DE19645002A1 - Freileitung zur Elektroenergieübertragung - Google Patents
Freileitung zur ElektroenergieübertragungInfo
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- H—ELECTRICITY
- H02—GENERATION; CONVERSION OR DISTRIBUTION OF ELECTRIC POWER
- H02G—INSTALLATION OF ELECTRIC CABLES OR LINES, OR OF COMBINED OPTICAL AND ELECTRIC CABLES OR LINES
- H02G7/00—Overhead installations of electric lines or cables
- H02G7/20—Spatial arrangements or dispositions of lines or cables on poles, posts or towers
Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Freileitung zur Elektroenergieübertragung ge
mäß dem Oberbegriff des Anspruch 1.
In der Umgebung von Freileitungen wird - bedingt durch die Übertragungsströme - un
vermeidlich ein Magnetfeld erzeugt. Es ist unter anderem durch den Effektivwert
seiner magnetischen Induktion gekennzeichnet.
Um schädliche Wechselwirkungen dieses Magnetfeldes mit der menschlichen Ge
sundheit zu vermeiden, sollte es an Orten, die nicht nur zum vorübergehenden Auf
enthalt von Menschen bestimmt sind, möglichst niedrig sein und darf in Empfehlun
gen vereinbarte und/oder festgesetzte gesetzliche Grenzwerte keinesfalls über
schreiten.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Freileitung zur Elektroenergieüber
tragung anzugeben, die im Bereich unterhalb der Leiter und in der Nähe der Erd
oberkante, vorzugsweise bis zu einer Höhe von 2 bis 3 m über der Oberfläche, ein
wesentlich reduziertes Magnetfeld erzeugt.
Diese Aufgabe wird in Verbindung mit den Merkmalen des Oberbegriffes erfin
dungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen Merkmale
gelöst.
Die mit der Erfindung erzielbaren Vorteile bestehen insbesondere darin, daß sowohl
das Maximum des Effektivwertes der magnetischen Induktion Beffmax im Bereich bis 2
bis 3 m Höhe über dem Erdboden als auch der Abstand x0,2 µT zu der Freileitungs
achse, bei dem der Effektivwert der magnetischen Induktion in 2 m Höhe über der
Erdoberkante den Wert von 0,2 µT erreicht und für größere Abstände unterschrei
tet, extrem reduziert werden (siehe hierzu auch Fig. 4). Die Magnetfelder in diesem
Bereich 2 bis 3 m oberhalb der Erdoberkante können bis auf weniger als 10% im
Vergleich zur unkompensierten, herkömmlichen Freileitung reduziert werden. Dies
hat seine Ursache darin, daß Kompensationsschleife (insbesondere Phase und
Amplitude des Kompensationsstromes) und Freileitung hinsichtlich der magneti
schen Kopplung aufeinander abgestimmt sind, d. h. Kompensationsschleife und
Freileitung werden als geometrische und elektrische Einheit betrachtet. In die min
destens eine Kompensationsschleife wird ein Kompensationsstrom eingespeist,
dessen Phasenlage und Amplitude derart bezüglich der Phasenlage und der Ampli
tude des im Phasenleiter fließenden Phasenstromes eingestellt ist, daß der hier
durch erzeugte Magnetfluß dem vom Phasenstrom erzeugten Magnetfluß entge
genwirkt und damit die magnetische Induktion reduziert.
Die Erfindung wird nachstehend an Hand der in der Zeichnung dargestellten Ausfüh
rungsformen erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 die Grundanordnung einer magnetfeldreduzierten Freileitung,
Fig. 2 die prinzipielle Phasenlage der Kompensationsströme im unteren Leiter
der Kompensationsschleife bei den möglichen Phasenfolgen der Leiter
ströme und übereinander bzw. nebeneinander angeordneten Leitern,
Fig. 3 die mögliche Lage einer Kompensationsschleife bei nebeneinander an
geordneten Phasenleitern,
Fig. 4 die Abhängigkeit der magnetischen Induktion unterhalb einer Freileitung
vom Abstand zur Leitungsachse.
In Fig. 1 ist die Grundanordnung einer magnetfeldreduzierten Freileitung in per
spektivischer Ansicht dargestellt. Es sind drei übereinander angeordnete Phasenlei
ter L1, L2, L3 eines Drehstromsystems (mit drei je 120° phasenverschobenen Strö
men, wobei Phasenwinkel ϕ(iR) = 0°, Phasenwinkel ϕ(iS) = -120°, Phasenwinkel
ϕ(iT) = -240°) zu erkennen, wobei die drei Phasenleiter von einer Kompensations
schleife 1 umschlossen werden. Der obere Leiter (nachfolgend auch als erster Leiter
bezeichnet) der Kompensationsschleife 1 verläuft oberhalb des oberen Phasenlei
ters L3 und der untere Leiter 7 (nachfolgend auch als zweiter Leiter bezeichnet) der
Kompensationsschleife 1 verläuft unterhalb des unteren Phasenleiters L1. Über seit
liche, vertikale Verbindungsleiter werden oberer und unterer Leiter respektive erster
und zweiter Leiter der Kompensationsschleife miteinander verbunden.
