DE1814072C3 - Überzugsmittel zum Beschichten von Oberflächen durch Kataphorese - Google Patents
Überzugsmittel zum Beschichten von Oberflächen durch KataphoreseInfo
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Description
A Aminocarbonsäuren oder Dimethylaminoäthylmethacrylat,
Diäthylaminoäthylmethacrylat und t-Butylaminoäthylrnethacrylat,
B ungesättigten Verbindungen mit Carboxylgruppen und
C Verbindungen mit Epoxygruppen,
wobei der Anteil an C so hoch ist, daß minde- ao stens eine Epoxygruppe je Carboxylgruppe von
B vorhanden ist und der Anteil der Protonen abgebenden Säuren 0,5 bis 1,0 Äquivalent Säure
pro Aminogruppe von A entspricht.
2. Verwendung der Überzugsmasse nach Anspruch 1 in Form von Konzentraten mit 25 bis
75% Festkörpergehalt zum Wiederanreichern der Beschichtungsbäder, wobei der Gehalt an
Protonen abgebenden Säuren zwischen 0 und 0,1 Äquivalenten je Aminogruppe beträgt.
Die Erfindung bezieht sich auf ein Überzugsmittel zum Beschichten von Oberflächen durch Kataphorese
auf der Grundlage von wäßrigen Dispersionen aus stickstoffbasischen Verbindungen, damit salzbildenden
Säuren und fipoxyverbindungen.
Es ist bekannt, polymere Überzüge auf Gegenstände durch elektrolytische Fällung aus wäßrigen
Lösungen oder Dispersionen aufzutragen, wobei der Gegenstand entweder als Anode oder als Kathode
eines Stromkreises verwendet wird. Bei der technischen Durchführung wird im allgemeinen die anodische
Fällung bevorzugt. Das Polymere muß ionische Gruppen enthalten, welche es ermöglichen, daß das
Polymere unter dem Einfluß des elektrischen Feldes zu der zu beschichtenden Elektrode wandert. Wenn
ein eisenhaltiger Gegenstand unter Verwendung einer anodischen Fällung beschichtet wird, besteht die
Gefahr von Verunreinigung der Schicht mit Eisen, Welches aus der Anode während des Durchganges
des elektrischen Stroms aus der Anode gelost wird.
Somit besitzt das kathodtsche System aus dem Blick* punkt der Vermeidung von Verunreinigung einen
Vorteil gegenüber dem anodischen System. Um jedoch polymere ÜberzugsmateriaÜen in einem kathodischeft
System zu verwenden, ist es erforderlich, ionische Polymefgfüppeii zu erzeugen, Welche das
Polymere zu der Kathode der Elektrofällungsvorrichtung
wandern lassen und das Polymere in Kontakt mit der Kathode darauf abscheiden lassen. Da das
abgeschiedene Polymere normalerweise nach Abscheidung eine Quervernetzungsreaktion eingehen
muß, sollte das Polymere sowohl funktionell Gruppen
zur Ermöglichung des Transportes als auch funktioneile Gruppen enthalten, welche an der Quervernetzungsreaktion
teilnehmen.
Ferner sind Additionspolymere zur Verwendung als Oberflächenüberzüge durch Kataphorese bekannt,
welche durch Mischpolymerisation von Monomeren hergestellt werden, von denen mindestens eines ein
basisches Stickstoffatom enthält, welches gegebenenfalls mit einer Säure umgesetzt und weiter vor Verwendung
bei der Kataphorese zu einem Salz umgesetzt werden kann. Zu diesen keine freien Carboxylgruppen
enthaltenden Produkten können Epoxydharze zugesetzt werden. Dabei kann keine Vernetzung zwischen
Epoxygruppen und dem bereits fertig vorliegenden Mischpolymerisat stattfinden. Dementsprechend sind
die bekannten Überzüge nicht genügend hart und dauerbeständig.
Aufgabe der Erfindung ist es, Überzugsmittel zum
Beschichten von Oberflächen durch Kataphorese zu schaffen, die hart und dennoch flexibel und sehr
dauerbeständig sind.
Die Überzugsmittel gemäß der Erfindung sind dadurch gekennzeichnet, daß sie Dispersionen mit
Protonen abgebenden Säuren sind von Vorkondensationsprodukten aus
A Aminocarbonsäuren oder Dimethylaminoäthylmethacrylat,
Diäthylaminoäthylmethacrylat und t-Butylaminoäthylmethacrylat,
B ungesättigten Verbindungen mit Carboxylgruppen und
C Verbindungen mit Epoxygruppen,
wobei der Anteil an C so hoch ist, daß mindestens eine Epoxygruppe je Carboxylgruppe von B vorhanden
ist und der Anteil der Protonen abgebenden Säuren 0,5 bis 1,0 Äquivalent Säure pro Aminogruppe
von A entspricht.
