DE19648826A1 - Kollosionswarnsystem für Fahrzeuge mittels elektronischer Bildauswertung - Google Patents
Kollosionswarnsystem für Fahrzeuge mittels elektronischer BildauswertungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein elektronisches System, bei dem eine elektronische
Kamera, die im Frontbereich eines Fahrzeuges installiert ist, die Heckpartie des
vorausfahrenden Fahrzeuges auf ihrer Bildplatte abbildet und dieses Bild ständig
elektronisch auswertet. Dabei wird ermittelt, ob an diesem Fahrzeug Reaktionen
feststellbar sind, die erkennen lassen, daß dieses Fahrzeug seine Geschwindigkeit stark
vermindert bzw. vermindert hat, oder ob an diesem Fahrzeug die Warnblinkanlage
eingeschaltet ist. Mit der Erkennung einer dieser Aktionen am vorausfahrenden Fahrzeug
und einer daraus abzuleitenden Gefahr eines Auffahrunfalls, wird an dem Fahrzeug,
welches über die elektronische Bildauswertung verfügt, über eine Relaisschaltung die
Warnblinkanlage eingeschaltet. Zusätzlich kann der Fahrer optisch oder akustisch
gewarnt werden. In der Folge können an nachfolgenden Fahrzeugen die
Warnblinkanlagen automatisch eingeschaltet werden, wenn diese Fahrzeuge mit dem
Stauwarnsystem ausgerüstet sind und die Bedingungen für die Warnung erfüllt sind.
Es sind bereits Systeme im Bereich der Stauwarnung bekannt. Diese basieren
weitestgehend auf einer Abstandsmessung zum vorausfahrenden Fahrzeug mittels
Radar- oder Lasermessung (DE 36 37 165 A1 und EP 637 525 A2). In der Auswertung
von Fahrgeschwindigkeit und Abstand der Kraftfahrzeuge untereinander werden dem
Fahrzeugführer Warnsignale erteilt bzw. es wird durch Eingriff in die Fahrzeugführung
diese beeinflußt, indem die Fahrgeschwindigkeit vermindert wird bzw. das Fahrzeug
angehalten wird. Diese Systeme sind rechtlich sehr umstritten, da dies völlig ohne Zutun
der Fahrer geschieht. Dieser muß die Anlage ausschalten, wenn dieses Korrektursystem
nicht ständig in seine Fahrzeugführung eingreifen soll. So ist der Fahrer nicht mehr der
aktive Teil des Systems Mensch-Fahrzeug, was umfassende rechtliche Fragen und
Fragen der Produkthaftung aufwirft.
Das Bundesministerium für Verkehr befürwortet das informierende und warnende, nicht
jedoch das korrigierende Fahrzeugsystem.
Die auf Reflektion der Laser- oder Radarstrahlung beruhenden Systeme bergen eine
Zahl von Fehlmessungen, da die Reflektionen an einer Vielzahl von Hindernissen
auftreten können, die nicht unbedingt im Verkehrsraum des Fahrzeugs liegen. Weiterhin
können Nickbewegungen des Fahrzeuges zu Fehlmessungen führen.
Weitere Vorschläge beruhen auf der Infrarotmessung zum vorausfahrenden Fahrzeug mit
prinzipiell den gleichen oder ähnlichen Fehlern.
Nach EP 0 380 797 A1 mißt ein Sensor die Infrarotstrahlen, die Rück- und
Bremsleuchten des vorausfahrenden Fahrzeuges ausstrahlen und meldet dem Fahrer
des nachfolgenden Fahrzeuges nur, daß sich im Verkehrsraum vor seinem Fahrzeug ein
Hindernis befindet. Es überläßt in der Folge alle Handlungen dem Führer dieses
Fahrzeuges. Außerdem setzt diese Anlage voraus, daß die Rück- und Bremsleuchten
eingeschaltet sind.
Aus der EP 0 246 436 A2 ist eine Vorrichtung zum automatischen Einschalten einer
Warnblinkanlage bekannt, bei der die Warnblinkanlage über einen
Beschleunigungssensor bei einem Auffahrunfall oder einer Notbremsung selbsttätig
eingeschaltet wird. Die Fahrer der nachfolgenden Fahrzeuge müssen erst das
Warnblinklicht erkennen, bevor sie Gegenmaßnahmen zur Kollisionsverhütung einleiten
können.
Weiterhin sind Anlagen bekannt, bei denen zur Stauwarnung Funk- oder Infrarotsignale
vom vorausfahrenden zum nachfolgenden Fahrzeug übertragen werden, die dazu genutzt
werden, daß an den nachfolgenden Fahrzeugen die Warnblinkanlage eingeschaltet wird.
Als besonderes Problem tritt dabei auf, daß jedes Fahrzeug mit dieser Anlage
ausgestattet sein muß.
