DE19620746A1 - Farbige Monomere enthaltende chirale cLCPs - Google Patents
Farbige Monomere enthaltende chirale cLCPsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft cholesterische Flüssigkristallpolymere (cLCPs), die farbige
Monomerbausteine enthalten, ein Verfahren zu ihrer Herstellung sowie deren
Verwendung.
Cholesterische Hauptkettenpolymere sind bekannt und können analog nematischer
Hauptkettenpolymere hergestellt werden, indem ein zusätzliches chirales
Comonomer verwendet wird (US-A-4,412,059; EP-A-0 196 785; EP-A-0 608 991;
EP-A-0 391 368) oder indem nematische Hauptkettenpolymere (LCP) mit
zusätzlichen chiralen Comonomeren umgesetzt werden (EP-A-0 283 273).
Cholesterische Hauptkettenpolymere zeichnen sich durch ihre helikale Überstruktur
aus. Diese führt zum einen dazu, daß das Material nicht mehr die bei nematischen
Flüssigkristallpolymeren übliche Anisotropie der mechanischen Eigenschaften
aufweist. Je nach Gehalt an chiralem Monomer zeigt das Material ausgeprägte
Farbeffekte, die auf der selektiven Reflexion an der helikalen Überstruktur beruhen.
Die genaue Reflexionsfarbe hängt hierbei vom Betrachtungswinkel und vor allem
von der Ganghöhe der Helix ab. Für jeden beliebigen Betrachtungswinkel - zum
Beispiel senkrechte Aufsicht auf einen Probekörper - erscheint als Reflexionsfarbe
eine Farbe mit einer Wellenlänge, die der Ganghöhe der helikalen Überstruktur
entspricht. Dies bedeutet, daß das reflektierte Licht eine umso kürzere Wellenlänge
hat, je kleiner die Ganghöhe der Helix ist. Die sich ausbildende Ganghöhe der Helix
hängt im wesentlichen von dem Anteil des chiralen Comonomers, der Art des
Einbaus in das Polymer, des Polymerisationsgrads und der Struktur des chiralen
Comonomers ab.
Außerdem zeigen viele Systeme noch eine Temperaturabhängigkeit der Ganghöhe
in der cholesterischen Phase.
Die Farbe der cholesterischen Flüssigkristalle beruht auf einer selektiven Reflexion.
Sie ist also von grundsätzlich anderer Natur als die Farbgebung von klassischen
Pigmenten, deren Farbe auf Lichtabsorptionen beruht (Absorptionspigmente).
Um bei dünnen Schichten cholesterischer Flüssigkristalle zu ausgeprägten
Farbeffekten zu gelangen, ist in der Regel ein absorbierender, insbesondere
schwarzer Untergrund notwendig, da ansonsten aufgrund eines nicht hinreichend
ausgeprägten Deckvermögens der cholesterischen Flüssigkristalle der nicht
selektive Teil des Lichts am Untergrund reflektiert wird, was den Farbeindruck
schwächt. Es ist ferner bekannt (H. J. Eberle, Liquid Crystals, 1989, Vol. 5, No. 3,
Seite 907-916), daß anstelle eines schwarzen Untergrunds auch anders
eingefärbte Untergründe verwendet werden können und daß es auch möglich ist,
die Pigmente aus Flüssigkristall-Netzwerken mit klassischen Absorptionspigmenten
zu mischen, was zu neuen winkelabhängigen Farbeindrücken führt. So wird in der
vorstehend genannten Schrift beispielsweise eine Mischung eines gelben
cholesterischen Flüssigkristalls mit einem grünen Absorptionspigment beschrieben,
die mit zunehmendem Blickwinkel einen Rotshift ergibt. Bei Verwendung des
gleichen Flüssigkristalls auf einem schwarzen Untergrund wird hingegen ein
Blaushift beobachtet.
Von Nachteil bei diesen Farbgebungsmöglichkeiten ist das Mischen zweier
verschiedener farbgebender Materialen, nämlich des klassischen
Absorptionspigments mit dem cholesterischen Flüssigkristall-Pigment, welches
einen zusätzlichen Dispergierschritt erfordert. Auch das farbige Lackieren des
Untergrundes ist mit Nachteilen behaftet. Zum einen ist dies ein zusätzlicher
Prozeßschritt, der zusätzliche Kosten verursacht, und zum anderen wird der
Farbeffekt nun von der Dicke der darüber aufgebrachten Flüssigkristallschicht
abhängig, da diese das Verhältnis von Absorptionspigment zu Flüssigkristall-
Pigment bestimmt. Außerdem zeigen auf diese Weise erzeugte Lacke nicht die
geforderte einfache Reparaturfähigkeit.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, die im Stand der Technik aufgeführten
Nachteile zu umgehen und ein Material zur Verfügung zu stellen, welches vom
Betrachtungswinkel abhängige Farben aufweist, aber direkt als
Einkomponentenpigment eingesetzt werden kann und eine hohe
Temperaturstabilität und eine hohe Chemikalienresistenz (Unlöslichkeit) aufweist.
Es wurde gefunden, daß sich die im Stand der Technik aufgeführten Nachteile
überraschenderweise durch cholesterische flüssig kristalline Polymere, die
mindestens ein weiteres, farbiges Comonomer enthalten, umgehen lassen und daß
auf einfache Weise neuartige Materialien bereitgestellt werden können.
Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein cholesterisches flüssig kristallines
Polymer (cLCP), welches mindestens ein farbiges Comonomer, das Licht im
sichtbaren Wellenlängenbereich absorbiert, enthält.
Verwendet man bei der Synthese der cholesterischen flüssigkristallinen Polymere
ein zusätzliches Comonomer, welches Licht im sichtbaren Bereich absorbiert
(mindestens ein Absorptionsmaximum zwischen 350 und 750 nm), so erhält man
Polymere, die im nicht orientierten Zustand die Farbe des zusätzlichen
Comonomers aufweisen. Orientiert man eine solche Probe in der cholesterischen
Phase, so kann man die brillante Coloristik der Selektivreflexion beobachten. Diese
unterscheiden sich überraschenderweise von den im Stand der Technik
bekannten cholesterischen Polymeren dadurch, daß die Farbtöne durch die
Absorption zusätzlich moduliert werden. Dies bedeutet, daß ein Polymer welches
beispielsweise ein rotes Comonomer enthält, in der cholesterischen Phase anstelle
einer beispielsweise goldgelben Coloristik eine rotgoldene Coloristik aufweist.
Auch erscheint die Winkelabhängigkeit der cholesterischen Reflexionsfarben durch
die Modulation mit der Absorptionsfarbe in neuer Weise. So zeigt ein
cholesterisches flüssigkristallines Polymer mit der besagten rotgoldenen Coloristik
bei schrägem Anblick eine rotstichig grüne Coloristik.
Die erfindungsgemäßen cLCPs mit farbigen Monomerbausteinen umfassen sowohl
cholesterische flüssigkristalline Hauptkettenpolymere, cholesterische
flüssigkristalline Seitengruppenpolymere als auch kombinierte flüssigkristalline
Hauptketten-/Seitengruppenpolymere.
Cholesterische flüssigkristalline Seitengruppenpolymere sind beispielsweise
Polysiloxane, cyclische Siloxane, Polyacrylate oder Polymethacrylate mit
Mesogenen in den Seitengruppen. Die Mesogene in der Seitengruppe sind
beispielsweise mit Cholesterin substituierte Phenylbenzoate oder Biphenole.
