DE1253911B - Verfahren zur Herstellung von nicht klebenden und nicht blockierenden Formkoerpern - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von nicht klebenden und nicht blockierenden FormkoerpernInfo
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- DE1253911B DE1253911B DEU11957A DEU0011957A DE1253911B DE 1253911 B DE1253911 B DE 1253911B DE U11957 A DEU11957 A DE U11957A DE U0011957 A DEU0011957 A DE U0011957A DE 1253911 B DE1253911 B DE 1253911B
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Description
C08L 7 5 /
Int. Cl.: C 08 g
DEUTSCHES
PATENTAMT
AUSLEGESCHRIFT
Deutsche Kl.: 39 b - 22/04
Nummer: 1253 911
Aktenzeichen: U 11957IV c/39b
Anmeldetag: 11. August 1965
Auslegetag: 9. November 1967
Selbsttragende Polyurethanfolien besitzen viele wünschenswerte Eigenschaften, wie hohe Zugfestigkeit und
eine hohe Beständigkeit gegen Abrieb, Kohlenwasserstoffe, Luftdurchlässigkeit und Altern. Solche Folien
haben jedoch noch andere Eigenschaften; ihre Oberflächen können z. B. fest aneinanderhaften und einen
hohen Reibungskoeffizienten zeigen. Dieses Phänomen aneinanderhaftender, übereinanderliegender Folien
wird als »Blockieren« bezeichnet. Es tritt z. B. auch bei der Haftung der inneren Wände aus der Schmelze
stranggepreßter Schläuche auf, wodurch ein öffnen des Schlauches schwierig oder sogar unmöglich wird.
Es wurde versucht, das Blockieren und Kleben von Urethanfolien durch Verwendung von Oberflächenmitteln,
wie Talkum, kieselsäurehaltiger Kalk, Hartparaffin oder Fettsäurederivate, oder durch Einverleibung
solcher Materialien in das Polyurethan oder durch Aushärten über den klebrigen Zustand hinaus
zu beseitigen.
Auch die Verwendung niedrigerer Behandlungstemperaturen war mit derartigen, klebrige Folien
bildenden Polyurethanen und Harzpräparaten erforderlich, um ein übermäßiges Kleben des Polyurethans
an der Behandlungsvorrichtung zu vermeiden.
Die bekannten Wege sind nur begrenzt geeignet, da sie von Nebenwirkungen begleitet werden; so störte
eine Verringerung der Behandlungstemperaturen oft die Herstellung glatter Folienoberflächen, und die
Aushärtung erhöhte allgemein die Sprödigkeit des Polymerisates.
Auch die Verwendung von Zusatzmitteln reichte bisher nicht zur Beseitigung der Probleme, wie das
Kleben des Polymerisates an der Vorrichtung während der Behandlung, aus. Weiterhin erfolgte immer noch
ein Blockieren der inneren Oberflächen von Folien, die durch das Aufschlitzen von Schläuchen erhalten
wurden, die nach dem Schlauchblasverfahren in der Wärme hergestellt wurden, insbesondere, wenn sie
durch Quetschwalzen geleitet wurden.
In dünnen Folien, insbesondere von weniger als etwa 0,075 mm, waren Probleme, wie die Oberflächenklebrigkeit
und das Blockieren, auf Grund der geringen Sprödigkeit solcher Folien besonders akut. Die Verwendung
dünner Folien war bisher praktisch nicht möglich, da die verwendeten Zusatzmittel die Oberflächenklebrigkeit
und das Blockieren nicht genügend beseitigten.
Die Erfindung betrifft nun ein Verfahren zur Herstellung von nicht klebrigen und nicht blockierenden
Formkörpern durch Verarbeitung von linearen Polyurethanen und fettamidhaltigen Entformungshilfsmitteln,
das dadurch gekennzeichnet ist, daß man eine Verfahren zur Herstellung von nicht klebenden
und nicht blockierenden Formkörpern
Anmelder:
Union Carbide Corporation,
New York, N. Y. (V. St. A.)
Vertreter:
Dr. W. Schalk, Dipl.-Ing.'P. Wirth,
Dipl.-Ing. G. E. M. Dannenberg
und Dr. V. Schmied-Kowarzik, Patentanwälte,
Frankfurt/M., Große Eschenheimer Str. 39
Als Erfinder benannt:
Frederic John Forrester, Somerville, N. J.;
Stanley Lustig, Park Forest, JIl.;
Vytautas Michael Putrius, Chicago, JIl.;
William Frederick Underwood,
Oak Park, JH. (V. St. A.)
