DE1938871C3 - Vorrichtung zur perkutanen und dl gitalen Blutentnahme - Google Patents

Description

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Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur perkutanen und digitalen Blutentnahme mit einem rohrförmigen Behälter zur Blutaufnahme.

Es sind verschiedene Methoden zur Durchführung einer perkutanen und im besonderen einer digitalen Blutentnahme bekannt. Bei einer von diesen beginnt man damit, die Zone des Fingers, die Gegenstand der Entnahme ist, zu desinfizieren, dann schneidet man die Haut ungefähr in einer Tiefe von bis 3 mm ein, verwirft den ersten Tropfen Blut, der aus dem Einschnitt austritt und von dem man weiß, daß er eine relativ große Menge an Flüssigkeit aus den subkutanen Zellen beinhaltet, massiert dann den Finger in Richtung auf den Enschaitt hm und sammelt das in Abhängigkeit von der Massage erhaltene Blut ώ einem Proberohr, in einer Kapillare oder durch Aufziehen in ein Rohr. Diese verschiedenen Phasen der blutentnahme werden normalerweise durch qualifiziertes Personal durchgeführt, das immer seltener zur Verfügung steht.

Daraus ergeben sich die Vorteile, die bei Verwendung einer Vorrichtung erzielt werden, welche eine Blutentnahme automatisch, unter direkter Betätigung durch die Person, der das Blut entnommen wird, und praktisch ohne Einschaltung von Spezialisten durchführt.

Es ist Aufgabe der Erfindung, solche Vorrichtung

anzugeben.

Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe bei einer Vorrichtung der eingangs angegebenen Art dadurch gelöst, daß der rohrförmige Behälter an seinem offenen Ende mit einem Trichter abgeschlossen ist, der elastisch nachgiebige Wände besitzt und an seinem vorzugsweise ebenen Grund rings um die Trichteröffnung eine Auflage aus saugfähigem Material aufweist, welche von mindestens einer Schneidlanzette durchsetzt in, die in den Trichterraum vorspringt und höchstens bis zum oberen Rand der Trichterwand reicht.

Die Erfindung wird nachstehend an Hand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen erläutert. In der Zeichnung zeigt

F i g. 1 einen Aufriß im Schnitt einer ersten Ausführungsform,

F i g. 2 eine gleiche Ansicht, wie in F i g. 1 gezeigt, wobei sich hier eines der dargestellten Teile in einer anderen Lage befindet,

F i g. 3 eine perspektivische Ansicht eines in F i g. 1 dargestellten Teils der Vorrichtung,

Fig.4 einen Längsschnitt durch eine erste Variante der Vorrichtung,

F i g. 5 einen Aufriß im Schnitt einer zweiten Variante,

Fig.6 den rohrförmigen Behälter der in Fig.5 dargestellten Vorrichtung mit gesammeltem Blut gefüllt,

Fig.7 und 8 zwei Detailvarianten der Vorrichtung nach Fig. 5 und

F i g. 9 einen Längsschnitt einer dritten Variante.

Die in F i g. 1 der Zeichnung dargestellte Vorrichtung weist einen rohrförmigen Behälter 1 aus durchsichtigem oder durchscheinendem Werkstoff beispielsweise aus Polyäthylen, auf, in dessen öffnung eine Tülle 2 eingesetzt ist, welche den unteren, zur Entleerung vorgesehenen Teil eines Trichters 3 bildet, dessen kelchförmiger Sammelbehälter Wände 4 aus plastischem und elastischem Werkstoff aufweist.

Dieser Trichter ruht am Rande der öffnung des Rohrförmigen Behälters 1 mittels eines an seinem Fuß angeordneten ringförmigen Teiles 4 a auf. Die Wand des Trichters und die der Tülle 2 sind ausgeschnitten, wobei eine Nut 5 vorgesehen ist, die L-förmig ist und einen Kanal zum Entweichen der Luft je nach dem Ausmaß der Füllung des rohrförmigen Behälters mit Blut darstellt.

Am unteren Ende der Tülle 2 ragt ein Röhrchen 6 hervor welches sich bis in die Nähe des Bodens des Behälters 1 erstreckt, mit diesem koaxial verläuft und in ihrem Verlaufe in der Verlängerung der öffnung der Tülle 2 ist.

Bei dieser Ausführungsform bilden die Tülle 2 und das Röhrchen 6 ein einstückiges Ganzes. In der Variante nach F i g. 4 wird das Röhi ehen 6 α im Gegensatz dazu durch Einsetzen in die öffnung la der Tülle 2 gehalten.