In den wäßrigen Dispersionen liegt entweder eine Lösung der Masse in der wäßrigen Phase vor, oder die Masse liegt in kolloidaler Dispersion oder in Form einer Emulsion vor.
In den wäßrigen Dispersionen liegt entweder eine Lösung der Masse in der wäßrigen Phase vor, oder die Masse liegt in kolloidaler Dispersion oder in Form einer Emulsion vor.
Das erfindungsgemäße Überzugsmittel kann aus einer Fettsäure eines trocknenden Öles, einer Amino-
So carbonsäure und einem epoxydierten Material abgeleitet
sein, beispielsweise einem Kondensat eines epoxydierten Polybutadiens, Sojafettsäure und N-Kokos-beta-amino-buttersäure.
Ferner sind die äthylenisch ungesättigten Carbonsäuren Acrylsäure und Methacrylsäure geeignet. Geeignete
Fettsäuren trocknender öle sind Baumwollsamen-, Mais-, Soja-, Oiticica-, Holz-, Leinsamen-
und Perillafettsäuren. Geeignete Aminocarbonsäuren sind N-Alkylaminosäuren, wie solche, die aus
fio primären Fettsäureaminen und Crotonsäure, beispielsweise
N-Kokos-beta-aminobuttersäure, hergestellt werden. Aminosäuren mit sekundären Aminogruppen
werden bevorzugt. Geeignete äthyleniseh ungesättigte Amine sind Dimethyläminoäthylmeth-
acrylat, Diäthylaminoäthylmethacrylat und t-Butylaminoäthylmethacrylat.
Geeignete epoxydierte Materialien sind die Verbindungen der Formel
35
CR,- CHCHo-O-
\— OCHoCHCH,-
OH
— ο
—0 — CH2CH- CH1
worin η im allgemeinen kleiner als 1 im FaIJe von
flüssigen Epoxyharzen und 2 oder größer für feste Harze ist. Ein bevorzugtes epoxydiertes Material
wird durch die vorsiehende Formel mit H=O dargestellt, das also ein Molekulargewicht von etwa 340
besitzt. Dieses handelsübliche Material ist das Kondensationsprodukt von 2,2-Di-p-hydroxyphenylpropan
und Epichlorhydrin. Andere geeignete epoxydierte Materialien sind epoxydierte Polybutadiene und
Vinylcyclohexendiepoxyd. Geeignete epoxydierte PoIybutadienbestandteile
sind solche flüssige polymere Materialien mit einem Molekulargewicht von weniger
als 1500 mit analytischen Werten von: Epoxyd 9,0 bis 11,0%, Hydroxyl 2,0 bis 2,5% und einer Jodzahl
von 154 bis 185. Dipse Materialien enthalten sowohl Epoxydgruppen als auch eine Unsättigung in Folge
von Doppelbindungen. Die Epoxydj,. uppen besitzen sowohl primäre als auch sekundäre Konfiguration.
Geeignete Protonen abgebende Säuü η sind Phosphor-,
Schwefel-, Salz- und Essigsäure. Die bevorzugte Säure ist Phosphorsäure, H3PO4.
Die erfindungsgemäße Überzugsmasse wird zweckmäßigerweise durch Auflösen der Carbonsäure
eines trocknenden Öles, epoxydierten Polybutadiene und von Aminosäure in einem Lösungsmittel,
wie Toluol, und Erhitzen der gemischten Bestandteile unter Rückfluß hergestellt. Bei der
bevorzugten Arbeitsweise zur Anwendung einer Kondensatüberzugsmasse wird das Kondensat aus der Carbonsäure
eines trocknenden Öles, epoxydiertem Polybutadien und Aminosäure erst in einem geeigneten
Lösungsmittel aufgelöst. Toluol oder ein 2:1:2-Isopropanol zu Isobutanol zu 2-ButoxyäthanoI-Lösungsmittelgemisch
hat sich als zufriedenstellend herausgestellt. Zu dieser Lösung wird dann 0,5 bis
1,0 Moläquivalent einer Protonen abgebenden Säure je Aminogruppe in dem Kondensat zugegeben.
