DE1704623B1 - Verfahren und vorrichtung zur verminderung der bildung/ von giessfehlern beim extrudieren eines aufgeschmolzenen hoch polymeren thermoplastischen kunststoffes zu folien - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zur verminderung der bildung/ von giessfehlern beim extrudieren eines aufgeschmolzenen hoch polymeren thermoplastischen kunststoffes zu folienInfo
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Description
: 1 2 ,■ ·. ■
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Vermin- hindert werden, von den äußeren Oberflächen infolge
derung der Bildung von Gießfehlern beim Extrudieren einer Kapillarwirkung zurückzulaufen. Man hat fereines
aufgeschmolzenen, hochpolymeren, thermo- ner versucht, in der Umgebung der Gieß- oder Explastischen Kunststoffes zu Folien unter Druck durch truderöffnung eine Atmosphäre aufrechtzuerhalten,
eine Breitschlitzdüse, bei dem man auf die volle 5 durch die eine Verfestigung oder Anhäufung geringer
Breite einer Seite der extrudierten, dem Atmosphären- Extrudatmengen, die gegebenfalls die äußeren Oberdruck
ausgesetzten Folie einen reinen Gasstrom auf- flächen der Breitschlitzdüse benetzen könnten, verhintreffen
läßt. Sie betrifft ferner eine Vorrichtung zur dert wird. So neigen beispielsweise zum Extrudieren
Durchführung dieses Verfahrens. verwendete Gießmassen, die Lösungsmittel enthalten,
Es ist bekannt, daß es beim Extrudieren thermo- ίο und auch alle übrigen Gießmassen, bei denen ein Zuplastischer
Kunststoffe durch enge Gieß- oder Ex- rücklaufen und Benetzen der äußeren Oberflächen
truderöffnungen oftmals zu einer Ansammlung von auftritt, zur Verfestigung und infolge der Verdamp-Fremdkörpern
oder Verunreinigungen an den äuße- fung des Lösungsmittels zu der dem Fachmann beren
Teilen der Gieß- oder Extruderöffnungen kommt. kannten Bildung von Klumpen. Um diese Klumpen-Diese
Ansammlung 'von Fremdkörpern kann die 15 bildung zu verhindern, wurde bisher im Bereich der
Qualität der extrudierten Erzeugnisse ungünstig be- Austrittsöffnung des Extrudertrichters eine Atmoeinnussen,
und zwar insbesondere dann, wenn sie Sphäre des Lösungsmitteldampfes aufrechterhalten,
rund um die Gieß- oder Extruderöffnung auftreten. Es hat sich gezeigt, daß bestimmte polymere, ther-
Bei der Herstellung .yoa Folien und Filmen können moplastische Kunststoffe, z.B. Polyamide, PoIydie
sich um die Gieß- oder Extruderöffnung ansam- 20 carbonate und Polyester, insbesondere Polyäthylenmelnden
Fremdkörper zur Bildung von Oberflächen- terephthalat, blitzartig die verschiedensten dampfdefekten
auf der gegossenen oder extrudierten Folie förmigen und niedrigmolekularen Bestandteile zu
führen. Solche Oberflächendefekte werden oftmals einem Zeitpunkt entbinden, zu dem der unter Druck
auch als sogenannte »Gießlinien« bezeichnet. extrudierte Kunststoff beim Verlassen der Extruder-
Derartige Gießlinien rühren offensichtlich von 25 öffnung Atmosphärendruck ausgesetzt und auf diesen
einem scharfen, unregelmäßigen Benetzungskontakt entspannt wird. Im Falle von Polyäthylenterephthalat
an der Ecke der Gieß- oder Extruderöffnung (Breit- beispielsweise bestehen diese in den Dampfzustand
schlitzdüse) her, wo die extrudierte Folie den Kon- übergegangenen Bestandteile aus durch thermischen
takt mit dem Metall der Gieß- oder Extruderöffnung Abbau entstandenen Stoffen, z. B. aus den verschieverliert.
