DE1901751C3 - Verwendung einer Polyolefinfolie als Verpackung bei extrem tiefen Temperaturen - Google Patents
Verwendung einer Polyolefinfolie als Verpackung bei extrem tiefen TemperaturenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft die Verwendung einer Kunststoffolie für die Verpackung verderblicher und/oder
lebensfähiger Materialien, die bei extrem tiefen Temperaturen gelagert wenden, insbesondere die
Verwendung einer biaxial orientierten Polyolefinfolie zur Verpackung, Konservierung und Lagerung von Blut,
Blutplättchen und anderen Komponenten des Bluts sowie menschlichen und tierischen Organen oder
Geweben, bei extrem tiefen Temperaturen.
Die Verpackung und Konservierung von Blut, Blutplättchen, anderen Blutbestandteilen u.dgl. bei
extrem tiefen Temperaturen für den zukünftigen Gebrauch ist mit einem gewissen Erfolg verwirklicht
worden. Die bei diesen Bemühungen verwendeten Verpackungsmaterialien sind jedoch nicht vollständig
befriedigend oder annehmbar. Haltbare Werkstoffe, z. B. nichtrostender Stahl oder Aluminium, werden im
allgemeinen für die Konservierung von Blut, Blutplättchen u. dgl. bei extrem tiefen Temperaturen verwendet
und erwiesen sich als sehr teuer und etwas unzulänglich, da diese Behälter nicht zufriedenstellend gewartet und
für den Wiedergebrauch sterilisiert werden können. Diese Metallbehälter werden deshalb nach dem
Gebrauch weggeworfen, Hieraus ergibt sich ein erheblicher Kostenfaktor, der angesichts des steigenden
Bedarfs an leicht verfügbaren und brauchbaren Blutkonserven, Blutplättchen u. dgl. immer schwieriger
tragbar wird.
Um diesen Nachteil auszuschalten, wurde vorgeschlagen, billige Kunststoffbehälter aus Vinylpolymerfolien
zu verwenden. Die tiefste Temperatur, bei der diese Behälter aus Vinylpolymerfolien einwandfrei bleiben, ist
jedoch nur -8O0C. Aber selbst bei diesen Temperaturen unterliegen die Blutzellen, Thrombocyten, Leukocyten und andere lebensfähige Materialien allmählichen
unerwünschten Veränderungen. Wenn sie dagegen bei extrem tiefen Temperaturen, z. B. bei der Temperatur
von flüssigem Stickstoff (-195,80C) gehalten werden,
können rote Blutkörperchen jahrelang aufbewahrt werden, und die übrigen Komponenten des Bluts
können bei diesen Temperaturen erheblich langer gelagert werden. Zur Zeit sind Metallbehälter die
einzigen zufriedenstellenden Behälter, die für die Lagerung dieser Komponenten bei extrem tiefen
Temperaturen in der Nähe der Temperatur von flüssigem Stickstoff verwendet werden können.
In der GB-PS 9 82 597 ist eine als Verpackungsmaterial dienende Polypropylenfolie beschrieben, die wenigstens 300% in Längsrichtung und in Querrichtung
biaxial orientiert ist, aus einer Harzmischung mit
mindestens 50 Gew.-% Polypropylen besteht und eine
Grenzviskosität von mindestens 1,2 besitzt Diese Folie weist eine sehr geringe Lichtdurchlässigkeit und eine
hohe Reflexionswirkung auf.
In der GB-PS 9 64 627 sind die Schwierigkeiten beschrieben, die bei der biaxialen Orientierung von
bestimmte spezifische Maßnahmen beim Abkühlen nach
der Extrusion vorgeschlagen.
Anregungen und Hinweise darauf, daß speziell biaxial orientierte Polyolefinfolien bei extrem tiefen Temperaturen Eigenschaften aufweisen, die sie zur Verwendung
als Verpackungsmaterial bei diesen Temperaturen geeignet machen.
Aufgabe der Erfindung war es, eine Verpackungsfolie vorzusehen für die Konservierung und Lagerung von
lebensfähigen und/oder verderblichen Substanzen für längere Zeit bei extrem tiefen Temperaturen und aus
der diese lebensfähigen und/oder verderblichen Stoffe
für den späteren Gebrauch leicht entnommen werden
können.