Die Hauptkettenpolymere sind vorzugsweise flüssigkristalline Polyester, Polyamide
oder Polyesteramide, die aromatische und/oder cycloaliphatische
Hydroxycarbonsäuren, aromatische Aminocarbonsäuren; aromatische und/oder
cycloaliphatische Dicarbonsäuren, und aromatische und/oder cycloaliphatische
Diole und/oder Diamine; sowie chirale, bifunktionelle Comonomere enthalten.
Cholesterische flüssigkristalline Hauptkettenpolymere werden im allgemeinen aus
einer chiralen Komponente sowie aus Hydroxycarbonsäuren und/oder einer
Kombination aus Dicarbonsäuren und Diolen hergestellt. In der Regel bestehen die
Polymere im wesentlichen aus aromatischen Bestandteilen. Es ist jedoch auch
möglich, aliphatische und cycloaliphatische Komponenten, wie beispielsweise
Cyclohexandicarbonsäure, einzusetzen.
Die erfindungsgemäßen Polymere enthalten mindestens ein farbiges Comonomer.
Ansonsten können sie prinzipiell alle Strukturen aufweisen, die eine cholesterische
Phase ausbilden.
Bei der Auswahl der farbigen Monomerbausteine ist darauf zu achten, daß sie die
zur Synthese notwendige thermische Stabilität aufweisen. Bei
temperaturempfindlichen, farbigen Monomerbausteinen ist es vorteilhaft, eine
Syntheseroute zu wählen, die hohe Temperaturen vermeidet. So kann
beispielsweise bei der Herstellung eines Polyesters im Falle von
temperaturempfindlichen, farbigen Monomerbausteinen von der
Schmelzkondensation auf die schonendere Kondensation in nichtwäßriger
Suspension oder auf die Kondensation von Säurechloriden mit Hydroxy- oder
Aminoverbindungen in Lösungsmitteln zurückgegriffen werden.
Als farbige Comonomere im Sinne der vorliegenden Erfindung kommen Hydroxy-,
Amino- und/oder Carboxy-Derivate von Anthanthron-, Anthrachinon-, Dioxazin-,
Phthalocyanin-, Chinacridon-, Diketopyrrolopyrrol-, Perylen-, Perinon-, Azomethin-
oder Azopigmenten, Aminostilbencarbonsäuren oder eine Kombination davon in
Betracht.
Bevorzugt im Sinne der vorliegenden Erfindung sind cholesterische
flüssigkristalline Hauptkettenpolymere, bestehend im wesentlichen aus
- a) 0 bis 99,8 Mol% einer oder mehrerer Verbindungen aus der Gruppe der aromatischen Hydroxycarbonsäuren, cycloaliphatischen Hydroxycarbonsäuren und aromatischen Aminocarbonsäuren;
- b) 0 bis 50 Mol% einer oder mehrerer Verbindungen aus der Gruppe der aromatischen Dicarbonsäuren und cycloaliphatischen Dicarbonsäuren;
- c) 0 bis 50 Mol% einer oder mehrerer Verbindungen aus der Gruppe der aromatischen und cycloaliphatischen Diole und Diamine;
- d) 0,1 bis 40 Mol%, vorzugsweise 1 bis 25 Mol%, an chiralen, bifunktionellen Comonomeren; und
- e) 0,1 bis 50 Mol%, vorzugsweise 1 bis 25 Mol%, an bifunktionellen, farbigen Komponenten, die eine Absorption im Wellenlängenbereich des sichtbaren Lichts aufweisen (Chromophore), wobei die Summe 100 Mol% ergibt.
Bei den angegebenen Prozentsätzen ist darauf zu achten, daß die dem Fachmann
bekannte Stöchiometrie der funktionellen Gruppen zur Polykondensation
gewährleistet ist. Zusätzlich können die Polymere noch Komponenten mit nur einer
funktionellen Gruppe oder mit mehr als zwei funktionellen Gruppen, wie
beispielsweise Dihydroxybenzoesäure, Trihydroxybenzole oder Trimellitsäure
enthalten. Auf diese Weise kann Einfluß auf das Molekulargewicht der Polymeren
genommen werden. Die Komponenten mit mehr als zwei funktionellen Gruppen
wirken als Verzweigungsstelle im Polymer und dürfen nur in geringen
Konzentrationen, beispielsweise 0 bis 5 Mol-%, zugegeben werden, wenn eine
Vernetzung des Materials während der Kondensation vermieden werden soll.
Besonders bevorzugt sind cholesterische Hauptgruppenpolymere, die aus
folgenden Bausteinen der einzelnen Monomergruppen aufgebaut sind:
- a) Aromatische Hydroxycarbonsäuren, Aminocarbonsäuren:
Hydroxybenzoesäuren, Hydroxynaphthalincarbonsäuren, Hydroxybiphenylcarbonsäuren, Aminobenzoesäuren, Hydroxyzimtsäuren - b) Aromatische Dicarbonsäuren, aliphatische Dicarbonsäuren:
Terephthalsäure, Isophthalsäure, Biphenyldicarbonsäuren, Naphthalindicarbonsäuren, Cyclohexandicarbonsäuren, Pyridindicarbonsäuren, Diphenyletherdicarbonsäuren, Carboxyzimtsäuren sowie - c) Aromatische Diole, Aminophenole, Diamine:
Hydrochinone, Dihydroxybiphenyle, Tetramethyldihydroxybiphenyle, Naphthalindiole, Dihydroxydiphenylsulfone, Dyihydroxydiphenylether, Dihydroxyterphenyle, Dihydroxydiphenylketone, Phenylendiamine, Diaminoanthrachinone, Dihydroxyanthrachinone sowie - d) Chirale, bifunktionelle Monomere:
Isosorbid, Isomannid, Isoidid, Camphersäure, (D)- oder (L)-Methylpiperazin, (D)- oder (L)-3-Methyladipinsäure, Butan-2,3-diol sowie wobei R und R′ jeweils unabhängig voneinander H, C₁-C₆-Alkyl oder Phenyl, vorzugsweise H oder CH₃, sind. - e) farbige, bifunktionelle Comonomere wie beispielsweise
wobei R³ für C₆-C₁₈-Arylen, bevorzugt Phenylen, steht;
R¹ für H, Halogen, bevorzugt F, Cl, Br, Methoxy, CN, NO₂, C₆-C₁₂-Aryl oder C₁-C₄-Alkyl steht und
R² für eine Sulfonsäuregruppe oder deren Derivate, vorzugsweise Sulfonamid oder Sulfonsäuresalze, steht.
Bei der Verwendung von Sulfonsäuregruppen als funktionelle Gruppe zur
Kondensation kann es vorteilhaft sein, diese in einer aktivierten Form einzusetzen,
z. B. als Sulfochlorid oder als Sulfonsäureester.
Anstelle der aufgeführten Substanzen können auch andere Strukturisomere oder
Derivate von diesen eingesetzt werden. So ist es beispielsweise möglich, anstelle
von
auch ein Derivat der Formel
einzusetzen, wobei R⁴ für verzweigtes oder unverzweigtes C₁-C₂₀-Alkylen,
C₆-C₁₀-Arylen oder C₇-C₂₀-Aralkylen und Z für -COOH, -OH oder -NH₂ steht.
Die beschriebenen Polymerbausteine können noch weitere Substituenten, wie
beispielsweise Methyl, Methoxy, Cyano oder Halogen, enthalten.
