidmembran und Protein-Templat zu ermöglichen. Die Säule wurde anschließend schnell auf 4°C gekühlt (Abkühlgeschwindigkeit 5°C/s). Damit wurde in der festkörperunterstützten Lipidmembran, an die zu diesem Zeitpunkt noch das Templatmolekül gekoppelt war, ein Phasenübergang von der fluiden in die Gel- bzw. kristalline Phase induziert. Überschüssiges Protein (das heißt schwach und unspezifisch adsorbiertes Protein), wurde nun durch Spülen (1 h) bei 4°C mit einer Flußrate von 2 ml/min entfernt. Die Kontrolle mit einem UV-Detektor bei 280 nm am Säulenausgang ergab, daß nach einer Spüldauer von 15 min kein weiteres Protein im Eluat mehr auszumachen war. Um das Templat von der geprägten Oberfläche, dem Bilayer in kristalliner Phase, zu entfernen, wurde - wiederum bei 4°C - ein Salzgradient angelegt (gängiges Verfahren in der Proteinchromatographie). Bei 410 mM NaCl konnte die Elution des Templats über ein deutliches UV- Signal am Säulenausgang detektiert werden. Eine zusätzliche Erhöhung der Salzkonzentration im Waschpuffer auf 500 mM führte zu keiner weiteren Elution an Templat-Protein.
Die molekular geprägte, festkörperunterstützte Lipidmembran wurde vor ihrer weiteren Verwendung für 12 h bei 4°C direkt in der Säule gelagert.
BEISPIEL III Vergleich der Substratbindungsaffinität von festkörperunterstützten Lipidbilayern mit und ohne molekulare Prägung
Dieses Beispiel zeigt, daß die Bindungsaffinität einer festkörperunterstützten Lipidmembran nach molekularer Prägung für das Templat-Protein signifikant höher ist als im festkörperunterstützen Lipidbilayer ohne Imprint.
Analog wie in Beispiel II beschrieben, wurde eine Kontrollsäule präpariert und parallel denselben Waschvorgängen und Temperaturänderungen unterzogen. Der einzige Unterschied lag darin, daß diese Säule nicht mit einem Templat Protein inkubiert wurde. Dementsprechend befand sich am Ende der Präparation der festkörperunterstützte Lipidbilayer der Kontrollsäule ebenfalls in der Gel- bzw. kristallinen Phase, die Lipidverteilung war jedoch unbeeinflußt von der Anwesenheit eines Templat-Proteins. Diese Kontrollsäule, gepackt mit einem festkörperunterstützten Lipidbilayer ohne molekulare Prägung, wurde vor ihrer weiteren Verwendung für 12 h bei 4°C gelagert.
Um die Bindungsaffinitäten des Trypsin Inhibitors an festkörperunterstützte Lipidmembranen mit und ohne molekulare Prägung vergleichen zu können, wurden auf beide Säulen bei 4°C und einer Flußrate von 2 ml/min die Menge von 0,5 ml (= 1 mg) Trypsin Inhibitor Stammlösung aufgetragen.
Nach der Proteinapplikation wurden beide Säulen 1 h lang mit Puffer A gespült, um ungebundenes Protein vollständig von den Säulen zu entfernen. Anschließend wurde ein identischer Salzgradient an beide Säulen angelegt. UV-Monitoring des Säuleneluats wies die Elution des Trypsin Inhibitors von der Säule mit spezifischer molekularer Oberflächenprägung bei 420 mM NaCl nach, von der Kontrollsäule wurde das Protein bereits bei 270 mM NaCl eluiert. Eine Integration der UV Adsorptionssignale ergab analoge Peakflächenintegrale und zeigte, daß bei den jeweiligen Salzkonzentrationen dieselbe Menge an Protein eluiert worden war. Eine Erhöhung der Salzkonzentration bis zu 1M führte in keinem der Fälle zu einer weiteren Proteinelution. Mit Hilfe von SDS Gelektrophorese der Proteinfraktionen aus beiden Chromatographieexperimenten wurde nachgewiesen , daß das UV-Signal bei Elution von der geprägten Säule und der Kontrollsäule tatsächlich vom selben Protein verursacht war. Nach Färbung mit Coomassie Blau zeigte sich jeweils eine einzige Bande, die der des Trypsin Inhibitors entsprach.
