DE19512882A1 - Wäßrige Polymerisatdispersion - Google Patents
Wäßrige PolymerisatdispersionInfo
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- C08J3/03—Making solutions, dispersions, lattices or gels by other methods than by solution, emulsion or suspension polymerisation techniques in aqueous media
Description
Vorliegende Erfindung betrifft wäßrige Polymerisatdispersionen,
die dadurch erhältlich sind, daß man ein Gemisch aus wenigstens
eine ethylenisch ungesättigte Gruppe aufweisenden radikalisch po
lymerisierbaren Monomeren nach der Methode der radikalischen wäß
rigen Emulsionspolymerisation mit der Maßgabe polymerisiert, daß
- a) das Monomerengemisch zu 30 bis 90 Gew.-%, bezogen auf das Gemisch, aus Monomeren besteht, deren Löslichkeit in Wasser bei der gewählten Polymerisationstemperatur und dem gewählten Polymerisationsdruck 5 Gew.-%, bezogen auf die Wassermenge, beträgt (Monomere a),
- b) das Monomerengemisch zu 10 bis 70 Gew.-%, bezogen auf das Gemisch, aus Monomeren besteht, deren Löslichkeit in Wasser bei der gewählten Polymerisationstemperatur und dem gewählten Polymerisationsdruck < 5 Gew.-%, bezogen auf die Wassermenge, beträgt (Monomere b) und
- c) wenigstens ein Teil der radikalischen wäßrigen Emulsionspoly merisation in einem Dispergiermedium erfolgt, das neben Was ser aus einem organischen Lösungsmittel besteht, dessen Lös lichkeit in Wasser bei der gewählten Polymerisationstempera tur und dem gewählten Polymerisationsdruck, bezogen auf die Wassermenge, 10 Gew.-% beträgt, wobei die Menge des organi schen Lösungsmittels so bemessen ist, daß sie einerseits aus reicht, um neben der wäßrigen Phase die Ausbildung einer Lösungsmittelphase zu bewirken und andererseits, bezogen auf die Menge der insgesamt zu polymerisierenden Monomeren, wenig stens 20 Gew.-% beträgt, jedoch gleichzeitig das Zweifache der im Dispergiermedium enthaltenen Wassermasse nicht über steigt.
Ferner betrifft die vorliegende Erfindung Verfahren zur Herstel
lung solcher wäßriger Polymerisatdispersionen und deren Verwen
dung als Verdicker oder Bindemittel.
Wäßrige Polymerisatdispersionen sind fluide Systeme, die als dis
perse Phase in wäßrigem Dispergiermedium Polymerisatteilchen in
stabiler disperser Verteilung befindlich enthalten. Der Durch
messer der Polymerisatteilchen liegt im allgemeinen hauptsächlich
im Bereich von 0,01 bis 5 µm, häufig hauptsächlich im Bereich von
0,01 bis 1 µm.
Die Stabilität der dispersen Verteilung erstreckt sich oft über
einen Zeitraum von 1 Monat, vielfach sogar über einen Zeitraum
von 3 Monaten. Die Polymerisatvolumenkonzentration wäßriger
Polymerisatdispersionen beträgt in der Regel 10 bis 70 Vol.-%,
bezogen auf das Gesamtvolumen der wäßrigen Polymerisatdispersion.
Ebenso wie Polymerisatlösungen beim Verdampfen des Lösungsmit
tels, weisen wäßrige Polymerisatdispersionen beim Verdampfen des
wäßrigen Dispergiermediums die Eigenschaft auf, Polymerisatfilme
zu bilden, weshalb wäßrige Polymerisatdispersionen in vielfacher
Weise als Bindemittel, z. B. für Anstrichfarben oder Massen zum
Beschichten von Leder, Anwendung finden.
Eine weitere bemerkenswerte Eigenschaft wäßriger Polymerisat
dispersionen ist ihre bei gleichem Polymerisatgehalt im Vergleich
zu Polymerisatlösungen geringere dynamische Viskosität. Mit Vor
teil werden daher wäßrige Polymerisatdispersionen von Polymerisa
ten, die einen erhöhten Anteil an hydrophilen Monomeren wie z. B.
3 bis 6 C-Atome aufweisende α, β-monoethylenisch ungesättigte
Carbonsäuren einpolymerisiert enthalten, als Verdickerdisper
sionen eingesetzt. D.h. das Polymerisat wird in saurem wäßrigem
Medium in einer eine relativ geringe dynamische Viskosität bewir
kenden dispersen Verteilung erzeugt. Beim Anwender können dann
diese niederviskosen wäßrigen Polymerisatdispersionen durch Erhö
hung des pH-Wertes in hochviskose verdickend wirkende wäßrige Lö
sungen überführt werden (vgl. z. B. DE-PS 11 64 095,
DE-PS 12 64 945, DE-PS 12 58 721, DE-PS 15 46 315 und
DE-PS 12 57 752). Häufig enthält das dispergierte Polymerisat
solcher wäßrigen Verdickerdispersionen als weitere hydrophile
Monomere zusätzlich tensidische Monomere einpolymerisiert. Unter
dem Begriff "tensidische Monomere" werden hier amphiphile grenz
flächenaktive Substanzen verstanden, die wenigstens eine
ethylenisch ungesättigte Gruppe aufweisen und durch Anlagerung
von Alkylenoxid (das in der Regel 2 und/oder 3 bis 8 C-Atome auf
weist), insbesondere Ethylenoxid und/oder Propylenoxid, an geei
gnete, wenigstens eine ethylenisch ungesättigte Gruppe aufwei
sende, Verbindungen mit beweglichen Protonen (acidem Wasserstoff
im Sinne Brönsteds) erhältlich sind. Solchermaßen bewegliche Pro
tonen weisen beispielsweise Hydroxylgruppen oder Carboxylgruppen
auf. Vorgenannte tensidische Monomere lassen sich auch als Kon
densationsprodukte von Oligoalkylenglykolethern und bewegliche
Protonen enthaltenden, wenigstens eine ethylenisch ungesättigte
Bindung aufweisenden, Verbindungen auffassen. Weitere tensidische
Monomere lassen sich als Additionsprodukte von Oligoalkylenglyko
lethern an wenigstens eine ethylenisch ungesättigte Bindung und
eine Isocyanatgruppe aufweisende Verbindungen auffassen. Norma
lerweise weisen die tensidischen Monomeren neben der wenigstens
einen hydrophilen Polyethergruppe wenigstens einen hydrophoben
Rest auf, was im Zusammenspiel den tensidischen Charakter be
dingt.
Die hydrophile Polyethergruppe zeichnet normalerweise für die
Löslichkeit der tensidischen Monomeren in Wasser verantwortlich,
wohingegen die hydrophoben Reste zu Assoziatbildung neigen, wo
durch verdickende Wirkung hervorgerufen werden kann.
Prinzipiell unterscheidet der Fachmann wäßrige Polymerisat
dispersionen in wäßrige Sekundär- und in wäßrige Primärdisper
sionen. Die wäßrigen Sekundärdispersionen sind solche, bei deren
Herstellung das Polymerisat außerhalb des wäßrigen Dispergierme
diums erzeugt wird, z. B. in Lösung eines geeigneten nicht wäßri
gen Lösungsmittels befindlich. Diese Lösung wird anschließend in
das wäßrige Dispergiermedium überführt und unter Dispergierung
das Lösungsmittel, in der Regel destillativ, abgetrennt.
Demgegenüber handelt es sich bei wäßrigen Primärdispersionen um
solche, bei denen das Polymerisat aus wenigstens eine ethylenisch
ungesättigte Gruppe aufweisenden Monomeren nach der Methode der
radikalischen wäßrigen Emulsionspolymerisation unmittelbar in
disperser Verteilung befindlich im wäßrigen Dispergiermedium
selbst erzeugt wird.
Letztere Methode ist vielfach vorbeschrieben und dem Fachmann da
her hinreichend bekannt (vgl. z. B. Encyclopedia of Polymer
Science and Engineering, Vol. 8, S. 659 ff (1987); D.C. Blackly,
in High Polymer Latices, Vol. 1, S. 35 ff (1966); H. Warson, The
Applications of Synthetic Resin Emulsions, Seite 246 ff, Kapi
tel 5 (1972); D. Diederich, Chemie zu unserer Zeit 24, S. 135 bis
142 (1990); Emulsion Polymerization, Interscience Publishers,
New York (1965); DE-A 40 03 422 und Dispersionen synthetischer
Hochpolymere, F. Hölscher, Springer Verlag, Berlin (1969)).