Ganz besonders bevorzugt im Sinne der vorliegenden Erfindung sind Polymere,
enthaltend ein oder mehrere Monomere aus der Gruppe p-Hydroxybenzoesäure,
2-Hydroxy-6-naphthoesäure, Terephthalsäure, Isophthalsäure,
2,6-Naphthalindicarbonsäure, Hydrochinon, Resorcin und 4,4-′Dihydroxybiphenyl;
Camphersäure, Isosorbid, Isomannid als chirale Komponente; sowie als farbige
Komponente eine oder mehrere der Verbindungen N,N′-Bis-(3-aminophenyl)-
3,4,9,10-perylentetracarbonsäurediimid, N,N′-Bis-(4-hydroxyphenyl)-3,4,9,10-
perylentetracarbonsäurediimid, N,N′-Bis-(4-carboxyphenyl)-3,4,9,10-
perylentetracarbonsäurediimid und insbesondere Perylen-3,4,9,10-
tetracarbonsäure-3,4,9,10-dianhydrid.
Gegenstand der Erfindung ist auch ein Verfahren zur Herstellung von
cholesterischen flüssigkristallinen Polymeren, dadurch gekennzeichnet, daß die
dem besagten Polymer zugrundeliegenden monomeren Verbindungen als solche
oder in Form eines reaktiven Derivats in der Schmelze, in Lösung oder in
emulgierter oder disperser Phase kondensiert werden.
Die erfindungsgemäß eingesetzten Monomere können entweder direkt eingesetzt
werden, oder es können auch zweckmäßige Vorstufen verwendet werden, die sich
unter den nachfolgenden Reaktionsbedingungen zu den gewünschten Monomeren
umsetzen. So kann beispielsweise statt N-(4-Hydroxyphenyl)trimellitimid
Aminophenol und Trimellitsäureanhydrid eingesetzt werden.
Die Polykondensation kann nach allen üblichen Methoden durchgeführt werden.
Beispielsweise eignet sich die Schmelzkondensation mit Acetanhydrid, die
beispielsweise in EP-A-0 391 368 beschrieben ist. Die Kondensation mit
Acetanhydrid ist auch in Lösung oder in disperser oder emulgierter Phase möglich.
Bevorzugt erfolgt die Verknüpfung der Monomere über Esterbindungen (Polyester),
Amidbindungen (Polyesteramid/Polyamid) und/oder über Imidbindungen
(Polyesterimid/Polyimid), jedoch kann die Verknüpfung auch über andere bekannte
Verknüpfungsarten erfolgen.
Bei der Auswahl der Monomerbausteine ist darauf zu achten, daß die dem
Fachmann bekannte Stöchiometrie der funktionellen Gruppen gewährleistet ist, d. h.
daß funktionelle Gruppen, die miteinander in der Polykondensationsreaktion
reagieren, in entsprechenden molaren Verhältnissen eingesetzt werden.
Beispielsweise bei Verwendung von Dicarbonsäuren und Diolen muß eine der
Anzahl an Carboxylgruppen entsprechende Anzahl an Hydroxylgruppen vorhanden
sein. Es können jedoch auch gezielte Überschüsse an funktionellen Gruppen,
beispielsweise mehr Carboxygruppen als Hydroxygruppen, eingesetzt werden, um
so beispielsweise das erzielbare Molekulargewicht zu steuern.
Anstelle der Carbonsäuren können auch Carbonsäurederivate, wie beispielsweise
Säurechloride oder Carbonsäureester, eingesetzt werden. Anstelle der
Hydroxykomponenten können auch entsprechende Hydoxyderivate, wie
beispielsweise die acetylierten Hydroxyverbindungen, eingesetzt werden.
Die Komponenten können entweder direkt als niedermolekulare Monomere
eingesetzt werden, oder es können auch niedermolekulare oder polymere
Komponenten mit einem Polymer, welches schon einen Teil der Komponenten
enthält, umgesetzt werden. So kann beispielsweise ein cLCP, welches noch keine
farbigen Komponenten enthält, mit entsprechenden farbigen Komponenten in der
Schmelze, in Lösung oder in disperser oder emulgierter Phase gemischt und zur
Reaktion gebracht werden, so daß beispielsweise über eine Umesterung die farbige
Komponente in das Polymer eingebaut wird.
Für die Synthese der erfindungsgemäßen Polymere können die farbigen
Comonomere entweder direkt eingesetzt werden, oder es können Vorstufen von
diesen eingesetzt werden, die im Laufe der Kondensation zu den im sichtbaren
Wellenlängenbereich absorbierenden Komponenten umgesetzt werden. So können
beispielsweise das selbst nicht farbige Naphthalintetracarbonsäuredianhydrid und
Aminophenol eingesetzt werden, die dann im Laufe der Reaktion über eine
Imidbindung eine farbige Komponente bilden.
Die erfindungsgemäßen Polymere können auch vernetzbare Gruppen enthalten, so
daß es möglich ist, ein orientiertes Flüssigkristallpolymer durch beispielsweise eine
Photovernetzung zu fixieren. Vernetzte cLCPs können außerdem erhalten werden,
indem man niedermolekulare Precurser mit mindestens drei funktionellen Gruppen
oder mit mindestens zwei polymerisierbaren Doppelbindungen direkt vernetzt.
In einer bevorzugten Ausführungsform weisen die cLCPs eine sehr geringe
Löslichkeit auf, so daß ihre Molekulargewichte nicht mit kommerziell üblichen
Methoden (GPC, Lichtstreuung) bestimmt werden können. Als Maß für das
Molekulargewicht kann die intrinsische Viskosität der Polymere in einer Lösung aus
Pentafluorphenol/Hexafluorisopropanol herangezogen werden. Geeignet sind
Polymere mit einer intrinsischen Viskosität zwischen 0,1 dl/g und 10 dl/g.
Die erfindungsgemäßen Polymere können direkt eingesetzt werden. Es ist
jedoch auch möglich, Blends aus den erfindungsgemäßen, Polymeren
herzustellen. Die Blends können entweder aus verschiedenen erfindungsgemäßen
Polymeren bestehen, es ist jedoch auch möglich, die erfindungsgemäßen Polymere
mit cholesterischen oder nematischen Polymeren zu mischen.
Die erfindungsgemäßen Polymere können als Werkstoff weiterverarbeitet werden.
Ein Werkstoff ist ein geformtes Gebilde wie beispielsweise Spritzgußartikel,
extrudierte Profile oder Rohre, Bändchen, Folien oder Fasern.
Insbesondere eignen sich die erfindungsgemäßen Polymere als Basismaterial zur
Herstellung von Effektbeschichtungen aller Art, wie z. B.
Pulvereffektbeschichtungen, sowie zur Herstellung von insbesondere
plättchenförmigen Effektpigmenten, die sich durch einen vom farbigen Comonomer
und vom Blickwinkel abhängigen Farbeffekt und ein erhöhtes Deckungsvermögen
auszeichnen.
Fallen die erfindungsgemäßen Polymere nicht bereits bei der Synthese als
feinteiliges Pulver an, so werden sie nach der Synthese für eine Anwendung als
Effektpigment oder für Beschichtungen in ein feinteiliges Pulver überführt. Wird die
Synthese als Schmelzkondensation durchgeführt, so bietet sich nach der Synthese
als erster Zerkleinerungsschritt eine Strang- oder Bandextrusion an. Die dabei
erhaltenen Stränge oder Bänder lassen sich in bekannter Weise mit Schnitzlern
oder Granulatoren in Chips oder Stranggranulate überführen. Die Polymere lassen
sich jedoch auch auf anderen Wegen isolieren und anschließend durch Schneid-
und Sägeprozesse grob zerkleinern. Zur weiteren Zerkleinerung bieten sich
Mahlaggregate aller Arten und Ausführungsformen an. Dabei kann die erforderliche
Endfeinheit in einem Verfahrensschritt oder auch in mehreren Teilschritten in
gleichen oder verschiedenen Mühlentypen erreicht werden. Wird durch den
ausgeführten Mahlprozeß nicht direkt die gewünschte Mindestfeinheit und
Korngrößenverteilung erzielt, so ist es angebracht, das Mahlgut während des
Mahlprozesses oder nach dem Mahlprozeß Sieb- oder Klassifizierprozessen zu
unterwerfen, um die gewünschte Mindestfeinheit zu garantieren und eine
gewünschte optimale Korngrößenfraktion zu erhalten. Als Mahlaggregate sind
beispielsweise Schwing-, Scheibenschwing-, Scheiben-, Planeten-, Fliehkraft-,
Mörser-, Kugel-, Schlagkreuz-, Schlagrotor-, Schneid-, Hammer-, Messer-,
Rotor-Stator-, Prallteller-, Kugel- und insbesondere Ultra-Zentrifugal-, Universal-,
Stift- und Luftstrahlmühlen geeignet. In speziellen Fällen kann auch eine
Naßmahlung in Kugel-, Sand-, Schwing- oder Perlmühlen durchgeführt werden.
