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Eine Aufzeichnung mikroskopischer
Bilder mit einer Photokamera ist mit Photomikroskopen möglich. Sole
Photomikroskope sind beispielsweise in der
DE 34 10 682 A1 und in der
US 4 814 814 beschrieben,
bei denen ein Teil des Photostrahlenganges zur ortsaufgelösten Belichtungsmessung
auf mehrere Detektoren, beispielsweise ein Diodenarray, ausgespiegelt
wird. Das Ergebnis der ortsaufgelösten Belichtungsmessung dient
dann zur Ermittlung und Steuerung der Öffnungszeit des Kameraverschlusses.
In der
DE 34 10 682
A1 kann darüber
hinaus das Ergebnis der Belichtungsmessung, insbesondere die Bildbereiche,
in denen das Ergebnis der Belichtungsmessung unbefriedigend ist
und demzufolge eine zu geringe Filmbelichtung zu erwarten ist, über eine
in die Ebene einer Okularstrichplatte einsetzbare Flüssigkristallanzeige
angezeigt werden. Ein ähnliches
Ergebnis wird entsprechend der
US
4 814 814 dadurch erzielt, dass die Anzeigeeinheit nicht
direkt in der Ebene der Okularstrichplatte angeordnet ist, sondern über eine
Rückspiegelanordnung in
diese eingespiegelt wird.
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Bei diesen Photomikroskopen werden
die mit den Detektoren aufgenommenen Informationen ausschließlich zur
Ermittlung der richtigen Verschlusszeit der Photokamera verwendet.
Es ist weder vorgesehen, mit Hilfe der Detektorsignale ein Videobild
des Objektes zu erzeugen, noch die Detektorsignale für die Fokussierung
des Mikroskops zu verwenden. Bei sehr lichtschwachen Objekten reicht außerdem die
Empfindlichkeit der Photodioden oder des Diodenarrays nicht aus.
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Ein Videomikroskop mit einer Videokamera zur
Aufzeichnung eines Videobildes und einem Monitor zur Darstellung
des Videobildes ist aus der
US
4 958 920 der Anmelderin bekannt. Bei diesem vorbekannten
Videomikroskop werden die Videosignale gleichzeitig für einen
passiven, auf dem Kontrast des Videobildes basierenden Autofokus
verwendet. Ein passiver Autofokus hat zwar nur einen relativ geringen
Einfangbereich, sodass das Objekt schon relativ gut fokussiert sein
muss, damit der Autofokus arbeitet. Dafür bietet der passive Autofokus
jedoch eine sehr präzise
Fokussierung und sein Einfangbereich reicht vollkommen aus, um den
Einfluss geringfügiger
Objektunebenheiten oder einer Drift bei Beobachtung über einen
längeren
Zeitraum zu kompensieren. Eine Beobachtung des Objektes ist hier
entweder über
die Okulare oder über
den Monitor möglich.
Eine Aufnahme des mikroskopischen Bildes mit einer Photokamera ist
jedoch nicht vorgesehen.
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Des weiteren ist es natürlich bekannt,
Autofokusmikroskope, beispielsweise nach der
US 4 958 920 oder das von der Anmelderin
unter der Bezeichnung "Axiotron
AF" angebotene Mikroskop,
das beispielsweise in der Werbeschrift der Anmelderin mit dem Druckvermerk
CM-TS-II/87 Uoo beschrieben ist, zusätzlich mit einer Mikroskopkamera,
beispielsweise der "MC
100" der Anmelderin
auszustatten. Bei solchen Gerätekombinationen
sind jedoch sowohl die optischen als auch die elektronischen Komponenten
von Autofokussystem und Mikroskopkamera unabhängig von einander. Für die Belichtungszeitmessung
ist ein separater Detektor im Photoaufsatz vorgesehen.
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Aus der
US 4 594 608 ist ein Operationsmikroskop
bekannt, an dem an einen Ausgang sowohl eine Photokamera als auch
eine Videokamera angeschlossen ist. Durch einen Schaltspiegel im
Strahlengang kann das Licht wahlweise zur Photokamera oder zur Videokamera
gelenkt werden.
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Aus der
JP 57029040 A ist ein Endoskop
mit einer Videokamera und einer Photokamera bekannt. Auch hier kann
das Licht des Beobachtungsstrahlenganges über einen Schaltspiegel wahlweise
zur Photokamera oder zur Videokamera gelenkt werden. Eingegebene
Daten werden zusammen mit dem Endoskopbild entweder mit der Photokamera
oder mit der Videokamera aufgenommen.
