DE1912630B2

DE1912630B2 - Hueftgelenk-prothese

Info

Publication number: DE1912630B2
Application number: DE19691912630
Authority: DE
Inventors: Die Anmelder Sind
Original assignee: Huggler, Arnold Heinrich, Dr med , Chur, Weber, Bernhard Georg, Dr med, St Gallen, (Schweiz)
Priority date: 1968-04-25
Filing date: 1969-03-13
Publication date: 1973-03-08
Also published as: AT284329B; DE1912630C3; CH490077A; GB1264857A; US3658056A; FR2006925A1; SE363233B; DE1912630A1; ES359759A1

Description

Die Hi'ftgelenk-Prothese besteht aus der Kugel-

s5 pfanne 1, die beispielsweise mit Methylmethacrylat in den Beckenknochen einzementiert ν rd, dem Kugel-

Die Erfindung betrifft eine Hüftgelenk-Prothese, gelenkkopf 5 und dem Prothesenschaft 9. Die

bei der ein im Oberschenkelknochen zu befestigender Pfanne 1 hat die Form einer dünnen, durch Rippen 2

Schaft einen zylindrischen Zapfen trägt, auf den ein versteiften, nahezu halbkugelförmigen Kalotte. Die

mit einem hohlzylindrischen Ausatz versehener ku- 30 Rippen 2 dienen zusammen mit dem randartigtn An-

gelförmiger Gelenkkopf aufgeschoben ist, wobei der satz 3 dazu, die mechanische Stabilität ihrer sphän-

Gelenkkopf in Achsrichtung verschiebbar und um sehen Innenfläche 4 gegen Verziehen und elastische

dessen Achse drehbar gelagert ist, wobei ferner der Verformung zu erhöhen und eine solide Verankerung

Zapfen, der Schaft und eine gegebenenfalls im Bek- im Kunststoffzement zu gewährleisten. Ihre Innen-

kenknochen befestigte Kugelpfanne aus einer Metall- 35 fläche 4 nimmt den kugelförmigen Gelenkkopf 5 auf,

legierung bestehen, während der Geleckkopf aus der in dem gezeigten Beispiel mit einem hohlzylindri-

Kunststoff gefertigt ist. sehen Ansatz 6 aus einem Stück besteht und einen

Eines der wesentlichen Probleme bei der Anwen- etwa 0,1 bis 0,3 mm kleineren Radius als die Innendung von Hüftgelenk-Prothesen besteht darin, zwi- fläche 4 besitzt.

sehen relativ zueinander bewegten Flächen derartiger 40 In dem Ansatz 6 und dem Gelenkkopf 5 ist eine Prothesen — also in erster Linie zwischen den Ge- zylindrische Ausnehmung 7 ausgebohrt, die den Zaplenkkopf und die Gelenkpfanne, insbesondere wenn fen 8 des im Oberschenkel zu befestigenden Schafdiese ebenfalls prothetisch, d.h. aus Metall oder tes9 aufnimmt. Die Tiefe α der Ausnehmung? und Kunststoff, gefertigt ist — in ausreichendem Maße die Länge b des Zapfens 8 sind so aufeinander abge-Körperflüssigkeit als Schmiermittel zu bringen. Aus 45 stimmt, daß im unbelasteten, zusammengebauten Zudem britischen Patent 1071450 ist eine Hüftgelenk- stand (Fig.2) und auch bei normalen Belastungen Prothese der genannten Art bekannt. Bei derartigen ein geringes Spiel 10 von einigen hundertstel Milli-Prothesen mit beweglich gelagertem Gelenkkopf ist metern zwischen der ringartigen Endfläche 16 des Andas Problem der Schmierung im besonderen Maße satzes 6 und einer entsprechenden Gegenfläche 17 gegeben, da sie gegenüber der anderen Konstruktio- 50 des Schaftes 9, die den Zapfen 8 randartig umgibt, nen mit auf dem Schaft fest angebrachtem Gelenk- bleibt. Der Kugelkopf 5 ruht daher normalerweise kopf zusätzlich relativ zueinander bewegte Flächen nur auf der Stirnfläche 11 der Ausnehmung? und zwischen dem Zapfen des Schaftes und der Ausneh- der entsprechenden Stirnfläche 12 des Zapfens 8. Bei mung des Kugelkopfes zxdweisen. Der Erfindung extremen Stoßbelastungen wird das Spiel 10 durch liegt daher die Aufgabe zugrunde, bei Hüftgelenk- 55 die Elastizität des Kugelkopfes 5 überwunden, und Prothesen der genannten Art eine verbesserte der Gelenkkopf 5 und sein Ansatz 6 stützen sich zu-Schmierung zwischen relativ zueinander bewegten sätzlich auf der Gegenfläche 17 des Schaftes 9 ab.
Flächen zu erreichen, d. h. die Schmierung sowohl In Achsrichtung der Ausnehmung 7 ist der Kugelzwischen dem Gelenkkopf und der zugehörigen Ge- kopf 5 erfindungsgemäß bis zu seiner als Gleitfläche lcnkpfanne als auch zwischen dem Gelenkkopf und 60 dienenden Oberfläche 13 durchbohrt. Der so entstedem ihn tragenden Zapfen zu verbessern. hende Kanal 14 dient als Ansaugkanal für den in der

Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch ge- beschriebenen Art als Kolbenpumpe wirkenden Zap-

lösl, daß der kugelförmige Gelenkkopf eine in den fen 8. Durch diesen Kanal 14 saugt der Zapfen 8 bei

Hohlraum für den Zapfen führende Bohrung besitzt. Entlastung des Gelenkes Körperflüssigkeit zwischen

Die Wirkung der erfindungsgemäßen Maßnahme be- 65 die Flächen 4 und 13 hindurch in die Ausnehmung 7

ruht darauf, daß beim Gleiten des Zapfens im Ge- hinein. Dadurch wird eine sehr gute Benetzung der

lenkkopf infolge der wechselnden Ent- und BeIa- aufeinandergleitcnden Flächen 4, 13 bzw. 11, 12 er-

stungen Pumpenwirkungen entstehen, da der Zapfen reicht und eine gute Schmierung gewährleistet.

Die spiralartige Rinne 15 in den seitlichen Flanken der Ausnehmung? dient eier Schmierung der Mantelfläche des zylindrischen Zapfens 8. Die als Schmiermittel wirkende Körperflüssigkeit kann dabei beim Belastungshub des Zapfens 8 aus dem Hohlraum der Ausnehmung? oder auch durch den Spalt 10 in die Spirale 15 eindringen. Um dea Zugang der Körperflüssigkeit zu der Spirale 15 von der Unterseite her zu erleichtern, können entweder die Endfläche 16 des Ansatzes 6 oder die Gegenfläche des Schaftes 9 mit kleineren radialen Nuten versehen werden, was nicht besonders dargestellt ist. Diese Nuten sind besonders vorteilhaft, wenn aus bestimmten Gründen sich der Kugelkopf 5 auch bei normaler Belastung nicht auf den Stirnflächen 11 und 12, sondern auf den Randflächen 16 und 17 abstützt.

Von der Randfläche 17 aus verläuft der Schaft 9 in leicht gebogener Form, sich allseitig verjüngend, in einem säbelförmigen Stiel aus, der in den Oberschenkelknochen eingeführt und dort mit Methylmethacrylat einzementiert oder verkittet wird. Um einen guten Sitz des Stieles im Knochen zu gewährleisten, soll der Stiel möglichst bis zu dem kragenartigen Ansatz 18, der auf seiner dem Knochen abgewandten Seite die Gegenfläche 17 bildet, in den Knochen eingeführt werden.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims

1 2 und der zugehörige Hohlraum eine Art Kolben-Patentansprüche: pumpe darstellen. Auf diese Weise saugt der Zapfen beim Entlasten Körperflüssigkeit durch den Spalt

1. Hüftgelenk-Prothese, bei der ein im Ober- zwischen Gelenkpfanne und Gelenkkopf hindurch schenkelknochen zu befestigender Schaft einen zy- 5 bis in den Hohlraum ein und preßt sie bei der anlindrischen Zapfen trägt, auf den ein mit einem schließenden Belastung wieder zwischen die sphärihohlzylindrischen Ansatz versehener, kugelförmi- sehen Gleitflächen zwischen Pfanne und Kugel, ger Gelenkkopf aufgeschoben ist, wobei der Ge- Gleichzeitig wird Körperflüssigkeit bei der Belastung lenkkopf in Achsrichtung des Zapfens verschieb- zwischen die zylindrische Mantelfläche des Hohlraubar und um dessen Achse drehbar gelagert ist, io mes und den Zapfen eingesaugt. Darüber hinaus läßt wobei ferner der Zapfen, der Schaft und eine ge- sich die Schmierung der Mantelfläche des Zapfens gebenenfalls im Beckenknochen befestigte Kugel- gegenüber dem Hohlraum verbessern, wenn in die pfanne aus einer Metallegierung bestehen, wäh- den Zapfen umgebende Innenfläche des Gelenkkopfrend der Gelenkkopf aus Kunststoff gefertigt ist, körpers eine Spirale eingeschnitten ist.
dadurch gekennzeichnet, daß der ku- 15 Die Erfindung wird in nachstehender Beschreigelförmige Gelenkkopf (S) eine in den Hohlraum bung eines Auführungsbeispiels im Zusammenhang für den Zapfen (8) führende Bohrung (14) be- mit der Zeichnung näher erläutert. Γη der Zeichnung sitzt. zeigt

2. Prothese nach Anspruch 1, dadurch gekenn- F i g. 1 die erfindungsgemäße Prothese, wobei die zeichnet, daß in die den Zapfen (8) umgebende ao zugehörigen Teile auseinandergezogen und zum Teil Innenfläche des Gelenkkopfkörpers (5,6) eine im Schnitt dargestellt sind und

Spirale (15) eingeschnitten ist. F i g. 2 die gleiche Prothese im zusammengesetzten Zustand.