DE19718284A1 - Verfahren und Vorrichtung zum Überwachen einer Anlage mit mehreren Funktionseinheiten - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zum Überwachen einer Anlage mit mehreren FunktionseinheitenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Überwachen einer Anlage mit mehreren Funktionseinhei
ten, wie einer Fertigungsanlage.
Bei einer Anlage, wie einer Fertigungsanlage, von der die
Erfindung ausgeht, kann es sich um eine oder mehrere
einander zugeordnete Maschinen handeln, wie beispielswei
se Roboter. Eine Maschine bzw. ein Roboter besteht aus
mehreren unterschiedlichen Funktionseinheiten, wie dem
Leistungsteil (Power Modul) einer Steuereinheit und einer
Bedienungseinheit. In einer Anlage, von der ausgegangen
wird, können mehrere solche Maschinen mit den genannten
Funktionseinheiten zusammenarbeiten und miteinander
verknüpft sein. Weiterhin kann Peripherie vorhanden sein,
wie Schienen, auf denen die Maschinen, wie Roboter,
verfahren werden oder ein Portal, das die Maschinen oder
Roboter entlang eines zu bearbeitenden "Werkstücks", wie
eines Schiffes, verfährt.
Bisher werden bei Steuereinrichtungen parallele Not-Aus-
Verdrahtungen vorgenommen, die in Relaistechnik verwirk
licht werden. Probleme ergeben sich dabei mit der Sicher
heit bei Programmierhandgeräten (Bedienungseinheiten),
deren flexible Anschlußkabel vielen Einwirkungen ausge
setzt sind, so daß ein Kurzausschluß zwischen Not-Aus-Leitungen
nicht sicher ausgeschlossen werden kann. Die
notwendige Zweikanaligkeit macht die Kabel zudem steif,
dick und schwer. Parallel verdrahtete Sicherheitskreise
sind applikationsspezifisch ausgelegt und bieten keine
Flexibilität. Funktionelle Abweichungen sind nur durch
eine Umkonstruktion möglich. Not-Aus-Schleifen und Bedie
nerschutz-Schleifen sind zwar erweiterbar, sie bieten
aber nicht die Möglichkeit einer Diagnose, wenn ein
Signalgeber im Sicherheitskreis einer Maschinensteuerung
geöffnet ist. Darüber hinaus sind derartige Sicherheits
einrichtungen unübersichtlich und schwierig zu warten,
wobei gerade die große Zahl der beteiligten Kontakte der
Sicherheitslogik wiederum einen negativen Einfluß auf die
Betriebssicherheit hat.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein
Verfahren und eine Vorrichtung zu schaffen, mittels derer
in einfacher, übersichtlicher Weise eine Erhöhung der
Sicherheit bei einer komplexen Anlage, wie sie oben
skizziert wurde, erreicht werden kann.
Erfindungsgemäß wird die genannte Aufgabe durch ein
Verfahren der eingangs genannten Art gelöst, welches
dadurch gekennzeichnet ist, daß jede Funktionseinheit
individuell durch eine jeweils eigene Sicherheitseinrich
tung überprüft wird, daß die Sicherheitsrichtungen lau
fend einander über ihren Überprüfungszustand unterrichten
und bei einer Fehlfunktion mindestens einer Funktionsein
heit oder Sicherheitseinrichtung ein sicherheitsrelevan
tes Stellglied betätigt wird.
Die Erfindung sieht eine verteilte Sicherheitslogik vor,
bei der jede Sicherheitseinrichtung sämtliche erforderli
chen Sicherheitsfunktionen aufweist. Hierdurch ist eine
hochauflösende Diagnose möglich. Die Sicherheitseinrich
tungen stehen miteinander in Verbindung bzw. kommunizie
ren miteinander, so daß sie sich auch gegenseitig überwa
chen können und eine Sicherheitseinrichtung den Ausfall
einer anderen erkennt und damit ein sicherheitsrelevantes
Signal zur Betätigung eines Stellglieds ausgeben kann.
In einer ersten bevorzugten Ausgestaltung ist vorgesehen,
daß die Sicherheitseinrichtungen einen Controller-Kern
und eine Schnittstellenbeschaltung aufweisen. Hierdurch
können die Sicherheitseinrichtungen sehr einfach und
übersichtlich aufgebaut sein.