Derartige unregelmäßige Benetzungskontakte 30 densten Aldehyden, Terephthalatsäure, monomerem
werden offensichtlich durch sich in der Nähe der ' und dimerem Äthylenterephthalat. Obwohl der ge-Breitschlitzöffnung
ansammelnde Fremdkörper her- naue Mechanismus noch nicht vollständig geklärt ist,
vorgerufen. Diese Fremdkörper oder Ablagerungen nimmt man an, daß einige dieser Stoffe offensichtlich
können die verschiedensten Formen haben oder an- rekondensieren und/oder sich auf der Metallobernehmen
und in verschiedener Weise erzeugt werden. 35 fläche des Extruders oder der Gießform außerhalb
Bei der Herstellung von Folien kann eine solche An- oder unmittelbar neben der Austrittsöffnung (Breitsammlung von Fremdkörpern an den beiden Enden schlitzdüse) für das Polymerisat verfestigen. Es ist
der Breitschlitzdüse in der gegossenen oder extrudier- anzunehmen, daß diese Ablagerung von Fremdkörten
Folie zerfranste und ungleichmäßige Kanten er- pern auf die hohe Konzentration dieser Verunreinizeugen.
4° gungen in dem direkt neben dem zu extrudierenden,
Das Auftreten der Fremdkörper, welche die Gieß- plastischen Material hegenden Bezirk zurückzuführen
linien und/oder ausgefransten und/oder unscharfen ist. Dieses Phänomen der Kondensation und/oder
Kanten und/oder andere Gießfehler in der gegossenen Verfestigung von dampfförmigen Verunreinigungen
oder extrudierten Folie verursachen können, kann die ist bisher noch nicht vollständig geklärt,
verschiedensten Ursachen haben. Eines der schwie- 45 Aus der schweizerischen Patentschrift 414141 ist rigsten Probleme ist die Kontrolle der langsam grö- bereits ein Verfahren zur Herstellung dünner Folien ßer werdenden Ansammlungen direkt neben der Aus- aus festen Polymeren durch Spritzen bekannt, bei trittsöffnung der Breitschlitzdüse. Bisher wurde ange- dem ein geschmolzener Film des Polymeren auf die nommen, daß das fließende thermoplastische Mate- Oberfläche einer rotierenden Walze extrudiert wird rial, anstatt direkt von den scharfen Kanten der'Breit- 50 und bei dem die der Walze abgewandte Filmoberschlitzdüse abzufließen, kleine Oberflächen der Aus- fläche mit einem in bezug auf das Polymere inerten trittsöffnung unmittelbar neben diesen Kanten infolge Gas mit genügend hoher Geschwindigkeit in Berühvon Strömungsschwankungen, Temperaturänderun- rung gebracht wird. Dieses Verfahren ist zwar dazu gen, Schmelzexpansionskräften und aus anderen geeignet, einen Lufteinschluß zwischen dem Film und Gründen benetzen kann. Das plastische Kunststoff- 55 der Gießtrommel zu verhindern, damit ist es jedoch material, das diese äußeren Bezirke benetzt, wird ab- nicht möglich, die Anreicherung von Fremdkörpern gebaut, zersetzt sich und reichert sich an, wobei die an der Breitschlitzdüse und damit die Bildung von Stellen, an denen sich die Fremdkörper angesammelt Gießfehlern beim Extrudieren der Folien unter Druck haben, für die Entstehung von Gießlinien verantworte zu verringern oder zu verhindern,
lieh sind. 60 Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und
