DE19749903A1 - Aktives elektrisches Gerät mit einer elektrischen Zuleitung zum Betrieb im Untersuchungsvolumen eines Kernspintomographiegerätes - Google Patents
Aktives elektrisches Gerät mit einer elektrischen Zuleitung zum Betrieb im Untersuchungsvolumen eines KernspintomographiegerätesInfo
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- H03H—IMPEDANCE NETWORKS, e.g. RESONANT CIRCUITS; RESONATORS
- H03H7/00—Multiple-port networks comprising only passive electrical elements as network components
- H03H7/01—Frequency selective two-port networks
- H03H7/0115—Frequency selective two-port networks comprising only inductors and capacitors
Description
Die Erfindung betrifft ein elektrisches Gerät mit einer elek
trischen Zuleitung zum Betrieb im Untersuchungsvolumen eines
Kernspintamographiegeräts Bei Kernspintomographiegeräten er
gibt sich gelegentlich die Notwendigkeit, Zuleitungen zu Ge
räten zu führen, die innerhalb des Untersuchungsvolumens des
Kernspintomographiegeräts liegen. Probleme treten dabei ins
besondere dann auf, wenn Zuleitungen in den Bereich von Sen
deantennen kommen. Während der Sendephase sind im Untersu
chungsvolumen hohe elektromagnetische Felder vorhanden. Es
kommt zu Koppelerscheinungen zwischen den typischerweise ge
schirmten Zuleitungen und der Sendeantenne des Kernspintomo
graphiegeräts über die Kabelabschirmung durch sogenannte Man
telwellen. Die Ankopplung des Antennenfeldes erfolgt magne
tisch (induktiv) und elektrisch (kapazitiv). Diese Ankopplung
kann zu erheblichen Störungen sowohl der Bildqualität als
auch elektronischer Komponenten führen. Noch gravierender ist
das Problem, daß durch solche Kopplungen lokale Feldüberhö
hungen des Hochfrequenzfeldes entstehen können. Wenn elektri
sche Zuleitungen dicht an einem Patienten liegen, führen sol
che Feldüberhöhungen auch zu einer starken Erhöhung der Hoch
frequenzleistung im benachbarten Gewebe.
Bislang wurde das Problem elektrischer Zuleitungen im Sende
feld eines Kernspintomographen lediglich für passive Bauele
mente gelöst. Hierunter werden im vorliegenden Fall vor allem
Lokalspulen und Sensoren, wie z. B. für EKG, EEG oder Atemsi
gnal, verstanden. In der US-Patentschrift 5,065,760 wurden
zur Vermeidung des Koppelproblems vor allem zwei Maßnahmen
vorgeschlagen:
- - Führung eines Kabels in einem geschirmten Kabelkanal, der in einer Zone geringer Hochfrequenzfeldstärke angeordnet ist und möglichst kurze "freie" Kabelführung über eine Steckverbindung an einer Patientenliege zu einer am Patien ten angeordneten Vorrichtung.
- - Einbau eines Mantelwellenfilters in die Steckverbindung.
Bei EKG- und EEG-Sensoren wurde das Problem ferner dadurch
gelöst, daß Zuleitungen mit relativ hohem elektrischem Wider
stand eingesetzt werden, die eine Hochfrequenzkopplung stark
dämpfen. Für aktive elektrische Geräte, worunter hier vor al
lem Videodisplays, Schallwandler, manuell bedienbare Steuer
geräte und dergleichen verstanden werden, gibt es bisher kei
ne befriedigende Lösung. Solche Geräte wurden daher meist
nicht im Sendefeld des Kernspintomographiegeräts eingesetzt.
Dies läßt sich z. B. dadurch erreichen, daß nicht mit einer
Ganzkörperantenne, sondern mit einer Lokalspule gesendet
wird. Eine derartige Einschränkung ist jedoch unbefriedigend,
da beim Senden mit einer Ganzkörperantenne eine homogenere
Einstrahlung des Hochfrequenzfeldes erreicht wird als mit ei
ner Lokalspule. Die für Lokalspulen bekannte Lösung mit einer
Mantelwellensperre in der Steckverbindung ist für den Einsatz
der obengenannten aktiven elektrischen Geräte nicht ohne wei
teres ausreichend, da hierbei typischerweise größere Lei
tungslängen erforderlich sind und die Gefahr größer ist, daß
ein Kabel direkt auf dem Patienten aufliegt. Bei Lokalspulen
ist dagegen typischerweise ein seitlicher Anschluß vorgese
hen, über den eine Zuleitung mit der Steckverbindung verbun
den werden kann, ohne daß die Gefahr besteht, daß die Zulei
tung direkt am Patienten anliegt.
Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein aktives elektrisches
Gerät der eingangs genannten Art so auszugestalten, daß Hoch
frequenzeinkopplungen weitgehend vermieden werden, wenn die
Zuleitung im Sendebereich eines Kernspintomographiegeräts
liegt.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß in die
Zuleitung mindestens eine Mantelwellensperre eingebaut ist,
die auf die Betriebsfrequenz des Kernspintomographiegeräts
abgestimmt ist. Damit werden Hochfrequenzeinkopplungen zwi
schen der Sendeantenne und der Zuleitung weitgehend vermie
den. Damit lassen sich aktive elektrische Geräte auch im Sen
debereich eines Kernspintomographiegeräts betreiben, ohne daß
im Bereich der Zuleitungen extreme Feldüberhöhungen mit der
Folge erhöhter Hochfrequenzbelastung und Bildartefakten auf
treten.
In einer alternativen Lösung der Aufgabe ist die Zuleitung
von einer mindestens 5 mm dicken elektrischen äußeren Isolie
rung umgeben, die einen entsprechenden Abstand zwischen Auf
lageflächen der Zuleitung und elektrischen Leitern der Zulei
tung sicherstellt. Die dicke Isolierung wirkt als eine Art
Abstandshalter, der sicherstellt, daß lokale Feldüberhöhungen
im Bereich der Leiter nicht zu einer unzulässigen lokalen
Hochfrequenzbelastung des Patienten führen.
Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Un
teransprüchen angegeben.
Ausführungsbeispiele der Erfindung werden nachfolgend anhand
der Fig. 1 bis 5 näher erläutert. Dabei zeigen:
Fig. 1 die Führung einer Zuleitung in einem Kernspintomogra
phen,
Fig. 2 die Anordnung einer Steckverbindung in einer Liege,
Fig. 3 in einer ausschnittsweisen Vergrößerung der Fig. 1
die Anordnung einer Mantelwellensperre in der Zulei
tung,
Fig. 4 die Schaltung einer Mantelwellensperre und
Fig. 5 den Aufbau einer Zuleitung mit einer dicken Isolie
rung.
Fig. 1 zeigt schematisch ein Kernspintomographiegerät mit
einer Ganzkörperantenne, wobei der Übersichtlichkeit wegen
nur die für die Erläuterung der Erfindung notwendigen Kompo
nenten dargestellt sind. Das Kernspintomographiegerät besteht
aus einem in Fig. 1 nur schematisch angedeuteten supralei
tenden Magneten 1 mit einer zylinderförmigen Öffnung 2. An
den Wänden dieser Öffnung 2 ist eine aus zwei Teilantennen 3a
und 3b bestehenden Ganzkörperantenne 3 angebracht, mit der
Hochfrequenzimpulse gesendet und unter Umständen - wenn hier
für keine Lokalspule eingesetzt wird - auch empfangen werden.
Das Hochfrequenzfeld der Ganzkörperantenne 3 soll über den
Untersuchungsbereich möglichst homogen sein. Der Patient wird
in die Öffnung 2 des Magneten 1 auf einer Patientenliege 4
eingefahren. Im Untersuchungsraum ist im Ausführungsbeispiel
nach Fig. 1 ein Monitor 8 angeordnet, der über eine Zulei
tung 6 mit einer Steckverbindung 9 verbunden ist. Über die
Zuleitung 6 werden z. B. Videosignale, Audiosignale, Steuersi
gnale und die Stromversorgung geführt. Über die Steckverbin
dung 9 ist die Zuleitung 6 mit einer weiteren Zuleitung 6a
verbunden, die aus dem Untersuchungsraum 2 des Kernspintomo
graphen herausführt Diese Zuleitung 6a liegt unterhalb der
Patientenliege 4 in einem Kabelkanal 5, wobei im Ausführungs
beispiel auf beiden Seiten der Patientenliege 4 Kabelkanäle 5
angeordnet sind. Die Kabelkanäle 5 sind unmittelbar an der
Außenwand der Öffnung 2 oberhalb der Teilantenne 3b ange
bracht. Die Kabelkanäle 5 sind elektrisch leitend und geer
det, so daß auf den Zuleitungsteil 6a kaum Hochfrequenz ein
gekoppelt wird. Die an der Patientenliege 4 angebrachte
Steckverbindung ist in Fig. 2 näher dargestellt. Sie kann
z. B. in eine Anschlußeinheit 10 eingebaut sein, wobei die vom
Steckerunterteil 9a kommenden Leitungen über eine Mantelwel
lensperre 11 und erforderlichenfalls über einen Vorverstärker
13 zur Zuleitung 6a geführt werden, die dann über den Ka
belkanal 5 aus dem Magneten herausführt.
Wie in Fig. 1 sichtbar, ist in die Zuleitung 6 eine Mantel
wellensperre 14 eingebaut, die eine Hochfrequenzeinkopplung
weitgehend dämpft. Damit besteht auch dann keine Gefahr einer
unzulässig hohen Hochfrequenzeinkopplung auf den Patienten,
wenn die Zuleitung 6 direkt auf dem Patienten aufliegt. Bei
längeren Zuleitungen 6 können unter Umständen mehrere solcher
Mantelwellensperren 14 im Abstand von ca. 30 cm eingebaut
werden.
Das elektronische Gerät 8 mit Zuleitung 6 ist vergrößert in
Fig. 3 dargestellt. Das Gerät selbst kann z. B. ein Videodis
play 8a, einen Lautsprecher 8b und Bedienungselemente 8c um
fassen. Es sei aber betont, daß das Gerät 8 in dieser Form
hier nur als Anwendungsbeispiel dargestellt ist und daß sich
das hier beanspruchte Prinzip auf alle elektrischen Geräte
übertragen läßt, die im Sendefeld eines Kernspintomographen
betrieben werden sollen und eine elektrische Zuleitung auf
weisen.
Das Gerät 8 kann, wie in Fig. 3 gestrichelt dargestellt,
selbst ebenfalls eine Mantelwellensperre 15 enthalten. Eine
mögliche Ausführung für eine Mantelwellensperre ist in Fig.
4 dargestellt. Die Mantelwellensperre ist als Parallel
schwingkreis ausgeführt, bestehend aus eine aus der Zuleitung
6 gewickelten Spule 15 und einem diese Spule überbrückenden,
mit dem Mantelleiter der geschirmten Zuleitung 6 verbundenen
Kondensator 14. Damit entsteht ein Resonanzkreis, der so di
mensioniert ist, daß er auf die Betriebsfrequenz des Kern
spintomographiegeräts abgestimmt ist. Die Mantelwellensperre
verhindert die Weiterleitung der Hochfrequenzleistung auf den
Schirmleiter der Zuleitung 6, die durch die Sendeantenne ein
gekoppelt wird.
Eine zusätzliche oder auch alternative Maßnahme zur Vermei
dung unzulässiger Hochfrequenzleistungen im Patienten bei An
liegen der Zuleitung 6 ist in Fig. 5 dargestellt. Die Zulei
tung 6 mit dem Innenleiter 6a, der inneren Isolierung 6b und
dem koaxialen Mantelleiter 6c ist von einer dicken Isolierung
6d umgeben, die als eine Art Abstandshalter zum Patienten
wirkt. Diese Maßnahme alleine kann schon ausreichend sein,
eine unzulässige Hochfrequenzbelastung des Patienten bei an
liegender Zuleitung 6 zu vermeiden. Die dicke Isolierung kann
aber auch als Zusatzmaßnahme zum Einbau von Mantelwellensper
ren in die Zuleitung vorgesehen werden.
Mit den dargestellten Maßnahmen ist es möglich, ein elektri
sches Gerät, z. B. einen Monitor, im Sendefeld eines Kernspin
tomographen zu betreiben, ohne daß der untersuchte Patient
durch übermäßige Hochfrequenzbelastung gefährdet wird, wobei
auch die Datenübertragung über die Zuleitung nicht beein
trächtigt wird.
Claims (8)
1. Aktives elektrisches Gerät mit einer elektrischen Zulei
tung zum Betrieb im Untersuchungsvolumen eines Kernspintomo
graphiegeräts, dadurch gekennzeich
net, daß in die Zuleitung (6) eine Mantelwellensperre
(14) eingebaut ist, die auf die Betriebsfrequenz des Kern
spintomographiegeräts abgestimmt ist.
2. Aktives elektrisches Gerät nach Anspruch 1, wobei die
Zuleitung (6) von einer mindestens 5 mm dicken äußeren elek
trischen Isolierung (6d) umgeben ist, die einen entsprechen
den Abstand zwischen Auflageflächen der Zuleitung (6) und
elektrischen Leitern (6c) der Zuleitung (6) sicherstellt.
3. Aktives elektrisches Gerät mit einer elektrischen Zulei
tung (6) zum Betrieb im Untersuchungsvolumen eines Kernspin
tomographiegeräts, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Zuleitung (6) von einer minde
stens 5 mm dicken elektrischen äußeren Isolierung (6d) umge
ben ist, die einen entsprechenden Abstand zwischen Auflage
flächen der Zuleitung (6) und elektrischen Leitern (6c) der
Zuleitung sicherstellt.
4. Aktives elektrisches Gerät nach einem der Ansprüche 1
bis 3, wobei die Zuleitung (6) mit einem Steckverbinder (9b)
versehen ist und die Länge der Zuleitung (6) so dimensioniert
ist, daß sie vom vorgesehenen Einsatzort des Geräts (8) bis
zu einem im Bereich einer Patientenliege (4) angeordneten
Steckergegenstück (9a) reicht.
5. Aktives elektrisches Gerät nach Anspruch 4, wobei im
Steckverbinder (9) ebenfalls eine Mantelwellensperre (11)
eingebaut ist.
6. Aktives elektrisches Gerät nach einem der Ansprüche 1
bis 5, wobei im elektrischen Gerät selbst ebenfalls eine Man
telwellensperre (15) eingebaut ist.
7. Aktives elektrisches Gerät nach einem der Ansprüche 1
bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß es ein Video-Display beinhaltet.
8. Aktives elektrisches Gerät nach einem der Ansprüche 1
bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß es einen Schallerzeuger beinhaltet.
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