Signifikanter Vorteil der radikalischen wäßrigen Emulsionspolyme
risation, im Unterschied zu den anderen radikalischen Polymerisa
tionsverfahren, ist, daß sie zu Polymerisaten mit besonders hohem
Molekulargewicht führt (vgl. z. B. High Polymers, Vol. IX, Emul
sion Polymerisation, Interscience Publishers, Inc., New York
(1965), S. 15/16, was beispielsweise bei Verdickerdispersionen
von Vorteil ist, da bei gegebener Monomerenzusammensetzung ein
erhöhtes Molekulargewicht in der Regel die verdickende Wirkung
fördert.
Nachteilig an der bekannten Methode der radikalischen wäßrigen
Emulsionspolymerisation von Gemischen aus wenigstens eine
ethylenisch ungesättigte Gruppe aufweisenden Monomeren ist je
doch, daß mit zunehmendem Anteil an hydrophilen Monomeren
(Monomere mit erhöhter Wasserlöslichkeit) im zu polymerisierenden
Monomerengemisch das resultierende Molekulargewicht in seiner
Höhe nicht mehr zu befriedigen vermag. Ein weiterer Nachteil ist
darin begründet, daß mit zunehmendem Anteil an hydrophilen Mono
meren im zu polymerisierenden Monomerengemisch das Verfahren der
radikalischen wäßrigen Emulsionspolymerisation vielfach nicht
mehr in vollem Umfang erfolgreich durchführbar ist, d. h. erhalten
wird häufig eine wäßrige Polymerisatdispersion mit erhöhtem Koa
gulatgehalt bzw. anstelle einer stabilen wäßrigen Polymerisat
dispersion ein koagulierendes System.
Die Aufgabe der vorliegenden Erfindung bestand daher darin, wäß
rige Polymerisatdispersionen von Polymerisaten, die einen erhöh
ten Anteil an hydrophilen Monomeren einpolymerisiert enthalten,
zur Verfügung zu stellen, die ein erhöhtes Molekulargewicht sowie
eine erhöhte Stabilität aufweisen. Ferner bestand die Aufgabe der
vorliegenden Erfindung darin, Verfahren zur Herstellung solcher
wäßrigen Polymerisatdispersionen zur Verfügung zu stellen.
Demgemäß wurden die eingangs definierten wäßrigen Polymerisat
dispersionen gefunden.
Dabei konnte von der EP-A 190 892 als nächstliegendem Stand der
Technik ausgegangen werden. Diese Offenlegungsschrift betrifft
wäßrige Polymerisatdispersionen, die dadurch erhältlich sind, daß
man ein Monomerengemisch aus mindestens einem α, β-monoethylenisch
ungesättigten tensidischen Monomer, mindestens einer α, β-mono
ethylenisch ungesättigten Carbonsäure und mindestens einem nicht
ionischen ethylenisch ungesättigten Monomer nach der Methode der
radikalischen wäßrigen Emulsionspolymerisation mit der Maßgabe
polymerisiert, daß wenigstens ein Teil der radikalischen wäßrigen
Emulsionspolymerisation in einem Dispergiermedium erfolgt, das
neben Wasser aus einem in Wasser eine reduzierte Löslichkeit auf
weisenden organischen Lösungsmittel besteht. Gemäß der
EP-A 190 892 sind solche wäßrigen Polymerisatdispersionen in be
friedigender Weise erhältlich. Aus der EP-A 190 892 war ferner
bekannt, daß die dabei resultierenden wäßrigen Polymerisat
dispersion als wäßrige Verdickerdispersionen (pH-Erhöhung bewirkt
verdickende Wirkung) mit erhöhter verdickender Wirkung geeignet
sind.
Nachteilig an der Lehre der EP-A 190 892 ist jedoch, daß sie die
erhöhte verdickende Wirkung der gemäß ihrer Lehre erhältlichen
Verfahrensprodukte darauf zurückführt, daß das Beisein des orga
nischen Lösungsmittels eine besonders gleichförmige Einpolymeri
sation der tensidischen Monomere bedingt (vgl. S. 6, Zeile 23 der
EP-A 190 892 bis S. 7, Zeile 10). Einen Zusammenhang zu einem er
höhten Molekulargewicht der Dispersionspolymerisate sieht die
EP-A 190 892 nicht. Darüber hinaus begrenzt die Lehre der
EP-A 190 892 die Menge des mit zu verwendenden organischen Lö
sungsmittels auf maximal 20 Gew.-%, bezogen auf die Menge der
insgesamt zu polymerisierenden Monomeren (z. B. Seite 3, Zeile 27
der EP-A 190 892). Ein höherer Lösungsmittelanteil bewirkt gemäß
der Lehre der EP-A 190 892 eine Minderung der Verdickerwirkung
des resultierenden Dispersionspolymerisats (EP-A 190 892, S. 18,
Zeile 1 bzw. 5). Weiteren Stand der Technik bilden die
US-A 4 421 902, die US-A 4 423 199, die US-A 4 384 096 und die
US-A 4 429 097. Nachteilig an dem von diesen Schriften gebildeten
Stand der Technik ist jedoch, daß das wäßrige Dispergiermedium
kein organisches Lösungsmittel umfaßt.
Vor diesem Hintergrund überrascht die erfindungsgemäße Lösung der
gestellten Aufgabe.
Vorzugsweise beträgt die Löslichkeit des erfindungsgemäß mit zu
verwendenden organischen Lösungsmittels in Wasser bei der gewähl
ten Polymerisationstemperatur und dem gewählten Polymerisations
druck, bezogen auf die Wassermenge, 8 oder 6 oder 4 oder
1 Gew.-%.
Bezogen auf die Gesamtmenge der zu polymerisierenden Monomeren
beträgt die Menge an erfindungsgemäß mitzuverwendendem organi
schem Lösungsmittel in der Regel nicht mehr als 500 Gew.-%.
Vorzugsweise liegt die entsprechend bezogene Menge an erfindungs
gemäß mitzuverwendendem organischem Lösungsmittel bei 30 bis
150 Gew.-% und besonders bevorzugt bei 40 bis 100 Gew.-%. Der
Wasseranteil des wäßrigen Dispergiermediums beträgt erfindungs
gemäß, in entsprechender Weise bezogen, in der Regel 40 bis 900,
häufig 40 bis 500 Gew.-%. Bezogen auf die Menge des gesamten Dis
pergiermediums liegt der Lösungsmittelanteil in der Regel bei we
nigstens 5, üblicherweise jedoch bei 50 und bevorzugt bei 10
45 bis 20 Gew.-%.
Beispiele für geeignete erfindungsgemäß mitzuverwendende organi
sche Lösungsmittel sind kettenförmige (verzweigte oder unver
zweigte) oder cyclische gesättigte Kohlenwasserstoffe wie Propan,
Butan, Pentan, Hexan, Heptan, Octan, Cyclopentan, Cyclohexan,
Methylcyclohexan und Paraffinöle, aromatische Kohlenwasserstoffe
wie Benzol, Toluol, Xylol und Isopropylbenzol, halogenierte Koh
lenwasserstoffe wie Methylenchlorid, Chlorbenzol oder 1,1,1-Tri
chlorethan, Dialkylether wie tert.-Butylmethylether oder Isobu
tylmethylether, Ester aus C₁- bis C₂₀-Alkancarbonsäuren und ein
wertigen C₁- bis C₂₀-Alkanolen wie Ameisensäuremethylester, Amei
sensäureethylester, Ameisensäurepropylester, Essigsäuremethyl
ester, Essigsäureethylester, Essigsäurepropylester, Essigsäure
butylester, Essigsäureamylester, Propionsäuremethylester, Ethyl
hexansäureethylhexylester, Isopropylpalmitat oder Isopropylmyri
stat, Ketone, die 5 Kohlenstoffatome aufweisen wie Diethyl
keton, einwertige Alkanole, die < 3 Kohlenstoffatome aufweisen
wie n-Butanol, n-Pentanol, iso-Pentanol, n-Hexanol, Cyclohexanol,
iso-Octanol, n-Octanol, iso-Decanol oder n-Dodecanol. Selbstver
ständlich können auch Mischungen der vorgenannten Lösungsmittel
angewendet werden.