verschiedensten Ursachen haben. Eines der schwie- 45 Aus der schweizerischen Patentschrift 414141 ist rigsten Probleme ist die Kontrolle der langsam grö- bereits ein Verfahren zur Herstellung dünner Folien ßer werdenden Ansammlungen direkt neben der Aus- aus festen Polymeren durch Spritzen bekannt, bei trittsöffnung der Breitschlitzdüse. Bisher wurde ange- dem ein geschmolzener Film des Polymeren auf die nommen, daß das fließende thermoplastische Mate- Oberfläche einer rotierenden Walze extrudiert wird rial, anstatt direkt von den scharfen Kanten der'Breit- 50 und bei dem die der Walze abgewandte Filmoberschlitzdüse abzufließen, kleine Oberflächen der Aus- fläche mit einem in bezug auf das Polymere inerten trittsöffnung unmittelbar neben diesen Kanten infolge Gas mit genügend hoher Geschwindigkeit in Berühvon Strömungsschwankungen, Temperaturänderun- rung gebracht wird. Dieses Verfahren ist zwar dazu gen, Schmelzexpansionskräften und aus anderen geeignet, einen Lufteinschluß zwischen dem Film und Gründen benetzen kann. Das plastische Kunststoff- 55 der Gießtrommel zu verhindern, damit ist es jedoch material, das diese äußeren Bezirke benetzt, wird ab- nicht möglich, die Anreicherung von Fremdkörpern gebaut, zersetzt sich und reichert sich an, wobei die an der Breitschlitzdüse und damit die Bildung von Stellen, an denen sich die Fremdkörper angesammelt Gießfehlern beim Extrudieren der Folien unter Druck haben, für die Entstehung von Gießlinien verantworte zu verringern oder zu verhindern,
lieh sind. 60 Aufgabe der Erfindung ist es, ein Verfahren und
Es hat bisher nicht an Versuchen gefehlt, diese un- eine Vorrichtung anzugeben, mit deren Hilfe es mögerwünschte
Ansammlung von Fremdkörpern, welche lieh ist, die Bildung von Gießlinien und ähnlichen
die Ursache für die Bildung von Gießlinien und ahn- Gießfehlern beim Extrudieren eines aufgeschmolzelichen
Gießdefekten sind, zu beseitigen. Am häufig- nen, hochpolymeren, thermoplastischen Materials zu
sten wurde die Maßnahme angewendet, die Austritts- 65 Folien unter Druck durch eine Breitschlitzdüse weikanten
der Gieß- oder Extruderöffnung (Breitschlitz- testgehend zu vermeiden.
düse) rasiermesserscharf zu machen. Hierdurch sollte Der Erfindung liegt die Erkenntnis zugrunde, daß
das gegossene oder extrudierte Material daran ge- sich die Ansammlung oder Ablagerung von Fremd-
3 4
körpern in der Nähe der Breitschlitzdüse (Extruder- weiterverarbeitet werden kann. Die Kante oder Ecke
öffnung) beseitigen oder zumindest drastisch redu- 15 der Breitschlitzdüse 11, die der Gießtrommel 13
zieren läßt, wenn man auf mindestens einer Seite der am nächsten liegt, wird in der Regel als Hinterkante
Folie bei ihrem Austritt aus der Breitschlitzdüse, der Breitschlitzdüse bezeichnet, während die andere
wenn sie Atmosphärendruck ausgesetzt wird, einen 5 Kante 16 mit Front- oder Stirnkante bezeichnet wird,
reinen Gasstrom auftreffen läßt. Es hat sich gezeigt, daß sich die Fremdkörper
Gegenstand der Erfindung ist daher ein Verfahren 2- oder 3mal schneller an der Front- oder Stirnkante
zur Verminderung der Bildung von Gießfehlern beim 16 der Breitschlitzdüse 11 ansammeln als an der Hin-Extrudieren
eines aufgeschmolzenen, hochpolymeren, terkante 15. Es hat sich außerdem gezeigt, daß die
thermoplastischen Kunststoffes zu Folien unter Druck io Qualität der Folie bei entsprechender Ansammlung
durch eine Breitschlitzdüse, bei dem man auf die von Verunreinigungen an den beiden Kanten der
volle Breite einer Seite der extrudierten, dem Atmo- Breitschlitzdüse (Austrittsöffnung) sehr viel stärker
Sphärendruck ausgesetzten Folie einen reinen Gas- durch die Ansammlung von Verunreinigungen an der
strom auftreffen läßt, das erfindungsgemäß dadurch Front- oder Stirnkante 16 der Breitschlitzdüse beeingekennzeichnet
ist, daß man den Gasstrom auf min- 15 flußt wird als durch die Ansammlung von Verundestens
eine Seite der Folie zu einem Zeitpunkt auf- reinigungen an der Hinterkante 15.
