DE19747765A1 - Antifungales Phyllosilikat - Google Patents
Antifungales PhyllosilikatInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein antifungales
Phyllosilikat mit ausgezeichneter Wasserbeständigkeit, che
mischer Beständigkeit Hitzebeständigkeit verlängerter
antifungaler Eigenschaft und Wetterbeständigkeit. Das erfin
dungsgemäße antifungale Phyllosilikat ist als antifungales
Mittel, welches in eine Formmasse, wie Harze (beispielsweise
Gummi und Kunststoffe), eingearbeitet oder auf die Oberflä
che eines geformten Gegenstands geschichtet werden kann,
geeignet, um der Formmasse oder dem geformten Gegenstand
antifungale Eigenschaft zu verleihen. Das erfindungsgemäße
antifungale Phyllosilikat kann ebenso mit einem anorgani
schen antibakteriellen Mittel gemischt werden, um einer
antibakteriellen und antifungalen Zusammensetzung ausge
zeichnete Wasserbeständigkeit, chemische Beständigkeit, Hit
zebeständigkeit, verlängerte antifungale und antibakterielle
Eigenschaft, im besonderen ausgezeichnete antifungale Eigen
schaft, durch die das Keimen von Pilzsporen verhindert wer
den kann, zu verleihen.
Bis heute wurden verschiedene Typen organischer und
anorganischer antibakterieller und antifungaler Mittel ent
wickelt, um einem gewünschten Material antifungale Eigen
schaften zu verleihen.
Als organische antibakterielle und antifungale Mittel
sind quaternäre Ammoniumverbindungen, wie Benzalkoniumchlo
rid, schwefelhaltige Benzimidazolverbindungen, wie 2,4-Thia
zolylbenzimidazol, Bisthiocyanatverbindungen, wie Methylen
bisthiocyanat, Quinolinolverbindungen, wie 8-Quinolinol,
Alkohole, wie Ethanol, Aldehydverbindungen, wie Formalin,
Phenolverbindungen, wie Kresol, Carbonsäureverbindungen, wie
Sorbinsäure, und andere bekannt.
Als anorganische antibakterielle und antifungale Mittel
sind Mittel bekannt, die ein antibakterielles Metallion, wie
ein Silberion, Kupferion oder Zinkion in einem Material, wie
aktiver Kohlenstoff, Apatit und Zeolith, enthalten.
Die konventionellen organischen und anorganischen anti
bakteriellen und antifungalen Mittel weisen jedoch einige
verbesserungswürdige Nachteile auf.
Beispielsweise besitzen die konventionellen organischen
antibakteriellen und antifungalen Mittel im allgemeinen
geringe Hitzebeständigkeit. Deshalb verursachen sie, wenn
sie in Kunststoffe oder Fasern unter Erwärmung eingearbeitet
werden, leicht Verfärbung oder Aufblähen der entstehenden
Produkte oder werden während der Einarbeitung verdampft oder
abgebaut, so daß im Ergebnis keine befriedigende antibakte
rielle oder antifungale Wirkung der Mittel erreicht werden
kann. Außerdem besitzen die organischen antibakteriellen und
antifungalen Mittel geringe chemische Beständigkeit und wei
sen in jedem Lösungsmittel eine relativ hohe Löslichkeit
auf. Dadurch werden sie bei Verwendung mit einem Lösungs
mittel zur Formung eines Gegenstands leicht aus dem entste
henden Gegenstand herausgelöst, was die Abnahme der antib
akteriellen oder antifungalen Wirkung der Mittel und die
Gefahr von ungünstigen Einflüssen auf den menschlichen Kör
per verursacht. Aus diesem Grund sind die organischen antib
akteriellen und antifungalen Mittel in ihren praktischen
Anwendungen begrenzt.
Andererseits weisen die konventionellen anorganischen
antifungalen Mittel, obwohl sie ausgezeichnete Hitzebestän
digkeit und chemische Beständigkeit aufweisen, im Verhältnis
zu der antibakteriellen Wirkung geringere antifungale Wir
kung auf.
Zur Verbesserung der oben erwähnten Nachteile der kon
ventionellen antibakteriellen und antifungalen Mittel wurde
ein antibakterielles und antifungales Phyllosilikat, welches
durch Substitution wenigstens eines Teils der ionenaus
tauschbaren Metallionen eines Phyllosilikats durch eine
antibakterielle und antifungale organische Verbindung erhal
ten wird, vorgeschlagen (siehe japanische Patentoffenlegung
Nr. 4-292410).
Es stellte sich jedoch heraus, daß die durch das obige
Verfahren erhaltenen Phyllosilikate einige Nachteile, wie
Verfärbung und geringe Wetterbeständigkeit, aufweisen und
die organische Verbindung, die in dem Phyllosilikat vor
liegt, einige Nachteile verursacht.
Demgemäß ist Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein
antifungales Phyllosilikat sowie eine antibakterielle und
antifungale Zusammensetzung zur Verfügung zu stellen, die
die obigen Nachteile nicht aufweisen.
Diese Aufgabe wird durch die Phyllosilikate gemäß An
sprüchen 1 und 2 bzw. durch die Zusammensetzungen gemäß
Ansprüchen 3 und 4 gelöst.
Durch ausgedehnte Studien zur Verbesserung der oben
erwähnten Nachteile der konventionellen antibakteriellen und
antifungalen Mittel stellte sich heraus, daß ein Phyllosili
kat, welches eine bestimmte antifungale organische Verbin
dung zwischen seinen Schichten trägt, ausgezeichnete Wasser
beständigkeit, chemische Beständigkeit, Hitzebeständigkeit,
verlängerte antifungale Eigenschaft und Wetterbeständigkeit
aufweist.
Demgemäß stellt die vorliegenden Erfindung, ein anti
fungales Phyllosilikat, das ein Phyllosilikat enthält, wel
ches eine antifungale organische Verbindung des Triazoltyps
zwischen seinen Schichten aufweist, zur Verfügung. In dem
antifungalen Phyllosilikat kann zumindest ein Teil der io
nenaustauschbaren Metallionen des Phyllosilikats durch Cal
ciumionen oder Wasserstoffionen ersetzt sein.
Des weiteren stellt die vorliegenden Erfindung eine
antibakterielle und antifungale Zusammensetzung, welche das
obige antifungale Phyllosilikat und ein anorganisches anti
bakterielles Mittel enthält, zur Verfügung. Die Zusammen
setzung kann außerdem ein Metalloxid enthalten.
Die vorliegende Erfindung wird im folgenden detailliert
beschrieben.