Nach beendeter erfindungsgemäßer radikalischer wäßriger Emul
sionspolymerisation wird das mitverwendete organische Lösungs
mittel aus der resultierenden wäßrigen Polymerisatdispersion vor
zugsweise abgetrennt. Bevorzugt werden als organische Lösungs
mittel daher solche verwendet, deren Siedepunkt bei einem Druck
von 1 atm 150°C, mit besonderem Vorteil 100°C beträgt. Geei
gnete Verfahren der Lösungsmittelabtrennung sind konventionelles
Destillieren, Wasserdampfdestillieren, Strippverfahren, Adsorpti
onsverfahren, Ultrafiltration oder Dialyse. Der Begriff Lösungs
mittel impliziert, daß es sich um chemische Verbindungen handelt,
die sich bezüglich der radikalischen wäßrigen Emulsionspolymeri
sation im wesentlichen inert verhalten.
Monomere a) sind solche, deren Löslichkeit in Wasser bei der ge
wählten Polymerisationstemperatur und dem gewählten Polymerisati
onsdruck 5 Gew.-%, bezogen auf die Wassermenge, beträgt. D.h.
rührt man bei der gewählten Polymerisationstemperatur und dem ge
wählten Polymerisationsdruck in entsprechender Weise 5 Gew.-%
eines Monomeren a) in Wasser ein, so bildet sich eine optisch ho
mogene transparente Phase aus, deren optisch homogene Wirkung
nicht auf identischen Berechnungsindices von Monomeren und Wasser
beruht, sondern eine Konsequenz der innigen Vermischung der bei
den Substanzen ist.
Als Monomere a) kommen beispielsweise in Betracht α, β-mono
ethylenisch ungesättigte Carbonsäuren wie Acrylsäure, Methacryl
säure, Itaconsäure, Crotonsäure, Fumarsäure, Maleinsäure, Halb
ester der Malein- oder Fumarsäure wie Maleinsäuremonomethylester,
Fumarsäuremonomethylester, Maleinsäuremonoethylester, Fumarsäure
monoethylester, Maleinsäuremonobutylester und Fumarsäuremonobu
tylester, monoethylenisch ungesättigte Verbindungen, die wenig
stens eine Phosphonsäuregruppe oder wenigstens eine Sulfonsäure
gruppe aufweisen wie Vinylphosphonsäure, Natrium-vinylsulfonat,
Natrium-styrolsulfonat oder Acrylamidopropansulfonsäure, mono
ethylenisch ungesättigte Verbindungen, die wenigstens eine Sul
fatestergruppe aufweisen wie Kalium-Sulfatopropylmethacrylat oder
Ammoniumsulphatoethylmethacrylat, Amide Q, β-monoethylenisch unge
sättigter Carbonsäuren und deren Derivate wie Acrylamid, Meth
acrylamid, N,N-Dimethylacrylamid-3-acrylamido-3-methyl-butter
säure, N,N-Dimethylaminopropylacrylamid, N-Methylol(meth)acryl
amid, N,N-Dimethyl-N-methacrylamidopropyl-N-(3-sulfopropyl)ammo
nium-betain oder 10-Acrylamidoundecansäure, Hydroxyester aus
Acryl- oder Methacrylsäure und mehrwertigen Alkoholen wie
Hydroxyethylacrylat, Hydroxyethylmethacrylat, Hydroxypropyl
acrylat, Hydroxypropylmethacrylat oder Butandiolmonoacrylat, aber
auch Monomere wie Monomethacroyloxyethylphthalat, Monomethacroy
loxyethylsuccinat, Dimethylaminoethylacrylat, Dimethylaminoethyl
methacrylat, Diethylaminoethylacrylat, Diethylaminoethylmeth
acrylat, quaternierte Ammonium(meth)acrylate wie N-Trimethyl- oder
N-Triethylammoniumethylacrylat sowie N-Trimethyl- oder
N-Triethylammoniummethylmethacrylat, N-Vinylpyrrolidon, N-Vinyl
caprolactam, N-Vinylimidazol, N-Ci-Cio-Alkyl-N′-vinylimidazolium-
Verbindungen wie N-Methyl-, N-Ethyl- oder N-Butyl-N′-vinyl
imidazolium-chlorid, -bromid oder -methasulfat, 1-Vinyl-2-methyl
vinylimidazol, 4 und 2 Vinylpyridin oder N Vinylformamid.
Monomere a), die saure oder basische Gruppen aufweisen, können
auch in Form ihrer durch Neutralisation mit geeigneten Säuren
bzw. Basen erzeugten Salze verwendet werden. Geeignete Basen zum
Zwecke der Neutralisation sind z. B. Alkalimetallhydroxide, Ammo
niak oder organische Amine. Geeignete neutralisierende Säuren
sind Mineralsäuren wie Schwefelsaure, Salzsaure oder Phosphor
säure sowie 1 bis 4 C-Atome aufweisende organische Säuren wie
z. B. Ameisensäure, Essigsäure, Zitronensäure oder Weinsäure.
Weitere geeignete Monomere a) sind tensidische Monomere. Als sol
che kommen z. B. Verbindungen der allgemeinen Formel (I) in Be
tracht
in der
R¹ = H oder CH₃,
X = COO, CONH, COO-CH(OH)-CH₂, COO-CH₂-CH(OH), oder CH₂,
A = CH₂CHYO n mit Y = H, CH₂ oder C₂H₅ und n = 2 bis 100 und
R² = H oder c₁- bis C₃₀-Alkyl
bedeuten. Vorzugsweise beträgt n in den Verbindungen der allge meinen Formel I 10 bis 60.
R¹ = H oder CH₃,
X = COO, CONH, COO-CH(OH)-CH₂, COO-CH₂-CH(OH), oder CH₂,
A = CH₂CHYO n mit Y = H, CH₂ oder C₂H₅ und n = 2 bis 100 und
R² = H oder c₁- bis C₃₀-Alkyl
bedeuten. Vorzugsweise beträgt n in den Verbindungen der allge meinen Formel I 10 bis 60.
Günstige tensidische Monomere sind jene der allgemeinen For
mel (II)
mit
R⁵ = C₁₂- bis C₃₀-Alkyl, -Aralkyl, -Alkylaryl oder -Alkylaralkyl.
R⁵ = C₁₂- bis C₃₀-Alkyl, -Aralkyl, -Alkylaryl oder -Alkylaralkyl.
Günstige tensidische Monomere sind ferner jene der allgemeinen
Formel (III)
mit m = 13 bis 21.
Insbesondere sind geeignete tensidische Monomere diejenigen der
US-A 4 429 097, der US-A 4 384 096, der US-A 4 421 902, der
US-A 4 423 199 und der EP-A 190 892.
Bezogen auf die Gesamtmenge der zu polymerisierenden Monomeren
beläuft sich der Anteil der Monomeren a) mit Vorteil auf wenig
stens 40, häufig wenigstens 50 Gew.-%. Er liegt jedoch üblicher
weise bei 80, häufig 70 Gew.-%. Bevorzugte Monomere a) sind
solche, deren Löslichkeit in Wasser bei der gewählten Polymerisa
tionstemperatur und dem gewählten Polymerisationsdruck
15 Gew.-%, vorzugsweise 30 Gew.-% und ganz besonders bevor
zugt 50 Gew.-% beträgt.
Besonders bevorzugte Monomere a) sind Acryl- und Methacrylsäure.
Mit Vorteil bestehen wenigstens 50 Gew.-%, vorzugsweise wenig
stens 70 Gew.-% der Gesamtmenge der Monomeren a) aus Acryl- und/
oder Methacrylsäure. Bei den restlichen Monomeren a) handelt es
sich mit Vorteil um tensidische Monomere. Ein ganz besonders be
vorzugtes tensidisches Monomer ist Stearyl-polyglykolether-metha
crylat mit 15 bis 35 Ethylenoxideinheiten in der Polyglykolether
gruppe.