treffen läßt, zu dem sie dem Atmosphärendruck aus- Es wird angenommen, daß diese Erscheinung auf
treffen läßt, zu dem sie dem Atmosphärendruck aus- Es wird angenommen, daß diese Erscheinung auf
gesetzt wird. die geometrische Anordnung der Extruderform zur
Gemäß einer bevorzugten Ausgestaltung wird das Gießtrommel und auf das Expansionsbestreben der
Verfahren in der Weise durchgeführt, daß man die 20 Schmelze, das an der Austrittsöffnung (Breitschlitzextrudierte
Folie auf einer beweglichen Gießfläche düse) des Extruders in Erscheinung tritt, zurückzuablagert
und sie mittels dieser von der Breitschlitz- führen ist. Wie sich aus der Zeichnung ergibt, kann
düsenmündung abzieht, wobei man erfindungsgemäß die Breitschlitzdüse 11 der zum Gießen oder Extruden
Gasstrom lediglich auf die Seite der extrudierten dieren von Folien verwendeten Gieß- oder Extruder-Folie
auftreffen läßt, die den größeren Abstand von 25 form oder -trichter so angeordnet sein, daß das geder
Gießfläche hat. gossene oder extrudierte Material in einem Winkel
Gemäß einer weiteren bevorzugten Ausgestaltung von praktisch 45° C (bezogen auf die Tangente an
der Erfindung erniedrigt man im Bereich der Breit- der Oberseite der Gießtrommel) auf die Gießtrommel
schlitzdüsenmündung auf der Seite der extrudierten 13 auftrifft. Unmittelbar nach dem Verlassen der
Folie, welche den geringeren Abstand von der Gieß- 30 Breitschlitzdüse quillt das Polymer während der Exfläche
hat, den Druck auf einen Wert, der unter dem pansion der Schmelze kurzzeitig, wie es in der Zeich-Atmosphärendruck
liegt. nung in vergrößerter Form dargestellt ist, und wird
Gemäß einer dritten bevorzugten Ausgestaltung er- hierauf auf die gewünschte Dicke ausgezogen. Die
hitzt man den Gasstrom auf eine Temperatur von extrudierte Folie läuft beträchtlich dichter an der
204,4 bis 343,3° C. 35 Front- oder Stirnkante 16 der Breitschlitzdüse vorbei
Ein weiterer Gegenstand der Erfindung ist eine als an der Hinterkante 15. Diese durch die geo-Vorrichtung
zur Durchführung des vorstehend ge- metrische Form bedingte größere Nähe führt die Verkennzeichneten
Verfahrens der Erfindung mit einer bindung mit der Expansion der Schmelze an der
Breitschlitzdüse, die durch eine Anzahl von Düsen, Front- oder Stirnkante 16 der Breitschlitzdüse zu
die senkrecht zur Längsachse des Düsenschlitzes in 40 einer wesentlich rascheren Ansammlung von Verungleichen
Abständen voneinander angeordnet sind und reinigungen. Sobald sich Verunreinigungen angeeinen
Abstand zur Düsenschlitzmündung von 6,35 sammelt haben, erhöhen sich der Umfang und das
bis 127 mm haben, gekennzeichnet ist. Ausmaß der durch die Ansammlung von Verunreini-
Bei der Durchführung des Verfahrens der Erfin- gungen auf der Oberseite der Folie erzeugten Gießdung
wird als Gas vorzugsweise reine Luft verwendet. 45 linien wesentlich stärker als die Fehler, die auf der
Bei oxydationsempfindlichen Polymeren hat es sich Unterseite der extrudierten Folie entstehen,
als zweckmäßig erwiesen, inerte Gase, vorzugsweise Erfindungsgemäß läßt man nun relativ geringe
als zweckmäßig erwiesen, inerte Gase, vorzugsweise Erfindungsgemäß läßt man nun relativ geringe
Kohlendioxyd oder Stickstoff, zu verwenden. Mengen eines reinen, vorzugsweise erhitzten Gases,
Die Erfindung wird nachfolgend an Hand der z. B. Luft, auf das extrudierte Material auftreffen,
Zeichnung näher erläutert. In dieser Zeichnung ist 50 und zwar zu dem Zeitpunkt, zu dem das extrudierte
eine zur Durchführung des Verfahrens der Erfindung Material auf Atmosphärendruck entspannt wird, wogeeignete Extrudervorrichtung teilweise im Schnitt bei die die Verunreinigungen bildenden dampffördargestellt.
