DE19726285A1 - Verfahren und Einrichtung zum Aufwickeln von strangförmigen Wickelgut auf eine Spule - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zum Aufwickeln von strangförmigen Wickelgut auf eine SpuleInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Aufwickeln von
strangförmigen Wickelgut auf eine Spule, wobei das Wickelgut
fortlaufend zugeführt wird, und wobei durch mindestens eine
Fernsehkamera die Lage des Wickelgutes beobachtet und
aufgezeichnet wird und die so erhaltenen Daten über die
Bewicklung einer Recheneinheit zuleitet werden, die eine
entsprechende Nachstellung der Zuführung des Wickelgutes
veranlaßt.
Ein Verfahren dieser Art ist aus der EP-B1 0 043 366 bekannt.
Eine als erste Meßeinrichtung zur Überwachung eingesetzte,
etwa tangential oder radial auf die Wickellage gerichtete
Videokamera erfaßt die ggf. von einem Scheinwerfer
beleuchtete Wickellage. Mittels der Videokamera wird dabei
die Lage der Windungsflanke der zuletzt gewickelten Windung
bestimmt und zwar an einer um einen bestimmten
Spulendrehwinkel vor der Auflaufstelle des Wickelgutes
entfernt liegenden Punkt. Weiterhin ist eine zweite
Meßeinrichtung zur Erfassung der jeweiligen Changierposition
der Spule und ein Fühler für den Wickelstrang vorgesehen. Aus
den Meßdaten beider Meßeinrichtungen werden diejenigen
Relativpositionen berechnet, welche die Spule und die
Führungseinrichtung für den Strang nach dem Drehen der Spule
um den vorerwähnten Spulendrehwinkel zur Aufrechterhaltung
des Auflaufwinkels erreicht haben müssen. Eine
Steuereinrichtung dient der Aufrechterhaltung eines
konstanten Auflaufwinkels zur Verlegung der Windungen
innerhalb jeder Wickellage.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, in einfacher Weise
eine möglichst schnelle und effiziente Korrektur von
Abweichungen zu gewährleisten. Diese Aufgabe wird bei einem
Verfahren der eingangs genannten Art dadurch gelöst, daß
bezogen auf die Spulenachse in radialer Richtung gesehen
jeweils für mindestens zwei Windungen der neuen Wickellage
die Lage der Scheitelpunkte dieser Windungen bestimmt wird,
und daß bei einer Abweichung dieser Scheitelpunkte von einem
Sollwert eine die Abweichung verringernde Nachstellung bei
der Zuführung des Wickelgutes durchgeführt wird.
Ein etwa auftretender Fehler beim Wickelvorgang kann so
einfach und zuverlässig festgestellt werden, weil der
Scheitelpunkt eine wesentlich exaktere und aussagekräftigere
Information liefert als die beim Stand der Technik
herangezogene Windungsflanke.
Eine besonders vorteilhafte Weiterbildung der Erfindung
besteht darin, daß auf Grund einer beim Aufsteigen der
letzten Windung sich ergebenden Abweichung der Größe des
Scheitelwertes der letzten Windung von der Größe des
Scheitelwertes einer vorangegangenen Windung eine
Nachstellung der Zuführung im Sinne einer Vergrößerung des
seitlichen Abstandes von der vorletzten Windung durchgeführt
wird.
Eine weitere besonders vorteilhafte Weiterbildung der
Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß in paralleler
Richtung zur Spulenachse gesehen im Bereich des
Auftreffpunktes des Wickelgutes jeweils für mindestens zwei
Windungen der neuen Wickellage der Abstand der Scheitelpunkte
dieser Windungen bestimmt wird und daß auf Grund einer beim
Auftreten eines Spaltes zwischen der vorletzten und der
letzten Windung sich ergebenden Vergrößerung des Abstandes
zwischen den benachbarten Scheitelwerten eine Nachstellung
der Zuführung im Sinne einer Verkleinerung des seitlichen
Abstandes der letzten Windung gegenüber der vorletzten
Windung durchgeführt wird.
Die Erfindung betrifft weiterhin eine Einrichtung zum
Aufwickeln von strangförmigen Wickelgut auf eine Spule bei
der das Wickelgut über eine Führungseinrichtung zugeführt
wird, welche die Wickellage des Wickelgutes auf der Spule so
verändert, daß eine möglichst gleichmäßige Bewicklung
stattfindet unter Verwendung einer Fernsehkamera für die
Beobachtung der Wickellage, welche die von ihr ermittelten
Daten über die Lage der Wicklung einer Recheneinheit zuführt,
welche eine entsprechende Nachstellung der
Führungseinrichtung veranlaßt, wobei diese Einrichtung
dadurch gekennzeichnet ist, daß eine Lichtquelle vorgesehen
ist, die ein Lichtband zumindest auf Teilen der letzten
Wickellage erzeugt und daß die der Beobachtung dienende
Fernsehkamera so angeordnet ist, daß sie den Zustand der
beleuchteten Wickellage etwa im Bereich des Auftreffpunktes
bestimmt, wo das Wickelgut auf die darunterliegende
Wickellage trifft.
Die Erfindung ergibt die Möglichkeit, daß durch entsprechende
Beleuchtung, insbesondere in Form eines Lichtbandes,
gleichzeitig die Windungen und - bei Annäherung der Windungen
an den Flansch - der Trommelflansch, erfaßt werden können
und somit auch der momentane Abstand der aktuellen Windung
vom Flansch tatsächlich bestimmbar wird.
Weiterbildungen der Erfindung sind in Unteransprüchen
wiedergegeben.
Die Erfindung und ihre Weiterbildungen werden nachfolgend
anhand von Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 in schematischer Darstellung eine Einrichtung zur
Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens,
Fig. 2 einen Teil der Einrichtung nach Fig. 1 in
perspektivischer Darstellung,
Fig. 3 die Helligkeitsverteilung welche mit einer
Einrichtung nach Fig. 1 und 2 für eine bestimmte
Kabelverteilung erhalten wird,
Fig. 4 die Darstellung von Störungen oder
Unregelmäßigkeiten innerhalb der Kabellagen,
Fig. 5 ein aufgenommenes Kamerabild - Auswertefenster mit
einer bestimmten Verteilung der Kabellagen,
Fig. 6 den zu Fig. 5 gehörenden Intensitätsverlauf,
Fig. 7 den daraus erhaltenen, gefilterten Konturverlauf,
Fig. 8 den Konturverlauf nach Fig. 7 mit einem
Auswertefenster,
Fig. 9 ein aus Fig. 8 erhaltenes Höhen-Histogramm,
Fig. 10 den Verlauf maximaler Pixelwerte in Abhängigkeit von
der Lage der Windungen,
Fig. 11 den Konturverlauf für verschiedene Windungen,
Fig. 12 ein Höhen-Histogramm für unterschiedliche
Windungslagen nach Fig. 11,
Fig. 13 die für die verschiedenen Windungslagen gefundenen
Höhenniveaus,
Fig. 14 einen Konturverlauf bei Annäherung an den Flansch,
Fig. 15 einen transformierten Konturverlauf abgeleitet aus
Fig. 14,
Fig. 16 ein Positionshistogramm welches aus Fig. 15
erhalten wird,
Fig. 17 einen Konturverlauf bei weiterer Annäherung an den
Flansch,
Fig. 18 ein Positionshistogramm welches aus Fig. 17
abgeleitet wird und
Fig. 19 in schematischer Darstellung die Elemente einer
Einrichtung zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens,
Fig. 20 in Draufsicht das Auflaufen eines Kabels auf die
Kabeltrommel mit einer Führungseinrichtung und
Fig. 21 in perspektivischer Darstellung die Anordnung der
Kamera, der Beleuchtungseinrichtung und der
Führungseinrichtung bei der Kabelzuführung von der
Seite her gesehen.
In Fig. 1 ist quer zu einer Wickelachse AX eine Spule oder
Trommel SP im Schnitt dargestellt, deren Innenzylinder mit IZ
bezeichnet ist. Auf diese Spule SP wird in einer oder
bevorzugt mehreren Lagen ein Wickelgut WM aufgewickelt, wobei
es wünschenswert ist, daß dieses Wickelgut möglichst dicht
und gleichmäßig aufgebracht wird, d. h. daß weder zwischen
benachbarten Lagen Spalten entstehen, noch daß etwa das
Wickelgut aufsteigt, d. h. auf eine noch nicht vollendete Lage
aufgewickelt wird. Das Wickelgut kann eine Faden-, Strang-,
Rohr- oder sonstige, Konfiguration aufweisen und hat
bevorzugt einen kreisförmigem Querschnitt. Nachfolgend ist
davon ausgegangen, daß als Wickelgut WM ein (elektrisches
oder optisches) Kabel aufgebracht wird. Weiterhin ist hier
angenommen, daß auf der Trommel TR bereits eine vollständige
Wickellage (1. Wickellage) WL1 aufgebracht ist, während zur
Zeit die zweite Lage WL2 fortlaufend mit dem Kabel WM als
Wickelgut bewickelt wird. Das Kabel WM trifft in einem Punkt
AP auf die darunterliegende erste Wickellage WL1 auf, welcher
etwa der Tangente an die untere Lage WL1 des Kabels WM
entspricht. In diesem Punkt (Auftreffpunkt) tritt also das
über eine Führungseinrichtung FE zugeführte Wickelgut zum
ersten Mal in Kontakt mit der bereits vorhandenen,
darunterliegenden Wicklung WL1 oder bei einer ersten Lage mit
dem Innenzylinder IZ.
