DE1492300A1 - Verfahren zur Herstellung von Wundauflagen - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von WundauflagenInfo
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Description
B. Braun
lie I sung en
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung Ton Wundauflagen, das dadurch gekennzeichnet ist,
dass man ein in an sich bekannter Weise aus tierischem Kollagen hergestelltes Sol, das mehr als IO96 Weichmaoher enthält, Terschäumt, in an sich bekannter Weise
in den Gelzustand überführt, Gelfolien daraus schneidet und diese gerbt, und eine feste kollagenhaltige Abdeokfolie auf die Gelfolien aufklebt·
Sie erfindungsgemäss herstellbaren Wundauflagen eignen
aioh zum Beispiel als temporär anzuwendende Hautprothesen zum Abdecken und als Ersatz von Hautdefekten am menschlichen Körper, insbesondere bei schweren Abschürfungen und
bei Verbrennungen II· und III· Grades»
Bekanntlich unterscheidet man beim Abdecken von Hautdefekten Autotransplantate, Homoiotransplantate und Heterotransplantate·
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Die Autoplastik, bei der Eigenhaut des Patienten von
einer anderen, unbeschädigten Körperstelle entnommen und transplantiert wird, kann nur bei geringfügigen
Hautverlusten angewendet werden·
Die Homoioplastik, bei der Hautlappen von einem gesunden Menschen entnommen und auf die Wundflächen eines anderen
Menschen übertragen werden, führt stets früher oder später dazu, dass die transplantierten Hautlappen nekrotisch und
abgestossen werden·
3ei der Heteroplastik, bei der .die Hautverluste durch
tierische Hautlappen bzw· Folien organischen Ursprungs oder solche synthetischer Herstellung ersetzt wurden, erleiden
die Heterotransplantate bisher das gleiche Schickaal, auch wenn die synthetischen Pollen in geschäumter, gewebe-
oder filzartiger Ausführung, z.B. aus Polytetrafluoräthylen,
transplantiert wurden·
Ton chirurgischer Seite sucht man seit jeher nach einer Wundauflage für Hautdefekte, die folgende Eigenschaften besitzen
solltet
1· Die Wundauflage darf nicht gewebsreizend auf das Wundbett wirken und muss gegenüber dem menvchlichen Gewebe
antigenfrei sein·
2« Die Wundauflage muss anschmiegsam und elastisch sein,
damit eine enge Berührung in allen Schichten mit der Wundfläche gegeben ist und sich keine Falten bilden, unter
denen ein· Retention des Wundsekrets stattfinden kann·
3« Die Wundauflage muss eine Befestigungemöglichkeit
durch Annähen oder Ankleben an dem gesunden Sachbargewebe der Wundfläche bieten« - '
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4· Die Wundauflage muss sich mit dem jungen Granulationsgewebe
vereinigen und allmählich zur Reepithelisation des Gewebsdefekts führen«
5o Sie Wundauflage muss leicht und zuverlässig sterilisierbar
sein, aueserdem gebrauchsfertig und lagerungsfähig geliefert werden·
6» Die Wundauflage muss leicht und wirtschaftlich herstellbar
sein·
Diese Bedingungen wurden bisher weder durch die homoioplastischen
Hautlappen noch durch die heteroplastischen Prothesen erfüllt«
Es mussten deshalb neue Wege beschriften werden, um zu
besseren Behandlungsmethoden zu kommen. Die Erfindung geht davon aus, dass man, um die Bildung des aus der Wundfläche
neu entstehenden Grranulationsgewebes zu fördern und es durch Verbandswechsel keinen späteren Schädigungen
auszusetzen, das neue Gewebe, ähnlich wie bei Gewebezüchtungen auf geeignetem Nährboden, jedoch nicht aus,
sondern in ein Medium einwachsen lässt, aus dem es einen Teil seiner Bausteine in geeigneter molekularer Grosse