Anschließend wird Wasser allmählich unter Rühren zur Herstellung einer stabilen Dispersion hinzugegeben.
Der Gehalt an Feststoffen der Überzugsmasse kann in einer Höhe von etwa 25% liegen.
Die Quervernetzung der Kondensatüberzugsmasse findet, wie angenommen wird, über die ungesättigten
Gruppen der Segmente des trocknenden Öles des Kondensates statt.
Für das Beschichten eines elektrisch leitenden Gegenstandes durch elektrölytische Fällung wird so
vorgegangen, daß man den Gegenstand in eine wäßrige Dispersion, einer Überzugsmasse gemäß der Erfindung
eintaucht und einen elektrischen Strom durch die Dispersion zwischen dem Gegenstand als Kathode
und einer weiteren Elektrode im elektrischen Kontakt mit der Dispersion leitet, um die Ablagerung eines
Überzuges auf dem Gegenstand zu bewirken, worauf man den Gegenstand aus der Dispersion entfernt und
anschließend den Überzug durch Erhitzen quervernetzt.
Während der elektrolytischen Fällung des Überzugs können Spannungen im Bereich von 12 bis 300 Volt
angewendet werden. Die Spannung kann zur An-
2ä passung an die Art des gewünschten Überzuges und
gemäß der Einrichtung in der Überzugsvorrichtung des zu beschichtenden rSegenstandes variiert werden.
Es hat sich als wünschenswert herausgestellt, die Spannung an dem Gegenstand vor Eintauchen in das
3" Beschichtungsbad anzulegen, um eine Lösung des beschichteten Substrates zu vermeiden. Die Gegenstände
bilden selbstverständlich die Kathode in dem Stromkreislauf des elektrolytischen Fällungssystems.
Nach Entfernung aus dem Beschichtungsbad werden die beschichteten Gegenstände durch Erhitzen, beispielsweise
bei 100 bis 150 5C, gehärtet. Eine geeignete
Härtung wird durch Erhitzen während 50 Minuten bei 120 C erhalten.
Es ist vorteilhaft, überschüssige Beschichtungsmasse
Es ist vorteilhaft, überschüssige Beschichtungsmasse
4Ci aus dem Gegenstand vor der Härtung auszuwaschen.
Wenn pigmentierte Überzugsmassen gefordert werden, können diese durch zwei verschiedene Arbeitsweisen
hergestellt werden. Die bevorzugte Arbeitsweise besteht darin, eine Lösung der filmbildenden Überzugs-
4ii masse herzustellen, das Pigment anzusäuern und in der
angesäuerten Lösung /u dispergieren. Eine Dispersion der pigmentierten Masse wird dann durch Zugabe
von Wasser gebildet. Andererseits kann die angesäuerte Lösung einer !Umbildenden Überzugsmasse
mi* Wasser gemischt werden, um eine Dispersion mit hohem Feststoffgehalt zu bilden. Das Pigment wird
dann in der Dispersion mit dem hohen Feststoffgehalt dispergiert, und zusätzliches Wasser wird zur
Herabsetzung des Feststoffgehaltes der Dispersion
5S auf den gewünschten Ge1 «I? zugegeben.
Wenn das Beschichtungsverfahren abläuft, wird die Beschichtungsmasse auf den kathodischen Gegenstand
aufgetragen, und die wäßrige Dispersion muß eventuell wieder mit zusätzlicher Beschichtungsmasse
angereichert werden, wenn die Abscheidung fortzusetzen ist. Gemäß einem weiteren Merkmal der
Erfindung wird ein zur Verwendung bei dem Verfahren gemäß der Erfindung geeignetes Wiederanreicherungskonzentrat
aus 25 bis 75 Gewichtsprozent, bezogen
63, auf das Gewicht des Konzentrats, einer Masse vorge-.
sehen, die aus einer ungesättigten Verbindung, enthaltend eine Carbonsäuregruppe, einem epoxydierten
Material und einer Verbindung mit einer anhängenden
072
Amingruppe, erhalten wird, wobei genügend Epoxydgruppen zur Erzeugung von mindestens einer Epoxydgruppe
je Carbonsäuregruppe vorhanden ist und die Masse in einer organischen Flüssigkeit und gegebenenfalls
Wasser zusammen mit 0 bis 1,0 Äquivalenten einer Protonen abgebenden Säure je vorhandene
Aminogruppe dispergiert ist.
