DE1930213A1 - Verbesserung der Entwaesserbarkeit der Papierpulpe und der Festigkeit des Papiers durch einen Zusatzstoff - Google Patents
Verbesserung der Entwaesserbarkeit der Papierpulpe und der Festigkeit des Papiers durch einen ZusatzstoffInfo
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- C08G73/02—Polyamines
- C08G73/0206—Polyalkylene(poly)amines
- C08G73/0213—Preparatory process
-
- D—TEXTILES; PAPER
- D21—PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
- D21H—PULP COMPOSITIONS; PREPARATION THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASSES D21C OR D21D; IMPREGNATING OR COATING OF PAPER; TREATMENT OF FINISHED PAPER NOT COVERED BY CLASS B31 OR SUBCLASS D21G; PAPER NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
- D21H17/00—Non-fibrous material added to the pulp, characterised by its constitution; Paper-impregnating material characterised by its constitution
- D21H17/20—Macromolecular organic compounds
- D21H17/33—Synthetic macromolecular compounds
- D21H17/46—Synthetic macromolecular compounds obtained otherwise than by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds
- D21H17/54—Synthetic macromolecular compounds obtained otherwise than by reactions only involving carbon-to-carbon unsaturated bonds obtained by reactions forming in the main chain of the macromolecule a linkage containing nitrogen
- D21H17/56—Polyamines; Polyimines; Polyester-imides
Description
12. Juni 1969
H / W (92) 13.366-F
The Dow Chemical Company, Midland, Michigan, 48640, USA
VERBESSERUNG DER ENTWÄSSERBARKEIT DER PAPIERPULPE UND DER FESTIGKEIT DES PAPIERS DURCH EINEN ZUSATZSTOFF
Es ist bekannt, dass hochmolekulares Polyäthylenimin ein
gut brauchbares Hilfsmittel bei der Papierherstellung, z. B. zum Entwässern des Papiers, ist. Ein großer Nachteil
■ des Polyäthylenimins ausser dem erforderlichen hohen Molekulargewicht
für die Erzielung der gewünschten Aktivität ist die Tendenz zum Vergilben beim Trocknen an der
Luft.
Es ist bekannt, dass das Umsetzungsprodukt aus Polyäthylenimin und Harnstoff ein gutes Beizmittel füi. saure Farbstoffe
in Gelatineschichten ist und dass Umsetzungsprodukte aus Polyaminourelyen und Epychlorhydrin (polyaminourelyeneepichlorohydrin)
dem Papier eine höhere Nassfestigkeit verleihen.
Es wurde nun ein neues Hilfsmittel für die Papierherstellung,
insbesondere für die Entwässerung des Papiers gefunden, dass eine verbesserte Farbbeständigkeit besitzt und gleichzeitig
dem fertigen Papier eine wesentlich verbesserte Nass- und Trockenfestigkeit verleiht. Die vorliegende Erfindung betrifft
deshalb ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von Papier, bei dem eine Papiermasse aus einer Pulpe, die papierbildende
Fasern und ein oder mehrere Hilfsmittel zum Entwässern und zur Verbesserung der Festigkeit des Papiers enthält, auf einem
Sieb ablagert oder diesem zuführt, das wässrige Medium abführt bzw. abfliessen läßt, trocknet und das Papier fertigstellt.
Das wesentliche Merkmal der Erfindung ist, dass man der Masse ein Anlagerungs- oder Additionsprodukt aus Polyäthylenimin
und Harnstoff als Hilfsmittel zum Entwässern und zur Verbesserung der Nass- und Trockenfestigkeit zusetzt. Dieses
Additionsprodukt lässt sich leicht durch Umsetzung eines
Polyäthylenimins, vorzugsweise eines Äthyleniminpolymeren
mit einem mittleren Molekulargewicht von 300 bis 60 000 mit einem Harnstoff der Formel
90988 4/1471 * oder Eintrag
N R/
herstellen. In dieser Formel ist jedes R unabhängig von den anderen Wasserstoffen oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlenstoffatomen. Besonders gute Ergebnisse werden erhalten, wenn
das Polyäthylenimin mit dem Harnstoff in derartigen Mengen umgesetzt
wird, dass Aminogruppen des Polyäthylenimins entstehen, die den Amidgruppen des Harnstoffs mindestens äquivalent sind.
