DE19619738A1 - Verfahren zur Bestimmung der Organoaminkonzentration in Chlorsilan - Google Patents
Verfahren zur Bestimmung der Organoaminkonzentration in ChlorsilanInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestimmung
der Organoaminkonzentration in Chlorsilan. Das Verfahren umfaßt,
daß man eine Mischung, die als Hauptanteil Chlorsilan und in einem
geringeren Anteil ein Organoamin mit einem Siedepunkt, der kleiner
oder gleich ist dem Siedepunkt des Chlorsilans, umfaßt, in eine
Dampfphase, die das Chlorsilan umfaßt, und eine feste Phase, die
den Organoaminkomplex umfaßt, auftrennt. Dabei wird das Organoamin
in situ in dem Chlorsilan komplexiert unter Bildung eines Organo
aminkomplexes, der bei einer Temperatur verdampft, die höher ist
als der Siedepunkt des Chlorsilans. Eine wäßrige Lösung der festen
Phase wird dann gebildet und mit Ionenaustauschchromatographie auf
den Organoamingehalt analysiert. Die vorliegende Erfindung ist
besonders geeignet für die Analyse von Chlorsilanen auf Dimethyl
amin und Trimethylamin, wobei das Chlorsilan oder restlicher
Chlorwasserstoff in dem Chlorsilan dazu dienen, das Organoamin zu
komplexieren.
Die Herstellung von Silicium mit Halbleiterqualität beinhal
tet typischerweise die Zersetzung eines Chlorsilangases, zum
Beispiel Trichlorsilan, um Silicium auf einem erhitzten Element
abzuscheiden mit einem Verfahren, das als chemische Gasphasenab
scheidung (CVD) bezeichnet wird. Die kontinuierliche Verbesserung
der Technologie, um integrierte Schaltkreise auf Siliciumwafern zu
verdichten, hat einen fortdauernden Bedarf erzeugt, die Reinheit
von Chlorsilangas, das für dieses Abscheidungsverfahren verwendet
wird, zu verbessern. Organoamine stellen eine wesentliche Quelle
für schädliche Verunreinigungen in Chlorsilanen dar. Daher ist es
wünschenswert, ein zuverlässiges Verfahren zum Messen des Gehaltes
an Organoaminen in Chlorsilanen zur Verfügung zu haben.
Typische kommerzielle Verfahren zur Herstellung von Chlorsi
lanen betreffen den Kontakt von Chlorwasserstoff mit einem
Siliciummetalloid in einem Wirbelbettreaktor. Das Produkt dieser
Reaktion ist eine Mischung, die Chlorsilane, einschließlich Silan
(SiH₄), Chlorsilan, Dichlorsilan, Trichlorsilan und Tetrachlorsi
lan, umfaßt. Außerdem kann die Mischung Chlorwasserstoff enthal
ten. In bestimmten Fällen ist es wünschenswert, diese Mischung zu
disproportionieren, um den Anteil an kommerziell wünschenswerteren
Chlorsilanen, wie Trichlorsilanen, zu erhöhen. Weiterhin wird
während der Durchführung des CVD-Verfahrens zur Herstellung von
Silicium mit Halbleiterqualität ein gasförmiges Produkt erzeugt,
das stärker reduzierte Chlorsilane umfaßt, das heißt Chlorsilane
mit mehr Wasserstoff. Es ist oft wünschenswert, diese stärker
reduzierten Chlorsilane zu disproportionieren zu kommerziell
wünschenswerteren Chlorsilanen, wie Trichlorsilan.
Die Disproportionierung von Chlorsilanen tritt ohne Katalysa
tor nur langsam ein. In Gegenwart eines Katalysators, zum Beispiel
eines Organoamins, erfolgt die Disproportionierung jedoch schnell.