Tensidische Monomere, die dem Löslichkeitserfordernis der Gruppe
der Monomeren a) (Löslichkeit in Wasser 5 Gew.-% bei Polyme
risationsdruck- und -temperatur) nicht genügen, können als
Monomere b copolymerisiert werden.
Als weitere Monomere b) kommen in Betracht Styrol und seine
Derivate wie α-Methylstyrol, p-Methylstyrol, p-Chlormethylstyrol,
p-Butylstyrol, p-Ethylstyrol oder p-Chlorstyrol, halogenierte
monoethylenisch ungesättigte Verbindungen wie Vinylchlorid,
Vinylidenchlorid oder Vinylidenfluorid, Vinylester von gerad
kettigen oder verzweigten 2 bis 30, insbesondere 2 bis 10 C-Atome
aufweisenden Alkancarbonsäuren wie Vinylacetat, Vinylpropionat,
Vinyllaurat, Neooctansäurevinylester, Neononansäurevinylester,
Neodecansäurevinylester, konjugierte mehrfach ungesättigte
Verbindungen wie Butadien oder Isopren, Vinylalkylether, deren
Alkylrest 1 bis 30 C-Atome aufweist wie Vinyloctandecylether,
aber auch Acrylnitril, Methacrylnitril, 3 bis 30 C-Atome aufwei
sende 1-Alkene, N-Alkylacryl- oder N-Alkylmethacrylamide, deren
Alkylgruppen 4 bis 30 C-Atome aufweisen wie N-tert.-Butylacryla
mid, N-tert.-Octylacrylamid oder N-Undecylmethacrylamid, Ester
aus Acryl- oder Methacrylsäure und 1 bis 25 C-Atome aufweisenden
Alkanolen wie Methylacrylat, Ethylacrylat, n-Butylacrylat, iso-
Butylacrylat, tert.-Butylacrylat, 2-Ethylhexylacrylat, Lauryl
acrylat, iso-Bornylacrylat, Stearylacrylat und die entsprechenden
Methacrylester, aber auch Phenoxyethylacrylat, Tetrahydrofurfu
rylacrylat, Tetrahydrofurfurylmethacrylat oder Perfluorethylacry
lat.
Bevorzugte Monomere b) sind Styrol, Vinylester von 2 bis 30
C-Atome aufweisenden Alkancarbonsäuren, sowie Alkylacrylat und
-methacrylate, die 1 bis 10 C-Atome in der Alkylgruppe aufweisen
oder Gemische aus diesen Monomeren. Ganz allgemein sind solche
Monomere b) bevorzugt, deren Löslichkeit in Wasser bei Polyme
risationsdruck und Polymerisationstemperatur gleich oder geringer
als die entsprechende Löslichkeit von Methylacrylat, vorzugsweise
gleich oder geringer als die entsprechende Löslichkeit von Ethyl
acrylat ist.
Monomere, die üblicherweise die innere Festigkeit der Verfilmun
gen der wäßrigen Polymerisatdispersionen erhöhen, sogenannte ver
netzend wirkende Monomere, können sowohl Monomere a) oder
Monomere b) sein. Üblicherweise weisen solche Monomeren wenig
stens eine Epoxy-, Hydroxy-, N-Methylol-, Carbonyl- oder wenig
stens zwei nicht konjugierte ethylenisch ungesättigte Doppelbin
dungen auf. Bezogen auf die Gesamtmenge der zu polymerisierenden
Monomeren werden diese Monomeren üblicherweise in einer Menge von
10 Gew.-%, vorzugsweise 5 Gew.-% einpolymerisiert.
Beispiele für solche Monomeren sind Divinylbenzol, Divinyl
ethylenharnstoff, Diallylweinsäurediamid, Methylenbisacrylamid,
Ester aus Acryl- oder Methacrylsäure und mehrwertigen Alkoholen
wie Ethylenglykol, 1,4-Butandiol, Trimethylolpropan, Penta
erythrit, Neopentylglykol, Bisphenol-A, Glycerin oder Propandiol
mit wenigstens zwei Estereinheiten pro Molekül, Allylester der
Acryl- oder Methacrylsäure, Trivinylcyclohexan, Triallyltriazin
trion, Allylether von Trimethylolpropan, Pentaerythrit und Sac
charose mit mindestens zwei Allylethereinheiten pro Molekül,
Dihydrodicyclopentadienylacrylat, Dihydrodicyclopentadienylmeth
acrylat, N-Allylmethacrylamid, N,N-Diallylweinsäurediamin oder
Diallylphthalat. Besonders bevorzugt sind Divinylbenzol, Allyl
ester der Acryl- oder Methacrylsäure, 1,4-Butandioldiacrylat oder
1,4-Butandioldimethacrylat.
Normalerweise ist beim erfindungsgemäßen Verfahren die Löslich
keit der beteiligten Monomeren b) so beschaffen, daß die am
erfindungsgemäßen Verfahren beteiligte Gesamtmenge an Monome
ren b) im wäßrigen Anteil des Dispergiermediums bei der gewählten
Polymerisationstemperatur und dem gewählten Polymerisationsdruck
nicht vollständig löslich ist.
Als radikalische Polymerisationsinitiatoren kommen für das
erfindungsgemäße Verfahren alle diejenigen in Betracht, die in
der Lage sind, unter Einwirkung von Licht oder Wärme radikalische
wäßrige Emulsionspolymerisationen auszulösen. Es kann sich dabei
sowohl um Peroxide als auch um Azoverbindungen handeln. Selbst
verständlich kommen auch Redoxinitiatorsysteme in Betracht. Sie
können in Wasser sowohl gut als auch wenig löslich sein. Vorzugs
weise werden Peroxodischwefelsäure und/oder deren Alkalimetall
salze und/oder ihr Ammoniumsalz als radikalische Start er bevor
zugt. Geeignet ist auch Wasserstoffperoxid oder tert.-Butylhydro
peroxid. Die Einsatzmenge an radikalischen Polymerisationsinitia
toren beträgt, bezogen auf die Gesamtmenge der zu polymerisieren
den Monomeren, in der Regel 0,1 bis 5 Gew.-%. Selbstverständlich
kann die erfindungsgemäße radikalische wäßrige Emulsionspolymeri
sation auch durch ionisierende Strahlung initiiert werden.
Üblicherweise werden im Rahmen der erfindungsgemäßen radika
lischen wäßrigen Emulsionspolymerisation Dispergiermittel mit
verwendet, die die Stabilität der erzeugten wäßrigen Polymerisat
dispersion gewährleisten. Als solche kommen sowohl die zur Durch
führung von radikalischen wäßrigen Emulsionspolymerisationen
üblicherweise eingesetzten Schutzkolloide als auch Emulgatoren in
Betracht.
Geeignete Schutzkolloide sind beispielsweise Polyvinylalkohole,
Cellulosederivate oder Vinylpyrrolidon enthaltende Copolymeri
sate. Eine ausführliche Beschreibung weiterer geeigneter Schutz
kolloide findet sich in Houben-Weyl, Methoden der organischen
Chemie, Band XIV/1, Makromolekulare Stoffe, Georg-Thieme-Verlag,
Stuttgart, 1961, S. 411 bis 420. Selbstverständlich können auch
Gemische aus Emulgatoren und/oder Schutzkolloiden verwendet wer
den.
