DE1571980A1 - Verfahren zur Herstellung von Elektroden fuer galvanische Hochtemperatur-Brennstoffzellen mit festem Elektrolyt - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Elektroden fuer galvanische Hochtemperatur-Brennstoffzellen mit festem ElektrolytInfo
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Description
KRU/hu -14/66 . 7, März 1966
F-3253-OI
Battelle-Institut E0V0p
Frankfurt (Main), Wiesbadener Straße
Verfahren zur Herstellung von Elektroden für galvanische Hochtemperatur-Brennstoffzellen
mit festem Elektrolyt
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Elektroden
für galvanische Brennstoffzellen mit Festelektrolyt,
die mit Gasen als Brennstoff bzw„Oxydationsmittel bei hohen
Temperaturen arbeiten,,
Elektroden in solchen Hochtemperatur-Brennstoffzellen müssen
an dem Festelektrolyt haften« Dieser besteht in der Regel aus
9815/0149
einem bei hohen Temperaturen Sauerstoffionen-leitenden
Oxid, wie z.B. Zirkonoxid. Die Elektroden sind als dünne : ·· "
meist poröse Schichten eines elektronenleitenden Materials :::,·->
ausgebildet, um ein Diffundieren des Sauerstoffs sowie des".·.
Brennstoffes und der Verbrennungsprodukte zu ermöglichen. Als Materialien für die Anode sind neben den Edelmetallen,
wie z.B. Platin (M. Binder et al«, Elektrochimica Äcta (London)
j3, 781, 1963), auch andere Metalle, wie Nickel, Chrom, Kobalt
sowie Oxide von Titan und Uran bekannt (D.T. Bray et al.,
Chemical Abstracts 6_0P_, 15443c , 1964). Als Kathodenmaterial
wird vorzugsweise Silber in festem und schmelzflüssigem
Zustand verwendet (US-Patentschrift 3.138,487; US-Patentschrift
3 ο 138.488). Silber ist aufgrund seines guten Lösevermögens
für Sauerstoff besonders geeignet; der Sauerstoff kann ungehindert
durch das Metall an die Phasengrenze Elektrode-Festelektrolyt diffundieren. Oxidische Halbleiter, wie z.B.
die Oxide von Nickel, Kupfer, Mangan und Kobalt, dienen ebenfalls als Kathodenmaterial (D.T. Bray et al., Chemical
Abstracts OOP, 15443c, 1964).
Die Elektroden stellt man dadurch her, daß man den Festelektrolyt mit Metall- oder Oxidpasten bestreicht und diese dann
bei hohen Temperaturen unter Umständen im Inertgasstrom aufbrennt. Zu diesem Zweck werden den Elektrodenmaterialien
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Flußmittel zugemischt, die mit der Festelektrolytsubstanz
reagieren und so ein Haften der Elektroden bewirken ("Edelmetallpräparate
für die Elektroindustrie", Degussa, Merkblatt
Nr. 36, S. 5 und 12),, Die Flußmittel sind oft silikatischer
Natur und können deshalb einen großen Übergangswiderstand von der Elektrode zum Festelektrolyt bewirken, da sie durch
Reaktion mit demselben die Sauerstoffionenleitfähigkeit
stark vermindern»
Außer diesem Verfahren werden andere Techniken, wie Flammspritzen
oder Zersetzen von Carbonylen benutzt, um Elektroden an den Festelektrolyt zu bringen ("Contribution ά
l'etude du comportement d'anodes de nickel dans les piles
a combustible a electrolyte solide a base d'oxyde de zirkonium"
Journ .-Internationales d'Etude des Piles a Combustible,
Brüssel, Revue Energie Primaire, 19-65)·
Es zeigte sich, daß die bisher verwendeten Elektroden beim
Betrieb in Hochtemperaturbrennstoffzellen keine hohe Lebensdauer hatten. Besonders schwer ist es, gut haftende Anoden
zu erhalten, da die entstehenden Verbrennungsprodukte offensichtlich die Elektrode vom Festelektrolyt abheben, weil sie
nicht durch das Elektrodenmaterial diffundieren können. Aus
109815/0149
diesem Grunde wurden schon Elektroden in porösen Trägerschichten, die den Elektrolyt bedecken, verwendet (Französische