Bevorzugt ist es, wenn das Organoamin an einen festen Träger
gebunden ist. Beispiele für Organoaminkatalysatoren auf einem
Träger für die Disproportionierung von Chlorsilanen werden in
US-A 4 113 845; US-A 3 968 199; US-A 3 928 542; US-A 4 548 917 und
US-A 4 395 389 beschrieben. Auch US-A 5 118 485 betrifft ein
Verfahren, mit dem niedriger siedende Silane, die ein bei einem
CVD-Verfahren austretendes Gas umfassen, in Gegenwart eines stick
stoffhaltigen Materials an einem festen Träger disproportioniert
werden können. Die vorliegende Erfindung ist besonders geeignet,
um das Produkt solcher Disproportionierungsverfahren auf Organo
amine zu analysieren, die durch die Zersetzung der stickstoff
haltigen Katalysatoren entstehen.
Die Analyse der wäßrigen Lösungen auf Organoamine mit Hilfe
von Ionenaustauschchromatographie (IEC) wurde früher beschrieben.
Zum Beispiel liefert Bouyoucos, Analytical Chemistry 49: 401 bis
403, 1977, eine IEC-Technik zur Analyse wäßriger Lösungen zur
Bestimmung von Ammoniak, Monomethylamin, Dimethylamin und Trime
thylamin. Buechele et al. offenbaren in Anal. Chem. 54: 2114 bis
2115, 1982, ein Verfahren zur Analyse einer wäßrigen Lösung auf
Ethylendiamin mit IEC. Bouyoucos et al., Am. Ind. Hyg. Assoc. J.
44: 119 bis 122, 1983, liefern auch ein IEC-Verfahren zur Analyse
einer wäßrigen Lösung auf Ammoniak, Monomethylamin, Dimethylamin
und Trimethylamin, wobei das Amin aus der Luft durch Adsorption an
Silicagel gesammelt wird. Gilbert et al., Anal. Chem. 56: 106 bis
109, 1984, berichten über ein Verfahren zur IEC-Bestimmung von
Morpholin und Cyclohexylamin in wäßrigen Lösungen, die Ammoniak
und Hydrazin enthalten. US-A 4 242 097 beansprucht ein Verfahren
und eine Vorrichtung zur quantitativen Analyse von schwach ioni
sierten Anionen, zum Beispiel Organoaminen, mit IEC. Daigle et al,
Chromatographia 32: 143 bis 147, 1991, führen ein Verfahren ein
zur Bestimmung der Konzentration verschiedener Organoamine in
einer wäßrigen Lösung mit IEC. Diagle et al. berichten über Nach
weisgrenzen, die nur zehntel Teile pro Million (ppm) für Organo
amine betragen.
Über die Fähigkeit der Chlorsilane, mit Trimethylamin bei
niedrigen Temperaturen Komplexe zu bilden, wird von Burg in J. Am.
Chem. Soc. 76: 2674 bis 2675, 1954, berichtet. Burg gibt an, daß
der Komplex von Tetramethylsilan mit Trimethylamin bei -54,1°C zu
dissoziieren beginnt; der Komplex von Trichlorsilan mit Trimethyl
amin bei -30°C zu dissoziieren beginnt und der Komplex von Di
chlorsilan mit Trimethylamin bei Temperaturen bis unter etwa 38°C
stabil sein kann. Ring et al. offenbaren in J. Am. Chem. Soc. 93:
265 bis 267, 1971, die Bildung eines 1 : 1 Adduktes von Trichlor
silan mit Trimethylamin durch mehrfache Kondensationsverfahren bei
einer Temperatur von -78°C. Es wurde angegeben, daß das Salz
HN(CH₃)₃⁺SiCl₃⁻ thermisch stabil ist mit einem Hinweis auf eine
gewisse Zersetzung bei 38°C. Jeng et al. zeigen in Inorg. Chem.
29: 837 bis 842, 1990, eine Matrixisolierungstechnik und ein
Doppelstrahl-Abscheidungsverfahrens um die Reaktionsprodukte der
gleichzeitigen Ablagerung von Trichlorsilan mit stickstoffhaltigen
Basen zu isolieren und zu charakterisieren. Jeng et al. schließen
daraus, daß die gleichzeitige Ablagerung der getesteten stick
stoffhaltigen Basen mit Trichlorsilan zu der Bildung von isolier
ten 1 : 1 Molekülkomplexen führt. Jeng et al. nahmen an, daß die
Base mit dem zentralen Silicium des Tetrachlorsilans eine Wechsel
wirkung eingeht unter Bildung eines koordinierten Komplexes.