entnehmen kann. Es wurde schon früher versucht, Wundflächen mit festen Kollagenfolien oder auch solchen festen
Kollagenfolien abzudecken, in die ein Hetz aus Polyamidfaden eingewoben war· Diese Folien bewährten sich jedoch
nicht, denn sie waren zu trocken bzw. trockneten sehr schnell aus, so dass es unter ihren Falten zu Sekretstauungen
kam, die sich leicht infizierten und zur Abstos
sung führten. Aueserdem stiessen die zarten Gewebsknospen
des Granulationsgewebes gegen die harte Folie
und verkümmerten·
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Aus diesem Grunde wurde angestrebt, aus tierischen Proteinen
hergestellte Kollagen-Gelfolien zu verwenden» die durch ihren hohen Wassergehalt dem menschlichen Gewebe
eehr nahekommen, aus demselben Grundstoff bestehen und wichtige chemische Bestandteile dem Granulationsgewebe
' sum Aufbau zur Verfügung stellen«
Aus der deutschen Patentschrift 1 138 536 ist bereits ein
Verfahren zur Herstellung von klaren viskosen Gelen aus Augenlinsen bekannt, bei dem man die Augenlinsen mit
Säuren oder alkalischen Lösungen aus Harnstoff und seinen Derivaten oder Lösungen von Salzen, wie Lithiumrhodanid,
W auflöst und zur Abscheidung des Gels in die Lösungen
Gegenionen eindiffundieren lässt oder das Gel durch Elektrophorese oder durch einfaches Ändern des pH-Wertes abscheidet·
Wenn man nach dem Verfahren der deutschen Patentschrift
1 138 536 Gele aus Proteinen, wie Kollagen, herstellt, so
besitzen diese Gele bei ihrer Anwendung als Wundauflage
die Nachteile, dass sie nicht elastisch genug sind und dass sie sich bei Körpertemperatur auflösen und ausserordentlich
brüchig sind, so dass sie nicht vermögen, sich der Oberfläche des Wundbettes faltenlos anzuschmiegen, wodurch
SekretStauungen eintreten, die bei der ständig
herrschenden Infektionsgefahr über kurz oder lang but
Abetossung durch den Körper führen·
Der Nachteil der leichten Löslichkeit wird erfindungsgemäss
durch eine physiologische Gerbung verhindert· Als Gerbmittel können sowohl pflanzliche als auch synthetische Gerbmittel wie beispielsweise Tannine und vorzugsweise
physiologisch unbedenkliche Polyaldenvde, *ur Anwendung
kommen«
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Um die Sprödigkeit der GeIfolien auszuschlafen und ein
gutes Anschmiegen an die Wundfläche zu erzielen, setzt man dem Kollagen-Sol 10 - 25 #, vorzugsweise 20 # Weichmacher
wie beispielsweise Polyole und Glyzerin zu.
Eine bessere Anschmiegsamkeit wird erfindungagemäss
ferner daduroh erreicht, dass der Gelfolie durch Einleiten von Luft oder inerten Gasen in feinstblasiger Form
in das Sol vor der molekularen Ausrichtung und Vernetzung eine schaumartige Konsistenz gegeben wird. Die so erhaltene
Schaumfolie ist dadurch wesentlich leichter, gesohmeidiger
und anschmiegsamer als ohne Verschäumung und bietet noch den Vorteil, dass Wundsekret in die Vakuolen
eindringen kann, so dass dem sich neu bildenden Granulationsgewebe die günstigsten Bedingungen zum Einwachsen
geboten werden.
Jede Infektionsmöglichkeit von aussen her sowie die Versprädung
dieser Schaumfolie nach Auflage wird dadurch vermieden, dass man sie erfindungsgemäss mit einer festen
Abdeckfolie abdeckt, die ebenfalls Kollagen enthält, bei der jedoch der Wassergehalt stark herabgesetzt istf und der
man ein baoterizides bzw. baoteriostatisches nicht gewebeschädigendes
Agens noch zusetzen kann. Als Abdeckfolie kann e eine bekannte feste kollagenhaltige Folie verwendet werden.
Vorzugsweise wird jedoch die Abdeckfolie auf die gleiche
Weise wie die Gelfolie hergestellt und dann getrocknet, indemnan eine Gelfolie von 0,3 - 2 om Stärke auf einer durchlässigen
Sinterplatte einige Tage austrocknen lässt und sie anschliessend noch kurz mit einem wasserentziehenden
organischen Lösungsmittel behandelt· Die erhaltene zähe, elastisohe, fast lederartige Folie mit hohem Glyzerin-
und geringem Wassergehalt wird z.B. mit Hilfe der modernen Gewebekleber, die auf der Basis der Cyanoacrylat-Verbindungen
hergestellt sind, auf die Kollagen-Gelfolie aufgeklebt. Durch diese Abdeckfolie wird eine schnelle
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Wasserverdunstung der Gelfolie herabgesetzt und ausserdem
ihre Festigkeit erhöht·
Durch Aufkleben einer Kunststoff-Folie auf die Abdeckfolie kann man die Gelfolie noch weitergehend vor dem Austrocknen
schützen· Auaserdem dient die Kunststoff-Folie, die periphere übersteht, zur Befestigung der gesamten Auflage
mittels Acrylat-Klebstoff. Von dem Gewebsrand aus kann
dann ebenfalls neues Granulationsgewebe in die Kollagenfolie eindringen.
Da die Haut in ihrem histologis-chen Aufbau nicht nur aus
kollagenem Fasergewebe besteht, sondern von elastischen Fasern durchzogen ist, besitzt sie eine höhere Elastizität
als eine reine Kollagenfoliee Diese elastischen Fasern
stellen - wie das Gummiband in einem Textilgewebe - das ausschlaggebende elastische Moment dar. Nach einer besonderen
Ausführungsform der Erfindung wird eine entsprechende Elastizität in gewissem Masse auch der Kollagen-Hautprothese
verliehen·
Diese Elastizität kann man dadurch erzielen, dass man der Kollagen- Gel-Prothese einen gewissen Prozentsatz
Elastin im Solzustand zuführt. Aus reinem elastischem Pasergewebe, wie es im tierischen Gewebe z.B. beim Rind
im Nackenband und in der Sklera des Auges vorhanden ist, kann man nach der beschriebenen Methode auch das Elastin
in einen Solzustand bringen und am vorteilhaftesten in einer Menge von 20 # dem Kollagen-Sol zusetzen, um dann
diese Mischung der oben beschriebenen Bearbeitung zu unterwerfen.
Die so erhaltenen Kollagen-Elastin-Schaumfolien, die weichgemacht,
gehärtet, gegerbt und gegen Verdunstung durch eine Abdeckfolie mit geringerem Wassergehalt geschützt
sind, kommen der menschlichen Haut sehr nahe·
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Anstelle des oben beschriebener, reinen Kolla£-ens ist es auch
möglich, Gelatine zu verwenden, wenn mar. aus ihr Schaumfolien
herstellt, diese mit einem Weichmacher versetzt und gerbt und auf die so hergestellte Gelfolie eine Abdeckfolie
aufklebt.
Werden diese kombinierten Folien auf die Wundflächen bei Tieren oder Menschen gebracht und durch Aufkleben befestigt,
so zeigt sich in histologischen Präparaten folgendes Verhalten t ,
Die Kollage.i-Gel-Schicht liegt fest auf der Wundfläche
auf. Eine entzündliche Reizwirkung auf die Wundfläche ist nicht zu beobachten. Nach ca. 10 Tagen, nachdem die aufliegende
Kollagen- Gel-Schicht in einen gewissen SoIbustand übergeführt worden ist, beginnt das Einsprossen
des jungen Granulationagewebes von der Wundfläche und den Wundrändern aus, und die Wundauflage erfüllt die
Punktion einer Leitschiene für die gewünschte Reepithelisation der Wundfläche· Dieser Vorgang schreitet im Laufe
der nächsten 14 Tage weiter fort, das Epithelgewebe durchsetzt die gesamte Kollagen-Gel-Schicht und dringt bis zu
der härteren Abdeckfolie vor. Ohne Traumatisierung des
Granulationsgewebes kann man diese Abdeckfolie abziehen, so dass unter steriler Abdeckung die Bildung der Epithelschicht
der Wundfläche sich vollenden kann. Sehr wahrscheinlich hat das in Lysis gebrachte Kollagen-Gel in
Verbindung mit einer fermentativen Spaltung durch die
Kollagenasen dem Granulationsgewebe die Bausteine in
Form der Aminosäuren geliefert.
Die Sterilisation der so hergestellten Produkte kann unschwer mit den Hilfsmitteln der modernen Gas- und Gammastrahleneinwirkung
vorgenommen werden, sodass sterile, gebrauchsfertige, in jeder Grosse herstellbare Vollen zur Verfügung
stehen, die über Jahre hinaus gelagert werden können.
Diese mehrschichtigen Gel-Folien können die Wünsche der
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Chirurgen nach geeigneten Wundauflager, bei schweren
Hautdefekten weitestgehend erfüllen und weisen neue Wege für die Behandlung schwerer Schürf- und Verbrennungswunden·
• Bei der Durchführung dea erfindungsgemässen Verfahrens
werden zunächst die Kollagen- und gegebenenfalls auch Elastin-Sole hergestellt. Als Rohstoff dient tierische
Haut, vorzugsweise von Schweinen oder Kälbern. Von den drei Schichten der Haut kommt lediglich das Corium zur
Anwendung. Das Corium wird in Stücke geschnitten und z.B. mit verdünnter Lithiumhydroxydlösung gequillen, um das
Fett zu extrahieren. Anschliessend wird solange weiter gequollen,
bis die Hautetücke in einfachen Homogenisiervorrichtungen zerquetscht werden können. Das erhaltene Sol
muss ein transparentes, glasiges Aussehen haben·
Die Überführung der Proteine in den Solzustand kann beispielsweise
auch durch enzymatische Behandlung erfolgen«
Da bei der Herstellung der Kollagen-Sole die Mucopolysaccharide vollständig zerstört werden, müssen sie dem
Sol vor der Überführung in das Gel wieder zugeführt werden. Als Ausgangsmaterial für die Herstellung von Mucopolysaccharid-Solen
kommen z.B. für Hyaluronsäure-Sole Nabelschnüre, Glaskörper vom Rind, Schwein und Schaf
oder foetale Häute und für Chondroitineulfat-Sole Cornea
und Sklera vom Rind, Nackenband und Aorta vom Rind und Knorpelteile alter und junger Tiere1, vor allem die Luftröhre,
in Präge«
Das Ausgangsmaterial wird zerkleinert und gewässert, bei 0° oder wenig darüber mit gesättigter Kaliumchloridlösung
2-3 Tage extrahiert und dann gegen destilliertes Wasser dialiysiert. Die Extrakte werden schwach alkalisch
gemacht ( pH-Wert « 7-8 ) und bei höchstens 2O0C eingeengt·
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~ 9 Die Sole werden bis zu ihrer Verwendung kühl aufbewahrt.
Nach Zusatz des Mucopolysaocharid-Sols zu dem Kollagen-SoI
wird das Simplex aus Kollagen und Maoopolysaccharid
in einer geeigneten Vorrichtung mit Luft oder einem indifferenten Gas aufgeschäumt. Um das in Lösung gebrachte
Kollagen wieder zu renaturieren, lässt man vorzugsweise Elektrolyts durch die Masse diffundieren. Diese Elektrolyte
müssen zweiwertig und komplexbildend sein. Die Ionendiffusion erfolgt in 5 Stufen. In der ersten Stufe bildet
sich an der Grenze von Sol und Elektrolyt eine Primärmembran, die so feinporig ist, dass sie als bakteriendicht
angesehen werden kann. Die Primärmembran besteht aus gerichteten Fadenmolekülen. In der zweiten Stufe erfolgt
eine tropfige Entmischung. Nachdem die Ionen durch die Primärmembran hindurchdiffundiert sind, entladen sie
sich teilweise und geben dadurch Hydratwasser ab. In der dritten Stufe werden mikroskopisch kleine V/ass er tröpfchen
von dem sich bildenden Gel durch das Sol geschoben und bilden dabei enge parallele Kanäle, d.h. einer Kapillarzone·
Dieser Vorgang ist steuerbar und hängt von der Konzentration und Temperatur des Sols bzw. des Elektrolyten
ab. In der vierten Stufe verlangsamt sich durch die zunehmende Schichtdicke des Gels der Strom der diffundierenden
Ionen und die Wassertropfen haben Zeit, zu grösseren Gebilden zusammenzufHessen (Linsenbildung ) . In
der fünften Stufe fliessen auch die Linsen zu grösseren Schichten oder Streifen zusammen.. *
Aus dem fertigen Gel werden sodann Folien geschnitten und die übersohüSBige Elektrolytlösung wird ausgewaschen.
Die Gelfolien werden anschliessend gegerbt, bis die gewünschte Resorptionsstabilität erreicht ist«
Die Abdeckfolie kann auf die gleiche Weise hergestellt
und ansohliessend getrocknet werden·
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Die getrooknete Abdeckfolie wird mit einem geeigneten
Kleber auf die Gelfolie aufgeklebt.
Es kann dann noch eine Kunststoffolie aus einem verklebbaren
Kunststoff, wie Polyvinylchlorid, auf die Ab/deckfolie
geklebt werden·
Das folgende Beispiel erläutert die Erfindung ι
Corium von Schweinehaut wird in kleine Stücke geschnitten
und mit 0,2 η Lithiumhydroxyd mit Hilfe eines Vibrators, der mit der Frequenz des Wechselstroms arbeitet, gequollen·
Nach mehrmaligem Wechseln der Lauge ist das Corium annähernd entfettet· Mit 1 η Lithiumhydroxyd v/ird danach
weiter gequollen, bis die Hautstücke in einer einfachen Homogenisiervorrichtung zerquetscht werden können. Das
erhaltene Sol hat einfi transparentes, glasiges Aussehen.
DaB Lithiumhydroxyi wird anschliessend durch Dialyse entfernt·
Etwa 300 g eines nach A hergestellten Kollagen-Sols mit
einem Trockengehalt von etwa 1,5 # ( «4,5 g Protein ) und etwa 180 g einea entsprechend hergestellten Kollagen-Sols
aus Kalbshaut mit einem Trockengehalt von etwa 2,5 5^
(* 4,5 g Protein) werden mit 56 g eines Chondroitinsulfat-SoIs
mit etwa 0,8 1» Trockengehalt ( » 0,45 g rohes Chondrol··
tinsulfat ) unter starkem Hiihren mit 45 g Glycerin versetzt
und mit so viel destilliertem Wasser versehen, dass der Trockengehalt etwa 1,2 fl beträgt, wozu etwa 180 g destilliertes
Wasser erforderlich sind· Dieses Simplex wird
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in einen Glaszylinder gefüllt, dessen Boden aus einer Glassinterschicht besteht· Durch diese wird Pressluft
eingeblasen. Nach dem Aufschäumen wird mit Hilfe einer
1 η Oadmiumnitratlösung ein Gel ausgerichtet. Die Schichten werden auf eine Stärke von 5-6 mm geschnitten und
die überschüssige Elektrolytlösung ausgewaschen. Anschliessend
wird mit einer 4#-igen Glutardialdehyd-Lösung gegerbt·
Zur weiteren Verfestigung der Transplantate legt man diese
in Aceton. Danach wird noch mehrmals mit destilliertem Wasser gespült· EineSeite der Transplantate wird abgetrocknet
und eine entsprechend dimensionierte Abdeckfolie Bit geeignetem Kleber aufgeklebt·
0 Herstellung der Abdeckfolie
300 g eines nach A hergestellten Kollagen-Sols mit einem
Trockengehalt von etwa 1,5 Ί» (» 4,5 g Protein) und 300 g
eines Elastin-Sols aus der Sklera des Rindes mit einem
Trockengehalt von etwa 1# (* 3,5g Protein) wird mit
75 g eines 2#-igen Natrium-Alginat-Sola und 45 g Glyzerin
unter ständigem Rühren mit so viel destilliertem Wasser versetzt, dass der Trockengehalt etwa 1# beträgt.
Man gibt die Masse in eine flache Schale und sprüht 1 η Gadmiumnitratlösung auf die Oberfläche auf. Nach etwa
Stunden hat sich das Gel !feiner Schichtdicke von 2-3 cm
gebildet· Auf einer geeigneten Schneidevorrichtung wird das Gel in etwa 3 mm starke Scheiben geschnitten
und mehrmals mit destilliertem Wasser gespült,um überschüssige Cadmiumnitratlösung zu entfernen. Das letzte
Spülwasser wird mit 10 - 20 # Glyzerin versetzt, um die Geschmeidigkeit der Folie zu gewährleisten. Die auf die
gewünschte Grosse zugeschnittenen Folien werden auf einer saugfähigen, faserfreien Unterlage bei Raumtemperatur getrocknet.
Die fertige Abdeckfolie enthält 20^ Glyzerin, 35* Wasser
und hat einen Trockensubstanzgehalt von etwa 45 $>·
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Claims (2)
1Z U92300
Patentansprüche
t
1, Verfahren zur Herstellung von Wundauflagen, dadurch
gekennzeichnet, dass man ein in an sich bekannter Weise aus tierischem Kollagen hergestelltes Sol, daa mehr als
10 $> Weichmacher enthält, verschäumt, in ansich bekannter
Weise in den Gelzustand überführt, Gelfolien daraus schneidet und diese gerbt, und eine feste, kollagenhaltige
Abdeckfolie auf die Gelfolien aufklebt,
2. Verfahren nach Anspruch 1, daduroh gekennzeichnet,
dass man eine Abdeckfolie verwendet, die auf die gleiche Weise wie die Gelfolie hergestellt und dann getrocknet
wurde·
3« Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
dass man als Weichmacher Polyole, vorzugsweise Glyzerin verwendet·
4· Verfahren nach Anspruch 1 bis 3» dadurch gekennzeichnet, dass man die Gerbung mit einem physiologisch
unbedenklichen pflanzlichen oder synthetischen Gerbmit-r
tel vornimmt,
5, Verfahren nach Anspruch 1 bis 4» dadurch gekennzeichnet, dass man zum Aufschäumen feinblasige Luft oder
ein inertes Gas verwendet·
6· Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
dass man dem Kollagen-Sol vor Herateilung der
Gelfolie ein Elastin-Sol zusetzt, das in gleicher Weise
wie das Kollagen-Sol hergestellt wurde·
BAD 909850/ 1036
ίο
7· Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
dass man auf die Abdeckfolie eine verklebbare Kunststoffolie aufklebt*
für B· Braun, Melsungen
Rech
9098S0/1036
Applications Claiming Priority (2)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB0082762 | 1965-07-09 | ||
DEB0082762 | 1965-07-09 |
Publications (2)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1492300A1 true DE1492300A1 (de) | 1969-12-11 |
DE1492300C DE1492300C (de) | 1973-03-29 |
Family
ID=
Cited By (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2205063A1 (de) * | 1972-02-03 | 1973-08-30 | Flacara Rosie Intreprinderea | Verfahren zur herstellung medizinischer verbaende auf kollagenbasis durch lyophilisierung |
EP0227955A2 (de) * | 1982-07-21 | 1987-07-08 | University of Strathclyde | Mehrschichtiger Wundverband |
WO1989008467A1 (fr) * | 1988-03-15 | 1989-09-21 | Imedex | Patch de chirurgie viscerale |
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EP0227955A3 (de) * | 1982-07-21 | 1987-11-25 | University of Strathclyde | Mehrschichtiger Wundverband |
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
GB1147072A (en) | 1969-04-02 |
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Legal Events
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
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