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Verfahren zur Veredlung von Leder Es ist bekannt, zur Veredlung von
Leder Mischpolymerisat-Dispersionen zu verwenden, die durch Mischpolymerisation
von in Wasser unlöslichen Monomeren und polymerisierbaren Säuren, wie Acrylsäure
oder Methacrylsäure, hergestellt sind. Filme aus derartigen Dispersionen haften
im allgemeinen auf Leder gut.
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Es ist auch bekannt, daß Dispersionen von Mischpolymerisaten, die
größere Mengen kerylaäure einpolymerisiert enthalten, in manchen Fällen durch Zusatz
von wäßrigem Ammoniak hochviskos gemacht werden können. Diese Verdickbarkeit der
Dispersionen ist für die Veredlung von Fasermaterialien, wie Leder, oft besonders
erwünscht, da die Füllwirkung und das Filmbildevermögen mit steigender Viskosität
zunehmen und die viskosen Dispersionen außerdem weniger in die Fasermaterialien
eindringen. Dispersionen von Mischpolymerisaten aus in Wasser unlöslichen-Monomeren
und größeren Mengen Acrylsäure oder Methacrylsäure, die in bekannter Weise hergestellt
sind, sind jedoch gegen die . koagulierende Wirkung einer mechanischen und/oder
thermischen Beanspruchung sowie Elektrolyt- und Pigmentzusätze im allgemeinen umso
weniger stabil, je mehr Acrylsäure oder Methacrylsäure in
die Mischpolymerisate
einpolymerisiert sind. Dem Anteil an einpolymerisierten, in Wasser löslichen Monomeren,
insbesondere von oC,ß-ungesättigten Carbonsäuren, in derartigen Mischpolymerisat-Dispersionen
sind daher relativ enge Grenzen gesetzt, innerhalb welchen das erforderliche Mindestmaß
an Stabilität der Dispersionen für die Lagerung, den Transport, einen Elektrolytzusatz
und eine Verarbeitung auf Maschinen ausreicht.
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Es wurde nun gefunden, daß man Leder in vorteilhafter Weise veredeln
kann, indem man es mit wäßrigen Dispersionen von Mischpo?ymerisaten, die aus 60
bis 96,5 Gewichtsprozent eines Esters aus Acrylsäure und einem gesättigten Alkanol
mit 1 bis $ C-Atomen, 3 bis 30 Gewichtsprozent Acrylsäure und 0,5 bis 10 Gewichtsprozent
N-Methylolmethaerylamid bei einem pH-Wert unterhalb 5,5 hergestellt sind, behandelt.
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Diese Arbeitsweise hat verschiedene Vorteile. Zunächst zeichnen sich
die Dispersionen durch eine gute Stabilität,' selbst bei einem hohen Anteil an Acrylsäure,
aus. Darüber hinaus sind die damit hergestellten Leder-Ausrüstungen gegen Lösungsmittel
sehr beständig.
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Die Mischpolymerisat-Dispersionen können in an sich üblicher Weise
nach dem Verfahren der Emulsionspolymerisation z.B. unter Verwendung der gebräuchlichen
Katalysatoren, Emulgatoren und/oder Schutzkolloide hergestellt sein, wobei stets
ein pH-Wert unterhalb 5,5, vorzugsweise zwischen pH 2,5 und 5, eingehalten wird.
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Als Katalysatoren eignen sieh die üblichen peroxydischen
Verbindungen, z.B. Persulfate, wie Kaliumpersulfat oder Ammoniumpersulfat, sowie
Redoxsysteme oder Gemische verschiedener Katalysatoren. Als Emulgiermittel kommen
die üblichen oberflächenaktiven Substanzen, wie fettsaure Salze, alkylsulfonsaure
Salze, Salze von Schwefelsäurehalbestern langkettiger Alkohole uaw. in Betracht.
Diese Emulgatoren können auch im Gemisch miteinander oder zusammen mit Schutzkolloiden
verwendet werden.
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Ein besonders vorteilhaftes Herstellungsverfahren für die
Dispersionen besteht darin,daß man einem Gefäß, das zunächst lediglich Wasser,-Polymerisationskatalysatoren
und gegebenenfalls Emulgiermittel sowie gegebenenfalls andere Hilfsstoffe enthält,
die Monomeren bei einem pH unterhalb 5,5 in dem Maße, wie die Polymerisation fortschreitet,
zuführt.