Das mit dem vorliegenden Verfahren gelöste Problem besteht
darin, ein Chlorsilan auf Verunreinigungen mit Organoamin zu
analysieren, wobei mindestens eines der Organoamine einen Siede
punkt hat, der kleiner oder gleich ist dem Siedepunkt des Chlorsi
lans, und das Problem wird schwieriger dadurch, daß Chlorsilan
Organoaminkomplexe enthalten kann, die sublimieren und anschlie
ßend kondensieren können, wodurch die analytischen Vorrichtungen
verschmutzt werden.
Die Fähigkeit, die Konzentration von Organoaminen in Chlorsi
lanen zu analysieren, wird weiter kompliziert durch die Reaktivi
tät der Chlorsilane. Chlorsilane hydrolysieren bei Kontakt mit
Wasser; daher sind Techniken wie IEC unter Verwendung eines
wäßrigen Trägers nicht geeignet. Das Chlorsilan wird außerdem,
wenn es einer starken Hitze ausgesetzt ist, zum Beispiel bei der
Atomemission oder Atomadsorption, möglicherweise in teilchenförmi
ges Siliciumdioxid zersetzt. Weiterhin versagen wahrscheinlich
allgemeine Techniken, wie Infrarotadsorption und Gaschromatogra
phie, da sich die Komplexe des Organoamins möglicherweise in dem
Gerät ansammeln, was die Ergebnisse unzuverlässig macht.
Unerwarteterweise wurde gefunden, daß Organoamine mit einem
Siedepunkt, der kleiner oder gleich ist dem Siedepunkt des zu
analysierenden Chlorsilans, leicht mit einer Lewis-Säure einen
Komplex bilden können. Der entstehende Komplex aus Organoamin und
Lewis-Säure hat eine ausreichende Stabilität, damit das Chlorsilan
verdampft werden kann, wobei ein Rückstand zurückbleibt, der das
komplexierte Organoamin umfaßt. Einen wäßrige Lösung des Rück
standes, der das komplexierte Organoamin umfaßt, wird dann zufäl
lig gebildet und auf den Organoamingehalt mit IEC analysiert.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestim
mung der Organoaminkonzentration in Chlorsilan. Das Verfahren
umfaßt, daß man eine Mischung, die als Hauptanteil ein Chlorsilan
und in geringerem Anteil ein Organoamin mit einem Siedepunkt, der
kleiner oder etwa gleich ist dem Siedepunkt des Chlorsilans,
umfaßt, wobei das Organoamin in situ in dem Chlorsilan komplexiert
wurde, um einen Organoaminkomplex zu bilden, der bei einer Tempe
ratur verdampft, die höher ist als der Siedepunkt des Chlorsilans,
in eine Dampfphase, die das Chlorsilan umfaßt, und eine feste
Phase, die den Organoaminkomplex umfaßt, auftrennt. Dann wird eine
wäßrige Lösung der festen Phase gebildet und mit Ionenaustausch
chromatographie auf den Organoamingehalt analysiert. Die vorlie
gende Erfindung ist besonders geeignet zur Analyse von Chlorsila
nen auf Dimethylamin und Trimethylamin, wobei das Chlorsilan oder
restlicher Chlorwasserstoff in dem Chlorsilan dazu dient, mit dem
Organoamin einen Komplex zu bilden.