Beanspruchte Priorität:
V. St. ν. Amerika vom 27. August 1964 (392 604)
Mischung aus mindestens 1,5 Gewichtsteilen, bezogen auf die Gesamtmischung, aus
(1) einem Amid einer fettbildenden Fettsäure in einer Menge von mindestens 0,5 Teilen Amid und
(2) einem inerten, feinzerteilten Feststoff in einer Menge von mindestens 1 Teil
als Entformungshilfsmittel verwendet.
Die erfindungsgemäß hergestellten Formkörper, wie Folien und Fasern, besitzen eine wesentlich verringerte
Neigung zum Blockieren oder Klebrigwerden als nach bekannten Verfahren, z. B. entsprechend der USA.-Patentschrift
2 729 618, hergestellte Produkte. Auch besitzen die erfindungsgemäß hergestellten Polyurethanfolien
verbesserte Antiblockeigenschaf ten, ohne daß die Elastizität und Biegsamkeit des Polyurethans
nachteilig beeinflußt werden.
Die guten Eigenschaften der erfindungsgemäß hergestellten Formkörper werden erreicht, ohne daß eine
erhöhte Vernetzung, die Bildung längerer Ketten usw. zu Hilfe genommen werden muß, und so bleiben Eigenschaften
wie elastische Verformbarkeit und Biegsamkeit erhalten.
709 687/444
Vorzugsweise wird das Amid in einer Menge über 1 Teil, jedoch unter 5 Teilen, und der inerte Feststoff
in einer Menge über 2 Teilen, jedoch nicht mehr als 15 Teilen, verwendet.
Die erfindungsgemäß verwendeten Polyurethane sind die Polyesterurethane, Polyesterätherurethane,
Polyätherurethane, Modifikationen solcher Polyurethane
und Mischungen derselben, die normalerweise klebrige Strukturen, wie Folien oder Fasern, liefern.
Polyesterurethane sind z. B. in der USA.-Patentschrift 2 871 218 beschrieben. Solche Polyurethane
sind zähe, praktisch lineare Polymere, die hergestellt werden, indem man (1) 1 Mol eines im wesentlichen
linearen, Hydroxylendgruppen enthaltenden Polyesters eines gesättigten aliphatischen Glykols mit 4 bis
10 Kohlenstoffatomen und Hydroxylgruppen an den endständigen Kohlenstoffatomen und einer Dicarbonsäure
der Formel
j^ COOH
wobei R für einen Alkylenrest mit 2 bis 8 Kohlenstoffatomen
steht, oder dem Anhydrid einer solchen Säure, wobei der Polyester ein durchschnittliches Molekulargewicht
zwischen 600 und 1200 und eine Säurezahl von weniger als 10 hat, und (2) 1,1 bis 3,1 Mol eines
Diphenyldiisocyanates mit einer Isocyanatgruppe in jedem Phenylkern in Anwesenheit von (3) 0,1 bis
2,10 Mol eines gesättigten aliphatischen freien Glykols mit 4 bis 10 Kohlenstoffatomen und Hydroxylgruppen
an den endständigen Kohlenstoffatomen umsetzt, wobei die molare Menge von Polyester und kombiniertem
freiem Glykol praktisch gleich der molaren Menge des Diphenyldiisocyanates ist, so daß im Reaktionsprodukt
praktisch keine nicht umgesetzten Isocyanat- und Hydroxylgruppen vorliegen. Diese Polyesterurethane
sind thermoplastisch, strangpreßbar. klebrig, äußerst elastisch, verformbar, bei erhöhten
Temperaturen geschmolzen, praktisch frei von Vernetzungen und praktisch löslich in Dimethylformamid.
Die Auswahl der besonderen Polyester, Glykole und Diisocyanate sowie das Verfahren zur Herstellung der
obengenannten, praktisch linearen Produkte ist im einzelnen in der USA.-Patentschrift 2 871218 beschrieben.
in der USA.-Patentschrift 3 097 192 sind andere lineare Polyesterurethane beschrieben, wie Polyesterurethan-Harnstoff-Polymerisate,
in denen das Polyestersegment der Rest ist, der nach Entfernung der endständigen OH-Gruppen von einem Polyester mit
endständigen Hydroxylgruppen mit einem Schmelzpunkt unterhalb 6O0C und einem Molekulargewicht
von etwa 600 übrigbleibt; dieses Segment ist dabei durch Urethanbindungen an ein zweites Segment
gebunden, das aus mindestens einer wiederkehrenden Einheit eines Harnstoffpolymerisates mit einem
Schmelzpunkt oberhalb 2000C und einem Molekulargewicht
im Faser bildenden Bereich (10 000) besteht und das in der Polymerisatkette einen symmetrischen,
zweiwertigen, aromatischen, von ankondensierten Ringen freien Rest enthält, der chemisch an die
Urethanbindung gebunden ist.