Gegenstand der Erfindung ist demgemäß die Verwendung einer Polyolefinfolie, die auf eine Größe
von wenigstens 300% in Längsrichtung und in
Querrichtung bei einer Temperatur zwischen 83 und
28° C unter ihrem Schmelzpunkt biaxial orientiert und aus einer Harzmischung hergestellt ist, die wenigstens
50 Gew.-% Äthylen- und/oder Propylenpolymerisat enthält, während der übrige Teil der Harzmischung aus
Acrylsäure, Methacrylsäure, Vinylacetat, Äthylacrylat,
Butylen und/oder Neohexen gebildet wird, wobei die Folie eine Grenzviskosität von wenigstens 1,2 in Decalin
bei 13O0C besitzt, als Verpackung für lebensfähige und
verderbliche Materialien wie Blut und dergleichen zur
Lagerung bei etwa der Temperatur von flüssigem
Stickstoff.
Die Folien, die sich für die Zwecke der Erfindung als geeignet erwiesen, sind biaxial orientierte Polyolefinfolien, deren größerer polymerer Bestandteil, der
wenigstens 50 Gew.-% ausmacht, aus Äthylen oder Propylen besteht. Diese Polyolefinharze können bekanntlich aus Homopolymeren oder aus Copolymeren
miteinander oder mit anderen Monomeren bestehen, z. B. aus Copolymeren von Äthylen mit Acrylsäure,
Methacrylsäure, Vinylacetat, Äthylacrylat, Butylen oder Neohexen und von Propylen mit Butylen oder
Neohexen. Um Folien zu erhalten, die außergewöhnliche Haltbarkeit, Geschmeidigkeit, Biegsamkeit und
starke HeißsiegeJnähte bei tiefen Temperaturen aufweisen, werden die Folien vorzugsweise aus Homopolymeren von Äthylen oder Propylen hergestellt.
Um als Verpackungsmaterial bei extrem tiefen Temperaturen für längere Zeit geeignet zu sein, müssen
die Polyolefinfolien gemäß der Erfindung aus Harzen hergestellt werden, die eine Grenzviskosität von
wenigstens 1,2 in Decalin bei 1300C haben, gemessen
nach ASTM D-1601-58T. Ferner müssen die Folien bei Temperaturen unterhalb ihres Kristallschmelzpunktes ι ο
auf wenigstens 300% in Längsrichtung und in Querrichtung biaxial orientiert sein.
Wenn die Polyolefinfolien auf diese Weise hergestellt werden, haben sie die gewünschten und erforderlichen
Eigenschaften für ihre Verwendung als Verpackungsmaterial bei extrem tiefen Temperaturen. Diese Folien
haben somit erwünschte Eigenschaften, wie gute Geschmeidigkeit ohne Rißbildung, leichte Heißsiegelbarkeit, haltbare Heißsiegelnähte, Sterilität und niedrige
Herstellungskosten.
Die für die Zwecke der Erfindung geeigneten biaxial orientierten Polyolefinfolien können nach bekannten
Strangpreßmethoden und mit bekannten Vorrichtungen hergestellt werden. Beispielsweise können Schlauchfolien in beliebiger üblicher Weise durch trockenes
Mischen und Strangpressen hergestellt und anschließend biaxial orientiert werden.
Vorzugsweise werden diese biaxial orientierten Folien nach dem sog. »Doppelblasenverfahren« hergestellt Bei diesem Verfahren wird zunächst ein Schlauch
durch Strangpressen der Schmelze aus einer Schlauchspritzform hergestellt, mit Luft aufgeblasen, gereckt,
gekühlt und geplättet In dieser Phase wird der Schlauch als »geblasene Schlauchfolie« bezeichnet Sie wird nach
beliebigen üblichen Schmeizstrangpveßverfahren, z. B.
nach dem in der US-PS 24 61975 beschriebenen Verfahren hergestellt und bei einer Temperatur
oberhalb ihres Schmelzpunktes gereckt, so daß sie nicht orientiert ist Der geblasene Schlauch kann dann unter
Bildung einer isolierten Blase erneut aufgeblasen und durch eine Heizzone geführt werden, in der die Folie auf
ihre Recktemperatur gebracht wird. In der Reck- oder Dehnungszone wird die Folie radial sowohl in
Querrichtung als auch in Längsrichtung bei einer Temperatur unterhalb des Schmelzpunktes der Folie
gedehnt, so daß die Molekülorientierung in beiden Richtungen stattfindet Die Dehnung des Schlauchs ist
von einer scharfen, schlagartigen Verminderung der Dicke an der Reckstelle begleitet Ein solches Verfahren
wird beispielsweise in der FR-PS 14 71 018 beschrieben.