Die vielfach aus Holz bestehende Spule (z. B. Kabeltrommel) SP
weist im allgemeinen zwei seitliche Flansche auf, von denen
im vorliegenden Beispiel nur der hintere, nämlich FL1
sichtbar ist. Oberhalb des Auftreffpunktes AP ist eine
Lichtquelle LS vorgesehen, welche ein, vorteilhaft
divergentes, Lichtband LB auf das Kabel WM richtet. Das
Lichtband LB sollte breiter gewählt sein als der Durchmesser
bzw. die Breite des Wickelgutes WM und zwar mindestens das
zweifache der Breite des Wickelgutes betragen, vorteilhaft
aber mindestens das vierfache dieser Breite ausmachen. Als
Lichtquelle LS wird bevorzugt ein Laser verwendet, weil auf
diese Weise das Licht sehr scharf und exakt gebündelt werden
kann.
Es ist, insbesondere bei relativ schmalen Spulen, auch
möglich, die Beleuchtung im Bereich des Auftreffpunktes AP so
vorzunehmen, daß sowohl der linke als auch der rechte Flansch
immer beleuchtet sind und natürlich auch alle dazwischen
liegenden Wicklungen mit erfaßt werden. Das heißt, daß dann
die Breite des Lichtbandes etwas größer gewählt wird als die
Spulenbreite. In diesem Fall ist es nicht notwendig, das
Lichtband LB fortlaufend längs der Achse AX mit dem
Auftreffpunkt AP des Wickelgutes WM zu verschieben. Es genügt
dann eine feststehende Anordnung der Lichtquelle LS, welche
mit ihrem breiten Strahl stets die gesamte Breite,
einschließlich der Flansche der Spule SP beleuchtet. Wenn
eine feststehende Lichtquelle LS verwendet wird, dann wird
man diese zweckmäßig etwa in der Mitte der Spule SP
positionieren, d. h. daß der Abstand zum linken und zum
rechten Flansch der Spule wird ungefähr gleich groß gewählt.
Wenn die Beleuchtung nur einen Teil der Windungen im Bereich
des Auftreffpunktes AP umfaßt, dann ist eine fortlaufende
Nachführung der Lichtquelle LS vorzunehmen, zweckmäßigerweise
dadurch, daß diese Lichtquelle LS mechanisch mit der
Führungseinrichtung FE gekoppelt wird, wie dies z. B. durch
die strichpunktiert gezeichnete Stange HS angedeutete ist.
Auf diese Weise wird ohne großen Aufwand eine automatische
Nachführung und die sichere Ausrichtung der Lichtquelle LS
auf den Bereich des Auftreffpunktes AP gewährleistet. Dieser
Bewegungsvorgang erfolgt im wesentlichen parallel zu der
senkrecht zur Zeichenebene verlaufenden Trommelachse AX, so
daß der Abstand zwischen der Lichtquelle LS und dem
Auftreffpunkt AP im wesentlichen konstant gehalten wird.
Darüber hinaus kann im Falle der Beleuchtung eines
Teilbereichs um den Auftreffpunkt AP auch, wie es in der
Praxis üblicherweise realisiert ist, die Führungseinrichtung
FE, die mit ihr gekoppelt Lichtquelle LS und die Videokamera,
feststehend ausgeführt sein, wenn die Traversierbewegung der
Trommel durch die Aufwickeleinrichtung selbst erzeugt wird.
Es werden dann lediglich die beschriebenen Störungen im
Wickelverlauf durch entsprechende schnelle
Korrekturbewegungen der Führungseinrichtung beseitigt.
Wenn mehrere Wickellagen aufgebracht werden, dann verringert
sich der Abstand zwischen dem Auftreffpunkt AP der
Lichtquelle LS etwas. Bei ausreichend großer Entfernung der
Lichtquelle LS vom Auftreffpunkt AP, vorzugsweise mindestens
zwischen 1 m und 2 m, ist dies jedoch im allgemeinen ohne
Belang. Bei zunehmendem Durchmesser des Kabelwickels, d. h.
durch die steigende Lagenanzahl während des Aufwickelns, kann
ggf. zusätzlich die Lichtquelle LS fortlaufend oder in Stufen
entgegengesetzt der Strahlrichtung des Lichtbündels LB
entsprechend der Zunahme der Wickellagen so nach außen
verschoben werden, daß die Breite des Lichtflecks bzw.
Lichtbandes und dessen Position im Kameragesichtsfeld im
wesentlichen konstant gehalten werden. Die Lichtquelle LS
sollte auf jeden Fall außerhalb des äußersten Randes der
jeweiligen Flansche (z. B. FL1) angeordnet sein, um auch eine,
Flanscherfassung mit zu ermöglichen.
Es ist auch möglich, mehr als eine Lichtquelle vorzusehen,
beispielsweise zwei derartige Lichtquellen, von denen die
eine etwa die Hälfte der Wicklung (= halbe Spulenbreite)
beleuchtet und dazu den einen Flansch, während die andere
Lichtquelle die andere Hälfte der Wickellage und den
gegenüberliegenden Flansch erfaßt. Die beiden Lichtquellen
können auch so ausgeführt sein, daß ihre Lichtbänder von
gleicher Länge sind und deckungsgleich auf einen Bereich um
den Auftreffpunkt AP des Kabels projiziert werden. Besonders
vorteilhaft kommt diese Anordnung bei der Verwendung einer
feststehenden Führungseinrichtung zum Einsatz. Bei der
Umschaltung der Videokameras, abhängig von der Richtung der
traversierenden Trommel, bleibt der Auftreffpunkt AP des
Kabels an derselben Bildposition.
Zur sicheren Flanscherkennung ist darauf hinzuweisen, daß die
Flanschflächen, insbesondere von Holztrommeln, häufig nicht
planparallel zur Drehachse verlaufen. Deshalb werden im
vorliegenden Fall zweckmäßig jeweils paarweise Lichtquelle
und Videokamera bevorzugt in einem Winkel von 5° abweichend
von der Orthogonalen zur Flanschfläche geneigt. Dadurch kann
eine eventuelle Abschottung des Lichtbandes am Flansch
verhindert werden. Bei Sichtweise auf die Trommel wird mit
der rechten Lichtquelle die linke Flanschseite bzw. mit der
linken Lichtquelle die rechte Flanschseite beleuchtet. Auch
drei und mehr Lichtquellen sind denkbar, insbesondere dann,
wenn es sich um sehr breite Spulen handelt. Diese mehreren
Lichtquellen sind zweckmäßig fest positioniert.
Im Auflaufpunkt AP ist ein räumliches Koordinatensystem
dargestellt, wobei die z-Richtung der Tangente an die
darunterliegende Lage WL1 entspricht, also in Umfangsrichtung
verläuft. Die y-Richtung zeigt bezogen auf die Drehachse AX
in radialer Richtung nach außen, während die x-Richtung sich
parallel zur Drehachse AX erstreckt. Die Breite des
Lichtbandes LB in z-Richtung sollte möglichst klein gehalten
werden, um eine optimale optische Abbildung sicherzustellen.
Bevorzugt werden Lichtband-Breiten in z-Richtung, d. h. beim
Auftreffen des Lichtbandes LB auf die obere Kontur des
Wickelgutes WM im Bereich zwischen 0,5 mm und 5 mm,
insbesondere zwischen 1 mm und 3 mm vorgesehen.
Da das Lichtband in z-Richtung möglichst schmal sein sollte,
ist der Winkel α zwischen der Strahlachse des Lichtbandes LB
und der Radialrichtung y bevorzugt nicht so groß zu wählen.
Auch aus anderen Gründen sind Winkelwerte α zwischen 10 und
60° zweckmäßig und Werte zwischen 30 und 40°, insbesondere um
35°, besonders vorteilhaft.
In der Praxis ist es zweckmäßig, die Strahlrichtung der
Lichtquelle LS so auszurichten, daß diese im wesentlichen
etwa in radialer Richtung verläuft, d. h. auf die Achse AX
der Trommel gerichtet ist. Dadurch liegt bei zunehmendem
Wickeldurchmesser, d. h. zunehmender Zahl von aufgebrachten
Windungen der Auftreffpunkt im wesentlichen auf einer
durchgehenden Linie. Dadurch ist weiterhin erreicht, daß im
wesentlichen stets der Auftreffpunkt AP beleuchtet und
beobachtet wird. Dieser Auftreffpunkt AP liegt im allgemeinen
etwas weiter links als in der Darstellung nach Fig. 1, weil
das zugeführte Wickelgut WM nicht tangential oder waagrecht
zuläuft, sondern im wesentlichen eher schräg von unten
zugeführt wird.