Polyäther zur Verwendung bei der Herstellung von Polyurethanelastomeren sind Polyalkylenätherglykole,
wie das gemischte Äthylen—Propylenglykol, PoIytetramethylenglykol,
Polypropylenglykol oder Polyäthylenglykol.
Es können Polyäther mit einem Molekulargewicht von etwa 700 sowie solche mit einem Molekulargewicht
von nur 500 bis 600 oder bis zu 5000 oder darüber verwendet werden, was von der Art des gewünschten
Produktes abhängt. Andere geeignete Polyäther neben den obengenannten gemischten Polyalkylenätherglykolen,
wie Poly-(äthylen-propylen)-ätherglykole, sind Polytrimethylenätherglykol, Polyneopentylenätherglykol
oder Polypentamethylenätherglykol sowie Mischungen derselben. Die besten Ergebnisse werden mit
einem Polypropylen- oder höheren Glykol mit einem Molekulargewicht von 2000 bis 3000 erzielt.
In den obengenannten Polyesterdiisocyanatpoly-
meren können im allgemeinen die Polyester ganz oder teilweise durch Polyäther ersetzt sein. Die Wahl der
besonderen Polyäther und Polyisocyanates sowie die erforderlichen Arbeitsbedingungen sind in der USA.-Patentschrift
2 957 832 angegeben.
Polyätheresterurethane können hergestellt sein, in- ^em man ^as P°lyisocyanat m^ Lactonpolymerisaten,
vorzugsweise solchen mit Molekulargewichten zwischen etwa 500 und 10 000, umgesetzt hat. Diese
umfassen Polymerisate, die durch Reaktion polyfunktioneller Initiatoren mit reaktionsfähigen Wasser-Stoffatomen
mit einem oder mehreren Lactonen gebildet worden sind, wodurch die Lactonringe nacheinander
geöffnet und als Lactonreste zur Bildung langer Ketten aneinander addiert worden sind, sowie
Mischpolymerisate, die eine beliebige oder geordnete Verteilung der geöffneten Lactonreste und Alkylenoxyde
in den Ketten aufweisen, und Blockmischpolymerisate derselben.
In den USA.-Patentschriften 2 914 556, 2 962 524, 2 977 385 und 3 051 687 sind Verfahren und besondere,
von Lactonen hergeleitete Polyätheresterurethane beschrieben.
Weitere Beispiele von Polyester- oder Polyätherurethanen, ihre Herstellung und Verwendung sind in
den Artikeln von J. H. S a u η d er s, »Rubber Chemistry und Technology«, S. 1259 bis 1292 (1960),
von O. B a y e r et al, 23 Rubber Chemistry und Technology, S. 812 bis 835 (1950), und E. Müller,
26 Rubber Chemistry and Technology, S. 493 bis 509 (1953), angegeben.
Eine Komponente des erfindungsgemäß verwendeten Zusatzmittelsystems ist ein Amid einer fettbildenden
Fettsäure, was Monoamide und Bisamide einschließt.
Die gewünschten Ergebnisse werden erzielt mit Amiden von fettbildenden Fettsäuren der Formel:
Die gewünschten Ergebnisse werden erzielt mit Amiden von fettbildenden Fettsäuren der Formel:
R — C — NH2
in der R für einen gesättigten oder ungesättigten aliphatischen
Rest steht, wie z. B. Laurinsäureamid, Palmitinsäureamid, Stearinsäureamid, Ölsäureamid
oder Erucasäureamid, sowie mit Bisamiden fettbildender Fettsäuren der Formel:
™ q
in der R und R' für gleiche oder verschiedene, fettbildende Fettsäuren stehen, wobei R vorzugsweise ein
aliphatischer Rest mit 17 Kohlenstoffatomen und R' für einen aliphatischen Rest mit 1 bis 4, insbesondere
1 bis 2 Kohlenstoffatomen steht, wie z. B. Methylenbis-stearinsäureamid,
Methylen-bis-ölsäureamid, Athylen-bis-stearinsäureamidoderÄthylen-bis-ölsäureamid.
Selbstverständlich können die Amide einzeln oder in Kombination verwendet werden.