So kann beispielsweise die Überzugsmasse in dem Konzentrat in einem organischen Lösungsmittel in
Abwesenheit von Wasser mit oder ohne eine Protonen abgebende Säure oder in einem Gemisch aus einem
organischen Lösungsmittel und. Wasser mit oder ohne eine Protonen abgebende Säure dispergiert sein.
Beispiele für geeignete organische Lösungsmittel sind Butanol, Isopropanol, Isobutanol und Äthyknglycolmonomethyläther.
Im Verlaufe der Beschichtung und der Abscheidung der Überzugsmasse auf die kathodischen Gegenstände
findet eine Ansammlung von Säure und. ein unerwüRSchter
Abfall des pH-Weries der Masse statt, was zu einer Verlangsamung und evenfiell zu einem
Aufhören des Abscheidungsverfahrens führen kann. Diese Ansammlung kann durch Zugabe eines Wiederanreicherungskonzentrates,
welches weniger Protonen abgebende Säure enthält als die ursprüngliche Überzugsmasse,
so ausgeglichen werden, daß der pH-Wert der Masse im wesentlichen innerhalb der erwünschten
Grenzen bleibt. Ein erwünschter pH-Bereich, innerhalb dessen die Masse zur zufriedenstellenden Arbeitsweise
gehalten werden sollte, beträgt 3 bis 7.
Andererseits kann der pH-Wert der Dispersion innerhalb erwünschter Grenzen durch selektive Entfernung
angesammelter Säure über eine Ionenaustauschmembran, wie in der britischen Patentschrift
1106 979 beschrieben, gehalten werden.
Die mit Mitteln der Erfindung hergestellten Überzüge sind hart und flexibel. Sie sind als Überzüge für
Geräte und Fahrzeuge geeignet.
Die Erfindung wird durch das folgende Beispiel
näher erläutert.
Es wurde ein Kondensat durch Einwirkung von 100 g (0,55 Äquivalent) eines epoxydierten PoIybutadiens
mit einem Epoxyäquivalent von 177, einem Hydroxylprozentsatz von 2,5 und einer Jodzahl von
185, 57 g (0,20 Äquivalent) Sojarettsäure und 32,4 g (0,06 Äquivalent)N-Kokos-beta-aminobuttersäurehergestellt.
Die Reaktion wurde durch Erhitzung während einer Stunde bei 105 bis 15Q"C in 100 g Toluol
ausgeführt. Das entstehende Kondensat wurde mit 3,8 ml 85°/oiger Phosphorsäure (1 Mol je Äquivalent
Amin) angesäuert und durch Zugabe von genügend Wasser, um eine wäßrige Dispersion mit 23 "o Feststoffen
zu ergeben, dispergiert.
Ein Teststab aus phosphatiertem Stahl mit den Ausmaßen 5,08 X 15,24 cm wurde kathodisch unter
Verwendung der vorstehenden Dispersion beschichtet.
ao Das verwendete elektrolytisch^ Ausfällungsbad war
ein 250-cm3-Becherglas mit eineut inneren Durchmesser
von 6,35 cm. Die Elektroden, bestehend aus dem Metallteststab und einer 5,08 χ 15,24 cm Platinfolienanode,
wurde durch deren Einsetzung durch
»■5 pasallele Schlitze, welche durch einen Absland von
2,54 cm getrennt waren, in einer Asbestabdeckung in Stellung gebracht. Das Becherglas wurde bis zu einer
Tiefe von 6,35 cm mit der Dispersion gefüllt. Die Kraftquelle bestand aus einer Reihe von 12-Volt-Akkumulatorenbatterien,
welche Spannungsanteile in 12-Volt-Einheiten ergaben. Das Spannungspotential
wurde an die Elektroden vor dem Eintauchen in das Bad angelegt. Die elektrolytische Fällung wurde bei
einer Spannung von 24 Volt während einer Dauer von 2 Minuten durchgeführt. Die Coulomb-Ausbeute
betrug 0,0153 g/Coulomb. Nach Erhitzung bei 120'C
während 30 Minuten wurden Filme von angemessener Härte und angemessenem Aussehen erhalten.
Claims (1)
- Patentansprüche:1, Überzugsmittel zum Beschichten von Oberflächen durch Kataphorese auf der Grundlage von wäßrigen Dispersionen aus stickstoffbasisehen Verbindungen, damit salzbildenden Säuren und Epoxyverbindungen, dadurch gekennzeichnet, daß sie Dispersionen mit Protonen abgebenden Säuren sind von Vorkondensationsprodukten aus ίο
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) |