Ein Aspekt der vorliegenden Erfindung ist, ein antifun
gales Phyllosilikat, das ein Phyllosilikat enthält, welches
eine antifungale organische Verbindung des Triazoltyps zwi
schen seinen Schichten aufweist, zur Verfügung zu stellen.
Zu Beispielen für die antifungale organische Verbindung
des Triazoltyps zählen (wobei die gebräuchlichen Bezeichnun
gen in Klammern gesetzt sind): α-[2-(4-Chlorphenyl)ethyl]-α-
(1,1-dimethylethyl)-1H-1,2,4-triazol-1-yl-ethanol [Tebcona
zol], 1-(4-Chlorphenoxy)-3,3-dimethyl-1-(1H-1,2,4-triazol-1-
yl)-2-butanon [Triadimefon], β-(4-Chlorphenoxy)-α-(1,1-dime
thylethyl)-1H-1,2,4-triazol-1-ethanol [Triadimenol], 1-[[2-
(2,4-Dichlorphenyl)-4-propyl-1,3-dioxolan-2-yl]methyl]-1H-
1,2,4-triazol [Propiconazol] , 1-[[2-(2,4-Dichlorphenyl)-4-
ethyl-1,3-dioxolan-2-yl]methyl]-1H-1,2,4-triazol [Etacona
zol] und (RS)-2-(2,4-Dichlorphenyl)-1-(1H-1,2,4-triazol-1-
yl)hexan-2-ol [Hexaconazol].
In der vorliegenden Erfindung können die antifungalen
organischen Verbindungen allein oder in Kombination von zwei
oder mehr verwendet werden.
Bei dem in der vorliegenden Erfindung verwendeten Phyl
losilikat handelt es sich um ein auf dem Gebiet bekanntes
Phyllosilikat, wobei alle natürlichen oder synthetischen
Typen verwendet werden können, sofern sie eine Schichtstruk
tur aufweisen, in der kristallinische Schichteinheiten auf
einander laminiert sind.
Zu bevorzugten Phyllosilikaten zählen beispielsweise
Tonmineralien der smektischen Gruppe, wie Montmorillonit,
Beidellit, Hektorit und Saponit, der Vermiculitgruppe, der
Glimmergruppe, wie Illit, Muscovit, Phlogopit und Biotit,
der Sprödglimmergruppe, wie Margarit und Clintonit, der
Chloritgruppe, der Kaolingruppe, wie Kaolinit und Halloysit,
und der Serpentingruppe, wie Antigorit.
Zu anderen Phyllosilikaten, die bevorzugt in der vor
liegenden Erfindung verwendet werden, zählen beispielsweise
Natriumphyllosilikate, wie Magadiit, Kenyait, Kanemit, Maka
tit, Ilerit, Calciumphyllosilikate, wie Tobermorit und syn
thetische Glimmer, in denen wenigstens ein Teil der Hydrox
idgruppen durch Fluorid ersetzt ist.
Darunter sind die der Smektitgruppe und Vermiculitgrup
pe, synthetische Glimmer und deren substituierte Formen, in
denen ein Teil oder alle Hydroxidgruppen durch Fluorid er
setzt sind, besonders bevorzugt.
In dem antifungalen Phyllosilikat der vorliegenden
Erfindung ist das verwendete Phyllosilikat in seiner Parti
kelgröße, Feuchtigkeitsgehalt, Ionenaustauschkapazität und
Farbe nicht besonders beschränkt. Bei der Verwendung zur
Einarbeitung in Harze (beispielsweise Kunststoffe, Gummi)
oder Fasern besitzt das Phyllosilikat jedoch bevorzugt einen
mittleren Partikeldurchmesser von nicht mehr als 10 µm,
bevorzugt 0,1 bis 7 µm, und bevorzugter eine enge und
gleichmäßige Partikelgrößenverteilung. Zum Erreichen einer
befriedigenden antifungalen Wirkung des erfindungsgemäßen
antifungalen Phyllosilikats besitzt das Phyllosilikat außer
dem bevorzugt eine Kationenaustauschkapazität von nicht
weniger als 0,1 Milliäquivalenten pro 1 g.
Die oben aufgeführte Phyllosilikate können allein ver
wendet werden. Alternativ können die Phyllosilikate in Kom
bination von zwei oder mehr verwendet werden, um die Frei
setzungsrate der antifungalen organischen Verbindung aus dem
Phyllosilikat zu regulieren.
In der vorliegenden Erfindung können ein Teil oder alle
ionenaustauschbaren Metallionen, die in dem Phyllosilikat
vorliegen, durch andere Substituentionen ersetzt sein. Zu
den Substituentionen zählen beispielsweise Calciumionen,
Wasserstoffionen, Lithiumionen, Natriumionen und Magnesiu
mionen. Darunter sind Calciumionen und Wasserstoffionen
besonders bevorzugt.
Wenn die ionenaustauschbaren Metallionen in dem Phyllo
silikat durch andere Substituentionen ersetzt werden, wird
das Phyllosilikat bevorzugt mit einer überschüssigen Menge
der Substituentionen behandelt und dann vollständig mit
einem Lösungsmittel, wie reinem Wasser und Ethanol, gewa
schen. Wenn die Behandlung oder das Waschen unzureichend
sind, verbleiben nicht substituierte ionenaustauschbare Me
tallionen zwischen den Schichten des Phyllosilikats, und das
entstehende antifungale Phyllosilikat weist im Ergebnis
keine ausreichende Wetterbeständigkeit auf. In der vorlie
genden Erfindung ist ein Phyllosilikat, in dem mindestens
90% der ionenaustauschbaren Metallionen substituiert sind,
besonders bevorzugt.
In der vorliegenden Erfindung beträgt die geringste
Menge an der antifungalen organischen Verbindung des Tria
zoltyps in dem Phyllosilikat bevorzugt nicht weniger als 0,1
Gewichtsteile (im folgenden einfach als Teile bezeichnet),
bevorzugter nicht weniger als 1 Teil und besonders bevorzugt
nicht weniger als 5 Teile, bezogen auf 100 Teile des antifu
ngalen Phyllosilikats. Wenn die Menge zu gering ist, wird
die antifungale Wirkung des antifungalen Phyllosilikats
herabgesetzt. Andererseits kann die Höchstmenge an der anti
fungalen organischen Verbindung des Triazoltyps in dem Phyl
losilikat in Abhängigkeit der verwendeten Phyllosilikattypen
und der antifungalen organischen Verbindung variieren. Wenn
jedoch die Menge zu hoch ist, tritt Verfärbung des antifun
galen Phyllosilikats auf, und es wird schwierig, die Frei
setzungsrate der antifungalen organischen Verbindung aus den
Schichten des Phyllosilikats zu regulieren. Demgemäß wird
bevorzugt die angemessene Höchstmenge der antifungalen orga
nischen Schicht durch Durchführung von Voruntersuchungen be
stimmt.
