DE1667529A1 - Hexagonaler Diamant und Verfahren zur Herstellung - Google Patents
Hexagonaler Diamant und Verfahren zur HerstellungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft Diamanten sowie Herstellung aus kohlenstoffhaltigem Material, welches noch nicht wie
ein"Diamant aufgebaut ist, und insbesondere auf die direkte
Umwandlung von Kohlenstoff in die hexagonale Form des Diamanten bei hohen Drücken und Temperaturen und in Abwesenheit von
Katalysatoren.
Der Ausdruck "kohlenstoffhaltiges Material" wird hier
zur Beschreibung eines Materials benutzt, welches Kohlenstoff enthält aber noch nicht wie ein Diamant aufgebaut ist, und
welches unter den Reaktionsbedingungen reagieren, zerfallen oder auf irgendeine andere Weise elementaren Kohlenstoff vor
der Umwandlung in die Diamantform liefern kann, ohne daß dieser Kohlenstoff wie ein Diamant aufgebaut ist. Elementarer
Kohlenstoff ist die freie, ungebundene Form des Kohlenstoffs,
wie er beispielsweise im amorphen Kohlenstoff, im Ruß, in der
)eispieisweise im amorphen K<
Τ09825/Ί587
Τ09825/Ί587
Patentanwälte Dipl.-Ing. Martin Licht, Dipl.-Wirtsch.-Ing. Axel Hansmann, Dipl.-Phys. Sebastian Herrmann
8 MÖNCHEN 2, THERESIENSTRASSE 33 · Telefon 1 281202 · Ttltgramm-AdniMi Upatll/München
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Kohle, im Pech, im Teer und dgl. vorliegt. Graphit ist ein bevorzugtes Ausgangsmaterial, weil es bekannte und erwünschte
Eigenschaften aufweist. Dazu gehören beispielsweise seine
Kristallstruktur und das Verhältnis seiner Kristallstruktur sowohl zu den kubischen als auch den hexagonalen Diamantkristallstrukturen,
seine Dichte, sein Verunreinigungsgrad und die relativ leicht durchführbare Umwandlung in· ein Diamantfe
gitter.
Der Begriff "Umwandlung" wird hier allgemein dazu benutzt,
eine Änderung oder Änderungen zu bezeichnen, die in festem Kohlenstoff bei der Umwandlung zu festem Diamant, speziell bei der
Umwandlung von Graphit in Diamant, auftreten, wobei die Kristallstruktur
des Graphits in die hexagonale Kristallstruktur des Diamanten umgewandelt wird, und zwar in Abhängigkeit von den
Verfahrensbedingungen, der besonderen Kristallstruktur des Ausgangsmaterials und seiner Ausrichtung bezüglich der Druckkräfte.
In der vorliegenden Erfindung wird eine direkte Umwandlung in das hexagonale Diamantgitter vollzogen, ohne die Hilfe eines
intermediären Materials zur Vereinfachung des Vorganges in Anspruch zu nehmen.
Das dieser Erfindung zugrundeliegende Verfahren zur Umwandlung von Graphit in hexagonalen Diamant besteht aus folgenden
Schritten: Einbringen einer bestimmten Menge Graphit in eine
Vorrichtung, welche hohe Drücke und hohe Temperaturen erzeugen kann, wobei die Kristallitbereiche des verwendeten Graphits relativ
groß und ungestört und die c-Achsen der Kristallitbereiche in irgendeiner bestimmten Richtung miteinander ausgerichtet
1O902S/1S87
sind (die c-Aehsen der in dieser Vorrichtung befindlichen Graphitmenge sollen so ausgerichtet sein, daß sie mit der Richtung
der angewendeten Druckkräfte fluchten); gesteuerte Ausübung
eines Druckes auf dieses Material, so daß ein Betriebsdruck entsteht, der wenigstens so groß wie der Druck ist, der dem Tripelpunkt
für festen Diamant, festen Graphit und flüssigen Kohlenstoff entspricht; Steigerung der Temperatur dieser Graphitmenge,
so daß dieses gleichzeitig dem Betriebsdruck und einer Temperatur von über 1000°C ausgesetzt ist; und Zurückführung des umge- ™
wandelten Materials auf Druck und Temperatur der Umgebung und Gewinnung hexagonalen Diamants.
Die Herstellung von Kohlenstoffmodifikationen außer kubischem
Diamant im stabilen Bereich für Diamant zeigt, daß die Hochdrucktechnik noch ziemlich empirischer Natur ist. Je größer
die Erkenntnisse hierüber sind, um so deutlicher wird es, daß bei Fehlen einer klaren und unzweideutigen Steuerung, worüber
hier noch berichtet werden soll, Prozesse im stabilen Bereich des Diamanten mit noch geringerem Sicherheitsgrad verlaufen, g
als früher angenommen.
Die folgende Beschreibung und die Zeichnungen dienen zur weiteren Erläuterung dieser Erfindung. Gleiche Bezugszahlen
kennzeichnen in allen Zeichnungen gleiche Teile.
Die Zeichnungen zeigen:
Fig. 1 eine Aufrißansicht einer abgewandelten Gürtelapparatur, wie sie zur Ausführung des dieser Erfindung entsprechenden
Verfahrens benutzt wird;
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-I1-
Fig. 2 eine Querschnittsansieht des Reaktionsbehälters, der
in die Vorrichtung von Fig. 1 mit einer darin enthaltenen Probe eingelegt wird;
Fig. 2a einen Klumpen aus hexagonalem Diamant, wie er nach Anwendung dieses Verfahrens aus dem Reaktionsbehälter von Fig.
entnommen wurde;
Fig. 3 eine teilweise aufgeschnittene Draufsicht auf den
Reaktionsbehälter von Fig. 2, wobei die Graphitelektroden, die Probe und die Teile des Reaktionsbehälters im Betriebszustand
gezeigt werden;
Fig. k die Querschnittsansieht einer abgewandelten Ausführungsform
des Reaktionsbehälters, bevor irgendein Herstellungsprozeß für Diamanten durchgeführt wurde;
Fig. 4a zeigt die im Reaktionsbehälter von Fig. h hervorgerufenen
Änderungen, nachdem diese Erfindung angewendet worden ist, ohne Diamant zu schmelzen und zu rekristallisieren;
Fig. 5 die schematische Darstellung der elektrischen Schaltung
zum Entladen von Energie in die Vorrichtung von Fig. 1;
Fig. 6 eine Reihe von Kurven, welche in einem bestimmten Zeitintervall für ein bestimmtes Bearbeitungsbeispiel die aufgenommenen
"Kilowatt", "Joule" und den elektrischen Widerstand in der Graphitprobe zeigen;
Fig. 7 ein Kohlenstoff-Zustandsdiagramm mit der neuerdings
entdeckten Schwellwertkurve für die direkte Umwandlung von festen Graphit in festen hexagonal on Diamant; und
Fig. b in graphischer Form die Äuderuug des elektrischen
Widerstandes in einer Probe, welche aus geglühtem, pyrolyt isi'hem
Graphit besteht, während des Einwirkens von hohem Druck und hoher
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Temperatur darauf, wobei der pyrolytisehe Graphit in der Vorrichtung
so angeordnet ist, daß seine c-Ächsen-Richtung die gleiche ist, wie die Richtung der auf die Probe ausgeübten Kompressionskräfte
.
Es soll nun auf Pig. I Bezug genommen werden, welche eine
Vorrichtung 10 zeigt, die eiue abgewandelte Ausführungsform der
im USA-Patent Nr. 2 94tl 248 erläuterten Gürtelapparatur ist und
aus einem ringförmigen Preßwerkzeug 11 besteht, das eine durch- a
gehende, konvergente und divergente Öffnung 12 besitzt und von mehreren aus hartem Stahl bestehenden Ringen (nicht dargestellt)
zur Verstärkung umgeben ist. Ein brauchbares Material für das Element 11 ist Carboloy-Sinterkarbid (Grad 55A). Die Abwandlungen
des Elementes 11 in dieser Erfindung betreffen die kegelförmigen Flächen 13, die einen Winkel von etwa 52,2 Grad mit der Horizontalen bilden, und die Schaffung einer senkrechten, kreisrunden,
zylindrischen Kammer Ik mit etwa 5 nun Durchmesser.