Zur Reduktion des unterhalb der Freileitung im Bereich der Erdoberfläche auftreten
den Magnetfelds wird ein Kompensationsstrom Ikomp in die Kompensationsschleife 1
eingespeist. Dieser Kompensationsstrom Ikomp wird durch eine regelbare Stromquel
le 3 erzeugt, der an ein Netz 4, beispielsweise an ein Niederspannungsnetz, ange
schlossen ist. Eine Regeleinrichtung 5 dient zur präzisen Einstellung der Amplitude
und Phasenlage des Kompensationsstromes Ikomp. Diese Regeleinrichtung 5 emp
fängt Istwerte einer Magnetfeld-Meßeinrichtung 6, welche permanent das Magnet
feld unterhalb der Freileitung - und zwar sowohl in horizontaler als auch vertikaler
Lage - erfaßt.
Amplitude und Phasenlage des Kompensationsstromes Ikomp werden mittels regelba
rer Stromquelle 3/Regeleinrichtung 5 in Abhängigkeit von der zeitlich veränderten
Leistungsbelastung der Freileitung stets derart eingestellt, daß das durch die Ma
gnetfeld-Meßeinrichtung 6 in vertikaler und horizontaler Richtung erfaßte Magnetfeld
minimal wird.
Das durch den Kompensationsstrom Ikomp erzeugte Magnetfeld überlagert das von
den Phasenleitern L1, L2, L3 erzeugte Magnetfeld derart kompensierend, daß das
Magnetfeld zwischen der Erdoberfläche und einer Höhe von 2 bis 3 m sehr stark
reduziert ist. Die erforderliche Phasenlage des Kompensationsstromes Ikomp ist davon
abhängig, welche der möglichen Phasenfolgen konkret vorliegt. Beispielsweise sind
bei einem Drehstromsystem mit übereinander angeordneten Leitern sechs verschie
dene Phasenfolgen einsetzbar, nämlich L1 = R, L2 = S, L3 = T (kurz mit R S T be
zeichnet) oder L1 = R, L2 = T, L3 = S (kurz mit R T S bezeichnet) oder L1 = T, L2 =
R, L3 = S (kurz mit T R S bezeichnet) oder L1 = T, L2 = S, L3 = R (kurz mit T S R
bezeichnet) oder L1 = S, L2 = T, L3 = R (kurz mit S T R bezeichnet) oder L1 = S, L2
= R, L3 = T(kurz mit S R T bezeichnet).
Fig. 2 zeigt zur Darstellung der Phasenlage die prinzipielle erforderliche Lage der
Zeiger der Kompensationsströme Ikomp für maximale Reduktion des Magnetfeldes bei
übereinander angeordneten Phasenleitern und den vorstehend bezeichneten mögli
chen Phasenfolgen. Die Lage der Zeiger der Phasenströme iR, iS, iT ist gekennzeich
net. Wie zu erkennen ist, sind die für eine optimale Magnetfeldreduktion erforderli
chen Phasenlagen der Kompensationsströme Ikomp ungefähr in Gegenphase zur je
weils untersten, d. h. der Erdoberfläche am nähesten liegenden Phase. Diese erfor
derlichen Phasenlagen der Kompensationsströme Ikomp sowie die erforderlichen
Amplituden werden unter Beachtung der Wirk- und Blindwiderstände der Strombahn
und der konkret vorliegenden Anordnung (Geometrie) der Phasenleiter L1, L2, L3
und der Kompensationsschleife 1 sowie der Amplituden der Phasenströme iR, iS, iT
mittels regelbarer Stromquelle 3/Regeleinrichtung 5 eingestellt.
Bei richtiger Phasenlage und Amplitude des in die Kompensationsschleife 1 einge
speisten Kompensationsstromes Ikomp ergibt sich eine sehr starke Reduktion des Ef
fektivwertes der Induktion, so daß Beffmax und x0,2 µT wie gewünscht sehr stark verklei
nert werden. Beispielsweise beträgt die Stromstärke des Kompensationsstromes
ungefähr 40% vom Phasenstrom.
