DE1635141B2 - Verfahren zur krumpffreien Ausrüstung von Textilien, die zumindest einen Anteil natürlicher Fasern enthalten, und Trommeltrockner zur Durchführung des Verfahrens - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren gemäß Oberbegriff des Anspruchs 1.

Es ist bereits ein Verfahren bekannt (Bernard, Appretur der Textilien, Springer Verlag 1960, S. 170— 182, insbes. Abb. 174), bei dem Textilien zur krumpffreien Ausrüstung bei erhöhten Temperaturen mit Dampf befeuchtet und anschließend mit Heißluft getrocknet werden.

Bei diesem Verfahren handelt es sich um ein kontinuierliches, das wirtschaftlich nur durchführbar ist, wenn die Länge der Textilien verhältnismäßig groß oder praktisch endlos ist.

Es ist ferner bekannt (US-PS 33 30 015), zur krumpffreien Ausrüstung von Textilien beschränkter Länge diese in Trommelmaschinen für die chemische Reinigung in einer Wasser und Lösungsmittel enthaltenden Flotte zu behandeln und anschließend zu trocknen.

Nachteilig ist hier neben dem notwendigen Zusatz von Lösungsmitteln auch der dadurch bedingte Aufwand zur Überwachung der Lösungsmittel-Konzentration zur Vermeidung des Austretens von Lösungsmitteldämpfen sowie zur Rückgewinnung des Lösungsmittels.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die krumpffreie Ausrüstung von Textilien begrenzter Länge zu vereinfachen und zu verbessern.

Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch 1 gegebene Anweisung gelöst

Die Textilien werden zum Krumpfen in die Trockentrommel locker eingefüllt und durch die Behandlung auf einen bestimmten Restkrumpfwert gebracht. Unter Restkrumpfwert wird der Wert verstanden, um den in Prozenten ausgedrückt das Gewebe nach der Behandlung noch krumpfen kann. Bei der erfindungsgemäß behandelten Ware ist der Wert äußerst gering. Außerdem weist die Ware eine ausgezeichnete Griffigkeit auf, ist geschmeidig und von gleichmäßiger Qualität

Dank der lockeren Einfüllung der Ware in die Trommel erreichen die Trockenluft und die Feuchtigkeit die Ware gleichmäßig in feiner Verteilung. Das Krumpfen der Textilien erfolgt durch die dosierte Kombination der mechanischen Wirkung der Maschine und der durch die Befeuchtung sich ergebenden Quellwirkung. Das Dosieren der mechanischen Wirkung der Maschine kann durch die Umlaufgeschwindigkeit der Trommel und/oder durch deren abwechselnden Lauf in beiden Richtungen geschehen. Die Temperatur wird in bekannter Weise durch ein Heizregister erzeugt und die Wasser- bzw. Dampfmenge durch ein Ventil" gesteuert

Die Erfindung betrifft auch einen Trommeltrockner zur Durchführung des Verfahrens, der dadurch gekennzeichnet ist, daß er Dampf- oder Sprühdüsen aufweist

Die Erfindung wird anhand der Zeichnung näher erläutert Es zeigt

F i g. 1 einen Trommeltrockner mit Dampf- oder Sprühdüsen, schematisch, in Seitenansicht;

ίο Fig.2 eine Frontansicht des Gegenstandes der Fig.l.

In dem Gehäuse 1, F i g. 1 und 2, ist in bekannter Weise eine Trommel 2 auf Rollen 3 drehbar angeordnet Durch einen Antrieb 4 kann Richtung und Geschwindigkeit der Trommeldrehung gesteuert werden. Ein Heizregister 5 sorgt für die Zufuhr von Heißluft, die durch einen Ventilator 6 durch die Trommel gesaugt und abgeführt wird. Dabei kann auch ein Umlauf der Luft vorgesehen werden. An geeigneten Stellen der Trommel, beispielsweise bei 7 und 8, sind Sprühdüsen für Dampf oder Wasser vorgesehen, deren Anordnung in jedem Falle so getroffen werden sollte, daß eine gleichmäßige Befeuchtung der Ware sichergestellt ist

Durch Versuche ist die Brauchbarkeit der Erfindung,

z. B. für folgende Fälle erhärtet worden. Nach dem Färben, Entwässern und Rauhen werden 70 m Baumwollwirkware locker in eine Trommel eingelegt dann wird das Material getrocknet, so daß von einem bestimmten Zustand ausgegangen wird. Bei einer Baumwollwirkware mittlerer Qualität folgt nun Einsprühen von überhitztem Dampf (ca. 120⁰C) während einer Dauer von fünf Minuten und anschließend wieder ein Trocknungsvorgang, dessen Dauer gegebenenfalls durch Versuch ermittelt werden muß. Wird dieser Vorgang (Einsprüchen und Trocknen) wiederholt, so würde bei dem gegebenen Material ein Restkrumpfwert von ±2% erreicht, wenn während der Befeuchtung eine mehrfache Umkehr der Drehrichtung der Trommel erfolgte.

Der für die jeweilige Ware optimale Vorgang wird zweckmäßig durch Einlage eines Versuchsstücks in die Trommel ermittelt. Dabei ergeben sich im Laufe der Zeit Erfahrungswerte, die auf ähnliche Materialien angewendet werden können.

Bei gewirkten oder gestrickten Wollwaren muß auf deren besondere Empfindlichkeit Rücksicht genommen werden. Der Krumpfvorgang bedingt bei Wolle immer die Bildung eines mehr oder weniger starken Filzes. Dieser Filz ist bei geringerer Krumpfung praktisch unsichtbar und solche Stoffe (Jersey) werden zur Herstellung von Kleidungsstücken verwendet Um einen solchen Stoff von etwa 70 m Länge um etwa 12% zu krumpfen, wird der trockene Stoff etwa fünf Minuten gesprüht und anschließend wieder getrocknet. Wird dieser Vorgang wiederholt, so ergibt sich eine Krumpfung von ca. 15%. Dabei wird die Verfilzung an der Oberfläche sichtbar. Wird der Vorgang mehrfach wiederholt, so ergibt sich als Endprodukt ein Filz.

Wie aus den Zeichnungen ersichtlich, sind an den Stellen 7 und 8, also etwa in der gedachten Mittelachse der Trommel, Sprühdosen vorgesehen, die Feuchtigkeit oder Dampf in Richtung der Teile in die Trommel, die das zu behandelnde Material enthält, einsprühen. Anstelle der Düsenanordnung an dieser Stelle können die Düsen 9 auch an einer Leitung 10 angeordnet sein, die aus dem Heizregister gespeist wird.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:

1. Verfahren zur krumpffreien Ausrüstung von Textilien, die zumindest einen Anteil natürlicher Fasern enthalten, durch Befeuchten mit Dampf oder Sprühwasser und Trocknen bei erhöhten Temperaturen, dadurch gekennzeichnet, daß man die Ware beim Befeuchten und Trocknen in einem Trommeltrockner bewegt

2. Trommeltrockner zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß er Dampf- oder Sprühdüsen aufweist