In bevorzugter Ausgestaltung ist dabei vorgesehen, daß
die Sicherheitseinrichtungen seriell miteinander kommuni
zieren bzw. daß die Sicherheitseinrichtungen seriell
miteinander verbunden sind. Durch die serielle Verbindung
wird eine parallele Verdrahtung überflüssig. Notwendige
Kabelquerschnitte können reduziert werden, was insbeson
dere für portable Geräte, wie Bedien- oder Programmier
handgeräte, äußerst vorteilhaft ist.
In weiterer bevorzugter Ausgestaltung ist vorgesehen, daß
die Sicherheitseinrichtungen mittels eines Ringprotokolls
miteinander kommunizieren bzw. daß die Sicherheitsein
richtungen in einem Ring miteinander verbunden sind.
Damit ist die gesamte Sicherheitsvorrichtung in einfacher
Weise beliebig erweiterbar. Wenn beispielsweise die
Anlage weitere Funktionseinheiten erhält, so können die
zugehörigen Sicherheitseinrichtungen ohne weiteres in
einfacher Weise integriert werden. Es wird hierdurch eine
einfache und übersichtliche Anpaßbarkeit an verschiedene
Anlagen gewährleistet. Die Adressierung kann dabei physi
kalisch durch Plazierung im Bus erfolgen. Eine sichere
Reaktion ist auch bei Erweiterung des Ringprotokolls
sofort erreichbar.
Während grundsätzlich vorgesehen sein kann, daß jede
Sicherheitseinrichtung mindestens einen Mikroprozessor
aufweist, sehen bevorzugte Weiterbildungen vor, daß jede
Sicherheitseinrichtung redundant ausgelegt ist und daß
jede Sicherheitseinrichtung zweikanalig ausgebildet ist,
wobei insbesondere jede Sicherheitseinrichtung zwei
Mikroprozessoren aufweist. Weitere bevorzugte Ausgestal
tungen sehen vor, daß jede Sicherheitseinrichtung Diagno
seeingänge aufweist, wobei insbesondere die Diagnoseein
gänge mit Prüf-Schaltzyklen der sicherheitsrelevanten
Eingänge synchronisiert sind bzw. die Sicherheitseinrich
tungen laufend eine Diagnose der ihnen zugeordneten
Funktionseinheiten und damit der Anlage durchführen.
Hierdurch können Signalgeber, die ein sicherheitsrelevan
tes Signal abgegeben haben, lokalisiert werden. Darüber
hinaus kann eine permanente Überwachung und Diagnose der
gesamten Anlage vorgenommen werden.
In weiterer bevorzugter Ausgestaltung ist vorgesehen, daß
in den Sicherheitseinrichtungen enthaltene Mikroprozesso
ren zyklisch ihr Prozessorbild und das daraus kalkulierte
Ergebnis und/oder den Inhalt von Speichern überprüfen,
wobei insbesondere der korrekte Anschluß und die Funktion
von Signaleingängen und Signalgebern überprüft wird.
Insbesondere bei einer redundanten Ausgestaltung der
Sicherheitseinrichtungen in der oben skizzierten Weise
können die Mikroprozessoren sich gegenseitig und die
umgebende Hardware zyklisch abprüfen, wobei gleichzeitig
das ablaufende Programm auf Konsistenz geprüft werden
kann. Der Inhaltsvergleich der Prozessoren erfolgt dabei
bei einem Ringprotokoll über den gesamten Ring.
Weitere Ausgestaltungen der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sehen vor, daß jede Sicherheitseinrichtung mindestens
einen sicherheitsrelevanten Ausgang aufweist und/oder daß
jede Sicherheitseinrichtung mehrere sicherheitsrelevante
Eingänge aufweist.
Sowohl die gesamte Sicherheitsstruktur wird einfach und
besonders preiswert, wenn in Weiterbildung vorgesehen
ist, daß die Sicherheitseinrichtungen identisch zueinan
der ausgebildet sind, wobei vorzugsweise auch die in die
identischen Sicherheitseinrichtungen integrierte Grund
software identisch ist und Anpassungen lediglich über
Softbausteine oder -schalter erfolgen.
Das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße
Lösung weisen wesentliche Vorteile auf. Die Ringstruktur
der gesamten Überwachungsvorrichtung ist erst geschlos
sen, wenn sich alle Funktionseinheiten und ihnen zugeord
neten einzelnen Sicherheitseinrichtungen in Betrieb
befinden. Die Kommunikation wird unterbrochen, wenn eine
Sicherheitseinrichtung eine Fehlfunktion zeigt; bei einer
solchen andauernden Störung erfolgt eine Abschaltung und
das Gesamtsystem tritt in einen sicheren Zustand.