Durch das sich in x-Richtung erstreckende, in z-Richtung sehr
schmale Lichtband werden auf der Oberfläche des Wickelgutes
WM leuchtende bogenförmige Lichtflecke erzeugt, welche mit
einer Fernsehkamera VC abgetastet werden können. Die durch
eine Linse LE angedeutete Optik dieser Fernsehkamera VC ist
so ausgerichtet, daß sie die vorstehend erwähnten bogenförmig
hellen Linien, welches das Lichtband LB auf der Oberfläche
des Wickelgutes WM ergibt, erfassen kann. Für die räumliche
Anordnung der Fernsehkamera VC gelten ähnliche Überlegungen,
wie sie vorstehend für die Lichtquelle LS angedeutet worden
sind, d. h. die Videokamera kann feststehend angeordnet sein
und muß in diesem Fall die ganze die Breite des Wickelgutes
von einem Flansch zum anderen erfassen können. Es ist auch
möglich, mehrere Videokameras fest stehend nebeneinander
anzuordnen, von denen jede nur einen entsprechenden
Teilbereich innerhalb einer Wickellage erfaßt. Schließlich
ist es auch möglich, eine nur einen Teilbereich erfassende
Fernsehkamera vorzusehen, die mechanisch ebenso verschoben
wird, wie die Führungseinrichtung FE. Dies ist durch den von
der Lichtquelle LS ausgehenden festen Haltearm HV angedeutet,
welcher die fortlaufende mechanische Verschiebung der
Fernsehkamera VC in der gleichen Weise vornimmt, wie der
vorher erwähnte Haltearm HS für die Lichtquelle LS. Des
weiteren kann die Videokamera auch mit der Lichtquelle
feststehend ausgeführt sein, wenn die Trommel selbst
traversiert.
Bezogen auf die Radialrichtung y sollte die Strahlachse der
Videokamera VC zweckmäßig in einem Winkelbereich β zwischen
0° und 60° verlaufen, wobei aufgrund der besseren optischen
Verhältnisse bevorzugt ein Winkel von 0° verwendet wird.
Fallweise können auch Werte zwischen 30° und 40° bevorzugt,
insbesondere von 35° verwendet werden. Im allgemeinen ist es
zweckmäßig, wenn die Winkel α und β nicht gleich groß gewählt
werden, weil dann die Auswertung optisch günstiger wird. Es
ist zweckmäßig, den Summenwinkel (α + β) so zu wählen, daß
bevorzugt Werte um etwa 10 bis 60°, insbesondere um 35°
erhalten werden.
Als Videokameras werden bevorzugt solche verwendet, die eine
sehr hohe Auflösung haben, insbesondere sogenannte CCD-
Kameras. Die von der Videokamera VC gelieferten
Lichtinformationen werden von der Videokamera VC zu einer
Recheneinheit CU weitergeleitet, in welcher die Auswertung
fortlaufend durchgeführt wird und von der aus entsprechende
Steuersignale an die Führungs- oder Verlegeeinrichtung FE
gegeben werden, um im Sinne eines Regelkreises die optimale
Führung des Wickelgutes WM zu erreichen.
Zur Verdeutlichung der Zusammenhänge wird auf die Fig. 2
Bezug genommen, wo in perspektivischer Darstellung die
Verhältnisse im Bereich des Auflaufpunktes AP vergrößerte
dargestellt sind. Durch das schematisch angedeutete Lichtband
LB der Lichtquelle LS, welches in der z-Richtung des
Wickelgutes nur eine geringe Ausdehnung hat, entstehen auf
den Windungen WD21 bis WD23 der oberen Lage WL2 bogenförmige
Höhenprofillinien, die mit LP23, LP22 und LP21 bezeichnet
sind. Die darunterliegende Wickellage WL1 mit den Windungen
WD11 bis WD15 ergibt ebenfalls zwei helle Höhenprofillinien,
von denen infolge der perspektivischen Darstellung nur die
äußerste teilweise sichtbar und mit LP15 bezeichnet ist.
Weiterhin ergibt das Lichtband LB im Bereich des Flansches
FL1 eine im wesentlichen gerade verlaufende Linie LPF. Die
Lage und der Verlauf dieser Höhenprofillinien kann in der
Recheneinheit CU nach Fig. 1 ausgewertet werden und läßt
sich für eine exakte Erfassung des Wickelzustandes und die
Erzeugung einer entsprechenden Regelgröße in einfacher Weise
heranziehen. Die in Fig. 2 gezeichneten bogenförmigen
Höhenprofillinien LP21 bis LP23, LP15 und LPF sind, obwohl in
der Zeichnung dunkel dargestellt, in Wirklichkeit helle
Lichtreflexflecken, also Zonen hoher Lichtintensität.
In Fig. 3 ist das zugehörige Grauwertbild und zwar für die
xy-Ebene von Fig. 1 dargestellt, welches bei der Auswertung
der zeilenförmigen Abtastung der Videokamera VC erhalten
wird. Die zeilenförmige Abtastung der Videokamera selbst
erfolgt zweckmäßig in der x-Richtung und es werden für das
Beispiel nach Fig. 2 aus den hellen Höhenprofillinien LP21,
LP22 und LP23 der obersten Lage WL2 die Bildsignale BD21,
BD22 und BD23 nach Fig. 3 erhalten. Darunterliegend sind die
Bildsignale BD14 und BD15 der Höhenprofillinien LP14 und LP15
der Windungen WD14 und WD15 der darunterliegenden Lage WL1
erkennbar. Darüber hinaus ist die helle Linie BDF erfaßt,
welche dem Verlauf des Flansches an dieser Stelle entspricht
und auf das helle Lichtband LPF nach Fig. 2 zurückgeht.
Fig. 4 zeigt in der Darstellungsart von Fig. 2 und 3
Fehlermöglichkeiten beim Auftrommeln. Es ist dabei
angenommen, daß die Windung WD23 in einem unzulässig großen
Abstand von der benachbarten Windung WD22 verläuft, d. h.
zwischen den beiden Windungen ist ein Spalt, welcher mit Δx
bezeichnet ist. Die Wickellage ist somit nicht mehr dicht
genug aufgeschlossen und es muß eine Regelgröße erzeugt
werden, welche möglichst umgehend diesen Spalt wieder
beseitigt. Wie ersichtlich, ist für die äußeren, durch dicke
schwarze Striche angedeuteten Höhenprofillinien und die
daraus resultierenden Licht- oder Bildbögen BD21 bis BD23 der
Wert von Δy jeweils etwa (d. h. im Rahmen der üblichen
Durchmesserschwankungen etc.) gleich groß, d. h. es kommt hier
zu keinem Aufsteigen.
Wäre dagegen die Wicklung zu eng vorgenommen worden und wäre
es zu einem Aufsteigen gekommen, dann würde die letzte
Windung WD23 die strichpunktiert angedeutete Position WD23*
annehmen und der zugehörige Lichtbogen entsprechend der
Höhenprofillinie würde den Verlauf BD23* annehmen. Der
zugehörige Höhenwert Δy* würde von dem Wert Δy für die
Windungen WD22 und WD23 deutlich abweichen und somit eine
Fehleranzeige geben, dahingehend, daß ein Aufsteigen
stattgefunden hat bzw. gerade stattfindet. Durch einen
schnellen Regelvorgang und z. B. einen entsprechenden Eingriff
auf die Führungseinrichtung FE nach Fig. 1 kann das
Wickelgut WD23* aus der gestrichelt dargestellten Lage wieder
nach unten in die Ebene der Lage der Wicklungen WD21 und WD22
gebracht werden, so daß dann auch hierfür wieder der Wert Δy
dem vorgegebenen Wert entspricht und keine unzulässige y-
Abweichung mehr vorhanden ist.
Weiterhin ist die Größe ΔF eingezeichnet, welche den Abstand
der letzten Windung WD23 vom Flansch FL1 angibt. Wenn dieser
Abstand ΔF kleiner ist als der Durchmesser bzw. die Breite
des Wickelgutes, dann kann es in der nächsten Windung zu
einem Aufsteigen kommen, das aber keinen Fehler darstellt,
weil der Flansch FL1 ohnehin erreicht ist. Um festzustellen,
ob es sich um ein zulässiges oder unzulässiges Aufsteigen
handelt, werden fortlaufend die Größen Δy und ΔF bestimmt
und miteinander in Beziehung gesetzt, d. h. es wird jeweils
untersucht, ob es sich innerhalb der äußeren Lage um eine
zulässige oder unzulässige Veränderung handelt. Abgestellt
wird dabei auf den Scheitelwert der Lichtbänder oder
Höhenprofillinien, weil dadurch eine einfache und besonders
exakte Lagebestimmung möglich ist.