Selbstverständlich ist es auch möglich, die Freileitung in drei, vier oder mehr Ab
schnitte mit mehreren Kompensationsschleifen zu unterteilen. Wichtig ist dabei das
Wissen, in welchen Abschnitten der Freileitung eine extreme Reduktion des Magnet
feldes erforderlich ist und in welchen Abschnitten dies nicht notwendig ist.
Der in der Kompensationsschleife 1 angeordnete Reihenkondensator 2 kompensiert
den induktiven Spannungsabfall in der Kompensationsschleife 1 und bewirkt sowohl
eine gewünschte Phasendrehung des Kompensationsstromes in die erforderliche
Phasenlage als auch eine angepaßte Schleifenimpedanz. Der Reihenkondensator 2
ist jedoch nicht zwingend erforderlich.
Die vorstehenden Betrachtungen beziehen sich beispielhaft auf das Ausführungs
beispiel mit drei vertikal übereinander angeordneten Phasenleitern, da bei dieser
Phasenleiter-Anordnung die größte Magnetfeldreduktion erzielt wird. Die erfinderi
sche Idee läßt sich jedoch auch bei horizontal nebeneinander angeordneten Pha
senleitern realisieren. In Fig. 3 ist die entsprechenden Anordnung skizziert. Die Lage
der Leiter der Kompensationsschleife 1 ist angedeutet. Die Wirkung der erfindungs
gemäß vorgeschlagenen Maßnahmen ist jedoch - wie bereits angedeutet - bei hori
zontal nebeneinander angeordneten Phasenleitern nicht so groß wie bei vertikal
übereinander angeordneten Phasenleitern. Dies ist darin begründet, daß bei vertikal
untereinander angeordneten Phasenleitern das Magnetfeld unterhalb der Freileitung
linear polarisiert ist, was die Kompensation begünstigt.
In Fig. 4 ist beispielhaft die Abhängigkeit der magnetischen Induktion unterhalb ei
ner Freileitung vom Abstand zur Leitungsachse gezeigt, und zwar beispielhaft für
eine Höhe von 2 m über der Erdoberfläche (Magnetfeldprofil mit und ohne Kompen
sation). Beim Punkt x = 0 m verläuft die senkrecht auf der Erdoberfläche stehende
Leitungsachse der Freileitung. Der Effektivwert der Induktion Beff weist ohne Kom
pensation bei x = 0 m sein Maximum Beffmax von ungefähr 10 µT auf und verringert
sich zu beiden Seiten von x = 0 m aus. Bei den Abständen x = +47 m und x = -47 m
zur Leitungsachse erreicht Beff den das Magnetfeld kennzeichnenden Wert 0,2 µT, d. h.
der Wert x0,2 µT beträgt 47 m. Mit Kompensation ist der Wert x0,2 µT vorteilhaft auf
ungefähr 17 m reduziert.
Claims (4)
1. Freileitung zur Elektroenergieübertragung mit mindestens einer zusätzli
chen Kompensationsschleife, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Leiter
(7) dieser Schleife parallel und in der Nähe des erdnächsten Phasenleiters ange
ordnet ist, daß in diese mindestens eine Kompensationsschleife (1) ein Kompensati
onsstrom (Ikomp) eingespeist wird, dessen Phasenlage und Amplitude derart bezüg
lich der Phasenlage und der Amplitude des im Phasenleiter (L1, L2, L3) fließenden
Phasenstromes (iR, iS, iT) eingestellt ist, daß der hierdurch erzeugte Magnetfluß dem
vom Phasenstrom erzeugten Magnetfluß entgegenwirkt, wobei der Kompensati
onsstrom (Ikomp) mittels einer regelbaren Stromquelle (3) für Betrag und Phasenlage
erzeugt wird, welche von einer Regeleinrichtung (5) ansteuerbar ist, die mit einer
Magnetfeld-Meßeinrichtung (6) zur Erfassung des Magnetfeldes unter der Freilei
tung verbunden ist.
2. Freileitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Reihen
kondensator (4) in der Kompensationsschleife (1) angeordnet ist.
3. Freileitung nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
bei einem Drehstromsystem mit drei direkt übereinander angeordneten Phasenlei
tern (L1, L2, L3) ein erster Leiter der Kompensationsschleife (1) über dem oberen
Phasenleiter und ein zweiter Leiter der Kompensationsschleife unter dem unteren
Phasenleiter angeordnet sind.
4. Freileitung nach Anspruch 1 und/oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß
bei einem Drehstromsystem mit drei nebeneinander angeordneten Phasenleitern
(L1, L2, L3) ein erster Leiter der Kompensationsschleife (1) neben dem ersten äuße
ren Phasenleiter und ein zweiter Leiter der Kompensationsschleife neben dem
zweiten äußeren Phasenleiter angeordnet sind.
Priority Applications (6)
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