Weitere Vorteile bestehen in der durch die Erfindung
erreichten dezentralen Struktur, die, wie gesagt, flexi
bel erweiterbar ist und dennoch eine zuverlässige Be
triebssicherheit bei geringem Platzbedarf und geringen
Kosten erreicht. Durch die erfindungsgemäße Lösung wird
der Verdrahtungsaufwand minimiert, Diagnosemöglichkeiten
werden verbessert. Die Sicherheitseinrichtungen gemäß der
Erfindung sind leicht in vorhandene Geräte zu integrie
ren.
Weitere Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den
Ansprüchen und aus der nachfolgenden Beschreibung, in der
eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung unter
Bezugnahme auf die Zeichnung im einzelnen erläutert ist.
Dabei zeigt:
Fig. 1 einen schematischen Aufbau einer
erfindungsgemäßen Sicherheits-Vor
richtung an einer zu überwachenden
Anlage;
Fig. 2 eine schematische Darstellung einer
Sicherheitseinrichtung der erfin
dungsgemäßen Vorrichtung; und
Fig. 3 ein Diagramm der durch die Erfindung
gewährleisteten Betriebszustände der
erfindungsgemäßen Vorrichtung.
Eine erfindungsgemäße Vorrichtung dient zur Überwachung
einer Anlage A, wie einer Fertigungsanlage; eine solche
weist beispielsweise eine Leistungseinheit 1 auf, die die
Leistungselektronik und die mechanischen Elemente einer
Maschine oder eines Roboters beinhalten. Der Leistungs
einheit 1 ist eine Steuereinheit zugeordnet, die die
Signalelektronik zur Steuerung der Leistungseinheit 1
enthält und als reine Hardwareschaltung oder in gewünsch
ter Abstufung mit Softwareelementen, bis hin zu einer
reinen Computersteuerung, ausgebildet sein kann. Bei
einem Roboter sind heute Leistungseinheit 1 und Steuer
einheit 2 in der Regel körperlich und räumlich getrennt
ausgelegt. Eine Anlage, von der die Erfindung ausgeht,
kann weiterhin eine Bedieneinheit 3 aufweisen, die bei
spielsweise ein Programmierhandgerät sein kann, das im
konkreten Fall zum Programmieren eines Roboters, wie der
Steuereinheit 2, dienen kann und in einem solchen Fall
ebenfalls räumlich und körperlich getrennt von diesem
ausgebildet ist.
Weiterhin kann eine derartige Anlage Peripherien 4, 5
aufweisen, wie beispielsweise eine Verfahreinrichtung für
die Leistungseinheit (Power Modul) 1 oder aber beispiels
weise im Schiffsbau ein Portal, auf dem mehrere Lei
stungseinheiten 1 angeordnet sind.
Die Erfindung sieht nun vor, daß jeder der Funktionsein
heiten 1 bis 5 eine separate Sicherheitseinrichtung
6.1-6.5 zugeordnet ist. Die Sicherheitseinrichtungen 6.1-6.5
sind vorteilhafterweise identisch ausgebildet und
daher in der Fig. 2 lediglich mit dem Bezugszeichen 6
versehen. Eine Sicherheitseinrichtung 6 weist (minde
stens) zwei Microcontroller auf. Diese haben ausreichend
integrierte RAMs oder ROMs sowie mindestens einen seriel
len Anschluß(-Punkt). So kann die Zweikanaligkeit der
Sicherheitskreise bis in die Auswertung hinein aufrecht
erhalten werden. Die zwei Kanäle des redundanten Systems
werden ständig verglichen. Je nach Verwendung ist eine
unterschiedliche Schnittstellenbeschaltung vorgesehen.
Die Sicherheitseinrichtungen 6.1-6.5 stehen über ankom
mende und weiterleitende Schnittstellen bzw. Leitungen 7,
8 miteinander in Verbindung. Die Verbindung ist vorzugs
weise weiterhin in einer Ringstruktur mit Hin- und Rück
leitungen 7, 8 ausgebildet.