Eine Mahlung der erfindungsgemäßen Polymere kann unterbleiben, wenn sie durch
Polymerisation in einer emulgierten oder dispergierten Phase hergestellt werden,
wobei in der Regel ein feinteiliges Pulver erhalten wird.
Pulvereffektbeschichtungen lassen sich nach folgenden bevorzugten Methoden
applizieren:
Das feinteilige Polymerpulver wird beim Versprühprozeß elektrostatisch aufgeladen. Dies geschieht beim Corona-Verfahren durch Vorbeiführen des Pulvers an einer geladenen Corona. Dabei wird das Pulver selbst aufgeladen. Beim triboelektrischen bzw. elektrokinetischen Verfahren wird vom Prinzip der Reibungselektrizität Gebrauch gemacht. Das Pulver erhält im Sprühgerät eine elektrostatische Aufladung, die der Ladung des Reibungspartners, im allgemeinen ein Schlauch oder ein Sprührohr (beispielsweise aus Polytetrafluorethylen), entgegengesetzt ist. Die elektrostatische Aufladung führt zu einem hohen Abscheidegrad des Pulvers auf dem zu beschichtenden Gegenstand. Nach dem Auftragprozeß auf das Objekt wird die Pulverschicht auf Temperaturen oberhalb des Erweichungspunktes des Pulvers erhitzt, bei welchen die Polymere einen homogenen Film bilden und die helikalen Überstrukturen ausbilden. Die Temperatur, bei welcher die Ausbildung der helikalen Struktur beginnt, wird im folgenden als Chiralisierungstemperatur bezeichnet.
Das feinteilige Polymerpulver wird beim Versprühprozeß elektrostatisch aufgeladen. Dies geschieht beim Corona-Verfahren durch Vorbeiführen des Pulvers an einer geladenen Corona. Dabei wird das Pulver selbst aufgeladen. Beim triboelektrischen bzw. elektrokinetischen Verfahren wird vom Prinzip der Reibungselektrizität Gebrauch gemacht. Das Pulver erhält im Sprühgerät eine elektrostatische Aufladung, die der Ladung des Reibungspartners, im allgemeinen ein Schlauch oder ein Sprührohr (beispielsweise aus Polytetrafluorethylen), entgegengesetzt ist. Die elektrostatische Aufladung führt zu einem hohen Abscheidegrad des Pulvers auf dem zu beschichtenden Gegenstand. Nach dem Auftragprozeß auf das Objekt wird die Pulverschicht auf Temperaturen oberhalb des Erweichungspunktes des Pulvers erhitzt, bei welchen die Polymere einen homogenen Film bilden und die helikalen Überstrukturen ausbilden. Die Temperatur, bei welcher die Ausbildung der helikalen Struktur beginnt, wird im folgenden als Chiralisierungstemperatur bezeichnet.
Die speziellen optischen Eigenschaften einer Pulvereffektbeschichtung werden erst
beobachtet, wenn die Moleküle oberhalb der Chiralisierungstemperatur des
Polymeren die helikale Struktur ausbilden. Der Übergang in die cholesterische
Phase erfolgt in vielen Fällen bereits bei der Synthese der Polymeren. Die
Wellenlänge der Selektivreflexion der erfindungsgemäß eingesetzten cLCPs wird
durch die Ganghöhe der helikalen Struktur bestimmt. Die Ganghöhe ist abhängig
von der Struktur des Polymeren, der Schmelzviskosität, der Gegenwart von
Lösemitteln und insbesondere von der Verdrillungskraft des chiralen Monomers
("helical twisting power"). Sie ist außerdem eine Funktion der Temperatur.
Entsprechend läßt sich die Ganghöhe der Helix auch über die Temperatur
einstellen. Durch schnelles Abkühlen der beschichteten Substrate läßt sich die
Ganghöhe der Helix und somit die Selektivreflexion dauerhaft eingefrieren. Beim
langsamen Abkühlen muß mit coloristischen Veränderungen gerechnet werden. Im
allgemeinen werden auch auf diese Weise gefärbte Substrate erhalten. Es ist
jedoch schwierig, die Endcoloristik vorherzubestimmen. Wird das abgekühlte
Substrat erneut erhitzt, so lassen sich neue oder auch wieder die gleichen
Ganghöhen der Helix und somit die Wellenlänge der Selektivreflexion einstellen.
Durch diesen Vorgang kann die Coloristik des beschichteten Substrats auf einfache
Weise variiert und korrigiert werden. Für die Anwendung in der Praxis ist es
wichtig, daß der Schmelzpunkt und die Chiralisierungstemperatur des Polymeren
oberhalb der Gebrauchstemperatur des beschichteten Substrats liegen.
Begünstigt werden kann die Ausbildung der helikalen Struktur neben der
Temperatur und der Einwirkung von Scherkräften durch Untergründe mit
polymeren Schichten, wie beispielsweise Polyvinylalkohol, Cellulosederivate und
Polyimide. Der Orientierungsprozeß der Polymermoleküle kann je nach Struktur
der Polymeren auch durch elektrische und magnetische Felder positiv beeinflußt
werden.
Eine weitere, bevorzugte Möglichkeit zur Beschichtung von Objekten mit
pulverförmigen Stoffen ist das Flammspritzverfahren. Bei diesem Verfahren wird
das Pulver mit einem Trägergas (z. B. in einem Wirbelbett) fluidisiert und der
zentralen Düse einer Flammspritzpistole zugeführt. Gleichzeitig wird in der
Flammspritzpistole ein Brenngas/Sauerstoffgemisch erzeugt, welches in vielen
kleinen um das Zentrum herum ringförmig angeordneten Flämmchen verbrannt
wird. Dabei schmelzen die pulverförmigen Teilchen auf und werden anschließend
auf dem zu beschichtenden Objekt als Tröpfchen abgeschieden, die im Verlauf des
Spritzprozesses zu einem Film zusammenfließen. Dieses Verfahren bietet den
besonderen Vorteil, daß der Schmelzvorgang in den Versprühprozeß integriert ist,
so daß in einem Arbeitsschritt der Auftrag der Beschichtung auf den Gegenstand
und die Filmbildung erfolgen kann.