Patentschrift 1.357„431). Durch die vielfache
Verankerung der Elektrode soll* dabei die Haftung verbessert werden»
Die erfindungsgemäß hergestellten Elektroden weisen die
genannten Nachteile nicht auf, Das Herstellungsverfahren
ist dadurch gekennzeichnet, daß solche Ausgangsmaterialien (Oxide) für Elektroden gewählt werden, die bei hohen Temperaturen
mit äem Festelektrolyt in einer fest-fest- oder flüssig-fest-Reaktion verbunden werden»
Verwendet man die Oxide als Elektroden, so ist erstaunlich,
daß, obwohl die Ausdehnungskoeffizienten von Oxid und Festelektrolyt verschieden sind, auch bei wechselnder thermischer
Beanspruchung eine sehr dauerhafte Verbindung zum Festelektrolyt erzielt wird,, Dies ist gleichermaßen der Fall, wenn durch
Reduktion der Oxide metallische Elektroden hergestellt werden»
Durch die Reduktion und den damit verbundenen Volumenschwund
entsteht eine poröse Elektrode» Diese erleichtert ein
.109815/014 9
Diffundieren der Gase,
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung
ergeben sich aus der folgenden Beschreibung einiger
bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie an Hand der schematischen Zeichnung» Hierbei zeigens
bevorzugter Ausführungsbeispiele sowie an Hand der schematischen Zeichnung» Hierbei zeigens
Fig» 1 einen Querschnitt durch einen
Festelektrolyt mit beidseitigen
Elektroden und
Elektroden und
Fig» 2 ein Strom-Spannungs-Diagramm,,
Gemäß Figo 1 ist ein Festelektrolyt 6 mit beidseitigen
Elektroden 1 und 2 dargestellt« Das Elektrodenmaterial 3 und 4, welches die Elektroden 1 und 2 bildet, befindet sich als Film auf einem Elektrodenträger 5, der mit dem Festelektrolyt 6 durch Sintern verbunden ist<,
Elektroden 1 und 2 dargestellt« Das Elektrodenmaterial 3 und 4, welches die Elektroden 1 und 2 bildet, befindet sich als Film auf einem Elektrodenträger 5, der mit dem Festelektrolyt 6 durch Sintern verbunden ist<,
In Fig« 2 sind Strom-Spannungs-Kurven von Zellen wiederge-
2
geben. Auf der Abszisse ist die Stromdichte in mA/cffl und
geben. Auf der Abszisse ist die Stromdichte in mA/cffl und
auf der Ordinate die Zellspannung in mV angegeben. Kurve I
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wurde mit einer Festelektrolyt-Brennstoffzelle erhalten,
deren Festelektrolyt aus einem Mischoxid von Zirkon und Yttrium bestand« Kathode sowie Anode waren Platin» Die
Arbeitstemperatur der Zelle betrug 900 C, als Brennstoff
wurde Wasserstoff, als Oxydationsmittel Sauerstoff verwendet» Die Elektroden waren durch Aufbrennen einer Metallisierungspaste
auf den geschliffenen Festelektrolyt erhalten worden, Kurve II wurde unter gleichen Bedingungen (Temperatur,
Brenngas, Oxydationsmittel) aufgenommen« Als Anode wurde jedoch eine Kupferelektrode gemäß der Erfindung eingesetzt.
Die Elektrode wurde durch Aufschmelzen von Kupferoxid bei 1180 bis 1190°C auf eine poröse Festelektrolytschicht und
durch anschließende Reduktion des Oxids mit Wasserstoff bei 9000C hergestellt,, Der Verlauf der Zellencharakteristik
(Silber diente als Kathode), änderte sich bei der Kupferelek-
2 trode nach vierhundertstündiger Belastung mit U50 mA/cm
Stromdichte unwesentlich, während die Zelle mit Platinelektroden schon nach fünfzig Stunden eine verminderte Elektrodenleistung
aufwies (Kurve III).
Im folgenden wird das erfindungsgemäße Herstellungsverfahren
für Elektroden beschrieben.
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Zur Herstellung des Festelektrolyts werden zwei Gramm eines
feinpulverigen Mischoxids, bestehend aus 92 Mol.-$ Zirkonoxid und 8 Mol ,-$ Yttriumoxid in eine Preßform von Zk nun.