Der Chromatographieprozeß - Beladen der Säulen mit anschließender Elution mittels eines Salzgradienten - wurde bei beiden Säulen fünfmal wiederholt, wobei die Elutionskonzentrationen bis auf eine Schwankung um 10 mM konstant blieben.
BEISPIEL IV Löschen einer molekularen Oberflächenprägung auf festkörperunterstützten Lipidbilayern
Die molekulare Oberflächenprägung auf festkörperunterstützten Lipidbilayern kann durch Temperaturerhöhung über die Phasenübergangstemperatur Tm gelöscht werden.
Die in Beispiel II beschriebene, mit Trypsin-Inhibitor geprägte Säule wurde nach erfolgtem Imprint mit 0.1°C/s bei einer Flußrate von 2 ml/min auf 30°C erwärmt.
Analog wie in Beispiel II beschrieben wurden auf die Säule 2 ml (= 4 mg) Trypsin Inhibitor appliziert und die Säule anschließend eine Stunde lang mit einer Flußrate von 2 ml/min gespült. Danach wurde bei derselben Temperatur mit Hilfe eines Salzgradienten eluiert. Der UV Monitor Peak des Proteins wurde bei einer Salzkonzentration von 280 mM detektiert. Erhöhung der NaCl Konzentration auf 1 M führte zu keiner weiteren Proteinelution. Damit entsprachen die Elutionsbedingungen für den Trypsin Inhibitor denen der Chromatographie auf festkörperunterstützten Lipidbilayern ohne molekulare Oberflächenprägung (siehe Beispiel III). Der Prozeß des Erwärmens über die Phasenübergangstemperatur führte demnach zum Verlust der zuvor durch molekulare Oberflächenprägung induzierten erhöhten Bindungsaffinität (Beispiel II).
BEISPIEL V Wiederherstellung der vormals gelöschten Prägung auf festkörperunterstützten Lipidbilayern
Eine festkörperunterstützte Lipidmembran, bei der eine molekulare Oberflächenprägung wie in Beispiel IV beschrieben wieder gelöscht wurde, kann erneut mit einer spezifischen Oberflächenprägung versehen werden.
Die Säule aus Beispiel IV wurde ein weiteres Mal mit 0.1°C/min und einer Flußrate von 2 ml/min auf 30°C erwärmt und bei dieser Temperatur und gleicher Flußrate für 1 Stunde mit Puffer A gespült. Anschließend begann der Vorgang der molekularen Oberflächenprägung mit der Applikation von 2 ml (= 4 mg) Trypsin Inhibitor wie detailliert in Beispiel II beschrieben. Auch alle weiteren Schritte wurden in genauer Analogie zur Prozedur in Beispiel II durchgeführt.
Zum Test auf erhöhte Bindungsaffinität auf Grund der molekularen Oberflächenprägung wurden bei 4°C und einer Flußrate von 2 ml/min 0.5 ml (= 1 mg) Trypsin Inhibitor Stammlösung (siehe Beispiel II) appliziert. Um ungebundenes Protein vollständig zu entfernen, wurde die Säule anschließend 1 Stunde lang mit Puffer A gespült. Danach wurde wiederum ein Salzgradient angelegt. Bei einer NaCl Konzentration von 430 mM konnte die Elution von Trypsin Inhibitor mit Hilfe von UV Monitor Kontrolle detektiert werden. Dieser Wert korrespondiert innerhalb der Fehlergrenzen mit dem für eine Elution von Säulen mit spezifischer molekularer Oberflächenprägung (siehe Beispiel III). Erhöhung der Salzkonzentration auf 1 M führte auch hier zu keiner weiteren Proteinelution.