Eine weitere bevorzugte Ausführungsform zur Pulverbeschichtung ist das
Wirbelsinterverfahren. Hierzu wird in einem geeigneten Behälter mit Hilfe eines
Trägergases und dem erfindungsgemäßen Polymerpulver eine Wirbelschicht
erzeugt. Das zu beschichtende Objekt wird in einer separaten Wärmekammer auf
die für die Beschichtung notwendige Temperatur erhitzt, und nach Erreichen dieser
Temperatur wird es für eine bestimmte Zeit in die Wirbelschicht eingetaucht. Dabei
bleiben pulverförmige Teilchen an der Objektoberfläche haften, schmelzen auf,
fließen zu einem Film zusammen und bilden die helikale Struktur aus. In manchen
Fällen ist es vorteilhaft, das beschichtete Objekt einer weiteren
Temperaturbehandlung zu unterziehen, um die Filmbildung und die Orientierung der
Polymermoleküle zu verbessern. In anderen Fällen läßt man das Objekt an der Luft
abkühlen oder schreckt es mit Wasser ab. Auch dieses Verfahren bietet den
besonderen Vorteil, daß der Schmelzvorgang in den Beschichtungsprozeß
integriert ist, so daß in einem Arbeitsschritt der Auftrag der Beschichtung auf den
Gegenstand, die Orientierung der Polymermoleküle und die Filmbildung erfolgen
kann.
Bei allen beschriebenen Pulverbeschichtungsverfahren und insbesondere beim
Wirbelsinter- und Flammspritzverfahren ist die Teilchenform und damit die
Rieselfähigkeit des Pulvers sowie die Korngrößenverteilung des Pulvers von großer
Bedeutung. Bevorzugt sind Teilchen, die der Kugelform möglichst nahe kommen
und die eine enge Korngrößenverteilung aufweisen. Kugelförmige Teilchen werden
auf einfache Weise bei Prozessen erhalten, bei welchen die Polymerisation in einer
emulgierten oder dispergierten Phase durchgeführt wird. Bei den Mahlprozessen
werden je nach eingesetztem Mühlentyp engere oder breitere
Korngrößenverteilungen erhalten. In einigen Fällen ist es vorteilhaft, einen Sieb-,
Klassifizier- oder Sichtungsprozeß an die Mahlung anzuschließen, um eine
möglichst enge Korngrößenverteilung zu erreichen. In anderen Fällen ist es
vorteilhaft, zuerst ein sehr feinteiliges Pulver herzustellen, welches hinterher gezielt
zu der gewünschten Teilchengröße agglomeriert werden kann.
Die gewünschte Kornfeinheit ist ausschlaggebend für die Schichtdicke der
Pulvereffektbeschichtung, die Art des zu beschichtenden Objekts und das
angewandte Applikationsverfahren. Werden auf dem zu beschichtenden Objekt
dünne Lackschichten gewünscht, so ist eine mittlere Teilchengröße des Pulvers
zwischen 1 und 100 µm, vorzugsweise zwischen 15 und 80 µm, anzustreben.
Werden dicke Schichten auf dem Objekt gewünscht, wie sie normalerweise beim
Wirbelsintern und Flammspritzen appliziert werden, so ist eine mittlere
Teilchengröße zwischen 80 und 300 µm, vorzugsweise 100 bis 250 µm,
vorteilhaft. Beim Wirbelsintern und Flammspritzen ist auf die Einhaltung der
Korngrößengrenzen besonders zu achten. Zu kleine Teilchen werden durch die
hohen Flammtemperaturen zu stark erhitzt und verkohlen oder werden durch den
Gasstrom weggeblasen. Zu grobe Teilchen werden dagegen nicht vollständig
aufgeschmolzen und können sich bei der anschließenden Filmbildung nicht optimal
orientieren. In Ausnahmefällen kann es jedoch auch vorteilhaft sein, eine außerhalb
dieses Bereichs liegende Korngrößenverteilung zu verwenden.
Pulvereffektbeschichtungen können auf die unterschiedlichsten Substrate
aufgebracht werden. Dies können beispielsweise Gegenstände aus natürlichen und
synthetischen Materialien wie beispielsweise Holz, Kunststoffe, Metall oder Glas
sein. Wird die Effektbeschichtung ohne eine Vorbeschichtung aufgebracht, so
empfiehlt sich ein Auftrag in einer Schichtdicke, die den Untergrund abdeckt. Es
können selbstverständlich auch mehrere Schichten aufgetragen oder
semitransparente Beschichtungen hergestellt werden. Besonders bevorzugt ist die
Beschichtung der Karosserie oder von Karosserieteilen von Kraftfahrzeugen.
In bevorzugten Fällen wird die Pulvereffektbeschichtung auf Metall- oder
Kunststoffuntergründe aufgebracht. Diese sind meistens vorbeschichtet. Das heißt,
Kunststoffsubstrate können mit einer Kunststoffgrundierung versehen sein, und
metallische Substrate besitzen im allgemeinen eine elektrophoretisch aufgebrachte
Grundierung und gegebenenfalls eine oder mehrere weitere Lackschichten wie
beispielsweise eine Füllerschicht.
Besonders bevorzugt sind dunkle Untergründe. Unter Untergrund ist in diesem
Zusammenhang nicht nur ein an seiner Oberfläche mit einer dunklen Lackschicht
versehenes Substrat zu verstehen, sondern auch ein in sich dunkel gefärbtes
Substrat, beispielsweise ein Kunststoffsubstrat oder ein mit einer dunklen
Oxidschicht überzogenes Metallsubstrat. Beispiele für dunkle Lackschichten sind
elektrophoretisch oder durch Spritz- oder Pulverlackierung aufgebrachte
Grundierungen, Kunststoffgrundierungen, Füller- und Steinschlagschutzschichten
oder auch unifarbene Basis- und Decklackschichten. Beispiele für dunkle
Untergründe sind dunkelrot, dunkelblau, dunkelgrün, dunkelbraun, dunkelgrau und
insbesondere schwarz. Pulverbeschichtungen können auch auf hellen
Untergründen oder in deckenden Schichten appliziert werden. Dabei kommt jedoch
der vom Betrachtungswinkel abhängige Farbeindruck nur abgeschwächt zum
Ausdruck.
Pulvereffektbeschichtungen können nach üblichen Methoden mit einem Klarlack
überzogen werden. Als Klarlack sind grundsätzlich alle bekannten Klarlacke oder
transparent pigmentierten Überzugsmittel geeignet. Hierbei können sowohl
lösungsmittelhaltige Einkomponenten- oder Zweikomponenten-Lacke sowie
vorzugsweise wasserverdünnbare Klarlacke und insbesondere Pulverlacke
eingesetzt werden. In manchen Fällen kann es zweckmäßig sein, die
Klarlackschicht etwas dicker zu wählen oder 2 Klarlackschichten aus gleichen oder
verschiedenen Flüssigklarlacken oder Pulverklarlacken aufzutragen. Der Klarlack
enthält bekannterweise weitere Hilfsstoffe, die die Oberflächeneigenschaften der
beschichteten Objekte verbessern. Zu erwähnen sind beispielsweise
UV-Stabilisatoren und Lichtschutzmittel, die die darunterliegenden Schichten vor
Abbaureaktionen schützen.
Eine weitere Möglichkeit, die cholesterischen flüssigkristallinen Polymere in
Effektbeschichtungen zu überführen, ist die Lösungsbeschichtung. Hierbei wird das
Polymer in einem Lösemittel gelöst und aus der Lösung ein Film auf das zu
beschichtende Substrat gebracht. Dies kann beispielsweise durch Spritzen, Rakeln,
Gießen, Tauchen oder mit einem Pinsel geschehen. Nach dem Abdampfen des
Lösemittels bildet das Polymer eine brillante Effektbeschichtung.
Eine weitere Möglichkeit, die cholesterischen flüssigkristallinen Polymere in
Effektbeschichtungen zu überführen, ist die Schmelzbeschichtung. Hierbei wird das
Polymer in der Schmelze auf das Substrat aufgezogen oder auf dem Substrat
aufgeschmolzen und zu einer dünnen Schicht verarbeitet. Zum Aufbringen des
Polymers eignet sich beispielsweise ein beheizbarer Rakel. Der Auftrag kann aber
auch mit einfacheren Mitteln, wie beispielsweise einem Spachtel, erfolgen.