Vorzugsweise werden als Dispergiermittel ausschließlich Emulgato
ren eingesetzt, deren relatives Molekulargewicht vorzugsweise
< 1000 beträgt. Sie können sowohl anionischer, kationischer oder
nichtionischer Natur sein. Selbstverständlich müssen im Fall der
Verwendung von Gemischen grenzflächenaktiver Substanzen die
Einzelkomponenten miteinander verträglich sein, was im Zweifels
fall an Hand weniger Vorversuche überprüft werden kann. Im allge
meinen sind anionische Emulgatoren untereinander und mit nicht
ionischen Emulgatoren verträglich. Desgleichen gilt auch für kat
ionische Emulgatoren, während anionische und kationische Emulga
toren meistens miteinander unverträglich sind. Gebräuchliche
Emulgatoren sind Alkalimetall-, Ammonium- und Aminsalze von Fett
säuren, ethoxylierte Mono-, Di- und Tri-Alkylphenole (EO-Grad: 3
bis 100, Alkylrest: C₄ bis C₁₂), ethoxylierte Fettalkohole (EO-
Grad: 3 bis 100, Alkylrest: C₈ bis C₁₈), sowie Alkali- und
Ammoniumsalze von Alkylsulfaten (Alkylrest: C₈ bis C₁₆), von
Schwefelsäurehalbestern ethoxylierter Alkanole (EO-Grad: 1 bis
70, Alkylrest: C₁₂ bis C₁₈) und ethoxylierter Alkylphenole (EO-
Grad: 3 bis 100, Alkylrest: C₄ bis C₁₂), von Alkylsulfonsäuren
(Alkylrest: C₁₂ bis C₁₈) und von Alkylarylsulfonsäuren (Alkylrest:
C₉ bis C₁₈). Weitere geeignete Emulgatoren wie Sulfobernsteinsäu
reester finden sich in Houben-Weyl, Methoden der organischen Che
mie, Band XIV/1, Makromolekulare Stoffe, Georg-Thieme-Verlag,
Stuttgart, 1961, Seiten 192 bis 208, oder in R. Hensch, Ullmann′s
Encyclopedia of Industrial Chemistry, 5. Auflage, 1987, Vol. A9,
S. 297 bis 339, bei E.W. Flick, Industrial Surfactants, Noyes
Publication, Park Ridage, 1988, oder bei M.R. Porter, Handbook of
Surfactants, Chapmann & Hall, New York 1991.
Insbesondere eignen sich auch solche Emulgatoren, deren HLB-Wert
< 8 beträgt. HLB steht als Abkürzung für "Hydrophile-Lipophile-
Balance" des Emulgators und beinhaltet ein gegeneinander Abwägen
der Wirkung der hydrophilen und der lipophilen Gruppen des
Emulgators. Eine Definition des Begriffes findet sich beispiels
weise in "Das Atlas HLB-System", Atlas Chemie GmbH, EC 10 G July
1971, und in Classification of Surface Active Agents by "HLB",
W.C. Griffin, Journal of the Society of Cosmetic Chemist, Band 1,
311 (1949).
In der Regel beträgt die Menge an verwendetem Dispergiermittel
0,5 bis 20, vorzugsweise 0,5 bis 10, besonders bevorzugt 0,5 bis
5 Gew.-%, bezogen auf die radikalisch zu polymerisierenden Mono
meren. Die erfindungsgemäßen unmittelbaren Verfahrensprodukte um
fassen aber auch wäßrige Polymerisatdispersionen von selbstemul
gierenden Polymerisaten, d. h. von Polymerisaten, die ionische
Gruppen aufweisen, die aufgrund der Abstoßung von Ladungen glei
chen Vorzeichens die Stabilisierung zu bewirken vermögen. Bevor
zugt weisen die erfindungsgemäßen unmittelbaren Verfahrens
produkte anionische Stabilisierung (insbesondere anionische
Dispergiermittel) auf. Es können aber auch kationenaktive
Verbindungen eingesetzt werden, wie beispielsweise Fettamine,
quartäre Ammoniumverbindungen oder quaternisierte Pyridine, Mor
pholine oder Imidazoline.
Das erfindungsgemäße Verfahren kann sowohl bei reduziertem Druck,
bei Normaldruck (1 atm) als auch bei erhöhtem Druck durchgeführt
werden. In typischer Weise beträgt der Druck bei der erfindungs
gemäßen radikalischen wäßrigen Emulsionspolymerisation 0,8 bis
15 atm. Vorzugsweise wird bei Normaldruck polymerisiert.
Mit Vorteil wird die erfindungsgemäße radikalische wäßrige Emul
sionspolymerisation unter Inertgasatmosphäre und unter Rühren
durchgeführt. Die Polymerisationstemperatur beträgt in der Regel
0 bis 160, häufig 40 bis 160 und vorzugsweise 50 bis 120°.
Bei Bedarf kann das Molekulargewicht der erfindungsgemäßen Emul
sionspolymerisate durch das Beisein von das Molekulargewicht re
gelnden Verbindungen während der erfindungsgemäßen radikalischen
wäßrigen Emulsionspolymerisation verringert werden. Geeignete
Molekulargewichtsregler sind beispielsweise Halogenverbindungen
wie Tetrachlormethan, Chloroform, Bromtrichlormethan, Allyl
verbindungen wie Allylalkohol oder 2,5-Diphenyl-1-hexen,
Aldehyde, Ameisensäure oder Ameisensäureester. Besonders geei
gnete Molekulargewichtsregler sind Schwefel in chemisch gebunde
ner Form enthaltende Verbindungen wie anorganische Hydrogen
sulfite, Sulfite, Disulfite und Dithionite oder organische Sul
fide, Disulfide, Polysulfide, Sulfoxide, Sulfone und Mercapto
verbindungen. Bevorzugt eingesetzt werden Mercaptoalkohole, Mer
captocarbonsäuren und Mercaptoalkene mit 2 bis 30 Kohlenstoff
atomen im Molekül, wie 2-Mercaptoethanol, 1,3-Mercaptopropanol,
3-Mercaptopropan-1,2-diol, 1,4-Mercaptobutanol, Cystein,
Mercaptoessigsäure, 3-Mercaptopropionsäure, Mercaptobernstein
säure, n-Butylmercaptan, n-Hexylmercaptan, n-Dodecylmercaptan
oder tert.-Dodecylmercaptan. Falls das Molekulargewicht regelnde
Verbindungen mitverwendet werden, werden sie in Mengen von 0,1
bis 15, vorzugsweise von 0,1 bis 5 Gew.-%, bezogen auf die zu po
lymerisierenden Monomeren, angewendet.
Die erfindungsgemäß erhältlichen wäßrigen Copolymerisatdisper
sionen können im Anschluß an ihre eigentliche Herstellung wei
teren Verfahrensschritten unterworfen werden, z. B. um den Gehalt
unerwünschter Verunreinigungen zu reduzieren. Solche Verfahrens
schritte können beispielsweise Nachpolymerisationsverfahren, Was
serdampfbehandlungen, teilweises Abdestillieren der wäßrigen
Phase oder Strippverfahren sein. Sie können aber auch anderen Be
handlungsschritten wie Filter-, Trocken- oder Koagulierverfahren
unterworfen werden.
Selbstverständlich können den erfindungsgemäß erhältlichen wäßri
gen Copolymerisatdispersionen an sich übliche Hilfsmittel wie
Komplexbildner, Schaumdämpfer, Konservierungsmittel, Korrosions
inhibitoren, Radikalfänger, Oxidationsschutzmittel, Säuren oder
Basen zugesetzt werden.
Die erfindungsgemäßen wäßrigen Polymerisatdispersionen sind z. B.
dadurch erhältlich, daß alle Bestandteile des Polymerisationsan
satzes ins Polymerisationsgefäß vorgelegt werden und anschließend
auf die Polymerisationstemperatur erwärmt wird. Es können jedoch
auch verschiedene oder alle Bestandteile im Verlauf der Umset
zung, innerhalb von gegebenenfalls voneinander verschiedenen
Zeiträumen, teilweise oder vollständig dem Polymerisationsgefäß
zugeführt werden (Zulaufverfahren). Die Zufuhr kann über räumlich
getrennte Zuläufe aber auch gegebenenfalls räumlich vereint er
folgen.
Mit Vorteil sind die erfindungsgemäßen wäßrigen Polymerisat
dispersionen nach dem Zulaufverfahren dadurch erhältlich, daß man
die Gesamtmenge an radikalischem Polymerisationsinitiator in Was
ser vorlegt, die Vorlage auf die Polymerisationstemperatur er
wärmt und anschließend unter Aufrechterhaltung der Polymerisa
tion(stemperatur) eine die zu polymerisierenden Monomeren, das
organische Lösungsmittel, Wasser und das gesamte Dispergiermittel
enthaltende wäßrige Emulsion kontinuierlich, nach Maßgabe des
Verbrauchs, ins Polymerisationsgefäß zulaufen läßt. Selbstver
ständlich kann man aber auch z. B. den Polymerisationsinitiator,
z. B. als wäßrige Lösung, über einen räumlich getrennten Zulauf
synchron mit den Monomeren zulaufen lassen. Auch kann ein Teil
des Dispergiermittels ins Polymerisationsgefäß vorgelegt werden.