BEISPIEL VI Einfluß der Lipidkettenlänge auf die molekulare Oberflächenprägung
Der Einbau elektrisch geladener Lipide in den festkörperunterstützten Lipidbilayer allein reicht nicht aus, um eine molekulare Oberflächenprägung mit erhöhter Bindungsaffinität für das Templat zu erzeugen.
In den Beispielen I-V wurde ein festkörperunterstützter Lipidbilayer untersucht, der zu 30% aus Lipiden mit C-18 Ketten, sowie zu 70% aus Lipiden mit einer Kettenlänge von 14 C-Atomen bestand. Solche Bilayerstrukturen weisen zwangsweise mit C-18 angereicherte Regionen auf, in denen der Bilayer im Vergleich zu einer Lipiddomäne mit C-14 Resten 3-5 Å dicker ist. Das Oberflächenprofil eines solchen festkörperunterstützen Lipidbilayers kann man sich auf molekularer Ebene somit als flache Lipidplateaus vorstellen, die von den 70% C-14 Lipiden gebildet werden. Gelegentlich ragen Domänen der C-18 Lipide (30%) als erhöhte Plateaus oder Peaks hervor. Verwendet man Lipidbilayer mit 70% C-18 Ketten und 30% C-14 Resten, so sollte sich das umgekehrte Bild ergeben, d. h. flache Regionen an C-18 Lipiden mit gelegentlichen Einstülpungen der C-14 Domänen. In diesem Beispiel wurde Silikatgel analog wie in Beispiel I beschrieben mit einer Mischung aus 70% DEPC, 20% DTDAB und 10% DMPC beschichtet. Diese Mischung zeigt in DSC-Untersuchungen einen Phasenübergang bei 18°C. An diesem festkörperunterstützten Lipidbilayer wurde mit Trypsin Inhibitor als Templat das Verfahren der molekularen Oberflächenprägung wie in Beispiel II beschrieben durchgeführt und danach die Bindungsaffinität analog wie in Beispiel III beschrieben bestimmt. Die Elution des Proteins nach Anlegen des Salzgradienten wurde bei 280 mM NaCl detektiert. Dieser Wert entspricht innerhalb des Meßfehlers dem für eine Säule ohne molekulare Oberflächenprägung. Damit ist belegt, daß trotz Anwesenheit geladener Lipide kein molekularer Imprint auf dieser festkörperunterstützten Lipidmembran erreicht werden konnte. Die Molecular Imprint Prozedur bei der Säule aus Beispiel II hatte dagegen zu einer signifikant erhöhten Bindungsaffinität für Trypsin Inhibitor geführt.
BEISPIEL VII Andere Makromoleküle (außer Trypsin Inhibitor) als Matrizen
Das Prinzip der in den Beispielen II-V dargelegten neuen Form der molekularen Oberflächenprägung ist nicht auf Trypsin Inhibitor als Templat beschränkt. Tabelle l zeigt die Salzkonzentrationen bei Elution weiterer Makromoleküle von festkörperunterstützten Lipidmembranen ohne bzw. mit spezifischer Oberflächenprägung. Dabei ist hervorzuheben, daß in allen Fällen dieselbe Lipidzusammensetzung (siehe Beispiel I) und sogar ein und dieselbe Säule verwendet wurde. Die Säulen (Säule mit molekularem Imprint und Kontrollsäule) wurden zwischen den Testreihen mit unterschiedlichen Makromolekülen 1 Stunde lang mit 1M NaCl in Puffer A (Flußrate 2 ml/min) gespült. Nach diesen Waschvorgängen wurde von beiden Säulen (Imprint und Kontrolle) mit Hilfe einer Mikroliterspritze jeweils vorsichtig vom oberen Ende der Säule ca. 100 µl Säulenmaterial entnommen. Mit Hilfe von SDS-Page (einem biochemischen Standard- Elektrophoreseverfahren zur Proteinanalyse nach Molekulargewicht) und anschließender Coomassie-Blau-Färbung wurden die Proben auf Kontaminationen an Test-Makromolekülen untersucht. Für keines der in Tabelle I dokumentierten Beispiele konnte eine solche Ablagerung am Säulenmaterial detektiert werden. Die Makromoleküle waren in Analogie zum Trypsin Inhibitor (Beispiel II-V) bei diesem Versuch in Puffer A (gleiche Konzentration der Stammlösungen) gelöst.