Bei der Durchführung des Verfahrens der Erfindung ist es vorteilhaft,
das Anlagerungsprodukt aus Polyäthylenimin und Harnstoff der Papiermasse vorzugsweise bei einem pH-Wert von 3,0
bis 7,5 in derartigen Mengen zuzusetzen, dass 0,01 bis-1%
des Trockengewichts der.Pulpe in dem Eintrag vorhanden sind.
Das bei der vorliegenden Erfindung verwendete Polyäthylenimin ist gut bekannt und wird· im allgemeinen durch Polymerisation
des Äthylenimins in Gegenwart eines sauren Katalysators hergestellt; Das Molekulargewicht des verwendeten Polyäthylenimins
kann innerhalb weiter Grenzen schwanken, z.B. zwischen 300 und 60 000, vorzugsweise zwischen 600 und 60 000.
Die bei dieser Erfindung geeigneten Harnstoffe schließen neben Harnstoff selbst verschiedene Alkyl-substituierte Harnstoffe
βία, z.B. Methylharnstoff, Äthylharnstoff und n-Hexylharnstoff;
die Dialkyl-substituierten Harnstoffe wie N,N-Dimethylhamstoff,
Ν,Ν'-Diäthylharnstoff und N-Methyl-N-äthylharnstoff, die Trialkyl-substituierten
Harnstoffe wie Ν,Ν,Ν'-Trimethylharnstoff,
N,N-Diäthyl N'-n-butylharnstoff und N-Methyl-N-äthyl-N'-propylharnstoff
und die Tetraalkyl-substituierten Harnstoffe wie Tetramethylharnstoff, Ν,Ν-Dimethyl-N',N1-diäthy!harnstoff und
NjNjN'-Trimethyl-N'-n-pentylharnstoff.
Um das Polyäthylenimin-Harnstoff Reaktionsprodukt herzustellen, werden Polyäthylenimin und Harnstoff einfach miteinander gemischt
und erwärmt, bis das Produkt sich gebildet hat, wobei jede zweckmäßige und gerade passende Arbeitsweise verwendet
werden kann. Im allgemeinen liegt dabei die Umsetzungstemperatur zwischen 100 und 140° C. In der Regel ist es vorteilhaft,
während der Umsetzung einen Stickstoffstrom durch das Reaktionsgefäß
zu leiten, um dadurch die Entfernung des Nebenproduktes
9098 84/U71
Ammoniak oder Amin zu erleichtern. Es wird bevorzugt mit einem molaren Überschuß der Aminogruppen im Polyäthylen zu den
Amicbgruppen im Harnstoff gearbeitet. Besonders bevorzugt ist das molare Äquivalenzverhältnis der Aminogruppen im PoIyäthylenimin
zu den Amidogruppen im-Harnstoff zwischen 10 zu
und 1 zu 1.
Nach der Erfindung wird das vorstehend gekennzeichnete Umsetzungsprodukt
einfach in beliebiger Weise der wässrigen Pulpe zugesetzt, um das AbfHessen bzw. Abtropfen des wässrigen
Mediums aus dem Eintrag während der Papierherstellung zu erleichtern. In der Regel wird nur eine sehr kleine Menge des
Umsetzungsproduktes benötigt, um die Entwässerung zu erleichtern. Eine typische Konzentration des Umsetzungsproduktes
in dem Wasser-Pulpe-Medium liegt zwischen 0,01 bis 1%, vorzugsweise aber zwischen 0,05 und 0,5%, bezogen auf das
Trockengewicht der Pulpe.
Die Papierpulpe kann jede beliebige Papierpulpe sein, die in der Papierindustrie verwendet wird, z.B. gebleichte oder ungebleichte
Pulpen auf Basis von Weichhölzern wie südliche oder ponderosa Kiefer. Das wässrige Medium und die Pulpe können
selbstverständlich die üblichen Zusatzstoffe wie Kolophonium, Stärke und Pigmente enthalten. In der Regel ist es vorteilhaft,
die Entwässerung bei einem pH zwischen 3,0 und 7,5 und insbesondere
bei einem sauren pH, z.B. zwischen 4 und 6, durchzu-
25 führen.