2 Durchmesser gefüllt und mit sehr geringem Druck (ca, 1 kp/cm )
glatt gepreßt. Auf diese Schicht werden' 200 mg einer
innigen Mischung von ho VoI·-$ des gleichen Oxidpulvers
mit 60 VoIo-^ Ammoniumkarbonat geschichtet und die
Tablette bei hohem Druck (ca. 5 Mp/cm ) gepreßt» Ebenso
verfährt man wenn beide Seiten des Festelektrolyts mit einer porösen Schicht versehen werden sollen» Die poröse
Schicht beträgt nach dem Pressen ca, 0,2 mm» Die Öxidpuiver-Ammoniumkarbonat-Mischung
kann bis zu 80 Vol.-$ dieses Salzes enthalten. Anstelle von Ammoniumkarbonat kann man
ebenfalls bis zu 80 Vol.-^ Kohlenstoff und andere verbrennbare
oder sublimierbare Substanzen verwenden. Beim Aufheizen der gepreßten Tabletten verflüchtigt sich das Ammoniumsalz
bzw. der Kohlenstoff verbrennt. Nach dem Sintern bei 1800 C
sitzt das poröse Gerüst für die Elektroden fest auf dem dichten Festelektrolyt. Auf die poröse Schicht werden 200 mg
feinstes Kupferpulver aufgestreut, das beim Erhitzen an Luft oxydiert wird. Zwischen 1170 bis 1190°G liegt der Schmelzpunkt dieses Oxides in Luft. Das geschmolzene Oxid wird in
die poröse Schicht gesaugt und reagiert mit dem Zirkonoxid.
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Nach einer geringen Reaktionsdauer von 1 bis 5 Minuten
(gerechnet ab Schmelzbeginn) wird unter 1000 C abgekühlt«
Das Oxid kann sogleich bei 900 C zum Metall oder auch
erst in der Zelle unter Einfluß von Wasserstoff reduziert
werden»
Eine Variante des Verfahrens gemäß der Erfindung besteht
darin, daß die poröse Festelektrolytschicht, deren Herstellung bereits unter Beispiel 1 beschrieben wurde, mit Salzlösungen
ZoB. gesättigter Nickelnitratlösung öfter (viermal)
getränkt wird« Das Salz wird nach jedem Tränken in der porösen Schicht bei 500 C zum Oxid abgerostete Das so in
der porösen Matrix befindliche Oxid wird nun mit dem Festelektrolyt durch Temperaturbehandlung bei 1800 C zur
Reaktion gebracht. Man verwendet dieses Verfahren bevorzugt dann, wenn die Oxide einen hohen Schmelzpunkt besitzen
und deshalb nur schwer durch Aufschmelzen in die poröse Trägerschicht eingebracht werden können, wie bei
den Oxiden der Metalle Eisen, Kobalt, Nickel, Chrom und Mangan. Die Reaktion zwischen dem Elektrolyt und dem Oxid
muß dann eine Festkorperreaktion sein. Bei Verwendung von dotiertem Zirkonoxid als Elektrolyt liegt die Reaktionstemperatur
der erwähnten Oxide unter der Sintertemperatur
1 0 S Ü 1 5 / π 1 rQ
15719
des Elektrolyts (i800°C), und zwar bei Eisenoxid ca, 1300°C,
Kobaltoxid ca„ ~i600°C, Nickeloxid ca. 1700°C, Manganoxid
16ÖO°G9 Chromoxid ca» 18OO°C, Titanoxid ca, l600°C,
1098 15/0 1 /,9
Claims (1)
- Patent an Sprücheο Verfahren zur Herstellung von Elektroden für galvanische Brennstoffzellen mit sauerstoffionenleitendem Festelektrolyt, die bei hohen Temperaturen arbeiten und deren Elektroden aus Metallen und/oder leitenden Oxiden bestehen, dadurch gekennzeichnet, daß Oxide, die als Ausgangsmaterialien gewählt werden, bei hohen Temperaturen mit dem Festelektrolyt in einer fest-fest- oder flüssig-fest-Reaktion verbunden werden« ·2ο Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Oxide durch Tränken von porösen Elektrolytschichten mit Salzen, die zu Oxiden abgeröstet werden, an den Elektrolyt gebracht werden«3ο Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Oxide nach dem Verbund mit dem Festelektrolyt zu Metallen reduziert werden.1098 15/01 A9Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis k, dadurch gekennzeichnet, daß die Oxide der Elemente Kupfer, Eisen, Kobalt, Nickel, Chrom, Mangan und Titan oder Mischoxide dieser Elemente die Ausgangsmaterialien
sind.1 098.1 H/ η 1 /, 9
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