migen und niedrigmolekularen Fremdkörper »blitz-
Mittels der gezeigten Extrudervorrichtung wird ein artig« aus dem Polymeren entbunden werden,
thermoplastisches Material unter Druck aus einer 55 Bei einer Foliengießvorrichtung des in der Zeich-Gießform oder einem Trichter 10 mit einer verhält- nung dargestellten Typs wird reines Gas, z. B. filnismäßig langen und schmalen Breitschlitzdüse 11 zu trierte Luft, in der durch die Richtungspfeile 36 aneiner dünnen Folie 12 extrudiert. Dabei können die gedeuteten Weise dem einen Ende einer Kammer 20 Längskanten der Breitschlitzdüse senkrecht überein- zugeführt. Die Kammer 20 ist an der Extruder- oder ander angeordnet sein, oder sie können z. B. wie die 60 Gießform durch eine Justiervorrichtung 21 befestigt, Lippen eines Affen gegeneinander verschoben sein. durch welche sie aus den weiter unten angegebenen Die extrudierte Folie 12 wird nach dem Auspressen Gründen näher an die Breitschlitzdüse des Extruders auf der polierten Oberfläche einer gekühlten Gieß- herangebracht oder weiter von ihr entfernt werden trommel 13, die sich, wie im Richtungspfeil 14 ange- kann. Die Kammer 20 geht in einen Düsenkörper 22 geben, im Uhrzeigersinn dreht, abgelagert. Nach einer 65 über, der sich praktisch über die gesamte Breite der Umdrehung der Gießtrommel ist die Folie praktisch extrudierten Folie erstreckt und, wie sich aus der fest, hart oder so weit abgekühlt, daß sie von der Zeichnung ergibt, praktisch horizontal zum unteren Gießtrommeln abgezogen und in bekannter Weise Rand 23 der Extruder- oder Gießform und zu der
thermoplastisches Material unter Druck aus einer 55 Bei einer Foliengießvorrichtung des in der Zeich-Gießform oder einem Trichter 10 mit einer verhält- nung dargestellten Typs wird reines Gas, z. B. filnismäßig langen und schmalen Breitschlitzdüse 11 zu trierte Luft, in der durch die Richtungspfeile 36 aneiner dünnen Folie 12 extrudiert. Dabei können die gedeuteten Weise dem einen Ende einer Kammer 20 Längskanten der Breitschlitzdüse senkrecht überein- zugeführt. Die Kammer 20 ist an der Extruder- oder ander angeordnet sein, oder sie können z. B. wie die 60 Gießform durch eine Justiervorrichtung 21 befestigt, Lippen eines Affen gegeneinander verschoben sein. durch welche sie aus den weiter unten angegebenen Die extrudierte Folie 12 wird nach dem Auspressen Gründen näher an die Breitschlitzdüse des Extruders auf der polierten Oberfläche einer gekühlten Gieß- herangebracht oder weiter von ihr entfernt werden trommel 13, die sich, wie im Richtungspfeil 14 ange- kann. Die Kammer 20 geht in einen Düsenkörper 22 geben, im Uhrzeigersinn dreht, abgelagert. Nach einer 65 über, der sich praktisch über die gesamte Breite der Umdrehung der Gießtrommel ist die Folie praktisch extrudierten Folie erstreckt und, wie sich aus der fest, hart oder so weit abgekühlt, daß sie von der Zeichnung ergibt, praktisch horizontal zum unteren Gießtrommeln abgezogen und in bekannter Weise Rand 23 der Extruder- oder Gießform und zu der
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am oberen Teil der Gießtrommel abgelagerten Ober- R . . ,
Seite der extrudierten Folie 12 angeordnet ist. Am ..Beispiel
Ende des Kanals 22 können die verschiedenartigsten Eine Vorrichtung des in der Zeichnung dargestell-
Düsenöffnungen angebracht sein, um eine gleich- ten Typs mit einer 38,1 cm breiten Verteilungskammäßige
und einheitliche Verteilung des Gases über 5 mer 20, deren Düsenkörper 22 einen Abstand von
die gesamte Breite der Breitschlitzdüse 11 zu errei- 1,27 cm von der Düsenschntzöffnung 11 besaß und
chen. Als besonders vorteilhaft haben sich etwa in welche pro Minute etwa 0,1398 m3 Luft einer
1,587 mm große Düsen 25 erwiesen, deren Zentren Temperatur von 204,4° C eingespeist wurden, wurde
einen Abstand voneinander von etwa 2,4 mm haben. zur Herstellung einer 0,1016 mm und einer 0,0635 mm
Damit die verunreinigte Luft aus der Umgebung to dicken Folie aus bei einer Temperatur von 276,7° C
der Breitschlitzdüse 11 weggespült wird, muß die extrudiertem Polyäthylenterephthalat verwendet.