Die antifungale organische Verbindung des Triazoltyps
kann in das Phyllosilikat auf jegliche Weise durch Kontak
tieren der antifungalen organischen Verbindung mit dem Phyl
losilikat eingeführt werden. Die antifungale organische
Verbindung kann in das Phyllosilikat in jeglichem Zustand,
wie in festem, flüssigem oder gasförmigem Zustand, einge
führt werden.
Wenn beispielsweise eine antifungale organische Ver
bindung in flüssigem Zustand verwendet wird, wird die Ver
bindung mit dem Phyllosilikat unter Rühren gemischt und dann
getrocknet und pulverisiert, um ein antifungales Phyllosili
kat, welches die antifungale organische Verbindung enthält,
zu erhalten. Alternativ wird eine Lösung der antifungalen
organischen Verbindung in einem Lösungsmittel, in dem die
antifungale organische Verbindung gut lösbar ist, mit dem
Phyllosilikat unter Rühren gemischt und dann gefiltert und
gewaschen, und anschließend getrocknet und pulverisiert, um
ein antifungales Phyllosilikat, welches die antifungale
organische Verbindung enthält, zu erhalten. Die Mischung der
antifungalen organischen Verbindung und des Phyllosilikats
kann Trocknen und Pulverisierung ohne Waschen unterzogen
werden.
Die Bedingungen bei der Herstellung des erfindungsgemä
ßen antifungalen Phyllosilikats sind nicht besonders be
schränkt und können in Abhängigkeit der verwendeten Typen
der antifungalen organischen Verbindung und des Phyllosili
kats und der Menge der antifungalen organischen Verbindung,
die in dem Phyllosilikat enthaltenen sein soll, variiert
werden. Typischerweise werden ein Lösungsmittel mit einem
pH-Wert von 0,1 bis 13, eine Rührdauer von 0,5 bis 72 Std.,
eine Rührtemperatur von Raumtemperatur bis etwa 40 bis 120
°C und eine Rührgeschwindigkeit von 10 bis 1000 rpm/Min.
verwendet.
Ein anderer Aspekt der vorliegenden Erfindung ist, eine
antibakterielle und antifungale Zusammensetzung, welche das
obige antifungale Phyllosilikat und ein anorganisches anti
bakterielles Mittel enthält, mit ausgezeichneter Wasserbe
ständigkeit, chemischer Beständigkeit, Hitzebeständigkeit,
verlängerter antifungaler Wirkung und antibakterieller Ei
genschaft, im besonderen, mit ausgezeichneter antifungaler
Eigenschaft, durch die die Keimung von Pilzsporen verhindert
werden kann, zur Verfügung zu stellen.
Das in der erfindungsgemäßen antibakteriellen und anti
fungalen Zusammensetzung verwendete anorganische antibakte
rielle Mittel enthält eine anorganische Verbindung, welche
ein antibakterielles Metallion, das bekanntermaßen antibak
terielle Eigenschaft aufweist, wie ein Silberion oder Kup
ferion, enthält.
Zu spezifischen Beispielen für die anorganische Verbin
dung, welche das antibakterielle Metallion enthält, zählen:
anorganische Adsorptionsmittel, wie aktiver Kohlenstoff,
aktiviertes Aluminiumoxid und Silikagel, und anorganische
Ionenaustauscher, wie Zeolith, Hydroxyapatit, Zirkonium
phosphat, Titanphosphat, Kaliumtitanat, wasserhaltiges Bis
muthoxid, wasserhaltiges Zirkonoxid und Verbindungen des
Hydrotalcittyps.
Das antibakterielle Metallion kann in die anorganische
Verbindung auf jegliche bekannte Weise eingeführt werden,
beispielsweise durch physikalische oder chemische Adsorption
des Metallions an die anorganische Verbindung, Ionenaustau
schreaktion zwischen dem Metallion und dem ionenaustausch
baren Ion der anorganischen Verbindung, Verwendung eines
Bindemittels zum Binden des Metallions an die anorganische
Verbindung, Intercalation des Metallions in die anorganische
Verbindung und Bildung einer das Metallion enthaltenden
dünnen Schicht auf der anorganischen Verbindung durch Vaku
umverdampfung, Auflösungs-/Ablagerungsreaktion und Dünnfilm
bildung, wie Bedampfen.
Unter den obigen anorganischen Verbindungen sind die
anorganischen Ionenaustauscher bevorzugt, da sie ein anti
bakterielles Metallion stark enthalten können. Bevorzugte
anorganische Ionenaustauscher sind vierwertige Metallionen
austauscher des Phosphattyps gemäß folgender Formel (1):
AbM2(PO4)3 . n H2O (1)
wobei A ein Alkalimetallion, Erdalkalimetallion, Ammoniumion
und/oder Wasserstoffion, M2 ein vierwertiges Metall, n eine
ganze Zahl von 0≦n≦6, b eine positive Zahl, unter der
Voraussetzung, daß mb=1, wobei m die Valenzzahl von A ist,
sind.
Besonders bevorzugt sind anorganische antibakterielle
Mittel gemäß folgender Formel (2):
M1 aAbM2(PO4)3 . n H2O (2)
wobei M1 eines der Metallionen Silber, Kupfer, Zink, Zinn,
Quecksilber, Blei, Eisen, Kobalt, Nickel, Mangan, Arsen,
Antimon, Bismuth, Barium, Kadmium und/oder Chrom ist, A, M2
und n die gleichen Bedeutungen wie in Formel (1) haben, und
a und b jeweils eine positive Zahl sind, unter der Voraus
setzung, daß ka+mb=1, wobei k die Valenzzahl von M1 und m die
Valenzzahl von A sind.
Die Verbindung gemäß Formel (2) ist eine amorphe Ver
bindung oder eine kristalline Verbindung der Raumgruppe R3c,
in der die Ionenbestandteile zusammen eine dreidimensionale
Netzwerkstruktur bilden.
Unter den obigen antibakteriellen Mitteln des Phosphat
typs sind diejenigen mit kristalliner Form, welche eine
dreidimensionale Netzwerkstruktur aufweisen, aufgrund ihrer
geringeren Verfärbung bei Lichtaussetzung bevorzugt.