Die andere Komponente des erfindungsgemäß verwendeten Zusatzmittelsystems ist ein inerter Bestandteil,
wie Talkum, Feldspat oder kieselsäurehaltige Materialien, wie Diatomeenerde, Glimmer, Ruß oder
Calcium- oder Natriumbicarbonat. Die wesentlichsten Eigenschaften dieses Bestandteils liegen darin, daß er
praktisch inert ist gegenüber dem Polymerisat und in feinzerteilter Form vorliegt, vorzugsweise mit einer
durchschnittlichen Teilchengröße von 1 bis 6 Mikron.
Das erfindungsgemäß verwendete Zusatzsystem ist
in einer Menge von 1,5 Teilen anwesend. Das Zusatzsystem besteht aus mindestens 0,5 Teilen, Vorzugsweise
1 bis 4 Teilen, des Amids der fettbildenden Fettsäure und mindestens 1 Teil, vorzugsweise 2 bis 15 Teilen,
des inerten Bestandteils.
Die hier verwendete Bezeichnung »fettbildende Fettsäuren« bezieht sich auf solche Fettsäuren, die als
solche vorliegen oder als Glyceride in natürlichen Fetten. Das »Yearbook of Agriculture« 1959 Food,
US Department of Agriculture, S. 716, definiert »Fett« wie folgt: Glycerylester von Fettsäuren. Fette
sind im allgemeinen Substanzen pflanzlichen und tierischen Ursprungs. Fett kann in fester Form vorliegen,
z. B. als Butter, Margarine oder andere Kochfette, oder in flüssiger Form, wie z. B. die Pflanzenöle.
Erfindungsgemäß geeignete fettbildende Fettsäuren können nach bekannten Verfahren hergestellt werden,
wie z. B. durch Glycerolyse natürlicher Fette oder öle, wobei diese im wesentlichen Mischungen verschiedener
Fettsäuretriglyceride sind. Nach Glycerolyse solcher Öle oder Fette erhält man gewöhnlich eine komplexe
Mischung einschließlich freier Fettsäuren. Die Kornponenten solcher Mischungen können durch geeignete
Destillationsverfahren getrennt werden.
Erfindungsgemäß geeignete fettbildende Fettsäuren werden z. B. erhalten durch Hydrolyse von Fetten
oder Ölen, wie Rindertalg, Hammeltalg, Butterfett, Kokosnußöl, Maisöl, Baumwollsamenöl, Specköl,
Olivenöl, Erdnußöl, Sojabohnenöl oder SesamÖl.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die vorliegende Erfindung, ohne sie zu beschränken. Alle
Teile und Prozentangaben sind Gewichtsteile und Gewichtsprozent.
B ei so i el 1
Polyesterurethan, Diatomeenerde und Ν,Ν'-Äthylen-bis-ölsäureamid
wurden in einer Mischstrangpresse in einem Verhältnis von 97:3:1 gemischt. Das lineare
Polyesterurethan war gemäß der USA.-Patentschrift
2 871 218 aus 1,4-Butandiol, Adipinsäure und Diphenylmethan-p,p'-diisocyanat
hergestellt worden. Das Harz hatte ein spezifisches Gewicht von 1,2, eine Shore-Durometer-Härte von 88 A, eine Zugfestigkeit
von 623 kg/cm2,· einen 300%-Modul von 128 kg/cm2 und eine Dehnung von 590% in Folien, die praktisch
aus 100% des Polyurethans gebildet waren.
Die verwendete Diatomeenerde hatte eine durchschnittliche Teilchengröße zwischen 2 und 4 Mikron.
Die Mischung wurde durch Strangpressen aus der heißen Schmelze und schlauchförmige Ausdehnung
gemäß dem Verfahren der USA.-Patentschriften 2 461 975 und 2 632 206 zu einer 0,055 mm dicken
Folie stranggepreßt.
Die Folie hatte eine nicht klebrige, nicht blockierende Oberfläche, und die beiden Hälften des flachen
Schlauches waren manue11#zu trennen.
Die folgende Tabelle zeigt weitere Beispiele der erfindungsgemäß hergestellten Formkörper aus PoIyurethanen
und Zusatzsystem in Teilen pro 100.