Ein Paar konische kegelstumpfförmige Stempel 15 und 16
von etwa 25 mm Außendurchmesser an der Basis sind mit entgegengesetzter Richtung zueinander und konzentrisch in der Öffnung 12
angebracht und bilden auf diese Weise einen Reaktionsraum. Diese Stempel sind ebenfalls mit mehreren Verstärkungsringen (nicht
dargestellt) versehen. Ein brauchbares Material für die Stempel 15 und 16 ist Carboloy-Sinterkarbid (Grad 883). Die Abwandlung
der Stempei betrifft den konischen Verlauf der Mantelflächen 17
mit einem Winkel von 60 Grad, um Flächen 18 mit etwa k mm Durchmesser
zu schaffen, wobei der kegelförmige Teil der Stempel in axialer Richtung etwa Ik mm mißt. Die Kombination des einge-
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— D —
schlossenen 60-Grad-Winkels und des Winkels von 52,2 Grad der konischen Flächen I3 führt zu einem konischen, ringförmigen
Dichtungsspalt mit keilförmigem Querschnitt.
Eine weitere Abwandlung in dieser Erfindung betrifft die Dichtungseinrichtungen. Zur Abdichtung sind aus einem Stück bestehende
Dichtungen 19 aus Pyrophyllit vorgesehen. Die konischen, ringförmigen Dichtungen 19 zwischen den Stempeln 15 und l6 und
dem Element 11 besitzen einen keilförmigen Querschnitt, damit sie den bestehenden Spalt ausfüllen, und sind so dick, daß sie
einen Abstand von etwa 1,5 mm zwischen den Sterapelflachen 18 verursachen.
Die wesentlichen in der dieser Erfindung zugrundeliegenden
Vorrichtung enthaltenen Abwandlungen, welche es gestatten, mit dieser Vorrichtung sehr hohe Drücke im Bereich von 100 bis IbO
Kilobar (etwa 100.000 bis 180.000 at) und darüber zu erzeugen, betreffen die Verhältnisse bestimmter gegebener Abmessungen.
Diese Abmessungen sind (l) der Durchmesser der Stempelfläche 18,
ψ (2) der Abstand zwischen den Stempelflächen 18 in der Ausgangsstellung,
wie sie Fig. 1 vor der Kompression zeigt, und (3) der Schrägabstand der Dichtung 19 an der Flanke oder dem konischen
Teil 17 der Stempel. Bei Bearbeitungsbeispielen mit der Vorrichtung dieser Erfindung beträgt das Verhältnis des Spaltes G (Abstand
zwischen den Stempelflächen 18) zum Durchmesser D der
Fläche 18 weniger als etwa 1,0, vorzugsweise weniger als etwa 0,5. Der Schrägabstand L der Dichtung 19 ist etwa sechsmal so
groß wie der Durchmesser D der Fläche 18 (l/D=6). Diese Werte sollen mit denen im USA-Patent 2 941 248 verglichen werden, wo
109825/ISe?
im allgemeinen g/d=2,0 und L/D kleiner als etwa 1 ist. Diese
bevorzugten Verhältnisse bewirken eine größere seitliche Stützung der Stempel 15 und 16, ohne daß die zur Kompression der Dichtung
notwendige Kraftkomponente zu groß wird. Der Druck im Reaktionsraum läßt sich wegen dieser Kraftkomponente erhöhen.
Zwischen den Stempelflächen 18 befindet sich der Reaktionsraum 20. Im vorliegenden Fall besteht der Reaktionsraum 20 aus
einem zylindrischen oder spulenförmigen Pyrophyllit-Behälter 2i
für die Probe, der eine zentrale, durchgehende Öffnung 22 aufweist. Die in der Öffnung 22 zur Ausführung des Prozesses anzubringenden
Teile zeigt im einzelnen Fig. 2, wobei der Probenbehälter 21 weggelassen ist. Der Reaktionsraum 20 enthält sowohl
das Probenmaterial als auch die Heizeinrichtungen in Form eines festen, senkrechten, kreisförmigen Zylinders, der aus drei konzentrisch
aufeinandergeschichteten Scheibenanordnungen 23, 2h
und 25 besteht. Die Seheibenanordnung 23 besteht aus einem grösseren
(3/2O segmentförmigen Teil 26 aus Pyrophyllit und einem
kleineren {l/h) segmentförmigen Teil 27 aus Graphit, welcher
einen elektrischen Leitungsweg durch den Raum 20 sicherstellen soll. Die Seheibenanordnung 25 enthält ebenfalls einen größeren
(3/O segmentförmigen Teil 2S aus Pyrophyllit und einen entsprechenden
kleineren {l/h) segmentförmigen Teil 29 aus Graphit
für den gleichen Zweck. Die Seheibenanordnung 2h besteht aus
einem Paar räumlich getrennter, segmentförmiger Teile aus
Pyrophyllit, von denen nur das Teil 30 in Fig. 2 gezeigt ist. Dazwischen befindet sich eine balkenförmige Graphitprobe 32.
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Graphitprobe 32 ist etwa 0,5 mm dick, etwa 0,6 mm breit und
etwa 2 mm lang. Jede Scheibenanordnung 23, 24 und 25 besitzt
einen Durchmesser von 2 mm und ist etwa 0,5 nun dick. Fig. 3
zeigt den Reaktionsbehälter von Fig. 2 in einer aufgeschnittenen
Draufsicht, um die Anordnung der einzelnen Elemente zu verdeutlichen. Sowohl der segmentförmige Teil 30 als auch der segmentförmige
Teil 31 sind darin abgebildet. Aus Fig. 2 oder Fig. 3 kann außerdem entnommen werden, daß über die Graphitsegment-Elektrode
27, die Probe 32 und die Graphit-Segmentelektrode 29 ein elektrischer Kreis besteht, über den die Probe 32 elektrisch,
widerstaudsmäßig geheizt werden kann.
Fig. k zeigt eine Abwandung des Reaktiousbehälters 20. Der
Reaktionskörper 33 besteht aus zwei Graphitscheibeu "$h und 35
mit etwa 0,25 nun Dicke, welche als Graphitelektroden für eine
elektrische Widerstandsheizung dienen. Ein dazwischenliegender Zylinder 36 aus Pyrophyllit besitzt eine durchgehende Öffnung
37 in der Mitte, welche eine Probe 38 aufnehmen kann. Die Probe
38 kann ein Graphitzylinder mit etwa 0,8 mm Durchmesser und 1 mm
Länge sein.
Die oben beschriebene Vorrichtung 10 liefert gewünschte Drücke im Uereich oberhalb der Graphit-Diamant—Gleichgewichts—
linie E im Kohl enstoff-Zustandsdiagramm von Fig. 7. Bei dor Inbetriebnahme
der Vorrichtung 10 wird diese zwischeu die Druckrollen
einer geeigneten Presse pestellt und die Stempel lö und
lü werden aufeinanderzubewegt, so daß der Reaktionsbehälter und
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die Probe 32 (3b) hohen Drücken ausgesetzt werden. Zur Eichung
der Vorrichtung für hohe Drücke kann die in den oben erwähnten USA-Patenten 2 9'tl 248 und 2 ^hl 510 angegebene Eichmethode benutzt
werden. Dieses Verfahren besteht darin, bestimmte Metalle in dieser Vorrichtung bestimmten Drücken auszusetzen, wobei bekannt
ist, daß in dem Augenblick, in dem ein elektrischer Phasenübergang für jedes dieser Materialien auftritt, Drücke einer bestimmten
Größe herrschen. Während der Kompression von Eisen bei- gt
spielsweise zeigt sich eine bestimmte, reversible elektrische Widerstandsänderung, wenn ein Druck von etwa 13O Kilobar darauf
ausgeübt wird. Andererseits zeigt dann eine elektrische Widerstandsänderung
im Eisen das Vorhandensein eines Druckes von Kilobar in der Vorrichtung an.
Die folgende Tabelle zeigt die zur Eichung der Vorrichtung benutzten Metalle:
TABELLE I
Metall Übergangsdruck (Kilobar)
* Wismut I 25 ™ Thallium 37
Cäsium h.2.
* Barium I 59
* Wismut III 89 Eisen I30 Barium II 141
Blei I61 Rubidium 193
* Da einige Metalle mehrere "Übergänge" bei steigendem Druck
aufweisen, sind römische Zahlen zur Kennzeichnung des benutzten "Übergangs" der Reihenfolge entsprechend angegeben.