Bezogen auf die Spulenachse AX wird in radialer Richtung
gesehen jeweils für mindestens zwei Windungen z. B. WD22, WD23
der neuen Wickellage WL2 die Lage der Scheitelpunkte dieser
Windungen bestimmt und bei einer Abweichung dieser
Scheitelpunkte von einem Sollwert eine die Abweichung
verringernde Nachstellung bei der Zuführung des Wickelgutes
durchgeführt.
Aufgrund einer beim Aufsteigen der letzten Windung sich
ergebenden Abweichung der Größe des Scheitelwertes Δy* der
letzten Windung WD23* von der Größe des Scheitelwertes Δy
einer vorangegangenen Windung (z. B. WD22) wird eine
Nachstellung der Zuführung im Sinne einer Vergrößerung des
seitlichen Abstandes von der vorletzten Windung WD22
durchgeführt und dadurch das Aufsteigen zurückgenommen.
Wenn in paralleler Richtung zur Spulenachse AX (x-Richtung)
gesehen im Bereich des Auftreffpunktes AP des Wickelgutes
jeweils für mindestens zwei Windungen WD22, WD23 der neuen
Wickellage WL2 der Abstand der Scheitelpunkte dieser
Windungen bestimmt wird, dann ergibt sich beim Auftreten
eines Spaltes zwischen der vorletzten (WD22) und der letzten
Windung (WD23) eine Vergrößerung des Abstandes zwischen den
benachbarten Scheitelpunkten. Aus dieser Information wird
eine Nachstellung der Zuführung im Sinne einer Verkleinerung
des seitlichen Abstandes der letzten Windung WD23 gegenüber
der vorletzten Windung WD22 durchgeführt und Δy gegen Null
gebracht.
Es ist zweckmäßig, die Lage der Scheitelpunkte mehrerer
benachbarter Windungen, z. B. WD21, WD22 und WD23 zu
bestimmen und daraus ein Mittelwert zu bilden, der als
Sollwert Δy benutzt wird.
Mit D als Kabeldurchmesser wird vorteilhaft bei einer
Abweichung des Scheitelpunktes der letzten Windung WD23 in
radialer Richtung (y-Richtung) von der vorangegangenen
Windung WD22 jenseits eines Toleranzwertes (bevorzugt von
etwa D/20) mittels der zentralen Steuereinrichtung CU ein
Nachstellsignal erzeugt, welches vorteilhaft proportional zur
Höhendifferenz der Scheitelpunkte und zum Kabeldurchmesser D
ist, um der gemessenen Abweichung schnellstmöglich
entgegenzuwirken.
Vorteilhaft wird bei einer Abweichung des Abstandes des
Scheitelpunktes der letzten Windung WD23 vom Scheitelpunkt
der vorangegangenen Windung WD22 (d. h. in x-Richtung) vom
Sollwert D des Kabeldurchmessers jenseits eines
Toleranzwertes (bevorzugt von etwa D/50) mittels der
zentralen Steuereinrichtung CU ein Nachstellsignal erzeugt,
welches vorteilhaft proportional zur gemessenen Abweichung
vom Sollwert und zum Durchmesser D ist, um der Abweichung
schnellstmöglich entgegenzuwirken.
In Fig. 5 ist ein entsprechend den Fig. 2 und 3 auf eine
Kabellage gerichtetes Kamerabild einer Videokamera durch eine
gestrichelte Umrandung angedeutet und mit KB bezeichnet.
Innerhalb dieses relativ großen Kamerabildes KB der
Videokamera wird zur Verringerung der Bildauswertezeit
zweckmäßig ein kleineres Auswertefenster AF vorgesehen, das
punktiert angedeutet ist. Dieses Auswertefenster AF sollte
mindestens 2 Windungen der äußeren Lage sowie vorteilhaft
mindestens eine, besser mindestens zwei Windungen der inneren
Lage umfassen, d. h. bevorzugt insgesamt 4 Windungen aus zwei
unterschiedlichen Windungslagen. Vorteilhaft können auch 3
oder 4 Windungen je Lage erfaßt werden, wodurch zwar der
Aufwand etwas steigt aber auch die Genauigkeit verbessert
werden kann. Im Flanschbereich sollten, um möglichst
frühzeitig eine Annäherung an den Flansch zu erkennen,
zweckmäßig mindestens zwei Windungen der unteren Lage erfaßt
werden.
In Fig. 5 sind analog zu Fig. 2 drei Bildbogen BD21, BD22
und BD23 von drei beleuchteten Windungen WD21 bis WD23 einer
äußeren Lage dargestellt. Darüber hinaus ist ein weiterer
heller Bildbogen BD15 und ein Teil eines Bildbogens BD14 der
Windungen WD15 und WD14 der darunterliegenden Lage erkennbar.
Die Ordinate des dargestellten Diagramms entspricht der
radialen Richtung y bezogen auf die Achse AX der
Kabeltrommel, während die x-Richtung parallel zur
Kabeltrommelachse verläuft, d. h. in der Richtung, in der die
einzelnen Windungen aneinandergereiht werden. Weiterhin ist
angenommen, daß im Bereich der Windung WD23 eine Störung ST3
auftritt, z. B. in Form einer Markierung, die auf dem
Kabelmantel aufgebracht ist und die einen zusätzlichen
Lichtreflex erzeugt, der von der Videokamera aufgenommen
wird. Innerhalb des Auswertefensters AF ist in der y-Richtung
gesehen die Höhe h0 als der innere (geringere) radiale
Abstand angenommen, während der äußere Bereich des vom
Auswertefenster AF erfaßten Teilausschnitts mit hM bezeichnet
ist. Die Stelle, an welcher die Störung ST3 auftritt, ist
mit hS bezeichnet, während der dem maximalen Abstand des
Lichtreflexes der Windung WD23 entsprechende Entfernungswert
(=Scheitelwert) mit h3 bezeichnet ist.
Der Intensitätsverlauf i der Bildpunkte in y-Richtung, d. h.
in Abhängigkeit von der Höhe h, welcher aus den Abtastwerten
der Videokamera erhalten wird, ist in Fig. 6 dargestellt
und zwar für die Position x3 entsprechend der Linie im
Maximalbereich (Scheitelbereich) P23 der Windung WD23. In
einer bestimmten Entfernung hS von h0 ergeben sich
Intensitätswerte HPS der Störung ST3 nach Fig. 5. In einer
größeren Höhe bzw. Entfernung h3 tritt die Verteilung der
Intensitätswerte HP23 auf. Das heißt, für die Auswertung wird
in y-Richtung eine spaltenweise Betrachtung der aus der x-
Abtastung erhaltenen Intensitätswerte durchgeführt.
Die Zeilen der Videokamera entsprechen der y-Richtung gemäß
Fig. 5, die Spalten entsprechen der x-Richtung. Dadurch
vereinfacht sich das zeilenweise Abtasten der Kabelwindungen
und die spaltenweise Auswertung der Intensitätswerte nach
Fig. 5.
Die beiden Intensitätsverteilungen HPS und HP23 unterscheiden
sich in ihren Amplituden deutlich, weil die Störung ST3 nicht
vom Lichtband, sondern vom Umgebungslicht beleuchtet wird und
somit schwächer ist, als die eigentlichen der Kabelkontur
entsprechenden Lichtreflexe BD21 bis BD23 nach Fig. 5. Durch
Einsatz einer Schwelle iS kann sichergestellt werden, daß
Störungen entsprechend HPS ausgeblendet werden, während die
durch die reflektierenden Kabeloberflächen hervorgerufen
Amplitudenwerte entsprechend HP23 für die weitere Auswertung
zur Verfügung stehen.
Fig. 7 zeigt den bereinigten (d. h. ohne Störungen) nur auf
die Maxima z. B. HP23M der jeweiligen Bildpunkte der
Lichtbogen abgestellten Konturverlauf, wobei die Höhe h hier
analog Fig. 5 die Ordinate darstellt und die Abszisse die
jeweiligen Entfernungswerte quer zur Kabellängsachse. Der
Punkt P23 mit der Höhe h3 weist die Entfernung x3 auf und
wurde wie vorstehend beschrieben durch die Analyse der Spalte
P23 im Scheitelpunkt von BD23 erhalten. Die Fig. 5 mit 7
zeigen somit insgesamt, wie Störungen unterdrückt werden
können und wie aus Fig. 5 ein bereinigter, exakterer
(angedeutet durch die dünneren Konturlinien in Fig. 7)
Kontur-Kurvenverlauf entsprechend Fig. 7 erhalten wird, der
in weitgehend störungsfreier und damit klarer und eindeutiger
Weise die äußeren Konturlinien der erfaßten Windungslagen
wiedergibt.
Die Bild- oder Helligkeitsbogen BD21 bis BD23 in Fig. 5
verteilen sich über den Verlauf, des jeweiligen Bogens nicht
gleichförmig, sondern weisen an bestimmten Stellen, z. B. auch
infolge von Bedruckungen oder dergleichen ein stärkeres
Reflexionsverhalten auf und ergeben so hellere Lichtreflexe.