Die Erfindung "Kollisionswarnsystem für Fahrzeuge mittels elektronischer
Bildauswertung soll anhand eines Ausführungsbeispiels nachfolgend erläutert werden.
Nach Fig. 1 des Anhangs ist bei einem vorausbefindlichen Fahrzeug die
Warnblinkanlage eingeschaltet. Im Frontbereich des nachfolgenden Fahrzeuges ist eine
elektronische Kamera installiert, die gleichzeitig mit dem Einschalten der
Stromversorgung für das Fahrzeug aktiviert wird und die Konturen eines
vorausbefindlichen Gegenstandes auf ihrer Bildplatte abbildet. Diese Bildsignale des
Gegenstandes werden digitalisiert oder anderweitig aufbereitet, so daß sie mathematisch
ausgewertet und z. B. als Fahrzeug identifiziert werden können.
Die auswertbaren Konturen können dabei durch die Umrisse des Fahrzeuges oder durch
die eingeschalteten Rück-, und/oder Bremsleuchten evtl. durch die Begrenzungsleuchten
oder durch die Kennzeichenbeleuchtung gebildet werden.
Wenn nun am als Fahrzeug identifizierten System die Warnblinkanlage einschaltet, so
bildet die Kamera diese Situation zusätzlich auf ihrer Bildplatte ab. An dem beiderseitig
gleichem Bildrhythmus und dem Abstand zu den erkannten Konturen, errechnet der
Computer über das vorgegebene Programm, daß sich vor dem Fahrzeug ein Hindernis
befindet, daß dieses Hindernis ein Fahrzeug ist, und daß dieses Fahrzeug eine
Gefahrenmeldung sendet.
Diese Erkennung wird möglich, da lt. Straßenverkehrs-Zulassungsordnung (StVZO) die
Rück- und Warnleuchten symmetrisch angeordnet und bestimmte Maße und Abstände
einzuhalten sind. Über die Größen e₁ und e₂ und die Winkel α und β kann der Abstand A
mathematisch mit hinreichender Genauigkeit bestimmt werden. Durch die ständige
Messung der Winkel α und β und der daraus bestimmbaren Winkelveränderung pro
Zeiteinheit kann die Relativgeschwindigkeit bestimmt werden, mit der sich das
Meßfahrzeug dem Fahrzeug mit eingeschalteter Warnblinkanlage nähert. Über die
Relativgeschwindigkeit Δv zwischen den Fahrzeugen in Verbindung mit den Größen A
und e kann der Rechner bestimmen, ab wann akute Kollisionsgefahr besteht. Somit ist er
in der Lage, über einen Steuerimpuls die Warnblinkanlage an diesem Fahrzeug
einzuschalten und den Fahrer dieses Fahrzeuges akustisch, optisch oder anderweitig zu
warnen.
Mit dem Einschalten der Warnblinkanlage wird frühzeitig der diesem Fahrzeug
nachfolgende Fahrzeugführer gewarnt. Besonders dann, wenn dieses Fahrzeug ebenfalls
über das dargestellte Kollisionswarnsystem verfügt.
Durch diese rechtzeitige Warnung, speziell bei Nebel oder anderweitig schlechten
Sichtverhältnissen, kann den Stau- und Auffahrunfällen zuverlässig entgegengewirkt
werden. Das gilt auch bei plötzlicher Staubildung innerhalb Kolonnenfahrt, wenn ein
vorausbefindliches Fahrzeug anhalten muß und die Warnblinkanlage einschaltet bzw.
wenn bei einem Unfall durch den Chrash-Schalter die Warnblinkanlage eingeschaltet
wird. Wie eine Kettenreaktion läuft dann die Warnung für die nachfolgenden
Fahrzeugführer der staubildenden Kette entgegen und warnt rechtzeitig die in das
Gefahrenbereich einfahrenden Fahrzeugführer.
In Vervollkommnung des Erfindungsgedankens kann vorgesehen werden, daß sich die
Warnblinkanlage zusätzlich ab einer vorgegebenen negativen Beschleunigung selbsttätig
einschaltet oder daß eine Empfängerstufe in das Motor- und/oder Bremsmanagement
eingreift, um das Kraftfahrzeug abzubremsen oder anzuhalten.
Letztlich eröffnet die Erfindung auch die Möglichkeit, daß Polizei oder Sicherungskräfte
mit Handgeräten oder auch mit fest installierten Geräten die Warnblinkanlagen der in
Gefahrenbereiche einfahrenden Kraftfahrzeuge einschaltet. Somit kann vor den
verschiedensten Gefahren wie Glatteis, Nebel, Staubildung usw. direkt vom
Fahrbahnrand aus oder über ferngeschaltete Systeme gewarnt werden.
Um Fehlauslösungen der Warnblinkanlage zu korrigieren, die unter Umständen durch
warnblinkende Fahrzeuge am Fahrbahnrand verursacht werden, ist in einer besonderen
Ausgestaltung der Erfindung eine Möglichkeit vorzusehen, manuell für eine festzulegende
Zeitspanne die eingeschaltete Warnblinkanlage zu deaktivieren. Eine Scharfschaltung
der Anlage muß selbständig ohne Zutun des Fahrers erfolgen.