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Bestim
mung von verunreinigenden Konzentrationen an Organoamin in Chlor
silan. Das Verfahren umfaßt, daß man (A) eine Mischung, die als
Hauptanteil ein Chlorsilan der Formel ClnSiH4-n (1), worin n = 2,
3 oder 4 ist, und in geringerem Anteil ein Organoamin mit einem
Siedepunkt, der kleiner oder gleich ist dem Siedepunkt des Chlor
silans, umfaßt, wobei das Organoamin in situ mit dem Chlorsilan
komplexiert wurde unter Bildung eines Organoaminkomplexes, der bei
einer Temperatur verdampft, die höher ist als die Siedetemperatur
des Chlorsilans, in eine Dampfphase, die das Chlorsilan umfaßt,
und eine feste Phase, die den Organoaminkomplex umfaßt, auftrennt,
(B) eine wäßrige Lösung der festen Phase, die den Organoamin
komplex umfaßt, bildet und (C) die wäßrige Lösung auf den Organo
amingehalt mit Ionenaustauschchromatographie analysiert.
Das Chlorsilan, das mit dem vorliegenden Verfahren analysiert
wird, wird durch Formel (1) beschrieben. Dieses Chlorsilan ist
Dichlorsilan, Trichlorsilan, Tetrachlorsilan oder eine Mischung
von zwei oder mehr der beschriebenen Chlorsilane. Ein bevorzugtes
Chlorsilan ist eines, das als Hauptanteil Trichlorsilan umfaßt.
Noch bevorzugter ist ein Destillat, das als Hauptanteil Trichlor
silan umfaßt, wobei das Destillat ein Destillationsprodukt einer
Chlorsilanmischung ist, die in Gegenwart eines Aminkatalysators
disproportioniert wurde. Solche Disproportionierungsverfahren
werden zum Beispiel in US-A 4 113 845 und US-A 5 118 485 beschrie
ben.
In Mischung mit dem Chlorsilan liegt ein geringer Anteil
eines Organoamins vor mit einem Siedepunkt, der kleiner oder
gleich ist dem Siedepunkt des Chlorsilans. Unter "geringerem
Anteil" wird verstanden, daß das Organoamin in dem Chlorsilan in
einem Gehalt vorhanden ist, der normalerweise als Verunreinigung
betrachtet würde. Jedoch ist die Konzentration des Organoamins in
dem Chlorsilan für die vorliegende Erfindung nicht kritisch, und
mit geeigneten Verdünnungs- oder Konzentrationsverfahren wird das
Organoamin in einem breiten Konzentrationsbereich nachgewiesen.
Das vorliegende Verfahren ist besonders geeignet, um die Organo
aminkonzentration in dem Chlorsilan in einer Konzentration von
Teilen pro Million (ppm) und weniger zu messen.
Das Organoamin hat einen Siedepunkt, der kleiner oder gleich
ist dem Siedepunkt des Chlorsilans. Die Verwendung des Ausdrucks
"gleich" in diesem Zusammenhang bedeutet, daß das Organoamin einen
Siedepunkt hat, der dem des Chlorsilans ähnlich genug ist, daß ein
Fachmann es als schwierig ansehen würde, die zwei Verbindungen mit
üblichen Methoden zu trennen, die auf unterschieden in den Siede
temperaturen beruhen. Im allgemeinen ist es bevorzugt, daß das
Organoamin einen Siedepunkt in einem Bereich hat von einer Tempe
ratur, die geringer ist als der Siedepunkt des Chlorsilans bis
10°C über dem Siedepunkt des Chlorsilans.
Das Organoamin wird in situ in dem Chlorsilan komplexiert
unter Bildung des Organoaminkomplexes, der bei einer Temperatur
verdampft, die höher ist als die Siedepunkttemperatur des Chlorsi
lans. Unerwarteterweise wurde gefunden, daß Organoamine mit Siede
punkten, die kleiner oder gleich dem Siedepunkt des Chlorsilans
sind, nicht mit den Chlorsilanen bei dem Siedepunkt des Chlorsi
lans verdampfen. Diese Tatsache läßt es zu, das Trennverfahren
einer Mischung, die Chlorsilan und einen geringeren Anteil eines
Organoamins umfaßt, auf der Bildung einer Dampfphase, die das
Chlorsilan umfaßt, und einer getrennten festen Phase, die das
Organoamin umfaßt, aufzubauen. Eine wäßrige Lösung, die die feste
Phase umfaßt, wird dann hergestellt und anschließend mit IEC
analysiert, um den Organoamingehalt zu bestimmen. Es wird angenom
men, daß der Grund dafür, daß die beanspruchte Trennung durch
geführt wird, darin besteht, daß das Organoamin, wenn es in dem
Chlorsilan vorhanden ist, einen Komplex mit anderen in der Mi
schung vorhandenen Materialien bildet unter Bildung eines höher
siedenden Komplexes. Die Art der Verbindung, die das Organoamin
komplexiert, ist nicht kritisch für die vorliegende Erfindung, und
es kann jedes Material sein, das einen Komplex mit einem als
Verunreinigung in Chlorsilan vorliegenden Organoamin bilden kann,
wobei der Komplex eine Verdampfungstemperatur hat, die ausreicht,
um die Abtrennung des Chlorsilans durch Verdampfen des Chlorsilans
zuzulassen.
Der höher siedende Komplex kann ein komplexes Organoamin mit
einer Lewis-Säure sein. Es wird angenommen, daß mindestens ein
Teil der Lewis-Säure, die das Organoamin komplexiert, Chlorsilan
sein kann. Die Lewis-Säure ist typischerweise Chlorwasserstoff.
Der Chlorwasserstoff kann restlicher Chlorwasserstoff sein, der
typischerweise in dem Chlorsilan vorhanden ist, oder Chlorwasser
stoff kann direkt zu dem Chlorsilan zugegeben werden.
Das Verdampfen des Chlorsilans wird mit Standardverfahren zur
Verdampfung von Flüssigkeiten durchgeführt. Es ist bevorzugt, daß
das Verdampfen des Chlorsilans unter wasserfreien Bedingungen
durchgeführt wird, da Chlorsilane unter Bildung von Gelen hydroly
sieren können, wenn sie mit Wasser in Kontakt kommen. Die Ver
dampfung des Chlorsilans wird bewirkt durch Verwendung von erhöh
ter Temperatur, vermindertem Druck oder einer Kombination von
erhöhter Temperatur und vermindertem Druck, verbunden mit einem
Verfahren, um den Chlorsilandampf, wenn er sich bildet, zu entfer
nen. Die Verdampfung des Chlorsilans wird auch bewirkt, indem ein
strömendes Inertgas, wie Stickstoff, Argon oder Helium, mit dem
Chlorsilan in Kontakt kommt. Bei einem bevorzugten Verfahren wird
die Verdampfung des Chlorsilans bewirkt, indem ein strömendes
Lewis-Säuregas mit dem Chlorsilan in Kontakt kommt. Ein bevorzug
tes Lewis-Säuregas ist wasserfreier Chlorwasserstoff. Das wasser
freie Chlorwasserstoffgas kann auch mit einem Inertgas, wie Stick
stoff, verdünnt werden.
Nachdem die Mischung in die Dampfphase, die das Chlorsilan
umfaßt, und die feste Phase, die den Organoaminkomplex umfaßt,
aufgetrennt wurde, wird anschließend eine wäßrige Lösung der
festen Phase gebildet. Dies soll jedoch nicht bedeuten, daß die
Bildung einer echten wäßrigen Lösung der festen Phase erforderlich
ist. Der Ausdruck "wäßrige Lösung" soll alle Zustände einschlie
ßen, in denen das Organoamin in der festen Phase in wäßrigen
Medien in einer Weise gewonnen wird, die es zuläßt, daß das wäß
rige Medium mit IEC auf Organoamine analysiert wird. Die zur
Bildung der wäßrigen Lösung verwendete Wassermenge ist nicht
kritisch für die vorliegende Erfindung und wird durch die in der
festen Phase vorhandene Menge an Organoamin und den Nachweisbe
reich des zur Analyse der aus dem Ionenaustauschchromatographen
ausfließenden Lösung verwendeten Detektors bestimmt.
Die wäßrige Lösung der festen Phase wird mit IEC auf den
Organoamingehalt analysiert. Das Verfahren zur Durchführung der
IEC ist nicht kritisch für die vorliegende Erfindung und kann
irgendeines im Stand der Technik zur Analyse von wäßrigen Lösungen
auf Organoamine bekanntes sein. Ein Verfahren zur Analyse einer
wäßrigen Lösung auf Organoamine wird in den Beispielen angegeben.
Außerdem wird ein IEC-Verfahren, das für das vorliegende Verfahren
geeignet ist, zum Beispiel bei Daigle et al. in Chromatographia
32: 143 bis 147, 1991, beschrieben.
Eine Mischung, die 22 Teile pro Million (ppm) Trimethylamin
(TMA) in Trichlorsilan (TCS) umfaßt, wurde in einem Zylinder aus
rostfreiem Stahl gebildet. Die Mischung wurde in ein Trocknungs
gefäß aus TeflonTM in drei getrennten Anteilen überführt. Das
erste Aliquot wurde bis zur Trockene eingedampft, indem trockenes
Stickstoffgas über den oberen Anteil des Aliquots bei Raumtem
peratur geleitet wurde. Das zweite Aliquot wurde zur Trockene
eingedampft, indem eine Mischung von wasserfreiem Chlorwasser
stoffgas und Stickstoff über den oberen Teil des Aliquots bei
Raumtemperatur geleitet wurde. Das dritte Aliquot wurde behandelt,
indem es in dem Zylinder aus rostfreiem Stahl mit Chlorwasser
stoffgas mehrere Minuten bei Raumtemperatur unter Druck gesetzt
wurde. Dann wurde die mit Chlorwasserstoff behandelte Mischung von
TMA in TCS in ein TeflonTM-Trocknungsgefäß überführt. Dieses
Aliquot wurde zur Trockene eingedampft, indem trockenes Stick
stoffgas über den oberen Teil des Aliquots bei Raumtemperatur
geleitet wurde. Nachdem jedes Aliquot zur Trockene eingedampft
worden war, wurden 25 ml deionisiertes Wasser in das TeflonTM-
Trocknungsgefäß gegeben, um den entstehenden Rückstand zu solubi
lisieren. Das deionisierte Wasser, das den solubilisierten Rück
stand enthielt, wurde mit Ionenaustauschchromatographie (IEC)
analysiert. Die Analyse wurde an einem DionexTM 2120 Ionenchroma
tograph (Dionex Corporation, Westmont, IL) durchgeführt unter
Verwendung einer CS10 Chromatographiesäule, einer CG10 Schutzsäule
(sulfonierte Polystyrolkationperlen), einer CMMS Suppressorsäule
unter Verwendung von Tetrabutylammoniumhydroxid als chemischem
Regenerierungsmittel und eines Leitfähigkeitsdetektors (IEC-CD).
Das Elutionsmittel für die Säule war eine Mischung, die 40 mmol
HCl und 4 mmol Diaminpropionsäure umfaßte. Die Konzentration des
Trimethylaminions wurde in den Wasserlösungen bestimmt und ist in
Tabelle 1 angegeben als Prozent der theoretischen Menge an TMA in
jedem Aliquot. Der Zylinder aus rostfreiem Stahl, in dem die
Mischung aus TMA und TCS hergestellt wurde, wurde dann zweimal mit
jeweils 20 ml deionisiertem Wasser gewaschen. Diese Waschlösungen
wurden auch auf TMA mit IEC-CD analysiert, und die Ergebnisse sind
in Tabelle 1 angegeben als Prozent TMA, das ursprünglich in dem
Zylinder aus rostfreiem Stahl vorhanden war.
Die Ergebnisse zeigen, daß im wesentlichen 100% des zu dem TCS
zugegebenen TMA in der wäßrigen Lösung zurückgewonnen wurden. Es
scheint, daß das TMA in Trichlorsilan schnell komplexiert wird in
eine nicht flüchtige, wasserlösliche Form, wovon ein wesentlicher
Anteil in der Mischkammer zurückgehalten werden kann und durch
Waschen mit Wasser entfernt werden muß.