An seinem Grund weist der Trichter 3 eine ringförmige Nut 46 auf, in welcher der Randteil einer kreisförmigen Grundplatte 7 (F i g. 1 und 3) gehalten wird, welche z.B. aus rostfreiem Stahl besteht und zwei dreieckige Schneidlanzetten 8 a und Sb aus demselben Werkstoff aufweist, welche sich auf beiden Seiten eines aus der Platte ausgeschnittenen Fensters 9 senkrecht zu dieser Platte erstrecken.

Über der Platte 7 ist ein Tampon 10 aus absorbierendem Werkstoff, beispielsweise aus saugfähigem Papier, angeordnet, wobei der Tampon eine Ringform aufweist und durch Aufstecken auf die Schneidlanzetten 8ß und 8 b befestigt ist. Wie dargestellt, öffnen sich die öffnung des Tampons 10 und das Fenster der Platte geradewegs in die Bohrung der Tülle 2. Der Teil der Schneidlanzetten 8 α und 8 b, der über den Tampon 10 vorsteht, weist eine Länge von mindestens 2 bis 3 mm auf; diese Schneidlanzetten können sich mit ihren Spitzen höchstens bis zur Höhe des oberen Randes des Trichters 3 erstrecken.

Die Lanzetten 8 a und Sb sind dazu bestimmt, die für die Blutentnahme unumgänglich notwendigen Einschnitte in die Haut zu machen (F i g. 2), und es liegt auf der Hand, daß die Einschnitte genügend tief sein müssen, so daß die wichtigsten Blutgefäße erreicht werden können.

Die zweite Variante der Vorrichtung (Fig. 5) unterscheidet sich von der in F i g. 1 gezeigten Ausfüh-. rungsform vorerst dadurch, daß die Tülle 2 des Trichters 3 kein Röhrchen 6 trägt und weiter, daß der Austritt der Luft, welche den Behälter 1 der Vorrichtung erfüllt, durch eine Bohrung 11 erfolgt, welche am Boden des Behälters mit diesem koaxial vorgesehen ist. Diese Bohrung öffnet sich in ein Ausströmrohr 12. das mit dem Behälter ein Ganzes bildet und um welches ein Metallring 13 angeordnet ist. Das Ausströmrohr 12 besteht, wie der Behälter 1, aus plastischem Werkstoff, beispielsweise aus Polyäthylen. Es ist dazu bestimmt, ein Schließorgan für die Bohrung 11 zu bilden, was durch Zusammendrücken seiner Wand mit Hilfe des Ringes 13, welcher genügt, um sie zusammen zu drücken, geschieht, beispielsweise durch Aufschieben (F i g. 6).

Als Variante und wenn der Behälter oder zumindest das Ausströmrohr 12 aus thermoplastischem Kunststoff sind, ist es möglich, die Bohrung durch teilweise Verschmelzung des Ausströmrohrs (F i g. 7) zu verschließen. Wenn demgegenüber der Behälter aus plastischem oder einem anderen Werkstoff mit hohem Schmelzpunkt, der nur wenig elastisch ist, besteht, kann das Ausströrnrohr 12 durch einen einfachen Stopfen 13/4 (Fig. 8) verschlossen werden, der vorzugsweise aus zusammendrückbarem Werkstoff besteht.

Die Ausführungsform der F i g. 9 unterscheidet sich von der in F i g. 1 dargestellten und von der in F i g. 4 dargestellten Variante dadurch, daß die Lanzetten 14 a und 14 6. welche die Vorrichtung im Trichter 3 aufweist, in der Zeichnung mit dem oberen Ende des Röhrchens 15 festverbunden sind, welches in der Tüllenöffnung eingesetzt ist, wobei die Lanzetten und das Röhren ein einziges Metallstück, beispielsweise aus rostfreiem Stahl, darstellen. Nach dem Einschneiden wird die Vorrichtung et-

was zurückgenommen, wobei sich der Trichter zum Zurückstoßen und zum Wiedergewinnen seiner ursprünglichen Form seines elastischen Teiles bedient. Da die Spitzen der Lanzetten sich höchstens bis zum Niveau des Trichterrandes erstrecken, werden, sobald dieser nicht mehr verformt ist, diese Lanzetten vollständig aus dem Einschnitt zurückgezogen, was geschieht, wenn der Trichter seine Ruhelage wieder einnimmt, so daß es dann möglich ist, das Auffangen des Blutes durchzuführen, ohne daß die Person, der das Blut entnommen werden soll, Unbehagen oder Schmerz verspürt.

Das aus den Einschnitten austretende Blut fließt zuerst in den Trichter3 der Vorrichtung (Fig. 1) und sodann in deren Behälter 1, wobei es durch das

as Röhrchen 6 nach unten läuft und in Abhängigkeit von der Füllung die Luft, welche den Behälter erfüllt, durch die Nut 5 entweicht.

Es soll jedenfalls gesagt werden, daß die ersten Blutstropfen, die in den Trichter gelangen, nicht im

Behälter der Vorrichtung gesammelt werden, da sie durch den Tampon aus saugfähigem Material 10 absorbiert werden. Diese ersten Blutstropfen enthalten einen sehr großen Anteil von physiologischer Flüssigkeit, welche aus den subkutanen Zellen stammt

und vom gesammelten Blut ferngehalten werden muß. Erst wenn also der Tampon 10 mit einer Mischung au- physiologischer Flüssigkeit und Blut genügend imprägniert wurde, wird brauchbares Blut aus dem Finger in den Behälter der Vorrichtung flie-

ßen. In diesem Zusammenhang ist es interessant festzustellen, daß die Lanzetten der Vorrichtung in sehr großem Maße dieses Einfließen erleichtern, da sie, obwohl sie von der Oberhaut entfernt sind, den Einschnitten, die von ihnen verursacht wurden, direkt

+5 gegenüberliegen, und zwar in einer genügend geringen Entfernung, so daß die erhaltenen Blutströpfchen ihre Spitze berühren und so nach ihrem Abreißen schnell über ihre Oberfläche in Richtung des Röhrchens abfließen. Die Lanzetten der Vorrichtung spielen somit die Rolle von richtigen Sammelvorrichtungen, welche eine unzweckmäßige Verteilung des Blutes im Inneren des Trichters verhindern.

Anschließend an die Blutentnahme kann man den mit Blut gefüllten Behälter in die Hand nehmen und

den ganzen Teil, der am Trichter befestigt ist, entfernen, wonach der Behälter mit einem geeigneten Stopfen so verschlossen werden kann, daß eine Coagulation des gesammelten Blutes verhindert wird; was besonders dann zweckmäßig ist, wenn dieses nicht zur sofortigen Untersuchung bestimmt ist.

Hierzu 1 Blatt Zeichnuneen

Claims (9)

Patentansprüche:

1. Vorrichtung zur perkutanen und digitalen Blutentnahme mit einem rohrförmigen Behälter zur Blutaufnahme, dadurch gekennzeichnet, daß der rohrförmige Behälter (1) an seinem offenen Ende mit einem Trichter (3) abgeschlossen ist, der elastisch nachgiebige Wände (4) besitzt und an seinem vorzugsweise ebenen Grund rings um die Trichteröffnung eine Auflage (10) aus saugfähigem Material aufweist, welche von mindestens einer Schneidlanzette (8 a, Sb, 14 a, 14 b) durchsetzt ist, die in den Tricnterraum vorspringt und höchstens bei zum oberen Rand d°r TrLchterwand (4) reicht.

2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß am Boden des Trichters (3) ein Röhrchen (6, 15) vorgesehen ist, welches sich bis in die Nähe des abgeschlossenen Endes des rohrförmigen Behälters (1) erstreckt.

3. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß ein Ende des Röhrchens (15) durch die Bodenöffnung des Trichters (3) hindurchgeführt ist und die Lanzette(14a, 14 b) trägt.

4. Vorrichtung nach den Ansprüchen 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Röhrchen (6) und der Trichter (3) ein einziges Stück bilden.

5. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Lanzette (8 a, Sb) mit einer Grundplatte (7) fest verbunden ist, die am Grund des Trichters (3) in einem Lager (4 b) festgehalten ist.

6. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Trichter (3) luftdicht in den Behälter (1) eingesetzt ist und der Behälter (1) im Grund mindestens ein verschließbares Ausströmrohr (12) aufweist

7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Aussirömrohr (12) aus nachgiebigem Material besteht, und mittels eines Ringes (13) aus deformierbarem und nichtelastischem Material verschließbar ist.

8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß das Ausströmrohr (12) mittels eines Stopfens (13 A) verschließbar ist.

9. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens das Ausströmrohr aus wärmeverschließbarem Material besteht (Fig. 7).