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Als Emulgiermittel werden hierfür Ammanium- und/oder Alkalisalze
von Schwefelsäurehalbestern von'Oxalkylierungsprodukten vorgezogen und derart verwendet,
daß sie entweder schon vor Zugabe der Monomeren im Polymerisationsgefäß vorgelegt
sind oder gleichzeitig oder zusammen mit den Monomeren dem Polymerisationsge fäß
zugeführt werden. Unter Alkalisalzen sind insbesondere die Natrium- und Kaliumsalze
zu verstehen. Unter Oxal.kylierungsprodukten sind Stoffe zu verstehen, die durch
Umsetzung von Mthylenozyd oder Propylenoxyd mit höheren Alkoholen, mit höheren Carbonsäuren
oder deren Amiden oder Imiden sowie mit Alkylphenolen oder Sulfonsäureamiden und
-imiden hergestellt sind. Derartige Salze von Schwefelsäurehalbestern sind bekannte
Emulgiermittel und werden beispielsweise hergestellt, indem man
gesättigte
oder ungesättigte Fettalkohole oder Fettsäuren mit mindestens 12 C-Atomen oder Harzsäuren
mit 5 bis 40 Moläquivalenten Äthylenoxyd oder auch Propylenoxyd umsetzt, die Oxalkylierungsprodukte
sulfuriert und dann ganz oder teilweise mit Alkalilaugen oder Ammoniak neutralisiert.
Geeignete Fettalkohole, Fettsäuren oder Harzsäuren sind z.B. Kokosfettalkohole,
Spermölalkohol, Wachsalkohol, Spermölfettsäure, Stearinsäure, Ölsäure, Ricinolsäure
sowie Abietinsäure und entsprechende Produkte der Paraffinoxydation. Auch Gemische
derartiger Stoffe sind geeignet. Anstelle derartiger Fettalkohole oder Carbonsäuren
eignen sich auch Carbonsäureamide, wie Stearin-, Ö1-, Spermöl-,und Ricinolsäureamid
oder Sulfonsäureamide, wie Sulfanilid und Cyclohexylsulfamid. Außerdem können Alkali-
oder Ammoniumsalze von Schwefelsäurehalbestern verwendet werden, die in entsprechender
Weise aus Umsetzungsprodukten von Alkylphenolen, deren geradkettige oder verzweigte
Alkylreste 6 bis 20 C-Atome haben, mit 9 bis 60 Moläquivalenten Äthylen- oder Propylenoxyd
hergestellt sind. Geeignete Alkylphenole sind z.8. Isooctylphenole und -naphthole
sowie Decyl- und Dodecylphenole und -naphthole.
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Selbstverständlich können bei der Herstellung zusätzlich andere Emulgiermittel,
wie Alkylsulfonate, Schwefelsäurehalbester höherer Alkohole oder nichtionogene Emulgiermittel,
mitverwendet sein.
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Unter Hilfsmitteln sind die üblichen Zusatzstoffe, wie Puffersubstanzen
und Polymerisationsregler, zu verstehen.
Obwohl sich bei den nach
der Erfindung verwendeten Mischpolymerisaten-der Anteil der genannten Monomeren
innerhalb eines weiten Bereichs variieren läßt, gibt es bevorzugte Konzentrationen
dieser Monomeren: Der Anteil an Acrylsäureester soll vorzugsweise zwischen 80 und
.95 Gewichtsprozent liegen. Unter den Acrylsäureestern sind solche von Alkanolen
mit 2 bis 4 C-Atomen von besonderem Interesse, und die Mischpolymerisate des Acrylsäureäthylesters
sind ganz besonders geeignet und bevorzugt. Der Anteil an Acrylsäure soll bevorzugt
bei 5 bis 15 Gewichtsprozent liegen, und vom N-Methylolmethacrylamid werden bevorzugt
1 bis 5 Gewichtsprozent verwendet. Diese Angaben in Gewichtsprozent beziehen sich
auf die Gesamtmengen an Monomeren.
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Neben diesen Monomeren können die Mischpolymerisate auch bis zu 30
Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmenge an Monomeren, anderer Monomerer einpolymerisiert
enthalten. Derartige Monomere sind beispielsweise Methacrylester, Malein- und Fumarester,
Itaconsäureester, Acrylnitril, Acrylamid, Methacrylamid sowie N-Alkylderivate des
Acryl- und Methacrylamids, Vinylacetat, Vinylpropionat, Vinylchlorid und Vinylidenchlorid.
Bevorzugt soll der Anteil dieser Monomeren 25 Gewichtsprozent nicht übersteigen,
da diese Monomeren die Eigenschaften der Mischpolymerisate aus den drei unbedingt
erforderlichen Monomeren nicht grundsätzlich verändern sollen. Auch können die Polymerisate
bis zu 25 Gewichtsprozent, bezogen auf die Menge an N-Methylolmethacrylamid anderer
1d-Methylolverbindungen, wie N-rlethylolacrylamid. U-Methylolmaleinimid und N-Methylolacryloylharnstoff
einpolymerisiert
enthalten. Außerdem eignen sich auch Dispersionen von Polymerisaten, die bis zu
25 Gewichtsprozent, bezogen auf die Menge an Acrylsäure, anderer kurzkettiger äthylenisch
ungesättigter Mono- und/oder Dicarhonsäuren, wie besonders Methacrylsäure und ferner
Maleinsäure, Fumarsäure oder Itaconsäure einpolymerisiert enthalten. In besonderen
Fällen eignen sich auch Dispersionen von Mischpolymerisaten, die bis zu 70 Gewichts-Prozent
Methacrylsäure, bezogen auf die Menge an Acrylsäure, einpolymerisiert enthalten.
Die Menge an einpolymerisierten äthylenisch ungesättigten Säuren soll jedoch insgesamt
15 Gewichtsprozent, bezogen auf die Gesamtmenge an Monomeren, nicht übersteigen.
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Selbstverständlich können diese Mischpolymerisate auch aus mehreren
der genannten Acrylester, wie Acrylsäuremethyl-, -äthyl-, -propyl-, isopropyl-,
-n-butyl-, -isobutyl- und. -tert.-butylester in den angegebenen Verhältnissen hergestellt
sein.
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Von großem Interesse sind auch Mischpolymerisate aus 60 bis 95 Gewichtsprozent,
bezogen auf die Gesamtmenge an Monomeren, Acrylsäureäthylester, 5 bis 15 Gewichtsprozent,
bezogen auf die Gesamtmenge an Monomeren, Acrylsäure, und 1 bis 5 Gewichts-Prozent,
bezogen auf die Gesamtmenge an Monomeren, M-Llethylolmethacrylamid sowie wäßrige
Dispersionen, die 5 bis 50 Gewichtsprozent dieser Hischpolymerisate enthalten. Diese
Mischpolymerisate können bis zu 25 Gewichtsprozent, bezogen auf die Menge an Acrylsäureäthylester,
andere polymerisierbare CPthylenisch ungesättigte Monomere, insbesondere Methacrylsäureester
von
Alkoholen mit 1 bis 4 C-Atomen, Aerylsäuremethyl-, -propyl-,
-n-butyl-, -isobutyl- und tert.-butylester, und Acrylnitril sowie ferner Maleinsäure-
und-Fumarsä.ureester, Itaconsäureester, Vinylacetat, Vinylchlorid und Vinylidenchlorid
einpolymerisiert enthalten. Auch wäßrige Dispersionen dieser Mischpolymerisate können
mit Vorteil für die Oberflächenveredlung von Leder verwendet werden.
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Der Gehalt der Dispersionen an Mischpolymerisaten kann in weiten Grenzen
variieren. Er liegt nach der Herstellung der Dispersionen vorzugsweise zwischen
30 und 50 Gewichtsprozent. Bei der Messung der Viskosität bei 200C nach DIN 53211
weisen die Dispersionen der Mischpolymerisate bei pH-Werten zwischen 2 und 6 und
einer Konzentration an Mischpolymerisat von 40 Gewichtsprozent in einem Fordbecher
mit einer Düse mit-4 mm Durchmesser Auslaufzeiten zwischen 10 und 20 Sekunden auf.
Die Dispersionen können vor oder bei ihrer Verwendung erforderlichenfalls verdünnt
und/oder mit Zusatzstoffen gemischt werden. Der Grad der Verdünnung richtet sich
nach dem speziellen Verwendungszweck. Bei der Oberflächenveredlung von Leder kann
in manchen Fällen eine Konzentration an Mischpolymerisat in dem zum Veredeln verwendeten
Gemisch aus Mischpolymerisatdispersion und üblichen Zusatzstoffen von nur 1 Gewichtsprozent
ausreichen.
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Im allgemeinen verwendet man zur Bereitung von für die Oberflächenveredlung
von Leder geeigneten Gemischen aus Dispersionen und üblichen Zusatzstoffen Dispersionen,
die 10 bis 20 Gewichtsprozent, bezogen auf das Gesamtgewicht der Dispersion, Mischpolymerisat
enthalten, doch sind in besonderen Fällen auch
größere, d.h. bis
zu 50 Gewichtsprozent, oder kleinere, d.h. bis herab auf 5 Gewichtsprozent Konzentrationen
an ' Mischpolymerisat in der Dispersion von Vorteil.
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Die Mischpolymerisate selbst sind hochmolekular und filmbildend. Zu
ihrer Charakterisierung kann die Bruchdehnung von Filmen der Mischpolymerisate verwendet
werden. Filme der Mischpolymerisate weisen, gemessen nach DIN 53 371, im allgemeinen
eine Bruchdehnung zwischen 250 und'1000 % auf. Mischpolymerisate aus 80 bis 95 Gewichtsprozent
Acrylsäureäthylester, 5 bis 15 Gewichtsprozent Acrylsäure und 1 bis 5 Gewichtsprozent
N-Methylolmethacrylamid bilden aus wäßrigen Dispersionen, die bis zu 50 Gewichtsprozent
an Mischpolymerisat enthalten, schon bei Raumtemperatur Filme, die nach DIN 53 371
eine Bruchdehnung von 500 bis 800 % aufweisen. Derartige Mischpolymerisate sind
besonders interessant und werden daher bevorzugt.
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Filme aus den Mischpolymerisaten weisen außerdem, gemessen nach DIN
53 371 im allgemeinen eine Reißfestigkeit zwischen 10 und 100 kg/cm2 auf. Sie nehmen
bei fünfstündiger Lagerung in Wasser bei Raumtemperatur meist 1 bis 40 % ihres Gewichtes
an Wasser auf. Filme aus Mischpolymerisaten aus 80 bis 95 Gewichtsprozent Acrylsäureäthylester,
5 bis 15 Gewichtsprozent Acrylsäure und 1 bis 5 Gewichtsprozent 2T-Methylolmethacrylamid
zeichnen sich durch eine besonders günstige Wasseraufnahme aus. Sie beträgt bei
fünfstündigerLagerung in Wasser bei Raumtemperatur 1 bis 10 Gewichtsprozent. Dies
stellt bei der Verwendung der Mischpolymerisat-Dispersionen zum Veredeln der Oberfläche
von Leder einen besonderen Vorteil dar.
Die Dispersionen eignen
sich vorzüglich für die Oberflächenveredlung von Leder, wobei sie zusammen mit Farbpigmenten
und anderen Hilfsstoffen meist auf der Narbenseite aufgetragen, getrocknet und gebügelt
werden. Man erhält damit Lederzurichtungen, die sich durch besonderen Glanz, vorzüglichen
Narbenwurf, Elastizität, Heißbügelechtheit, Abrieb- und Acetonfestigkeit auszeichnen.
Die mit Ammoniakwasser verdickten Dispersionen sind vor allem zur Zurichtung von
Spaltleder wertvoll. Für die Veredlung, insbesondere für die Oberflächenveredlung
von Leder, sind wäßrige Dispersionen von Mischpolymerisaten aus 80 bis 95 Gewichtsprozent'Acrylsäureäthylester,
5 bis 15 Gewichtsprozent Acrylsäure und 2 bis 5 Gewichtsprozent N-Methylolmethacrylamid
ganz besonders geeignet.
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Bei dem hohen Gehalt der Polymerisate an Carboxylgruppen und an säureempfindlichen,
reaktionsfähigen und vernetzbaren N-Methylolgruppen ist es überraschend, daß die
Dispersionen besonders stabil sind und auf Leder besonders gute Veredlungseffekte
ergeben.
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Die in den Beispielen genannten Teile und Prozente sind Gewichtsteile
bzw. Gewichtsprozente, wenn nicht anders angegeben. Beispiel 1
Man erwärmt
eine Mischung aus 150 Teilen destilliertem Wasser, 0,6 Teilen Kaliumpersulfat, 1,5
Teilen einer 35%igen wäßrigen Lösung (1) des Natriumsalzes eines in üblicher Weise
hergestellten sulfurierten Umsetzungsproduktes von Isooctylphenol mit
25
Moläquivalenten Kthylenoxyd und 24 Teilen einer 50%igen wäßrigen Lösung (2) des
Natriumsalzes eines in üblicher Weise hergestellten sulfurierten Rizinusöls auf
800C. Zu dieser Mischung läßt man gleichzeitig aus getrennten Gefäßen a) eire Emulsion
von 184 Teilen Acrylsäureäthylester, 16 Teilen Acrylsäure, 8,25 Teilen (1) und 0,96
Teilen (2) in 118 Teilen Wasser und b) 13 Teile einer 45%igen wäßrigen Lösung von
P-d-Methy@olmethacrylamid im Verlauf von etwa zwei Stunden in dem Maß zufließen,
wie die Polymerisation fortschreitet und so, daß die Zugabe von a) und b) etwa gleichzeitig
beendet ist. Eine Stauung von nicht polymerisierten Monomeren im Gefäß findet dabei
nicht statt. Während der Polymerisation ist der pH-Wert kleiner als 5.
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Anschließend gibt man zu dem Reaktionsgemisch'eine Lösung von 0,2
Teilen Kaliumpersulfat in 10 Teilen Wasser und hält es weitere 30 Minuten auf 800C.
Man destilliert dann bei 900C etwa 10 Teile Wasser und flüchtige Anteile vom Reaktionsgemisch
unter Überleiten von Stickstoff ab und läßt abkühlen. Die erhaltene Dispersion hat
den pH-Wert 3.
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150 Teile dieser Dispersion werden mit einem Gemisch aus 50 Teilen
eines 10%igen wäßrigen Caseinaufschlusses, 45 Teilen Eisenoxydpigment und 200 Teilen
Wasser gemischt und die Mischung auf Narbenleder gebürstet. Der Auftrag wird getrocknet
und dann bei 60 bis 800C unter einem Druck
von 100 at mit Hilfe
einer handelsüblichen Lederbügelpresse gebügelt.Man erhält eine Lederzurichtung,
die einen sehr guten Oberflächenglanz sowie gute Deckkraft, Abrieb- und Heißbiigelfestigkeit
aufweist. Die Lederzurichtung ist außerdem weitgehend beständig gegen Aceton.
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Die Dispersion kann auch durch Zusatz von Ammoniak sehr stark verdickt
und in verdicktem Zustand zur Veredlung von Spaltleder verwendet werden.
Beispiel 2
Eine Mischung aus 150 Teilen Acrylsäureisobutylester, 40 Teilen
Acrylnitril, 10 Teilen Acrylsäure, 10 Teilen einer 50%igen wäßrigen Lösung von N-Methylolmethacrylamid,
6 Teilen (1), 2 Teilen einer 35%igen wäßrigen Lösung des Natriumsalzes eines in
üblicher Weise hergestellten sulfurierten Umsetzungsproduktes aus Spermölalkohol
und 25 Moläquivalenten X-thylenoxyd und 1 Teil (2) wird in 125 Teilen destilliertem
Wasser emulgiert. Diese Emulsion läßt man innerhalb von etwa zwei Stunden unter
Rühren gleichmäßig zu einer auf 75 bis 800C warmen Mischung aus 175 Teilen destilliertem
Wasser, 0,8 Teilen Kaliumpersulfat, 1,63 Teilen (1) und 0,3 Teilen (2) fließen.
Anschließend wird das Reaktionsgemisch noch 45 Minuten auf 850 bis 900C gehalten
und dann bei dieser Temperatur unter Überleiten von Stickstoff etwa 10 Teile des
Gemisches abdestilliert.
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100 Teile der auf diese Weise erhaltenen sauren Dispersion werden
mit einer Mischung aus 35 'feilen eines 10%igen wäßrigen Caseinaufschlusses, 150
Teilen Wasser und 30 Teilen Bleichromat verrührt,
sodann wird die
Mischung auf chromgegerbtes Narbenrindsleder gebürstet. Der Auftrag auf dem Rindsleder
wird getrocknet und in üblicher Weise gebügelt. Plan erhält eine besonders elastische
Lederzurichtung, die, praktisch gegen Aceton völlig beständig ist, praktisch keinen
Naßabrieb zeigt und einen sehr guten, feinen Narbenwurf aufweist.
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Beispiel 3
Analog zu den Angaben in Beispiel 1 werden 85,5 Teile
Acrylsäureäthylester, 13 Teile Acrylsäure und 1,5 Teile N-Methylolmethacrylamid
in wäßriger Emulsion derart polymerisiert, daß man eine 40%ige wäßrige Dispersion
eines PTischpolymerisats dieser Monomeren erhält. Die erhaltene Dispersion (im folgenden@Dispersion
D genannt) eignet sich sehr gut zur Oberflächenveredlung von Leder.
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I Ein Gemischaus 1) 50 Teilen der Dispersion D, 2) 800 Teilen Wasser,
3) 50 Teilen einer Casein-Deckfarbe C, bestehend aus 20 Teilen handelsüblichem Eisenoxydpigment,
6 Teilen eines Gemisches aus gleichen Teilen Wasser und sulfatiertem Ricinusöl und
24 Teilen einer 17%igen wäßrigen Caseinlösung vom pH 8 und 4) 100 Teilen einer Emulsion
aus 40 Teilen Olivenöl, 10 Teilen handelsüblichem Emulgator und 50 Teilen Wasser
wird als Grundierung durch Handauftrag mit einem Plüschbrett auf der Narbenseite
von Geschliffenem Rindoberleder aufgetragen. Das Leder wird anschließend getrocknet
und gebügelt.
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Dann wird auf die grundierte Oberfläche des Leders - gleichfalls durch
Handauftrag mit dem Plüschbrett - ein Gemisch II aus 150 Teilen Dispersion D, 400
Teilen Wasser, 100 Teilen Casein -
Deckfarbe C, 50 Teilen 17 %iger
wäßriger Cäseinlösung vom pH8 und 5 Teilen eines Gemisches aus gleichen Teilen Wasser
und sulfatiertem Ricinusöl aufgetragen. Nachdem das Zeder wiederum getrocknet ist,
wird auf seine schon behandelte Oberfläche ein weiterer Auftrag aus Gemisch II gespritzt.
Nach dem Trocknen fixiert man den Auftrag durch Behandeln mit einer Fixiermischung
B aus 300 Teilen 35 %iger wäßriger Formaldehydlösung, 6-50 Teilen Wasser und 50
Teilen 33 %iger Essigsäure.
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Auf die behandelte Oberfläche des Leders spritzt man nun noch eine
Mischung III aus 150 Teilen 17 %iger wäßriger Caseinlösung vom pH 8, 835 Teilen
Wasser und 15 Teilen eines Gemisches aus gleichen Teilen Wasser und sulfatiertem
Ricinusölo Man trocknet dann und fixiert den Auftrag nochmals mit dem Fixiergemisch
B; abschließend wird gebügelt..
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Man erhält ein Leder, das glatten Griff und gute'Naß- und Trokkenreibechtheit
aufweist. Es kann für die Herstellung von Schuhen verwendet werden und hält dabei
Bügeltemperaturen von mindestens 150°C aus. Beispiel
Analog zu den Angaben in Beispiel 1 stellt man eine 40 %ige wäßrige Dispersion
eines Mischpolymerisates aus 88 Teilen Acrylsäureäthylester, 7,5 Teilen Acrylsäure
und 4,5 Teilen N-Methylolmethaerylamid her. Die erhaltene Dispersion - im folgenden
Dispersion E genannt - eignet sich sehr gut zur Oberflächenveredlung von Zeder.
Ein
Gemisch I aus 200 Teilen Dispersion E, 100 Teilen der in Beispiel 5 beschriebenen
Casein*Deckfarbe C und 400 Teilen Wasser wird zur Grundierung auf die Narbenseite
von geschliffenem Rindoberleder durch Handauftrag mit dem Plüschbrett aufgebracht.
Anschließend wird getrocknet und gebügelt.
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Auf die behandelte Oberfläche wird dann gleichfalls durch Handauftrag
mit dem Plüschbrett' ein Gemisch II aus 100 Teilen der in Beispiel 5 beschriebenen
Casein-Deckfarbe C, 75 Teilen 17 %iger wäßriger Caseinlösung vom PH 8, 8 Teilen
eines Gemisches aus gleichen Teilen Wasser und sulfatiertem Ricinusöl, 150 Teilen
Dispersion E und 400 Teilen Wasser aufgebracht.
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Nach dem Trocknen wird auf die behandelte Oberfläche des Leders ein
weiterer Auftrag an Gemisch II gespritzt. Man fixiert dann durch Behandeln mit dem
in Beisp-el 5 beschriebenen Fixiergemisch B und spritzt anschließend ein Gemisch
III aus 20 Teilen Dispersion E, 800 Teilen Wasser, 180 Teilen 17 %iger wäßriger
Caseinlösung vom p. 8 und 18 Teilen eines Gemisches aus gleichen Teilen Wasser und
sulfatiertem Ricinusöl auf. Dieser Auftrag wird@mit einem Fixiergemisch aus 300
Teilen 35 %iger wäßriger Formaldehydlösung, 650 Teilen Wasser, 50 Teilen 33 %iger
Essigsäure und 2,5 Teilen Chrom-III--acetat behandelt. Das Leder wird abschließend
getrocknet und gebügelt. Das erhaltene Leder zeichnet sich durch besonders hohe
Beständigkeit gegen Aceton aus. Beispiel
Analog zu den Angaben in Beispiel 1 wird eine 40 %ige wäßrige
Dispersion
eines Mischpo-lymerisates aus 94 Teilen Acry1säureäthylester, 5 Teilen Acrylsäure
und 1 Teil N-Methylolmethacryl-@ amid hergestellt. Die erhaltene Dispersion --im
folgenden Dispersion F genannt - eignet sich sehr gut zur Oberflächenveredlung von
Zeder. Man trägt auf Ziegenleder mit dem Plüschbrett zur Grundierung eine Mischung
I aus 100 Teilen Dispersion F, 400 Teilen Wasser und 1 Teil 25 %iger wäßriger Ammoniaklösung
auf.
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Nach dem Trocknen und Bügeln wird noch ein Gemisch II aus 1 Teil Ruß,
6 Teilen Dibutylphthalat, 15 Tei@len*handelsüblicher Nitrocellulose9 12 Teilen-Ricinusöl,
120-Teilen Essigsäureäthylester, 120 Teilen Essigsäurebutylester und 26 Teilen n-Butanol
aufgespritzt. Nach dem Trocknen und Bügeln erhält man ein wasserfest veredeltes
Zeder. Der Oberflächenauftrag weist große Elastizität und Geschmeidigkeit auf und
zeichnet sich durch besonders hohe Alterungsbeständigkeit aus. Beispiel
Analog zu den Angaben in Beispiel 1 stellt man eine 40 %ige wäßrige Dispersion eines
Mischpolymerisates aus 74 Teilen Acrylsäureäthylester, 14 Teilen Acrylsäure, 10
Teilen Acrylnitril und 2 Teilen NWMethylolmethacrylamid her. Man erhält eine Dispersion
`-im folgenden Dispersion G genannt @, die sich gut zur Oberflä-. chenveredlung
von Leder eignet.
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Auf Boxcalfleder trägt man mit dem Plüschbrett ein Gemisch I aus 50
Teilen Dispersion G, 2,5 Teilen Borax, 970 Teilen Wasser,
20 Teilen
einer 20 %igen Wachsemulsion und 30 .Teilen einer lederdeckfarbe,aus_10 Teilen Ruß,
10 Teilen Casein und 10 Teilen eines Gemisches aus gleichen Teilen Wasser und sulfatiertem
Ricinusöl auf. Nach dem Trocknen und Polieren wird mit dem Plüschbrett noch ein
Auftrag aus Gemisch I aufgebracht, der an der Luft getrocknet wird Anschließend
wird ein weiterer Auftrag aus Gemisch I aufgespritzt. Man fixiert dann die Aufträge
durch Behandeln mit dem in Beispiel 5 beschriebenen Fixiergemisch B und trocknet.
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Dann wird ein Gemisch II aus 80 Teilen 20 %iger wäßriger Caseinlösung
vom pH 8, 860 Teilen Wasser und 10 Teilen eines Gemische: aus gleichen Teilen Wasser
und sulfatiertem Ricinusöl aufgespritzt. Auch dieser Auftrag wird durch Behandeln
mit Fixiergemisch B fixiert. Nach dem Trocknen und Glanzstossen erhält man ein Leder,
das geschmeidigen Griff, hohen Glanz, sehr feinen Narbenwurf und gute Alterungsbeständigkeit
aufweist. Beispiel @,@
Analog zu den Angaben in Beispiel 1 wird eine 40 %ige wäßrige Dispersion eines Mischpolymerisates
aus 60 Teilen Acrylsäureäthylester, 20 Teilen Acrylsäureisobutylester, 10 Teilen
Methacryl9äuremethylester, 7,5 Teilen Acrylsäure und 2,5 Teilen N-Methylolmethacrylamid
hergestellt. Man erhält eine Dispersion im folgenden Dispersion ü genannt --, die
sich gut zur Oberflächenveredlung von Zeder eignet.
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Zur Grundierung trägt man auf die Narbenseite von mit bflanzliehen
Gerbstoffen
gegerbtem Schafleder mit dem Plüschbrett eine -Mischung I aus 150 Teilen Dispersion
H, 200 Teilen Wasser, 100 Teilen der in Beispiel 5 beschriebenen Casein--Deckfarbe
C und 30 Teilen einer handelsüblichen wäBrigen Emulsion eines Nitrocelluloselackes
auf. Man trocknet und spritzt dann noch einen Auftrag aus Gemisch I auf.
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Nach nochmaligem Trocknen spritzt man ein Gemisch II aus 100 Teilen
einer handelsüblichen wäßrigen Emulsion eines Nitrocelluloselackes, die 13 Gewichtsprozent
Trockensubstanz enthält, und 25 Teilen-30 %iger wäßriger formäldehydlösung auf.
Nach dem Trocknen und Bügeln erhält man-ein Ledert dessen behandelte Oberfläche
glatt und glänzend ist und die sich durch sehr gute Reibfestigkeit auszeichnet.
Beispiel Beispiel
Analog zu den Angaben in Beispiel 1 wird eine 40 %-ige: wäßrige Dispersion eines
Mischpolymerisates aus 89 Teilen Acrylsäureäthylester, 5 Teilen Acrylgäure, 3 Teilen
Methacrylsäure, 2 Teilen N Methylolmethacrylamid und 1 Teil N--Methylolacrylamid
t hergestellt. Man erhält eine Dispersion - im folgenden Dispersion K genannt @,
die sich zur Oberflächenveredlung von Leder eignet.
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Auf chromgegerbtes weißes Täschner-Leder wird mit dem. Plüschr. breit
eine Mischung I aus 1.) 100 Teilen einer Casein-Deckfarbe L, bestehend aus 40 Teilen
Titandioxyd als Pigment, 14 Teilen
eines Gemisches aus gleichen
Teilen Wasser und sulfatiertem Ricinusöl und 46 Teilen 17 %iger wäßriger Caseinlösung
vom PH 89 20) 200 Teilen Dispersion K und 30) 400 Teilen Wasser aufgebracht Nach
dem Trocknen und Bügeln wird auf die behandelte Oberfläche des Leders mit dem Plüschbrett
eine Mischung II aus 100 Teilen CaseinuDeckfarbe'L, 60 Teilen 17 %iger Caseinlösung
vom pH 89 6 Teilen eines Gemisches aus gleichen Teilen Wasser und sulfatiertem Ricinusöl,
150 Teilen Dispersion K, 550 Teilen Wasser und 40 Teilen einer handelsüblichen wäßrigen
Emulsion eines Nitrocelluloselackes, die 13 Gewichtsprozent Trockensubstanz enthält,
aufgebracht. Man trocknet dann und spritzt ein Gemisch III auf, das aus 1 000 Teilen
Mischung II und 30 Teilen 30 %iger wäßriger Formaldehydlösung besteht. Dann wird
getrocknet und gebügelt und anschließend eine Mischung III aus 100 Teilen -sexsel;en
handelsüblichen wäßrigen Emulsion eines Nitrocelluloselackes und 25 Teilen 30 %iger
wäßriger Formaldehydlösung aufgespritzt. Nach dem 'Trocknen erhält man ein Leder,
dessen behandelte Oberfläche glatt Land gut gefüllt ist. Die behandelte Oberfläche
weist außerdem große Reibechtheit auf.