109825/1587
Eine detaillierte Beschreibung der zur Bestimmung der
obigen Übergangswerte benutzten Verfahren befindet sich in Veröffentlichungen wie "Calibration Techniques in Ultra High
Pressures" von P.P. Bundy, Journal of Engineering for Industry, Mai 1961; "Transactions of the ASME", Series B; und
"Proceedings of the American Academy of Arts and Science" von
P. ¥. Bridgman, Vol. 74, Page 425, 1942, Vol. 76, Page 1, 1945,
obigen Übergangswerte benutzten Verfahren befindet sich in Veröffentlichungen wie "Calibration Techniques in Ultra High
Pressures" von P.P. Bundy, Journal of Engineering for Industry, Mai 1961; "Transactions of the ASME", Series B; und
"Proceedings of the American Academy of Arts and Science" von
P. ¥. Bridgman, Vol. 74, Page 425, 1942, Vol. 76, Page 1, 1945,
P utid Vol. 76, Pa'ge 55, 1948. Die Werte von P. ¥. Bridgman wurden
später korrigiert. Ihren heutigen Stand zeigt die obige Tabelle von R. A. Fitch, T.F. Slykhouse, H.G. Drickamer, Journal of
Optical Society of America, Vol. 47, No. 11, Pages 1015 - 1017, November I967 und von A. S. Baichan und II. G. Drickamer, Review of Scientific Instruments, Vol. 32, No. 3, Pages 3OS - 313, März 1961. Bei Ausnutzung des Phänomens der elektrischen Widerstandsänderungen von Metallen bei bestimmten Drücken wird eine Presse in geeigneter Weise geeicht und liefert damit eine Anzeige für
Optical Society of America, Vol. 47, No. 11, Pages 1015 - 1017, November I967 und von A. S. Baichan und II. G. Drickamer, Review of Scientific Instruments, Vol. 32, No. 3, Pages 3OS - 313, März 1961. Bei Ausnutzung des Phänomens der elektrischen Widerstandsänderungen von Metallen bei bestimmten Drücken wird eine Presse in geeigneter Weise geeicht und liefert damit eine Anzeige für
^ den im Reaktionsbehälter erreichten Druck.
Die Graphitprobe 32 (38) kann sehr hohen Temperaturen ausgesetzt
werden, wenn dies erwünscht oder notwendig ist. Die Erwärmung kann durch kurzzeitige elektrische Widerstandsheizung
bei rascher Stromentladung erfolgen. Verbindet man eine Energiequelle (nicht dargestellt) mit Hilfe von Elektroden 39 und 40
mit jedem Stempel 15 und 16, so kann beispielsweise Strom über
den Stempel 15 zur Graphitelektrode 27 und durch die Probe 32 und die Graphitelektrode 29 zum Stempel 16 fließen.
bei rascher Stromentladung erfolgen. Verbindet man eine Energiequelle (nicht dargestellt) mit Hilfe von Elektroden 39 und 40
mit jedem Stempel 15 und 16, so kann beispielsweise Strom über
den Stempel 15 zur Graphitelektrode 27 und durch die Probe 32 und die Graphitelektrode 29 zum Stempel 16 fließen.
Eine Anordnung für eine Schaltung zum Entladen von Strom
über die Probe 32 oder 38 soll anhand von Fig. 5 beschrieben
über die Probe 32 oder 38 soll anhand von Fig. 5 beschrieben
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werden. Die Schaltung 41 ist, allgemein gesagt, eine Kondensator-Entladungsschaltung,
welche die auf dem Kondensator befindliche Ladung in der beschriebenen Weise über die Vorrichtung 10 entlädt.
Während der Entladung wird das Oszillographenbild photographiert. Später wird das Photo bezüglich der Strom— und Spannungswerte
analysiert, woraus sich die Widerstands- und Energieverhältnisse während des Entladens feststellen lassen. Diese Werte
werden dann mit den Werten, welche durch direkte Anzeige vor und
nach der Entladung ermittelt wurden, in Einklang gebracht. Die ^
Schaltung 41 von Fig. 5 enthält eine Batterie 42 aus Elektrolytkondensatoren mit einer Kapazität von etwa &5.000 Mikrofarad.
Die Kondensatorbatterie 42 kann bis zu einer Spannung von 120 Volt geladen werden. Die Leitung 43 verbindet einen Anschluß der
Kondensatorbatterie 42 mit dem oberen Stempel 15 über einen Schalter 44 und einen induktionsfreien Widerstand 45 von 0,00193
Ohm. Der Widerstand 45 besitzt einen Erdanschluß 4ba. Die andere Seite der Kondensatorbatterie ist über die Leitung 4? mit einer
Drosselspule 48 (mit einer Induktivität von 25 Mikrohenry und ä
einem Widerstand von 0,005b 0hm) verbunden. Die Kondensatorbatterie
42 wird von einer geeigneten Energiequelle 49 (nicht dargestellt) geladen. Nach dem Laden der Kondensatorbatterie 42
kann der Schalter 44 geschlossen werden, um die Kondensatorbatterie
über die Probe 32 im Reaktionsraum 20 zu entladen.
Liegen die zu verwendenden Temperaturen unter etwa 250O0G,
so kann eine indirekte Heizung mit einer Widerstandsheizhülse aus stabilem Material, etwa Platin, Tantal, Invar und dgl., welches
die Reaktionszone umgibt, von dieser aber getrennt und iso-·
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liert ist, durchgeführt werden, oder es kann eine direkte,
statische, elektrische Widerstandsheizung unter Verwendung der in den Fig. 2 und k gezeigten Elemente vorgesehen werden.
Wärmeströmungsberechnungen bezüglich kalten Graphits, der von Materialien wie Pyrophyllit, Magnesiumoxyd (MgO) und Bornitrid
(BN) umgeben ist, auf der Grundlage normaler Werte für Wärmeleitfähigkeit und Wärmekapazität zeigen, daß die Abkühlzeitspanne
bei einem Faktor von 0,5 für die Temperatur im Zentrum
^ einer Graphitprobe im Reaktionsraum von Fig. 2 etwa 0,015 Sekunden
beträgt. Der beschriebene elektrische Kreis ist so dimensioniert, daß er die Zuführung der notwendigen Wärmeenergie in
etwa 0,001 bis 0,004 Sekunden erlaubt, was wesentlich kürzer ist, als die oben erwähnte Abkühlungszeitspanne.
Die zweckmäßige Weise zur Beobachtung des Verhaltens einer elektrisch leitenden Probe besteht in der Messung ihres elektrischen
Widerstands. Es ist bekannt, daß Graphit ein elektrischer Leiter ist, während kubischer Diamant ein elektrischer Isola—
_ tor ist. In der vorliegenden Erfindung, wo die Graphitprobe 52
ein Verbindungselement im beschriebenen Schaltkreis ist, kanu der Übergang oder die Umwandlung von Graphit zu Diamant (kubische
oder hexagonale Form) durch eine Zunahme des Widerstands und/
oder das Erreichen von elektrischen Leerlaufbedingungen im Falle
des kubischen Diamants angezeigt werden. In dieser Erfindung wird daher eine Kelvin-Brücke (Thomson—Brücke) 50 zur Widerstandsmessung
mit dem oberen Stempel 15 und dem unteren Stempel K) verbunden und der Ividerstand des Heaktionsbehäl t ers oder
der Probe 32 gemessen.
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Zur graphischen Anzeige der Spannung und des Stromes an und in der Probe 32 enthält die Schaltung 41 einen Oszillographen
51 (beispielsweise einen "Tektronix 535 A"), der mit
dem Stempel 16 über die Leitung 52 verbunden ist, um das Spannungssignal
aufzunehmen, und der über die Leitung 53 mit der Leitung 43 zwischen dem Schalter 44 und dem Widerstand 45 verbunden
ist, um das Stromsignal aufzunehmen. Der Oszillograph enthält eine Erdverbindung 46b. Die Erdung 46a der Schaltung 41 A
liegt zwischen der Probe 32 und dem strombegrenzenden Widerstand
45, so daß die Spannurigs- und Stromsignale für den Oszillographen
51 gemeinsame Erde haben. Der Oszillograph 51 besitzt
ein Aufzeichnungsintervall, welches der Entladezeit der Kondensatorbatterien
entspricht, wobei für die Beispiele in dieser Erfindung 0 bis 5 und 0 bis 10 Millisekunden verwendet worden
sind. Das Oszillogramm wurde mit einer vor dem Bildröhrensehirm
befindlichen Kamera (etwa mit einer "Land-Polaroid-Kamera") photographiert.