Erfindungswesentlich ist nur, daß die Polymerisation wenigstens
eines Teils der zu polymerisierenden Monomeren in einem
Dispergiermedium erfolgt, das neben einer wäßrigen noch eine or
ganische Lösungsmittelphase umfaßt, wobei die Lösungsmittelmenge,
bezogen auf die Gesamtmenge der zu polymerisierenden Monomeren,
< 20 Gew.-% beträgt. Vorzugsweise erfolgt die Polymerisation von
wenigstens 50 Gew.-% oder wenigstens 75 Gew.-% oder von
100 Gew.-% der Gesamtmenge der zu polymerisierenden Monomeren in
einem Dispergiermedium, das aus einer wäßrigen und aus einer sol
chen organischen Lösungsmittelphase besteht.
Die erfindungsgemäßen wäßrigen Polymerisatdispersionen eignen
sich generell zum Verdicken wäßriger Systeme, insbesondere zum
Verdicken von Öl-in-Wasser-Emulsionen wie sie beispielsweise für
kosmetische Zwecke Anwendung finden. Als Öle kommen dabei ins
besondere Paraffinöle, Esteröle (z. B. Isopropylmyristat) oder na
türliche Öle wie Sonnenblumenöl, Erdnußöl oder Jojobaöl in Be
tracht.
Üblicherweise enthalten solche Öl-in-Wasser-Emulsionen, bezogen
auf ihre Gesamtmasse, 0,2 bis 10 Gew.-% an erfindungsgemäßem wäß
rigem Dispersionspolymerisat zugesetzt.
D1: In einem Polymerisationsgefäß wurden 485 g Wasser und 0,75 g
Natriumperoxodisulfat vorgelegt und unter Rühren und unter
leichtem Stickstoffstrom auf 80°C erwärmt. Anschließend wurde
dem Polymerisationsgefäß unter Aufrechterhaltung der 80°C ein
gerührter Zulauf aus 114 g Wasser, 5,5 g des Natriumsalzes
des Schwefelsäurehalbesters von ethoxyliertem Laurylalkohol
(Ethoxylierungsgrad: 2) = Emulgator 1, 105 g Methacrylsäure,
30 g Ethylacrylat und 75 g Essigsäureethylester innerhalb von
3 h kontinuierlich zugeführt. Nach beendeter Zufuhr wurde
noch 3 h unter Aufrechterhaltung der 80°C gerührt. Anschlie
ßend wurde der Essigsäureethylester destillativ abgetrennt.
Es wurde eine wäßrige Polymerisatdispersion erhalten, die
einen Feststoffgehalt von 21 Gew.-% aufwies. Der gewichts
mittlere Durchmesser der dispergierten Polymerisatteilchen
betrug 357 nm (Streulichtmessung).
VD1: Wie D1, jedoch ohne Zusatz von Essigsäureethylester. Der Po
lymerisationsansatz koagulierte während der Polymerisation.
D2: In einem Polymerisationsgefäß wurden 485 g Wasser und 0,75 g
Natriumperoxodisulfat vorgelegt und unter Rühren und leichtem
Stickstoffstrom auf 80°C erwärmt. Anschließend wurde dem Po
lymerisationsgefäß unter Aufrechterhaltung der 80°C ein ge
rührter Zulauf aus 114 g Wasser, 5,5 g Emulgator 1, 120 g
Methacrylsäure, 30 g Ethylacrylat und 1,5 g Natrium-styrol
sulfonat und 75 g Essigsäureethylester innerhalb von 3 h kon
tinuierlich zugeführt. Nach beendeter Zufuhr wurde noch 3 h
unter Aufrechterhaltung der 80°C gerührt. Anschließend wurde
der Essigsäureethylester destillativ abgetrennt. Es wurde
eine wäßrige Polymerisatdispersion erhalten, die einen Fest
stoffgehalt von 21,9 Gew.-% aufwies. Der gewichtsmittlere
Durchmesser der dispergierten Polymerisatteilchen betrug
377 nm (Streulichtmessung).
VD2: Wie D2, jedoch ohne Zusatz von Essigsäureethylester. Der Po
lymerisationsansatz koagulierte während der Polymerisation.
D3: In einem Polymerisationsgefäß wurden 450 g Wasser und 0,80 g
Natriumperoxodisulfat vorgelegt und unter Rühren und leichtem
Stickstoffstrom auf 80°C erwärmt. Anschließend wurde dem Po
lymerisationsgefäß unter Aufrechterhaltung der 80°C ein ge
rührter Zulauf aus 150 g Wasser, 5 g Emulgator 1, 75 g Meth
acrylsäure, 75 g Styrol und 75 g Essigsäureethylester inner
halb von 3 h kontinuierlich zugeführt. Nach beendeter Zufuhr
wurde noch 3 h unter Aufrechterhaltung der 80°C gerührt. An
schließend wurde der Essigsäureethylester destillativ abge
trennt. Danach wurde die wäßrige Polymerisatdispersion über
einem Polyamidfilternetz (Maschenweite: 120 µm) filtriert. Es
wurde eine wäßrige Polymerisatdispersion erhalten, die einen
Feststoffgehalt von 21,9 Gew.-% und auch nach einem Monat La
gerung keine Sedimentationserscheinungen aufwies. Der
gewichtsmittlere Durchmesser der dispergierten Polymerisat
teilchen betrug 84 nm (Streulichtmessung). Der K-Wert des
dispergierten Polymerisats (23°C, 0,1-gew.-%ige Lösung in
Tetrahydrofuran) betrug 66,3.
Der K-Wert ist eine relative Viskositätszahl, die in Analogie
zur DIN 53 726 bestimmt wird. Er beinhaltet die Fließge
schwindigkeit eines reinen Lösungsmittels relativ zu einer
Lösung des Polymerisats in diesem Lösungsmittel und charakte
risiert das mittlere Molekulargewicht des Polymerisats. Ein
hoher K-Wert entspricht dabei einem hohen mittleren Moleku
largewicht (vgl. Cellulosechemie, Vol. 13 (1932), S. 58 bis
64, und Kirk-Othmer, Encyclopedia of Chemical Technology,
Vol. 23, S. 967 bis 968).
VD3: Wie D3, jedoch ohne Zusatz von Essigsäureethylester. Der Po
lymerisationsansatz koagulierte während der Polymerisation
partiell. Der nicht koagulierte Anteil bestand aus einer
grobteiligen Suspension, die rasch sedimentierte.
D4: In einem Polymerisationsgefäß wurden 450 g Wasser und 0,75 g
Natriumperoxodisulfat vorgelegt und unter Rühren und leichtem
Stickstoffstrom auf 80°C erwärmt. Anschließend wurde dem Po
lymerisationsgefäß unter Aufrechterhaltung der 80°C ein ge
rührter Zulauf aus 150 g Wasser, 5 g Emulgator 1, 90 g Meth
acrylsäure, 60 g Ethylacrylat und 75 g Essigsäureethylester
innerhalb von 3 h kontinuierlich zugeführt. Nach beendeter
Zufuhr wurde noch 3 h unter Aufrechterhaltung der 80°C ge
rührt. Anschließend wurde der Essigsäureethylester
destillativ abgetrennt. Es wurde eine wäßrige Polymerisat
dispersion erhalten, die einen Feststoffgehalt von 21 Gew.-%
aufwies. Der gewichtsmittlere Durchmesser der dispergierten
Polymerisatteilchen betrug 266 nm (Streulichtmessung).
Der K-Wert des dispergierten Polymerisats (23°C, 1 gew.-%ige
Lösung in Tetrahydrofuran) betrug 22,3.
VD4: Wie D4, jedoch ohne Zusatz von Essigsäureethylester. Der Po
lymerisationsansatz vergelte.