Diese sind durch die Verbreiterungen am rechten Ende der
Bildbogen angedeutet. Diese an sich unerwünschten
Bildbestandteile können vorteilhaft durch den Einsatz eines
Hochpaßfilters weitgehend eliminiert werden und zwar bevor
die weitere Auswertung der aufgenommenen Höhenprofillinien
durchgeführt wird. Durch diese Vorfilterung wird ein etwa
gleichmäßiger Bildverlauf erhalten, d. h. die Verbreiterungen
in Fig. 5 verschwinden, dargestellt ist, d. h. die
zusätzlichen störenden Anteile wie z. B. BD23R sind
weitgehend beseitigt. Durch diese Vorfilterung der
Intensitätswerte, insbesondere mittels eines linearen
Hochpaßfilters, können somit die Kantenübergänge der
gesuchten Kontur verstärkt und Helligkeitsschwankungen im
jeweils aufgenommenen Bild weitgehend eliminiert werden. Auf
diese Weise erhält z. B. die Intensitätsverteilung HP23 in
Fig. 6 deutlich steilere Flanken und ermöglicht somit eine
exaktere Bestimmung der Höhenwerte z. B. h3.
Aus dem (bereinigten) Konturverlauf nach Fig. 7 ist nunmehr
die exakte Position des jeweiligen Maximalwertes
(=Scheitelwert des Scheitelpunktes) jeder der Konturen KT21
bis KT15 zu bestimmen. Hierfür können alle bekannten
Verfahren zur Bestimmung von Maximalwerten eingesetzt werden,
wie z. B. Differentiation, Differenzwertbestimmung
aufeinanderfolgender Meßpunkte usw. Nachfolgend wird diese,
Bestimmung des Maximalwertes unter Einsatz von Histogrammen
beschrieben.
Die in Fig. 7 dargestellte relative Höhe der jeweiligen
aufeinanderfolgenden Konturpunkte wird in eine Liste des
Konturverlaufs eingetragen, d. h. die in Fig. 7 dargestellte
durchgehende Kurve ist in Wirklichkeit eine Aufeinanderfolge
diskreter Einzelwerte in einer Höhentabelle, und zwar jeweils
korreliert mit dem zugehörigen x-Wert.
Nachdem der bereinigte Konturverlauf entsprechend Fig. 7
erzeugt worden ist, wird ein kleineres Auswertefenster AF1
entsprechend Fig. 8 über diesen Konturverlauf geschoben.
Fig. 8 zeigt die gleiche Verteilung wie Fig. 7, d. h. auf
der Ordinate ist die Höhe h und auf der Abszisse der Abstand
x aufgetragen. Etwaige immer noch vorhandene Störungen, d. h.
solche, welche durch die Maßnahmen entsprechend Fig. 6 noch
nicht vollständig beseitigt werden konnten, sind schematisch
mit ST81 und ST82 bezeichnet. Es ist angenommen, daß das
Abtastfenster, welches kontinuierlich oder schrittweise über
den Konturverlauf entsprechend Fig. 8 bewegt wird, im
Augenblick, auf der Kontur KT21 der Windung WD21 liegt. Das
Auswertefenster AF1 ist schmaler (bevorzugt ca. 0,3-0,7 D,
vorteilhaft 0,5 D) als der Kabeldurchmesser D, um im
Konturverlauf eine auf die Einzelwindung bezogene Auswertung
zu gewährleisten.
Auf diese Weise wird ein Höhen-Histogramm erhalten, welches
in Fig. 9 dargestellt ist, wobei die Ordinate die Anzahl n
der Punkte mit gleicher Höhe wiedergibt und auf der Abszisse
die Höhe h aufgetragen ist. Aus der schrittweisen Abtastung
des Konturverlaufes entsprechend Fig. 8 ergibt sich bei der
Windung WD21 die, dargestellte Histogrammverteilung, die mit
HD21 bezeichnet ist. Die Maxima dieser Verteilung der
Höhenwerte entsprechend HD21M werden in eine Tabelle
entsprechend Fig. 10 eingeschrieben. Dort sind zur
Verdeutlichung drei durch Kreuzchen angedeutete Maximalwerte
gezeichnet, von denen der mittlere (durch Mittelwertbildung)
als PD21M markiert wird und der Lage x1 des Maximums
(Scheitelpunkt der Windung WD21) entspricht. Dieser Wert x1
wird in das Diagramm entsprechend Fig. 10 eingetragen bzw.
in eine Tabelle eingeschrieben, wobei auf der Ordinate die
Anzahl der Treffer dargestellt ist, während auf der x-Achse
die entsprechenden Werte x1 bis x3 entsprechender Maxima
eingetragen sind, also die Scheitelpunkte benachbarter
Windungen.
Zusätzlich ist in Fig. 9 für die Windung WD15 (Abtastfenster
in der Position AF1*) das Histogramm HD15 eingetragen,
welches aber einen niedrigeren Wert von h hat, weil es der
darunterliegenden Lage WL1 zuzuordnen ist. Daraus wird der
Scheitelwert x5 der Windung WD15 bestimmt.
In schematisierter Darstellung ergibt sich somit ein Verlauf
der Summe der Trefferwerte nmax, bereinigter Kurvenverlauf,
wie er in Fig. 10 dargestellt ist, wobei auf der Ordinate
die nmax-Werte aus Fig. 9 aufgetragen sind, während die
Abszisse die zugehörigen x-Werte wiedergibt. Das Maximum der
Windung WD21 ist mit PD21M bezeichnet und korrespondiert mit
Fig. 8, welche die gleiche Abszisse (x1) aufweist. Gleiches
gilt für die Windungen WD22 und WD23, wobei erkennbar ist,
daß die Abstände Δx12 zwischen x1 und x2 (=Scheitelwert von
WD22) sowie Δx23 zwischen x2 und x3 (=Scheitelwert von WD23)
gleich groß sind, d. h. diese Windungen liegen
vorschriftsmäßig aneinandergereiht nebeneinander innerhalb
einer Lage. Ax12 und Δx23 entsprechen im übrigen bei
korrekter Auftrommlung dem Kabeldurchmesser D, der in der
zentralen Rechen- und Steuereinheit CU vorteilhaft ebenfalls
gespeichert ist und mit zur Auswertung herangezogen werden
kann.
Die darunterliegende Windungslage welche durch die Kontur
KT15 (=Windung WD15) angedeutet ist, liefert zwar einen
ähnlichen Wert für nmax, wie durch PD15 angedeutet ist, wobei
jedoch die Position x5 sich deutlich um Δx35 von der Position
x3 unterscheidet, d. h. Δx35 ist wesentlich anders als die
vorhergehenden Werte Δx12 und Δx23 zwischen benachbarten
Windungen innerhalb der äußeren Lage WL1. Der kleinere Wert
von PD14 ist als Rest der Kontur KT14 der Windung WD14 nicht
relevant. Die Werte der unteren Lage WL1 sind von denen der
Lage WL2 durch die unterschiedlichen Höhenwerte h1 und h2
(vgl. Fig. 13) klar unterscheidbar. Für die
Abstandsbestimmung im Rahmen der Überprüfung auf Wickelspalte
werden nur die Windungen der aktuellen Wickellage, d. h.
Scheitelwerte mit etwa gleicher Höhe (h2), herangezogen.
Um eine kurze Auswertezeit zu erreichen, wird das jeweils
neue Histogramm entsprechend Fig. 9 aus dem zuletzt
berechneten Histogramm bestimmt. Hierzu wird der neue
Höhenwert des Pixels am Fensterende in das Histogramm
eingetragen und der Höhenwert des Pixels am Fensteranfang aus
dem Histogramm entfernt.
Die Speicherung der Amplitudenwerte entsprechend Fig. 9
erfolgt in einer Maximum-Liste, d. h. der jeweilige
Summenwert nmax und der zugehörige Höhenwert h werden
zusammen mit den x-Werten x1 bis x5 gespeichert, bzw. in ein
Register eingeschrieben.
Während des Verschiebens des Auswertefensters AF1 können
durch den Vergleich des Maximumverlaufs mit einer
einstellbaren Schwelle nS in Fig. 10 die Positionen der
einzelnen Windungen (x1 bis x4) voneinander getrennt und
genau bestimmt werden. Der Einfluß der Störungen ST81 und
ST82 (Fig. 8) bzw. der daraus resultierenden Verteilungen
ST82* und ST81* (Fig. 9) werden z. B. durch eine Schwelle
unterdrückt, da ihre Summenwerte nmax deutlich kleiner sind
als die nmax-Werte der Windungen.
In Fig. 11 ist der bereinigte Konturverlauf entsprechend
Fig. 8 nochmals dargestellt, wobei auf der Ordinate die Höhe
h und auf der Abszisse die Entfernung x aufgetragen ist.