Die Werte von Kombinationen verschiedener Polyurethane mit verschiedenen Zusatzmitteln sind unter
der Bezeichnung »Folienbewertung« gegeben, die sich auf die Neigung der Folie zum Blockieren und auf die
Klebrigkeit oder Trockenheit der Folienoberfläche bezieht. »A« bezeichnet eine äußerst wünschenswerte,
nicht blockierende Folie, »B« bezeichnet eine annehmbare, nicht blockierende Folie und »C« eine Folie,
die für eine technische Verwendbarkeit zu stark blockiert. Bei einer Bewertung von »A« müssen die
beiden Schichten eines glatt gestrichenen Schlauches manuell leicht trennbar sein. Die mit »B« bewerteten
Folien erfordern die Verwendung mechanischer Mittel, wie z. B. eines druckempfindlichen Bandes, zur
Trennung der beiden Schichten des flachen Schlauches, oder sie werden manuell, jedoch nur mit Schwierigkeit,
geöffnet und haben meistens eine leicht klebrige Oberfläche. Die mit »C« bewerteten Folien blockieren
mit sich selbst, insbesondere, wenn sie während der Behandlung durch Quetschwalzen geleitet werden, und
sie öffnen sich mechanisch nur mit Schwierigkeit oder überhaupt nicht.
Das Polyurethan der Tabelle 1 ist ein ähnliches dem des Beispiels 1, jedoch mit einer Shore-Durometer-Härte
von 78 A, einer Zugfestigkeit von 623 kg/ cm2, einem 300%-Modul von 104 kg/cm2 und einer
Dehnung von 460%.
Das in Tabelle 2 angegebene Polyurethan ist ein ähnliches dem des Beispiels 1, jedoch mit einer
Shore-Durometer-Härte von 49D, einer Zugfestigkeit von 791 kg/cm2, einem 300°/0-Modul von 326 kg/cm2
und einer Dehnung von 500%.
Die Polyurethane der Tabelle 3 sind ähnlich denen der Tabellen 1 und 2, indem sie von einem Polyester
und Diphenylmethandiisocyanat hergeleitet sind; in den als »Polyurethan A« und »Polyurethan B« bezeichneten
Polyurethanen ist jedoch ein Diol als Kettenverlängerer mitverwendet. »Polyurethan A« hat
hat ein spezifisches Gewicht von 1,23, eine Shore-Durometer-Härte von 8OA, eine Zugfestigkeit von
etwa 455 bis 560 kg/cm2, eine Dehnung von etwa 550 bis 650% und einen 300%-Modul von etwa 113 bis
154 kg/cm2 in Folien, die aus praktisch 100% des Polyurethans hergestellt sind. »Polyurethan B« ist
ähnlich wie »A« und hat eine Shore-Durometer-Härte von 9OA, eine Zugfestigkeit von etwa 315 bis 420 kg/
cm2, eine Dehnung von etwa 530 bis 650%, ein spezifisches Gewicht von 1,25 und einen 300%-Modul von
140 bis 196 kg/cm2.
Aus Tabelle 1 ist ersichtlich, daß die Verwendung von sogar 10 Teilen Diatomeenerde allein keine wesentliche
Verbesserung der Eigenschaften der unmodifizierten Folien ergab. Auch die Verwendung von
4 Teilen Äthylen-bis-ölsäureamid allein ergab keine genügende Verbesserung der Folien (dieses Beispiel
entspricht der französischen Patentschrift 1 297 675).
, Die Verwendung von weniger als 0,5 Teile des Bisamids, selbst in Kombination mit sogar 6 Teilen
des inerten Materials, erwies sich als erfolglos. Die
Verwendung von 10 Teilen des inerten Materials mit 0,5 Teilen des Bisamids ergab eine ausgezeichnete,
etwas durchscheinende Folie. Die weitere Erhöhung der Menge des inerten Feststoffes ergab äußerst
wünschenswerte Folien, die stärker durchscheinend waren.
Die besten Ergebnisse wurden durch Verwendung von 1,5 Gewichtsteilen einer Mischung des inerten
Feststoffes in einer Menge über 4 Teilen, jedoch unter 15 Teilen, auf mindestens 0,5 Teile Fettamid erzielt.
Um mit einer niedrigen Konzentration des inerten Feststoffes zu arbeiten, wird die Verwendung von
mindestens etwa 1 Teil Bisamid bevorzugt bei Verwendung von 1,5 Gewichtsteilen der Mischung als
Zusatz zum Polyurethan.
Erfindungsgemäß können verschiedene Kombinationen von Amiden und/oder verschiedene Kombinationen
des inerten Materials verwendet werden. Bei Verwendung einer Kombination von Äthylen-bisstearinsäureamid
und Äthylen-bis-ölsäureamid ohne irgendein inertes Material wurden nicht die erforderlichen
Folieneigenschaften erhalten; wurde die Bisamidkombination im beanspruchten Verhältnis, jedoch
mit Diatomeenerde verwendet, so wurde eine gute Folie erhalten.