Tabelle I
NaCl Konzentrationen (in mM) bei der Elution von Makromolekülen von festkörperunterstützten Lipidmembranen ohne bzw. mit spezifischer Oberflächenprägung
Makromoleküle Molecular Imprint
Kontrolle
Katalase 380
250
b-Lactoglobulin 430
280
BEISPIEL VIII Bindungsaffinität für Proteine, die nicht mit dem Templat identisch sind, nach molekularer Oberflächenprägung
Das Beispiel zeigt, daß durch molekulare Oberflächenprägung selektiv die Bindungsaffinität für das Templat-Protein steigt, während die Adsorptions­ eigenschaften anderer Makromoleküle unbeeinflußt bleiben.
Eine Säule, bei der eine molekulare Prägung mit Trysin Inhibitor als Templat (siehe Beispiel I-II) durchgeführt worden war, wurde analog wie in Beispiel III beschrieben auf resultierende Änderung der Bindungseigenschaften für das Templat-Protein untersucht. Die Elution des Trypsin Inhibitors wurde bei einer NaCl Konzentration von 410 mM detektiert, was eine gelungene spezifische Oberflächenprägung nachweist. Die Säule wurde anschließend bei 4°C mit 1M NaCl gespült (Flußrate von 2 ml/min) und wieder salzfrei gewaschen. Anschließend wurden bei gleicher Temperatur und Flußrate 0,5 ml (= 1 mg) Katalase, gelöst in Puffer A, appliziert. Die Elution der Katalase erfolgte wie in Beispiel III beschrieben und wurde bei einer NaCl Konzentration von 240 mM detektiert. Ein Vergleich mit den Werten aus Tabelle l zeigt, daß dies dem Wert für Elution der Katalase von einer Kontrollsäule ohne molekulare Oberflächenprägung entspricht. Es sollte nun überprüft werden, ob nach Chromatographie von Katalase die molekulare Prägung für Trypsin Inhibitor weiterhin vorhanden war. Dazu wurde die Säule 1 Stunde lang mit 1M NaCl gewaschen und wieder salzfrei gespült. Das Chromatographieexperiment wurde nun für Trypsin Inhibitor wiederholt.
Hier ergaben sich analoge Elutionsbedingungen wie vor der Katalase- Applikation; d. h. Trypsin Inhibitor eluierte bei 420 mM NaCl von der Säule.
Anschließend wurde die molekulare Oberflächenprägung wie in Beispiel IV beschrieben gelöscht. Zum Nachweis wurde erneut bei 4°C Säulentemperatur Trypsin Inhibitor appliziert, dessen Elution nun wieder bei 280 mM NaCl erfolgte.
BEISPIEL IX Herstellung festkörperunterstützter Monolayer
Die in Beispiel I beschriebene ternäre Lipidmischung wird auf das ebenfalls in Beispiel l verwendete Silikatgel als Monolayer aufgebracht. Hierzu wird das Silikatgel in der kommerziell verfügbaren silanisierten Form (mit Octadecylsilan, Hersteller Fa. Macherey-Nagel, Düren) verwendet. Die Aufbringung der Lipidmischung als Monolayer auf die hydrophobe Silanoberfläche erfolgt nach in der Literatur beschriebenen Techniken (Linseisen, F.; Hetzer, M.; Brumm, T.; Bayerl, T. M. Differences in the physical properties of lipid monolayers and bilayers on a spherical solid support. Biophysical Journal, 72, 1659-1667 (1997)). Das Ergebnis ist ein beschichtetes Silikatgel, welches von Seiten der wäßrigen Phase praktisch nicht von einem Bilayer zu unterscheiden ist und auch einen ähnlichen Phasenübergang aufweist. Das Gel wurde analog zu den in den Beispielen II bis VIII beschiebenen Imprinting-Anwendungen eingesetzt und lieferte innerhalb der Meßfehler analoge Ergebnisse.