Claims (9)
1. Elektronisches Stauwarn- und Sicherungssystem für Fahrzeuge, bei dem mit dem
Einschalten der Warnblinkanlage an einem vorausfahrenden Fahrzeug mindestens am
ersten der nachfolgenden Fahrzeuge sich die Warnblinkanlage ebenfalls einschaltet,
dadurch gekennzeichnet, daß im nachfolgenden Fahrzeug eine elektronische Kamera
installiert ist, die das vorausfahrende Fahrzeug auf ihrer Bildplatte abbildet und die
Bildinformationen dahingehend elektronisch auswertet, ob am vorausfahrenden Fahrzeug
Warnblinksignale im sichtbaren oder nichtsichtbaren Lichtspektrum ausgesendet werden
und in diesem Fall ein elektrisches Auswertesignal gebildet wird, das zum Einschalten
der Warnblinkanlage und zusätzlich zu einer Signalisierung für den Fahrer dient.
2 Elektronisches Signal nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Bildinformation dahingehend ausgewertet wird, daß
über die Bildwinkelveränderung das vorausfahrenden Fahrzeuges die Relativgeschwin
digkeit bestimmt wird und beim Überschreiten einer Grenzrelativgeschwindigkeit das
elektrische Auswertesignal gebildet wird.
3. Elektronisches System nach Anspruch 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kamera bis zu einem Grenzschwenkwinkel so
automatisch nachgeführt wird, daß sich das abgebildete Kraftfahrzeug angenähert in
Bildmitte befindet und das elektrische Nachführsignal dafür aus der Bildinformation
abgeleitet wird.
4. Elektronisches System nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß zur elektronischen Bildauswertung die üblichen
Bildfrequenzen der Warnblinkleuchten als auch bei Tageslicht die ungefähre Lage in der
Bildebene bezogen auf die Konturen des Kraftfahrzeuges und bei Dunkelheit bzw. bei
Nebel auf das sichtbare und/oder nichtsichtbare Lichtspektrum der Schluß- und/oder
Bremsleuchten bzw. der Kennzeichenbeleuchtung herangezogen werden.
5. Elektronisches System nach Anspruch 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Auswertesignal nicht zum Einschalten der
Warnblinkanlage verwendet wird, wenn sich aus der Bildauswertung ergibt, daß das
vorausfahrende Fahrzeug unter Einbeziehung der Relativgeschwindigkeitsdaten des
vorausfahrenden zum Fahrzeug mit Bildsichtauswertung einen größeren Abstand als
einen Grenzabstand aufweist.
6. Elektronisches System nach Anspruch 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Grenzabstand durch Umgebungslicht-, Temperatur-,
Feuchte- und/oder Verzögerungssensoren verändert werden kann.
7. Elektronisches System nach Anspruch 1, 2, 3, 4 und 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Auswertesignal zur optischen oder akustischen
Warnung für den Fahrer verwendet wird, wenn sich aus der Bildauswertung ergibt, daß
die Relativgeschwindigkeit des Fahrzeugs mit Bildauswertung zum vorausfahrenden
Fahrzeug einen großen Wert einnimmt und ein definierter Grenzabstand unterschritten
ist, so daß Kollisionsgefahr besteht.
8. Elektronisches System nach Anspruch 1, 2, 3, 4 und 6,
dadurch gekennzeichnet, daß das Auswertesignal zum Einschalten der Warn
blinkanlage verwendet wird, wenn sich aus der Bildauswertung ergibt, daß die
Relativgeschwindigkeit des Fahrzeugs mit Bildauswertung zum vorausfahrenden
Fahrzeug einen großen Wert einnimmt und ein definierter Grenzabstand unterschritten
ist, so daß eine Kollision mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht mehr zu verhindern ist.
9. Elektronisches System nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß durch ein von außen auf die Kamera wirkendes Signal,
welches von Polizei, Sicherungskräften oder von fest installierten Systemen gegeben
wird, dazu führt, daß die Fahrer dieser Fahrzeuge akustisch, optisch oder anderweitig
gewarnt werden und/oder daß an den Fahrzeugen die Warnblinkanlage eingeschaltet
wird.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19648826A DE19648826A1 (de) | 1996-11-26 | 1996-11-26 | Kollosionswarnsystem für Fahrzeuge mittels elektronischer Bildauswertung |
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
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DE19648826A1 true DE19648826A1 (de) | 1997-06-12 |
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ID=7812735
Family Applications (1)
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DE19648826A Withdrawn DE19648826A1 (de) | 1996-11-26 | 1996-11-26 | Kollosionswarnsystem für Fahrzeuge mittels elektronischer Bildauswertung |
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