In Formel (2) sind die Kandidaten für M1 in Formel (2)
Metalle, die bekanntermaßen eine antibakterielle Wirkung
aufweisen. Darunter ist Silber das wirksamste Metall, wel
ches die pilz-, bakterien- und algenbefallverhütenden Eigen
schaften sowie die Sicherheit des antibakteriellen Mittels
verstärken kann.
In Formel (2) stellt A ein Alkalimetallion, Erdalkali
metallion, Ammoniumion und/oder Wasserstoffion dar. Zu be
vorzugten Beispielen für das Ion zählen Alkalimetallione,
wie Lithiumion, Natriumion und Kaliumion, Erdalkalimetallio
nen, wie Magnesiumion und Calciumion, und Wasserstoffion.
Darunter sind Kalium-, Lithium-, Natrium-, Ammonium- und
Wasserstoffionen in Hinblick auf ihre Stabilität und Verfüg
barkeit bei geringen Kosten des Mittels besonders bevorzugt.
In Formel (2) ist M2 ein vierwertiges Metallion. Zu
bevorzugten Beispielen für das vierwertige Metallion zählen
Zirkon-, Titan- und Zinnionen. Darunter sind Zirkon- und
Titanionen in Hinblick auf die Sicherheit des Mittels beson
ders bevorzugt.
Zu spezifischen Beispielen für das antibakterielle
Mittel des Phosphattyps gemäß Formel (2) zählen:
Ag0,005Li0,995Zr2 (PO4)3;
Ag0,01(NH4)0,99Zr2 (PO4)2;
Ag0,05Na0,95Zr2 (PO4)3;
Ag0,2K0,8Ti2 (PO4)3;
Ag0,1H0,9Zr2 (PO4)3;
Ag0,5Na0,25H0,25Zr2 (PO4)3;
Ag0,9Na0,1Zr2 (PO4)3; und
deren substituierte Formen, in denen Ag mit einem der Sub stituenten Zn, Mn, Ni, Pb, Hg, Sn und/oder Cu derart sub stituiert ist, daß die Ladungsmenge der Ag-Ionen gleich der Ladungsmenge der Substituenten, bezogen auf 1 Mol des Mit tels, ist.
Ag0,005Li0,995Zr2 (PO4)3;
Ag0,01(NH4)0,99Zr2 (PO4)2;
Ag0,05Na0,95Zr2 (PO4)3;
Ag0,2K0,8Ti2 (PO4)3;
Ag0,1H0,9Zr2 (PO4)3;
Ag0,5Na0,25H0,25Zr2 (PO4)3;
Ag0,9Na0,1Zr2 (PO4)3; und
deren substituierte Formen, in denen Ag mit einem der Sub stituenten Zn, Mn, Ni, Pb, Hg, Sn und/oder Cu derart sub stituiert ist, daß die Ladungsmenge der Ag-Ionen gleich der Ladungsmenge der Substituenten, bezogen auf 1 Mol des Mit tels, ist.
Diese antibakteriellen Mittel des Phosphattyps können
auf konventionelle Weise, wie durch Kalzinierung, Naßver
fahren, Hydrothermalverfahren oder ähnliches, synthetisiert
werden.
Bei der antibakteriellen und antifungalen Zusammenset
zung der vorliegenden Erfindung ist der Wert von a in Formel
(2) bevorzugt größer, um eine höhere antibakterielle Wirkung
zu erreichen. Jedoch kann ein Wert von a von nicht weniger
als 0,001 eine befriedigende antibakterielle Wirkung der
Zusammensetzung erreichen. Wenn andererseits der Wert von a
weniger als 0,001 beträgt, wird es schwierig, eine befriedi
gende antibakterielle Wirkung der Zusammensetzung für einen
verlängerten Zeitraum zu erreichen. Aus diesen Gründen be
trägt der Wert von a in Formel (2) bevorzugt nicht weniger
als 0,01. Wenn die antibakterielle und antifungale Zusammen
setzung in ein Harz zur Formung eines Gegenstands eingear
beitet wird, wird zum Erreichen einer befriedigenden Form
barkeit und Festigkeit des geformten Gegenstands und Errei
chen einer befriedigenden antibakteriellen Wirkung für einen
langen Zeitraum bevorzugt der Wert von a in Formel (2) auf
nicht weniger als 0,03 eingestellt und die Menge der zugege
benen Verbindung gemäß Formel (2), bezogen auf die Menge des
Harzes, herabgesetzt. Aus ökonomischen Gründen beträgt der
Wert von a in Formel (2) bevorzugt jedoch nicht mehr als
0,7.
Das antibakterielle Mittel des Phosphattyps ist stabil
gegen Belichtung und unterliegt nach Erhitzen auf 500°C,
sogar nach Erhitzen auf 800 bis 1100°C, keiner Änderung in
seiner Struktur und Zusammensetzung; außerdem ist es stabil
bei Bestrahlung mit UV-Strahlen und ohne jegliche Verfär
bung.
Zudem zeigt das antibakterielle Mittel des Phosphattyps
keine Veränderung in seiner Skelettstruktur, auch wenn es
mit Wasser in flüssigem Zustand in Berührung kommt oder in
einer sauren Lösung gelöst wird. Demgemäß unterliegt das
antibakterielle Mittel der vorliegenden Erfindung im Gegen
satz zu den konventionellen antibakteriellen Mitteln keiner
Beschränkung hinsichtlich der praktischen Anwendungen, ein
schließlich Bearbeitung und Lagerung von geformten Gegen
ständen sowie Erhitzungstemperatur und Schattierungsbedin
gungen.
In der vorliegenden Erfindung kann die antibakterielle
und antifungale Zusammensetzung außerdem wenigstens eines
der Metalloxide Zinkoxid und/oder Titandioxid zur Verstär
kung der antibakteriellen Wirkung der vorliegenden Zusammen
setzung enthalten.
Es kann jegliches natürliches oder synthetisches Zink
oxid verwendet werden, welches in seiner Natur und seinen
Eigenschaften sowie seinem Herstellungsverfahren nicht be
sonders beschränkt ist. Im allgemeinen können verschiedene
Typen von Zinkoxiden verwendet werden, die konventionell für
Tinten, Füllstoffe, UV-Absorptionsmittel, Keramikmateria
lien, Kosmetika, Dentalmaterialien, photosensitive Materia
lien, Pharmazeutika, Katalysatoren, elektronische Materia
lien, fluoreszierende Substanzen und Batteriezellen verwen
det werden, sowie das gewöhnlich als Pigment verwendete
sogenannte "Zinkweiß" verwendet werden.