Mischungen, die TMA in TCS enthielten, wurden in einem Zylin
der aus rostfreiem Stahl gebildet. Die Konzentration von TMA in
jeder Mischung ist in Tabelle 2 unter der Kopfzeile "ppm TMA"
angegeben. Jede Mischung wurde in ein TeflonTM-Trocknungsgefäß
überführt und zur Trockene eingedampft, indem ein trockenes Gas
über die Mischung geleitet wurde. Für Mischung 1 war das trockene
Gas Stickstoff. Für Mischung 2 war das trockene Gas eine Mischung
aus Stickstoff und 10 Volumenprozent Chlorwasserstoff. Für Mi
schung 3 wurde der Zylinder aus rostfreiem Stahl, der die Mischung
aus TMA in TCS enthielt, mit wasserfreiem Chlorwasserstoff unter
Druck gesetzt und die entstehende Mischung in ein TeflonTM-Trock
nungsgefäß überführt. Diese Mischung wurde zur Trockene einge
dampft unter Verwendung von trockenem Stickstoff. Der Rückstand
von jeder der Mischungen wurde in deionisiertem Wasser solu
bilisiert und mit IEC-CD, wie in Beispiel 1 beschrieben, analy
siert. Außerdem wurde der Zylinder aus rostfreiem Stahl, in dem
die Mischung gebildet worden war, mit einem Aliquot Wasser ge
waschen und das Wasser mit IEC-CD analysiert. Die Ergebnisse der
Analyse sind in Tabelle 2 angegeben. Die Ergebnisse sind angegeben
als Prozentanteil des zu dem Zylinder aus rostfreiem Stahl zu
gegebenen TMA.
Mischungen, die TMA in TCS enthielten, wurden in einem
TeflonTM-Zylinder gebildet. Die Konzentration von TMA in jeder
Mischung ist in Tabelle 3 unter der Kopfzeile "ppm TMA" angegeben.
Jede Mischung wurde in ein TeflonTM-Trocknungsgefäß überführt und
zur Trockene eingedampft, indem ein trockenes Gas über die Mi
schung geleitet wurde. Für Mischung 1 war das trockene Gas Stick
stoff, für Mischung 2 war das trockene Gas eine Mischung aus
Stickstoff und 10 Volumenprozent Chlorwasserstoff. Für Mischung 3
wurde der das TMA in TCS enthaltende TeflonTM-Zylinder mit wasser
freiem Chlorwasserstoff unter Druck gesetzt. Diese Mischung wurde
dann in ein TeflonTM-Trocknungsgefäß überführt und unter Verwen
dung von trockenem Stickstoff zur Trockene eingedampft. Alle drei
Mischungen wurden bei Raumtemperatur zur Trockene eingedampft. Der
Rückstand von jeder der Mischungen wurde in deionisiertem Wasser
solubilisiert und mit IEC-CD, wie in Beispiel 1 beschrieben,
analysiert. Außerdem wurde der TeflonTM-Zylinder, in dem die
Mischung gebildet worden war, mit einem Aliquot Wasser gewaschen
und das Wasser mit IEC-CD auf den Organoamingehalt analysiert. Die
Ergebnisse der Analyse sind in Tabelle 3 angegeben als Prozent
anteil des zu dem TeflonTM-Zylinder zugegebenen TMA.
Mischungen, die TMA in TCS enthielten, wurden in einem
TeflonTM-Zylinder gebildet. Die Konzentration von TMA in jeder
Mischung ist in Tabelle 4 unter der Kopfzeile "ppm TMA" angegeben.
Jede Mischung wurde in ein TeflonTM-Trocknungsgefäß überführt und
zur Trockene eingedampft, indem ein trockenes Gas über die Mi
schung bei Raumtemperatur geleitet wurde. Für Mischung 1 war das
trockene Gas Stickstoff, für Mischung 2 war das trockene Gas eine
Mischung aus Stickstoff und 10 Volumenprozent Chlorwasserstoff.