Luft aus dem Düsenkörper mit einer möglichst Bei fünf Arbeitsgängen, die sich teilweise auf bis
hohen Geschwindigkeit ausströmen. Die maximale zu 20 Tagen erstreckten, traten keine Gießlinien auf.
Strömungsgeschwindigkeit hängt von der Entfernung Wurde auf die Düsenschlitzmündung kein heißer
der Düsen von der extrudierten Folie sowie von der 15 Luftstrom gerichtet, so traten in 2 bis 6 Tagen bei
Dicke und den Eigenschaften der extrudierten Folie fünf aufeinanderfolgenden Arbeitsgängen unerab.
Das aus dem Düsenkörper ausströmende Gas soll wünschte Gießlinien auf.
andererseits auf die Folie nicht in der Weise und mit Die Wirtschaftlichkeit und die Brauchbarkeit der
einer solchen Kraft auftreffen, daß die Oberfläche der Gießliniensteuerung durch Verwendung der beschrie-Folie
deformiert wird. Selbstverständlich sind dickere 20 benen Luftspülung können weiterhin durch Betrach-Folien
gegenüber höheren Auftreffgeschwindigkeiten tung der zusätzlichen Kosten oder des Ausschusses,
eines Gases widerstandsfähiger als dünne Folien. welche sich bei verkürzten Laufzeiten ergeben, ver-Selbstverständlich
diktieren die physikalischen Eigen- anschaulicht werden.
schäften des jeweils extrudierten Polymeren bis zu Wenn man auf die Qualität des Endproduktes kei-
einem gewissen Ausmaß die tolerierbare Gas- 25 nen besonderen Wert legt, können in der fertigen
geschwindigkeit. Ferner spielt bei der Bemessung der Folie einige wenige Gießlinien toleriert werden.
Gasstromgeschwindigkeit auch noch die Entfernung Nimmt jedoch die Häufigkeit und die Stärke solcher
des Düsenkörpers von der Entleerungsöffnung eine Gießlinien zu, so ist eine vollständige Reinigung der
Rolle. Extruderöffnung erforderlich.
Um die beim Extrudieren von verschiedenen Poly- 30 So ergab sich beispielsweise bei der Herstellung
meren zu verschieden dicken Folien günstigsten Be- von 0,1016 mm starken Folien aus Polyäthylendingungen
schaffen zu können, kann der Abstand der terephthalat innerhalb von 2 Monaten, daß durch
Düsen von der Düsenschlitzmündung 11 durch die die Gießlinien ein Ausschuß von etwa 2,5% der Ge-Justiervorrichtung
21 variiert werden. Zweckmäßig samtproduktion verursacht wurde,
wird ein Abstand von 6,35 bis 127 mm zur Düsen- 35 Wurde die verwendete Extrudervorrichtung mit
schlitzmündung eingestellt. Das der Kammer 20 zu- einer mit heißer Luft arbeitenden »Blasvorrichtung«
geführte Gasvolumen sollte so bemessen werden, daß ausgerüstet, so betrug der Ausschuß innerhalb derdie
Lineargeschwindigkeit des aus dem Düsenkörper selben Laufzeit der Vorrichtung weniger als 0,5 °/o.
ausströmenden Gases dem jeweiligen Typ und der Selbstverständlich müssen bei zunehmender Breite
Dicke des zu verarbeitenden Polymeren angepaßt 4° der extrudierten Folie auch die zum Wegblasen oder
werden kann. Die dargestellte Vorrichtung kann fer- Wegspülen der verunreinigten Luft aus der Umner
in vorteilhafter Weise mit nicht dargestellten gebung des extrudierten Materials erforderliche VerHeizelementen
ausgerüstet sein, welche die aus dem teilungskammer 20 sowie der Düsenkörper 22 ver-Düsenkörper
ausströmende Luft erwärmen und deren größert werden. Folglich hängt auch das Volumen
Temperatur innerhalb eines bestimmten Bereiches zu 45 des in die Verteilungskammer eingespeisten Gases
steuern vermögen. So können beispielsweise in der von der Breite der Verteilungskammer und dem da-Kammer
20 durch ein Thermoelement gesteuerte mit verbundenen Luftdüsenkörper ab. Aus diesem
Heizvorrichtungen angeordnet sein. Andererseits Grunde besitzen die genauen Volumenmengen der in
kann der Gasstrom auch vor seinem Eintritt in die die Verteilungskammer eingespeisten Gases nur eine
Kammer 20 erhitzt werden. Die Erhitzung des Gas- 5° geringe Bedeutung, soweit sie das Verfahren als solstromes
hat sich als notwendig erwiesen, da die Ver- ches betreffen. Eine wesentlich größere Bedeutung
Wendung von kalter Luft die Ansammlung von ver- besitzt dagegen die Lineargeschwindigkeit der den
festigtem, plastischem Material und/oder Fremdkör- Düsenkörper verlassenden Gase,
pem an der Front- oder Stirnkante 16 der Düsen- Es hat sich gezeigt, daß sich bei der Herstellung
schlitzmündung 11 gestattet oder gegebenenfalls so- 55 von 0,0635 bis 0,1016 mm starken Polyäthylengar verstärkt. Andererseits soll die Verwendung zu terephthalatfolien und bei einem Abstand des Düsenheißer Gase (z.B. Luft), d.h. die Verwendung von körpers von der Düsenschlitzmündung von etwa
Gasen, deren Temperatur weit über der Schmelz- 127 mm vorzugsweise Luftlineargeschwindigkeiten
temperatur des zu extrudierenden Polymeren liegt, von 1219,2 bis 2133,6 m/Minute eignen. Die Linearvermieden
werden, da hierdurch das extrudierte Ma- 60 geschwindigkeiten wurden am Düsenkörper ermittelt,
terial oder die aus dem Extrudat entbundenen dampf- Sie blieben bis zu einem Abstand von etwa 0,525 mm
förmigen Verunreinigungen verkohlen könnten. Die von der Düsenschlitzmündung gleich,
dabei entstehenden Verkohlungsprodukte neigen Die Geschwindigkeit, mit welcher die Gase tatnämlich
dazu, sich an den Kanten der Extruderöff- sächlich auf die Exfrüderöffnung auftreffen, liegt entnungen
abzulagern bzw. anzuhäufen. 65 weder in diesem Bereich oder etwas unterhalb dieses
Bei der Verarbeitung einer Polyäthylenterephthalat- Bereiches, was vom Abstand des Düsenkörpers abschmelze
liegt die Temperatur der Luft vorzugsweise hangt,
zwischen 204,4 und 343,3° C. Anstatt die Enden der Gießtrommel offen zu las-
zwischen 204,4 und 343,3° C. Anstatt die Enden der Gießtrommel offen zu las-
ίο
sen, so daß die verunreinigte Luft aus der Umgebung der Extruderöffnung lediglich durch Ablenkung der
Luft von den Kanten der Extruderöffnung und der Oberfläche der extrudierten Folie erfolgt, hat es sich
gelegentlich, insbesondere beim -Extrudieren breiter Folien, als vorteilhaft erwiesen, rund um die peripheren_und
Rückspielbereiche der Gießform oder Extruderform (nicht abgebildete) Absaugvorrichtungen
anzubringen, um die verunreinigte Luft von den Beschichtungsbezirken abzusaugen.