Zur Herstellung der Folien, die sich für die Zwecke der Erfindung eignen, sollte der erneut aufgeblasene
Schlauch um wenigstens etwa 300% in Längsrichtung und Querrichtung gereckt werden. Bevorzugt wird eine
Recktemperatur, die 8,3 bis 28"C unter dem Kristall- «
schmelzpunkt des Harzes liegt Es ist auch möglich, für die biaxiale Orientierung von Folien, die in Bahnform
hergestellt werden, das bekannte Spannrahmenverfahren anzuwenden.
Um Harze oder biaxial orientierte Folien zu erhalten, die die erforderliche Mindestgrenzviskosität von wenigstens 1,2 haben, wird die direkte Polymerisation der
Harzkomponenten bis zur erforderlichen Grenzviskosität bevorzugt. Es ist auch möglich, die Harze oder Folien
mechanischen Vernetzungsbehandlungen, z. B. einer Bestrahlung, oder chemischen Behandlungen beispielsweise unter Verwendung eines Oxydationsmittels zu
unterwerfen. Es wurde festgestellt, daß durch Tempern
der biaxial orientierten Folie ihre Neigung, während des
Heißsiegeins Falten und Runzeln zu bilden, herabgesetztwird.
Da diese Folien für die Verpackung von lebensfähigen und/oder verderblichen Materialien verwendet
werden, müssen sie die vorgeschriebenen Voraussetzungen für diesen Gebrauch erfüllen. Beispielsweise hat sich
gezeigt, daß für Folien, die als Verpackungsmaterial für Blut, Blutplättchen, andere Blutbestandteile itdgL
verwendet werden sollen, das Harzgemisch verhältnismäßig frei von giftigen und/oder wandernden Mitteln,
wie Weichmachern, Antioxydantien, Antiblockmitteln
und Gleitmitteln sein muß, um die Möglichkeit auszuschalten, daß diese Mittel ausgelaugt werden und
den Inhalt der Verpackung verunreinigen. Diese Maßstäbe gelten auch für andere allgemein verwendete
Zusatzstoffe, wie Stabilisatoren, Gleitmittel und Farbstoffe. Weiche Zusatzstoffe und in welchen Mengen
diese Zusatzstoffe verwendet werden können, läßt sich leicht durch den Fachmann bestimmen.
Die Polyolefine, die als Ersatz für die bisher verwendeten Behälter aus nichtrostendem Stahl öder
Aluminium für die Verpackung und Konservierung von Blut bei extrem tiefen Temperaturen verwendet
werden, müssen somit die gleichen Voraussetzungen erfüllen wie die Behälter aus nichtrostendem Stahl oder
Aluminium. Im allgemeinen muß ein solches Material die folgenden Eigenschaften aufweisen: Es muß gute
strukturelle Festigkeit und Flexibilität bei extrem tiefen Temperaturen bis hinab zur Temperatur von flüssigem
Stickstoff, d.h. bis wenigstens etwa -196°C, und
geringe Durchlässigkeit haben und nach üblichen und zur Zeit angewendeten Verarbeitungsmethoden leicht
verarbeitet werden können. Vorzugsweise sollte das Material ferner durchscheinend oder durchsichtig sein.
Es muß der Lagerung bei diesen extrem tiefen Temperaturen und dem anschließenden Auftauen und
der Rekonstituierung des darin enthaltenen Bluts oder Plasmas widerstehen.
In den folgenden Beispielen -beziehen sich alle
Prozentangaben auf das Gewicht falls nicht anders angegeben.
Eine Voraussetzung für die Brauchbarkeit von Kunststoffolien als Verpackungsmaterial bei extrem
tiefen Temperaturen bis hinab zu wenigstens -196° C ist die Fähigkeit, bei diesen Temperaturen gebogen und
geknickt zu werden, ohne zu reißen, zu brechen oder in anderer Weise zu versagen und ohne die darin
verpackten Materialien zu beschädigen. Um zu ermitteln, ob die verschiedenen Kunststoffolien bei extrem
tiefen Temperaturen nicht geschädigt oder zerstört werden, wurden Proben von verschiedenen Folien zu
einer lo'.en Rolle gewickelt, wenigstens 30 Sekunden in flüssigen Stickstoff (-196"C) getaucht, aus dem
flüssigen Stickstoff genommen und unmittelbar anschließend von Hand stark geknickt. Die durch
Betrachtung der Folien ermittelten Ergebnisse dieser Versuche sind in der folgenden Tabelle genannt, in der
unter der Überschrift »Folientyp« das Verfahren, nach dem die Harze zu Folien verarbeitet wurden, die
Eigenschaften der Hiirze und der Folien und die Grenzviskoshät der Harze, bestimmt durch Auflösen in
Decalin bei U1IO0C (ASTM D-1601 -58T), angegeben sind.