Claims (14)

1. Verfahren zur Templat-induzierten Strukturierung von Oberflächen und ihre reversible Stabilisierung durch Phasenübergänge des strukturierten Materials, dadurch gekennzeichnet, daß
ein Substanzgemisch, welches einen durch einen oder mehrere physikalische Parameter kontrollierbaren, reversiblen Phasenübergang zwischen einem hochbeweglichen, flüssigkeitsähnlichen Zustand (fluider Zustand) und einem festkörperartigen, kristallinen Zustand (gel- oder kristalliner Zustand) aufweist und welches sich zusammensetzt aus
  • - einer Oberfläche an einer fest/flüssigen Grenzfläche, aufgebaut aus partiell orientierten, amphiphilen Molekülen (Amphiphile) unterschiedlicher chemischer Struktur,
  • - einer Matrix (Templat) mit geometrischen Abmessungen, die größer sind als der Abstand zwischen zwei in der Oberfläche benachbarten Amphiphilen, die in engen Kontakt mit der Oberfläche gebracht wird unter Vermittlung nichtspezifischer , d. h. nicht von der spezifischen Templatstruktur abhängiger, Wechselwirkungen
  • - und einer räumlichen Anordnung der Amphiphile innerhalb der Oberfläche, die so beschaffen ist, daß sie ein komplementäres Abbild eines Teils der äußeren, dreidimensionalen Kontour des Templates an den Stellen der Oberfläche ermöglicht, wo Templat und Oberfläche in besagten engen Kontakt gebracht wurden, und somit eine dreidimensional molekular geprägte Oberfläche darstellt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die besagte molekular geprägte Oberfläche durch folgende Schritte realisiert wird:
  • a) Die im fluiden Zustand befindliche Oberfläche aus Amphiphilen wird mit dem Templat in engen Kontakt gebracht, der fluide Zustand ermöglicht hierbei eine langreichweitige laterale Diffusivität der Amphiphile in der Ebene der Oberfläche.
  • b) Der Kontakt zwischen Oberfläche und Templat wird durch die Diffusion der Amphiphile im Sinne einer Minimierung der freien Energie der Wechselwirkung zwischen der dreidimensionalen Templatkontur und der Oberfläche unter folgenden Gesichtspunkten selbstorganisierend optimiert:
    • - Amphiphile mit größerer molekularer Länge reichern sich sich in Bereichen unterhalb des Templates an, welche durch Einstülpungen (negativ gekrümmte Oberflächenkontur) der Templatkontur gekennzeichnet sind, in die die Amphiphile partiell eindringen können wohingegen Amphiphile mit kürzerer molekularer Länge sich in solchen Bereichen anreichern, die durch Ausstülpungen (positiv gekrümmte Oberflächenkontur) der Templatkontur gekennzeichnet sind, die partiell in die Oberfläche eindringen können.
    • - Amphiphile mit unterschiedlichen elektrischen Ladungen ihrer hydrophilen Gruppen reichern sich durch anziehende Coulomb-Wechselwirkung in jenen Bereichen unterhalb der Templatkontur an, wo sie optimal die von der Templatkontur zur Oberfläche exponierten entgegengesetzten Ladungen kompensieren können.
  • c) Die Immobilisierung bzw. Stabilisierung der Oberfläche nach Optimierung des Kontaktes zwischen Templatkontur und Oberfläche erfolgt mittels Herbeiführung eines Phasenüberganges der Oberfläche von der fluiden in die gel-oder kristalline Phase durch die Veränderung eines physikalischen Parameters, wie zum Beispiel der Temperatur der Oberfläche. Dadurch werden langreichweitige laterale Diffusionsbewegungen der Amphiphile in der Oberfläche gestoppt.