D5: In einem Polymerisationsgefäß wurden 485 g Wasser und 0,40 g
Natriumperoxodisulfat vorgelegt und unter Rühren und leichtem
Stickstoffstrom auf 80°C erwärmt. Anschließend wurde dem Po
lymerisationsgefäß unter Aufrechterhaltung der 80°C ein ge
rührter Zulauf aus 114 g Wasser, 5,5 g Emulgator 1, 30 g
Methacrylsäure, 30 g Acrylsäure, 75 g Methylacrylat, 15 g
Stearyl-polyglycolether-methacrylat (EO-Grad: 25) und 150 g
Essigsäureethylester innerhalb von 3 h kontinuierlich zuge
führt. Nach beendeter Zufuhr wurde noch 1 h unter Aufrechter
haltung der 80°C gerührt. Anschließend wurden dem Reaktions
gemisch 38,2 g einer 10 gew.-%igen wäßrigen Natriumhydroxid
lösung zugegeben. Danach wurde der Essigsäureethylester wäh
rend 3 h bei 80°C und unter leichtem Stickstoffstrom
destillativ abgetrennt. Es wurde eine wäßrige Polymerisat
dispersion erhalten, die einen Feststoffgehalt von
17,7 Gew.-% aufwies. Der gewichtsmittlere Durchmesser der
dispergierten Polymerisatteilchen betrug 349 nm.
VD5: Wie D5, jedoch ohne Zusatz von Essigsäureethylester. Der Po
lymerisationsansatz vergelte.
D6: In einem Polymerisationsgefäß wurden 450 g Wasser und 0,3 g
Natriumperoxodisulfat vorgelegt und unter Rühren und leichtem
Stickstoffstrom auf 80°C erwärmt. Anschließend wurde dem Po
lymerisationsgefäß unter Aufrechterhaltung der 80°C ein ge
rührter Zulauf aus 149 g Wasser, 5,5 g Emulgator 1, 60 g
Methacrylsäure, 82,5 g Ethylacrylat, 7,5 g Stearyl-polyglyco
lether-methacrylat (EO-Grad: 25) und 75 g Cyclohexan inner
halb von 3 h kontinuierlich zugeführt. Nach beendeter Zufuhr
wurde noch 2 h unter Aufrechterhaltung der 80°C gerührt. Da
nach wurde das Cyclohexan destillativ abgetrennt. Es wurde
eine wäßrige Polymerisatdispersion erhalten, die einen Fest
stoffgehalt von 20,1 Gew.-% aufwies. Der K-Wert des disper
gierten Polymerisats (23°C, 0,1 gew.-%ige Lösung in Tetra
hydrofuran) betrug 99,9.
D7: Wie D6, anstelle von 75 g Cyclohexan wurden als organisches
Lösungsmittel jedoch 75 g Essigsäureethylester verwendet. Es
wurde eine wäßrige Polymerisatdispersion erhalten, die einen
Feststoffgehalt von 19,8 Gew.-% aufwies. Der K-Wert des dis
pergierten Polymerisats (23°C, 0,1-gew.-%ige Lösung in Tetra
hydrofuran) betrug 117. 100 ml der resultierenden, auf
1 Gew.-% Feststoffgehalt verdünnten wäßrigen Polymerisat
dispersion wies nach Zusatz von 0,2 g NaOH bei 23°C eine
Brookfield-Viskosität von 18 Pa·s auf.
VD6: Wie D6, jedoch ohne Zusatz von Cyclohexan. Es wurde eine wäß
rige Polymerisatdispersion erhalten, die einen Feststoff
gehalt von 20 Gew.-% aufwies. Der K-Wert des dispergierten
Polymerisats (23°C, 0,1 gew.-%ige Lösung in Tetrahydrofuran)
betrug 94,6.
VD7: In einem Polymerisationsgefäß wurden 485 g Wasser und 0,4 g
Natriumperoxodisulfat vorgelegt und unter Rühren und leichtem
Stickstoffstrom auf 80°C erwärmt. Anschließend wurde dem Po
lymerisationsgefäß unter Aufrechterhaltung der 80°C ein ge
rührter Zulauf aus 152 g Wasser, 5,5 g Emulgator 1, 37,5 g
Methacrylsäure, 37,5 g Acrylsäure, 60 g Methylacrylat, 15 g
Stearyl-polyglycolether-methacrylat (EO-Grad: 25) und 15 g
Essigsäureethylester innerhalb von 3 h kontinuierlich zuge
führt. Nach beendeter Zufuhr wurde noch 2 h unter Aufrechter
haltung der 80°C gerührt. Danach wurde der Essigsäureethyl
ester destillativ abgetrennt. Anschließend wurde die wäßrige
Polymerisatdispersion über ein Polyamidfilternetz mit einer
Maschenweite von 120 µm filtriert. Auf dem Filter und im
Rührgefäß befand sich zusammengenommen eine Koagulatmenge von
< 15 g. Als Filtrat wurde eine wäßrige Polymerisatdispersion
mit einem Feststoffgehalt von 16,7 Gew.-% erhalten. Der
gewichtsmittlere Teilchendurchmesser betrug 4 µm. Der K-Wert
des dispergierten Polymerisats (23°C, 0,1-gew.-%ige Lösung in
Dimethylformamid) betrug 211.
VD8: Wie VD7, anstelle von 15 g Essigsäureethylester wurden jedoch
30 g Essigsäureethylester in entsprechender Weise mit
verwendet. Die auf dem Filter und im Rührgefäß zusammen ver
bleibende Polymerisatmenge betrug 10,1 g. Als Filtrat wurde
eine wäßrige Polymerisatdispersion mit einem Feststoffgehalt
von 18,4 Gew.-% erhalten. Der gewichtsmittlere Teilchendurch
messer betrug 5 µm. Der K-Wert des dispergierten Polymeri
sats (23°C, 0, 1-gew.-%ige Lösung in Dimethylformamid) betrug
217.
D8: Wie VD7, anstelle von 15 g Essigsäureethylester wurden jedoch
in entsprechender Weise 50 g Essigsäureethylester mit
verwendet. Die auf dem Filter und im Rührgefäß zusammen ver
bleibende Polymerisatmenge betrug 1,1 g. Als Filtrat wurde
eine wäßrige Polymerisatdispersion mit einem Feststoffgehalt
von 19,4 Gew.-% erhalten. Der gewichtsmittlere Teilchendurch
messer betrug 1,2 µm. Der K-Wert des dispergierten Polymeri
sats (23°C, 0,1-gew.-%ige Lösung in Dimethylformamid) betrug
236.
D9: Wie VD7, anstelle von 15 g Essigsäureethylester wurden jedoch
in entsprechender Weise 75 g Essigsäureethylester mit
verwendet. Die auf dem Filter und im Rührgefäß zusammen ver
bleibende Polymerisatmenge betrug 1,5 g. Als Filtrat wurde
eine wäßrige Polymerisatdispersion mit einem Feststoffgehalt
von 19,1 Gew.-% erhalten. Der gewichtsmittlere Teilchendurch
messer betrug 0,790 µm. Der K-Wert des dispergierten Polyme
risats (23°C, 0,1-gew.-%ige Lösung in Dimethylformamid) be
trug 241.
D10: In einem Polymerisationsgefäß wurden 485 g Wasser und 0,4 g
Natriumperoxodisulfat vorgelegt und unter Rühren und leichtem
Stickstoffstrom auf 80°C erwärmt. Anschließend wurde dem Po
lymerisationsgefäß unter Aufrechterhaltung der 80°C ein ge
rührter Zulauf aus 160 g Wasser, 5,5 g Emulgator 1, 45 g
Methacrylsäure, 45 g Acrylsäure, 45 g Methylacrylat, 15 g
Stearyl-polyglycolether-methacrylat (EO-Grad: 25) und 60 g
Essigsäureethylester innerhalb von 3 h kontinuierlich zuge
führt. Nach beendeter Zufuhr wurde noch 2 h unter Aufrechter
haltung der 80°C gerührt. Danach wurde der Essigsäureethyl
ester destillativ abgetrennt. Anschließend wurde die wäßrige
Polymerisatdispersion über ein Polyamidfilternetz mit einer
Maschenweite von 120 µm filtriert. Als Filtrat wurde eine
wäßrige Polymerisatdispersion mit einem Feststoffgehalt von
19,2 Gew.-% erhalten.
VD9: Wie D10, jedoch ohne Zusatz von Essigsäureethylester. Der Po
lymerisationsansatz koagulierte.