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Aus der
US 4 872 029 ist ein weiteres Endoskop
mit Photokamera und Videokamera bekannt, bei dem ebenfalls die Umschaltung
zwischen Photokamera und Videokamera über einen Schaltspiegel möglich ist.
Für die
Bildaufzeichnung erforderliche Daten werden auf dem Monitor dargestellt
sowie in die Photokamera eingespiegelt.
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Ziel der Erfindung ist es, ein Photomikroskop zu
schaffen, bei dem die Belichtungsmessung der Photokamera mit großer Flexibilität auf unterschiedliche
Helligkeitsbedingungen im Mikroskopbild anpassbar ist.
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Dieses Ziel wird durch ein Photomikroskop mit
den Merkmalen des Anspruches 1 gelöst. Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen
ergeben sich aus den Merkmalen der abhängigen Ansprüche.
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Das erfindungsgemäße Photomikroskop verfügt damit über einen
Photoausgang zum Anschluss einer Photokamera und über eine
Videokamera zur Aufzeichnung des Mikroskopbildes. Das mit der Videokamera
aufgezeichnete Videobild dient zur Ermittlung der erforderlichen
Belichtungszeit der Photokamera. Das Videosignal wird dazu einer
Steuerschaltung zugeführt,
die den elektrischen Verschluß der Mikroskopkamera
steuert.
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Gleichzeitig kann das Videosignal
auch zur selbsttätigen
Fokussierung des Objektes in der Fokusebene des Mikroskopobjektivs über einen
passiven, auf dem Bildkontrast basierenden Autofokussystem, dienen.
Beim erfindungsgemäßen Mikroskop
ist demzufolge für
das Autofokussystem und für
die Belichtungsmessung lediglich eine einzige Videokamera erforderlich.
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Die Videokamera sollte zur zweidimensionalen
Bildaufzeichnung ausgelegt sein und eine Vielzahl voneinander unabhängiger lichtempfindlicher Bereiche
aufweisen. Vorzugsweise weist die Steuerschaltung Eingabemittel
zur Auswahl derjenigen lichtempfindlichen Bereiche, die der Ermittlung
der Belichtungszeit zugrunde gelegt werden sollen, auf. Dadurch
kann der Beobachter die ihn besonders interessierenden Objektbereiche
zur Belichtungsmessung auswählen,
sodaß sichergestellt
ist, daß diese Objektbereiche
passend belichtet sind. Der Beobachter sollte dazu mindestens zwischen
drei Bereichen unterschiedlicher Größe in der Bildmitte und einer
weiteren Mittelwertbildung über
das gesamte Bild wählen
können.
Wesentlich vorteilhafter ist jedoch, wenn der Benutzer beliebige
Bildbereiche zur Belichtungsmessung auswählen kann.
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Als besonders bedienungsfreundlich
hat es sich erwiesen, wenn in einem Betriebsmodus der Belichtungsmessung
vom Bildverarbeitungsrechner automatisch – beispielsweise mithilfe einer
Bildverarbeitungssoftware – der
hellste oder die hellsten Bildbereiche) des Videobildes herausgesucht
werden und die Helligkeit in diesen Bildbereichen zur Ermittlung
der Belichtungszeit der Photokamera herangezogen wird. Durch diese
Maßnahme
wird ein hohes Maß an
Automatisation bei der Belichtungssteuerung bei gleichzeitig in
den meisten Fällen
optimalen Belichtungsergebnissen erzielt.
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In einem vorteilhaften Ausführungsbeispiel der
Erfindung sind außerdem
Mittel zur überlagerten visuellen
Darstellung des Objektbildes und derjenigen Bildbereiche, die der
Ermittlung der Belichtungszeit zugrunde gelegt sind, vorgesehen.
Dadurch kann der Benutzer jederzeit die getroffene Auswahl überprüfen und
gegebenenfalls korrigieren.
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Die überlagerte visuelle Darstellung
kann beispielsweise auf einem Monitor erfolgen, auf dem einerseits
das mit der Videokamera aufgezeichnete Mikroskopbild dargestellt
ist und auf dem zusätzlich die
ausgewählten
Bildbereiche beispielsweise farblich oder durch Hellschaltung markiert
sind.