Das in der Spalte »Folientyp« angegebene »Blasverhältnis« ist das Verhältnis der Breite einer als Schlauchfolie
stranggepreßten, geblasenen, nicht orientierten Folie im flachen Zustand zum Durchmesser der Schlauchspritzform, durch die die Folie stranggepreßt wurde.
5 | 1901 | 751 | Eigenschaften | des Harzes | Schmelz | 6 | Dicke, μ | Zustand der | |
Grenzvis | Dichte | index | -196 Q | Folie nach | |||||
K-nick- | kosität | Eigenschaften der Folie | dem Knicken | ||||||
Folie | Cin Decalin b. | Dichte | im kalten | ||||||
Nr. | und Biegefestigkeit verschiedener Folien bei extrem tiefen Temperaturen ( | 130Q | 0,098 | 36-58 | Zustand | ||||
Folientyp | 1,3 | 0,9172 | unbeschädigt | ||||||
0,9185 | |||||||||
1 | 0,078 | 20-25,4 | |||||||
1,3 | 0,9178 | 0,078 | 43-58 | dto. | |||||
Biaxial orientierte Folie | 1,3 | 0,9178 | dto. | ||||||
aus Polyäthylen | 0,9190 | ||||||||
2 | niedriger Dichte, keine | 0,9231 | |||||||
3 | Zusatzstoffe | 0,118 | 18-229 | ||||||
dto. | 1,2 | 0,9189 | dto. | ||||||
Biaxial orientiert, Poly | |||||||||
äthylen niedriger | 0,9229 | ||||||||
4 | Dichte mit 0,75% | 0,193 | 25,4 | ||||||
Antibackmittel | 1,23 | 0,9189 | 0,69 | 25,4 | dto. | ||||
Biaxial orientierte Folie | 2,75-2,79 | <0,910 | dto. | ||||||
aus Polyäthylen | 0,9233 | ||||||||
5 | niedriger Dichte, keine | 0,27-0,39 | 0,910 | 44-51 | |||||
6 | Zusatzstoffe | 1,2 | 0,9152 | dto. | |||||
dto. | |||||||||
Biaxial orientiert, | 0,9174 | ||||||||
7 | Äthylen-Propylen- | 1,7-2,4 | 44-51 | ||||||
Copolymeres | 1,1 | 0,920 | zersplittert | ||||||
Biaxial orientierte Folie | 0,25 | 38 | leicht | ||||||
aus Polyäthylen | 1,2 | 0,9199 | 0,20-0,30 | 0,9206 | 10-13 | unbeschädigt | |||
8 | niedriger Dichte, keine | 2,9 | 0,960 | dto. | |||||
Zusatzstoffe | 1,2 | 0,9233 | 19 | ||||||
9 | dto. | unlöslich | 0,940 | 0,9592 | dto. | ||||
10 | |||||||||
dto. | 0,9450 | ||||||||
11 | Biaxial orientiert, Poly | 2,4 | 19-23 | ||||||
äthylen hoher Dichte | unlöslich | - | dto. | ||||||
Biaxial orientiert, | |||||||||
Äthylen-Methylacryl- | - | ||||||||
12 | säure-Copoiymeres, das | 1,0 | 25,4 | ||||||
ein Natriumsalz enthält | 2,6 | 0,89 | dto. | ||||||
Biaxial orientiert, | 0,09 | 51 | |||||||
Äthylen-Acrylsäure- | 1,3 | 0,9175 | 0,905 | zersplittert | |||||
13 | Copolymeres, | leicht | |||||||
3-6% Acrylsäure | 0,9196 | ||||||||
14 | Biaxial orientiert, Poly | 0,05-0,06 | 25,4 | ||||||
propylen | 1,3 | 0,9193 | dto. | ||||||
Blasfolie, nicht orien | 0,19 | 25,4 | |||||||
tiert, Polyäihylen | 1,23 | 0,9189 | 5,0 | 0,9197 | 23-25,4 | dto. | |||
15 | niedriger Dichte, Blas | 1,02-1,03 | 0,94 | dto. | |||||
verhältnis 7: 1 | 0,9185 | ||||||||
16 | dto. | 0,9539 | |||||||
17 | Blasverhältnis 6,8: 1 | ||||||||
dto. | 0,21 | 30-38 | |||||||
Blasfolie, nicht | 1,46-1,48 | 0,9499 | unbeschädigt | ||||||
orientiert, Äthylen- | |||||||||
Vinylacetat-Copoly- | 0,9555 | ||||||||
18 | meres, 18% Vinylacetat, | 1.20 | 18-25.4 | ||||||
Blasverhältnis 2:1 | 1.04-1.08 | 0.9490 | zersplittert | ||||||
Biaxial orientiert, | |||||||||
Äthylen-Vinylacetat- | 0.9539 | ||||||||
19 | Copolymeres, | ||||||||
28% Vinylacetat | |||||||||
dto. |
Die Ergebnisse in der vorstehenden Tabelle zeigen, daß die biaxial orientierten Polyolefinfolien (Folien I bis
7, 9 bis 13 und 19) bei der Temperatur von flüssigem Stickstoff sehr knickfest sind. Die Folien Nr. 11 und 12
bestanden aus Copolymeren von Äthylen und Methacrylsäure. Diese Copolymeren sind vernetzte Materialien.
Die Vernetzung bewirkt eine Erhöhung der Grenzviskosität des Harzes bis über den Punkt hinaus,
bei dem eine Messung möglich ist (s. Schmidt und Marlies »Principles of High Polymer Theory and
Practice«. Seite 73. McOraw Hill Book Company. Inc.. New York 1948). Die Grenzviskosität der Folien Nr. I 1
und 1 2 lag somit weit über 1.2. Die Folie Nr. 8. die zwar
hiiuial orientiert, jedoch aus einem Harz mit einer
Grenzviskosität unter 1.2 erhalten worden war. zersplitterte, wenn sie geknickt wurde. Alle Blasfolien
aus Polyolefinen (Folien Nr. 14 bis 17) wurden stark beschädigt, wenn ?ie bei der Temperatur \on flüssigem
Stickstoff geknickt wurden. Die aus einem Hai /.gci'tiiM-u
mit niedriger Grenzviskosität erhaltene biaxial orientierte Folie aus dem Äthvlen-Vinylacetat-Copolymeren
(Folie Nr. 19) wurde beim Knicken stark beschädigt.
Eine allgemein akzeptierte Richtlinie für die Bestimmung
der Wirksamkeit des Gefrierens und Lagerns von Blutzellen und die Rekonstituierung des Blutes für den
anschließenden Gebrauch ist der Mindestwert des Hämoglobins in der oben stehenden flüssigkeit des
zentnfugierten Blutes nach dem Auftauen und Waschen.
da angenommen wird, daß der größte Teil der Schädigung wn Blutzellen während des Gefrierens
eintritt. Nach allgemein akzeptierten Richtlinien sollte die prozentuale Rückgewinnung von Hämoglobin
wenigstens 50% betragen, um ein wirksames Gefrieren. Lagern und Rekonstituieren zu erzielen. Bei Verwendung
von Verpackungen aus den biaxial orientierten Polyolefinfolien gemäß der Erfindung wurde festgestellt,
daß die Rückgewinnung von Hämoglobin in der oben stehenden Flüssigkeit im Bereich von etwa 89.5 bis
94.3% lag. Diese Werte sind sehr günstig im Vergleich ... Jon Uj'fl^an A , α UicKdr- ArKlItort \l.I I vA *>
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Gefäße aus nichtrostendem Stahl für die Verpackung und Lagerung von Blutzellen bei der Temperatur von
flüssigem Stickstoff verwendet wurden.
Dieses F.rgebnis wurde erhalten, wenn die biaxial orientierten Poiyäthylenfolien Nr. 1 2. 4 und 5 in der
Tabelle zur Herstellung von Verpackungsbehältern \ erwendet wurden, in denen Blutproben von dem
Zeitpunkt, zu dem sie einem Spender entnommen wurden, über die Lagerung bei der Temperatur von
flüssigem Stickstoff bis zu anschließender erneuter Auflösung geprüft wurden. Nach dem Spenden wurden
die Blutzellen durch Zentrifugieren von Blutplasma befreit und mit Glyzerin versetzt. Die das Glyzerin
enthaltenden Blutkörperchen wurden dann in Beutel gefüllt, die aus den vorstehend genannten biaxial
orientierten Polyäthylenfolien hergestellt waren, eine Größe von etwa 25 cm im Quadrat hatten und nach der
Einfüllung des Bluts durch Heißsiegeln verschlossen worden waren. Die Beutel aus den biaxial orientierten
Polyäthyienfolien wurden dann im Abstand von etwa I cm auf ein Metallsieb gelegt. Das Sieb mit den darauf
befindlichen Beuteln wurde in flüssigen Stickstoff getaucht. Die Blutkörperchen in den Beuteln wurden in
etwa 2 Minuten gefroren und im gefrorenen Zustand nicht bewegt, d. h. nicht geschüttelt oder gestört. Das
Auftauen der Blutproben erfolgte in Wasser, das bei einer Temperatur von etwa 45' C gehalten wurde, unter
leichter Bewegung der Beutel im Wasser, bis die Blutproben in den Beuteln eine Temperatur von etwa 1 r>
bis 20"C hatten. Die Bewegung der die Blutproben enthaltenden Beutel erfolgte, indem die Beutel von
Hand langsam durch das Wasserbad geführt wurden. Vollständiges Auftauen der Blutproben wurde in etwa
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die gewöhnlich erforderlich ist. wenn Behälter aus nichtrostendem Stahl verwendet werden.
Diese Angaben zeigen, daß Blut, das in den Verpackungsbehältern aus erfindungsgemäß zu verwendenden
biaxial orientierten Folien eingefroren wird, dem Blut, das in Gefäßen aus nichtrostendem Stahl
eingefroren wird, wenigstens gleichwertig ist. und daß diese Diaxial orientierten Folien zum Verpacken und
Aufbev.-hren von Blut bei der Temperatur von flüssigem Stickstoff für unendlich lange Zeit und dann
für die Rekonstituierung des Bluts für den anschließenden Gebrauch ohne Probleme verwendet werden
können.
Zwar wird die Erfindung vorstehend ausführlicher in Verbindung mit der Verpackung. Gefrierlagerung und
Rekonstituierung von Blut. Blutplättchen. Blutzellen und anderen Blutbestandteilen beschrieben, jedoch eignen
sich derartige biaxial orientierte Polyolefinfolien natürlich auch ebenso gut und in praktisch der gleichen
Weise, wie vorstehend beschrieben, für die Verpackung
und Gefrierlagerung von frischen Früchten. Gemüse. Frischfleisch u. dgl. Außerdem eignen sich diese biaxial
orientierten Polyolefinfolien für die Aufbewahrune von Kulturen, die in erster Linie als Starter bei der
Herstellung von Käse und für die Fermentierung von Nahrungsmitteln, wie Oliven, Gurken, Sauerkraut. Bier
u. dgl. verwendet werden, für die Konservierung von menschlichen und tierischen Organen und Geweben,
wie Knochen. Hornhaut. Haut u.dgl. sowie von menschlichen Nieren für die spätere Transplantation,
für die Aufbewahrung von tierischem und menschlichem Samen, der später für die künstliche Befruchtung
verwendet werden kann, für die Aufbewahrung und den Versand von Krankheitserregern für die spätere
Untersuchung und Prüfung und für die Lagerung, den Versand und die Konservierung verschiedener tierischer
Kulturert. wie Tumoren, für die spätere Untersuchung
und Begutachtung.
Claims (1)
- Patentanspruch;Verwendung einer Polyolefinfolie, die auf eine Größe von wenigstens 300% in Längsrichtung und in Querrichtung bei einer Temperatur zwischen 8,3 und 28° C unter ihrem Schmelzpunkt biaxial orientiert und aus einer Harzmischung hergestellt ist, die wenigstens 50 Gew.-% Äthylen- und/oder Propylenpolymerisat enthält, während der übrige Teil der Harzmischung aus Acrylsäure, Methacrylsäure, Vinylacetat, Äthylacrylat, Butylen und/oder Neohexen gebildet wird, wobei die Folie eine Grenzviskosität von wenigstens 1,2 in Decalin bei 1300C besitzt, als Verpackung für lebensfähige und verderbliche Materialien wie Blut und dergleichen zur Lagerung bei etwa der Temperatur von flüssigem Stickstoff.
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