Die erfindungsgemäßen Beschichtungen zeichnen sich durch einfache
Applikationsverfahren und durch interessante, vom Betrachtungswinkel abhängige
coloristische Effekte aus, die durch Absorptionspigmente allein und/oder cLCP-
Effektbeschichtungen nicht zu erzielen sind.
In den nachfolgenden Beispielen bedeuten Teile Gewichtsteile.
9406 Teile 2-Hydroxy-6-naphthoesäure, 13812 Teile 4-Hydroxy-benzoesäure,
2658 Teile Terephthalsäure, 2923 Teile 1,4 : 3,6-Dianhydro-D-sorbit (Isosorbid),
1371 Teile p-Aminobenzoesäure und 1569 Teile Perylen-3,4,9,10-
tetracarbonsäure-3,4,9,10-dianhydrid werden mit 21094 Teilen Essigsäureanhydrid
versetzt und mit einem leichten Stickstoffstrom durchspült. Die Mischung wird
innerhalb von 15 Minuten auf 140°C erhitzt und diese Temperatur dann für
30 Minuten gehalten. Danach wird die Temperatur innerhalb von 195 Minuten auf
335°C erhöht. Ab ca. 200°C beginnt Essigsäure abzudestillieren. Nach dem
Erreichen von 335 °C wird die Mischung für 30 Minuten bei dieser Temperatur
weitergerührt. Danach wird die Stickstoffspülung abgebrochen und Vakuum
angelegt. Die Mischung wird für weitere 30 Minuten unter Vakuum (ca. 5 mbar)
gerührt. Danach wird mit Stickstoff belüftet und das Polymer abgekühlt und
isoliert.
Das Polymer hat eine sehr brillante rötlich silbrige bis rötlich grüne Farbe, die bei
schrägem Anblick rötlich violett erscheint.
27277 Teile 2-Hydroxy-6-naphthoesäure, 34530 Teile 4-Hydroxy-benzoesäure,
4984 Teile Terephthalsäure, 5846 Teile 1,4 : 3,6-Dianhydro-D-sorbit (Isosorbid),
3486 Teile p-Aminobenzoesäure und 3923 Teile Perylen-3,4,9,10-
tetracarbonsäure-3,4,9,10-dianhydrid werden mit 52680 Teilen Essigsäureanhydrid
versetzt und mit einem leichten Stickstoffstrom durchspült. Die Mischung wird
innerhalb von 15 Minuten auf 140°C erhitzt und diese Temperatur dann für
30 Minuten gehalten. Danach wird die Temperatur innerhalb von 195 Minuten auf
335°C erhöht. Ab ca. 200°C beginnt Essigsäure abzudestillieren. Nach dem
Erreichen von 335 °C wird die Mischung für 30 Minuten bei dieser Temperatur
weitergerührt. Danach wird die Stickstoffspülung abgebrochen und Vakuum
angelegt. Die Mischung wird für weitere 30 Minuten unter Vakuum (ca. 5 mbar)
gerührt. Danach wird mit Stickstoff belüftet und das Polymer abgekühlt und
isoliert.
Das Polymer hat eine sehr brillante rotgoldene Farbe, die bei schrägem Anblick in
ein rotstichiges grün übergeht.
3762 Teile 2-Hydroxy-6-naphthoesäure, 6287 Teile 4-Hydroxy-benzoesäure,
1661 Teile Terephthalsäure, 1315 Teile 1,4 : 3,6-Dianhydro-D-sorbit (Isosorbid) und
572 Teile N,N′-Bis-(3-aminophenyl)-3,4,9,10-perylentetracarbonsäurediimid werden
mit 10460 Teilen Essigsäureanhydrid versetzt und mit einem leichten
Stickstoffstrom durchspült. Die Mischung wird innerhalb von 15 Minuten auf
140°C erhitzt und diese Temperatur dann für 30 Minuten gehalten. Danach wird
die Temperatur innerhalb von 195 Minuten auf 335°C erhöht. Ab ca. 200 °C
beginnt Essigsäure abzudestillieren. Nach dem Erreichen von 335°C wird die
Mischung für 30 Minuten bei dieser Temperatur weitergerührt. Danach wird die
Stickstoffspülung abgebrochen und Vakuum angelegt. Die Mischung wird für
weitere 30 Minuten unter Vakuum (ca. 5 mbar) gerührt. Danach wird mit
Stickstoff belüftet und das Polymer abgekühlt und isoliert.
Das Polymer hat eine brillante rötlich türkise Farbe, die bei schrägem Anblick
rötlich violett erscheint.
3386 Teile 2-Hydroxy-6-naphthoesäure, 6630 Teile 4-Hydroxy-benzoesäure, 3404
Teile (1R, 3S)-(+)-Camphersäure und 3165 Teile 4,4′-Dihydroxybiphenyl werden in
einem Reaktor mit 10460 Teilen Essigsäureanhydrid versetzt und mit einem
leichten Stickstoffstrom durchspült. Die Mischung wird unter Rühren innerhalb von
15 Minuten auf 140°C erhitzt und diese Temperatur für 30 Minuten gehalten.
Anschließend wird die Temperatur innerhalb von 165 Minuten auf 335°C erhöht
und die Schmelze 30 Minuten bei dieser Temperatur weiter gerührt. Ab ca. 220°C
beginnt Essigsäure abzudestillieren. Danach wird die Stickstoffspülung
abgebrochen und Vakuum angelegt. Die Schmelze wird für weitere 30 Minuten
unter Vakuum (ca. 5 mbar) gerührt. Danach wird auf 270°C abgekühlt, mit
Stickstoff belüftet und in die Polymerschmelze 150 Teile 5-Chlor-2-(2-hydroxy-1-
naphthylazo)-4-methyl-benzolsulfonsäure eingetragen und eine weitere Stunde
unter Vakuum bei dieser Temperatur kondensiert. Anschließend wird mit Stickstoff
belüftet, abgekühlt und das Polymer isoliert.
Das Polymer zeigt unter senkrechtem Betrachtungswinkel eine rote bis kupferne
Farbe. Bei schrägem Betrachtungswinkel schlägt sie nach gold um.
5640 Teile 2-Hydroxy-6-naphthoesäure, 6906 Teile 4-Hydroxy-benzoesäure,
1661 Teile Terephthalsäure, 186 Teile 4,4′-Dihydroxybiphenyl, 1023 Teile
1,4 : 3,6-Dianhydro-D-sorbit (Isosorbid) und 1303 Teile C.I. Pigment Orange 34
(C.I. No. 21115) werden in einem Reaktor mit 10460 Teilen Essigsäureanhydrid
versetzt und mit einem leichten Stickstoffstrom durchspült. Die Mischung wird
unter Rühren innerhalb von 15 Minuten auf 140°C erhitzt und diese Temperatur
für 30 Minuten gehalten. Anschließend wird die Temperatur innerhalb von 165
Minuten auf 335°C erhöht und die Schmelze 30 Minuten bei dieser Temperatur
weiter gerührt. Ab ca. 220°C beginnt Essigsäure abzudestillieren. Danach wird die
Stickstoffspülung abgebrochen und Vakuum angelegt. Die Schmelze wird für
weitere 30 Minuten unter Vakuum (ca. 5 mbar) gerührt. Anschließend wird mit
Stickstoff belüftet, abgekühlt und das Polymer isoliert.
Das Polymer zeigt unter senkrechtem Betrachtungswinkel eine bräunlich Farbe. Bei
schrägem Betrachtungswinkel schlägt sie nach rotgold um.