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Der Monitor kann dabei ein externer
Monitor oder ein im Mikroskop integrierter Monitor, dessen Bild
in die Mikroskopokulare eingespiegelt ist, sein. Im letztgenannten
Fall brauchen auf dem Monitor natürlich nur die ausgewählten Bildbereiche
angezeigt zu werden. Denn da das Objekt ohnehin in den Okularen
sichtbar ist, kann auf eine nochmalige Einspiegelung desselben,
mit der Videokamera aufgezeichneten Bildes verzichtet werden. Dieses
Ausführungsbeispiel
hat gegenüber
der Verwendung eines externen Monitors den Vorteil, daß der Benutzer
bei der Eingabe oder Überprüfung der
ausgewählten
Bereiche seinen Kopf nicht von den Okularen abzuwenden braucht.
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Alternativ zur Einspiegelung eines
Monitorbildes kann jedoch auch eine feststehende Strichplatte in
die Okulare eingespiegelt sein, die den von der Kamera aufgenommenen
Bildbereich anzeigt. Wenn der zur Belichtungsmessung herangezogene Bildbereich
beliebig innerhalb des Mikroskopbildes verschiebbar ist, scllte
zusätzlich
in die Strichplattenebene ein Lichtpunkt eingespiegelt sein, der
mit dem zur Ermittlung der Belichtungszeit zugrunde gelegten Bildbereich übereinstimmt.
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Damit auch bei sehr unterschiedlichen
Helligkeiten des Mikroskopbildes die passende Belichtungszeit ermittelbar
ist, sollte außerdem
die Integrationszeit der Videokamera variierbar sein. Dazu genügt eine
einfache Schaltung, die die Zeit zwischen dem Auslesen der Videokamera
auf mehrere Videozyklen verlängert.
Um auch bei sehr langen Integrationszeiten, die beispielsweise bei
schwachen Fluoreszenzbildern erforderlich sein können, ein hinreichend hohes
Signal-/Rauschverhältnis
zu ermöglichen,
kann die Videokamera darüberhinaus
gekühlt sein.
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Damit auch bei sehr lichtschwachen
Objekten sowohl die Belichtungsmessung als auch die photographische
Aufnahme des Bildes möglich
ist, sollte darüberhinaus
im Photostrahlengang ein schaltbarer Vollspiegel vorgesehen sein,
wobei in einer Schaltstellung das gesamte Licht in Richtung auf die
Photokamera und in einer anderen Schaltstellung das gesamte Licht
in Richtung auf die Videokamera gelenkt ist. Die Einspiegelung der
Strichplatte oder des Monitorbildes sollte dabei zwischen dem schaltbaren
Spiegel und dem Prisma zur Ausspiegelung des Mikroskopbildes in
die Okulare oder an dem zwischen Okularstrahlengang und Photostrahlengang teilenden
Prisma eingespiegelt sein. Dadurch sind der Meßstrahlengang für die Belichtungsmessung und
der Strahlengang zur Einspiegelung der Strichplatte bzw. des Monitorbildes
voneinander getrennt, sodaß ein
Umschalten zwischen der Belichtungsmessung und der Überprüfung der
ausgewählten Bildbereiche
nicht erforderlich ist. Außerdem
steht auch dann das Videosignal für den Autofokus zur Verfügung, wenn
der Benutzer die für
die Belichtungsmessung ausgewählten
Bildbereiche überprüft. Während der
Filmbelichtung oder während
der Integration des Videosignals über mehrere Videozyklen ist
dann der Autofokus abgeschaltet, da in dieser Zeit kein aktuelles
Videosignal vorhanden ist.
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Nachfolgend werden Einzelheiten der
Erfindung anhand der in den Figuren dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Im
einzelnen zeigen:
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1 eine
schematische Darstellung eines ersten Ausführungsbeispiels der Erfindung
mit einer überlagerten
Darstellung des Mikroskopbildes und der für die Belichtungsmessung ausgewählten Bereiche
auf einem externen Monitor;
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2a eine
Detaildarstellung eines zweiten Ausführungsbeispiels mit einem in
die Strichplattenebene eingespiegelten, beweglichen Leuchtpunkt;
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2b das
Monitorbild bei einem Ausführungsbeispiel
nach der 2a;
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3a eine
schematische Darstellung eines weiteren Ausführungsbeispiels mit in die
Okulare eingespiegeltem Monitor und
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3b eine
schematische Darstellung eines in den Mikroskopokularen sichtbaren
Bildes beim Ausführungsbeispiel
nach 3a.