Eine erfindungsgemäße Sicherheitseinrichtung 6 weist
neben den seriellen Anschlüssen oder Leitungen 7, 8 zur
Verbindung mit den anderen Sicherheitseinrichtungen
sicherheitsrelevante Eingänge 10-14 auf, die mit der
jeweiligen Funktionseinheit und einzelnen Bedienungsele
menten derselben verbunden sind und zum Einlesen sicher
heitsrelevanter Signale dienen. Sicherheitsrelevante
Eingänge leiten entweder einen Stop unbedingt ein oder
sind Bedingung für einen solchen Stop. Die Eingänge 11-14
sind doppelt ausgeführt, so daß jeder Mikrocontroller
über einen unabhängigen Eingang mit identischer Funktion
verfügt. Weiter können Eingänge ohne Sicherheitsfunktion
vorgesehen sein. Diese werden auch als Diagnoseeingänge
bezeichnet und haben auf beiden Controllern unterschied
liche Bedeutung. Alle sicherheitsrelevanten Eingänge
11-14 werden durch beide Mikrocontroller parallel ausge
wertet. So kann ein Eingang mit einer Zustimmungstaste,
ein anderer mit einer Not-Aus-Taste und ein weiterer mit
einer Wahltaste für Test- oder Automatikbetrieb verbunden
sein. Darüber hinaus ist ein Eingang zum Anschluß weite
rer Bedienerschutz-Einrichtungen vorgesehen. Nicht sämt
liche Eingänge müssen in jeder Funktionseinheit belegt
sein. So werden die vorstehend erstgenannten Eingänge
insbesondere bei der Bedieneinheit belegt sein, während
der letztgenannte Eingang (Bedienerschutz) bei der Lei
stungseinheit bzw. auch einzelnen Peripherieeinheiten
belegt ist.
Im einzelnen gilt:
Dies ist der Eingang für den lokalen Not-Aus, der durch
Betätigen des Roboters NOT-AUS am KCP oder durch eine
andere Not-Aus-Bedingung ausgelöst wird. Er führt unter
allen Umständen zum Stillsetzen und Energiefreischalten
des Roboters sowie der gesamten Anlage, in die der Robo
ter integriert ist.
Dieser Eingang führt unter allen Umständen zum Abschalten
des Roboters. Die Not-Aus-Anforderung wird in diesem Fall
nicht an die Anlage weitergegeben, da dies zum Verriegeln
derselben führen würde.
Der Bedienerschutz-Eingang - Verriegelung (für techn.
Schutzmaßnahmen) - setzt nur die Sicherheitszelle selbst
still. Unter Sicherheitszelle wird hier der Bereich
verstanden, der von einer Kinematik gefahrbringend durch
fahren werden kann. Bei einer Roboterzelle ist dies z. B.
der durch Schutzzäune begrenzte Arbeitsbereich des Robo
ters selbst sowie der Zusatzachsen, die gefährdende
Bewegungen ausführen können.
Der Bedienerschutz ist aktiv, wenn die Steuerung in der
Betriebsart Automatik arbeitet. Das anstehende Bediener
schutzsignal ist gleichbedeutend mit dem geschlossenen
Schutzzaun der Sicherheitszelle.
Der Eingang 13 für Test/Automatik ist ein qualifizie
rendes Signal. In der Betriebsart Test ist der Bedie
nerschutz abgeschaltet und dafür die Zustimmungsta
sten aktiv. In der Betriebsart Automatik ist der
Bedienerschutz aktiv, die Zustimmtasten werden dabei
nicht abgefragt. Die Sicherheitszelle kann sich
entweder in der Test- oder in der Automatik-Betriebs
art befinden. Beide Betriebsarten gleichzeitig sind
genauso wenig möglich wie keine Betriebsart. Das
Ruhestromprinzip ist hier nur schwer einzuhalten,
weil beide Einstellungen aktive Einstellungen sind.
Es ist deshalb sinnvoll, gegenparallele Pegel zu
verwenden. Es ergibt sich, daß das Signal bei den
µControllern einmal als Automatik und einmal als
/Automatik eingelesen wird. Im folgenden wird
anstelle der Bezeichnung /Automatik die Bezeich
nung Test verwendet.
Für den Eingang 14 gilt die gleiche Maßgabe wie für
Eingang 1. Dieser Eingang wird für Steuerungen be
nötigt, die eine Überbrückung des Bedienerschutzes in
der Betriebsart Test benötigen. Bei Überbrückung der
Schutzeinrichtung in der Betriebsart Automatik wird
wie bei einer Verletzung des Bedienerschutzes die
Zelle stillgesetzt.
Es sind weiterhin Ausgänge 15, 16 vorgesehen, die, soweit
belegt, sicherheitsrelevante Stellglieder ansteuern und
so zur Stillsetzung der Anlage bzw. zum Verfahren dersel
ben in einen sicheren Zustand dienen. Informelle Eingänge
17 sind einkanalig ausgeführt. Das gesamte Sicherheits
netz soll auch mit externer Spannung zu versorgen sein.
Daraus ergibt sich, daß jede Sicherheitseinrichtung 6
eine Spannungsversorgung benötigt. Zu diesem Zweck wird
mit der Kommunikationsleitung eine Spannungsversorgung
verlegt. Die Nennspannung dieser Spannungsversorgung
beträgt 24 V. Jeder Kern verfügt über eine eigene Erzeu
gung der Logikspannung.
Auch hier gilt im einzelnen:
Sicherheitsrelevante Ausgänge sind solche, deren
ordnungsgemäße Funktion zum Abschalten der Anlagenenergie
zwingend erforderlich ist.
Zu den sicherheitsrelevanten Ausgängen zählt die
Ansteuerung für den Netzschutz der Antriebe durch das
Antriebe Ein Signal. Dieser Ausgang ist an jeder
Sicherheitseinrichtung vorhanden und ist sicher.
Der Not-Aus-Ausgang hat die Aufgabe, eine lokale Notaus-An
forderung in die Notausschleife einer kompletten Anlage
einzuschleifen. Um potentialfreie Kontakte zu erhalten,
wird der Knoten mit einer sicheren Relaiskombination
ausgestattet.
Unter Bedienerschutz versteht man Einrichtungen zum
Schutz des Bedieners. Dazu zählen Schutzzäune, deren
Überwachungen und abhängig von der Betriebsart auch der
Zustimmungsschalter. Im Knoten werden sämtliche Ausgänge
solcher Einrichtungen zusammengefaßt. Der Bedienerschutz-Aus
gang hat die Aufgabe, eine Verletzung des Bediener-Schutzes
auch für beteiligte Anlagenteile wirksam zu
machen. Um potentialfreie Kontakte zu erhalten, kann an
den Knoten eine sichere Relaiskombination angeschlossen
werden.
Weiter sind informelle oder Steuereingänge und informelle
Ausgänge vorgesehen:
Informelle oder Steuereingänge 17 sind diejenigen, die
zum ordnungsgemäßen Betrieb des Roboters notwendig sind.
Diese Eingänge sind nicht sicherheitsrelevant und können
frei verwendet werden. Sie stellen lediglich Informatio
nen für Diagnosezwecke zur Verfügung. Die Eingänge sind
synchronisiert mit den Prüf-Schaltzyklen der sicherheits
relevanten Signale. So können auch verkettete Not-Aus-
Taster zwischen den Kontakten eingelesen werden.
Das Signal "Antriebe Aktivieren" ist ein Impuls, der die
Antriebe einschalten soll, solange keine Sicherheitsan
forderung dagegen spricht. Dieses Signal darf nicht
dauernd aktiv gehalten werden.
Das "Antriebe Freigabe"-Signal hat die Aufgabe, die
Antriebe durch Wegnahme abzuschalten bzw. ein Einschalten
zu verhindern.
Eine lokale Notaus- oder Bedienerschutz-Schleife kann
mit diesen Eingängen zwischen den Kontakten abgegriffen
werden, um bei einer Unterbrechung Informationen über
den Ort der Sicherheitsanforderung zu erhalten.
Informelle Ausgänge sind diejenigen, die ausgegeben
werden, um den Status des Sicherheitsnetzwerks darzustel
len. Informelle Ausgänge können zu einer Register
schnittstelle zusammengefaßt werden. Bei Anschluß eines
Steuerungsrechners, in dem keine sicherheitsrelevanten
Stellglieder vorhanden sind, können auch sicherheitsrele
vante Ausgänge zu Informationszwecken verwendet werden.
Die Not-Aus-Information hat die Aufgabe, eine lokale
Notaus-Anforderung an eine Steuerung oder Signalleuchte
zu melden. Dieses Signal ist eine ODER-Verknüpfung aller
Not- Aus-Bedingungen mit Ausnahme des Signals: exter
ne NOT-AUS Anforderung.
Das Fehlersignal gibt Auskunft, ob es innerhalb des KU-SIBA-Netzwerks
zu einem Fehler gekommen ist, der zur
Abschaltung geführt hat.
Im Leistungsteil 1 wird ein Ausgang 15 der Sicherheits
einrichtung 6 als Ausgang "Antriebe ein" zum Ansteuern
eines Netzschützes verwendet. Es gibt ebenso die Möglich
keit, bei entsprechenden Fehlerzuständen direkt einen
Not-Aus auszulösen.
Einer Sicherheitseinrichtung in der Steuereinheit 2
stehen alle Informationen und Zustände des Sicherheits
kreises der Steuerungssoftware zur Verfügung. Auch hier
wird ein Ausgang mit einem Not-Aus belegt sein, um einen
solchen in der Steuereinheit 2 auszulösen.
Eine Sicherheitseinrichtung 6.1 in einer Bedieneinheit 3
ist hauptsächlich Träger von Signalgebern für Not-Aus,
Betriebsartenwahl und Ein- und Ausschalten der Antriebe.
Eine Anzeige kann über Steuerungssoftware und ein Display
erfolgen.
Sicherheitseinrichtungen 6.4 und 6.5 in der Peripherie 4,
5 können Antriebsenergien für in einen Schutzkreis inte
grierte Servoschalter betätigen sowie Signalgeber wie
Lichtvorhänge und zusätzlichen Not-Aus-Taster ausgedehn
ter Kinematiken in den Schutzkreis einbinden. Zum Zwecke
der Anzeige kann eine identische Sicherheitseinrichtung
auch in entsprechende Bedientafeln integriert werden.
In der Fig. 3 sind schematisch die Betriebszustände der
erfindungsgemäßen Sicherheitseinrichtungen dargestellt.
Der Bedienerschutz kann geöffnet oder geschlossen sein.
Es kann eine Zustimm-Taste betätigt (Ja) oder nicht
betätigt (Nein) sein. Es kann ein Automatik- oder Testbe
trieb gewählt sein. Bei Automatikbetrieb ist, wie sich
aus der Aufstellung ergibt, ein Betrieb nur möglich, wenn
der Bedienerschutz geschlossen ist. Bei Wahl "Test" ist
ein Betrieb bei geöffnetem und geschlossenem Bediener
schutz möglich, aber nur, wenn gleichzeitig die Zustimm-
Taste betätigt wird.
Die Betriebszustände können hinsichtlich weiterer Eingän
ge je nach Einsatz- bzw. Anwendungszweck erweitert wer
den.
In den Sicherheitseinrichtungen 6, 6.1-6.5 erfolgt
zunächst ein Vergleich der lokalen Ergebnisse der beiden
Mikrocontroller und eine Überprüfung auf Abweichung. Ist
ein Unterschied vorhanden, wird die Variable "Vergleich
fehlgeschlagen" (Vf) inkrementiert. Sie gibt die Anzahl
der Kommunikationszyklen an, bei denen nacheinander die
Ergebnisse beider Kanäle nicht übereingestimmt haben.
Sind die Ergebnisse konsistent, wird Vf zurückgesetzt
oder dekrementiert. Wird die zwischen den beiden Kanälen
maximal zulässige Kanalverzögerungszeit, die definiert
ist durch Vf-max, überschritten, so wird "Notaus" ausge
löst und das Netzwerk verriegelt sich.
Der Informationskanal, der für den Vergleich genutzt
wird, ist der gleiche serielle Kanal, der auch für die
Kommunikation zwischen den Sicherheitseinrichtungen
verwendet wird.
Ein Vergleich erfolgt während der laufenden Prozeßkom
munikation: Ein Schritt entspricht dem Datenumfang eines
Mikrocontrollers. Ein Schiebeschritt, es ist abhängig von
der Position des Mikrocontrollers der Sicherheitseinrich
tung der erste oder der letzte pro Kommunikation, ist für
den Vergleich vorgesehen. In diesem Schritt wird das
Eingangs- und das Ausgangs-Abbild mit dem des parallelen
Mikrocontrollers in der gleichen Sicherheitseinrichtung
verglichen.
Ein weiterer Vergleich erfolgt bei Kommunikations-Beginn
oder bei einer Zwischenkommunikation. Es wird dabei
geprüft, ob der Vergleich der Prozeßabbilder sowie das
Führen des Vf nicht auch in der nächsten Sicherheitsein
richtung stattfinden kann. So kann ein Vergleich, bei dem
eine Art Zwischenkommunikation erfolgt, nur zwei Schiebe
schritte dauern. Im ersten Schritt überträgt jeder Mikro
controller eigene Prozeßdaten. Der jeweils zweite Mikro
controller einer Sicherheitseinrichtung kann jetzt be
reits vergleichen. Der jeweils erste Mikrocontroller
merkt sich zunächst das Prozeßabbild des vorigen Mikro
controllers. Er führt den Vergleich nach dem zweiten
Schiebeschritt durch. Der VF-Zähler dieses Mikrocontrol
lers gilt also für den im Sicherheits-Kreis vorher ange
ordneten Sicherheitskern.