  • d) Die Entfernung des Templates von der Oberfläche erfolgt anschließend unter Bedingungen, bei denen die Oberfläche im gel-oder kristallinen Zustand verbleibt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß die besagte molekular geprägte Oberfläche in ihren ungeprägten Ausgangszustand durch folgende Schritte überführt werden kann:
  • a) Überführung der molekular geprägten Oberfläche in Abwesenheit des Templates vom gel- oder kristallinen Zustand in den fluiden Zustand durch Veränderung eines physikalischen Parameters, wodurch die langreichweitige laterale Diffusion der Lipide wieder aktiviert wird.
  • b) Inkubation der Oberfläche unter Bedingungen des fluiden Zustandes für eine Zeit, die ausreichend ist, um die homogene Verteilung aller Amphiphile über die Oberfläche durch Diffusion zu ermöglichen.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der besagte physikalische Parameter die Temperatur der Oberfläche ist.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die besagten Amphiphile aus Substanzen bestehen, die spontan Doppelschichtstrukturen (Bilayer) bei Mischung mit einer wäßrigen Phase bilden.
6. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die besagten Amphiphile zu der Stoffklasse der Lipide gehören, insbesondere Dialkyl­ phosphatidylcholin, Dialkylphosphatidylethanolamin, Dialkylphosphatidyl­ phosphatidsäure, Dialkylphosphatidylserin, Dialkylphosphatidylglycerol mit gesättigten oder ungesättigten hydrophoben Alkyl oder Fettsäureketten, aber auch Lipide welche hydrophile Bereiche mit carboxy-, amino- oder tetraalkylammonium Gruppen, insbesondere N,N-dialkyl, N,N-di­ methylammonium Gruppen, aufweisen, sowie alle Lipidkopfgruppen die Zuckerverbindungen, Polyoxyethylenoxide oder derivatisierte Peptid-Reste enthalten.
7. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die besagte Oberfläche eine Doppelschicht (Bilayer) aus Lipiden ist.
8. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die besagte Oberfläche eine Doppelschicht (Bilayer) aus Amphiphilen auf einem festen Träger ist.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die besagte Oberfläche eine monomolekulare Schicht (Monolayer) aus Amphiphilen auf einem hydrophoben festen Träger ist.
10. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Templat ein Makromolekül, insbesondere ein Protein, ein Enzym, ein Peptid, ein Antigen, eine DNA, eine RNA, ist oder zu den Stoffklassen der Polyampholyte, Polyelektrolyte, Co-Polymere von Polyionen oder Polyzwitterinonen gehört.
11. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Templat eine biologische Zelle, eine Zellorganelle, ein Virus oder ein Teil eines Virus ist.
12. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die besagten Wechselwirkungen sämtliche nicht-kovalenten Wechselwirkungen zwischen Templat und Oberfläche umfassen, die von ihrer physikalischen Natur her elektrostatisch attraktiv oder repulsiv, sterisch repulsiv, vom van-der-Waals Typ oder Wasserstoffbrückenbindungen sind oder aus Kombinationen dieser Wechselwirkungen bestehen.
13. Verfahren nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der besagte feste Träger ein Partikel kolloider Dimensionen ist, insbesondere ein poröses oder nichtporöses Silikagel und ganz besonders zu einem Typ von Silikagelen gehört, der üblicherweise in der Flüssigkeitschromatographie Anwendung findet.
14. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der besagte hydrophobe feste Träger durch eine chemische Behandlung einer Festkörperoberfläche, die in einer hydrophoben Beschichtung der Oberfläche resultiert, erzeugt wird, wobei die hydrophobe Schicht kovalent an die Oberfläche gebunden ist, wie dies beispielsweise durch die Behandlung von Silikatoberflächen mit Organosilanen erreicht wird.
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