Zur Gewinnung eines Triggersignals für den Oszillographen 51 können verschiedene Vorrichtungen benutzt werden. In einer
gebräuchlichen Schaltung ist für diesen Zweck ein Kondensator 5k
mit einer Kapazität von 1 Mikrofarad vorgesehen und über die Leitung 55 zwischen eine Seite der Drosselspule 48 und des
Oszillographen 51 geschaltet. Ein zusätzlicher Kondensator 54'
mit einer Kapazität von 1 Mikrofarad ist mit der anderen Seite der Drosselspule 4B und mit Erde 46c verbunden. Die Spannung des
Ablenktriggersignals ist daher größer als die Spannung an der Drosselspule 4'5. Es sei darauf hingewiesen, daß viele Abwand-
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lungen dieser Schaltung für den beabsichtigten Verwendungszweck ebenfalls brauchbar sind. So können beispielsweise mehrere Oszillographen
verwendet oder der Oszillograph und die zugehörige Schaltung können weggelassen werden, falls Messungen unnötig sind.
Der Temperaturanstieg in der Probe im Falle der Kurzzeit— heizung wird berechnet, weil keine Geräte bekannt sind, die solch
hohe Temperaturen in solch kurzen Zeitintervallen mit genügender Genauigkeit aufzeichnen können. Temperaturberechnungen werden
teilweise auf der Grundlage der bekannten Werte für die spezifische Wärme von Graphit in einem großen Temperaturbereich durchgeführt.
Diese Werte wurden experimentell bestimmt und mit den dem Stand der Technik entsprechenden Werten verglichen. Angaben
hierüber finden sich beispielsweise in "The Production and Properties of Graphite for Reactors" von L.M. Currie, V.G. Hamister
und H.Ü. McPherson, einem Bericht, der der "United Nations
International Conference on the Peaceful Uses of Atomic Energy",
k Genf, Schweiz, 8. bis 20. August 1955 } vorlag und durch die
"National Carbon Co." veröffentlicht wurde. Ferner finden sich
Angaben in "Some Physical Properties of Graphite as Affected by High Temperature and Irridiation" von J. E. Hove, Industrial
Carbon and Graphite, Society of Chemical Industries, London, 195^.
Die aus den obigen Quellen entnommenen Werte wurden bei den Temperaturberechnungen
in dieser Erfindung benutzt und sind in der folgenden Tabelle dargestellt:
10982S/1587
T A D E L L E II
Temperatur T Γ°Κ I Spezifische Wärme Cp Γ—— Ά
L
-*
L Mol 0K J
300 2,05
500 3,^9
750 4,48
iOOO 5,14
1250 5,35
1500 5,75
2000 6,0
2500 6,2
3000 0,35
3500 6,5
4000 6,65
Wenn die obigen Werte in Form einer Kurve aufgezeichnet
werden, wobei Cp Γ cal als Ordinate und T Γ 0Kj als Abszisse
LMoI 0K J J-J
abgetragen wird, kann die unter der Kurve liegende Fläche integriert
werden, wodurch eine weitere Kurve entsteht, welche die
Abhängigkeit von Q Γ Kcal bezüglich der Temperatur T Γ°K /
L Mol J U-/
darstellt. Anders ausgedrückt, die Energiezufuhr pro Mol Graphit
wird in Abhängigkeit von der Temperatur aufgetragen. Aus dem el eichen Grund liefert der Ersatz der obigen Wertlabelle durch die
T,
Gleichung Q = / Cp(T)dT das gleiche Ergebnis. Q ist die
Gleichung Q = / Cp(T)dT das gleiche Ergebnis. Q ist die
To
Wärmezufuhr in Kcal , T ist die Anfangstemperatur, T ist die
Wärmezufuhr in Kcal , T ist die Anfangstemperatur, T ist die
Mol
End temperatur und C ist die spezifische Wärme.
End temperatur und C ist die spezifische Wärme.
Die folgende Tabelle III liefert Wertebeispiele für (j und T :
109325/1587
TABELLE III
Q ["Kcal)
LMoI J
LMoI J
ο . 300
5 1450
10 2250
15 3050
20 3800
25 4600
Das Produkt der vom Oszillographen abgelesenen Werte für Spannung und Strom (UxJ) liefert ein Maß für die in jeder Zeiteinheit
aufgenommene Leistung in "Watt". Die Kurve K (Fig. 6) zeigt die Leistungsaufnahme der Probe in "Kilowatt" als Punktion
der Zeit.
Der Quotient aus Spannung und Strom liefert den elektrischen Widerstand (It= /T). Die Werte für Strom und Spannung werden
vom Oszillogramm abgelesen. Der Verlauf des Widerstandes "11" in
Abhängigkeit von der Zeit ist in Fig. 6 dargestellt.
Das Produkt aus der Leistung in Kilowatt und der Zeit in
Millisekunden, welches gleich dem Flächenintegral unter der Leistungskurve ist, ergibt die Energieaufnahme der Probe in
"Joule" und ist als Kurve J in Fig. b dargestellt.
Bei der Berechnung der in der Probe erreichten Temperatur müssen infolge verschiedener Verluste Korrekturen durchgeführt
werden. Die Art der Verluste und ihre Korrektur ergibt sich wie folgt: (l) Wärmeverluste an den Elektrodenenden, beispielsweise
zwischen dem Eingang einer der Elektroden (27 oder 29) und der Probe 32; da die Materialien und (,HierschnittsverUuderuugen be-
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kannt sind, kann dieser Wärmeverlust berechnet werden; (2) Wärmeleitungsverluste
durch die Wandungen des Reaktionsbehälters; bei der Durchführung von Prozessen im Reaktionsbehälter mit verschiedenen
Wandungsmaterialien und durch Messung der Abkühlzeit kann der Wärmeverlust auf der Grundlage der bekannten Schmelztemperatur
des Graphits für eine bestimmte Ausführung des Reaktionsbehälters bestimmt werden; und (3) elektrische Stromverluste
in den Wandungen, deren Leitfähigkeit bei hohen Temperaturen
zunimmt; bei der Durchführung verschiedener Operationen im Reaktionsbehälter mit unterschiedlichen Wandungsmaterialien
kann zur Bestimmung dieses Verlustes ein Ergebnisvergleich angestellt werden. Dementsprechend können wegen dieser wichtigen
Korrekturfaktoren die Temperaturwerte bis zu + 10% schwanken. Die gewünschte Temperatur in der Probe kann durch Veränderung
der elektrischen Ladung oder der Kapazität der Schaltung kl erreicht werden. Andererseits jedoch wird die in der Graphitprobe
32 (oder 38) erreichte Endtemperatur nicht nur durch die zugeführte elektrische Energie bestimmt, sondern auch durch ihren f
speziellen Aufbau.
Die Betriebsbedingungen oder Betriebsbereiche hinsichtlich Drücken und Temperaturen bei der dieser Erfindung zugrundeliegenden
Reaktion werden am besten im Zusammenhang mit Fig. 7 beschrieben. Fig. 7 zeigt ein Kohlenstoff-Zustandsdiagramm, welches
als Ordinate den Druck in "Kilobar" und als Abszisse die Temperatur in "Kelvingraden" enthält. Die Druckeinheit "bar" wird
in dieser Erfindung und den angegebenen Beispielen zur Messung des Druckes benutzt und ist in der Hochdrucktechnik sehr ge-
10982S/1587
bräuchlich, weil es eine absolute Einheit (Physikalische Einheit) ist. Ein Kilobar entspricht 109 dyn/ 2 und ist 1020 ^2
r ' cm cm
oder 987 Atmosphären gleichzusetzen.
Die bisher bekannte Graphit-Diamant-Gleichgewichtslinie
zwischen dem stabilen Graphitbereich G und dem stabilen Diamantbereich D. ist mit E gekennzeichnet. Der Bereich G ist als stabiler
Graphitbereich und als metastabiler Diamantbereich bekannt, fe was bedeutet, daß sowohl Graphit als auch Diamant in diesem Bereich
existieren, wobei aber der Diamant thermodynamisch instabil ist. Der Bereich D. (die Linie M zeigt seine obere Grenze) ist
der für den Diamant stabile und für den Graphit metastabile Bereich, weil beide Kohlenstofformen in diesem Bereich existieren,
Graphit darin jedoch thermodynamisch unstabil ist. Wie hier erläutert, kann die hexagonale Form des Diamants auch in den Bereichen
D. und G existieren, absolute Daten über die thermodynamische
Stabilität von hexagonalem Diamant stehen aber noch nicht zur Verfügung. Der Teil der Linie E oberhalb 1200°K und 50 Kilobar stellt dasjenige Stück der Gleichgewichtslinie zwischen
Graphit und kubischem Diamant dar, das ursprünglich durch thermodynamische Berechnung auf der Grundlage experimenteller Werte
für die physikalischen Eigenschaften von Diamant und Graphit berechnet wurde. Ausführungen hierüber finden sich in "Research
Journal National Bureau fo Standards», Vol. 21, Page 491, 1938,
von F. D. Rossini und R. S. Jessup. Der verbleibende Teil der Gleichgewichtslinie E für Graphit und kubischen Diamant ist von
R. Berman und F. Simon, Zeit. Elektrochem, Vol. 59, Page 333 (1955) extrapoliert worden. Durch einen experimentellen Nachweis
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in Verbindung mit der Herstellung kubischen Diamants wurde diese Extrapolation im wesentlichen, verifiziert, so daß die Kurve E
in der Form existiert, wie dies in Fig. 7 bis zu einem Druck von 120 Kilobar dargestellt ist. Ausführungen hierüber finden sich
in "Diamond—Graphite Equilibrium Line from Growth and Graphitization
of Diamond", Journal of Chemical Physics, Vol. 35, No. 2, Pages 383-391, I961. Es ist für Fachleute einzusehen, daß Veränderungen
der Lage dieser Gleichgewichtslinie E die Ausführungen bezüglich dieser Erfindung nicht nachteilig beeinflussen, weil
die wesentlichen Erfordernisse sich auf Betriebsbedingungen oberhalb
dieser Kurve beziehen, ganz gleich, wo diese Kurve sich befindet und im stabilen Bereich für kubischen Diamant mit Hilfe
irgendeines Eichverfahrens und einer speziellen Vorrichtung hierfür erhalten wird.