Im weiteren erfolgt eine Verknüpfung als eigentliche
Funktion des Schierheitskreises: Zum einen wird aus den
Eingängen jeder einzelnen Sicherheitseinrichtung ein
eigenes Ergebnis gebildet; zum anderen werden die Ergeb
nisse der anderen Sicherheitseinrichtungen vor der Aktua
lisierung im lokalen Ergebnis berücksichtigt. Es gibt
zwei Möglichkeiten, die Ausgabe-Ergebnisse zu ermitteln:
Es kann bei der Kommunikation das gesamte Prozeßabbild ausgetauscht werden und somit in jeder der Gesamtnotaus parallel, aber in unterschiedlicher Reihenfolge verknüpft werden. Es kann ein Ausführungsbefehl gesendet werden. In diesem Befehl verknüpfen alle Sicherheitseinrichtungen ihre Ergebnisse, und es werden alle Ausgänge nach diesem Befehl geschaltet.
Es kann bei der Kommunikation das gesamte Prozeßabbild ausgetauscht werden und somit in jeder der Gesamtnotaus parallel, aber in unterschiedlicher Reihenfolge verknüpft werden. Es kann ein Ausführungsbefehl gesendet werden. In diesem Befehl verknüpfen alle Sicherheitseinrichtungen ihre Ergebnisse, und es werden alle Ausgänge nach diesem Befehl geschaltet.
Man unterscheidet verschiedene Arten der sicheren Still
setzung:
Die Funktion Notaus kann von verschiedenen Signalgebern ausgelöst werden. Alle angeschlossenen Signalgeber sind dabei zweikanalig angeschlossen. Beim Lösen der Not aus-Verriegelung kann eine unendliche Gleichzeitigkeit zwischen den Kanälen akzeptiert werden.
Die Funktion Notaus kann von verschiedenen Signalgebern ausgelöst werden. Alle angeschlossenen Signalgeber sind dabei zweikanalig angeschlossen. Beim Lösen der Not aus-Verriegelung kann eine unendliche Gleichzeitigkeit zwischen den Kanälen akzeptiert werden.
Der Notaus hat in unterschiedlichen Betriebsarten unter
schiedliche Reaktionen zur Folge.
Im Automatikbetrieb ist dabei die Abschaltung des Netzes
verzögert und sicher. Der eingeleitete Notaus wird von
der Steuerung erkannt und es wird sofort eine Notaus-Stop-Rampe
gefahren. Mit dieser Stop-Rampe bleibt der
Roboter auf der programmierten Bahn. Der Roboter kommt in
einem kalkulierten Punkt zum Stillstand.
Im Testbetrieb wird die Energieversorgung bei Notaus-An
forderung sofort abgeschaltet. Die Freigaben für die
Antriebe bleiben, solange kein Antriebsfehler aufgetreten
ist, aktiv. So wird gewährleistet, daß der Roboter mit
dem kürzestmöglichen Bremsweg und damit am schnellsten in
den sicheren Zustand gebracht werden kann.
Der Bedienerschutz versetzt nun die lokale Anlage in den
sicheren Zustand. Der Bedienerschutz muß in den unter
schiedlichen Betriebsarten mit verschiedenen Signalen
verknüpft werden:
BS-Freigabe = Schutzgitter geschlossen & Automatik
+ Zustimmung gedrückt & Testbetrieb.
+ Zustimmung gedrückt & Testbetrieb.
Der Bedienerschutz wirkt immer unverzögert auf die Ener
gieabschaltung via Hauptschütz. Die Abschaltreaktion der
Maschine oder des Roboters ist so zu gestalten, daß immer
kürzeste Bremswege erreicht werden.
Die Kommunikation zwischen den Sicherheitseinrichtungen
erfolgt seriell und geht durch beide Mikrocontroller
hindurch, so daß jeder Mikrocontroller in der Lage ist,
dem jeweils anderen über den Kommunikationsring das
Prozeßabbild zum Vergleich zur Verfügung zu stellen. Die
Kommunikation dient zum Vergleich der Kanäle bei zweika
naligen Eingängen und zur deterministischen Aktualisie
rung des Ausgangsabbilds auf dem gesamten Bus. Jede
Kommunikation erfolgt in Schiebeschritten. Ein Schritt
entspricht dem Datenumfang eines Mikrocontrollers. Ein
Schiebeschritt, es ist der erste oder der letzte pro
Kommunikation, ist für den Vergleich vorgesehen. Alle
anderen Schiebeschritte werden dazu benutzt, das Gesamtprozeßabbild
des Netzwerks in der einzelnen Sicherheits
einrichtung zu ermitteln. Dabei werden nur Prozeßabbilder
von anderen übernommen, welche von deren beiden
Controllern gleich übertragen wurden.