Dieser Konturverlauf wird in x-Richtung abgetastet und die
einzelnen Höhenwerte in ein Histogramm eingetragen. Das so
erhaltene Höhenhistogramm ist in Fig. 12 wiedergegeben, wo
auf der Abszisse die Höhe h und auf der Ordinate Anzahl n der
Bildpunkte gleicher Höhe aufgetragen ist. Neben den beiden
Verteilungen ST82* und ST81* für die in Fig. 11 angedeuteten
Störungen ST82 und ST81 entstehen zusätzlich zwei weitere
Verteilungen die mit HDH1 und HDH2 bezeichnet sind. Bei der
Auswertung der einzelnen Verteilungen HDH1 und HDH2 werden
zweckmäßig zur Trennung der Höhenverteilungen und zur
Maximumbestimmung Schwellen eingeführt, die auf die lokalen
Minima und Maxima der Verteilungen bezogen sind. Die erste
dieser Schwellen SW11, die bei der Verteilung HDH1
dargestellt ist, geht aus von dem Wert n = 0 oder einem
Minimalwert für n. Zugelassen für die weitere Auswertung sind
nur n-Werte, welche diese Schwelle SW11 (Plus-Schwelle)
überschreiten, wie dies beispielsweise durch das bei der Höhe
h1 angedeutete Rechteck der Verteilung HDH1 der Fall ist. Die
gleiche, hier von einem Minimalwert von n ausgehende Schwelle
(Plus-Schwelle) ist bei der Verteilung HDH2 vorgesehen und
mit SW21 bezeichnet. Dementsprechend überschreitet nur das
bei der Höhe h2 auftretende Rechteck der Verteilung HDH2
diese Schwelle SW21.
Weiterhin ist eine Minus-Schwelle vorgesehen, die bei der
Verteilung HDH1 mit SW12 bezeichnet ist. Der nachfolgende
Wert n des Histogramms muß unterhalb dieser Schwelle SW12
liegen. Analog tritt die gleiche Minus-Schwelle SW22 bei der
Verteilung HDH2 auf und läßt nur Werte für die weitere
Auswertung zu, bei denen der nachfolgende n-Wert kleiner ist
als der vorgegebene Schwellenabstand SW22. Durch den Einsatz
der genannten Schwellen wird somit eine exakte Trennung der
Höhenverteilungen und eine genaue Bestimmung der Maximas
sichergestellt.
Die so gefundenen Höhenniveaus h1 (für die untere Lage WL1)
und h2 (für die äußere Lage WL2) sind in Fig. 13 in
Abhängigkeit von der Koordinate x nochmals dargestellt und
decken sich im wesentlichen mit den Mittelwerten der
Scheitelpunkte der jeweiligen, von dem Auswertefenster
erfaßten Windungen.
Fig. 14 zeigt den Konturverlauf h in Abhängigkeit von x
(d. h. nach dem Abarbeiten der Schritte nach Fig. 5 und 6)
bei Annäherung der äußeren Lage an den Flansch FL1 der
Aufwickeltrommel. Es ist angenommen, daß in der äußeren Lage
gegenüber den vorangegangenen Beispielen eine weitere Windung
aufgebracht wurde, deren Kontur mit KT24 bezeichnet ist. In
der unteren Lage ist die bisherige Windung WD15 nur noch
teilweise sichtbar (KT15) und dafür ist die benachbarte, an
den Flansch FL1 anstoßende Windung mit der Kontur KT16
erfaßt. Der Flansch FL1 erscheint als schräge Linie und zwar
wegen der Projektion unter dem Beobachtungswinkel. Zur
Erhöhung der Genauigkeit werden zweckmäßig die Positionen
aller Punkte des Konturverlaufs in Abhängigkeit von ihrer
Höhenposition transformiert. Zur Berechnung der Verschiebung
in der x-Richtung wird die Gleichung dx = -m.hx verwendet,
wobei m die Steigung der Flanschkontur im Bild, bezogen auf
das Koordinatensystem (h, x) und hx die Höhe des Konturpunkts
an der Position x darstellt.
Nach dieser Transformation wird ein neuer Konturverlauf
(transformierter Konturverlauf) erhalten, der in Fig. 15
dargestellt ist und bei welcher der Flansch nunmehr als in
h-Richtung verlaufend dargestellt ist und zur Unterscheidung
gegenüber Fig. 14 mit FL1* bezeichnet ist. Die ebenfalls
transformierten Konturverläufe sind mit KT22* bis KT16*
bezeichnet. Dieser transformierte Konturverlauf wird
fortlaufend erzeugt, weil nicht bekannt ist, zu welchem
Zeitpunkt der Flansch im Gesichtsfeld erscheint.
Entsprechend Fig. 16 werden die in Fig. 15 erhaltenen
Positionen in ein Histogramm eingespeichert und man erhält so
ein Positions-Histogramm, welches die Flanschposition xF
darstellt, wobei diese durch das Maximum des Histogramms HF1*
entsprechend der transformierten Linie FL1* nach Fig. 15
erhalten wird.
Bei allmählich erfolgender Annäherung an den Flansch FL1 wird
somit fortlaufend erneut die Flanschposition xF bestimmt und
für die weitere Steuerung des Auftrommelvorganges
herangezogen.
Wie sich aus Fig. 14 und Fig. 15 ergibt, ist der Abstand
ΔxF zwischen x4 (Scheitelpunkt einer letzten Windung WD24 von
WL2 mit der Kontur KT24*) und dem Flansch Fl1* noch größer
als der Kabeldurchmesser D. Deshalb kann weiterhin
aufgetrommelt werden und zwar so lange, bis der Abstand ΔxF
kleiner wird als der halbe Kabeldurchmesser. In diesem Fall
berührt die letzte Windung bereits den Flansch FL1. Wenn
dieser Punkt erreicht wird, kommt es zu einem "Aufsteigen"
der neuen Windung, die jedoch, weil jetzt eine neue Lage
angefangen wird erwünscht ist. Es handelt sich also nicht um
ein fehlerhaftes Aufsteigen, wie es im Zusammenhang mit Fig. 4
erläutert wurde, sondern um das erwünschte Erreichen der
Flanschposition.
Nachfolgend muß dann dafür gesorgt werden, daß die
Wickelrichtung die in den vorstehend beschriebenen
Ausführungsbeispielen stets von links nach rechts verlaufend
angenommen wurde, nunmehr von rechts nach links erfolgt, d. h.
die Traversierrichtung muß gewechselt werden. Dies kann, je
nach dem jeweiligen Verlege- bzw. Traversierverfahren
entsprechend durchgeführt werden. Bei Verwendung eines
Verlegearms oder einer Verlegehand wird diese nicht mehr wie
bisher von links nach rechts bewegt sondern von rechts nach
links. Wenn anstelle eines Verlegearmes mit einem als Ganzes
traversierenden Aufwickler gearbeitet wird, dann muß nach dem
Erreichen des Flansches die Umschaltung der
Traversierrichtung durchgeführt werden.
Da die erste Windung der neu angefangenen Lage zweckmäßig
über die volle Länge am Flansch anliegen sollte, ist es
zweckmäßig, für den Zeitraum, der benötigt wird, um diese
erste Windung aufzubringen, den Traversiervorgang selbst
anzuhalten. Dieses Anhalten des Traversiervorganges kann
bereits bei der letzten Windung der letzten Lage erfolgen und
über das Erreichen des Flansches hinausgeführt bis zum
Vollenden der ersten Windung fortgesetzt werden. Es wird also
vorteilhaft der Traversiervorgang im Bereich der Annäherung
an den Flansch und noch eine gewisse Zeit nachher angehalten.
Fig. 17 zeigt den Konturverlauf KT23 bis KT26, wobei
angenommen ist, daß gegenüber Fig. 14 eine weitere Windung
(KT26) in der äußeren Lage aufgebracht wurde. Es ist somit
eine so starke Annäherung an den Flansch erreicht worden, daß
der Spalt kleiner ist als der halbe Kabeldurchmesser. Es muß
somit eine neue Windungslage begonnen werden was, wie bereits
beschrieben durch Anhalten und nachfolgendes Umkehren des
Traversierungsvorganges eingeleitet wird.
Bei der Trommel oder Spule ergibt sich (bei gleichbleibend
vorausgesetzter Fertigungsgeschwindigkeit des Kabels) je nach
Lage der jeweiligen Windung bzw. des Wicklungsdurchmessers
eine bestimmt Anzahl von Bildern der Videokamera pro
Umdrehung. Wenn der Wickeldurchmesser größer wird, wird diese
Anzahl größer. Weiterhin ist zu beachten, daß durch den
Einlaufpunkt des Kabels beim Durchtritt durch den Flansch
(Einlaufschnecke) am Anfang des Wickelvorgangs eine Art
"Unstetigkeitsstelle" erzeugt wird, die sich auch bei den
weiteren Lagen - wenn auch geringfügig verflacht - zeigt.
Diese "Unstetigkeitsstelle" bewirkt eine in kurzer Zeit
auftretende Änderung der x-Koordinate, während sich x im
üblichen Wickelbereich außerhalb dieser "Unstetigkeitsstelle"
zeitlich nur sehr langsam ändert. Die Position des Kabels
bzw. der jeweiligen Windung wird nach wie vor analog zu den
Fig. 8-16 ermittelt, wobei Fig. 18 die fortlaufende
Annäherung an den Flansch zeigt. Auf der Abszisse ist der
jeweilige Abstand d vom Flansch FL1 aufgetragen, d. h. bei der
fortlaufenden Annäherung ergeben sich im Positionshistogramm
die Verteilungen HP4 (=Aufbringen der Windung WD24), HP5
(=Aufbringen der Windung WD25) und HP6 (=Aufbringen der
Windung WD24), deren Maxima jeweils um den Kabeldurchmesser D
gegeneinander versetzt sind. Dabei nehmen die Abstandswerte d
aufgrund der fortschreitenden Annäherung an den Flansch
fortlaufend ab. Durch den Einsatz einer entsprechenden
Schwelle Sp kann die Ermittlung des jeweiligen Maximums des
Positionshistogramms sicher erfolgen, da durch die Schwelle
Störungen unterdrückt werden.
Die "Unstetigkeitsstelle" markiert den Beginn einer neuen
Windung, während dessen die nächstfolgende
"Unstetigkeitsstelle" die Beendigung einer Windung angibt. Um
nun unabhängig vom jeweiligen Durchmesser der jeweils
aufgetragenen Lage den genauen, für eine Umdrehung benötigten
Zeitraum möglichst exakt ermitteln zu können, bietet es sich
an, die Anzahl der von der Fernsehkamera aufgenommenen Bilder
von einer derartigen "Unstetigkeitsstelle" bis zur
nachfolgenden nächsten "Unstetigkeitsstelle" zu zählen und
festzuhalten. Da innerhalb einer Lage die Zahl der Bilder je
Umdrehung praktisch konstant ist, steht eine Meßgröße zur
Verfügung, die es erlaubt, relativ genau festzulegen, wie
lange jeweils das Aufbringen einer Windung dauert. Dieser
Zeitraum für das Aufbringen einer Windung ist mit besonderem
Vorteil bei der Umkehrung der Traversierrichtung anwendbar,
weil hier das "Aufsteigen" zugelassen wird und einfach der
Traversiervorgang für eine bestimmte Zeit angehalten wird.
Diese Zeit, die sich von Lage zu Lage entsprechend des
Lagenumfangs ändert, wird aus der vorstehenden Wicklungszeit
je Lage bestimmt und solange der Traversiervorgang
angehalten.
Bei Annäherung an den Flansch kann aus der bekannten
Umdrehungszeit je Windung im voraus ermittelt werden, wann
die jeweils laufende Windung nicht mehr vollständig in den
verbleibenden Spalt hineinpaßt, d. h. wann es zu einem
gewissen zugelassenen "Aufsteigen" kommt.
Wenn der Restabstand noch relativ groß ist, z. B. bei 0,8 D
liegt, dann wird die nächstfolgende Windung nur sehr wenig
höher liegen, als die bisherige Windungslage. Es bildet sich
also dann eine erste Windung aus, die nur z. B. um etwa 0,5 D
höher liegt als die bisherige Lage. Infolge der sich so
ausbildenden Vertiefungen würde es zu nicht mehr
gleichmäßigen Wickelaufbauten im Flanschbereich kommen und es
kann deshalb erforderlich sein, auf die vorhandene
entsprechend abgesenkt verlaufende erste Windung eine zweite
Windung aufzusetzen, um derartige Vertiefungen zu vermeiden.
Die Entscheidung, ob als erste Windung bei stillstehender
Traversierung nur eine Windung oder zwei Windungen
aufgebracht werden, ergibt sich aus dem Zustand der letzten
Wickellage im Moment der Rest-Spaltverkleinerung unter D.
Das Positionshistogramm entsprechend Fig. 18, welches den
Abstand der jeweiligen Windung zum Flansch zeigt, ermöglicht
in einfacher Weise die Vorherbestimmung der vorstehend
beschriebenen Aufsteige-Problematik im Flanschbereich.
Wenn in Fig. 17 somit der Flansch im Auswertefenster
entsprechend AF1 in Fig. 8 mehrfach hintereinander erkannt
wird, so ist klar, daß eine Annäherung an den Flansch erfolgt
und ab diesem Zeitpunkt wird der Abstand des auflaufenden
Kabels zum Flansch in ein Positionshistogramm nach Fig. 18
eingetragen. Wenn der Abstand des auflaufenden Kabels zur
Position der Flansches FL1 gleich wird dem Durchmesser des
Kabels, dann kommt es zu einer Berührung zwischen dem
auflaufenden Kabel und dem Flansch.
Wenn der aus Fig. 18 leicht zu bestimmende Abstand d vom
Flansch kleiner wird als der Kabeldurchmesser D, dann kommt
es zu einer Umkehrung des Verlegevorgangs, d. h. die nächste
Lage wird in der umgekehrten Richtung auf die vorangegangene
aufgelegt. Gleichzeitig verändern sich die Werte von h in
entsprechender Weise und der vorstehend beschriebene Prozeß
entsprechend den Fig. 5 bis 18 wird erneut durchlaufen.
Fig. 19 zeigt in schematischer Darstellung, den Grundaufbau
einer Kabelverlege-Einrichtung entsprechend der Erfindung.
Die Kabeltrommel SP kann zur Traversierung zwischen zwei
Anschlägen AS1 und AS2 verschoben werden, wobei sie
gleichzeitig um die Achse AX rotiert (die entsprechenden
Antriebs- und Verstellmittel sowie die Steuerung sind hier
nicht dargestellt). Hierfür werden handelsübliche
Aufwickeleinrichtungen in der Fertigung eingesetzt, die auch
nachträglich entsprechend der Erfindung aufgerüstet werden
können. Diese Art der Verlegung hat den Vorteil, daß mit
einem weitgehend im Raum feststehenden Auflaufpunkt des
jeweiligen Kabels gearbeitet werden kann. Die Regelung der
Querverschiebung der Kabeltrommel SP wird von einer zentralen
Steuereinrichtung CU aus durchgeführt. Die mechanisch
Vorspannung des auflaufenden, hier nicht dargestellten Kabel,
wird mittels eines Tänzers DSC eingestellt, dessen Spannung
ebenfalls von der zentralen Steuereinrichtung CU her
beeinflußt werden kann.
Die Beleuchtung des jeweiligen Auflaufpunktes erfolgt durch
das Licht eines Lasers LSA, dessen Ausrichtung ebenfalls von
der Zentralen Steuereinheit CU gesteuert wird. Weiterhin ist
eine zentrale Stromversorgung PSU vorgesehen, welche die
einzelnen Teile mit der notwendigen Versorgungsspannung
bedient, wobei von einem Steuerpanel STP aus die Steuerung
der verschiedenen Abläufe durchgeführt werden kann.
Eine oder mehrere Videokameras VC werden über ein
Steuerelektronik CTE angesteuert und sie liefern ihr
Videosignal an die Zentrale Steuereinheit CU, in welcher die
Auswertung entsprechend den Fig. von 5 bis 19 durchgeführt
wird. Die Steuereinheit Q steuert weiterhin die
verschiedenen Servoantriebe, z. B. für die Fokussierung der
Laser-/Kamera-Achse FCA und für die Feinverstellung der
Führungseinrichtung FE der jeweils auflaufenden Windung WM,
um einen gleichmäßigen Verlegevorgang bzw. die Abkehr von der
Spulenwand bei Erreichung des Seitenflansches durchzuführen.
Diese Feinverschiebung erfolgt beispielsweise mittels einer
Führungsgabel oder einer Hülse ("Kabelhand") in welcher das
jeweilige Kabel mit seiner auflaufenden Windung WM geführt
ist, wobei hier nur kleine, jedoch sehr schnelle
Verschiebungen durchzuführen sind. Auf einer
Anzeigeeinrichtung LCD, z. B. einem Videobildschirm, werden
der jeweilige Zustand der auflaufenden Windungslage und/oder
die Konturverläufe, entsprechend den Fig. 5 bis 18,
dargestellt.
In Fig. 20 ist die Spule SP in Form einer Kabeltrommel an
einem Rahmen RAA gehalten, der langsam entsprechend der
Wickelrichtung fortlaufend verschoben wird und zwar parallel
zur Trommelachse AX. Weiterhin ist auf der Oberfläche der
Windungen das schmale, vorzugsweise farbige, Lichtband LBD zu
erkennen, wobei im vorliegenden Beispiel angenommen ist, daß
die gesamte Breite der Spule SP von einem entsprechenden
schmalen Lichtband beleuchtet wird. Bei der gerade
auflaufenden Windung ist, wie aus dem Verlauf des Lichtbandes
LBD erkenntlich ist gerade ein Fehler aufgetreten (= Spalt ΔX
zur benachbarten Windung), was einen entsprechenden
Korrekturvorgang auslösen soll. Da der Rahmen RAA mit der
gesamten Kabeltrommel SE in einer gleichmäßigen
Geschwindigkeit längs der Achse AX bewegt wird, ist dieser
nicht geeignet, kurzfristige und schnelle Änderungen beim
Legevorgang vorzunehmen. Hierzu dient die Führungseinrichtung
FE, die im vorliegenden Fall zwei Rollen RL1 und RL2 enthält,
welche das Wickelgut WM fingerartig zwischen sich
einschließen und dieses exakt führen. Durch eine rasche
Bewegung entsprechend dem Pfeil PE1 kann der Anschluß
zwischen der letzten Windung und der gerade aufzubringenden
Windung soweit wieder hergestellt werden, daß der Spalt ΔX
wieder verschwindet. Vom Auftreten eines Fehlers bis zu
dessen Korrektur durch die Nachstellung des Wickelgutes
mittels der Feinverschiebung sollte zweckmäßig nur einen
Drehwinkelbereich von unter 20 Grad, vorzugsweise unter 5
Grad durchlaufen worden sein.