Eine wichtige Kurve in diesem Diagramm ist die Schmelzkurve
für Graphit, die, was in dieser Technik bekannt ist, am Tripelpuukt
T. bei etwa 0,12 Kilobar und 4050 K beginnt. Der Punkt T.
ist der bekannte Tripelpunkt für Kohlenstoff (Graphit) in fester, flüssiger und dampfförmiger Phase. Dieser Punkt wurde von J. ^
Basset und T. Noda, "Journal of Physics Radium", Vol. 10, 1939, bestimmt und von H. Mü, Proc, International Symposium on High
Temperature Technology, Asilomar Conference Grounds, California,
Okt. b-9, 1959, bekanntgegeben; Stanford Research Institute,
Menlo Park, California, herausgegeben von McGraw-Hill Book Co., Inc., New York. Der Punkt T. gibt an, unter welchen Bedingungen
Kohlenstoff gleichzeitig in fester, flüssiger und gasförmiger Form existieren kann und bestimmt zusammen mit den Linien V., S.
und V (nicht dargestellt) den Bereich G für die feste Phase
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(Graphit), den Bereich L für die flüssige Phase und den Bereich V für dampfförmige Phase von Kohlenstoff. Die Linie V ist nicht
dargestellt, steigt aber von der Raumtemperatur bis 3BOO0K zum
Punkt T. hin an. Der Bereich V ist vergrößert, so daß er in der Zeichnung dargestellt werden kann.
Es wurde festgestellt, daß die Linie S, welche früher als
Grenzlinie zwischen festem und flüssigem Kohlenstoff betrachtet wurde, nicht den genauen Grenzverlauf wiedergibt. Vielmehr wurde
W neuerdings entdeckt, daß die Grenze zwischen der festen und flüssigen
Kohlenstoffphase entsprechend der dargestellten Linie S,
verläuft. Die Linie S. beginnt mit positiver Steigung oberhalb des Punktes T. und geht mit Annäherung an den Punkt T2 in negative
Steigung über. Die Entdeckung des Verlaufes der Kurve S. war das
Ergebnis einer Reihe praktisch ausgeführter Beispiele, bei denen Graphit unter verschiedenen Drücken geschmolzen und die Schmelztemperatur
gemessen wurde.
Umwandlung von Graphit in hexagonalen Diamant ohne Schmelzen
fe und in Abwesenheit von Katalysatoren:
Obwohl die Existenzmöglichkeit von dichtgepacktem, hexagonalen Kohlenstoff (hexagonalem Diamant) in Analogie zur Wurtzit-Phase
von Bornitrid vermutet worden ist, wurde die Feststellung von hexagonalem Diamant, der mit Hilfe kurzzeitig angewandten,
statischen Druckes hergestellt wird, durch zwei Faktoren erschwert. Erstens zeigte das Röntgen-Beugungsbild der gewonnenen
kristallinen Masse immer zusätzlich zu den charakteristischen Beugungslinien des hexagonalen Diamants (2,19 A, 1,92 A, 1,17 Λ
und 0,855 a) eine sehr intensive Linie bei einer Wellenlänge von
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3,1 a, die früher nicht befriedigend erklärt werden tonnte, und zweitens sind die charakteristischen Linien von kubischem Diamant
(2,06 Ä, 1,26 Ä, 1,076 Ä und 0,826 ft) als Teil des Beugungsbildes
von hexagonalem Diamantgitter immer vorhanden. VMe mit Hilfe dieser Erfindung hergestellte kristalline Stoffe wurden daher,
verständlicherweise, fehlerhaft als kubischer Diamant identifiziert und in den Fällen, in denen ein Eristallograph
die Ursache der Linien mit 3,1 S. und 2,19 & feststellen sollte,
hatte das daraus rekonstruierte hexagonale Gitter eine berechnete Dichte, die beträchtlich unter der gemessenen Dichte der kristallinen
Masse lag. Schließlich wurde festgestellt, daß die 3,1 Ä-Linie
nicht ein Teil des Kristallgitterspektrums war, sondern auf den unter Druck eingeschlossenen Graphitkristall-Gefügen beruhte.
Nachdem diese Erkenntnis gewonnen war, konnte die kristallographische Rekonstruktion und die korrekte Bestimmung von dichtge—
packtem, hexagonalem Diamantgitter durch Röntgen-Beugungsbilder durchgeführt werden. Diese Form des Kohlenstoffs besitzt im wesent- f
liehen die gleichen interatomaren Abstände, die gleiche Dichte, die gleiche Härte und den gleichen Brechungsindex wie kubischer
Diamant, die Ebenen seiner Atome sind jedoch anders geschichtet. Das hexagonale Diamantgitter besitzt folgende Kennwerte:
a=2,=52 ft, c=4,12 ft, Raumgruppe P6 /mmc - D,-, , vier Atome pro
F-inheitszelle in k (f), + (i/3 2/3 z, 2/3 i/3 i/2 +z) mit z=3/8.
> < *i berechnete Dichte von hexagonalem Diamant beträgt 3,51 g/cm ,
j< / :-■;leiche Wert wie für kubischen Diamant. Hexagonaler Diamant
rity.' leicht Saphir (ein allgemein verwendeter Härtetest zur
Fest «'llung von kubischem Diamant), besitzt in polykristalliner
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Form eine Dichte von mehr als 3,33 g/cm , einen elektrischen Widerstand, der um einige Größenanordnungen höher ist als der
von Graphit, und eine Anisotropie bezüglich des elektrischen Widerstands von weniger als zwei in den verschiedenen Kristallrichtungen.
In vielen Beispielen wurde angenommen, daß nur kubischer Diamant entstanden war. Statt dessen handelte es sich um kri-
^ stall ine Stoffe, die hexagonalen Diamant, Graphit unter Druck
und wechselnde Mengen kubischen Diamants enthielten.
Die Gewinnung hexagonalen Diamants setzt bestimmte Ausgangsmaterialien
voraus. Alle mit Erfolg zur Herstellung hexagonaljen
Diamants benutzten Materialien sind gut kristallisierte Graphite mit brauchbarer c-Aehsen-Ausrichtung. D.h. die e-Achsen der
Graphit-Kristallite liegen praktisch parallel zueinander. Wird eine Probe irgendeines gut kristallisierten und ausgerichteten
Graphits, aus dem hexagonaler Diamant erzeugt werden soll, in eine Druckvorrichtung gebracht, wie sie beispielsweise oben er-"
läutert worden ist, und durch diese Vorrichtung hauptsächlich in der c-Achsenrichtung der Graphitkristalle zusammengepreßt, wobei
Betriebsdrücke von wenigstens I30 Kilobar aufzuwenden sind, so
tritt eine Zustandsänderung ein, die sich beispielsweise in einer sehr großen Zunahme (mehr als das 60.000-fache des Anfangswertes) des elektrischen Widerstandes äußert. Der Beginn der Zu-
standsänderung zeigt sich auch ohne Erwärmung der Probe. Ist der
zur Durchführung des Prozesses notwendige Druck aber einmal erreicht,
so kann die Umwandlungsreaktion (Umwandlung in die neue Zustandsform) durch Erwärmung der Probe stark beschleunigt wer-
109 8 2 5/15 87
den. Da die in diesem Fall zur Ausführung dieser Erfindung notwendige
Temperatur nicht über 2000 C liegt, kann eine statische Erwärmung (mit stetig fließendem Wechselstrom) der Probe, wie
hierin beschrieben, vorgenommen werden. Wenn die Temperatur jedoch nicht wenigstens auf etwa 1000 C steigt, so übersteht der
neue kristalline Stoff die Dekompressionsphase nicht und wandelt
sich gegen Ende der Dekompression in Graphit zurück. Bei einer Temperaturerhöhung der Probe auf wenigstens 10000C festigt sich Λ
die neue Zustandsform, der hexagonale Diamant, und übersteht
die Dekompression, wobei eine polykristalline Masse zurückbleibt, die hexagonal aufgebaute Diamantkristallite enthält.