Claims (19)
1. Verfahren zum Überwachen einer Anlage mit mehreren
Funktionseinheiten, wie einer Fertigungsanlage,
dadurch gekennzeichnet, daß jede Funktionseinheit
individuell durch eine jeweils eigene Sicherheits
einrichtung überprüft wird, daß die Sicherheitsein
richtungen laufend einander über ihren Überprüfungs
zustand unterrichten und bei einer Fehlfunktion
mindestens einer Funktionseinheit oder Sicherheits
einrichtung mindestens ein sicherheitsrelevantes
Stellglied betätigt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sicherheitseinrichtungen seriell miteinander
kommunizieren.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Sicherheitseinrichtungen mittels
eines Ringprotokolls miteinander kommunizieren.
4. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sicherheitseinrichtungen
laufend eine Diagnose der ihnen zugeordneten
Funktionseinheiten und damit der Anlage durchführen.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch
gekennzeichnet, daß in den Sicherheitseinrichtungen
enthaltene Mikroprozessoren zyklisch ihr Prozessor
bild und das daraus kalkulierte Ergebnis und/oder
den Inhalt von Speichern überprüfen.
6. Verfahren nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß der korrekte Anschluß
und die Funktion von Signaleingängen und Signalge
bern überprüft wird.
7. Vorrichtung zum Überwachen einer Anlage (A) mit
mehreren Funktionseinheiten (1-5), wie einer Ferti
gungsanlage, dadurch gekennzeichnet, daß jeder
Funktionseinheit (1-5) jeweils eine eigene Sicher
heitseinrichtung (6; 6.1-6.5) zugeordnet ist und daß
die Sicherheitseinrichtungen (6; 6.1-6.5) derart
miteinander verbunden sind, daß sie bei einer Fehl
funktion mindestens einer Funktionseinheit (1-5)
oder Sicherheitseinrichtung (6; 6.1-6.5) mindestens
ein sicherheitsrelevantes Stellglied betätigen.
8. Vorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet,
daß die Sicherheitseinrichtungen (6; 6.1-6.5) einen
Controller-Kern und eine Schnittstellenbeschaltung
aufweisen.
9. Vorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Sicherheitseinrichtungen (6;
6.1-6.5) seriell miteinander verbunden sind.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, da
durch gekennzeichnet, daß die Sicherheitseinrichtun
gen (6; 6.1-6.5) in einem Ring miteinander verbunden
sind.
11. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, da
durch gekennzeichnet, daß jede Sicherheitseinrich
tung mindestens einen Mikroprozessor aufweist.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 11,
dadurch gekennzeichnet, daß jede Sicherheitseinrich
tung (6; 6.1-6.5) redundant ausgelegt ist.
13. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 12,
dadurch gekennzeichnet, daß jede Sicherheitseinrich
tung (6; 6.1-6.5) zweikanalig ausgebildet ist.
14. Vorrichtung nach den Ansprüchen 11 bis 13, dadurch
gekennzeichnet, daß jede Sicherheitseinrichtung (6;
6.1-6.5) zwei Mikroprozessoren aufweist.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß jede Sicherheitseinrich
tung mindestens einen sicherheitsrelevanten Ausgang
(15, 16) aufweist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 15,
dadurch gekennzeichnet, daß jede Sicherheitseinrich
tung mehrere sicherheitsrelevante Eingänge (11-14)
aufweist.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 16,
dadurch gekennzeichnet, daß jede Sicherheitseinrich
tung (6; 6.1-6.5) Diagnoseeingänge (17) aufweist.
18. Vorrichtung nach Anspruch 17, dadurch gekennzeich
net, daß die Diagnoseeingänge (17) mit Prüf-Schalt
zyklen der sicherheitsrelevanten Eingänge (11-14)
synchronisiert sind.
19. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 18,
dadurch gekennzeichnet, daß die Sicherheitseinrich
tungen (6; 6.1-6.5) identisch zueinander ausgebildet
sind.
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