Claims (20)
1. Wäßrige Polymerisatdispersion, dadurch erhältlich, daß man
ein Gemisch aus wenigstens eine ethylenisch ungesättigte
Gruppe aufweisenden radikalisch polymerisierbaren Monomeren
nach der Methode der radikalischen wäßrigen Emulsionspolyme
risation mit der Maßgabe polymerisiert, daß
- a) das Monomerengemisch zu 30 bis 90 Gew.-%, bezogen auf das Gemisch, aus Monomeren besteht, deren Löslichkeit in Was ser bei der gewählten Polymerisationstemperatur und dem gewählten Polymerisationsdruck 5 Gew.-%, bezogen auf die Wassermenge, beträgt (Monomere a),
- b) das Monomerengemisch zu 10 bis 70 Gew.-%, bezogen auf das Gemisch, aus Monomeren besteht, deren Löslichkeit in Was ser bei der gewählten Polymerisationstemperatur und dem gewählten Polymerisationsdruck < 5 Gew.-%, bezogen auf die Wassermenge, beträgt (Monomere b) und
- c) wenigstens ein Teil der radikalischen wäßrigen Emulsions polymerisation in einem Dispergiermedium erfolgt, das ne ben Wasser aus einem organischen Lösungsmittel besteht, dessen Löslichkeit in Wasser bei der gewählten Polyme risationstemperatur und dem gewählten Polymerisations druck, bezogen auf die Wassermenge, 10 Gew.-% beträgt, wobei die Menge des organischen Lösungsmittels so bemes sen ist, daß sie einerseits ausreicht, um neben der wäß rigen Phase die Ausbildung einer Lösungsmittelphase zu bewirken und andererseits, bezogen auf die Menge der insgesamt zu polymerisierenden Monomeren, wenigstens < 20 Gew.-% beträgt, jedoch gleichzeitig das Zweifache der im Dispergiermedium enthaltenen Wassermasse nicht übersteigt.
2. Wäßrige Polymerisatdispersion nach Anspruch 1, wobei die Lös
lichkeit des mitzuverwenden organischen Lösungsmittels in
Wasser bei der gewählten Polymerisationstemperatur und dem
gewählten Polymerisationsdruck, bezogen auf die Wassermenge,
4 Gew.-% beträgt.
3. Wäßrige Polymerisatdispersion nach Anspruch 1 oder 2, wobei
die Menge des mitzuverwendenden organischen Lösungsmittels,
bezogen auf die Menge der insgesamt zu polymerisierenden Mo
nomeren, 30 bis 150 Gew.-% beträgt.
4. Wäßrige Polymerisatdispersion nach Anspruch 1 bis 3, wobei
der Anteil der Monomeren a) 40 bis 80 Gew.-% beträgt.
5. Wäßrige Polymerisatdispersion nach Anspruch 1 bis 4, wobei
die Monomeren a) Acryl-, Methacrylsäure oder deren Gemisch
umfassen.
6. Wäßrige Polymerisatdispersion nach Anspruch 1 bis 5, wobei
die Monomeren a) zu wenigstens 50 Gew.-% aus Acryl-, Meth
acrylsäure oder deren Gemisch bestehen.
7. Wäßrige Polymerisatdispersion nach Anspruch 1 bis 6, wobei
die Monomeren a) wenigstens ein tensidisches Monomer umfas
sen.
8. Wäßrige Polymerisatdispersion nach Anspruch 1 bis 7, wobei
die Monomeren a) wenigstens ein Monomeres der allgemeinen
Formel (I)
in der
R¹ = H oder CH₃,
X = COO, CONH, COO-CH(OH)-CH₂, COO-CH₂-CH(OH) oder CH₂,
A = CH₂CHYO n mit Y = H, CH₃ oder C₂H₅ und n = 2 bis 100
und
R² = H oder C₁- bis C₃₀-Alkyl
bedeuten, umfassen.
R¹ = H oder CH₃,
X = COO, CONH, COO-CH(OH)-CH₂, COO-CH₂-CH(OH) oder CH₂,
A = CH₂CHYO n mit Y = H, CH₃ oder C₂H₅ und n = 2 bis 100
und
R² = H oder C₁- bis C₃₀-Alkyl
bedeuten, umfassen.
9. Wäßrige Polymerisatdispersion nach Anspruch 1 bis 8, wobei
die Monomeren b) nur solche Monomeren umfassen, deren Lös
lichkeit in Wasser bei dem gewählten Polymerisationsdruck und
der gewählten Polymerisationstemperatur gleich oder geringer
als die entsprechend Löslichkeit von Methylacrylat ist.
10. Wäßrige Polymerisatdispersion nach Anspruch 1 bis 9, wobei
die Polymerisationstemperatur 40 bis 160°C beträgt.
11. Wäßrige Polymerisatdispersion nach Anspruch 1 bis 10, wobei
das mitzuverwendende organische Lösungsmittel nach beendeter
radikalischer wäßriger Emulsionspolymerisation abgetrennt
wird.
12. Verwendung wäßriger Polymerisatdispersionen gemäß Anspruch 1
bis 11 zum Verdicken wäßriger Systeme.
13. Verwendung wäßriger Polymerisatdispersionen gemäß Anspruch 1
bis 11 zum Verdicken von Öl-in-Wasser-Emulsionen.
14. Öl-in-Wasser-Emulsion, enthaltend eine wäßrige Polymerisat
dispersion gemäß Anspruch 1 bis 11.
15. Verfahren zur Herstellung einer wäßrigen Polymerisat
dispersion, bei dem man ein Gemisch aus wenigstens eine
ethylenisch ungesättigte Gruppe aufweisenden radikalisch po
lymerisbaren Monomeren nach der Methode der radikalischen
wäßrigen Emulsionspolymeriation mit der Maßgabe polymeri
siert, daß
- a) das Monomerengemisch zu 30 bis 90 Gew.-%, bezogen auf das Gemisch, aus Monomeren besteht, deren Löslichkeit in Was ser bei der gewählten Polymerisationstemperatur und dem gewählten Polymerisationsdruck 5 Gew.-%, bezogen auf die Wassermenge, beträgt (Monomere a),
- b) das Monomerengemisch zu 10 bis 70 Gew.-%, bezogen auf das Gemisch, aus Monomeren besteht, deren Löslichkeit in Was ser bei der gewählten Polymerisationstemperatur und dem gewählten Polymerisationsdruck < 5 Gew.-%, bezogen auf die Wassermenge, beträgt (Monomere b) und
- c) wenigstens ein Teil der radikalischen wäßrigen Emulsions polymerisation in einem Dispergiermedium erfolgt, das ne ben Wasser aus einem organischen Lösungsmittel besteht, dessen Löslichkeit in Wasser bei der gewählten Polyme risationstemperatur und dem gewählten Polymerisations druck, bezogen auf die Wassermenge, 10 Gew.-% beträgt, wobei die Menge des organischen Lösungsmittels so bemes sen ist, daß sie einerseits ausreicht, um neben der wäß rigen Phase die Ausbildung einer Lösungsmittelphase zu bewirken und andererseits, bezogen auf die Menge der insgesamt zu polymerisierenden Monomeren wenigstens < 20 Gew.-% beträgt, jedoch gleichzeitig das Zweifache der im Dispergiermedium enthaltenen Wassermasse nicht übersteigt.
16. Verfahren zur Herstellung einer wäßrigen Polymerisat
dispersion nach Anspruch 15, dadurch gekennzeichnet, daß man
die Gesamtmenge an radikalischem Polymerisationsinitiator in
Wasser vorlegt, die Vorlage auf die Polymerisationstemperatur
erwärmt und anschließend unter Aufrechterhaltung der Polyme
risation eine die zu polymerisierenden Monomeren, das organi
sche Lösungsmittel, Wasser und das gesamte Dispergiermittel
enthaltende wäßrige Emulsion kontinuierlich ins Polymerisati
onsgefäß zulaufen läßt.
17. Verfahren zur Herstellung einer wäßrigen Polymerisat
dispersion, dadurch gekennzeichnet, daß man gemäß Anspruch 15
oder 16 verfährt und anschließend das mitverwendete organi
sche Lösungsmittel destillativ abtrennt.
18. Wäßrige Polymerisatdispersion, erhältlich nach einem Verfah
ren gemäß Anspruch 16 oder 17.
19. Verwendung einer wäßrigen Polymerisatdispersion gemäß An
spruch 18 zum Verdicken wäßriger Systeme.
20. Öl-in-Wasser-Emulsion, enthaltend eine wäßrige Polymerisat
dispersion gemäß Anspruch 18.
Priority Applications (10)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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