Die Umwandlung von Graphit in hexagonalen Diamant vollzieht sich innerhalb fester Zustandsformen, d.h. es existiert
keine Zwischenzustandsform in Form eines Fluids. Es besteht ein
bestimmtes bevorzugtes Verhältnis in der Ausrichtung zwischen den ursprünglichen Graphitkristallen und den daraus erzeugten
hexagonalen Diamantkristallen. Die c-Achse des hergestellten hexagonalen Diamants verläuft rechtwinklig sowohl zu den c- als
auch b-Achsen des Graphits, während die b-Achsen eine gemeinsame Richtung besitzen. Die Umwandlung einer Kristallform in
die andere ist komplizierter und kann nicht mit einer einfachen Verlagerung der Graphitatomebeneu verglichen werden. Die Übereinstimmung
eines Kristallgitters mit dem anderen gilt nur in einem zweidimensionalen Bereich und es scheint so zu sein, daß
zur weiteren Vergrößerung der hexagonalen Diamautkristallkerne Diffusion hinzutreten muß. Dies kann der Grund dafür sein, daß
nur eine minimale "Festigungstemperatur" notwendig ist. Es
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scheint auch der Grund dafür zu sein, daß in allen bisher aufbereiteten
Proben immer unter Druck stehende, mikrokristalline Graphiteinschlüsse im hexagonalen Diamantmaterial vorhanden
sind. Die Verschiebung des Wertes und die Breite der primären Graphit-Linie im Röntgenbeugungsbild (3»35 A zu etwa 3,1 A)
zeigt, daß die eingeschlossenen Graphitkristalle unter einem Restdruck von etwa 50 Kilobar stehen.
Beispiele für Ausgangs-Graphitmaterialien, die mit Erfolg fe benutzt worden sind, sind etwa folgende: Natürliche, "einzelne"
Kristalle, beispielsweise von Madagaskar— oder Ticonderoga— Graphit; stark geglühter pyrolytischer Graphit; Press!iuge aus
SP-I, einem im Handel erhältliehen, sehr reinen, flockigen
Graphitpulver mit guter Auskristallisatiori wie oben beschrieben. Zu den wichtigen allgemein notwendigen Eigenschaften gehören
erstens die gute Kristallisation des Materials (d.h. die Kristallitbereiche müßten relativ groß und fehlerfrei sein), und
zweitens die gute Ausrichtung der c-Achsen der Kris tallitbereiche
in einer gegebenen Richtung. Hexagonaler Diamant kann beispielsweise nicht aus spektroskopisch fein verteiltem Graphit,
der diese Eigenschaften nicht aufweist, hergestellt werden.
Die Beispiele 1-8, 11 und 12 der folgenden Tabelle IV wurden mit Kurzzeitheizung durchgeführt, wobei Temperaturen jenseit der
Kurve "Th" (Fig. 7) erreicht wurden. Bei den übrigen Beispielen
zur Diamantherstellung wurde indirekte Heizung eingesetzt. Die indirekte Heizung erfolgte unfcer Verwendung einer abgewandelten
Ausführungsform des Reaktionsbehälters von Fig. 2, in der Heizelemente
aus Tantal, Titan oder Platin um die Graphitprobe herum
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angeordnet waren odor an der Ober- und Unterseite der Graphitprobe
verliefen und von dieser durch Glimmer getrennt waren. Elektrischer Kontakt mit den Widerstandsheizelementen (stetig
fließender Wechselstrom) wurde hergestellt. Die Abkürzungen "Py",
"Tic", "Magr" und "hex" beziehen sich auf "Pyrophyllit",
"Ticonderoga-Graphit", "Madagaskar-Graphit" und den Begriff "hexagonal".
Die Parameterzeit ist nicht kritisch, weil die Kurzzeitheizuug während einer kurzen Zeitspanne abläuft. Die bei stetiger
Wechselstromheizung durchgeführten Beispiele wurden jedoch in manchen Fällen mehrere Stunden lang erwärmt, wobei 70-90$
hexagonaler Diamant erzeugt wurden.
26 -
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- | A | behälter |
kwißydie
Probe, |
UdU H |
Vruck
[KHobar] |
1667529 |
AiJ des htr-
Cj2s}zllityi Vfonwrncvi |
ι | va-gl Fig. H | Ty | Grcti>h'i4cii*f eier | 140 |
Heizung
r |
kubisch | |
B | 430 |
■46 VoLi-
O1OHO FqwcI |
Il | ||||
H | Fij.it; freie ndi | Il | Λ15 |
2? VoU
OfOHO Fwad |
Il | ||
5 | Fi3M | ?/ | Il | 433 |
36 VoU
0,OHQ Fcli'cicl |
■ Il | |
6 | ?y | Il | 430 |
ir Voll
O1OHO Fixrad |
U | ||
7 | Fig.Z | ?y | I, | 130 | 48 VoLH | Il | |
8 | Fi3-1I | Il | >W |
ZZ YoL^
0,08 £Furt«! |
Il | ||
9 | Fi9. H | ?Y | U | 4HO |
AS Vo Li
O1025- Foiracf |
U | |
10 | Fts* | ?y | Il V | 450 |
25- Vo(A-
O1OHZ Fcimcl |
/=·«$/ nur hexacj.. | |
44 | FiS' 2 | HimmtY | // | 460 |
Steh'qtf Wech-
szlsfyo**!, Helz~ |
Il | |
41 | Ft** | ?1 | /■/ | 433 | Il |
Hexttjouixl· wl
kabisdl |
|
41 | Fi3. H | Vy | 5P-4 | 420 |
3 H VoLi
O1OW Fcii'ctcf |
If | |
11 | Fi ff. Z | Thnhii | SP-1 | 460 |
30 VoLi
i/Ot/0 FcOfUcI |
" | |
45 | Fi J· Z | Tctnlttl | 160 |
S-iehaer Wecti-
SzIfTfOMf tftiz- |
Fas4 nur htxeta. | ||
K | Fig.2 | itttu | 460 | Il | U | ||
17 | Fi3-Z | Tlalin | Il | AhO | Il | Sf UtKl | |
18 | Fi3-Z | TLcilm | U | >220 | U | <! | |
49 | V3-Z | flutin | it |
Sfefiqer Wech
selstrom 1 HtiZ- k»np.>-15DO*C |
" | ||
20 | Fi3X | TM« | ti | >2Z0 | // | ||
21 | Fi3· 2 | TIdHn | ti | yzoo | dwtts kubisch | ||
22 | Fi9. Z | ?y | Il | 130 |
seUm*t t H'i'Z'
Uno, >2eoo'C |
HcfctgoHttl und f
KuLisdt |
|
23 | Fifj.l | firniß | Vc | >200 i |
AH Ve 14
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>Jwmi kubisch | |
ZH | F.0.2 | Tictiiv) | VlO | ^^- - ^ |
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tifrMvt 1 UtIZ" ■ftnO· S.-4ft»e»C |
U | |
F'3f. Z | flcttin | Motgr |
>200 i
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»1- r * fi^rft
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VeAyW M/«iw-
tltffmt, Htiz- 'tntp· > i&o'C |
||||||
109826/1587
Ein Demonstrationsbeispiel, bei dem hexagonaler Diamant
in großer Menge hergestellt wurde, verlief wie folgt:
Als Druckvorrichtung wurde eine 600-to-Hochdrucki-Gürtelpresse
benutzt. Die Probe bestand aus stark g.eglühtem, pyrolytischein
Graphit mit einer Dicke von etwa 0,2 mm, einer Breite vou etwa 1,2 mm und einer Länge von etwa 6 mm (Fig. 2). Die
e-Achse des Graphits verlief senkrecht zur angegebenen Länge
und Breite. Der Graphit war von einem Pyrophyllit-Stein umgeben. _
Ein Ende war mit einer etwa 0,6 mm starken Kupferelektrode mit
der oberen Druckstempelfläche und das andere Ende mit einer ähnlichen Elektrode mit der uuteren Druckstempelflache verbunden.
Der Graphit wurde in Richtung der c-Achse zusammengepreßt.
Während der Kompression bei Zimmertemperatur veränderte sich der elektrische Widerstand der Probe wie in Fig. 8 dargestellt.
Er blieb bis zu einem Druck von etwa 140 at praktisch konstant
und stieg dann an. Im Zeitraum von 6 Minuten bei Raumtemperatur nahm der elektrische Widerstand von 0,028 auf 0,035 0ha zu. Nach
weiteren 2k Minuten, nachdem die zugeführte Leistung auf 145 f
Watt (15 Volt, 95 Ampere) erhöht worden war, erreichte der elektrische
Widerstand des Graphits 1,6 0hm. Die Erwärmung der Probe wurde durch den durch den Graphit fließenden Strom herbeigeführt.;
Die Temperatur in der Mitte, d.h. an der Längsachse der Graphitprobe (Element 32 von Fig. 2"), wo der hexagonale
Diamant erzeugt wird, überstieg 1500°C. Nachdem die angelegte Spannung 20 V erreicht hatte, verlief die Reaktion sehr rasch
und öbwoh^die Spannung noeh beträchtlich erhöht wurde, sank
der Strom; '&&weitab, daß] die Eingangsleistung zμrückging. Bei
10982B/1S87
einer Spannung von 70 V war der Strom nur noch etwas über dem
Wert Null. Die Heizschaltung wurde daraufhin entfernt und der elektrische Widerstand der Probe mit einem Ohmmeter gemessen. Er
betrug 2550 Ohm.
Während der Entlastung der Presse blieb der elektrische Widerstand der Probe bis zu einem Druck von etwa 28 at nahezu
konstant. Dann begann er zu fallen, was auf eine teilweise ilückumwandlung
des Probenmaterials in Graphit zurückzuführen ist. Ab etwa Ik at bis herunter zum Umgebungsdruck nahm der Widerstand
infolge der Deformation der Probe, des Kontaktwiderstandes und dgl. wieder zu. Nach der Entfernung der Probe aus der Vorrichtung wurde festgestellt, daß der mittlere Teil der Probe (der
Teil, der am heißesten war) eine graue Farbe zeigte und sehr spröde und hart war. Er ritzte ohne weiteres einen Sphir, ein
Härtetest, der allgemein für Diamanten verwendet wird. Das RÖntgen-Beugungsbild
dieses Stoffes hatte folgendes Aussehen: d X Intensität
3,4 | schwach |
3,1+ | sehr stark |
2,19 | stark |
2,06 | mittel |
1,95 | mittel schwach |
1,55 | schwach |
1,255 | mittel stark |
1,17 | schwach |
1,075 | mittel |
Die schwache 3,4-X-LiUie zeigt, daß fast kein Graphit vorhanden
ist, der nicht umgewandelt worden ware. Die intensive 3,1-A-Linie zeigt das Vorhandensein von beträchtlichen Heugen
(bis zu etwa 20 Volumen-Prozent) eingeschlossenen, unter Druck
109825/1587
stehenden Graphits. Der Rest des Spektrums ist charakteristisch
für hexagonal en Diamant.
Das ittintgen-Beugungsbild eines Teils der Probe, der näher
an den Kupferelektroden lag, wo die maximaLe Temperatur niedriger
war als in der Mitte (oberhalb etwa 150O0C), zeigte die Anwesenheit
von hexagonalem Diamant, gewöhnlichem hexagonalem Graphit
und geringen Mengen von rhomboedrischem Graphit. Da das Spektrum alle reguläreu Linien des kubischen Diamants enthält, ist es
möglich, daß beide Teile der untersuchten Probe auch geringe Mengen kubischen Diamants enthielten. Die 2,19-A—Linie war jedoch
intensiver als die 2,O6-Ä-Linie, und zwar in beiden Fällen, so
daß der Anteil an kubischem Diamant im Vergleich zum hexagonalen Diamaut sehr klein war.
Ein Stück aus der Mitte der Probe wurde einem Schwimmversuch in Flüssigkeiten verschiedener Dichte unterzogen. Der Versuch
verlief in Methylen-Jodid, das eine Dichte von 3,33 g/cm
besitzt, etwa neutral. Die durchschnittliche Dichte des polykristallinen Materials betrug daher etwa 3»33 g/cm (im Vergleich
zur theoretischen Dichte eines einzelnen Kristalls aus hexagonalem oder kubischem Diamant mit 3»51 g/cm ).
In jedem Fall enthielt das aus der Reaktion gewonnene Produkt (die kristalline Masse) hexagonalen Graphit, der mit winzigen
Einschlüssen von unter Druck stehendem Graphit, auch nach chemischer Behandlung zur Entfernung gewöhnlichen Graphits, versehen
war.
Das dieser Erfindung zugrundeliegende Verfahren gibt daher die Iierstellungsbedingungen für ein neuartiges Schleifmittel an,
das bisher nur in sehr kleinen Mengen als ein in der Natur vor-
109825/1587
kommendes Material verfügbar war und dort durch die extrem hohen, kurzzeitig wirksamen Drücke und den kurzdauernden, adiabatischen
Temperaturanstieg in einem Meteoriten beim Aufschlagstoß erzeugt wurde. Diese Erscheinung scheint die einzige Quelle für
natürlich vorkommenden, hexagonalen Diamant zu sein.
Bei der praktischen Anwendung dieser Erfindung sind, wie beschrieben,
eine bevorzugte Ausführungsform der hierzu erforderlichen
Vorrichtung und der Schaltung benutzt worden. Andere Vorrichtungen sind ebenfalls verwendbar und in dieser Technik bekannt.
Sie erzeugen die geforderten Herstellungsbedingungen und es gibt im einzelnen Vorrichtungen, die Drücke im Bereich von
120-135 Kilobar aufbringen können, was mindestens etwa dem Druck der Eisen-Übergangsphase entspricht. Die Gürtelapparatur von
Pig. 1 kann in ihren Ausmaßen vergrößert werden und/oder der Reaktionsbehälter kann in geeigneter Weise so umgebaut werden,
daß ein größerer Reaktionsraum für die praktische Ausführung dieser Erfindung zur Verfügung steht. Die zur Kurzzeitheizung benutzte Schaltung kann ebenfalls geändert werden, wobei die
wichtigste Forderung darin bestehen kann, daß die Schaltung die notwendige Energie in einer kürzeren Zeitspanne abgibt, um das
Schmelzen oder Auftreten nachteiliger chemischer Reaktionen in den Wandungsmaterialien zu vermäden. D.h. die Probe erreicht die
geforderte Temperatur und beginnt sich bereits wieder abzukühlen bevor die umgebenden Stoffe zu viel Wärmeenergie absorbiert
haben. Es ist selbstverständlich, daß mit der Schaffung hitzebeständigerer
Materialien die Temperaturanstiegszeit verlängert werden kann. Dementsprechend kann auch die gewöhnliche langsame
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Widerstandsheizung, wie sie im USA-Patent 2 941 248 beschrieben
ist, angewendet werden. Der Verlauf des Temperaturanstiegs kann bei der Anwendung dieser Erfindung je nach dem benutzten Material
in der beschriebenen Weise beträchtlich geändert werden. Änderungen lassen sich durch Verwendung verschiedener Induktivitäten,
Kapazitäten und Spannungen im Zusammenhang mit der Entladezeit der Schaltung herbeiführen. Der Unterschied bei Verwendung von
30 V und 0,040 Farad einerseits und 1(5 V und 0,085 Farad andererseits äußert sich in einer Zeitverzögerung von etwa 2,5 Millisekunden
beim Temperaturanstieg.
Das Verfahren unterscheidet sich in einer Beziehung von den im oben erwähnten USA-Patent 2 947 610 beschriebenen Prozessen
dadurch, daß in der vorliegenden Erfindung keine geschmolzenen Metalle auftreten oder vorhanden sind. In der früheren erwähnten
Patentbeschreibung ist ausgeführt, daß die verwendeten Metalle bei den angegebenen Bedingungen geschmolzen werden. In dieser
Erfindung werden gar keine Metalle benutzt. Die erzielten Umwandlungstemperaturen
schließen ein globales Schmelzen von Graphit aus, obwohl in beschränkter Form in einzelnen Bereichen ein
Schmelzvorgang eingeleitet werden kann. In höheren Temperaturbereichen ist die Reaktionsgeschwindigkeit so groß, daß im Graphit
die Ümwandlungstemperatur erreicht wird und die Abkühlung beginnt,
bevor hohe Temperaturen im umgebenden Material auftreten.
Während der Druck-Temperatur-Phase des Umwandlungsprozesses in diesem Verfahren behalten der Reaktionsbehälter 20 und die
Probe 32 praktisch ihre geometrische Gestalt unversehrt bei. Dies trifft auch auf die Probe 3« von Fig. 4 zu. In der Vorrichtung
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von Fig. k wird der mittlere Teil der Probe 38 über den ganzen
Durchmesser hinweg in eine polykristalline Masse umgewandelt, wie sie in Fig. ka bei 36a angedeutet ist. Es kann daher hexago- ,
naler Diamant aus ganz verschieden geformten polykristallinen Massen gewonnen werden, was von der ursprünglichen Gestalt der
Graphitprobe abhängt. Wenn die ursprüngliche Graphitprobe aus ausgerichtetem Graphit besteht, d.h. aus geglühtem, pyrolytischem
Graphit, der in der Presse geeignet ausgerichtet ist, so besteht auch die hexagonale Diamantmasse aus hexagonalem Diamantkristallen
mit gleicher Orientierung.
Eines der herausragendsten Wesensmerkmale dieser Erfindung ist die Regelung. Sowohl die Temperatur als auch der Druck können
einzeln geregelt werden. Bei der praktischen Anwendung dieser
Erfindung kann beispielsweise ein bestimmter Druck für ein bestimmtes Material und eine Änderung dieses Druckes für verschiedene
Zwecke verlangt sein. Danach kann die Schaltung kl bei eiuer bestimmten
Spatinung und einer bestimmten Kapazität entladen werden.
Der auf weniger als etwa 10-20 Kilobar geschätzte und die schnelle Erwärmung zurückzuführende, weniger bedeutungsvolle
Druckanstieg beeinflußt die Druckregelung für diese Erfindung nicht wesentlich. Druck und Temperatur sind daher unabhängig voneinander.
So werden beispielsweise nach einem Umwandlungsvorgang zu hexagonalem Diamant Drücke im stabilen Diamantbereich oberhalb
der Graphit-Üiamant-Gleichgewichtslinie E (Fig. 7) für alle
Temperaturen aufrechterhalten, die bei niedrigeren Drücken eine Graphitbildung des Diaraantproduktes bewirken wurden. Unter den
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umgekehrten Bedingungen würde Diamant (hexagonal oder kubisch) wieder graphitisiert werden. Dies soll im einzelnen mit Bezug auf
Fig. 7 beschrieben werden. Es kennzeichnet die wichtige Rolle der Regelung. Außerdem umfaßt die Druckregelung das Auheben und
Senken des Druckes in jeder gewünschten Größe. Die Möglichkeit der unabhängigen Regelung spielt daher bei der praktischen Anwendung
dieser Erfindung eine wichtige Rolle.
Diese Erfindung wird im Zusammenhang mit einer statischen M
Druckvorrichtung beschrieben, in welcher eine Umwandlung von Graphit in hexagonalen Diamant stattfindet. In einer solchen
Vorrichtung kann statischer Druck mit veränderlicher und langfristiger
Verzögerung, falls dies gewünscht wird, in einem ersten Schritt angewendet werden, bevor die Temperatur angehoben oder
die Schaltung 41 entladen wird. Eine geringe Druckerhöhung wird
bevorzugt, um gleichmaßige Bedingungen in den verschiedenen Materialien herzustellen. "Gering" bedeutet, daß der Prozeß vorzugsweise
im Zeitraum von einigen Minuten stattfindet, schließt M
aber auch Operationszeiten von Sekunden mit ein. Stabile Drücke innerhalb eines beträchtlichen Zeitraumes lassen den Prozeß günstiger
verlaufen und sorgen für eine vollständigere Umwandlung und damit auch für größere Kristalle. Obwohl Druck und Temperatur
geregelt werden, wird der Druck einer strengeren Kontrolle unterzogen, weil er von Anfang bis zum Ende geregelt werden muß. Geregelter
Druck ist daher von Druckwellen oder Druckstößen zu unterscheiden, weil er längere Zeit aufrechterhalten wird und
nicht vorübergehend und weil die Änderungsgeschwindigkeit des Druckes geregelt werden kann. (Ein Beispiel für ein Schock- oder
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Explosionsverfahren ist im britischen Patent 822 363 vom 21.
Oktober 1959 beschrieben). Die Reaktionszeit kann dann nur mit dem Temperaturanstieg verknüpft werden und liegt im allgemeinen
innerhalb von etwa i bis 5 Millisekunden. Die Länge der Zeitspanne
wird jedoch nur von den in der Vorrichtung benutzten Materialien bestimmt. So wie der Druck in einzelnen Schritten,
und zwar in einem oder mehreren, erhöht werden kann, kann auch die Temperaturerhöhung in Schritten durchgeführt werden, wenn
eine gewöhnliche Widerstandsheizung, verzögerte Thermitreaktionen oder eine zusätzliche Erhöhung der Temperatur auf einen gegebenen
Wert unterhalb der Schwellwert-Temperatur und eine anschließende
Kondensatorentladung zur Vervollständigung der Temperaturerhöhung benutzt werden. Bei der Herstellung von hexagonalem Diamant
muß gut auskristallisierter Graphit verwendet und so angeordnet
werden, daß seine c-Achsen parallel zur Richtung der Druckkräfte verlaufen.
Die Herstellung von hexagonalem Diamant bedarf eines minimalen Druckes von etwa I30 Kilobar und der gleichzeitigen Anwendung
von Wärme zur Erhöhung der Temperatur auf über 1000 C in einem
Zeitraum von wenigstens 2 Minuten (bei stetiger Heizung) für gut auskristallisierten Graphit. Bei Kurzzeitheizung beträgt die
bildungszeit nur Millisekunden.
Der mit Hilfe dieser Erfindung hergestellte hexagonale
Diamant findet in der Industrie eine genau so breite Anwendung ' wie natürlicher kubischer Diamant. Anwendungsbeispiele sind etwa
Polier-, Schleif- oder Schneidmaterialien.
109325/1587
Claims (3)
1. Verfahren zum Umwandeln von Kohlenstoffmaterial in
einen Stoff mit Diamantgitterstruktur unter Anwendung von statischem Druck in einer Vorrichtung zum Erzeugen hoher
Drücke und Temperaturen, wobei in dieser Vorrichtung kohlenstoffhaltiges
Material einem hohen statischen Druck ausgesetzt und dann erwärmt wird, dadurch gekennzeichnet, daß
gut auskristallisierter Graphit (32,3β) mit praktisch paral-IeI
ausgerichteten c-Achsen seiner Kristallite in die Hochdruck—Ilochtemperatur-Vorrichtung
(lO) gebracht wird und die c-Achsen des Graphits in die Kompressionsrichtung des Graphits
weisen; der Graphit in Abwesenheit mit Katalysatoren und
cd
N> unter statischem Druck von wenigstens der Größe, die dem
c
cn
Tripelpunkt von festem Diamant, festem Graphit und flüssigem
οι ο
C0 Kohlenstoff entspricht, auf wenigstens etwa 1000 C erwärmt
wird; die so behandelte Graphitmenge auf Drücke und Temperaturen der Umgebung zurückgeführt wird; und aus dem so behandelten
Material hexagonal er Diamant gewonnen wird.
Patentanwälte Dipl.-Ing. Martin Licht, Dipl.-Wirtsch.-Ing. Axel Hansmann, Dipl.-Phys. Sebastian Herrmann
8 MÖNCHEN 2, THERESIENSTRASSE 33 · Telefon: 281202 · Telegramm-Adresse: Lipatli/München
Bankverbindungen: Deutsche Bank AG1 Filiale München, Dep.-Kasse Viktualienmarkt, Konto-Nr. 70/30638
Bayer. Vereinsbank Mönchen, Zweigst. Oskar-von-Miller-Ring, Ktc-Nr, 882495 ■ Postscheck-Konto: München Nr. 163397
Oppenauer Büro: PATENTANWALT DR. REINHOLD SCHMIDT
Ii 66 7 529
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die behandelte Graphitmenge aus geglühtem, pyrolytischem
Graphit besteht.
3. Polykristalliner Stoff, dadurch gekennzeichnet, daß er hexagonalen Diamant und darin unter Druck eingeschlossenen
Graphit enthält und daß der polykristalline Stoff ein Röntgen-Beugungsbild liefert, in dem die Beugungslinien 3,1 A, 2,19 A*
und 2,06 S enthalten sind.
k. Polykristalliner Stoff nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die 3>i-A-Linie und die 2,19-A-Linie intensiver
ist als die 2,06-Ä-Linie.
10S325/1587
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |