DE19530376C2 - Biosensor - Google Patents
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- Y10S435/00—Chemistry: molecular biology and microbiology
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Description
Die Erfindung betrifft einen Biosensor zur amperometrischen Bestimmung eines in einer
wässrigen Lösung, insbesondere Blut, gelösten Substrats mit einem Enzym zur
Umsetzung des Substrats, einer Meßelektrode, deren Oberfläche sich für eine
Redoxreaktion der Substratumsetzungsprodukte eignet, und die einen elektrisch leitenden
Träger aus Kohlenstoff und ein auf den elektrisch leitenden Träger aufgebrachtes Metall
der 8. Nebengruppe aufweist, wobei der elektrisch leitende Träger mit einer das Enzym
enthaltenden Lösung getränkt ist, einer semipermeablen Membran, die die Meßelektrode
einschließlich des elektrisch leitenden Trägers dicht umschließt, und einem
Elektrodenkörper, der von dem elektrisch leitenden Träger abgeht.
Biosensoren dienen zur Bestimmung eines Substrats, das mit Hilfe des im Biosensor
vorgesehenen Enzyms in ein Umsetzungsprodukt katalytisch umgesetzt wird, das der
Biosensor qualitativ und quantitativ bestimmen kann. Solche Enzymelektroden werden
üblicherweise zur Bestimmung der Glukose in Blut eingesetzt, bei denen als Enzym
Glukoseoxidase eingesetzt wird, mit deren Hilfe Glukose katalytisch in
Glukonolakton/Glukonsäure und H2O2 umgesetzt wird. Bei der Amperometrie wird dann
das Wasserstoffperoxid oxidiert nach folgender Gleichung:
H2O2 - 2H+ + 2e- + O2.
Die an der Elektrode freigesetzten Elektronen werden als Oxidationsstrom abgeführt und
sind in einem bestimmten Bereich proportional zur Glukosekonzentration.
Das vorstehende genannte Glukose-Biosensorsystem läßt sich ohne weiteres auf andere
Systeme übertragen, beispielsweise auf das System Alkohol/Alkoholoxidase, Laktat/
Laktatoxidase, Harnsäure/Urikase, Wasserstoffperoxid/Katalase und dergleichen.
In der EP 0 247 850 A1 ist ein Biosensor in Form einer Enzymelektrode beschrieben,
die in der Meßelektrode ein Metall der Platingruppe einsetzt. Um eine möglichst große
Umsetzungsfläche zu erreichen, ist das Platinmetall in kolloider Form einheitlich verteilt
auf einem elektrisch leitenden Träger vorgesehen. Dieses Trägermaterial liegt ebenfalls
fein verteilt vor, üblicherweise als Kohlenstoffpulver, das mit Hilfe eines
wasserabweisenden Bindemittelharzes verfestigt ist.
Eine derartig hergestellte Meßelektrode verfügt über hohe Stromdichten pro
Flächeneinheit und weist üblicherweise eine Betriebsspannung von 300-350 mV
gegenüber den vorstehend genannten Spannungen von 600-700 mV auf.
Auf dieser porösen Meßelektrode ist das Enzym entweder adsorbiert oder aber kovalent
gebunden vorgesehen, wobei die Frontfläche der Meßelektrode mit einer porösen
Membran abgedeckt sein kann, die gegenüber dem zu bestimmenden Enzymsubstrat
durchlässig ist.
Von dieser bekannten Meßelektrode gehen elektrische Kontakte, wie Platin, Silber und
dergleichen ab.
Es hat sich nun herausgestellt, daß selbst ein elektrischer Kontakt aus dem üblicherweise
eingesetzten Platin dem Biosensor keine lange Lebensdauer (maximal 1 Monat)
garantiert, da er nach Ablauf dieser Periode korrodiert ist, so daß die gesamte Elektrode
ausgetauscht werden muß. Auch andere Materialien, wie Gold oder Kupfer, haben sich
bei dieser Elektrode als nicht einsetzbar erwiesen, da sie innerhalb weniger Wochen
korrodiert waren.
Ähnliche Elektrodenanordnungen sind in der EP 470 290 A1, EP 136 362 A1, EP 127
958 A2, EP 197 747 A2, EP 48 090 A2, EP 359 831 A1, US 4 655 880, US 4 950 379,
WO 89/05454 A1, DD 297 713 A5 oder US 52 27 042 beschrieben.
So weist die Meßelektrode gemäß EP 0 470 290 A1 Glaskohlenstoff als Sensormaterial
auf, das unmittelbar mit der Enzymschicht verbunden ist. Da es sich hier um keinen
katalytisch wirksamen Sensor handelt, treten unterhalb einer Arbeitsspannung von 600
mV keine Effekte bei einer Glukose/Glukoseoxidase-Elektrodenanordnung auf, so daß
auch dort die eingangs erwähnten unerwünschten Spannungen auftreten.
Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, die eingangs erwähnte
Elektrodenanordnung so zu verbessern, daß sie bei möglichst niedriger Arbeitsspannung,
d. h. unterhalb 500 mV arbeitet und darüber hinaus langzeitstabil ist, also keine
Korrosionseffekte zeigt.
Die Lösung der Aufgabe gelingt dadurch, daß der Elektrodenkörper aus Glaskohlenstoff
besteht.
Der Einsatz von Glaskohlenstoff, der mit der Meßelektrode elektrisch-leitend verbunden
ist, hat zunächst den Vorteil, daß die Elektrode keinerlei Korrosionserscheinungen
während der Lebensdauer der Elektrode unterzogen wird, die praktisch nur durch die
Enzymaktivität bestimmt wird. Die Lebensdauer des Enzyms liegt üblicherweise bei 4-6
4Monaten, also einer Zeitperiode, bei der sich keinerlei korrosive Veränderungen an
der Glaskohlenstoffoberfläche zeigen. Es treten nur minimale oder gar keine
Störpotentiale oder -spannungen an der Elektrode auf, so daß das gesamte Meßverfahren
hierdurch erheblich vereinfacht wird. Dies führt dazu, daß mit der erfindungsgemäßen
Elektrode direkt Messungen im unverdünnten Vollblut möglich sind, was unter anderem
an Dauermessungen mit Humanblut nachvollzogen worden ist. Neben Vollblut können
jedoch auch andere wässerige Körperflüssigkeiten, wie Serum, Plasma, Urin, Speichel,
Dialyseflüssigkeiten, Elektrolytlösungen und dergleichen mehr auf das zu untersuchende
Substrat, das in einer derartigen Lösung enthalten ist, mit dem erfindungsgemäßen
Sensor untersucht worden.
Der erfindungsgemäße Biosensor wird vorteilhafterweise zur Bestimmung von Glukose
eingesetzt, wobei als Enzym in diesem Fall Glukoseoxidase (GOD) zum Einsatz kommt.
Jedoch können auch andere Oxidoreduktasen eingesetzt werden, zu denen beispielsweise
Laktatoxidase, Cholesterinoxidase, Galaktoseoxidase sowie andere Peroxid
produzierende Enzyme und Kombinationen solcher Enzyme gehören. Auf die bereits
vorstehend erwähnten Substrat/Oxidasesysteme wird ebenfalls Bezug genommen
(Harnsäure/Urikase; Ascorbinsäure/Ascorbatoxidase; Pyruvat/Pyruvatoxidase).
Die einsetzbaren Enzyme können entweder an dem elektrisch leitenden Trägermaterial
adsorbiert werden oder aber unmittelbar mittels einer chemischen Reaktion kovalent an
diesen Träger gebunden, d. h. immobilisiert werden.
Was zunächst den Träger selbst betrifft, so wird auf die vorstehend genannte EP 0 247 850
Bezug genommen.
Das erfindungsgemäß eingesetzte Trägermaterial besteht aus einer porösen Schicht
kohlenstoffhaltiger Partikel, die untereinander mit einem Harz-Bindemittel gebunden
sind. Die Größe dieser Partikel beträgt bis zu 50 nm.
Die Partikel selbst weisen ein Kohlenstoff oder Graphitpulver auf, das eine hohe Dichte
funktioneller Gruppen (Carboxylate, amino- und schwefelenthaltende Gruppen) auf der
Oberfläche aufweisen kann. Dieses Pulver kann auf Grund seiner großen Oberfläche
sehr leicht die vorstehend genannten eingesetzten Enzyme binden.
Auf diesem Pulver wird vorteilhafterweise vor dessen Kompatieren mit Hilfe eines
Bindemittels das Metall der 8. Nebengruppe in kolloider Suspension bis zu 20
Gewichtsprozent bezogen auf den Kohlenstoffträger aufgetragen, so daß sich eine
einheitliche Verteilung des Platins oder Palladiums als Metall der Platingruppe
vorteilhafterweise in dem Kohlenstoffträger ergibt. Nach dem Vermischen mit dem
platinhaltigen Material wird der Kohlenstoffträger mit einem üblicherweise
wasserabstoßenden Harzbindemittel vermischt und in eine vorbestimmte Form überführt.
Vorteilhafterweise werden fluorhaltige Harze, beispielsweise auf der Basis von PTFE als
harzhaltige Bindemittel eingesetzt, wie dies in der vorstehend genannten EP-Schrift
erläutert ist, worauf Bezug genommen wird. Dieses Bindemittel liegt in einer Menge bis
zu 70 Gewichtsprozent vor, wobei dessen Gewichtsanteil üblicherweise nicht kritisch ist.
Das Bindemittel soll dabei eine minimale Sauerstoffdurchlässigkeit unter
atmosphärischen Bedingungen, wenigstens 2 × 10-3 cm3 O2/cm3 bezogen auf das
Polymer, haben.
Desweiteren soll die Partikelgröße des kolloidalen Platin-Metalls in einem Bereich von
etwa 1-3 nm liegen, das an die Oberfläche des Kohlenstoffpulver adsorbiert ist.
Vorteilhafterweise kann das elektrisch leitende Trägergemisch mit dem Platinmetall in
eine Folie geformt werden, die vorteilhafterweise auf einer Kohlenstoffolie als
Trägermaterial fixiert ist.
Bevorzugte Enzymelektrodensubstrate werden unter der Bezeichnung PACE von der
Firma E-TEK vertrieben und werden üblicherweise als elektro-katalytische
Gasdiffusionselektroden in Brennstoffzellen eingesetzt.
Wie vorstehend erwähnt, kann das Enzym am Träger adsorbiert oder aber unmittelbar
immobilisiert werden. Erfindungsgemäß ist die Adsorption eines Enzyms dann
bevorzugt, wenn die Oberfläche des so behandelten Trägers mit einer mikroporösen,
semipermeablen Membran gegenüber dem wässerigen Meßgut geschützt ist.
Andererseits kann natürlich das Enzym durch eine Immobilisierungsbehandlung
physikalischer oder chemischer Natur so fest an dem Träger haften, daß ein derartiger
Schutz durch eine Membran nicht notwendig ist.
Bei der reinen Adsorption wird das Enzym in einer wässerigen Lösung oder Suspension
vorgelegt, wobei diese Lösung auf den porösen Träger aufgetragen wird. Eine derart mit
Enzym beschichtete Folie wird dann mit dem nachstehend erläuterten Elektrodenkörper
verbunden.
Andererseits kann das Enzym auf der Oberfläche des Trägers nach bekannten
Immobilisierungstechniken, beispielsweise durch kovalente Bindung mit Carbodiimid
oder Glutaraldehyd verbunden werden, wie dies in der vorstehenden EP-Schrift erläutert
ist, worauf wiederum Bezug genommen wird.
Der elektrische Ableitkörper oder -kontakt besteht aus Glaskohlenstoff, der durch
Pyrolyse von Polymeren mit dreidimensionaler vernetzter Struktur gebildet wird. Im
Makrobereich hat glashaltiger Kohlenstoff praktisch keine Poren, besitzt jedoch in seinen
Schichten zahlreich Hohlräume. Er ist außerordentlich korrosionsbeständig gegen Säuren
und Alkalien sowie Schmelzen und wird erst oberhalb von etwa 550°C durch Sauerstoff
bzw. oxidierende Schmelzen angegriffen.
Weitere Einzelheiten zu Glaskohlenstoff sind in der Zeitschrift für Werkstofftechnik 15
(1984) Seite 331-338 beschrieben, worauf bezug genommen wird. Erfindungsgemäß
einsetzbare Glaskohlenstoffe werden in Form von platt-, ring-, stäbchen- und
scheibenförmigen Elektroden für die chemische Analytik vertrieben. Darüberhinaus läßt
sich die Oberfläche des Glaskohlenstoffs mechanisch bearbeiten, beispielsweise lassen
sich Ringnuten und Bohrungen in zylindrische Körper einarbeiten.
Sofern erwünscht, kann die Oberflächenstruktur von Glaskohlenstoff durch Behandlung
bei erhöhten Temperaturen, beispielsweise etwa 500°C, oder chemisch durch Einwirken
von Salpetersäure aktiviert werden.
Bei der Meßelektrode wird als Elektrodenkörper ein stäbchenförmiger oder
zylinderförmiger Körper eingesetzt, dessen Frontteil als Träger für den elektrisch
leitenden Träger der Platinmetallelektrode dient. Sie nimmt weiterhin an ihrem
rückwärtigen Ende einen Ableitdraht auf, der vorteilhafterweise in eine Axialbohrung
des Glaskohlenstoffkörpers festsitzend und elektrisch leitend eingeführt ist.
Die erfindungsgemäße Meßelektrode wird vorteilhafterweise in Durchflußmeßzellen in
Form einer 2- oder 3-Elektrodenanordnung eingesetzt.
Die Beispiele erläutern die Erfindung.
Es zeigen
Fig. 1 die Seitenansicht eines Elektrodenkörpers der Meßelektrode, teilweise
aufgerissen, im Bereich des Kontaktstiftes;
Fig. 2 eine Meßzelle mit drei Elektroden, wobei die Meßelektrode und die
Bezugselektrode im Ausschnitt und im Aufriß gezeigt sind; und
Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung des Detail A von Fig. 2, wobei die
Meßelektrode und die Referenzelektrode geschnitten dargestellt sind.
Aus Fig. 1 ist der Elektrodenkörper 10 aus Glaskohlenstoff ersichtlich, der im
wesentlichen eine zylinderförmige Struktur aufweist. Das Frontteil 12 des
Elektrodenkörpers 10 ist gemäß der in Fig. 1 gezeigten Ausführungsform nach außen
gewölbt ausgebildet, was - wie speziell bei der Meßzelle gemäß Fig. 2 nachstehend
erläutert wird - die Anströmung der zu untersuchenden Lösung begünstigt. Benachbart
zu dieser Wölbung 14 ist eine erste Ringnut 16 im Elektrodenkörper vorgesehen, in die
ein erster O-Ring 18, 46, wie aus Fig. 3 ersichtlich ist, eingelegt werden kann.
Im Anschluß an diese erste Ringnut sind weitere Ringnuten 20 und 22 über den
Elektrodenkörper verteilt vorgesehen, in die weitere O-Ringe 24 und 26 eingelegt
werden können.
Am rückwärtigen Ende des zylinderförmigen Elektrodenkörpers 10 ist vorteilhafterweise
ein zylinderförmiger Absatz 28 vorgesehen, der gegenüber dem Elektrodenkörper 10
einen geringeren Durchmesser aufweist.
Desweiteren ist von der Rückseite her eine axiale Bohrung 30 im Elektrodenkörper 10
vorgesehen, innerhalb der ein Kontaktstift 32 elektrisch leitend vorgesehen ist,
beispielsweise mit Hilfe eines elektrisch leitenden Klebers.
Wie ebenfalls aus Fig. 3 ersichtlich ist, unterscheiden sich die Elektrodenkörper 10 der
Meßelektrode 34 und der Bezugselektrode 36 in ihrer Struktur nur dadurch, daß die
Wölbung der Bezugselektrode 36 in ihrem Frontbereich 38 stärker ausgebildet ist.
Die Referenzelektrode besteht jedoch nicht - wie vorstehend erwähnt - aus Kohlenstoff,
sondern aus einem Silber/Silberchlorid-Stift, der die entsprechenden Ringnuten 40-44
und O-Ringe 46-50 aufweist.
Gemäß Fig. 2 und 3 ist eine Meßzelle 52 dargestellt, die aus einem Elektrodenblock
54, üblicherweise aus einem transparenten Kunststoffmaterial, wie Acrylglas, besteht,
der einen Meßkanal 56 aufweist, der sich quer durch den Elektrodenblock 54 erstreckt.
Senkrecht von oben sind erste, zweite und dritte Bohrungen im Elektrodenblock 54
vorgesehen, von denen die erste und die zweite Bohrung 58, 60 bis zum Meßkanal 56
geführt sind, wobei die Durchgangsöffnung 64 bzw. 66 der ersten Bohrung 58 bzw. der
zweiten Bohrung 60 zum Meßkanal 56 hin gegenüber dem Durchmesser dieser beiden
Bohrungen 58 und 60 verengt ist, d. h. einen geringeren Durchmesser im Vergleich zum
Bohrungsdurchmesser aufweist.
Dabei ist der Durchmesser der Bohrungen 58 und 60 so dimensioniert, daß dieser
geringfügig größer ist als der Durchmesser des Elektrodenkörpers 10 der Meßelektrode
34 bzw. der Bezugselektrode 36. Andererseits sind jedoch die Außendurchmesser der O-
Ringe 24 und 26 bzw. 48 und 50 etwas größer als der Durchmesser der Bohrungen 58
und 60, so daß es hier zu einer radialen Dichtung zwischen O-Ring/Bohrungswand
kommt.
Wie weiterhin aus Fig. 3 ersichtlich ist, ist auf der Frontseite 12 der Arbeits- oder
Meßelektrode 34 der vorstehend erwähnte elektrisch leitende Träger 68 mit einem
Platinmetall vorgesehen, der weiterhin mit einer Enzym-Lösung getränkt ist. Soll
Glukose, beispielsweise im Blut mit der Meßelektrode 34 bestimmt werden, so ist als
Enzym Glukoseoxidase in dem Träger 68 vorgesehen, der aus einer mit kolloidalem
Platin aktivierten Kohlenstoffolie besteht.
Um den Frontbereich 12 des Elektrodenkörpers 10 und den auf dem Frontbereich
vorgesehenen Pace-Träger 68 ist eine semipermeable Membran 70 umhüllend
angeordnet, die sich nach rückwärts bis über die erste Ringnut 16 hinaus erstreckt und
vom O-Ring 18 in der Ringnut dicht gegenüber der Umgebung fixiert ist. Die in der
Pace-Folie 68 vorgesehene Enzym-Lösung befindet sich innerhalb der Membran 70.
Insofern ist die Glukoselösung in dem von der Membran 70 durch die Wirkung des O-
Rings 18 gebildeten Raums dicht eingeschlossen und somit vor Einflüssen der
Umgebung, insbesondere des zu messenden Guts, geschützt. Gleiches gilt für die
Bezugselektrode 36, deren Frontbereich 38 ebenfalls von einer Membran 72 durch die
Wirkung des O-Rings 46 geschützt ist.
Gemäß Fig. 2 ist der Einbau der Meßelektrode 34 und 36 in den Elektrodenblock 54
ersichtlich. Wie bereits vorstehend erläutert, werden die Elektroden radial mit Hilfe der
O-Ringe 24, 26 bzw. 48 und 50 innerhalb der Bohrungen 58 bzw. 60 dicht angeordnet
und außerdem geführt. Desweiteren erfolgt eine axiale Spannung der Elektroden 34 und
36 gegen die Durchtrittsöffnungen 64 und 66 mit Hilfe von Federn 74 bzw. 76, die auf
den rückwärtigen Bereich des Elektrodenkörpers 10 bzw. 37 drücken, wobei der Absatz
28 als Führung für die Feder 74 dient. Die Spannung der Federn 74 und 76 innerhalb
der Bohrungen 48 und 60 erfolgt dabei über hohle Stopfen oder Schrauben 78 bzw. 80,
wie diese ebenfalls auf Fig. 2 ersichtlich ist. Um eine Beschädigung des Frontbereichs
12 bzw. 38 und der diesen Frontbereich 12, 38 überziehenden Membran 70 und 72 zu
verhindern, ist jeweils in die Bohrung 60 und 62 benachbart zur Durchtrittsöffnung 64
und 66 jeweils ein O-Ring 82 und 84 eingelegt, gegen den sich der Außenrand des
Frontbereichs 12, 38 dichtend federnd legt, wobei die Wölbungen der Frontseiten 14
und 38 in den Meßkanal 56 hineinragen, so daß durch die so erzielten, günstigen
Anströmverhältnisse ein optimaler Probenkontakt erzielt wird. Durch die Vorwölbung in
den Probenkanal kommt es zu einer totzonenfreien Anordnung, so daß hierdurch eine
besonders probenverschleppungsarme Probenbehandlung gegeben ist.
Wie aus Fig. 2 weiterhin ersichtlich ist, ragen aus dem Elektrodenblock 54 zwei
weitere Kontaktstifte 102 und 104 heraus, die über elektrische Leitungen, von denen in
Fig. 2 nur die Leitung 106 (Meßelektrodenleitung) gezeigt ist, mit der Meßelektrode 34
bzw. der Bezugselektrode 36 verbunden sind. Die entsprechende Bohrung 108 für den
Elektrodenstift 102 ist aus Fig. 4 ersichtlich.
Eine mit kolloidalem Platin aktivierte Kohlenstoffolie 68 wird mit einer Glukoseoxidase-
Lösung derart betropft, daß die Folie etwa einen Glukoseoxidasegehalt von etwa 10
Enzymeinheiten je mm2 aufweist. Anschließend wird diese Folie in der
Elektrodenanordnung gemäß Fig. 2-4 verwendet.
Diese Folie wird mit einer hydrophilen semipermeablen Membran umhüllt, wobei die
Membran einen mittleren Porendurchmesser von etwa 30 nm besitzt. Durch den
Meßkanal 56 werden unterschiedliche Glukose-Konzentrationen in Wasser/Blut geführt,
wobei sich folgende Strom-Spannungs-Kurve (Voltamogramm) ergibt. Der
Diffusionsgrenzstrom liegt dabei für eine Glukosekonzentration von 20 mmol/l bei etwa
3 A. Es treten nur minimale oder keine Störpotentiale/Polarisation auf. Desgleichen
wird auch während der mittleren Lebensdauer der Elektrode (etwa 6 Monate), die nur
durch den Verbrauch des Enzyms bestimmt ist, keine Korrosion beobachtet. Auf Grund
der minimalen Probenverschleppung und des optimalen Probenkontakts treten deutliche,
störungsfreie Signale auf. Die Meßwerte sind genauer und reproduzierbarer als bei den
bisher eingesetzten Elektroden (2-Elektrodensystem vom Ag/Pt-Typ). Desgleichen ist
die Linearität der Meßsignale bei unterschiedlichen Meßkonzentrationen verbessert und
der Meßbereich selbst erweitert.
Anstelle von Glaskohlenstoff wird in der Meßelektrode Platin als Elektrodenkörper 10
zur Stromableitung benutzt.
Schon nach kurzer Zeit treten Korrosionseffekte durch die üblicherweise zusätzlich
auftretenden Batteriepotentiale auf.
Anstelle der platinierten Kohlenstoff-Folie (Pace) wird eine nur aus Kohlenstoff
bestehende Folie, die also nicht platiniert ist, eingesetzt. Ansonsten wird wiederum das
Beispiel 1 wiederholt. Gegenüber den bei der Pace-Folie eintretenden Meßeffekten, zu
deren Erzeugung ein Potential von etwa 330 mV anzulegen ist, tritt hier erst ein
Meßeffekt bei etwa 845 mV auf, dabei ist die Messung begleitet von Elektrolyse-
Störeffekten, so daß diese Elektrode nur bedingt eingesetzt werden kann.
Claims (6)
1. Biosensor zur amperometrischen Bestimmung eines in einer wässerigen Lösung,
insbesondere Blut, gelösten Substrats mit einem Enzym zur Umsetzung des
Substrats, einer Meßelektrode (34), deren Oberfläche sich für eine Redoxreaktion
der Substratumsetzungsprodukte eignet und die einen elektrisch leitenden Träger
(68) aus Kohlenstoff und ein auf den elektrisch leitenden Träger (68)
aufgebrachtes Metall der 8. Nebengruppe aufweist, wobei der elektrisch leitende
Träger (68) mit einer das Enzym enthaltenden Lösung getränkt ist, einer
semipermeablen Membran (70), die die Meßelektrode (34) einschließlich des
elektrisch leitenden Trägers (68) dicht umschließt, und einem Elektrodenkörper
(10), der von dem elektrisch leitenden Träger (68) abgeht, dadurch
gekennzeichnet, daß der Elektrodenkörper (10) aus Glaskohlenstoff besteht.
2. Biosensor nach Anspruch 1 dadurch gekennzeichnet, daß der Glaskohlenstoff
aktiviert ist.
3. Biosensor nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der
Elektrodenkörper (10) ein Zylinderteil aufweist, auf dessen Frontseite (12) die
Meßelektrode (34) angeordnet ist.
4. Biosensor nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Frontseite (12) nach außen gewölbt ist.
5. Biosensor nach einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Zylinderteil auf seiner Mantelfläche eine erste Ringnut (16) zur Aufnahme eines
O-Rings (18) aufweist, mit dem die Membran (70) am Elektrodenkörper (10)
fixierbar ist.
6. Biosensor nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß das
Zylinderteil weitere Ringnuten (20, 22) zur Aufnahme von weiteren O-Ringen
(24, 26) aufweist, mit denen der Elektrodenkörper (10) gegen eine in einem
Elektrodenblock (54) vorgesehene Bohrung (58) radial fixierbar ist.
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