In den folgenden Beispielen wird die Erfindung noch näher erläutert
:
In einer 500 ml Dreihalsflasche, die mit einem Kühler, einem
Thermometer, einem Rührer und einer Vorrichtung zum Spülen mit Stickstoff ausgerüstet ist, wurden 150 g Polyäthylenimin mit
einem mittleren- Molekulargewicht von 1800 und 42 g Harnstoff gegeben. Dieses entspricht einem Molverhältnis der Aminogruppen
im Polyäthylenimin (PÄI) zu den Amidogruppen in dem Harnstoff von 2,5 zu 1. Die Temperatur wurde auf 130 - 135° C
erhöht und es wurde Stickstoff durch das Gefäß geleitet, um das Entweichen des bei der Reaktion gebildeten Ammoniaks zu
erleichtern. Das Ammoniak wurde in einem Gaswäscher titriert, um den Grad der Umsetzung zu bestimmen. Nachdem 0,604 Mol
Ammoniak titriert worden waren, wurde die Temperatur reduziert, 250 g Wasser zugegeben und die Umsetzung fortgesetzt, bis insgesamt
0,724 Mol Ammoniak titriert worden war. Dieses entspricht
51,7/0 des theoretisch möglichen Ammoniaks (bezogen auf 1,43 Mol NH3 theoretisch möglich aus Harnstoff). In der folgenden
Tabelle 1 ist dieser Versuch und andere, die in der gleichen Weise durchgeführt wurden, in seinen wesentlichen Daten zu-
\ ; t. 9 0 9 8 S L I 1 U 7■ 1
8AO ORlGiNAL
1 150
2 150
3 150
4 150
5 150
1800
1800
1800
60000
60000
Harnstoff,
42
21
21
31
20,6
21
21
31
20,6
PÄI/Harnstoff | Temperatur 0C | NH,% theor. |
Äquiv.-Verh. | ||
2,5/1 | 130-135 | 51,7 |
5/1 | 130 | 79,2 |
5/1 | 135-140 | 80,6 |
1,2/1 | 102 | * |
1,8/1 | 102 | * |
co ,·
** nicht berechnet
Die in der Tabelle 1 mit 1, 2,4 und 5 bezeichneten Produkte
wurden auf ihre Eignung als Entwässerungshilfen untersucht. Dabei wurde eine Methode verwendet, bei der ein Behälter
mit einer Öffnung oder einem Loch und einer Einrichtung zum Messen des Überlaufs benützt wird. Wenn das wässrige Medium
rascher in diesen Behälter abfließt, als es durch die Öffnung austreten kann, läuft der Behälter über. Die Menge des Überlaufs
ist ein Mass für die Entwässerungsgeschwindigkeit.
Bei jedem Versuch wurde eine Papierpulpe aus einem üblichen Ansatz verwendet, d.h. ungebleichter Sulfitzellstoff aus
Fichte. Die Temperatur wurde bei diesem Test bei 20° C gehalten. In der Tabelle 2 wird eine Übersicht über die Art des
Reaktionsproduktes, die Menge des Reaktionsproduktes in Gewichtsteilen pro 2000 Teile, bezogen auf das Trockengewicht
der Pulpe, das pH und die Henge des Überlaufs für eine Serie von Versuchen gegeben. An erster Stelle steht der Blindversuch.
Produktmenge ' | PM | Überlauf, ml. |
Gew.-Teile pro 2000 | ||
- | - | 195 |
4 | 4,5 | 420 |
4 | 7,5 | 330 |
4 | 4,5 | 355 |
4 | 7,5 | 355 |
2 | 4,5 | 295 |
2 | 7,5 | 265 |
4 | 4,5 | 450 |
4 | 7?5 | 335 |
2 | 4,5 | 260 |
2 | 7,5 | 260 |
4 | 4,5 | 415 |
4 | 7,5 | 340 |
Produkt No. aus Tabelle 1
1 2 2 4 4 4 4 5 5 5 5
Das Produkt Nummer 3 aus der Tabelle 1 wurde sowohl auf Nassais auch auf Trockenfestigkeit bei einem Kraftzellstoff, der auf
500 GFS-Einheiten gemahlen worden war, geprüft. Das Polymere
9 0 9 8 8 4/1471
wurde der Pulpe vor der Bildung des Blattes zugesetzt und dann wurde das Blatt bei 120° C 30 Sekunden vor der Prüfung mit
einem Berstdruckprüfer getrocknet. Die Menge des zugegebenen ' Polymeren, bezogen auf das Trockengewicht der Pulpe und die
Berstdrücke sind in der folgenden Tabelle 3 zusammengestellt.