Aus den Tabellen 3 und 4 geht hervor, daß die Zusatzmittelsysteme mit verschiedenen Polyurethanen
praktisch dieselben Ergebnisse erzielen.
Aus Tabelle 5 geht hervor, daß auch Monoamide im Zusatzsystem verwendet werden können. Die Bisamide
werden jedoch bevorzugt, da sie Folien von besserer Qualität ergeben, als dies mit Monoamiden allgemein
möglich ist.
Die Tabellen 6, 7 und 8 zeigen die Verwendung der zuzusetzenden Amide und feinzerteilten inerten Feststoffe.
40
45
Polyurethan | Äthylen-bis- ölsäureamid |
Diatomeenerde | Film bewertung |
100 | C | ||
97 | — | 3 | C |
90 | — | 10 | C |
83,75 | 0,25 | 6 | C |
93,50 | 0,5 | 6 | B |
91,50 | 0,5 | 8 | A |
93,25 | 0,75 | 6 | A |
97 | 1 | 2 | B |
96 | 1 | 3 | B |
95 | 1 | 4 | A |
93 | 1 | 6 | A |
94 | 1 | 15 | A |
98 | 2 | 0 | C |
97 | 2 | 1 | B |
94 | 2 | 4 | B |
93 | 2 | 5 | A |
92 | 2 | 6 | A |
97 | 3 | 0 | C |
96 | 3 | 4 | B |
93 | 3 | 4 | B |
92 | 3 | 5 | A |
91 | 3 | 6 | A |
96 | 4 | 0 | C |
95 | 4 | 1 | B |
93 | 4 | 3 | B |
90 | 4 | 6 | A |
Poly | Äthylen-bis- | Äthylen-bis- | Diato | Film |
urethan | ölsäureamid | steann- säureamid |
meenerde | bewertung |
98 | 0 | 2 | 0 | C |
93 | 0 | 1 | 6 | B |
92 ' | 0 | 2 | 6 | B |
91 | 0 | 3 | 6 | B |
98 | 1 | 1 | 0 | C |
92,75 | 0,25 | 1 | 6 | B |
92,50 | 0,50 | 1 | 6 | B |
96 | 1 | 1 | 2 | B |
95 | 1 | 1 | 3 | B |
94 | 1 | 1 | 4 | B |
Poly | Äthylen-bis- | Äthylen-bis- | Diato | Film |
urethan | ölsäureamid | stearin- säureamid |
meenerde | bewertung |
97,75 | . 0,25 | 0 | 2 | C |
97,50 | 0,50 | 0 | 2 | B |
98,50 | 0,50 | 0 | 1 | B |
93,50 | 0,50 | 0 | 6 | A |
98 | 1 | 0 | 1 | A |
97 | 1 | 0 | 2 | A |
93 | 1 | 0 | 6 | A |
98 | 2 | 0 | 0 | C |
97 | 2 | 0 | 1 | A |
96 | 2 | 0 | 2 | A |
92 | 2 | 0 | 6 | A |
96 | 3 | 0 | 1 | A |
98 | 0 | 2 | 0 | C |
98 | 0 | 1 | 1 | B |
96 | 0 | 1 | 3 | A |
97 | 0 | 2 | 1 | A |
96 | 0 | 2 | 2 | A |
97,75 | 0,25 | 1 | 1 | A |
97,50 | 0,50 | 1 | 1 | A |
Poly | o | /o | Äthylen-bis- | Diatomeen | Film |
urethan | 96 | ölsäureamid | erde | bewertung | |
»A« | 93 | 1 | 3 | A | |
»A« | 91 | 1 | 6 | A | |
»A« | 97 | 1 | 8 | A | |
»A« | 95 | 2 | 1 | B | |
»A« | 100 | • 2 | 3 | A | |
»A« | 100 | 0 | 0 | C | |
»B« | 0 | 0 | C |
Eruca- | Tabelle | : 5 | Film | |
55 Poly | säureamid | Stearin- | Diatomeen | bewertung |
urethan | 0 | säureamid | erde | B |
93 | 0 | 1 | 6 | B |
89 | 0 | 1 | 10 | C |
60 98 | 0 | 2 | 0 | B |
92 | 0 | 2 | 6 | B |
88 | 0 | 2 | 10 ■ | C |
96 | 1 | 4 | 0 | B |
93 | 2 | 0 | 6 | B |
65 92 | 2 | 0 | 6 | B |
88 | 3 | 0 | 10 | B |
91 | 3 | 0 | 6 | B |
87 | 0 | 10 | ||
Poly urethan |
Äthylen-bis- ölsäureamid |
Kieselsäure | Film bewertung |
95 89 |
3 1 |
2 10 |
B B |
Amid — 1 Teil | Poly urethan |
Diato meenerde |
Film bewertung |
Palmitinsäureamid .. Stearinsäureamid .... Erucasäureamid Äthylen-bis-stearin- säureamid Methylen-bis-stearin- säureamid |
93 93 93 93 93 |
6 6 6 6 6 |
B B B B B |
Polyurethan, 93 Teile; Äthylen-bis-ölsäureamid,
1 Teil und 6 Teile
Filmbewertung
Diatomeenerde; 1 bis 2 Mikron A
Diatomeenerde; 2 bis 6 Mikron A
Feldspat; 1,5 Mikron A
Feldspat; 1,1 Mikron A
Glimmer A
Gemäß Beispiel 1 wurden 93 Teile des Polyurethans mit 1 Teil Äthylen-bis-ölsäureamid und 6 Teilen
Diatomeenerde gemischt und zu einer 0,013 mm dicken schlauchartigen Folie stranggepreßt. Nach dem
üblichen Wärmeschweißverfahren wurde ein handförmiges Wärmeschweißmuster auf die Folie gelegt
und das überstehende Material abgeschnitten, wodurch ein Handschuh erhalten wurde.