Für Mischung 3 wurde der die Mischung aus TMA in TCS enthaltende
TeflonTM-Zylinder mit wasserfreiem Chlorwasserstoff unter Druck
gesetzt. Die Mischung wurde dann in eine TeflonTM-Trockenschale
überführt und unter Verwendung von trockenem Stickstoff zur
Trockene eingedampft. Der Rückstand von jeder der Mischungen wurde
in deionisiertem Wasser solubilisiert und mit IEC-CD, wie in
Beispiel 1 beschrieben, analysiert. Außerdem wurde der TeflonTM-
Zylinder, in dem die Mischung gebildet worden war, mit einem
Aliquot deionisiertem Wasser gewaschen und das Wasser mit IEC-CD
auf den Organoamingehalt analysiert. Die Ergebnisse der Analyse
sind in Tabelle 4 angegeben als Prozentanteil des zu dem TeflonTM-
Zylinder zugegebenen TMA.
420 g einer Chlorsilanmischung, die 95 Gewichtsprozent Tetra
chlorsilan, 4% Trichlorsilan und weniger als 1% Dichlorsilan
enthielt, wurde in ein TeflonTM-Becherglas gegeben. Die Chlorsi
lanmischung wurde zur Trockene eingedampft, indem trockenes Stick
stoffgas über die Mischung bei Raumtemperatur geleitet wurde. Der
Feststoff, der in dem TeflonTM-Kolben zurückblieb, wurde mit 20 ml
deionisierten Wasser solubilisiert. Die entstehende wäßrige Lösung
wurde mit IEC-CD, wie in Beispiel 1 beschrieben, analysiert. Es
wurde bestimmt, daß die Chlorsilanmischung, bezogen auf das Ge
wicht, 42 ppb (Teile pro Milliarde) Trimethylamin, 448 ppb
Ammonium und 46 ppb Dimethylamin enthielt.
Claims (8)
1. Verfahren zur Bestimmung der Konzentration von Organoaminen
als Verunreinigung in Chlorsilan, wobei das Verfahren umfaßt, daß
man (A) eine Mischung, die als Hauptanteil ein Chlorsilan der
Formel ClnSiH4-n enthält, worin n = 2, 3 oder 4 ist, und in ge
ringerem Anteil ein Organoamin mit einem Siedepunkt, der kleiner
oder gleich ist dem Siedepunkt des Chlorsilans, umfaßt, wobei das
Organoamin in situ in dem Chlorsilan komplexiert wurde, um einen
Organoaminkomplex zu bilden, der bei einer Temperatur verdampft,
die höher ist als der Siedepunkt des Chlorsilans, in eine Dampf
phase, die das Chlorsilan umfaßt, und eine feste Phase, die den
Organoaminkomplex umfaßt, auftrennt, (B) eine wäßrige Lösung der
festen Phase, die den Organoaminkomplex umfaßt, bildet, und (C)
die wäßrige Lösung auf den Organoamingehalt mit Ionenaustausch
chromatographie analysiert.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Organoamin in situ in dem Chlor
silan mit einer Lewis-Säure komplexiert wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß die Lewis-Säure ausgewählt ist aus
Chlorsilanen oder Chlorwasserstoff.
4. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Organoamin ausgewählt ist aus
Dimethylamin oder Trimethylamin.
5. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die Mischung, die das Chlorsilan
umfaßt, ein Destillationsprodukt einer Chlorsilanmischung ist, die
in Gegenwart eines Aminkatalysators disproportioniert wurde.
6. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Auftrennen der Mischung durch
Verdampfen des Chlorsilans mit einem strömenden Lewis-Säuregas
bewirkt wird.
7. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Lewis-Säuregas wasserfreier Chlor
wasserstoff ist.
8. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Chlorsilan Trichlorsilan ist, das
Organoamin ausgewählt ist aus Dimethylamin oder Trimethylamin und
das Organoamin in situ in dem Chlorsilan mit einer Verbindung
komplexiert wurde ausgewählt aus Chlorwasserstoff oder Trichlor
silan.
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