Polymer-
Trocken | Nass- |
festigkeit | festigkeit |
70.9 | 8.7 |
73.6 | 20.3 |
72.7 | 21.5 |
69.4 | 26.7 |
£9.4 | 28.8 |
56.0 | 3.5 |
15 20 30 Kontrolle
Um zu demonstrieren, dass Polyächyienitnin-Hamstoff-Produkt
nicht vergilbt, wurde der folgende Versuch nach TAPPI T 425 ra-4S
durchgeführt. Ein Glasfasergewebe wurde in eine 1% wässrige Lösung von verschiedenen Produkten, die nach der allgemeinen
Methc^e des Bcizpisls 1 hergestellt worden waren, getaucht. Die
Proben wurden dann an der Luft getrocknet und in einem Ofen mit Luftumwälzung von 150° C für eine Stunde gelegt. Die
Herabsetzung des Vergilbens wurde als Prozent Reflexion in ψ einem "Photovolt Reflectance Meter Model 610" mit einer 610w
Untersuchungseinheit gemessen.
Das Molekulargewicht des verwandten Polyäthylenimins, das Molverhältnis
der Aminogruppen des Polyäthylenimins zu den Amidogruppen des Harnstoffs und die % Reflexion sind in der folgenden Tabelle 4 zusammengestellt.
90988 4/14 71
ORIGINAL
ORIGINAL
TABELLE 4 | "I la Reflectance |
|
PÄI Molgewicht |
Verhältnis Amin/Amid |
67.0 |
60000 | i/r | 53.5 |
60000 | 1/0.45 | 56.0 |
60000 | 1/0.6 | 50.7 |
1800 | 1/0.1 | 55.8 |
1800 | 1/0.4 | .39.7 |
60000 allein | 43.1 | |
1800 allein | 69.0 | |
Kontrolle | _____ | |
9 0 9 8 8 4 /1 Ζ- 7 1
Claims (9)
1. Verbessertes Verfahren zur Herstellung von Papier durch Ablagerung
eines Eintrages aus einer wässrigen Pulpe, die papierbildende Fasern und einen oder mehrere Zusatzstoffe zur
Verbesserung der Entwässerung und Erhöhung der Festigkeit
enthält, auf einem Sieb, Ablaufenlassen des wässrigen Mediums, Trocknen und Fertigstellung des Papiers, dadurch gekennzeichnet, dass man dem Eintrag ein Anlagerungsprodukt
aus Polyäthylenimin und Harnstoff zusetzt.
enthält, auf einem Sieb, Ablaufenlassen des wässrigen Mediums, Trocknen und Fertigstellung des Papiers, dadurch gekennzeichnet, dass man dem Eintrag ein Anlagerungsprodukt
aus Polyäthylenimin und Harnstoff zusetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet t dass das
^ Anlagerungsprodukt aus einem Polymeren des Äthylenimins mit w einem Molekulargewicht im Bereich von 300 bis 60 000 hergestellt
wurde.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
dass das Anlagerungsprodukt aus einem Harnstoff der Formel
dass das Anlagerungsprodukt aus einem Harnstoff der Formel
C - 0
R2N
hergestellt wurde, in der jedes R unabhängig voneinander
Wasserstoff oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlcast-offatomen ist.
Wasserstoff oder eine Alkylgruppe mit 1 bis 6 Kohlcast-offatomen ist.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn- V zeichnet, dass zur Herstellung des Anlagerungsproduktes die
Aminogruppen des Polyäthylenimins mindestens in einer stöchiometrischen Menge zu den Amidgruppen verwendet wurden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
dass der Eintrag einen pH-Wert von 0,3 bis 7,5 hat.
' 6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass das Anlagerungsprodukt in einer Menge von
0,01 bis 1% des Trockengewichts der Pulpe in dem Eintrag
verwendet wird.
0,01 bis 1% des Trockengewichts der Pulpe in dem Eintrag
verwendet wird.
7. Papier, dadurch gekennzeichnet, dass es nach einem der Verfah«-
ren der Ansprüche 1 bis 6 hergestellt wurde.
9 0 9 8 8 4 / 1 L 7 1
ßAD OfIIQiNAL
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