Es kann jegliches natürliches oder synthetisches Titan
dioxid verwendet werden, welches nicht kristallin oder kri
stallin sein kann und in seiner Natur und seinen Eigenschaf
ten sowie seinem Herstellungsverfahren nicht besonders be
schränkt ist. Das kristalline Titandioxid kann in drei Klas
sen eingeteilt werden, nämlich Anatas, Rutil und Brookit,
von denen alle in der vorliegenden Erfindung verwendet wer
den können. In Hinblick auf die leichte Verfügbarkeit in
industriellem Maßstab sind jedoch Anatas und Rutil bevor
zugt. Grundsätzlich können verschiedene Typen von Titandi
oxid, die für Tinten, Kosmetika, Pharmazeutika, Glasuren,
Dentalmaterialien, organische Titanmaterialien, Keramikmate
rialien, Schleifmaterialien (Poliermaterialien), verstärken
de Materialien, Katalysatoren und elektronische Materialien
verwendet werden, sowie solche, die als Pigmente verwendet
werden, verwendet werden.
Das Metalloxid ist hinsichtlich seiner Partikelgröße
und Partikelform nicht besonders beschränkt. In Hinblick auf
das Dispersionsvermögen in einem Harz besitzt das Metalloxid
jedoch bevorzugt einen mittleren Partikeldurchmesser von
nicht mehr als 10 µm und weist kubische, rechtwinklige,
sphärische oder nadelartige Form auf.
Es ist auch möglich, Metalloxid zu verwenden, welches
auf seiner Oberfläche behandelt wurde, um sein Dispersions
vermögen zu erhöhen und seine Oberflächenaktivität herabzu
setzen. Die Oberflächenbehandlung des Metalloxids kann ent
weder durch ein Naßverfahren oder ein Trockenverfahren
durchgeführt werden. Es besteht keine Einschränkung hin
sichtlich des in dem Verfahren verwendeten Mittels zur Ober
flächenbehandlung. Jedoch werden wasserlösliche Salze von
Aluminium, Zink und Siliciumoxid bevorzugt verwendet.
In der erfindungsgemäßen antibakteriellen und antifun
galen Zusammensetzung kann das Metalloxid zusätzlich in Kom
bination mit dem anorganischen antibakteriellen Mittel in
einer Menge von 5 bis 90 Teilen, bezogen auf 100 Teile der
Gesamtmenge des anorganischen antibakteriellen Mittels und
des Metalloxids, verwendet werden. Wenn es in einer Menge
von weniger als 5 Teilen verwendet wird, wird die Verstär
kung der antibakteriellen Wirkung, die aus der Kombination
des Metalloxids und des anorganischen antibakteriellen Mit
tels resultiert, kaum erreicht. Wenn es andererseits in
einer Menge von mehr als 90 Teilen verwendet wird, wird die
antibakterielle Eigenschaft des anorganischen antibakteriel
len Mittels herabgesetzt.
Des weiteren enthält das anorganische antibakterielle
Mittel bevorzugt das antibakterielle Metallion in einer
Menge von nicht weniger als 0,5 Gew.-%, bezogen auf die
Gesamtmenge des anorganische antibakterielle Mittels und des
Metalloxids.
Das anorganische antibakterielle Mittel kann bevorzugt
in einer Menge von 1 bis 90 Teilen, bevorzugter 10 bis 80
Teilen, und, besonders bevorzugt, 30 bis 70 Teilen, bezogen
auf 100 Teile der Gesamtmenge des anorganischen antibakte
riellen Mittels und des antifungalen Phyllosilikats, ver
wendet werden. Wenn es in einer Menge von weniger als 1 Teil
verwendet wird, kann keine befriedigende antibakterielle
Wirkung erreicht werden. Wenn es andererseits in einer Menge
von mehr als 90 Teilen verwendet wird, kann keine befriedi
gende antifungale Wirkung erreicht werden.
Wenn das Metalloxid in Kombination mit dem anorgani
schen antibakteriellen Mittel verwendet wird, wird das ver
wendete Metalloxid in solch einer Menge zugegeben, daß die
Gesamtmenge der beiden Verbindungen in dem Bereich liegt,
der für das anorganische antibakterielle Mittel angegeben
wurde.
In der antibakteriellen und antifungalen Zusammensetzung
der vorliegenden Erfindung können das antifungale Phyllosi
likat und das anorganische antibakterielle Mittel auf jegli
che Weise gemischt werden, solang die beiden Komponenten
homogen gemischt werden können.
Das erfindungsgemäße antifungale Phyllosilikat ist als
antifungales Mittel, welches in verschiedene Materialien
eingearbeitet werden kann, um den Materialien antifungale
Wirkung zu verleihen, geeignet.
Zu Materialien, in die das erfindungsgemäße antifungale
Phyllosilikat eingearbeitet werden kann, zählen beispiels
weise Harze, einschließlich Gummis, wie Silikongummi und
Acrylgummi, Kunststoffe, wie Poly(vinylchlorid), Polyole
fine, Polyurethan, ABS, Polystyrol, Poly(vinylacetat) und
Polycarbonate.
Alternativ kann das erfindungsgemäße antifungale Phyl
losilikat auch auf die Oberfläche eines Substrats (z. B.
Metall, Kunststoff, Keramik) in Form einer Suspension in
einem flüssigen Medium (z. B. Wasser, organisches Lösungs
mittel) in Gegenwart oder Abwesenheit eines Bindemittels
durch ein konventionelles Beschichtungsverfahren (z. B. durch
Sprühen, Anstreichen, Eintauchen, Aufbürsten, Aufrollen)
aufgetragen werden, um einen Film auf dem Substrat zu bil
den, welcher das Wachsen von Pilzen auf der Oberfläche des
Substrats verhindern kann.
Das erfindungsgemäße antifungale Phyllosilikat kann
außerdem in verschiedene Formgrundmaterialien zur Bildung
geformter Gegenstände eingearbeitet werden. Das Formen kann
auf konventionelle Weise durchgeführt werden und der geform
te Gegenstand jegliche Form, einschließlich Faser, Film,
Blatt, Platte oder Block, annehmen.
Das erfindungsgemäße antifungale Phyllosilikat kann in
das Grundmaterial in einer Menge von 0,1 bis 30 Teilen,
bevorzugter von 0,5 bis 10 Teilen, bezogen auf 100 Teile des
Grundmaterials, eingearbeitet werden.