Obgleich die Handschuhfolie eine außergewöhnliche Biegsamkeit zeigte, blockierte sie nicht. Die hohe
Feuchtigkeitsdurchlässigkeit (etwa 24,4 g/cmä/24 Std./ cm Dicke) dieser äußerst dünnen Handschuhe ermöglicht
ein angenehmes Tragen über eine längere Dauer.
Die Handschuhe boten auch eine gute Palpabilität, d. h. ein praktisch unbeeinflußtes Berührungsgefühl.
In dieser Hinsicht zeigten die Handschuhe die für Ärztehandschuhe gewünschten Eigenschaften, die
übliche Handschuhe jedoch nicht bieten. Die Verwendung einer 0,050 mm dicken Folie, vorzugsweise
jedoch nicht mehr als 0,025 mm Dicke, ergibt einen Handschuh von so leichtem Gewicht, daß die Kosten
pro Paar ungeachtet der hohen Kosten pro Kilogramm des Materials sehr gering sind.
Gemäß Beispiel 1 wurde eine Mischung aus 2 Teilen Ν,Ν'-Äthylen-bis-ölsäureamid, 1 Teil Diatomeenerde
und 10 Teilen eines magnetischen Eisenoxyds und 93 Teile eines Polyesterurethans hergestellte und eine
0,025 mm dicke, 6 mm breite Folie als Magnettonband in einer üblichen Magnettonvorrichtung hergestellt.
Das Band hatte eine geeignete Wiedergabefähigkeit.
Die Folie hatte eine Zugfestigkeit von 896 kg/cm2 in
Laufrichtung und von 539 kg/cm2 in Querrichtung. Die Folie konnte vor dem Brechen in Laufrichtung
580% und in Querrichtung 640% gestreckt werden. Bei io°/oiger Dehnung betrug die Belastung in Laufrichtung
39,9 kg/cm2 und in Querrichtung 37,1 kg/cm2. Die Synchronisation von Tonaufzeichnungsgeräten,
Rechenmaschinen usw. kann so stark in Unordnung geraten sein, daß bei Anhalten des Gerätes die Aufnahmespule
noch einen Augenblick länger fortfährt, Band aufzuspulen, als die Zuführungsspule es liefert.
Dadurch entsteht ein plötzlicher Zug auf das Band, der eine Belastung auf den Auf- und Abspulmechanismus
bewirkt. Insbesondere bei empfindlichen Anlagen, wie automatische Rechenmaschinen, kann sich ein
Stauchen oder Schock ergeben, der ausreicht, den Teil der Anlage zu beschädigen.
Durch Verwendung des erfindungsgemäßen Magnetbandes wird ein Tonbandgerät so synchronisiert, daß
die Aufnahmespule einen Augenblick länger als die Abgabespule läuft. Die Elastizität der Folie genügt,
um den plötzlichen Zug auf das Band auszugleichen, um so den bei üblichen Bändern auftretenden Schock
zu eliminieren. Das Strecken des Bandes ergibt, wie festgestellt wurde, keine merkliche Tonstörung.
Die Tonverformung kann bei erforderlicher größerer Wiedergabetreue weiter verringert werden, indem man
eine Folie mit einem höheren Maß an Orientierung herstellt und/oder ein Polyurethan mit einem höheren
Modul verwendet, um das Maß an Elastizität der Folie entsprechend zu begrenzen. Zur Verwendung in
einem Band gemäß Beispiel 3 können so Zugfestigkeiten von 2660 kg/cm2 in Laufrichtung und 455 kg/cm*
in Querrichtung, Dehnungen bis zum Bruch von 200% in Laufrichtung und 1400% in Querrichtung und
Belastungen von 93 kg/cm2 in Laufrichtung und 43,4 kg/cm2 in Querrichtung bei 10%iger Dehnung
erreicht werden.
Gemäß Beispiel 2 wurde eine schlauchartige Folie nach dem Heißblasverfahren hergestellt. Es wurde ein
Preßgesenk verwendet, um ein Muster in Form von Babyhöschen auszuschneiden. Zwei Kanten der
Musterfolie wurden in üblicher Vorrichtung durch Wärme miteinander verschweißt.
Die Eigenschaften der obengenannten Polyurethanformkörper, wie Beständigkeit gegen Strahlungszersetzung,
nicht blockierende, nicht klebrige Oberflächen, hohe Feuchtigkeitsdurchlässigkeit, Biegsamkeit,
Elastizität, hohe Abriebfestigkeit, Inertheit, insbesondere gegenüber ölen und Fetten, Klarheit und
Dauerhaftigkeit bei niedrigen Temperaturen, machen die Folie, Filmschichtstoffe oder Fasern für zahlreiche
Zwecke besonders geeignet. Solche Verwendungszwecke sind z. B. Folien, wie öl- und Fettbarrieren,
Bänder, wie Verstärkungs- oder Haftbänder, Auskleidungen für Behälter, Ballons, Diaphragmen, Magnetbänder,
Behälter, Verpackungsfolien und -materialien, insbesondere für Nahrungsmittel, angenehme
Bekleidungsgegenstände, wie wasserdichte Regenkleidung, Bade- oder Duschhauben, Babyhöschen,
Überschuhe, Kleiderschutz oder Handschuhe, oder Unterbekleidung, wie Strumpfhalter, Büstenhalter,
Kniestützen, Strümpfe oder stützende Strümpfe, medizinische odei prophylaktische Mittel, wie Beutel,
Bandagen, Bettunterlagen für Krankenhäuser, Kissenoder Matratzenhüllen, geformte Gegenstände, wie
709 681/444
Wursthüllen, Prägewalzen, Getriebe, Oberflächenüberzüge oder Schichtkörper, wie abriebfeste Maschinenteile
oder Oberflächenüberzüge als synthetisches Leder, Verpackungen für sterilisierte Gegenstände, die einer
sterilisierenden Bestrahlung unterworfen worden sind, oder als Komponenten in den oben aufgeführten
Gegenständen.
Selbstverständlich können in den oben beschriebenen Einzelheiten Veränderungen und Modifikationen
vorgenommen werden; so können z. B. andere Kornponenten, wie Schmiermittel, antistatische Mittel,
Oxydationsschutzmittel oder Färbemittel, zugefügt werden.
In der vorliegenden Erfindung wurde die Zugfestigkeit gemäß dem ASTM-Testverfahren D 412-61 T gemessen.
Die Dehnung ist die prozentuale Dehnung bis zum Bruch, gemessen gemäß ASTM-Testverfahren
D 412-61 T.
Der 300°/o-Modul ist der Zugmodul in kg/cm2 bei ao 300 °/0 Dehnung, gemessen gemäß Testverfahren
ASTM D 412-61 T.
Die Shore-Durometer-Härte wurde gemäß ASTM-Testverfahren
D 676-59 T gemessen.
Claims (1)
- Patentanspruch:Verfahren zur Herstellung von nicht klebrigen und nicht blockierenden Formkörpern durch Verarbeitung von linearen Polyurethanen und fettamidh altigen Entformungshilfsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß man eine Mischung aus mindestens 1,5 Gewichtsteilen, bezogen auf die Gesamtmischung, aus(1) einem Amid einei fettbildenden Fettsäure in einer Menge von mindestens 0,5 Teilen Amid und(2) einem inerten, feinzerteilten Feststoff in einer Menge von mindestens 1 Teilals Entformungshilfsmittel verwendet.In Betracht gezogene Druckschriften:
Französische Patentschrift Nr. 1 297 675.
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Legal Events
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E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8327 | Change in the person/name/address of the patent owner |
Owner name: UNION CARBIDE CORP., 06817 DANBURY, CONN., US |
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8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |