DE1593664A1 - Verfahren zur Herstellung von lagerbestaendigem,fluessigem Methylenbis(phenylisocyanat) - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von lagerbestaendigem,fluessigem Methylenbis(phenylisocyanat)Info
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Description
Verfahren zur Herstellung von lagerbeständigem .
flüssigem Methylenbis(phenylisooyanat)
Die Erfindung betrifft neuartige isocyanathaltige Verbindungen Insbesondere in Form von lagerungsstabilen Methylenbis(phenylisοcyanat)-Abkömmlingen,
Verfahren zu ihrer Herstellung und von ihnen abgeleitete Polyurethane.
Eines der gemeinhin zur Herstellung von zelligen und nichtze11Igen
Polyurethanen benutzten Diisocyanate ist das Methylenbis-(phenyllsocyanat),
das entweder in reiner Form oder im Gemisch mit verwandten, höherfunktionellen Polyisocyanaten im Handel ist.
Die Gemische entstehen im allgemeinen z.B. nach den Vorschriften der amerikanischen Patentschriften 268373O, 2950263 und 3012008
bei der Phosgenierung von Polyamingemischen, die ihrerseits durch saure Kondensation von Anilin und Formaldehyd gewonnen werden,
und sind normalerweise bei 20° C und darüber flüssig. Infolgedessen
macht ihre Handhabung und Austragung aus üblichen Schaumstoff- oder
Elastomeransatz-Mischern keine Schwierigkeit.
Demgegenüber wirft praktisch reines Methylenbis(phenylisocyanat)
Handhabungsprobleme auf, da es erst bei 350 C bis 42° C schmilzt
und daher bei Raumtemperatur um etwa 25° C herum ein Feststoff let·
Ss muss erst geschmolzen und im Sohmelzzus^and gehalten werden,
um mit den üblichen Leitungs- und Purapanlagen für die Polyurethan- -
herstellung gefördert werden zu können.
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Mit dem hier in Beschreibung und Anspruch benutzten Begriff "praktisch reines Methylenbis(phenylisocyanat) ist solches
gemeint, das nicht mehr als 5 Gew.-% an höherfunktioneilen
Polyisocyanaten enthält, wie sie normalerweise bei der Rohmaterialherstellung anfallen. Das gereinigte Methylenbis-(phenylisocyanat)
gewinnt man im allgemeinen durch Destillation des vorerwähnten Polyaminphosgenierungs-Rohprodukts. Dieses Destillat
besteht zu etwa 90 % aus dem 4,4'- und zu etwa 10 % aus dem
Isomeren 2,4'-Methylenbis(phenylisocyanat) und schmilzt zwischen
etwa 37° und 41° C. Ersichtlicherweise beschränkt sich die Erfindung aber nicht auf ein derartiges Isomerengemisch, sondern
umfasst auch andere Methylenbis(phenylisocyanat)-Produkte einschliesslich der individuellen 4,4'- und 2,4'-Isomeren, die
praktisch frei von höherfunktioneIlen Polyisocyanaten sind.
Die Erfindung bezweckt die Umwandlung eines normalerweise bei Raumtemperatur festen Methylenbis(phenylisocyanats) in ein
lagerbeständiges, flüssiges Produkt, das sich unter Benutzung üblicher Polyurethanherstellungsverfahren und -apparaturen als
Flüssigkeit transportieren lässt. Ein weiteres Erfindungsziel
besteht in der Herstellung eines flüssigen Isocyanatansatzes,
der sich für die Herstellung sämtlicher Polyurethansorten eignet, für die man üblicherweise nicht modifiziertes Methylenbis-(phenylisocyanat)
verwendet.
Die Erfindung besteht demgemäss aus einem Verfahren zur Um-
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Wandlung von normalerweise bei 150 C festem Methylenbis(phenylisocyanat)
in ein bei 150 c und darüber lagerbe st and ig flüs-siges
Produkt, dessen Besonderheit darin besteht, dass man das Ausgangs-Methylenbis(phenylisoüyanat)
zusammen mit etwa 2 bis etwa 10 Gew.-^ N,N-Di(2-hydroxypropyl)anilin in Gegenwart von - auf Isocyanat
bezogen - etwa 0,001 bis etwa 0,1 Gew.-% Phosphorsäure auf etwa
4o° bis etwa 110° C erhitzt.
Man hat bereits früher vorgeschlagen, ein Polyisocyanat wie z.B. Methylenbis(phenylisocyanat) mit Polyolen zu Prepolymeren umzusetzen,
die je nach dem Isocyanat-Polyol-Verhältnis Isocyanat- oder Hydroxy-Endgruppen aufweisen. Zwecks Gewinnung des gewünschten Fertigpolyurethans
setzt man das endständig mit Isocyanatgruppen besetzte Prepolymer mit weiterem Polyol oder das endständig mit Hydroxygruppen
besetzte Prepolymer mit weiterem Isocyanat um. Diese Prepolymere sind, allgemein gesprochen, vergleichsweise hochmolekular
und hochviskos und unterscheiden sich durch die Einführung vieler wiederkehrender Urethangruppen in ihr Molekül physikalisch und
chemisch beträchtlich vom Ausgangsisocyanat.
Von dieser bekannten, zur Bildung eines Polymers führenden Isocyanatbehandlung
unterscheidet sich die erfindungsgemässe Behandlung des Ausgangs-Methylenbis(phenylisocyanats) dadurch eindeutig, dass das
Diisocyanat praktisch keine Änderung seiner physikalischen oder
chemischen Eigenschaften erhält, also z.B. ein fast gleichbleibendes Isocyanatäquivalent aufweist und sich in jeder Beziehung fast ebenso
wie das Ausgangsisocyanat verhält. Dies ist ein sehr wichtiger Gesichtspunkt für jegliche Behandlung, um normalerweise festes Isocyanat
in ein bei Arbeitstemperaturen flüssiges umzuwandeln.
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Das erfindungsgemasse Verfahren wird so durchgeführt, dass man
einfach das Ausgangsdiisocyanat und das N,N-Di(2-hydroxypropyl)-anilin
in beliebiger Weise zusammenbringt und dabei das Anilin-Isocyanat-Gewichtsverhältnls
auf etwa 2 bis etwa 10 % und vorzugsweise 4 bis 6 % einstellt.
Gleichzeitig setzt man - auf das Isocyanat bezogen - etwa 0,001 bis etwa 0,1 Gew.-% Phosphorsäure in beliebiger Form oder Konzentration,
z.B. als 85, 105 oder II5 $ige Handelsware zu. Erfindungswichtig
ist dabei, dass überhaupt Phosphorsäure zugegen ist, während es auf ihre Eingabeform nicht ankommt. Die phosphorsäurezugabe
erfolgt vorzugsweise vor der - nachstehend beschriebenen Gemischerhitzung
und weniger gern danach.
Das Isocyanat-Anilingemisch wird solange auf etwa 4o° bis etwa 1100C
erhitzt, bis eine homogene klare Lösung entstanden ist, was allgemein gesprochen meist nur wenige Minuten erfordert. Wenn das
Produkt wieder auf Raumtemperatur abgekühlt ist, kann es erfahrungsgemäss beliebig lange bei Temperaturen bis zu 15° C herunter ohne
jegliche Spur einer Verfestigung gelagert werden.
Manchmal fällt nach sehr langer Zeit aus dem Reaktionsprodukt etwas
feinster Niederschlag aus, der dann vor Gebrauch der klaren überstehenden
Lösung durch Dekantieren, Filtrieren, Zentrifugieren oder sonst übliche Methoden abgetrennt werden kann.
Die erfindungsgemäss gewonnenen, lagerbestandig flüssigen Isocyanatansätze
können für alle Zwecke eingesetzt werden, für die sich das
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ursprüngliche, d.h. nicht modifizierte Methylenbis(phenylisocyanat)
eignet. Man kann also aus ihnen z.B. sowohl zellige als auch nichtzellige
Polyurethane beliebiger Art, einschliesslich biegsamer,
halbstarrer und starrer Schaumstoffe, elastomerer Massen, wie Pasern,·Fäden, Dichtungsmassen, Filmen mit oder ohne Unterlage usw.,
herstellen. Die diesbezüglichen Herstellungsverfahren sind bekannter Stand der Technik und zum Beispiel im Handbuch von
Saunders etc. "Polyurethanes, Chemistry and Technology", Part II (1962) Verlag Interscience Publishers,New York, beschrieben.
Die aus den erfindungsgemässen Isocyanatansätzen gewonnenen Polyurethanmassen
sind eigenschaftsmassig zumindest ebenso gut wie
die entsprechenden Massen aus nicht-modlfiziertetn Methylenbis-(phenylisocyanat).
Im nachstehenden Beispiel ist die Erfindung bezüglich Art, Durchführung
und Anwendung in zur Zeit als optimal betrachteter Ausgestaltung, aber ohne Einschränkung auf sie, näher erläutert.
Das Ausgangs-Methylenbis(phenylisocyanat) besass einen Schmelzbereich
von 37° bis 41° C und bestand laut Dampfphasenchromatographie zu 90 Gew.-^ aus dem 4,4'- und zu 10 Gew.-^ aus dem 2,4'-Isomer.
Es wurde, durch Destillation eines Polyisocyanatgemischs
mit etwa 50 % Methylenbis (phenylisocyanat) erhalten,- welches seinerseits
durch Phosgenierung eines durch salzsaure Kondensation von
Anilin mit Formaldehyd entstandenen Polyamlngemlsches hergestellt
war.
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Insgesamt 2θβ,5 g Ausgangsisocyanat wurde bei 1 bis 2 Torr Druck
auf 90° C erhitzt und unter Umrühren mit 15,6 g einer Mischung versetzt, die durch Erhitzen von 52 g N,N-Di(2-hydroxypropyl)anilin
mit einem Tropfen (0,05 g) 85 $iger Phosphorsäure hergestellt war.
Das Oesamtgemisoh wurde 10 Minuten lang unter weiterem Umrühren
auf 110° C gehalten und dann auf Raumtemperatur, d.h, etwa 20° C,
abgekühlt. Der beim Stehenlassen über Nacht ausfallende, geringfügige Pestniederschlag wurde abfiltriert. Das klare,blaue
flüssige Piltrat zeigte sich bei j5 Monate langer Aufbewahrung in verschlossener Stopfenflasche bei zwischen etwa l6° und etwa
250 C schwankender Raumtemperatur als ohne irgend ein Anzeichen
einer Verfestigung lagerbestandig.
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Claims (1)
- PatentanspruchVerfahren zur Umwandlung von normalerweise bei I5 C festem Methylenbis(phenylisocyanat) in ein bei I50 C und darüber lagerbeständig flüssiges Produkt, dadurch gekennzeichnet, dass man das Ausgangs-Methylenbis(phenylisooyanat) zusammen mit etwa 2 bis etwa 10 Gew.-^ N,N-Di(2-hydroxypropyl)anilin in Gegenwart von - auf Isocyanat bezogen - etwa 0,001 bis etwa 0,1 Gew.-^ Phosphorsäure auf etwa 4o° bis etwa 110° G erhitzt.BAD ORIGINAL009848/1869
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