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Das Mikroskop in der 1 hat einen zur Fokussierung höhenverstellbaren
Objekttisch (2a) mit darin aufgenommener Kondensorlinse
(2). Zur Beleuchtung des auf dem Objekttisch (2a)
liegenden Objektes (2b) ist in der 1 eine Durchlichtbeleuchtung (1)
eingezeichnet. Die Erfindung kann jedoch auch ebensogut bei einem
Auflichtmikroskop, bei dem der Beleuchtungsstrahlengang zwischen
dem Objektiv (3) und der Tubuslinse (4) in Richtung
auf das Objekt (2b) eingespiegelt wird, realisiert sein. Aus
Gründen
der Übersichtlichkeit
wurde jedoch auf die Einzeichnung eines solchen Auflichtstrahlenganges
verzichtet.
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Das Objekt (2b) wird durch
das Objektiv (3) und die nachfolgende Tubuslinse (4)
reell abgebildet. In Lichtrichtung gesehen hinter der Tubuslinse
(4) ist ein Strahlteilerprisma (5) vorgesehen,
das einen Teil des Beobachtungsstrahlenganges in Richtung auf die
Okulare (6) und den anderen Teil des Beobachtungsstrahlenganges
zum Photoaufsatz lenkt. Das im Okularstrahlengang erzeugte reelle
Bild des Objektes ist durch die Okulare (6) beobachtbar.
Das im Photostrahlengang in oder hinter dem Prisma (5)
erzeugte Zwischenbild wird von einer nachfolgenden Abbildungsoptik
(7) zunächst
nach unendlich und hinter einem als Klappspiegel (8) ausgebildeten schaltbaren Spiegel
alternativ in Richtung auf die Photokamera, von der hier lediglich
der Film (11) dargestellt ist, oder auf die CCD-Kamera (14)
gelenkt. Zwei im jeweiligen Strahlengang angeordnete Kameraobjektive
(9, 13) erzeugen dabei jeweils reelle Abbildungen
des Objektes (2b) in unterschiedlichen Abbildungsmaßstäben auf
dem Film (11) oder auf der CCD-Kamera (14).
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In der in der 1 dargestellten Situation, in der der
Klappspiegel (8) in den Strahlengang eingeschaltet ist,
wird das gesamte Licht des Photostrahlenganges zur CCD-Kamera (14)
gelenkt. In der zweiten Schaltstellung, die gestrichelt dargestellt
und mit (8a) bezeichnet ist, wird dagegen das gesamte Licht
des Photostrahlenganges zum Film (11) durchgelassen. Für die Betätigung des
Schaltspiegels (8) ist ein elektrischer Antrieb (8b)
vorgesehen.
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Über
eine zweite Lichteintrittsfläche
des Strahlteilerprismas (5) ist eine über eine zusätzliche Lichtquelle
(15) und einen Kollektor (16) ausgeleuchtete Formatstrichplatte
(17) über
Abbildungsoptiken (18, 21) und Umlenkspiegel (19, 20)
in die Okulare (6) einspiegelbar. Die Einspiegelung. der
Formatstrichplatte (17) dient in bekannterweise dem Beobachter,
um die interessierenden Objektbereiche auf das zur Verfügung stehende
Photoformat der Photokamera (11) auszurichten.
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Die Videosignale der CCD-Kamera (
14)
sind zunächst
einem Bildverarbeitungsrechner (
22) zugeführt. Ein
Ausgang des Bildverarbeitungsrechners (
22) ist an den Autofokusbaustein
(
23) angeschlossen. Im Autofokusbaustein (
23)
werden jeweils nacheinander ausgelesene Videobilder gespeichert,
miteinander verglichen und daraus ein Antriebssignal für den elektrischen
Fokussiertrieb (
24) gewonnen. Der Aufbau des Autofokusbausteins
(
23) und die darin ablaufenden Operationen entsprechen
dabei dem passiven Autofokussystem aus der bereits eingangs genannten
US A 4 958 920 ,
sodaß auf
diese Details an dieser Stelle nicht noch einmal eingegangen zu werden
braucht. Bezüglich
Einzel heiten des Autfokusbausteins sei vielmehr auf diese Patentschrift
verwiesen.