Um die Ansammlung von Fremdkörpern an den Kanten der Extruderöffnung, welche für die Bildung
zerfranster Kanten der extrudierten Folie verantwortlich zu machen sind, zu verhindern, kann es gelegentlich
zweckmäßig sein, die verunreinigte Luft sowohl von den Enden der Extruderöffnung als auch von
deren langen Kanten wegzublasen oder wegzuspülen. Dies läßt sich leicht ohne Verwendung einer oder
mehrere zusätzlicher Düsenkörper erreichen, indem man die Enden und die Oberfläche desjenigen Teils
der Gießtrommel, welcher der Extruderöffnung nahe kommt, in ein dicht abschließendes Gehäuse bringt
und darin ein Vakuum erzeugt. Durch die hierbei erzeugte Druckverminderung an der Unterseite der
extrudierten Folie wird die Luft vom Düsenkörper 22 um die Kanten der extrudierten Folie 12 herum
und über die Enden der Extruderöffnung abgezogen, wobei die gesamte verunreinigte Luft aus dieser Umgebung
abgezogen wird.
Bei einer nachteiligen Ansammlung von Verunreinigungen auch an der Hinterkante 15 der Extruderöffnung
kann es zweckmäßig oder erforderlich sein, auch auf der anderen Seite der extrudierten Folie,
d. h. an der Folienrückseite, einen Düsenkörper anzuordnen, um auch die verunreinigte Luft von der
Hinterkante der Extruderöffnung wegzuspülen. So ist beispielsweise eine Gasspülung, z. B. Luftspülung,
auf beiden Seiten der extrudierten Folie dann besonders vorteilhaft, wenn das thermoplastische Material
aus dem Extruder mehr vertikal als unter einem bestimmten Winkel — wie dies in der Zeichnung dargestellt
ist — auf die Oberfläche der Gießtrommel extrudiert wird. In diesem Falle entsprechen sich die
Ansammlungen von Verunreinigungen sowie das Ausmaß und die Häufigkeit von Gießlinien auf beiden
Seiten der Extruderdüse in etwa.
Claims (5)
1. Verfahren zur Verminderung der Bildung von Gießfehlern beim Extrudieren eines aufgeschmolzenen,
hochpolymeren, thermoplastischen Kunststoffes zu Folien unter Druck durch eine Breitschlitzdüse, bei dem man auf die volle Breite
einer Seite der extrudierten, dem Atmosphärendruck ausgesetzten Folie einen reinen Gasstrom
auftreffen läßt, dadurch gekennzeichn e t, d_aß man den_Gasstrom auf mindestens^eine .
Seite der Folie zu einem Zeitpunkt auftreffen läßt, zu dem sie dem Atmosphärendruck ausgesetzt
wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, bei dem man die extrudierte Folie auf einer beweglichen Gießfläche
ablagert und sie mittels dieser von der Breitschlitzdüsenmündung abzieht, dadurch gekennzeichnet,
daß man den Gasstrom lediglich auf die Seite der extrudierten Folie auftreffen läßt, welche den größeren Abstand von der Gießfläche
hat.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man im Bereich der Breitschlitzdüsenmündung
auf der Seite der extrudierten Folie, welche den geringeren Abstand von der Gießfläche hat, den Druck auf einen Wert erniedrigt,
der unter dem Atmosphärendruck liegt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man den Gasstrom
auf eine Temperatur von 204,4 bis 343,3° C erhitzt.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 4, mit einer
Breitschlitzdüse, gekennzeichnet durch eine Anzahl von Düsen, die senkrecht zur Längsachse des
Düsenschlitzes in gleichen Abständen voneinander angeordnet sind und einen Abstand zur Düsenschlitzmündung
von 6,35 bis 127 mm haben.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen copy
109 538/323
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