Würde es zu einem Aufsteigen kommen (vgl. Fig. 4), dann
würde die Führungseinrichtung FE in Richtung des Pfeiles PE1
bewegt und dadurch das Aufsteigen wieder beseitigt. Die
Führungseinrichtung FE arbeitet also sehr schnell, so daß nur
geringe Umlaufwinkel in Richtung des Wickelumfanges
durchlaufen werden, bevor die Führungseinrichtung FE
korrigierend eingreift.
In Fig. 21 läuft das Wickelgut WM über verschiedene
Umlenkrollen UR1 bis UR3 zu und gelangt schließlich über die
Führungseinrichtung FE zur Aufwickeltrommel bzw. -spule SP.
Die verschiedenen Umlenkrollen UR1 bis UR3 sind an einem
Support SUP befestigt, der im wesentlichen in vertikaler
Richtung verläuft. Schräg hierzu ist Führungsarm FAR
vorgesehen, an dessen unterem Ende über einen Ausleger AFE
und einen Querarm FEA die Führungseinrichtung FE gehalten
ist. Diese Führungseinrichtung FE bewirkt die in Zusammenhang,
mit Fig. 20 beschriebene Feineinstellung, wie durch den
Doppelpfeil angedeutet ist. Der Ausleger AFE ist über eine
Führungshülse HLS2 am Führungsarm FAR gehalten und kann so
längs dessen Achse bei zunehmender Wickelhöhe nach oben
verschoben werden, damit die Führungskorrektur möglichst
schnell und exakt durchgeführt werden kann. Weiterhin ist an
dem Führungsarm FAR ein Ausleger ALA vorgesehen, der in einem
größeren Abstand von der Spule SP angeordnet ist. Dieser
Auslegerarm ALA ist ebenfalls in Längsrichtung der Führung
FAR durch eine Führungshülse HLS1 verschiebbar gehalten und
trägt die Lichtquelle LS (Laserlicht), welche ihren Strahl
auf die äußere Windungslage richtet. Weiterhin ist am Ende
dieses Auslegerarmes ALA die Videokamera VC angebracht, deren
Erfassungsbereich auf die Reflexzonen des hier nicht
sichtbaren Lichtbandes gerichtet ist.
Claims (16)
1. Verfahren zum Aufwickeln von strangförmigen Wickelgut (WM)
auf eine Spule (SP), wobei das Wickelgut (WM) fortlaufend
zugeführt wird, und wobei durch mindestens eine Fernsehkamera
(VC) die Lage des Wickelgutes (WM) beobachtet und
aufgezeichnet wird und die so erhaltenen Daten über die
Bewicklung einer Recheneinheit (CU) zuleitet werden, die eine
entsprechende Nachstellung der Zuführung des Wickelgutes
veranlaßt,
dadurch gekennzeichnet,
daß bezogen auf die Spulenachse (AX) in radialer Richtung
gesehen jeweils für mindestens zwei Windungen (WD22, WD23)
der neuen Wickellage (WL2) die Lage der Scheitelpunkte dieser
Windungen bestimmt wird, und daß bei einer Abweichung dieser
Scheitelpunkte von einem Sollwert eine die Abweichung (ΔX;
Δy) verringernde Nachstellung bei der Zuführung des
Wickelgutes durchgeführt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf Grund einer beim Aufsteigen der letzten Windung sich
ergebenden Abweichung der Größe des Scheitelwertes der
letzten Windung (WD23) von der Größe des Scheitelwertes einer
vorangegangenen Windung (WD22) eine Nachstellung der
Zuführung im Sinne einer Vergrößerung des seitlichen
Abstandes von der vorletzten Windung (WD22) durchgeführt
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß in paralleler Richtung zur Spulenachse (AX) gesehen im
Bereich des Auftreffpunktes (AP) des Wickelgutes jeweils für
mindestens zwei Windungen (WD22, WD23) der neuen Wickellage
(WL2) der Abstand der Scheitelpunkte dieser Windungen
bestimmt wird und daß auf Grund einer beim Auftreten eines
Spaltes (Δx) zwischen der vorletzten (WD22) und der letzten
Windung (WD23) sich ergebenden Vergrößerung des Abstandes
zwischen den benachbarten Scheitelwerten eine Nachstellung
der Zuführung im Sinne einer Verkleinerung des seitlichen
Abstandes der letzten Windung (WD23) gegenüber der vorletzten
Windung (WD22) durchgeführt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch die der Beobachtung dienende Fernsehkamera (VC) der
Zustand der Lage des Wickelgutes im Bereich des
Auftreffpunktes (AP) bestimmt wird, wo das Wickelgut (WM) auf
die darunterliegende Wickellage (WL1) trifft.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß vom Auftreten eines Fehlers bis zu dessen Korrektur durch
die Nachstellung vom Wickelgut (WM) ein Winkelbereich von
unter 20 Grad, vorzugsweise unter 5 Grad durchlaufen worden
ist.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Nachstellung mittels einer das Wickelgut erfassenden
Führungseinrichtung (FE) durchgeführt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Wickelgut (WM) im Bereich des Auftreffpunktes (AP)
durch ein, vorzugsweise quer zur Aufwickelrichtung
verlaufendes, Lichtband (LB) beleuchtet wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß Störungen im Oberflächenbereich der Windungen durch
Filter und/oder Schwellen bei der Signalauswertung
ausgeblendet werden.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß durch eine spaltenmäßige Verarbeitung der zeilenmäßig
gewonnenen Abtastwerte ein bereinigter, den
Oberflächenverlauf der Windungen entsprechender Konturverlauf
gewonnen wird (Fig. 7).
10. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
auch der Scheitelpunkt mindestens einer Windungen der
darunterliegenden Lage (WL2) bestimmt wird.
11. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Lage der Scheitelpunkte mehrerer benachbarter
Windungen (WD21, WD22, WD23) bestimmt und daraus ein Mittelwert
gebildet wird, der als Sollwert benutzt wird.
12. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einer Abweichung des Scheitelpunktes der letzten
Windung (WD23) in radialer Richtung (y-Richtung) um mehr als
einen Toleranzwert, vorzugsweise um mehr als D/20, vom
Sollwert mittels der zentralen Steuereinrichtung (CU) ein
Nachstellsignal erzeugt wird, welches der gemessenen
Abweichung vom Sollwert entgegenwirkt.
13. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei einer Abweichung des seitlichen Abstandes des
Scheitelpunktes der letzten Windung (WD23) vom Scheitelpunkt
der vorangegangenen Windung (x-Richtung) um mehr als einen
Toleranzwert, vorzugsweise um mehr als D/50, vom Sollwert D
des Kabeldurchmessers mittels der zentralen Steuereinrichtung
(CU) ein Nachstellsignal erzeugt wird, welches der gemessenen
Abweichung vom Sollwert entgegenwirkt.
14. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Beobachtung auch im Flanschbereich (FL) durchgeführt
wird.
15. Verfahren nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei Annäherung an den Flansch (FL) der Abstand (ΔXF) der
letzten Windung (WD24) vom Flansch (FL) fortlaufend bestimmt
wird.
16. Einrichtung zum Aufwickeln von strangförmigen Wickelgut
(WM) auf eine Spule (SP) bei der das Wickelgut (WM) über eine
Führungseinrichtung (FE) zugeführt wird, welche die
Wickellage des Wickelgutes (WM) auf der Spule (SP) so
verändert, daß eine möglichst gleichmäßige Bewicklung
stattfindet unter Verwendung einer Fernsehkamera (VC) für die
Beobachtung der Wickellage, welche die von ihr ermittelten
Daten über die Lage der Wicklung einer Recheneinheit (CU)
zuführt, welche eine entsprechende Nachstellung der
Führungseinrichtung (FE) veranlaßt,
dadurch gekennzeichnet,
daß eine Lichtquelle (LS) vorgesehen ist, die ein Lichtband
zumindest auf Teilen der letzten Wickellage (WL2) erzeugt und
daß die der Beobachtung dienende Fernsehkamera (VC) so
angeordnet ist, daß sie den Zustand der beleuchteten
Wickellage etwa im Bereich des Auftreffpunktes (AP) bestimmt,
wo das Wickelgut (WM) auf die darunterliegende Wickellage
(WL1) trifft.
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