Zu spezifischen Beispielen für die Anwendungen des
Materials oder der geformten Gegenstände, in die das erfin
dungsgemäße antifungale Phyllosilikat eingearbeitet wurde,
zählen beispielsweise faserige Artikel, wie Handtücher,
Teppiche und Gardinen, Leder, elektrische Geräte, wie Kühl
schränke, Waschmaschinen, Geschirrspülmaschinen, Reini
gungsmaschinen, Klimaanlagen, Fernsehgeräte und Telefone,
Baumaterialien, wie Tapeten, Ziegel, Steine, Beton, Schrau
ben und Mauerverbindungen, verschiedene Haushaltsgegenstän
de, wie Waschbecken, Zahnbürsten, Besen, Schläuche, Pantof
feln, Mülleimer und Schrubber, Küchenartikel, wie Hackbret
ter, dreieckige Küchenabfallanordnungen und Küchenmesser,
Toilettenartikel, verschiedene Beschichtungsmaterialien,
Farben und Klebstoffe.
Das erfindungsgemäße antifungale Phyllosilikat besitzt
ausgezeichnete verlängerte antifungale Eigenschaft und weist
auch bei Lichtaussetzung keine Verfärbung auf, wodurch es
ausgezeichnete Wetterbeständigkeit besitzt.
Demgemäß ist das erfindungsgemäße antifungale Phyllosi
likat als antifungales Mittel für eine große Anzahl ver
schiedener Anwendungen, beispielsweise für geformte Gegen
stände, welche verschiedene Gummis und Kunststoffe enthalten
(z. B. Filme und Platten) und verschiedene Fasern, Papiere,
Leder, Farben, Klebstoffe, Wärmeisolierungsmaterialien und
Dichtungsmaterialien, geeignet.
Die vorliegende Erfindung wird im folgenden anhand der
Beispiele veranschaulicht.
In 1,0 l einer 0,1 mol/l wäßrigen CaCl2-Lösung wurden
100,0 g eine Phyllosilikats, eines synthetischen Fluorglim
mers des Na-Typs, unter 4-stündigem Rühren bei 300 rpm und
60°C suspendiert, um dadurch die ionenaustauschbaren Na
triumionen in dem Phyllosilikat durch Calciumionen zu erset
zen. Nach Filtration der Suspension wurde der Filterkuchen
mit Ionenaustauschwasser gewaschen, bis die Na-Ionen in der
Waschlösung 1 ppm oder weniger erreichten. Der so gewaschene
Filterkuchen wurde bei 100°C getrocknet und dann pulveri
siert, wodurch ein Phyllosilikat des Ca-Typs mit einem mitt
leren Partikeldurchmesser von 5 µm erhalten wurde.
Zu 7,5 g einer antifungalen organischen Verbindung des
Triazoltyps, α-[2-(4-Chlorphenyl)ethyl]-α-(1,1-dimethylet
hyl)-1H-1,2,4-triazol-1-yl-ethanol, wurden 42,5 g des in
Bezugsbeispiel 1 erhaltenen Phyllosilikats des Ca-Typs gege
ben. Zu der entstehenden Mischung wurden außerdem 40 g rei
nes Wasser gegeben. Die entstehende Mischung wurde in einem
Mörser vollständig gemischt, bei 115°C getrocknet und dann
pulverisiert, wodurch ein weißgefärbtes antifungales Phyllo
silikat A erhalten wurde.
In 2,4 l einer 00,5 mol/l wäßrigen HCl-Lösung wurden
100,0 g eines Phyllosilikats des Metalltyps, ein syntheti
scher Fluorglimmer des Na-Typs, unter 24-stündigem Rühren bei
400 rpm und Raumtemperatur suspendiert. Die entstehende
Suspension wurde gefiltert. Der Filterkuchen wurde mit Io
nenaustauschwasser gewaschen, bis die Na-Ionen in der Wasch
lösung 1 ppm oder weniger erreichten. Der so gewaschene
Filterkuchen wurde bei 100°C getrocknet und dann pulveri
siert, wodurch ein Phyllosilikat des H-Typs mit einem mitt
leren Partikeldurchmesser von 5 µm erhalten wurde.
Zu 7,5 g einer antifungalen organischen Verbindung des
Triazoltyps, α-[2-(4-Chlorphenyl)ethyl]-α-(1,1-dimethylet
hyl)-1H-1,2,4-triazol-1-yl-ethanol, wurden 42,5 g des in
Bezugsbeispiel 2 erhaltenen Phyllosilikats des H-Typs gege
ben. Zu der entstehenden Mischung wurden außerdem 40 g rei
nes Wasser gegeben. Die entstehende Mischung wurde in einem
Mörser vollständig gemischt, bei 115°C getrocknet und dann
pulverisiert, wodurch ein weißgefärbtes antifungales Phyllo
silikat B erhalten wurde.
Zu 7,5 g einer antifungalen organischen Verbindung des
Triazoltyps, α-[2-(4-Chlorphenyl)ethyl]-α-(1,1-dimethylet
hyl)-1H-1,2,4-triazol-1-yl-ethanol, wurden 42,5 g eines
synthetischen Fluorglimmers des Na-Typs gegeben. Zu der
entstehenden Mischung wurden außerdem 40 g reines Wasser
gegeben. Die entstehende Mischung wurde in einem Mörser
vollständig gemischt, bei 115°C getrocknet und dann pulve
risiert, wodurch ein weißgefärbtes antifungales Phyllosili
kat C erhalten wurde.
Es wurden im wesentlichen die gleichen Verfahren wie in
den Beispielen 1 bis 3 wiederholt, mit dem Unterschied, daß
eine antifungale organische Verbindung, die nicht zu dem
Triazoltyp gehört, 2-(4-Thiazolyl)benzimidazol, als antifu
ngale organische Verbindung verwendet wurde, wodurch ent
sprechende antifungale Phyllosilikate D, E bzw. F erhalten
wurden.
Zu 147,5 g der Vinylchloridharzzusammensetzung gemäß
der in Tabelle 1 wiedergegebenen Formel wurden jeweils 2,5 g
der oben erhaltenen antifungalen Phyllosilikate A bis C
gegeben. Die entstehende Mischung wurde mit einer Wärmewalze
bei 150°C 5 Minuten homogen geknetet und anschließend mit
einer Presse (170°C, 100 kg/cm2) in eine Platte von 2 mm
Dicke, 12 cm Breite und 10 cm Länge geformt. Die entstehende
Platte wurde in kleine Stücke von 2 cm2 geschnitten, die in
den folgenden Bewertungen verwendet wurden. Auf diese Weise
wurden Teststücke 1, 2 und 3, die den antifungalen Phyllosi
likaten A, B bzw. C entsprachen, hergestellt.
Es wurden im wesentlichen die gleichen Verfahren wie
für die Herstellung der Teststücke 1 bis 3 wiederholt, mit
dem Unterschied, daß die antifungalen Phyllosilikate D, E
und F anstelle der antifungalen Phyllosilikate A, B und C
verwendet wurden, um entsprechende Vergleichsteststücke 1, 2
und 3 zu erhalten.
Es wurde im wesentlichen das gleiche Verfahren wie für
die Herstellung des Teststücks 1 wiederholt, mit dem Unter
schied, daß anstelle des antifungalen Phyllosilikats A 0,3 g
einer antifungalen organischen Verbindung, α-[2-(4-Chlorphe
nyl)ethyl]-α-(1,1-dimethylethyl)-1H-1,2,4-triazol-1-yl-etha
nol, zu 149,7 g der Harzzusammensetzung von Tabelle 1, wobei
die 0,3 g des antifungalen Triazolphyllosilikats A der Net
tomenge der antifungalen organischen Verbindung, die bei der
Herstellung von Teststück 1 zu der Harzzusammensetzung gege
ben wurde, entsprechen, gegeben wurden. Auf diese Weise
wurde das Vergleichsteststück 4 erhalten.
Komponente | |
Mischungsmenge [Teile (e)] | |
Vinylchloridharz*1 | 100 |
Dioctylphthalate (als Weichmacher)*2 | 40 |
Epoxidiertes Sojabohnenöl*3 | 2 |
(als Weichmacher und Stabilisator) | |
Komplexstabilisator des Ca-Zn-Typs*4 | 0,7 |
Stabilisator des Phosphittyps*5 | 0,5 |
zu Tabelle 1:
*1
*1
: "TS1100", hergestellt und vertrieben von TOAGOSEI CO.,
LTD.
*2
*2
: hergestellt und vertrieben von Tohorika Kogyo K.K.
*3
*3
: "300K", hergestellt und vertrieben von DAICEL CHEMICAL
INDUSTRIES, LTD.
*4
*4
: "Adekastab 37", hergestellt und vertrieben von ASAHI
DEANKA KOGYO K.K.
*5
*5
: "Adekastab 102", hergestellt und vertrieben von ASAHI
DEANKA KOGYO, K.K.
Jedes der Teststücke 1 bis 3 und Vergleichsteststücke 1
bis 4 wurde für einen Tag oder 7 Tage in 50°C heißes Wasser
getaucht und dann die Änderung der antifungalen Wirkung mit
der Zeit folgendermaßen bewertet.
Bei der Untersuchung der antifungalen Eigenschaft wur
den zwei Pilzarten, Koji-Schwarzschimmel (Aspergillus niger)
und Schwarzschimmel (Cladosporium cladospolis) als Testpilze
verwendet. Die Untersuchung wurde durchgeführt, indem das an
Tag 1 und Tag 7 aus dem heißen Wasser genommene Teststück
oder Vergleichsteststück auf Sabouraud's-Agarmedium gelegt
und nach 14 Tagen die Breite der auf dem Medium gebildeten
Wachstumsinhibierungszone bestimmt wurde.
Jedes der Teststücke 1 bis 3 und Vergleichsteststücke 1
bis 4 wurde unter Verwendung eines Wettermeters ("UVCON",
hergestellt und vertrieben von ATLAS) auf seine Wetterbe
ständigkeit untersucht. Ein Zyklus des Testprogramms des
Wettermeters dauerte 8 Stunden und beinhaltete eine erste
Stufe, in der die Stücke bei 60°C für 4 Stunden mit
UV-Strahlen mit einer Wellenlänge von nicht mehr als 350 nm be
strahlt wurden, und eine zweite Stufe, in der die Stücke bei
40°C für 4 Stunden in einer Atmosphäre von nicht weniger
als 95% Feuchtigkeit belassen wurden. Für jedes Teststück
wurde die Farbe bei 0 Zyklen des Testprogramms (L1, a1, b1)
und die Farbe nach drei Zyklen des Testprogramms (L2, a2, b2)
unter Verwendung eines Differentialcolorimeters (Typ
"SZ-Σ80"-Differentialcolorimeter, hergestellt und vertrieben von
Nippon Denshoku Kogyo K.K.) bestimmt und die Farbdifferenz
(ΔE) gemäß folgender Gleichung berechnet:
ΔE = [(L1 - L2)2 + (a1 - a2)2 + (b1 - b2)2]½ (1)
Die erhaltenen Ergebnisse sind in Tabelle 2 wiederge
geben.
Tabelle 2 zeigt, daß die geformten Gegenstände, die das
erfindungsgemäße antifungale Phyllosilikat, enthaltend eine
antifungale organische Verbindung des Triazoltyps, enthal
ten, im Vergleich zu den geformten Gegenständen, die eine
antifungale organische Verbindung ohne Silikat enthalten,
eine geringere Abnahme der antifungalen Wirkung auch nach
Waschen für einen langen Zeitraum, und, im Vergleich zu dem
geformten Gegenstand, welcher ein antifungales Phyllosili
kat, enthaltend eine antifungale organische Verbindung, die
nicht zu dem Triazoltyp gehört, enthält, eine geringere
Verfärbung und bessere Wetterbeständigkeit aufweisen.
Tabelle 2
In der Tabelle bedeutet "--" keine Bildung einer Wachstum
sinhibierungszone auf dem Agarmedium.
Jedes der in den Beispielen 1, 2 und 3 erhaltenen
antifungalen Phyllosilikate A, B und C wurde zu einem Äqui
valentgewicht des folgenden antibakteriellen anorganischen
Mittels [5] gegeben, die dann unter Verwendung eines kleinen
Henschel-Mixers homogen miteinander gemischt wurden, wodurch
entsprechende antibakterielle und antifungale Zusammenset
zungen a, b und c erhalten wurden:
Ag0,53Na0,17H0,30Zr2 (PO4)3 [5]
Jede der in den Beispielen 4 bis 6 erhaltenen antibak
teriellen und antifungalen Zusammensetzungen a bis c und die
in den Beispielen 1 bis 3 erhaltenen antifungalen Phyllosi
likate A bis C wurden in Konzentrationen von 500, 250, 125
und 67,5 ppm zu 8 ml eines Kartoffeldextrosemediums gegeben.
Auf jedem Medium wurden Sporen eines Pilzes ausplattiert.
Nach einer Woche wurde die antifungale Wirkung jeder Zusam
mensetzung und jedes Phyllosilikat durch Beobachten des
Wachstums des Pilzes auf dem Medium bewertet. In diesen
Bewertungstest wurden Koji-Schwarzschimmel (Aspergillus
niger) und Schwarzschimmel (Cladosporirun cladospolis) als
Testpilze verwendet.
Die für Koji-Schwarzschimmel und Schwarzschimmel be
stimmten MIC-Ergebnisse sind in Tabelle 4 wiedergegeben,
wobei die Symbole folgende Bedeutungen haben:
○: Inhibierung des Pilzwachstums;
×: Pilzwachstum.
○: Inhibierung des Pilzwachstums;
×: Pilzwachstum.
Tabelle 4
Es wurden im wesentlichen die gleichen Verfahren wie
für die Herstellung des Teststücks 1 unter Verwendung der
antibakteriellen und antifungalen Zusammensetzungen a bis c
der Beispiele 4 bis 6 wiederholt, um entsprechende Teststüc
ke 4 bis 6 zu erhalten. Auf jedes der hergestellten Test
stücke 4 bis 6 und 1 bis 3 wurden tropfenweise 100 µl einer
Suspension von Pilzsporen, enthaltend 0,05% Malzextrakt
(Konzentration der Sporen: 4,5 × 104/ml) gegeben. Die ent
stehenden Teststücke wurden mit Einwickelpapier (2,5 cm2)
fest eingewickelt, in einer Atmosphäre von 90% Feuchtigkeit
bei 25°C für 48 Stunden gehalten und die Änderung der An
zahl an Sporen vor und nach dem Einwickeln bestimmt. In
diesem Bewertungstest wurde Koji-Schwarzschimmel (Aspergil
lus niger) als Testpilz verwendet.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 5 wiedergegeben.
Jedes der Teststücke 1 bis 6 wurde für einen oder sie
ben Tage in 50°C heißes Wasser getaucht und dann die Ände
rung der antifungalen Wirkung mit der Zeit folgendermaßen
untersucht.
Bei der Untersuchung der antifungalen Wirkung wurde
Koji-Schwarzschimmel (Aspergillus niger) als Testpilz ver
wendet. Die Untersuchung wurde durchgeführt, indem ein Test
stück, welches an Tag 1 und Tag 7 aus dem heißen Wasser
genommen wurde, auf ein Kartoffeldextroseagarmedium gelegt
und die Breite der nach 14 Tagen auf dem Medium gebildeten
Wachstumsinhibierungszone bestimmt wurde.
Die Ergebnisse sind in Tabelle 5 wiedergegeben.
Die antibakterielle Wirkung der Teststücke 1 bis 6
wurde folgendermaßen bewertet.
Als Testbakterium wurde Escherichia coli verwendet und
eine verdünnte Lösung, enthaltend etwa 105 Zellen/ml Escheri
chia coli, hergestellt. Auf jedes Teststück (3 cm2) wurden
tropfenweise 100 µl der verdünnten Escherichia coli-Lösung
gegeben. Die so behandelten Teststücke werden dann mit Ein
wickelpapier (1,5 cm2) fest eingewickelt und dann bei 37°C
gehalten. Nach Inkubation bei 37°C für 0 Stunden (Anfangs
zahl der Zellen: 2,6 × 105 Zellen/ml) und 6 Stunden wurden
die auf der Oberfläche des Teststücks verbliebenen lebenden
Zellen mit einem Medium zur Bestimmung der Zellzahl
(SCDLP-Flüssigmedium) gewaschen. Die so erhaltene Waschlösung wurde
als Testlösung verwendet. Die Anzahl der lebenden Zellen in
der Testlösung wurde durch ein Schüttplattenkulturverfahren
unter Verwendung des Mediums zur Bestimmung der Zellzahl
(37°C, 2 Tage) bestimmt und dann als Anzahl der lebenden
Zellen pro 1 ml Medium berechnet. In diesem Verfahren waren
die Referenzzellzahl 8,3 × 104 Zellen/ml und die Null-Zell
zahl 4,1 × 104 Zellen/ml.
Die Ergebnisse sind ebenso in Tabelle 5 wiedergegeben.
Tabelle 5
Anmerkung:
In der obigen Tabelle haben die Symbole folgende Bedeu tungen:
In der Halo-Methode:
○: Bildung einer Wachstumsinhibierungszone;
×: keine Bildung einer Wachstumsinhibierungszone;
In der Gesamtbewertung:
A: ausgezeichnete antibakterielle und antifungale Ei genschaften;
B: leicht mangelhafte antibakterielle und/oder antifun gale Eigenschaften;
C: schlechte antibakterielle und/oder antifungale Ei genschaften.
In der obigen Tabelle haben die Symbole folgende Bedeu tungen:
In der Halo-Methode:
○: Bildung einer Wachstumsinhibierungszone;
×: keine Bildung einer Wachstumsinhibierungszone;
In der Gesamtbewertung:
A: ausgezeichnete antibakterielle und antifungale Ei genschaften;
B: leicht mangelhafte antibakterielle und/oder antifun gale Eigenschaften;
C: schlechte antibakterielle und/oder antifungale Ei genschaften.
Tabelle 5 zeigt, daß die erfindungsgemäßen antibakte
riellen und antifungalen Zusammensetzungen ausgezeichnete
antibakterielle und antifungale Eigenschaften aufweisen, und
die antifungale Wirkung nicht abnimmt, auch wenn für einen
langen Zeitraum gewaschen wird, und damit eine ausgezeichne
te verlängerte antifungale Eigenschaft beobachtet wird. Die
erfindungsgemäßen antibakteriellen und antifungalen Zusam
mensetzungen sind im besonderen hinsichtlich der Inhibierung
der Keimung von Pilzsporen ausgezeichnet.
Claims (4)
1. Antifungales Phyllosilikat, welches ein Phyllo
silikat enthält, das eine antifungale organische Verbindung
des Triazoltyps zwischen seinen Schichten aufweist.
2. Antifungales Phyllosilikat gemäß Anspruch 1, wobei
wenigstens ein Teil der ionenaustauschbaren Metallionen des
Phyllosilikats durch Calciumionen oder Wasserstoffionen
substituiert sind.
3. Antibakterielle und antifungale Zusammensetzung,
welche das antifungale Phyllosilikat gemäß Anspruch 1 und
ein anorganisches antibakterielles Mittel enthält.
4. Antibakterielle und antifungale Zusammensetzung
gemäß Anspruch 3, welche außerdem ein Metalloxid enthält.
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---|---|---|---|
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