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An den Bildverarbeitungsrechner (22)
ist die Belichtungssteuerung angeschlossen. Die Belichtungssteuerung
(26) erhält
vom Code-Abgreifer (12) die Information über die
Empfindlichkeit des eingelegten Filmes (11). Außerdem erhält die Belichtungssteuerung
(26) Information über
die zur Belichtungssteuerung heranzuziehenden Bildbereiche des mit der
Videokamera (14) aufgenommenen Videobildes. Der Benutzer
kann über
Schaltknöpfe
(27b) des Bedienpultes (27) auswählen, ob
das gesamte Videobild oder nur ein Bildbereich, der alternativ 1%,
3% oder 10% der gesamten Bildfläche
umfaßt,
zur Belichtungssteuerung herangezogen werden soll. Dieser Bildbereich
ist innerhalb des Videobildes mit Hilfe der Rollkugel (27c)
des Bedienpultes (27) verschiebbar. Die über die
Rollkugel (27c) eingestellte Position des ausgewählten Bildbereiches
wird in der überlagerten
Darstellung auf dem Monitor (25) angezeigt.
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In einem weiteren Modus wird von
dem Bildverarbeitungsrechner (22) der hellste Bereich des
Videobildes automatisch ausgewählt
und Information über
die Lage dieses Bereiches an die Belichtungssteuerung (26)
weitergegeben.
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Je nachdem welcher dieser 5 Modi
zur Belichtungsmessung vom Benutzer ausgewählt ist, werden von der Belichtungssteuerung
(26) nur diejenigen Videosignale zur Belichtungssteuerung
herangezogen, die zu den entsprechenden Bildbereichen gehören. Der
betreffende Lichtmeßwert
kann dabei einfach der Mittelwert der innerhalb der ausgewählten Bildbereiche
liegenden Kamera-Pixel
sein.
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Der für die Belichtungsmessung ausgewählte Bildbereich
wird von der Belichtungssteuerung (26) an den Bildverarbeitungsrechner
(22) gegeben. Dort wird das Videosignal von der CCD-Kamera
(14) mit den von der Belichtungssteuerung (26)
kommenden Signalen gemischt und auf einem Monitor (25) eine überlagerte
Darstellung des Mikroskopbildes erzeugt. In diesem überlagerten Bild
sind die für
die Belichtungssteuerung ausgewählten
Bildbereiche beispielsweise farblich markiert. Außerdem wird
in einer nicht dargestellten Fußzeile
des Monitorbildes die von der Belichtungssteuerung (26)
ermittelte Belichtungszeit angezeigt.
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Im Falle der Bildauslösung mit
Hilfe des Tasters (27a) am Bedienpult (27) gibt
die Belichtungssteuerung (26) zunächst über den Bildverarbeitungsrechner
(22) ein Steuersignal an den Autofokusbaustein (23),
durch den der Autofokus während
der Filmbelichtung abgeschaltet wird. Nach der Abschaltung des Autofokus
schaltet die Belichtungssteuerung den Klappspiegel (8)
in die gestrichelte Position (8a) und öffnet den elektrischen Zentralverschluß (10),
dessen elektrischer Antrieb mit (10a) bezeichnet ist, für die ermittelte
Belichtungszeit. Nach erfolgter Belichtung schwenkt der Klappspiegel
wieder in den Strahlengang ein und die Belichtungssteuerung (26)
gibt einen weiteren Impuls an den Autofokusbaustein (23),
durch den der Autofokus wieder in Betrieb gesetzt wird.
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Damit auch bei sehr lichtschwachen
Objekten, beispielsweise bei der Aufnahme von Fluoreszenzbildern,
die Belichtungssteuerung zuverlässig arbeitet,
ist die Frequenz, mit der die CCD-Kamera (14) vom Bildverarbeitungsrechner
(22) ausgelesen wird, mit Hilfe eines sogenannten elektronischen Shutters,
variabel. Normalerweise liest der Bildverarbeitungsrechner (22)
die CCD-Kamera (14)
mit der üblichen
TV-Frequenz aus. Sind jedoch die Videosignale in den ausgewählten Bildbereichen
zu gering, so wird die Auslesefrequenz für die CCD-Kamera auf ein Viertel
der Videofrequenz reduziert und die Integrationszeit der CCD-Kamera
entsprechend auf vier Videozyklen verlängert. Ist auch nach dieser
vierfachen Integrationszeit das Videosignal noch zu gering, so wird
nachfolgend die Auslesefrequenz nocheinmal um einen Faktor 4 reduziert,
sodaß die
Integrationszeit der CCD-Kamera
nun das 16-Fache der üblichen
Videozyklen beträgt.
Diese Verfahrensschritte werden wiederholt, solange bis das Videosignal
für eine
zuverlässige
Belichtungsmessung ausreicht. Bei besonders lichtschwachen Objekten
werden dabei Integrations zeiten der CCD-Kamera von mehr als einer
Minute erreicht. Die Empfindlichkeit der CCD-Kamera entspricht dann
der eines Photomultipliers. Damit auch bei solch langen Integrationszeiten das
eigentliche Videosignal nicht vom Rauschen überdeckt wird, ist die CCD-Kamera
gekühlt.
Dafür ist der
Kamerabaustein auf einem Peltier-Element (14a) angebracht.
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Während
der sich über
mehrere Videozyklen erstreckenden Integration der CCD-Kamera oder während der
Belichtung des Filmes (11) gibt der Bildverarbeitungsrechner
(22) jeweils ein Standbild des zuletzt aufgenommenen Videobildes
zusammen mit der von der Belichtungssteuerung (26) erhaltenen
Information auf dem Monitor (25) aus, sodaß der Benutzer
auch während
dieser Zeit das Monitorbild beobachten kann.
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Im Ausführungsbeispiel nach den 2a und 2b wird dem Beobachter die mit Hilfe
der Rollkugel (127c) eingestellte Position des Bildbereiches
für die
Belichtungsmessung auch in den Okularen (6) dargeboten.
Dazu ist lediglich die Strichplatteneinspiegelung (Lichtquelle (15),
Kollektor (16), Strichplatte (17) und Abbildungsoptik
(18)) in 1 durch die
Anordnung nach 2a zu
ersetzen. Hier sind die jeweils den Komponenten aus 1 entsprechenden Komponenten mit um 100
größeren Bezugszeichen
versehen. Zwischen der Strichplatte (117) und dem Kollektor
(116) ist hier jedoch ein Teilspiegel (136) angeordnet, über den
eine Leuchtdiode (130) in die Ebene der Strichplatte (117)
eingespiegelt wird. Das Bild der Leuchtdiode (130) in der
Ebene der Strichplatte (117) ist mit (137) bezeichnet.
Die Einspiegelung der Leuchtdiode (130) erfolgt dabei über zwei
jeweils um zueinander senkrechte Achsen schwenkbare Spiegel (132, 134)
und Abbildungsoptiken (131, 133, 135).
Je nach eingegebener Position der Rollkugel (127c) des
Bedienpultes (127) erzeugt die Belichtungssteuerung (126)
korrespondierende Signale für
die Antriebsmotoren (132a, 134a) der betreffenden
Schwenkspiegel (132, 134), sodaß die Position
des Leuchtdiodenbildes (137) mit der Position des für die Belichtungssteuerung
ausgewählten
Bildbereiches übereinstimmt.
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Bei automatischer Auswahl des für die Belichtungszeit
heranzuziehenden Bildbereiches mithilfe des Bildverarbeitungsrechners
(22), werden die Antriebsmotoren (132a, 134a)
automatisch so angesteuert, daß das
Bild der Leuchtdiode mit dem ausgewählten Bildbereich zusammen
fällt.
Ansonsten stimmt das Ausführungsbeispiel
nach 2a und 2b mit dem Ausführungsbeispiel
nach 1 überein.
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Auch das Ausführungsbeispiel nach den 3a und 3b entspricht bezüglich des Aufbaus der optischen
Komponenten weitgehend dem Ausführungsbeispiel
nach 1. Die zu den Komponenten der
Anordnung nach 1 korrespondierenden Komponenten
sind hier jeweils mit um 200 größeren Bezugszeichen
versehen. Nachfolgend wird nur auf diejenigen Komponenten näher eingegangen,
die sich von dem Ausführungsbeispiel
nach 1 unterscheiden.
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Im Ausführungsbeispiel nach den 3a und 3b können
beliebig viele und beliebig über
das Bildfeld verteilte Bildbereiche für die Belichtungsmessung ausgewählt werden.
Die betreffenden Bildbereiche werden dazu jeweils durch Betätigung der
Rollkugel (227c) des Bedienpultes (127) angesteuert
und durch betätigen
der Taste (227b) markiert. Danach kann mit Hilfe der Rollkugel
(227c) das nächste
Bilddetail angefahren werden und ebenfalls markiert werden. Dieser
Vorgang wird solange wiederholt, bis alle für die Belichtungsmessung heranzuziehenden
Objektdetails entsprechend markiert sind.
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Anstelle einer Strichplatte ist in
diesem Ausführungsbeispiel
ein von hinten beleuchtetes LCD-Display (217), das als
Monitor dient und in die Okulare (206) eingespiegelt wird,
angeordnet. Auf dem LCD-Display (217) werden vom Bildverarbeitungsrechner
(222) diejenigen Bildbereiche hell geschaltet, die den
für die
Belichtungsmessung ausgewählten
Bildbereichen entsprechen.
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Das sich dem Beobachter beim Einblick
in die Okulare bietende Bild ist in der 3b dargestellt. Der Rahmen des LCD-Displays gibt das
Bildformat des Films (211) an. Der von der Kamera erfaßte Bildausschnitt
ist in der 3b mit (230) bezeichnet.
Die für
die Belichtungsmessung ausgewählten Bildbereiche,
von denen hier vier dargestellt sind, sind mit (231) bezeichnet.
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Bezüglich der relativen Zuordnung
von Pixeln der CCD-Kamera (214) und den Detailfeldern des
LCD-Displays (217) ist noch anzumerken, daß die entsprechenden
Zahlen nicht übereinzustimmen brauchen.
So ist es durchaus möglich,
für die CCD-Kamera einen handelsüblichen
Kamerachip mit 256 × 256
lichtempfindlichen Pixeln und für
das LCD-Display (217) ein Display mit 10 × 10 Detailfeldern
zu verwenden, die jeweils 1% der Gesamtfläche des LCD-Displays ausmachen.
In diesem Fall werden bei der Hehltastung eines Detailfeldes des LCD-Displays
(217) die Videosignale sämtlicher innerhalb des Detailfeldes
liegender Pixel der CCD-Kamera (214) zur Belichtungssteuerung
herangezogen. Die Verwendung eines LCD-Displays (217) mit
weniger als 200 Detailfeldern ist sogar vorteilhaft, da andernfalls
zuviele Einzelfelder vom Benutzer zu markieren wären.
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Desweiteren ist es nicht unbedingt
erforderlich, jedes einzelne Detailmeßfeld zu markieren. Vielmehr
kann bei gedrückter
Auswahltaste (227b) mit der Rollkugel (227c) eine
geschlossene Fläche
umfahren werden, die dann insgesamt nach Lösen des Tasters (127b)
der Belichtungsmessung zugrunde gelegt wird.
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Anstelle des LCD-Displays (217)
ist es auch möglich,
einen Miniaturmonitor in die Okulare einzuspiegeln. Auch dann können durch
Betätigen
der Rollkugel (227c) beliebige Punkte auf dem Monitorbild
angefahren und durch Betätigen
der Auswahltaste (227b) jeweils 1/100 der gesamten Bildfläche des Monitors
umfassende Teilflächen
ausgewählt
werden. Mit Hilfe des Monitors können
dann auch gleichzeitig alphanumerische Daten ins Mikroskopokular eingespiegelt
werden.
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Da Mikroskope für spezielle Anwendungen heute
häufig
mit einem zusätzlichen
Tischrechner (Personal Computer, Notebook) ausgestattet sind, der
einen Teil der Mikroskopfunktionen steuert, können ein Teil der beschriebenen
Operationen auch von einem solchen Rechner übernommen werden. In diesem
Fall kann auch auf das Bedienpult (227) verzichtet werden.
Die Auswahl der für
die Belichtungsmessung heranzuziehenden Bildbereiche und die Auswahl
des Modus für
die Belichtungsmessung erfolgt dann entweder mit Hilfe der Rechner-Maus
oder mithilfe der Cursortasten der Rechnertastatur. In zu den dargestellten
Ausführungsbeispielen
alternativen Ausgestaltungen können
daher die Funktion des Bedienpultes auch Eingabemittel eines Computers
realisiert sein.