5640 Teile 2-Hydroxy-6-naphthoesäure, 6906 Teile 4-Hydroxy-benzoesäure,
1661 Teile Terephthalsäure, 745 Teile 4,4′-Dihydroxybiphenyl, 877 Teile
1,4 : 3,6-Dianhydro-D-sorbit (Isosorbid) und 130 Teile C.I. Pigment Orange 34
(C.I. No. 21115) werden in einem Reaktor mit 10460 Teilen Essigsäureanhydrid
versetzt und mit einem leichten Stickstoffstrom durchspült. Die Mischung wird
unter Rühren innerhalb von 15 Minuten auf 140°C erhitzt und diese Temperatur
für 30 Minuten gehalten. Anschließend wird die Temperatur innerhalb von 165
Minuten auf 310°C erhöht und die Schmelze 30 Minuten bei dieser Temperatur
weiter gerührt. Ab ca. 220°C beginnt Essigsäure abzudestillieren. Danach wird die
Stickstoffspülung abgebrochen und Vakuum angelegt. Die Schmelze wird für
weitere 30 Minuten unter Vakuum (ca. 5 mbar) gerührt. Anschließend wird mit
Stickstoff belüftet, abgekühlt und das Polymer isoliert.
Das Polymer zeigt unter senkrechtem Betrachtungswinkel eine bräunlich Farbe. Bei schrägem Betrachtungswinkel schlägt sie nach rotgold um.
Das Polymer zeigt unter senkrechtem Betrachtungswinkel eine bräunlich Farbe. Bei schrägem Betrachtungswinkel schlägt sie nach rotgold um.
Das in Beispiel 1 hergestellte Polymer wird auf einer Schneidmühle vorzerkleinert
und mit einer Universalmühle mit Messereinsatz auf eine Korngröße < 1 mm
gemahlen. Die Endmahlung erfolgt bei mittlerem Durchsatz auf einer
Hochleistungsultrazentrifugalmühle mit einer 0,2 mm-Siebabtrennung. Dabei wird
ein Pulver mit einer Korngröße < 200 µm erhalten.
Herstellung einer Pulverbeschichtung mit einer triboelektrischen Spritzpistole:
Das in Beispiel B1 hergestellte Pulver wird in den Pulverbehälter des Sprühgeräts ®Tribostar der Firma Intec, Dortmund, eingefüllt. Das Sprühgerät ist mit einem Normsprührohr und einer Sterninnenstange ausgerüstet. Mit diesem Sprühgerät wird in einer Sprühkabine bei hohem Pulverdurchsatz und einem Sprühdruck von 3 bar ein mit einem schwarzen Pulverlack grundiertes Aluminiumblech durch kreuzweisen Auftrag beschichtet. Zur Filmbildung wird das beschichtete Blech 5 Minuten auf 275°C erhitzt und das Blech anschließend in Wasser getaucht. Es wird ein homogener Film mit einer Schichtdicke von ca. 20 µm erhalten, welcher unter senkrechtem Betrachtungswinkel eine rötlichblaue Farbe und unter schrägem Betrachtungswinkel eine brillante, rotviolette Farbe zeigt.
Das in Beispiel B1 hergestellte Pulver wird in den Pulverbehälter des Sprühgeräts ®Tribostar der Firma Intec, Dortmund, eingefüllt. Das Sprühgerät ist mit einem Normsprührohr und einer Sterninnenstange ausgerüstet. Mit diesem Sprühgerät wird in einer Sprühkabine bei hohem Pulverdurchsatz und einem Sprühdruck von 3 bar ein mit einem schwarzen Pulverlack grundiertes Aluminiumblech durch kreuzweisen Auftrag beschichtet. Zur Filmbildung wird das beschichtete Blech 5 Minuten auf 275°C erhitzt und das Blech anschließend in Wasser getaucht. Es wird ein homogener Film mit einer Schichtdicke von ca. 20 µm erhalten, welcher unter senkrechtem Betrachtungswinkel eine rötlichblaue Farbe und unter schrägem Betrachtungswinkel eine brillante, rotviolette Farbe zeigt.
Das in Beispiel 2 hergestellte Polymer wird auf einer Schneidmühle vorzerkleinert
und mit einer Universalmühle mit Messereinsatz auf eine Korngröße < 1 mm
gemahlen. Die Endmahlung erfolgt bei mittlerem Durchsatz auf einer
Hochleistungsultrazentrifugalmühle mit einer 0,2 mm-Siebabtrennung. Dabei wird
ein Pulver mit einer Korngröße < 200 µm erhalten.
Herstellung einer Pulverbeschichtung mit einer triboelektrischen Spritzpistole:
Das in Beispiel B3 hergestellte Pulver wird in den Pulverbehälter des Sprühgeräts ®Tribostar der Firma Intec, Dortmund, eingefüllt. Das Sprühgerät ist mit einem Normsprührohr und einer Sterninnenstange ausgerüstet. Mit diesem Sprühgerät wird in einer Sprühkabine bei hohem Pulverdurchsatz und einem Sprühdruck von 3 bar ein mit einem schwarzen Pulverlack grundiertes Aluminiumblech durch kreuzweisen Auftrag beschichtet. Zur Filmbildung wird das beschichtete Blech 5 Minuten auf 275°C erhitzt und das Blech anschließend in Wasser getaucht. Es wird ein homogener Film mit einer Schichtdicke von ca. 25 µm erhalten, welcher unter senkrechtem Betrachtungswinkel eine rotstichig bis grünstichig Farbe und unter schrägem Betrachtungswinkel eine brillante, blaugrüne Farbe zeigt.
Das in Beispiel B3 hergestellte Pulver wird in den Pulverbehälter des Sprühgeräts ®Tribostar der Firma Intec, Dortmund, eingefüllt. Das Sprühgerät ist mit einem Normsprührohr und einer Sterninnenstange ausgerüstet. Mit diesem Sprühgerät wird in einer Sprühkabine bei hohem Pulverdurchsatz und einem Sprühdruck von 3 bar ein mit einem schwarzen Pulverlack grundiertes Aluminiumblech durch kreuzweisen Auftrag beschichtet. Zur Filmbildung wird das beschichtete Blech 5 Minuten auf 275°C erhitzt und das Blech anschließend in Wasser getaucht. Es wird ein homogener Film mit einer Schichtdicke von ca. 25 µm erhalten, welcher unter senkrechtem Betrachtungswinkel eine rotstichig bis grünstichig Farbe und unter schrägem Betrachtungswinkel eine brillante, blaugrüne Farbe zeigt.
Das in Beispiel 4 hergestellte Polymer wird auf einer Schneidmühle vorzerkleinert
und mit einer Universalmühle mit Messereinsatz auf eine Korngröße < 1 mm
gemahlen.
Wird das Polymerpulver aus Beispiel B5 auf ein auf 200 °C vorgeheiztes, schwarz
grundiertes Blech aufgestreut, geschmolzen und mit einem Rakel zu einem Film
ausgezogen, so erhält man unter senkrechtem Betrachtungswinkel einen brillanten,
türkisen Film, welcher unter schrägem Betrachtungswinkel eine brillante,
rötlichblaue Farbe zeigt.
Das in Beispiel 5 hergestellte Polymer wird auf einer Schneidmühle vorzerkleinert
und mit einer Universalmühle mit Messereinsatz auf eine Korngröße <1mm
gemahlen.
Wird das Polymerpulver aus Beispiel B7 auf ein auf 250°C vorgeheiztes, schwarz
grundiertes Blech aufgestreut, geschmolzen und mit einem Rakel zu einem Film
ausgezogen, so erhält man unter senkrechtem Betrachtungswinkel einen brillanten,
rotgoldenen Film, welcher unter schrägem Betrachtungswinkel eine brillante,
grüngoldene Farbe zeigt.
Das in Beispiel 6 hergestellte Polymer wird auf einer Schneidmühle vorzerkleinert
und mit einer Universalmühle mit Messereinsatz auf eine Korngröße <1mm
gemahlen.
Wird das Polymerpulver aus Beispiel B9 auf ein auf 250°C vorgeheiztes, schwarz
grundiertes Blech aufgestreut, geschmolzen und mit einem Rakel zu einem Film
ausgezogen, so erhält man unter senkrechtem Betrachtungswinkel einen brillanten,
kupferfarbenen Film, welcher unter schrägem Betrachtungswinkel eine brillante,
orangegoldene Farbe zeigt.
Wird eine warme 5%ige Lösung des Polymers aus Beispiel B3 auf eine vorgeheizte
Ceranplatte gegossen und dort zu einem dünnen Film ausgestrichen, so erhält man
nach dem vollständigen Abdampfen des Lösungsmittels einen brillanten,
rotgoldenen Film, welcher unter senkrechtem Betrachtungswinkel eine brillante,
grünstichige Farbe aufweist.
Claims (11)
1. Cholesterisches flüssigkristallines Polymer, welches mindestens ein farbiges
Comonomer, das Licht im sichtbaren Wellenlängenbereich absorbiert,
enthält.
2. Cholesterisches flüssig kristallines Polymer nach Anspruch i, dadurch
gekennzeichnet, daß es ein oder mehrere cholesterische flüssigkristalline
Hauptkettenpolymere, ein oder mehrere cholesterische flüssig kristalline
Seitengruppenpolymere oder eine Kombination der besagten Hauptketten-
und Seitengruppenpolymere enthält.
3. Cholesterisches flüssigkristallines Polymer nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die cholesterischen flüssigkristallinen
Seitengruppenpolymere in der Hauptkette Polysiloxane, cyclische Siloxane,
Polyacrylate und/oder Polymethacrylate und in den Seitenketten mesogene
Gruppen enthalten.
4. Cholesterisches flüssigkristallines Polymer nach Anspruch 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die cholesterischen flüssigkristallinen
Hauptkettenpolymere flüssigkristalline Polyester, Polyamide oder
Polyesteramide sind, die aromatische und/oder cycloaliphatische
Hydroxycarbonsäuren, aromatische Aminocarbonsäuren; aromatische
und/oder cycloaliphatische Dicarbonsäuren und aromatische und/oder
cycloaliphatische Diole und/oder Diamine; sowie chirale, bifunktionelle
Comonomere enthalten.
5. Cholesterisches flüssigkristallines Polymer nach Anspruch 2 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß das Hauptkettenpolymer im wesentlichen aus 0 bis
99,8 Mol% einer oder mehrerer Verbindungen aus der Gruppe der
aromatischen Hydroxycarbonsäuren, cycloaliphatischen
Hydroxycarbonsäuren und aromatischen Aminocarbonsäuren;
0 bis 50 Mol% einer oder mehrerer Verbindungen aus der Gruppe der aromatischen Dicarbonsäuren und cycloaliphatischen Dicarbonsäuren;
0 bis 50 Mol% einer oder mehrerer Verbindungen aus der Gruppe der aromatischen und cycloaliphatischen Diole und Diamine;
0,1 bis 40 Mol%, vorzugsweise 1 bis 25 Mol%, an chiralen, bifunktionellen Comonomeren; und
0,1 bis 50 Mol%, vorzugsweise 1 bis 25 Mol%, an bifunktionellen, farbigen Komponenten, die mindestens eine Absorption im Wellenlängenbereich des sichtbaren Lichts aufweisen, wobei die Summe 100 Mol% ergibt, besteht.
0 bis 50 Mol% einer oder mehrerer Verbindungen aus der Gruppe der aromatischen Dicarbonsäuren und cycloaliphatischen Dicarbonsäuren;
0 bis 50 Mol% einer oder mehrerer Verbindungen aus der Gruppe der aromatischen und cycloaliphatischen Diole und Diamine;
0,1 bis 40 Mol%, vorzugsweise 1 bis 25 Mol%, an chiralen, bifunktionellen Comonomeren; und
0,1 bis 50 Mol%, vorzugsweise 1 bis 25 Mol%, an bifunktionellen, farbigen Komponenten, die mindestens eine Absorption im Wellenlängenbereich des sichtbaren Lichts aufweisen, wobei die Summe 100 Mol% ergibt, besteht.
6. Cholesterisches flüssigkristallines Polymer nach Anspruch 2, 4 oder 5,
dadurch gekennzeichnet, daß das Hauptkettenpolymer eine oder mehrere
Verbindungen aus der Gruppe p-Hydroxybenzoesäure, 2-Hydroxy-
6-naphthoesäure, Terephthalsäure, Isophthalsäure, 2,6-Naphthalindicarbon
säure, Hydrochinon, Resorcin und 4,4′-Dihydroxybiphenyl enthält.
7. Cholesterisches flüssig kristallines Polymer nach mindestens einem der
Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß das farbige Comonomer
ein bifunktionelles Hydroxy-, Amino- und/oder Carboxy-Derivat eines
Anthanthron-, Anthrachinon-, Dioxazin-, Phthalocyanin-, Chinacridon-,
Diketopyrrolopyrrol-, Perylen-, Perinon-, Azomethin- oder Azopigments, eine
Aminostilbencarbonsäure oder eine Kombination davon ist.
8. Cholesterisches flüssigkristallines Polymer nach mindestens einem der
Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß das chirale, bifunktionelle
Comonomer eine oder mehrere Verbindungen der Gruppe Isosorbid,
Isomannid, Camphersäure, Methylpiperazin, 3-Methyladipinsäure, Butan-
2,3-diol,
enthält, wobei R und R′ jeweils unabhängig voneinander H, C₁-C₆-Alkyl
oder Phenyl, vorzugsweise H oder CH₃, sind.
9. Cholesterisches flüssigkristallines Polymer nach mindestens einem der
Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das Polymer ein oder
mehrere Monomere aus der Gruppe p-Hydroxybenzoesäure, 2-Hydroxy-6-
naphthoesäure, Terephthalsäure, Isophthalsäure, 2,6-Naphthalin
dicarbonsäure, Hydrochinon, Resorcin und 4,4′-Dihydroxybiphenyl;
Camphersäure, Isosorbid, Isomannid als chirale Komponente; sowie als
farbige Komponente eine oder mehrere der Verbindungen N,N′-Bis-
(3-aminophenyl)-3,4,9,10-perylentetracarbonsäurediimid, N,N′-Bis-
(4-hydroxyphenyl)-3,4,9,10-perylentetracarbonsäurediimid, N,N′-Bis-
(4-carboxyphenyl)-3,4,9,10-perylentetracarbonsäurediimid und
Perylen-3,4,9,10-tetracarbonsäure-3,4,9,10-dianhydrid enthält.
10. Verfahren zur Herstellung eines cholesterischen flüssigkristallinen Polymers
nach mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet,
daß die dem Polymer zugrundeliegenden Monomere als solche oder in Form
eines reaktiven Derivats in der Schmelze, in Lösung oder in emulgierter oder
disperser Phase kondensiert werden.
11. Verwendung eines cholesterischen flüssigkristallinen Polymers nach
mindestens einem der Ansprüche 1 bis 9 als Werkstoff oder als
Ausgangsmaterial zur Herstellung von Effektpigmenten oder
Effektbeschichtungen.
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